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Ausführungen zum Dritten Buch Mose

 

Die Brandopfer, Speiseopfer, Friedensopfer und Sündopfer (3. Mose 1 - 4)

Weitere Vorschriften für die Darbringungen und Opfer (3. Mose 5 - 7)

Die Amtseinführung Aarons und seiner Söhne (3. Mose 8 - 10)

Gesetze über Reinheit und Unreinheit (3. Mose 11 - 13)

Anordnungen über die Reinigung von Aussätzigen (3. Mose 14 + 15)

Der große Tag der Verschirmungen (3. Mose 16 + 17)

Verschiedene sittliche Verhaltensvorschriften (3. Mose 18 - 20)

Vorschriften für Priester und die Festzeiten (3. Mose 21 - 23)

Das Sabbatjahr, das Jobeljahr, das Lösungsrecht (3. Mose 24 + 25)

Der Segen des Gehorsams und die Gerichte für Ungehorsam (3. Mose 26 + 27)

Einleitung

 Das dritte Buch Mose trägt viel zum Verständnis des Opfers unseres Herrn Jesus Christus und damit der Heilung des Verhältnisses zwischen Gott und dem Sünder bei und ermahnt nachdrücklich zur Heiligung. Die Heiligung des Menschen ist zusammen mit der Erkenntnis de Heiligkeit Gottes das Anliegen dieses Buches, wie denn in Kapitel 11:44 zu lesen ist: »Heiligt euch, und ihr werdet Heilige, denn Ich bin heilig.«

 Das Buch trägt im Hebräischen den Titel: »Und Er rief«. Das ist ein starker Ausdruck, der einen zwingenden Aufruf einleitet. Die lateinische Bezeichnung »Leviticus« lehnt sich an die im Buch beschriebenen Handlungen der Priester an, die bekanntlich dem Stamm Levi angehören.

Gliederung:

KapitelThema

1 - 7Die Opfer

8 - 10Das Priesteramt

11 - 15Gesetze zu Unreinheiten

16Der Tag der Beschirmungen

17 - 27Heiligung

23Die Feste

25Das Sabbatjahr und das Jobeljahr

26Segen und Fluch

27Gelübde und der Zehnte

Kapitel 1

Die Brandopfer

1 Und Er rief dem Mose und redete zu ihm aus dem Zelt des Zeugnisses, (ja Er,) Jewe, sprechend:

2 Rede du zu den Söhnen Israels und du sprichst zu ihnen: So denn ein Mensch von euch ein Darnahungsopfer dem Jewe darbringt, so bringt ihr euer Darnahungsopfer vom Getier, vom Rindvieh und vom Kleinvieh dar.

3 Wenn sein Darnahungsopfer ein Hinaufzuweihendes vom Rindvieh ist, so bringt er es (das Opfer) dar: ein makelloses Männliches; zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses bringt er es als Erweis seines Wohlwollens angesichts Jewes.

4 Und er stützt seine Hand auf das Haupt des Hinaufzuweihenden, und es wird ihm als wohlwollend getan zugerechnet, über ihm zu verschirmen (ihn von den Folgen von Schuld abzuschirmen).

5 Und er schächtet den Sohn der Rinder (das junge Rind) angesichts Jewes, und die Söhne Aarons, die Priester, bringen das Blut dar und sprengen das Blut ringsum an den Altar, der vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses ist.

6 Und er enthäutet das Hinaufzuweihende und zerstückt es in seine Stücke.

7 Und die Söhne Aarons, des Priesters, geben Feuer auf den Altar und ordnen Holz auf dem Feuer hinzu.

8 Und die Söhne Aarons, die Priester, ordnen die Stücke, das Haupt und das Bauchfett auf dem Holz zu, das auf dem Feuer ist, das auf dem Altar ist.

9 Und sein Inneres und seine Unterschenkel badet er mit Wasser, und der Priester zerräuchert das alles auf dem Altar: Hinaufzuweihendes ist's, ein Feueropfer, ein Geruch des Beruhigens zu (Ehren) Jewes.

10 Und wenn sein Darnahungsopfer vom Kleinvieh ist, von den Schafen oder von den Ziegen als Hinaufzuweihendes, so bringt er es dar: ein makelloses Männliches.

11 Und er schächtet es an der Hüfte (Seite) des Altars gen Norden angesichts Jewes; und die Söhne Aarons, die Priester, sprengen sein Blut ringsum an den Altar.

12 Und er zerstückt es in seine Stücke samt seinem Haupt und samt seinem Bauchfett, und der Priester ordnet sie auf dem Holz zu, das auf dem Feuer ist, das auf dem Altar ist.

13 Und das Innere und die Unterschenkel badet er mit Wasser, und der Priester bringt das alles dar und zerräuchert es auf dem Altar: Hinaufzuweihendes ist es, ein Feueropfer, ein Geruch des Beruhigens zu (Ehren) Jewes.

14 Und wenn ein Hinaufzuweihendes von den Flatternden sein Darnahungsopfer zu (Ehren) Jewes ist, so bringt er sein Darnahungsopfer dar von den Turteltauben oder von den Söhnen der Taube.

15 Und der Priester bringt sie zum Altar und kneift ihr Haupt ab und zerräuchert sie auf dem Altar, und ihr Blut wird an die Wand des Altars ausgewrungen.

16 Und er nimmt ihren Kropf in seinem Gefiederschmuck weg und wirft ihn neben den Altar gen Osten zum Ort der Fettasche.

17 Und er schlitzt sie an ihren Flügeln, er trennt sie nicht (völlig) ab; und der Priester zerräuchert sie auf dem Altar auf dem Holz, das auf dem Feuer ist: Hinaufzuweihendes ist es, ein Feueropfer, ein Geruch des Beruhigens zu (Ehren) Jewes.

...

 Die Opfer dienten dazu, sich Jewe, dem Elohim Israels, dem Heiligen, nahen und in Frieden mit Ihm leben zu können. Die Darbringung war Ausdruck der Anbetung und Treue.

 Der alte Mensch, der adamitische, konnte keine Gemeinschaft mit Jewe haben, es sei denn, er starb. Da das Blut die Seele des Fleisches ist (3. Mose 17:11, 14), zirkulierendes Blut also Leben heißt, der adamitische Mensch vor Gott aber nicht bestehen kann, muss das Blut ausgegossen werden; der alte Mensch muss in den Tod gegeben werden. Auf der Grundlage der Tatsache, dass, als Jesus für alle starb, alle starben (2. Kor. 5:14), konnte den opfernden Israeliten ihre Tat segensreich angerechnet werden.

 Das Brandopfer, das Feueropfer, auch Ganzbrandopfer genannt (Heb. 10:6), wurde völlig verbrannt, was die völlige Hingabe des Menschen an Jewe ausdrückte.

 Das »Und« (Vers 1) verbindet den abschließenden Bericht des zweiten Buches Mose aus dem Jahr 1459 v. Chr., dass die Wolke das Zelt des Zeugnisses zum Zeichen der Anwesenheit Jewes bedeckte (2. Mose 40:34 - 38), mit den Opfergesetzen, um derentwillen Mose nun herzugerufen wurde.

 Das Opfer musste männlich sein  der Dominanz und Kraft des Männlichen entsprechend  und makellos (Vers 3); makellos im Hinblick auf Christus, das makellose und fleckenlose Lamm (1. Pet. 1:19). Kein Mensch wird einem Höhergestellten ein mangelhaftes Geschenk überreichen, wie viel mehr ist gegenüber der himmlischen Majestät auf die beste Qualität zu achten. Der Israelit brachte das Rind in den Vorhof. Die Dahingabe des Tiers stellte die Hingabe des Opfernden an Jewe dar.

 Mit der Aufstützung seiner Hand auf den Kopf des Tieres (Vers 4) übertrug der Israelit die Absicht seines Herzens auf das Opfer, welches dann im Rauch zu Jewe aufstieg. Dieses »Gebet« wurde ihm von Jewe zum Segen angerechnet, »über ihm zu verschirmen«. Das Brandopfer war zwar kein Sündopfer, sondern eine Gabe zur Verherrlichung Jewes, dennoch bedurfte der sündliche Mensch, der Mensch, in dessen Fleisch die Sünde wohnt (Röm. 7:17 - 20), selbst wenn keine konkrete Sünde vorlag, der Verschirmung. Jesus Christus Selbst ist die Verschirmung, der wahre Sühnedeckel (Röm. 3:25); Sein deckendes Blut allein beschirmt den Menschen, der angesichts der Heiligkeit Jewes vergehen müsste.

 Das Blut wurde ringsum an den Altar gesprengt (Vers 5), mithin Jewe entgegengebracht, womit die Erwartung der Reinigung und Vergebung verbunden war (Heb. 9:22).

 Das Feuer auf dem Altar (Vers 7) verwandelte das Opfer völlig in zu Jewe aufsteigenden, Anbetung ausdrückenden Rauch, wie es denn heißt: »Der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen ... vor den Augen Gottes auf« (Off. 8:4).

 Der »Geruch des Beruhigens zu (Ehren) Jewes« (Vers 9) war ein Wohlgeruch für Jewe, womit auch gesagt ist, dass Er das Opfer gern angenommen hatte. Dies erinnert uns an Epheser 5:2, wonach Christus uns liebt und Sich Selbst für uns als Darbringung (zur Verherrlichung Gottes) und Opfer (für Sünder) für Gott dahingegeben hat, zu einem duftenden Wohlgeruch.

 Das Darnahungsopfer musste dem Vermögen des Opfernden entsprechen: Der Reiche brachte ein junges Rind herzu, ein anderer ein Schaf oder eine Ziege (Verse 10 - 13), der Arme eine Taube (Verse 14 - 17). Jeder gab, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hatte (2. Kor. 9:7).

 Nach der Darbringung konnte der Israelit gereinigt und erlöst, gesegnet und froh seines Weges ziehen. Sein Opfer war aufgrund der Opfergesetze rechtsgültig und wirksam (Heb. 9:13, 22), und zwar im Hinblick auf das vor Gott allein zählende Opfer Jesu Christi, wie denn das Blut der Stiere und Böcke die Sünden als solche nicht hinwegnahm (Heb. 10:4), sondern nur eine Vorschattung des Blutes des Lammes Gottes (Joh. 1:29), des von Gott dahingegebenen Lammes, war.

Kapitel 2

Die Speiseopfer

1 Und wenn eine Seele dem Jewe als Darnahungsopfer ein Geschenk darbringt: Feinmehl sei's, das sein Darnahungsopfer wird, und er gießt Öl auf es (das Geschenk) und gibt Weihrauch auf es.

2 Und er bringt es zu den Söhnen Aarons, den Priestern, und einer ergreift von dort eine Handvoll von seinem Feinmehl und von seinem Öl, darüber hinaus all seinen Weihrauch; und der Priester zerräuchert seinen Gedenkanteil auf dem Altar: ein Feueropfer ist's, ein Geruch des Beruhigens zu (Ehren) Jewes.

3 Und das vom Geschenk Übriggelassene ist dem Aaron und seinen Söhnen: ein Heiliges der heiligen Opfer ist's von den Feueropfern für Jewe.

4 Und so du denn ein Ofengebäck als Darnahungsopfer, als Geschenk, darbringst, so sei's aus Feinmehl: Ringbrote von Ungesäuertem, vermengt (verrührt) mit Öl, und Fladen von Ungesäuertem, gesalbt (bestrichen) mit Öl.

5 Und wenn ein Geschenk auf der Pfanne dein Darnahungsopfer ist, so wird Feinmehl, vermengt mit Öl, als Ungesäuertes (genommen).

6 Bissenförmig ist es zu machen, zu Bissen, und du gießt Öl auf es (das Geschenk), ein Geschenk ist es.

7 Und wenn ein Geschenk auf dem Glühblech dein Darnahungsopfer ist, so wird es aus Feinmehl und Öl gemacht.

8 Und du bringst das Geschenk, das aus diesen gemacht wird, dem Jewe, und einer bringt es zu dem Priester, und er bringt es zum Altar herzu.

9 Und der Priester erhebt den Gedenkanteil des Geschenks und zerräuchert ihn auf dem Altar: ein Feueropfer ist's, ein Geruch des Beruhigens zu (Ehren) Jewes.

10 Und das Übriggelassene des Geschenks ist dem Aaron und seinen Söhnen: ein Heiliges der heiligen Opfer ist's von den Feueropfern für Jewe.

11 All die Geschenke, die ihr Jewe darbringt, werden nicht aus Gegorenem gemacht, denn von irgendwelchem Gesäuerten und irgendwelchem Honig zerräuchert ihr nichts als Feueropfer für Jewe.

12 Doch als Darnahungsopfer, als Erstlingsgabe, bringt ihr sie Jewe dar, aber auf dem Altar steigen sie nicht hinauf als zum Geruch des Beruhigens.

13 Und ein jedes Darnahungsopfer, (ein jedes) deines Geschenks, salzt du mit Salz, und nicht lässt du das Salz des Bundes deines Elohim auf deinem Geschenk fehlen; auf jedem deiner Darnahungsopfer bringst du Salz dar.

14 Und wenn du zu (Ehren) Jewes ein Geschenk der Erstlingsfrüchte darbringst, so bringst du Ähren dar, geröstet im Feuer, Graupen der fruchtbaren Flur, als Geschenk deiner Erstlingsfrüchte.

15 Und du gibst Öl auf es und legst Weihrauch auf es: ein Geschenk ist es.

16 Und der Priester zerräuchert seinen (des Geschenks) Gedenkteil aus seinen Graupen und aus seinem Öl, darüber hinaus all seinen Weihrauch: Ein Feueropfer zu (Ehren) Jewe ist's.

...

 Wie die Brandopfer waren auch die Speiseopfer freiwillig. Sie wurden meist zusammen mit einem Brandopfer oder einem Dankopfer dargebracht. In solchen Fällen kam ein Trankopfer hinzu (3. Mose 7:12 - 14; 4. Mose 15:4).

 Von den Speiseopfern wurde in kleiner Teil, eine Handvoll, der Gedenkanteil, zerräuchert, auf dass Jewe des Opfernden gedenken möge (Verse 2 + 9). Der gesamte Weihrauch gehörte zum Gedenkanteil. Das Übrige war den Priestern zur Speise bestimmt; das »Heilige der heiligen Opfer« (Verse 3 + 10), anders gesagt: das Hochheilige, stand nur ihnen zu.

 Die Speiseopfer durften nichts Gesäuertes und keinen Honig enthalten (Verse 4 + 5 +11), weil dies Gärung auslösen und zu Fäulnis führen würde, was weder im Herzen des Menschen geschehen soll noch mit dem unvergänglichen Gott in Verbindung zu bringen wäre.

 Die Erstlingsgabe, die Erstlingsfrucht (Verse 12 + 14), war der ersten Ernte des Getreides entnommen.

 Alle Geschenke waren mit Salz zu würzen (Vers 13). Salz steht für Unverderblichkeit und Beständigkeit. Mit dem Salz gedachte man der äonischen Bundesbeziehung zwischen Israel und Jewe (4. Mose 18:19); dieser Bund lässt das gesalzene (Mark. 9:49, 50) und wiedergeborene Israel zum Salz der Erde werden (Mat. 5:13).

 Die Speiseopfer, die aus den gewöhnlichen Lebensmitteln Mehl, Öl und Salz bestanden, waren Ausdruck der Hingabe des alltäglichen Lebens an Jewe wie auch der Dankbarkeit für das tägliche Brot.

Kapitel 3

Die Dankopfer/Die Friedensopfer

1 Und wenn ein Opfer der Friedensgaben (ein Friedensopfer) sein Darnahungsopfer ist, wenn er eines vom Rindvieh darbringt, sei es ein  makelloses Männliches oder ein Weibliches, so bringt er es angesichts Jewes dar.

2 Und er stützt seine Hand auf das Haupt seines Darnahungsopfers und schächtet es vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses, und die Söhne Aarons, die Priester, sprengen das Blut ringsum an den Altar.

3 Und er bringt von dem Opfer der Friedensgaben ein Feueropfer dem Jewe dar: das Fett, das das Innere bedeckt, und all das Fett, das an dem Inneren ist,

4 und die beiden Nieren und das Fett, das auf ihnen ist, das auf den Hüftknochen ist, und das auf der Leber Überhängende (den Leberlappen)  oberhalb der Nieren nimmt er es weg.

5 Und die Söhne Aarons zerräuchern es auf dem Altar auf dem Hinaufzuweihenden, das auf dem Holz ist, das auf dem Feuer ist: ein Feueropfer ist's, ein Geruch des Beruhigens zu (Ehren) Jewes.

6 Und wenn eines von dem Kleinvieh sein Darnahungsopfer ist als Opfer der Friedensgaben zu (Ehren) Jewes, so bringt er es dar: ein makelloses Männliches oder ein Weibliches.

7 Wenn er ein Schaf als sein Darnahungsopfer darbringt, so bringt er es angesichts Jewes dar.

8 Und er stützt seine Hand auf das Haupt seines Darnahungsopfers und schächtet es angesichts des Zeltes des Zeugnisses, und die Söhne Aarons sprengen sein Blut ringsum an den Altar.

9 Und er bringt von dem Opfer der Friedensgaben als ein Feueropfer zu (Ehren) Jewes sein Fett dar: den unversehrten (ganzen) Fettschwanz  unmittelbar neben dem Steißbein nimmt er ihn ab  und das Fett, das das Innere bedeckt, und all das Fett, das auf dem Inneren ist,

10 und die beiden Nieren und das Fett, das auf ihnen ist, das auf den Hüftknochen ist, und das auf der Leber Überhängende  oberhalb der Nieren nimmt er es weg.

11 Und der Priester zerräuchert es auf dem Altar: Brot des Feueropfers ist's zu (Ehren) Jewes.

12 Und wenn eine Ziege sein Darnahungsopfer ist, so bringt er es angesichts Jewes.

13 Und er stützt seine Hand auf sein Haupt und schächtet es angesichts des Zeltes des Zeugnisses, und die Söhne Aarons sprengen sein Blut ringsum an den Altar.

14 Und er bringt von ihm sein Darnahungsopfer als ein Feueropfer zu (Ehren) Jewes dar: das Fett, das das Innere bedeckt und all das Fett, das an dem Inneren ist,

15 und die beiden Nieren und das Fett, das auf ihnen ist, das auf dem Hüftknochen ist, und das auf der Leber Überhängende  oberhalb der Nieren nimmt er es weg.

16 Und der Priester zerräuchert sie auf dem Altar: Brot des Feueropfers ist's zum Geruch des Beruhigens. All das Fett ist dem Jewe.

17 Eine äonische Satzung (ist dies) euren Generationen an all euren Wohnsitzen: alles Fett und alles Blut esst ihr nicht.

...

 Das Friedensopfer wurde aus Gründen eines Dankes, eines Gelübdes oder freien Entschlusses zum Beispiel nach einer Gebetserhörung oder guten Ernte dargebracht (3. Mose 7:12, 16). Es war mit einem freudigen Gemeinschaftsmahl verbunden. Gemeinsam aßen der Priester, der Opfernde samt seiner Familie und ein eventuell eingeladener Armer das Fleisch (3. Mose 7:15). Vögel kamen nicht in Frage, weil sie zu wenig Fleisch für eine gemeinsame Mahlzeit boten.

 Das Fett durfte nicht gegessen werden, weil es als das Beste des Tiers angesehen wurde und somit Jewe darzubringen war, wie man Jewe ohnehin stets sein Bestes geben, ja Ihn von ganzem Herzen lieben sollte (5. Mose 6:5).

 Blut, auch Fleisch, in welchem noch Blut ist (1. Mose 9:4), durfte ebenfalls nicht gegessen werden, weil es Träger des Lebens ist (3. Mose 17:11, 14) und zum Zeichen der Überantwortung des geopferten Lebens an Jewe an den Altar gesprengt wurde, wo es seine sühnende Kraft im Hinblick auf Jesus Christus, der Sühne für die Sünden der ganzen Welt (1. Joh. 2:2), entfaltete.

 Da unser Herr Jesus Christus das Gesetz erfüllte und Seine Dahingabe auch die Aspekte des Friedensopfers einschloss, ist Er unser Friede geworden (Eph. 2:14) und haben wir durch Ihn Frieden mit Gott (Röm. 5:1), durch das Blut Seines Kreuzes (Kol. 1:20).

Kapitel 4

Die Sündopfer/Die Verfehlungsopfer

1 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2 Rede du zu den Söhnen Israels, sprechend: So denn eine Seele im Irrtum sündigt (verfehlt) aufgrund von irgendetwas, was gemäß den Geboten Jewes nicht getan werden soll und handelt gegen eines von ihnen:

Wenn ein Priester sündigte

3 Wenn der gesalbte Priester sündigt und er so Schuld auf das (ganze) Volk bringt, so bringt er dar  aufgrund seiner Sünde, in der er sündigte  einen makellosen Jungstier, einen Sohn der Rinder, dem Jewe als Sündopfer (Verfehlungsopfer).

4 Und er bringt den Jungstier zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses angesichts Jewes, und er stützt seine Hand auf das Haupt des Jungstiers und schächtet den Jungstier angesichts Jewes.

5 Und der gesalbte Priester nimmt von dem Blut des Jungstiers und bringt es in das Zelt des Zeugnisses.

6 Und der Priester taucht seinen Finger in das Blut und spritzt von dem Blut siebenmal angesichts Jewes gegen das Angesicht des Vorhangs des Heiligtums.

7 Und der Priester gibt von dem Blut auf die Hörner des Altars des duftenden Räucherwerks  angesichts Jewes , der im Zelt des Zeugnisses ist, und alles Blut des Jungstiers schüttet er zum Grund des Hinaufweihealtars (Bandopferaltars) hin, der vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses ist.

8 Und alles Fett des Jungstiers des Sündopfers hebt er von ihm ab: das Fett, das das Innere bedeckt, und all das Fett, das an dem Inneren ist,

9 und die beiden Nieren und das Fett, das auf ihnen ist, das auf den Hüftknochen ist, und das Überhängende auf der Leber  oberhalb der Nieren nimmt er es weg,

10 so wie es vom Stier des Friedensopfers abgehoben wird, und der Priester zerräuchert sie auf dem Hinaufweihealtar.

11 Aber die Haut des Jungstiers und all sein Fleisch, darüber hinaus seine Unterschenkel und sein Inneres und sein Darminhalt

12 und alles (Übrige) des Jungstiers bringt er hinaus nach außerhalb des Lagers an einen reinen Ort, wo man die Fettasche hinschüttet, und verbrennt ihn auf Holz im Feuer, auf der aufgeschütteten Fettasche wird er verbrannt.

...

 Nur Sünden aus Irrtum, Versehen, Unkenntnis oder Übereilung konnten vergeben werden (Vers 2), nicht aber vorsätzliche und in Vermessenheit ausgeübte (4. Mose 15:30; 5. Mose 17:12). So erlangte auch Saulus Erbarmen, weil er unwissend gesündigt hatte (1. Tim. 1:13).

 Unter dem gesalbten Priester (Vers 3) ist der Hohepriester zu verstehen (3. Mose 8:12). Er repräsentierte das Volk; sündigte er, geriet das ganze Volk in Verschuldung. Dieser Vers wird in Hebräer 5:3 aufgegriffen, wo es heißt, dass der von Schwachheit umgebene Hohepriester auch für sich selbst Opfer der Sünden wegen darbringen muss (vgl. Heb. 7:27; 3. Mose 16:6, 11).

 Der Vorhang des Heiligtums (Vers 6) meint den im Zelt zwischen dem Heiligen und dem Heiligen der Heiligen (dem Allerheiligsten) befindlichen. Der Räucheraltar (Vers 7) stand im Heiligen, dem ersten Teil des Zeltes. Da das Heilige durch den darin waltenden Hohepriester, so er gesündigt hatte, verunreinigt war, musste das Blut dort an den Vorhang gespritzt und an die Hörner des Räucheraltars gestrichen werden.

 Nur das Fett durfte Jewe geweiht werden (Verse 8 - 10), der dieser Hinaufweihegabe gedachte (Ps. 20:4). Alles andere des Jungstiers (Verse 11 + 12) musste außerhalb des Lagers über der Fettasche verbrannt werden (Heb. 13:11), draußen, so wie auch der die Sünde der Welt tragende Jesus Christus außerhalb des Tores litt (Heb. 13:12).

Wenn die ganze bezeugende Schar sündigte

13 Und wenn die ganze Zeugenschar (das Wort bezeugende Schar) Israels abirrt, weil eine Sache vor den Augen der Gesamtheit (Gemeinschaft, Versammlung) verheimlicht (unerkannt) ist, und sie tun eines von all dem, was gemäß den Geboten Jewes nicht getan werden soll, und werden schuldig,

14 und wird dann die Verfehlung erkannt, in der sie wider es (das Gebot) verfehlten, so bringt die Gesamtheit einen Jungstier dar, einen Sohn der Rinder, als Sündopfer, und sie bringen ihn angesichts des Zeltes des Zeugnisses.

15 Und die Alten (Ältesten) der Zeugenschar stützen ihre Hände auf das Haupt des Jungstiers angesichts Jewes, und einer schächtet den Jungstier angesichts Jewes.

16 Und der gesalbte Priester bringt von dem Blut des Jungstiers in das Zelt des Zeugnisses.

17 Und der Priester taucht seinen Finger in etwas von dem Blut und spritzt siebenmal angesichts Jewes gegen das Angesicht des Vorhangs.

18 Und von dem Blut gibt er auf die Hörner des Altars, der angesichts Jewes, ja der im Zelt des Zeugnisses ist, und all das Blut schüttet er zum Grund des Hinaufweihealtars hin, der vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses ist.

19 Und all sein Fett hebt er von ihm ab und zerräuchert es auf dem Altar.

20 Und er tut mit dem Jungstier, so wie er mit dem Jungstier des Sündopfers tat; ebenso tut er mit ihm; und so verschirmt (bewirkt eine Beschirmung) der Priester über ihnen, und ihnen wird verziehen.

21 Und er bringt das des Jungstiers nach außerhalb des Lagers und verbrennt ihn, so wie er den ersten Jungstier verbrannte: ein Sündopfer der Gesamtheit ist er.

...

 Es bestand kaum ein Unterschied zwischen dem Sündopfer des Hohepriesters und dem der gesamten Gemeinde. Letztere wurde vor dem Altar durch die Ältesten vertreten (Vers 13). Da Israel als eine heilige Nation und ein Königreich der Priester gesehen wird (2. Mose 19:6), war das Blut ebenso wie im Falle des Hohepriesters im Heiligen auf den Vorhang und die Hörner des Altars aufzubringen (Verse 6, 7, 17, 18).

 Siebenmal war etwas von dem Blut an den Vorhang vor dem Heiligen der Heiligen zu spritzen (Vers 6 + 7). Nach der Zahlensymbolik weist die Zahl 7 auf Geist, Läuterung und Vollendung hin. Die Läuterung des Volkes war mithin in geistlicher Weise vollendet.

Wenn ein Würdenträger sündigte

22 Wenn ein Würdenträger verfehlt und tut eines  von all dem, was gemäß den Geboten Jewes, seines Elohim, nicht getan werden soll  im Irrtum und wird schuldig,

23 oder ihm seine Verfehlung, in der er verfehlte, zu erkennen gegeben ist, so bringt er als sein Darnahungsopfer einen Ziegenbock, einen makellosen Männlichen.

24 Und er stützt seine Hand auf das Haupt des Bocks und schächtet ihn an dem Ort, wo man das Hinaufzuweihende angesichts Jewes schächtet: ein Sündopfer ist er.

25 Und der Priester nimmt von dem Blut des Sündopfers mit seinem Finger und gibt es an die Hörner des Hinaufweihealtars, und sein Blut schüttet er zum Grund des Hinaufweihealtars hin.

26 Und all sein Fett zerräuchert er auf dem Altar wie das Fett des Friedensopfers; und so verschirmt der Priester über ihm aufgrund seiner Verfehlung, und ihm wird verziehen.

...

 Ein Ziegenbock war weniger wert als ein Jungstier, aber durchaus ein wertvolles Tier, das ein Würdenträger sicherlich aufbringen konnte.

 Nicht im Zelt des Zeugnisses, sondern vor dessen Öffnung und auf dem Brandopferaltar wurde die Verschirmung vollzogen. Sündopfer, deren Blut nicht ins Zelt gebracht worden war, wurden von der Priesterschaft verzehrt (3. Mose 6:19, 22).

Wenn jemand vom Volk sündigte

27 Und wenn eine Seele im Irrtum verfehlt, eine vom Volk des Landes, indem sie eines von dem tut, was gemäß den Geboten Jewes nicht getan werden soll, und wird schuldig,

28 oder wenn einem seine Verfehlung, in der er verfehlte, zu erkennen gegeben wurde, so bringt er als sein Darnahungsopfer eine Ziegengeiß, eine makellose, weibliche, aufgrund seiner Verfehlung, in der er verfehlte.

29 Und er stützt seine Hand auf das Haupt des Sündopfers und schächtet das Sündopfer am Ort der Hinaufweihe.

30 Und der Priester nimmt von seinem Blut mit seinem Finger und gibt es auf die Hörner des Hinaufweihealtars, und all sein Blut schüttet er zum Grund des Altars hin.

31 Und all ihr Fett nimmt er weg, so wie das Fett vom Friedensopfer weggenommen wurde, und der Priester zerräuchert es auf dem Altar als zum Geruch des Beruhigens zu (Ehren) Jewes; und so verschirmt der Priester über ihm, und ihm wird verziehen.

32 Und wenn er ein Schäflein als sein Darnahungsopfer bringt, als Sündopfer, so bringt er es: ein makelloses Weibliches.

33 Und er stützt seine Hand auf das Haupt des Sündopfers und schächtet es als Sündopfer an dem Ort, wo man das Hinaufzuweihende schächtet.

34 Und der Priester nimmt vom Blut des Sündopfers mit seinem Finger und gibt es auf die Hörner des Hinaufweihealtars, und all sein Blut schüttet er zum Grund des Altars hin.

35 Und all sein Fett nimmt er weg, so wie das Fett des Schafes vom Friedensopfer weggenommen wird. Und der Priester zerräuchert es dem Jewe auf dem Altar, auf den Feueropfern, und so verschirmt der Priester über ihm aufgrund seiner Verfehlung, in der er verfehlte, und ihm wird verziehen.

...

 Der Mann aus dem einfachen Volk hatte ein weibliches Tier zu bringen. Arme, die kein Kleinvieh aufbringen konnten, durften zwei Turteltauben oder junge Tauben darbringen, ganz Arme ein Speiseopfer (3. Mose 5:7, 11).

 Möge uns hinter all diesem Jesus Christus aufleuchten: Nur das Blut Jesu, des Sohnes Gottes, reinigte uns von jeder Sünde; Er allein ist die Sühne für die Verfehlungen der ganzen Welt (1. Joh. 1:7; 2:2).

Weitere Vorschriften für die Darbringungen und Opfer

(3. Mose 5 - 7)

Kapitel 5

Die Schuldopfer

1 Und so denn ein Seele-Habender verfehlt, indem er die Stimme eines Eidfluchs hört und er Zeuge war  ob er's sah oder erkannte (dessen innewurde) : wenn er's nicht berichtet, so trägt er seine Vergehung.

2 Oder ein Seele-Habender, der irgendeine bemakelte Sache berührt oder die Leiche eines bemakelten Wildtiers oder die Leiche eines bemakelten Haustiers oder die Leiche eines bemakelten (Tiers des) Gewimmels, und es ist ihm verborgen, so ist er doch bemakelt und ist schuldig.

3 Oder, so er denn die Bemakelung eines Menschen, an dem irgendeine Bemakelung ist, berührt, infolge derer er bemakelt wird, und es ist ihm verborgen, und er, ja er es dann erkennt, so ist er schuldig.

4 Oder so denn eine Seele schwört, mit den Lippen plappernd, Böses zu tun oder Gutes zu tun, bezüglich allem, was ein Mensch in einem Schwur plappert, und es ist ihm verborgen, und er, ja er es dann erkennt, so ist er bezüglich einem von diesen schuldig.

5 Und es geschehe: So denn er bezüglich einem von diesen schuldig wird, so bekenne er, aufgrund von was er verfehlte.

6 Und er bringt sein Schuldopfer dem Jewe aufgrund seiner Verfehlung, in welcher er verfehlte: ein Weibliches vom Kleinvieh, ein (weibliches) Schaf oder eine Ziegengeiß als Sündopfer; und so verschirmt den Priester über ihm aufgrund seiner Verfehlung.

...

 Wer sich als Zeuge nicht meldete  eine Unterlassungssünde , wer etwas Unreines berührte  eine unbeabsichtigte Sünde , wurde schuldig. Das Schuldbekenntnis (Vers 5) geschah vor dem Priester (Vers 5), wie denn Bekenntnisse nur öffentlich oder vor wenigstens einem Menschen abgelegt werden.

Schuldopfer der Armen

7 Und wenn seine Hand nicht erlangt hat, was (als Kaufpreis) für ein Lamm genügt, so bringt er als sein Schuldopfer für das, was er verfehlte, zwei Turteltauben oder zwei Söhne der Taube (junge Tauben) dem Jewe: eine als Sündopfer und eine als Hinaufzuweihendes.

8 Und er bringt sie zu dem Priester, und dieser bringt die, die als Sündopfer (bestimmt) ist, als erste dar und kneift ihr Haupt von ihrem Genick ab, aber er trennt es nicht (völlig) ab.

9 Und er spritzt von dem Blut des Sündopfers an die Wand des Altars, und das vom Blut Verbliebene wird zum Grund des Altars hin ausgewrungen: ein Sündopfer ist es.

10 Und die zweite bereitet er als Hinaufzuweihendes gemäß der Rechtsvorschrift; und so verschirmt der Priester über ihm aufgrund seiner Verfehlung, in der er verfehlte, und ihm wird verziehen.

11 Und wenn seine Hand nicht (genügend Mittel) erlangt für zwei Turteltauben oder für zwei Söhne der Taube, so bringt er als sein Darnahungsopfer für das, was er verfehlte, den zehnten Teil eines Ephas (Trockenhohlmaß, vmtl. ca. 22 l) Feinmehl als Sündopfer; nicht gibt er Öl auf es, und nicht gibt er Weihrauch auf es, denn ein Sündopfer ist es.

12 Und er bringt es zum Priester. Und der Priester ergreift eine Handvoll davon als sein (des Opfers) Gedenkanteil (dass Jewe des Opfers gedenke) und zerräuchert ihn auf dem Altar auf den Feueropfern dem Jewe: ein Sündopfer ist es.

13 Und so verschirmt der Priester über ihm aufgrund seiner Verfehlung, in der er verfehlte aufgrund von einem von diesen, und ihm wird verziehen; und es wird dem Priester zu eigen wie das Speiseopfer.

...

 Auch uns gilt der Grundsatz: »... nach dem Maß, was einer hat, und nicht nach dem, was er nicht hat« (2. Kor. 8:12).

 Dem Armen war es gestattet, zwei Tauben oder Täubchen darzubringen, die eine als Sündopfer (Verse 7 + 8), die andere als Brandopfer (Verse 7 + 10). Ganz Arme konnten Mehl darbringen (Vers 11). Eine Handvoll diente als Sündopfer (Vers 12). Aber wie konnte ein unblutiges Opfer Vergebung erwirken? Weil Jewe in Seinem Erbarmen diese Ausnahme zuließ, die auch in Hebräer 9:22 genannt wird: »Beinahe alles wird nach dem Gesetz durch Blut gereinigt.« Eine beschränkte Berührung mit Blut erfolgte nur insofern, als dieses Opfer auf dem Brandopferaltar über den Resten von Blut dargebracht wurde.

 Das übrige Mehl durfte vom Priester verzehrt werden (Vers 13), wie wir auch aus 1. Korinther 9:13 wissen, »dass die mit den geweihten Dingen Arbeitenden von dem aus der Weihestätte essen und dass die am Altar ständig ihres Amtes Waltenden an den Gaben für den Altar teilhaben.«

Schuldopfervorschriften

14 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

15 So denn eine Seele übertritt, ja übertritt und im Irrtum verfehlt an den heiligen (Dingen) Jewes (oder: an den heiligen (Gaben) für Jewe), so bringt er sein Schuldopfer zu (Ehren) Jewes: einen makellosen Widder vom Kleinvieh, nach deiner Festlegung Silber-Schekel (oder: im Wert von mindestens zwei Silber-Schekeln) nach dem Schekelmaß des Heiligtums als Schuldofer.

16 Und was er an den heiligen Dingen (Gaben) verfehlte, erstattet er, und den fünften Teil davon fügt er an es hinzu und gibt es dem Priester; und der Priester verschirmt über ihm infolge des Widders des Schuldopfers, und ihm wird verziehen.

17 Und wenn eine Seele, ja so denn sie verfehlt und eines von all dem tut, was gemäß den Geboten Jewes nicht getan werden soll, und er es nicht erkannte, so ist er doch schuldig und trägt seine Vergehung.

18 Und er bringt einen makellosen Widder vom Kleinvieh  nach deiner Festlegung  als Schuldopfer zu dem Priester. Und der Priester verschirmt über ihm aufgrund seines Irrtums, in welchem er irrte

und er, ja er, es nicht erkannte , und ihm wird verziehen.

19 Ein Schuldopfer ist es; schuldig, ja schuldig wurde er vor Jewe.

20 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

21 So denn eine Seele verfehlt und gegen Jewe übertritt, ja übertritt, und er verleugnet vor seinen Volksgenossen eine Zuteilung (etwas Anvertrautes) oder eine Hinterlegung der Hand oder ein Raubgut, oder er erpresste seinen Volksgenossen,

22 oder er fand Verlorenes und verleugnet es und schwört falsch über irgendeinem von all dem, was der Mensch tut und darin verfehlt:

23 Und es geschieht: So denn er verfehlte und schuldig wurde, so bringt er das Geraubte zurück, das er geraubt hatte, oder das Erpressungsgut, das er erpresst hatte, oder die Zuteilung, die ihm (zur Aufbewahrung) bestimmt wurde, oder das Verlorene, das er fand,

24 oder von allem, über dem er falsch geschworen hatte, und er erstattet es in seinem vollen Wert, und den fünften Teil davon fügt er an es hinzu; dem, welchem es (zu eigen ist), gibt er es am Tag (des Erkennens) seiner Verschuldung.

25 Und sein Schuldopfer bringt er zu (Ehren) Jewes: einen makellosen Widder vom Kleinvieh  nach deiner Festlegung  als Schuldopfer zu dem Priester.

26 Und der Priester verschirmt über ihm angesichts Jewes, und ihm wird verziehen über dem einen von all dem, was er getan hatte, sich darin verschuldend.

...

 In diesem Abschnitt wird neben der Schuld auch die Wiedergutmachung angesprochen.

 Im Falle der Verfehlung an heiligen Dingen (Verse 15 + 16), etwa durch versäumte oder nicht rechte Darbringungen und Opfer oder durch verkürzten Zehnten, war ein Fünftel mehr zu erstatten, und zwar an die Priester als Repräsentanten Jewes, dem die Ehre nicht gegeben worden war.

 Auch unerkannte Sünde machte schuldig (Verse 17 - 19).

 Wer einen Mitbürger geschädigt hatte (Verse 21 - 26), hatte den Gegenstand zurückzugeben, den Schaden auszugleichen beziehungsweise den vollen Wert zu erstatten, wobei ein Fünftel des Wertes hinzuzufügen war, und zwar zum Ausgleich und zur Genugtuung für den Schaden, der dem Mitbürger für eine Zeitlang zugefügt worden war.

Kapitel 6

Weitere Anordnungen zu den Brandopfern und Speiseopfern

1 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2 Gebiete dem Aaron und seinen Söhnen, sprechend: Dies ist die Zielanweisung (hebr. Tora) betreffs des Hinaufzuweihenden (des Brandopfers): Das Hinaufzuweihende ist die ganze Nacht bis zum Morgen über der Glut des Altars, und das Feuer des Altars wird auf ihm glühend (erhalten).

3 Und der Priester bekleidet sich mit seinem Leibrock aus Leinen, und mit einer Hose aus Leinen bekleidet er sich auf seinem Fleisch; und er hebt die Fettasche ab, die durch das Feuer (anfiel), das das Hinaufzuweihende auf dem Altar gefressen hat, und legt sie neben den Altar.

4 Und er zieht seine Gewänder aus und bekleidet sich mit anderen Gewändern und bringt die Fettasche hinaus nach außerhalb des Lagers, zu einem reinen Ort.

5 Und das Feuer des Altars wird auf ihm glühend (erhalten), nicht erlischt es; und der Priester lässt Morgen für Morgen Holz auf ihm (dem Feuer) verzehren, und ordnet auf ihm das Hinaufzuweihende zu und zerräuchert auf ihm die Fettstücke der Friedensopfer.

6 Ein stetiges Feuer wird auf dem Altar glühend (erhalten), nicht erlischt es.

7 Und dies ist die Zielanweisung betreffs des Speiseopfers: Einer der Söhne Aarons bringe es angesichts Jewes zum Angesicht des Altars hin dar.

8 Und er erhebt davon mit einem Handgriff vom Feinmehl des Speiseopfers und von seinem Öl und den gesamten Weihrauch, der auf dem Speiseopfer ist, und zerräuchert es auf dem Altar: es ist ein Geruch des Beruhigens, ja sein Gedenkanteil zu (Ehren) Jewes.

9 Und das von ihm (dem Opfer) Übriggelassene essen Aaron und seine Söhne; als Ungesäuertes wird es gegessen am heiligen Ort, im Vorhof des Zeltes des Zeugnisses essen sie es.

10 Nicht wird es als Gesäuertes gebacken; als ihren (der Priester) Anteil von Meinen Feueropfern gab ich es: Heiliges der heiligen (Darbringungen) ist es wie das Sündopfer und wie das Schuldopfer.

11 Alles Männliche inmitten der Söhne Aarons isst es: ein äonisches Gesetz ist's euren Generationen, (das) von den Feueropfern für Jewe (Übriggelassene betreffend); alles, was sie (die Opferteile) berührt, wird heilig (verfällt dem Heiligtum).

...

 Zum Zeichen der ständigen treuen und Jewe verherrlichenden Hingabe an Ihn war das Feuer des Brandopferaltars Tag und Nacht glühend zu erhalten (Verse 2 + 6).

 Der Gedenkanteil des Speiseopfers (Vers 8) war ein Wohlgeruch für Jewe, der des Opfernden gedachte. Das Speiseopfer musste ungesäuert sein (Verse 9 + 10). Sauerteig steht für das alte Verhalten, ungesäuerter Teig für Reinheit, Aufrichtigkeit und Wahrheit (1. Kor. 5:6 - 8).

Das Brandopfer Aarons und seiner Söhne

12 Und Mose redete zu Jewe, sprechend:

13 Dies ist das Darnahungsopfer Aarons und seiner Söhne, das sie Jewe darbringen an dem Tag, da er gesalbt wird: ein Zehntel des Ephas Feinmehl als Speiseopfer, als stetiges (Opfer), die Hälfte davon am Morgen und die Hälfte davon am Abend.

14 Auf der Pfanne in Öl wird es bereitet, als eingerührtes bringst du es; mehrfach gewendete Speiseopfer-Bissen bringst du dar, ein Geruch des Beruhigens zu (Ehren) Jewes.

15 Und der Priester, der an seiner statt aus seinen Söhnen gesalbte, bereitet es; ein äonisches Gesetz ist's zu (Ehren) Jewes; als ganzes wird es zerräuchert.

16 Und jedes Speiseopfer des Priesters ist ein ganzes; nicht wird es gegessen.

...

 Tag für Tag, morgens und abends. hatte jeder Priester ein Speiseopfer für sich selbst darzubringen. Jesus dagegen als der Hohepriester für den tausendjährigen Äon brachte Sich Selbst dar und ein für allemal (Heb. 7:26 - 28).

 Das Speiseopfer der Priester war ein Ganzbrandopfer, so wie jeder von ihnen Jewe ganz und gar hingegeben dienen sollte.

 In Öl wurde es zubereitet; ein Hinweis auf das »Öl der Wonne« (Heb. 1:9), den kraftvollen heiligen Geist, mit dem Jesus gesalbt wurde (Jes. 61:1; Luk. 1:35; Ap. 10:38).

Anweisungen zum Sündopfer

17 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

18 Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen, sprechend: Dies ist die Zielanweisung betreffs des Sündopfers: An dem Ort, wo das Hinaufzuweihende geschächtet wird, wird das Sündopfer geschächtet angesichts Jewes: Heiliges der heiligen (Darbringungen) ist es.

19 Der mit ihm (dem Heiligen, dem Sündopfer) entsündigende Priester isst es; am heiligen Ort wird es gegessen, im Vorhof des Zeltes des Zeugnisses.

20 Alles, was sein (des Opfers) Fleisch berührt, wird heilig; und so etwas von seinem Blut auf das Gewand spritzt, das, auf welches es spritzte, wäschst du am heiligen Ort.

21 Und das Tongefäß, in welchem es gekocht wird, werde zerbrochen; und wenn es in einem Kupfergefäß gekocht wurde, so werde es gescheuert und mit Wasser abgespült.

22 Alles Männliche inmitten der Priester isst es (das Sündopfer): Heiliges der heiligen (Darbringungen) ist es.

23 Aber jedes Sündopfer, von dessen Blut (etwas) ins Zelt des Zeugnisses gebracht wird, wird nicht gegessen; im Feuer wird es verbannt.

...

 Das Sündopfer war im Vorhof des Zeltes zu schächten (Vers 18). Es diente den Priestern zur Speise (Verse 19 + 22). Das Sündopfer aber des Priesters selbst (3. Mose 4:3 - 12) und das der gesamten Volksgemeinschaft (3. Mose 4:13 - 21), von dessen Blut etwas in das Zelt hineingebracht, an den Vorhang zum Allerheiligsten gespritzt und an die Hörner des Räucheraltars gestrichen werden musste (3. Mose 4:5 - 7, 16 - 18), durfte nicht gegessen werden; es wurde völlig verbrannt (Vers 23).

 Da das Sündopfer hochheilig war (Vers 22), wurde aber auch alles, was mit dessen Fleisch in Berührung kam, heilig (Vers 20), ebenso wie alle geheiligt wurden, so sie nur die Quaste des Obergewands Jesu anrührten (Mat. 14 - 36).

 Zur Distanzierung von der Sünde musste das priesterliche Gewand im Falle eines Blutflecks gewaschen (Vers 20), des Weiteren auch das Kochgefäß, wenn aus Ton, zerbrochen, wenn aus Kupfer, gereinigt werden (Vers 21).

Kapitel 7

Anweisungen zum Schuldopfer

1 Und dies ist die Zielanweisung betreffs des Schuldopfers: Heiliges der heiligen (Darbringungen) ist es.

2 An dem Ort, wo man das Hinaufzuweihende schächtet, schächtet man das Schuldopfer, und sein Blut sprengt der Priester ringsum an den Altar.

3 Und all sein Fett vom (Opfer) bringt er dar: den Fettschwanz und das Fett, das das Innere (die Eingeweide) bedeckt,

4 und die beiden Nieren und das Fett, das auf ihnen, das auf den Hüftknochen ist, und das auf der Leber Überhängende  oberhalb der Nieren nimmt er es weg.

5 Und der Priester zerräuchert sie (die Fettteile) auf dem Altar als ein Feueropfer zu (Ehren) Jewes: ein Schuldopfer ist es.

6 Alles Männliche inmitten der Priester isst es; am heiligen Ort wird es gegessen: Heiliges der heiligen (Darbringungen) ist es.

7 Wie das Sündopfer, so das Schuldopfer: eine Zielanweisung (gilt) ihnen; der Priester, der mittels ihm verschirmt, ihm wird es zu eigen.

...

 Ergänzend zu den Vorschiften für die Schuldopfer in Kapitel 5 wird hier gesagt, dass das Beste, nämlich das Fett, Jewe geopfert und das Fleisch von den Priestern verzehrt wird.

Was dem Priester gehört

8 Und der Priester, der das Hinaufzuweihende eines Mannes darbringt: die Haut des Hinaufzuweihenden, das er darbrachte, ihm, dem Priester, wird sie (zu eigen).

9 Und jedes Speiseopfer, das im Ofen gebacken wird, und alles, was im Glühblech und auf der Pfanne zubereitet wird: dem Priester, der es darbringt, ihm wird es (zu eigen).

10 Und jedes Speiseopfer, das mit Öl vermengte und das trockene: allen Söhnen Aarons wird es (zu eigen), jedem, (dem einen) wie seinem Bruder.

...

 Beim Sündopfer war auch die Haut zu verbrennen (2. Mose 29:14;

3. Mose 4:11, 12), beim Brandopfer (Vers 8) gehörte sie dem Priester.

Anweisungen zu den Friedensopfern/Dankopfern

11 Und dies ist die Zielanweisung betreffs der Friedensopfer, die einer zu (Ehren) Jewes darbringt:

12 Wenn er es aufgrund eines Dankes darbringt, so bringt er noch über das Dankopfer hinaus dar: ungesäuerte Ringbrote, vermengt in Öl, und ungesäuerte Fladen, mit Öl gesalbt (bestrichen), und eingerührtes Feinmehl als Ringbrote, vermengt in Öl.

13 Über die Ringbrote gesäuerten Brotes hinaus bringt er sein Darnahungsopfer dar, über das Dankopfer seiner Friedensgaben hinaus.

14 Und er bringt davon eines von all den Darnahungsopfern als Hebe zu (Ehren) Jewes dar; dem Priester, der das Blut des Friedensopfers sprengte, ihm wird es (zu eigen).

15 Und das Fleisch des Dankopfers seiner Friedensgaben wird am Tag (der Darbringung) seines Darnahungsopfers gegessen; nichts belässt er davon bis zum Morgen.

16 Und wenn ein Gelübde oder ein (freies) Wollen das Opfer seines Darnahungsopfers ist (der Grund für das Herbeibringen des Opfertiers für sein Darnahungsopfer ist): An dem Tag, da er sein Opfer darbringt, wird es gegessen, und am Tag danach wird das davon Übriggelassene gegessen.

17 Und das (dann noch) vom Fleisch des Opfers Übriggelassene wird am dritten Tag im Feuer verbrannt.

18 Und wenn vom Fleisch des Opfers seiner Friedensgaben am dritten Tag gegessen, ja gegessen wird, so wird der es Darbringende als nicht wohlgefällig erachtet, nicht wird es ihm als Opfer angerechnet, als ein Graus wird es (angesehen), und die Seele, die davon isst, trägt ihre Vergehung.

19 Und das Fleisch, das irgendetwas Bemakeltes berührt, nicht wird es gegessen, im Feuer wird es verbrannt. Und das (reine) Fleisch: jeder Reine (darf dieses) Fleisch essen.

20 Aber die Seele, die Fleisch von dem Opfer der Friedensgaben isst, das Jewe (zu eigen ist), und auf ihm (dem Essenden) ist noch seine Bemakelung: abgeschnitten (entfernt, ausgestoßen) wird jene Seele von ihren Volksleuten.

21 Und so denn eine Seele irgendetwas Bemakeltes berührt, sei es die Bemakelung eines Menschen oder ein bemakeltes Tier oder irgendein bemakeltes Abscheuliches, und isst von dem Fleisch des Opfers der Friedensgaben, das Jewe (zu eigen ist), so wird jene Seele abgeschnitten von ihren Volksleuten.

...

 Zusätzlich zum Opfertier des Friedensopfers (3. Mose 3) war im Falle des Dankes Gebackenes darzubringen (Vers 12). Das Friedensopfer wurde in freudiger Gemeinschaft vom Opfernden, seiner Familie und eingeladenen Nachbarn und Armen sowie vom Priester vor den Augen Jewes gegessen.

 Auch aßen sie alle gesäuertes Brot (Vers 13) in Dankbarkeit Jewe gegenüber für dieses tägliche Grundnahrungsmittel; auf den Altar allerdinge gehörte es nicht. Das Dankopfer musste am selben Tag verzehrt werden  gewiss in Anlehnung an das Passahmahl vor dem Auszug aus Ägypten (2. Mose 12:120).

 Im Falle eines Opfers aus eigenem Willen oder aus Dankbarkeit für den Segen aufgrund eines Gelübdes konnte man auch noch am zweiten Tag davon essen (Vers 16). Warum? Ich weiß es nicht.

Verbot, das Fett und das Blut zu essen

22 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

23 Rede zu den Söhnen Israels, sprechend: Alles Fett von Stier und Schaf und Ziege esst ihr nicht.

24 Und Fett von einer Leiche (einem Aas) und Fett von einem zerrissenen (Tier) darf zu allerlei Auftrag (Arbeit, Dingen) verwendet werden, aber ihr esst, ja esst es nicht.

25 Denn jeder, der Fett von dem Tier isst, von dem jemand ein Feueropfer zu (Ehren) Jewes darbringt: abgeschnitten wird die es essende Seele von ihren Volksleuten.

26 Und nicht esst ihr an all euren Wohnsitzen irgendwelches Blut vom Flatternden und vom Getier.

27 Jede Seele, die irgendwelches Blut isst: abgeschnitten wird jene Seele von ihren Volksleuten.

...

 Jeder, der das Fett eines Rinds oder Kleinviehs isst, wie auch jeder, der Blut isst, Fleisch, aus dem das Blut noch nicht ausgelaufen ist, wird aus seiner Volksgruppe ausgerottet werden. Das Fett ist nämlich zur Verherrlichung Jewes vorgesehen, und das Blut ist der Träger des Lebens und dient auf dem Altar dazu, über den Seelen zu verschirmen, den Menschen vor dem Zorn Gottes zu beschirmen

(3. Mose 17:11, 14).

Die den Priestern gehörenden Opferteile

28 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

29 Rede zu den Söhne Israels, sprechend: Wer das Friedensopfer zu (Ehren) Jewes darbringt, der bringt sein Darnahungsopfer zu (Ehren) Jewes von seinem Friedensopfer.

30 Seine Hände bringen die Feueropfer dem Jewe: das Fett, darüber hinaus das Bruststück; er bringt es, ja das Bruststück; um es angesichts Jewes als Schwenkopfer zu schwenken (hin und her zu bewegen).

31 Und der Priester zerräuchert das Fett auf dem Altar, und das Bruststück sei dem Aaron und seinen Söhnen.

32 Und den rechten Schenkel gebt ihr dem Priester als Hebe von euren Friedensopfern.

33 Dem von den Söhnen Aarons, der das Blut der Friedensgaben und das Fett darbringt, ihm werde der rechte Schenkel zugeteilt.

34 Denn das Bruststück des Schwenkopfers und den Schenkel der Hebe nahm Ich als Opfer von den Söhnen Israels, von ihren Friedensopfern, und Ich gab sie Aaron, dem Priester, und seinen Söhnen vonseiten der Söhne Israels als äonischen gesetzlichen (Anteil).

35 Dies (ist der Anteil der) Salbung Aarons und der Salbung seiner Söhne von den Feueropfern für Jewe an dem Tag, da Er sie nahen ließ, Jewe priesterlich (zu dienen).

36 (Dies ist das,) was Jewe ihnen vonseiten der Söhne Israels zu geben gebot  am Tag, da Er sie salbte ; eine äonische Satzung (ist es all) ihren Generationen.

37 Dies ist die Zielanweisung bezüglich des Hinaufzuweihenden, bezüglich des Schuldopfers und bezüglich des Sündopfers und bezüglich des Schuldopfers und bezüglich der zu erfüllenden (Gaben) und bezüglich des Friedensopfers,

38 (die Zielanweisung,) die Jewe dem Mose auf dem Berg Sinai gebot an dem Tag, da er den Söhnen Israels gebot, ihre Darnahungsopfer zu (Ehren) Jewes darzubringen in der Wildnis Sinai.

...

 Das Schwenkopfer (Schwingopfer) (Vers 30) wurde zum Zeichen der Übergabe an Jewe mehrfach nach vorn zu Ihm hin bewegt.

 Das Bruststück und den rechten Oberschenkel (die rechte Keule) gehörten dem Priester (Verse 31 - 34). Das war ein äonisches Gesetz für Israel (Verse 34 + 36); es gilt somit auch im kommenden tausendjährigen Königreichsäon.

 Den Gesalbten standen die genannten Anteile von all den Brandopfern für Jewe zu (Verse 35 + 36).

 Der Tag, da Mose den Söhnen Israels gebot (Vers 38), war der des Bundesbeschlusses Jewes mit dem Volk (2. Mose 24:5 - 8).

 Die Verse 37 und 38 beziehen sich abschließend und zusammenfassend auf alle in den Kapiteln eins bis sieben angeführten Opfer, aber auch auf die zu erfüllenden Gaben (Vers 37), die bei der Amtseinführung Aarons und seiner Söhne zu erbringen waren

(3. Mose 8:31), und betonen mit Nachdruck den göttlichen Ursprung dieser Zielanweisung: Jewe gab sie Seinem Volk!

Die Amtseinführung Aarons und seiner Söhne

(3. Mose 8 - 10)

Kapitel 8

Die Amtseinführung

1 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2 Nimm Aaron und seine Söhne samt ihm und die Gewänder und das Öl der Salbung und den Jungstier des Sündopfers und die zwei Widder und den Flachkorb mit den Ungesäuerten

3 und versammle all die Zeugenschar (die bezeugende Schar) zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses.

4 Und Mose tat, wie Jewe ihm geboten hatte. Und versammelt wurde die Schar der Zeugen zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses hin.

5 Und Mose sprach zu der Zeugenschar: Dies ist die Sache, die Jewe zu tun gebot.

6 Und Mose ließ Aaron und seine Söhne nahen, und er wusch sie mit Wasser.

7 Und er legte ihm den Rock an und umschürzte ihn mit der Schärpe (breites Hüftband) und bekleidete ihn mit dem Mantel und legte ihm das Ephod (Brust und Rücken bedeckendes Kleidungsstück) an, und er umschürzte ihn mit dem Verbindungsband des Ephods und umband ihn mit ihm (dem Ephod).

8 Und er legte das Brustschild auf ihm fest und tat die Urim (Edelsteine der »Erlichtungen«) und die Tumim (Edelsteine der »Vollendungen«) in das Brustschild.

9 Und er legte das Kopfgeknäuel (Kopfbund) auf sein Haupt und setzte zur Vorderansicht des Kopfgeknäuels hin die goldene Blüte (das goldene Stirnblatt), (das Zeichen der) Weihe des Heiligen, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

10 Und Mose nahm das Salböl und salbte die Wohnung und alles, was in ihr war, und er heiligte sie.

11 Und er spritzte von ihm siebenmal auf den Altar, und er salbte den Altar und all seine Geräte und das Becken und sein Gestell, um sie zu heiligen.

12 Und er goss vom Salböl auf das Haupt Aarons, und er salbte ihn, um ihn zu heiligen.

13 Und Mose ließ die Söhne Aarons nahen und bekleidete sie mit den Röcken und umschürzte sie mit der Schärpe und verband an ihnen die Hochbünde (hochgebundenen Kopfbedeckungen), so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

...

 In 2. Mose 28 wird die Bekleidung Aarons und seiner Söhne beschrieben und in 2. Mose 29 ihre Weihe angekündigt.

 Das prachtvolle Ritual der Amtseinführung fand im Vorhof des Zeltes des Zeugnisses statt; das ganze Volk war dort durch seine Repräsentanten vertreten (Verse 3 + 4).

 Die Waschung Aarons und seiner Söhne diente nicht nur der Reinigung, sondern mahnte zugleich ihre Herzensreinigung an (Vers 6). Auch wir heute sind abgewaschen (1. Kor. 6:11); Gott sieht in uns keinen Makel mehr, die wir in Christus Jesus, dem Makellosen, sind.

 Im Brustschild (Vers 8) befanden sich die zwölf die Stämme darstellenden Edelsteine. Da von weiteren Fassungen für die Urim und die Tumim keine Rede ist, darf man annehmen, dass die beiden oberen Edelsteinreihen als die Urim und die beiden unteren Reihen als die Tumim zu verstehen  sind. Sie dienten zur Befragung Jewes (4. Mose 27:21).

 Die Salbung steht für den Empfang des Geistes und mithin für die Bevollmächtigung (Verse 10 - 12); das siebenmal auf den Altar gesprengte Salböl identifizierte ihn mit Geist, Läuterung und Vollendung. Die Salbung Aarons war die eigentliche Weihe und Amtseinführung (Vers 12). Auch unser Herr Jesus wie auch wir wurden gesalbt, nicht mit Öl, sondern mit Geist und Kraft (Ap. 10:38; 2. Kor. 1:2, 22).

Die Amtseinführungsopfer

14 Und er (Mose) (brachte) den Jungstier des Sündopfers herzu, und Aaron und seine Söhne stützten ihre Hände auf das Haupt des Jungstiers des Sündopfers,

15 und er schächtete ihn. Und Mose nahm das Blut und gab es mit seinem Finger auf die Hörner des Altars ringsum und entsündigte den Altar. Und das (übrige) Blut goss er zum Grund des Altars hin und heiligte ihn, um auf ihm verschirmen (zu können).

16 Und er nahm all das Fett, das auf dem Innern ist, und das auf der Leber Überhängende und die beiden Nieren und ihr Fett, und Mose zerräucherte es auf dem Altar.

17 Und den Jungstier und seine Haut und sein Fleisch und seinen Darminhalt verbrannte er im Feuer außerhalb des Lagers, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

18 Und er brachte den Widder des Hinaufzuweihenden (des Brandopfers) herbei, und Aaron und seine Söhne stützten ihre Hände auf das Haupt des Widders,

19 und er schächtete ihn. Und Mose sprengte das Blut ringsum an den Altar,

20 und den Widder zerstückte er in seine Stücke. Und Mose zerräucherte das Haupt und die Stücke und das Bauchfett,

21 und das Innere und die Unterschenkel wusch er mit Wasser. Und Mose zerräucherte den ganzen Widder auf dem Altar: Hinaufzuweihendes war er als zum Geruch des Beruhigens, ein Feueropfer war er zu (Ehren) Jewes, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

22 Und er brachte den zweiten Widder, den Widder der zu erfüllenden Opfer, und Aaron und seine Söhne stützten ihr Hände auf das Haupt des Widders,

23 und er schächtete ihn. Und Mose nahm von seinem Blut und gab es auf das rechte Ohrläppchen Aarons und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf den Daumen seines rechten Fußes.

24 Und er ließ die Söhne Aarons nahen. Und Mose gab von dem Blut auf ihr rechtes Ohrläppchen und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf den Daumen ihres rechten Fußes; und Mose sprengte das Blut ringsum an den Altar.

25 Und er nahm das Fett und den Fettschwanz und all das Fett, das auf dem Innern ist und das die Leber Überspannende und die beiden Nieren und ihr Fett und den rechten Schenkel (Oberschenkel, Keule).

26 Und aus dem Flachkorb mit den Ungesäuerten, der angesichts Jewes ist, nahm er ein Ringbrot aus Ungesäuertem und ein Ringbrot des Ölbrotes und einen Fladen und legte diese auf die Fettstücke und auf den rechten Schenkel.

27 Und er gab das alles auf die Hände Aarons und auf die (Hände) seiner Söhne, und er schwenkte er als Schwenkopfer angesichts Jewes.

28 Und Mose nahm es von ihren Händen und zerräucherte es auf dem Altar auf dem Hinaufzuweihenden: erfüllende (Opfer) waren es als zum Geruch des Beruhigens, ein Feueropfer war er (der Widder) zu (Ehen) Jewes.

29 Und Mose nahm das Bruststück und schwenkte es als Schwenkopfer angesichts Jewes; von dem Widder der zu erfüllenden (Opfer) wurde es dem Mose zur Zuteilung, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

...

 Wer Opfer für andere vollziehen soll, muss erst selbst entsündigt werden (Heb. 7:27); dies zeigt die Unvollkommenheit des levitischen Priestertums gegenüber dem melchisedekschen (Heb. 7).

 Bei den drei Amtseinführungsopfern handelte Mose als Priester.

 Im Zusammenhang mit dem Sündopfer (Verse 14 - 17) musste auch der Altar, ein Werk von Menschenhand, entsündigt, geheiligt und Jewe geweiht werden (Vers 15).

 Das Brandopfer diente der ehrerbietigen Huldigung Jewes (Verse 18 - 21).

 Es folgte das besondere, nur bei der Amtseinführung zu erbringende Opfer (Verse 22 - 28). Das auf das rechte Ohrläppchen, den rechten Daumen und den rechten großen Zeh zu streichende Blut wies Aaron darauf hin, dass sein Hören und Tun gottwohlgefällig sein und er stets auf dem rechten Weg wandeln soll (Vers 23).

 Auch dem Mose, der als Priester gewirkt hatte, stand ein Anteil an den Opfern zu, und zwar das Bruststück des zweiten Widders, des Amtseinführungsopfers (Vers 29).

Der Abschluss der Heiligung

30 Und Mose nahm von dem Salböl und von dem Blut, das auf dem Altar war, und spritzte es auf Aaron, auf seine Gewänder und auf seine Söhne und auf die Gewänder seiner Söhne, die samt ihm waren; und er heiligte Aaron, ja seine Gewänder, und seine Söhne und die Gewänder seiner Söhne, die samt ihm waren.

31 Und Mose sprach zu Aaron und zu seinen Söhnen: Kocht das Fleisch vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses, und dort esst ihr es. Und ihr esst das Brot, das mit den zu erfüllenden (Opfern) im Flachkorb ist, so wie Ich gebot, sprechend: Aaron und seine Söhne essen es.

32 Und das vom Fleisch und vom Brot Übriggelassene verbrennt ihr im Feuer.

33 Und aus der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses geht ihr sieben Tage lang nicht heraus, bis zum Tag des Erfülltseins der Tage eurer Erfüllungen, denn sieben Tage füllt Er eure Hand.

34 So wie man tat an diesem Tag, so gebot Jewe zu tun zur Verschirmung über euch.

35 Und vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses weilt ihr tags und nachts, sieben Tage, und ihr beachtet die Anordnung Jewes, sodass ihr dieserhalb nicht sterbt, denn so wurde mir geboten.

36 Und Aaron und seine Söhne taten all die Worte, die Jewe durch die Hand Moses geboten hatte.

...

 Dieser priesterliche Dienst des Mose war ihm von Jewe mit 2. Mose 29:19 - 37 aufgetragen worden. Sieben Tage lang war das Amtseinsetzungsritual durchzuführen. Damit war das Priestertum ein für allemal Aaron und seinen Söhnen überragen.

Kapitel 9

Die ersten Opfer Aarons und seiner Söhne

1 Und es geschah am achten Tag (8. Nisan 1459 v. Chr.), da rief Mose dem Aaron und seinen Söhnen und den Alten (Ältesten) Israels.

2 Und er sprach zu Aaron: Nimm dir ein Kalb, einen Sohn der Rinder, als Sündopfer, und einen Widder als Hinaufzuweihendes, makellose, und bringe sie angesichts Jewes dar.

3 Und zu den Söhnen Israels redest du, sprechend: Nehmt einen Ziegenbock als Sündopfer, und ein Kalb und ein Schäflein, einjährige, makellose, als Hinaufzuweihendes,

4 und einen Stier und einen Widder als Friedensopfer, sie angesichts Jewes zu opfern, und Speiseopfer, vermengt in Öl, denn am heutigen Tag erscheint euch Jewe.

5 Und sie nahmen das, was Mose geboten hatte, (und brachten's)

zum Angesicht des Zeltes des Zeugnisses, und all die Schar der Zeugen, sie nahten und standen angesichts Jewes.

6 Und Mose sprach: Dies ist die Sache, die Jewe gebot; ihr tut sie, und die Herrlichkeit Jewe wird euch erscheinen.

7 Und Mose sprach zu Aaron: Nahe zu dem Altar, und mache dein Sündopfer bereit und dein Hinaufzuweihendes, und verschirme dir zugunsten und zugunsten des Volks, und mache das Darnahungsopfer des Volks bereit, und verschirme ihnen zugunsten, so wie Jewe geboten hatte.

8 Und Aaron nahte zu dem Altar und schächtete das Kalb des Sündopfers, das ihm (zugerechnet war).

9 Und die Söhne Aarons nahten ihm das Blut, und er tauchte seinen Finger in das Blut und gab davon auf die Hörner des Altars; und das Blut goss er zum Grund des Altars hin.

10 Und das Fett und die Nieren und das Überspannende von der Leber vom Sündopfer zerräucherte er auf dem Altar, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

11 Und das Fleisch und die Haut verbrannte er im Feuer außerhalb des Lagers.

12 Und er schächtete das Hinaufzuweihende, und die Söhne Aarons ließen das Blut zu ihm gelangen, und er sprengte es ringsum an den Altar.

13 Und das Hinaufzuweihende ließen sie zu ihm gelangen in seinen Stücken und auch das Haupt, und er zerräucherte es auf dem Altar.

14 Und er badete das Innere und die Unterschenkel und zerräucherte es auf dem Hinaufzuweihenden auf dem Altar.

15 Und er nahte das Darnahungsopfer des Volks, und er nahm den Ziegenbock des Sündopfers, der dem Volk (zugerechnet war), und schächtete ihn und entsündigte mit ihm wie mit dem ersten.

16 Und er nahte das Hinaufzuweihende und machte es bereit, wie es dem Recht gemäß war.

17 Und er nahte das Speiseopfer und füllte davon seine Hand und zerräucherte es auf dem Altar; ausgenommen war allein das Hinaufzuweihende des Morgens.

18 Und er schächtete den Stier und den Widder als Friedensopfer, die dem Volk (zugerechnet waren). Und die Söhne Aarons ließen das Blut zu ihm gelangen, und er sprengte es ringsum an den Altar.

19 Die Fettstücke vom Stier und vom Widder: den Fettschwanz und die Bauchfettdecke und die Nieren und das die Leber Überspannende,

20 diese Fettstücke legten sie auf die Bruststücke, und er zerräucherte die Fettstücke auf dem Altar.

21 Und die Bruststücke und den rechten Oberschenkel (Keule) schwenkte Aaron als Schwenkopfer angesichts Jewes, so wie Mose geboten hatte.

22 Und Aaron erhob seine Hand dem Volk zu und segnete sie, und er (schritt) (vom Umgang des Altars) herab, nachdem er das Sündopfer und das Hinaufzuweihende und die Friedensopfer bereitet hatte.

23 Und Mose und Aaron kamen in das Zelt des Zeugnisses; und sie gingen hinaus und segneten das Volk, und die Herrlichkeit Jewes erschien dem ganzen Volk.

24 Und Feuer ging heraus vom Angesicht Jewes, und es fraß das Hinaufzuweihende und die Fettstücke auf dem Altar. Und das ganze Volk sah es, und sie jubelten und fielen auf ihr Angesicht.

...

 In einer feierlichen Zeremonie brachten Aaron und seine Söhne die ersten Opfer für sich selbst (Verse 2 + 8 - 14) und danach für das Volk (Verse 3 + 4 + 15 - 22) dar. Da auch der Hohepriester mit Schwachheit umgeben ist, muss er zuerst für die eigenen Sünden Opfer darbringen und darauf erst für die Sünden des Volks (Heb. 5:3; 7:27).

 Und Aaron segnete das Volk, während die Zerräucherung auf dem Brandopferaltar vor sich ging (Vers 22). Man darf annehmen, dass er die folgenden Worte gebrauchte: »Jewe segnet dich und hütet dich. Jewe lässt Sein Angesicht auf dich zu leuchten und begnadet dich. Jewe erhebt Sein Angesicht auf dich zu und gibt dir Frieden« (4. Mose 6:24 - 26).

 Dann gingen Mose und Aaron in das Zelt (Vers 23). Vermutlich übergab Mose es dem Aaron, dass er darin walte.

 Als sie wieder herauskamen, segneten beide das Volk. Und die Herrlichkeit Jewes  darunter dürfen wir uns die Wolkensäule vorstellen (2. Mose 40:34, 35, 38)  erschien allen. Und Feuer ging aus dem Zelt heraus und verzehrte die rauchenden Opfer völlig (Vers 24). Damit war dokumentiert, dass Jewe die Opfer gnädig angenommen hatte.

 Da betete das Volk Jewe voller Freude und in aller Ehrfurcht an.

Kapitel 10

Nadabs und Abihus eigenmächtiges Opfer und ihr Tod

1 Und die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen ein jeder sein Pfännchen, und sie gaben Feuer hinein und legten Räucherwerk darauf und brachten fremdes Feuer angesichts Jewe dar, was Er ihnen nicht geboten hatte.

2 Und Feuer ging heraus vom Angesicht Jewes und fraß sie, und sie starben angesichts Jewes.

3 Und Mose sprach zu Aaron: Das ist es, was Jewe geredet hat, sprechend: Inmitten Meiner Nahen (der Mir Nahegekommenen) werde Ich geheiligt, und vor dem Angesicht all des Volks werde Ich verherrlicht.  Und Aaron war still.

4 Und Mose rief dem Mischael und dem Elzaphan, den Söhnen Usiels, des Onkels Aarons, und sprach zu ihnen: Nahet, tragt eure Brüder vom Angesicht des Heiligtums hinweg zu dem, was außerhalb des Lagers ist.

5 Und sie nahten und trugen sie in ihren Röcken hinweg zu dem, was außerhalb des Lagers ist, so wie Mose geredet hatte.

...

 Den beiden ältesten und privilegierten Söhnen Aarons waren all die Herrlichkeiten der Amtseinführung und dann der ersten Darbringungen wohl zu Kopf gestiegen. So maßten sie sich an, nach eigenem Gutdünken Jewe ein wohlriechendes Würze-Räucherwerk darzubringen (2. Mose 30:34, 35). Fremdes Feuer war dies, weil es nicht geboten war (Vers 1); es war sogar ausdrücklich verboten (2. Mose 30:9). Ihr Ungehorsam war eine eklatante Missachtung Jewes, des Todes würdig (4. Mose 15:30).

 Da ging Feuer aus dem Zelt heraus und tötete sie (Vers 2), sie, die sogar bereits auf dem Berg Sinai die Herrlichkeit Jewes hatten sehen dürfen (2. Mose 24:1). Diener Jewes dürfen nichts Unheiliges an sich haben, »denn Jewe, dein Elohim, ist ein fressendes Feuer, ein eifernder El« (5. Mose 4:24), dem in wohlgefälliger Weise mit Ehrfurcht und Zagen Gottesdienst darzubringen ist, »denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer« (Heb. 12:28, 29).

 Wir, die Glieder der Leibesgemeinde, in der Zeit der überströmenden Gnade lebend, sterben im Falle schriftwidrigen Verhaltens zwar nicht, doch wird unser Wandel immer fleischgemäßer: und wer fleischgemäß lebt, ist im Begriff zu sterben (Röm. 8:13). Darum »Keinen Anstoß geben wir, in keiner Weise, damit kein Makel an dem Dienst gefunden werde« (2. Kor. 6:3), ja, »wir wollen uns von jeder Besudelung des Fleisches und auch des Geistes reinigen und unsere Heiligkeit in der Furcht Gottes vollenden« (2. Kor. 7:1).

 Dann erklärte Mose dem Aaron, dass genau das geschehen sei, was Jewe gesagt hatte, dass Er nämlich inmitten der Seinen geheiligt und vor dem Angesicht des Volkes verherrlicht werde (Vers 3). Wer von den Seinen Ihn nicht heiligt, muss aus Israel ausgerottet werden.  Und Aaron war in Erkenntnis der Gerechtigkeit Jewes still. Schließlich herrschte damals nicht die Gnade, sondern die Gerechtigkeit.

 Zu späterer Zeit erging es Ananias und Sapphira ebenso. Sie hatten den Herrn nicht geheiligt. Sie konnten als Unheilige nicht für länger Gemeinschaft mit Jesus, dem Heiligen, und den Heiligen haben und fielen auf der Stelle tot um (Ap. 5:1 - 10; vgl. 1. Kor. 11:27 - 32).

Vorschriften für Priester

6 Und Mose sprach zu Aaron und zu Elasar und zu Itamar, seinen Söhnen: Entbändigt (löst) euer Haupthaar nicht, und zerfetzt eure Gewänder nicht, sodass ihr (dieserhalb) nicht sterbt und Er nicht über all die Zeugenschar ergrimmt wird. Aber eure Brüder, ja das ganze Haus Israel, sie sollen den Brand beweinen, den Jewe hat brennen lassen.

7 Und aus der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses geht ihr nicht heraus, dass ihr nicht sterbt, denn das Öl der Salbung Jewes ist auf euch. Und sie taten gemäß dem Wort Moses.

8 Und Jewe redete zu Aaron, sprechend:

9 Wein oder Berauschendes trinke nicht, du und deine Söhne samt dir, in der Zeit, da ihr in das Zelt des Zeugnisses kommt, sodass ihr (dieserhalb) nicht sterbt; eine äonische Satzung (ist's für all) eure Generationen.

10 (Die Satzung dient) auch (dazu, um) zu scheiden (zu unterscheiden) zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen und zwischen dem Bemakelten und dem Reinen

11 und den Söhnen Israels das Ziel anzuweisen durch all die Gesetze, die Jewe zu ihnen durch die Hand Moses geredet hat.

12 Und Mose redete zu Aaron und zu Elasar und zu Itamar, seinen übriggelassenen Söhnen: Nehmt das Speiseopfer, das von den Feueropfern für Jewe übriggelassene, und esst es als Ungesäuertes neben dem Altar, denn Heiliges der heiligen (Opfer) ist es.

13 Und ihr esst es am heiligen Ort, denn dein gesetzlicher (Anteil) und der gesetzliche (Anteil) deiner Söhne von den Feueropfern für Jewe ist es, denn so wurde mir geboten.

14 Und das Bruststück des Schwenkopfers und den Oberschenkel des Hebopfers esst ihr an einem reinen Ort, du und deine Söhne und deine Töchter samt dir, denn als deinen gesetzlichen (Anteil) und als gesetzlichen (Anteil) deiner Söhne von den Friedensopfern der Söhne Israels wurden sie gegeben.

15 Sie bringen den Oberschenkel des Hebopfers und das Bruststück des Schwenkopfers (herzu), darüber hinaus die Feueropfer der Fettstücke, sie als Schwenkopfer angesichts Jewes zu schwenken; und es wird dir und deinen Söhnen samt dir zum gesetzlichen (Anteil) für den Äon, so wie Jewe geboten hat.

...

 Aaron und seine verbliebenen Söhne sollten angesichts des heiligen und gerechten Gerichts Jewes nicht trauern. Dazu besteht im Heiligtum kein Grund, ist man doch in der Gegenwart Jewes und angesichts Seiner Herrlichkeit getröstet und zuversichtlich. Sie sollten auch an der Bestattung der ältesten Söhne nicht teilnehmen, sondern im Zelt bleiben (Vers 7). Ihre Heiligkeit würde sich mit Trauerbräuchen nicht vertragen. Priester durften ohnehin nicht an Beerdigungen, selbst der Eltern, teilnehmen (3. Mose 21:10 - 12).

 Alkohol war im Dienst selbstverständlich verboten (Vers 9), die Priester mussten klaren Sinnes bleiben, zumal sie auch richterliche Aufgaben wahrzunehmen hatten (5. Mose 17:8 - 12) und das Volk lehren sollten (Verse 10 + 11), damit auch es zwischen heilig und unheilig, rein und unrein, gut und böse zu unterscheiden vermochte.

 Das Speiseopfer war allein von den Priestern zu essen (Verse 12 + 13; 3. Mose 2:10; 6:9). Das Bruststück, die Keule und die Feueropfer der Fettstücke wurden von der ganzen Familie des Priesters gegessen (Verse 14 + 15).

Das Problem mit dem Ziegenbock des Sündopfers

16 Und Mose forschte nach, ja forschte nach dem Ziegenbock des Sündopfers, und da! Er war verbrannt. Da war er ergrimmt über Elasar und über Itamar, die übriggelassenen Söhne Aarons, sprechend:

17 Weshalb aßt ihr nicht das Sündopfer am heiligen Ort? Denn Heiliges der heiligen Opfer ist es, und Er gab es euch, um die Vergebung der Zeugenschar zu tragen, ja um über ihnen angesichts Jewes zu verschirmen.

18 Ja, nicht wurde sein (des Sündopfers) Blut in das Innere des Heiligtums gebracht; (folglich:) essen, ja essen hättet ihr es im Heiligtum sollen, so wie ich geboten hatte.

19 Und Aaron redete zu Mose: Ja, am heutigen Tag brachten sie (Elasar und Itamar) ihr Sündopfer angesichts Jewes dar und ihr Hinaufzuweihendes, und es begegnete mir dieses (Gericht an den Söhnen); und hätte ich das Sündopfer am heutigen Tag gegessen, wäre es wohlgefällig gewesen in den Augen Jewes?

20 Und Mose hörte es, und es gefiel ihm wohl in seinen Augen.

...

 Das Fleisch des Sündopferbocks des Volkes war von den Priestern im Vorhof des Zeltes des Zeugnisses zu essen (3. Mose 6:19). Jedes Sündopfer aber, von welchen Blut in das Zelt gebracht worden war, wurde nicht gegessen, sondern im Feuer verbrannt (2. Mose 6:23; Heb. 13:11). Da das Blut nicht ins Zelt gebracht worden war (Vers 18), hätte das Fleisch gegessen werden müssen. Dies war aber nicht geschehen, sodass Mose ergrimmte.

 Aaron verteidigte sich damit, dass der gewaltige Eindruck von der Heiligkeit Jewes anlässlich des Vergehens von Nadab und Abihu ihn davor hatte zurückscheuen lassen, genau am selben Tag das hochheilige Opfer (Vers 17) zu verzehren. Mose akzeptierte die Entschuldigung, weil Aaron darin recht getan zu haben meinte, dass das freudige Opfermahl nicht zu jenem Tag gepasst hätte und ein weiteres Vergehen hätte sein können.

Gesetze über Reinheit und Unreinheit

(3. Mose 11 - 13)

Kapitel 11

Reine und unreine Tiere

1 Und Jewe redete zu Mose und zu Aaron, zu ihnen sprechend:

2 Redet zu den Söhnen Israels, sprechend: Dies sind die Tiere, die ihr von all dem Getier essen dürft, das auf der Erde ist:

3 jedes mit gespaltenen Klauen, und zwar geschlitzten Klauen und Wiederkäuende von dem Getier, jenes dürft ihr essen.

4 Jedoch dies esst ihr von den Wiederkäuenden und von denen mit gespaltener Klaue nicht: das Kamel, denn es ist zwar wiederkäuend, aber keines mit gespaltener Klaue: bemakelt (unrein) ist es euch.

5 Und den Klippdachs esst ihr nicht, denn er ist zwar ein Wiederkäuender, hat aber keine gespaltene Klaue: bemakelt ist er euch.

6 Und den Hasen esst ihr nicht, denn er ist zwar ein Wiederkäuender, hat aber keine gespaltene Klaue: bemakelt ist er euch.

7 Und das Schwein esst ihr nicht, denn es hat war eine gespaltene Klaue und eine geschlitzte Klaue, aber es käut nicht wieder: bemakelt ist es euch.

8 Von ihrem Fleisch esst ihr nicht, und ihre Leiche berührt ihr nicht: Bemakelte sind sie euch.

9 Dies dürft ihr essen von allem, was in den Wassern ist: alles, was Flosse und Schuppe hat in den Wassern, in den Meeren und in den Bächen, jenes dürft ihr essen.

10 Aber alles, was keine Flosse und Schuppe hat in den Meeren und in den Bächen, ja von allem Gewimmel der Wasser und von jeder Seele des Tiers, das in den Wassern ist: Verabscheuliches sind sie euch;

11 und Verabscheuliches sollen sie euch werden: von ihrem Fleisch esst ihr nicht, und ihre Leiche verabscheut ihr.

12 Alles in den Wassern, das keine Flosse und Schuppe hat: Verabscheuliches ist es euch.

13 Und diese verabscheut ihr von den Flatternden  nicht werden sie gegessen, Verabscheuliches sind sie : den Geier und den Raubvogel und den schreistarken (Geier)

14 und den schwebenden (Raubvogel) und die Weihe, ja (alle) seiner Art,

15 jeden Raben, ja (alle) seiner Art,

16 und die Tochter der Straußin und den gewalttuenden (Raubvogel) und die Möwe und den Kraller (Raubvogel), ja (alle) seiner Art,

17 und den Kauz und den Werfer (Raubvogel, der seine Beute vom Felsen wirft) und die Eule

18 und den hauchenden (Vogel) und den Speier und den Schoßgeier

19 und den Storch, auch den Reiher, ja (alle) seiner Art, und den Wiedehopf und die Fledermaus.

20 All das flatternde Gewimmel, das auf (allen) Vieren wandelt: Verabscheuliches ist es euch.

21 Jedoch dies dürft ihr essen von all dem flatternden Gewimmel, das auf (allen) Vieren wandelt, dem über seinen Füßen Unterschenkel sind, sich frei mit ihnen auf dem Land zu bewegen.

22 Diese von ihnen dürft ihr essen: die Heuschrecke, ja (alle) ihrer Art, und die Solam-Heuschrecke Anaqah , ja (alle) ihrer Art, und die Achtfuß-Heuschrecke, ja (alle) ihrer Art, und den Grashüpfer, ja (alle) seiner Art.

23 Aber all das flatternde Gewimmel mit vier Füßen: Verabscheuliches ist es euch,

24 und mit diesem bemakelt ihr euch; jeder ihre Leiche Berührende ist bis zum Abend bemakelt.

26 All das Getier, das gespaltene Klauen hat, das aber keinen Schlitz hat und das auch nicht wiederkäut: Bemakelte sind sie euch; jeder sie Berührende wird bemakelt.

27 Und jedes all der Tiere, die auf ihren Füßen wandeln, die auf (allen) vieren wandeln: Bemakelt sind sie euch; jeder ihre Leiche Berührende ist bemakelt bis zum Abend.

28 Und der ihre Leiche Tragende wäscht seine Gewänder und ist bemakelt bis zum Abend: Bemakelte sind sie euch.

29 Und dies ist euch das Bemakelte vom Gewimmel des Wimmelnden

auf der Erde: das Wühlende und die Maus und der Schellgängige (Eidechse), ja (alle) seiner Art,

30 Und die Anaqah und die Koach und der Gecko und der Chometh (vmtl. Eidechsenart) und das Hauchende (vmtl. Maulwurf).

31 Diese sind euch die Bemakelten all des Gewimmels; jeder der sie in ihrem Tod berührt, ist bemakelt bis zum Abend.

32 Und alles, auf das (etwas) von ihnen fällt in ihrem Tod, es wird bemakelt  sei es irgendein Holzgerät oder ein Gewand oder Haut oder Sack, jedes Gerät, mit dem ein Auftrag getätigt wird , es wird ins Wasser gebracht und ist bemakelt bis zum Abend, und dann ist es rein.

33 Und jedes Tongefäß, in dessen Mitte (etwas) von ihnen fällt: alles, was in seiner Mitte ist, wird bemakelt, und es (selbst) zerbrecht ihr.

34 Jede Speise, die gegessen wird, auf die (solches) Wasser kommt, wird bemakelt, und jedes Getränk, das getrunken wird, das in irgendeinem (solchen) Gefäß ist, wird bemakelt.

35 Und alles, auf das (etwas) von ihrer Leiche fällt, wird bemakelt; Ofen und Doppelbecken (Kochherd) wird abgebrochen; Bemakelte sind sie, und Bemakelte sind sie euch.

36 Jedoch eine Quelle oder Zisterne, ein Wassersammelbecken, wird rein (bleiben), aber wer dort ihre Leiche berührt, wird bemakelt.

37 Und so denn (etwas) von ihrer Leiche auf irgendeinen Samen der Saat fällt, der gesät wird: rein ist er.

38 Und so denn Wasser auf den Samen gegeben wird und es fällt (etwas) von der Leiche auf ihn: bemakelt ist er euch.

39 Und so denn (eines) von dem euch zur Speise (gegebenen) Getier stirbt, so ist der dessen Leiche Berührende bemakelt bis zum Abend.

40 Und wer von dessen Leiche isst, wäscht seine Gewänder und ist bemakelt bis zum Abend, und wer dessen Leiche trägt, wäscht seine Gewänder und ist bemakelt bis zum Abend.

41 Und all das Gewimmel, das auf der Erde wimmelt: Verabscheuliches ist es: nicht wird es gegessen.

42 Und all das auf seinem Rumpf Wandelnde und all das auf (allen) Vieren Wandelnde bis hin zu allen, die mehr Füße haben, was zu all dem Gewimmel gehört, das auf der Erde wimmelt: nicht esst ihr sie, denn Verabscheuliches sind sie.

43 Macht eure Seelen nicht abscheulich infolge all des wimmelnden Gewimmels, und bemakelt euch nicht mit ihnen, sodass ihr durch sie makelig werdet.

44 Denn Ich bin Jewe, euer Elohim, und ihr heiligt euch, und ihr werdet Heilige, denn Ich bin heilig; und nicht bemakelt ihr eure Seelen durch all das Gewimmel, das sich auf der Erde regt.

45 Denn Ich bin Jewe, der euch aus dem Land Ägypten heraufgebracht hat, euch zum Elohim zu werden; und ihr werdet Heilige, denn Ich bin heilig.

46 Dies ist die Zielanweisung betreffs des Getiers und des Flatternden und jeder Seele des Tiers, das sich in den Wassern regt, und bezüglich jeder Seele, die auf der Erde wimmelt,

47 zu scheiden zwischen dem Bemakelten und den Reinen und zwischen dem Tier, das gegessen wir, und dem Tier, das nicht gegessen wird.

...

 Diese Vorschriften dienen dazu, dem Volk ständig den Unterschied zwischen rein und unrein ins Bewusstsein zu rücken, damit es seine gesamte Gesinnung auf ein makelloses Verhalten ausrichte, es in der Wahrheit und in Gerechtigkeit wandle und durch und durch heilig werde. »Und ihr werdet Heilige, denn ich bin heilig« (Vers 45). Der Heilige kommt zum Ziel: sie werden Heilige werden.

 Gewiss hatte manche Vorschrift auch einen hygienischen, sich segensreich auf die Gesundheit des Volkes auswirkenden Aspekt, doch dies stand nicht im Vordergrund. Heilig sollte das Volk werden. Die rituelle Reinheit sollte ihnen den Weg dorthin weisen.

 Auch uns, den Gliedern der Leibesgemeinde, gilt: »Dies ist der Wille Gottes: eure Heiligung« (1. Tim. 4:3). So »wollen wir uns von jeder Besudelung des Fleisches und auch des Geistes reinigen und unsere Heiligkeit in der Furcht Gottes vollenden« (2. Kor. 7:1).

 Speisevorschriften kennen wir nicht. In unserer Freiheit vom Gesetz (Gal. 5:1) können wir alles essen (1. Kor. 10:25).

Kapitel 12

Anordnungen für Wöchnerinnen

1 Und Jewe redete zu Mose, sprechend.

2 Rede du zu den Söhnen Israels, sprechend: Eine Frau, so sie denn Samen (trägt) und ein Männliches gebiert, so ist sie sieben Tage bemakelt; wie in den Tagen des Abstoßens ihres Blutnässens (den Tagen ihrer Menstruation) ist sie bemakelt.

3 Und am achten Tag wird das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten.

4 Und dreißig Tage und drei Tage bleibt sie im Blut ihrer Reinigung: irgendetwas Heiliges berührt sie nicht, und zum Heiligtum kommt sie nicht, bis die Tage ihrer Reinigung erfüllt sind.

5 Und wenn sie ein Weibliches gebiert, so ist sie einen Doppelsiebener bemakelt, wie in der Zeit ihres Abstoßens; und sechzig Tage und sechs Tage bleibt sie im Blut der Reinigung.

6 Und sind die Tage ihrer Reinigung für einen Sohn oder für eine Tochter erfüllt, so bringt sie ein Schäflein, einen Sohn seines Jahres (Jährling, einjährig), als Hinaufzuweihendes (Brandopfer) und einen Sohn einer Taube oder einer Turteltaube als Sündopfer zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses zu dem Priester.

7 Und er bringt es dar angesichts Jewes und verschirmt über ihr (schirmt sie (von allen Rechtsansprüchen) ab), und dann ist sie rein vom Born ihres Blutes. Dies ist die Zielanweisung betreffs der Gebärenden eines Männlichen oder eines Weiblichen.

8 Wenn aber ihre Hand nicht genug (Geld) findet für ein Lamm, so nimmt sie zwei Turteltauben oder zwei Söhne der Taube: eine als Hinaufzuweihendes und eine als Sündopfer; und der Priester verschirmt über ihr, und dann ist sie rein.

..,.

 Weder durch die Geburt noch durch das Baby, das rein war, wurde die Mutter zeremoniell unrein, sondern durch die nachgeburtlichen Blutungen. Der Grund für die längere Reinigungszeit im Falle einer Tochter wird nicht genannt. Das Sündopfer war nicht wegen einer Sünde darzubringen, sondern nur wegen der rituellen Unreinheit.

 Von Joseph und Maria, der Mutter Jesu, wird berichtet, dass sie nach den (vierzig) Tagen ihrer Reinigung Jesus in der Weihestätte dem Herrn darstellten und (gemäß Vers 8) ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben darbrachten (Luk. 2:22 - 24).

Kapitel 13

Anweisungen zu Hautkrankheiten

1 Und Jewe redete zu Mose und zu Aaron, sprechend:

2 Ein Mensch, so denn in der Haut seines Fleisches eine Erhebung entsteht oder ein Krebs (Gewächs) oder eine Aufhellung, und es wird in der Haut seines Fleisches zur Plage des Aussatzes, so wird er zu Aaron, dem Priester, gebracht, oder zu einem seiner Söhne, den Priestern.

3 Und sieht der Priester die Plage in der Haut des Fleisches, und die Behaarung in der Plage verwandelte sich zu weiß, und das Aussehen der Plage ist tiefer als die Haut seines Fleisches, so ist es die Plage des Aussatzes; und sieht sie der Priester, so (erklärt) er sie als bemakelt.

4 Und wenn es eine weiße Aufhellung ist in der Haut seines Fleisches und ihr Aussehen nicht tiefer ist als die Haut und die Behaarung sich nicht zu weiß verwandelte, so lässt der Priester die Plage sieben Tage lang verschließen.

5 Und der Priester sieht sie (die Plage) am siebenten Tag an, und da! Wie er mit seinen Augen (sehen kann), steht die Plage, die Plage griff nicht um sich in der Haut. Und der Priester lässt sie ein zweites Mal sieben Tage lang verschließen.

6 Und der Priester sieht sie am siebenten Tag ein zweites Mal an, und da! Die Plage ist getrübt, und die Plage griff nicht um sich in der Haut, so erklärt ihn der Priester als gereinigt: ein Ausschlag (ist es). Und jener wäscht seine Gewänder, und dann ist er ein.

7 Wenn aber der Ausschlag in der Haut um sich greift, ja um sich greift, nachdem er von dem Priester zu seiner Reinigung besehen wurde, so wird er ein zweites Mal von dem Priester besehen.

8 Und der Priester besieht ihn, und da! Der Ausschlag griff um sich in der Haut, und so (erklärt) ihn der Priester als bemakelt: Aussatz ist es.

9 So denn eine Plage des Aussatzes an einem Menschen entsteht, so wird er zu dem Priester gebracht.

10 Und der Priester sieht sie, und da! Eine weiße Erhebung ist in der Haut, und sie, sie verwandelte die Behaarung zu weiß, und Lebenerhaltendes, ja lebendes Fleisch ist in der Erhebung,

11 so ist es gejahrter (alter) Aussatz in der Haut seines Fleisches, und der Priester (erklärt) ihn als bemakelt: nicht lässt er ihn verschließen, denn bemakelt ist er.

12 Und wenn der Aussatz in der Haut knospt, ja knospt und der Aussatz bedeckt die ganze Haut der Plage von seinem Haupt bis zu seinen Füßen, alles, was die Augen des Priesters sehen,

13 und der Priester sieht ihn, und da! Der Aussatz hat all sein Fleisch bedeckt, und so (erklärt) er die Plage als gereinigt: alles von ihr verwandelte sich zu weiß, er ist rein.

14 Und an dem Tag, da lebendes Fleisch in ihr gesehen wird, wird er bemakelt.

15 Und sieht der Priester das lebende Fleisch, so erklärt er ihn als bemakelt: das lebende Fleisch, bemakelt ist es; Aussatz ist es.

16 Oder, so denn das lebende Fleisch zurückkehrt und zu weiß verwandelt wird, so kommt er zu dem Priester.

17 Und der Priester besieht ihn, und da! Die Plage ist zu weiß verwandelt, und so (erklärt) der Priester die Plage als gereinigt: er ist rein.

18 Und im Fleisch, so denn in ihm, in seiner Haut, ein Geschwür wird, und es wird geheilt,

19 und es wird am Ort des Geschwürs seine weiße Erhebung oder eine rötlichweiße Aufhellung, so wird er von dem Priester besehen.

20 Und der Priester sieht sie, und da! Ihr Aussehen ist niedriger als

die Haut, und ihre Behaarung verwandelte sich zu weiß, und so (erklärt) ihn der Priester als bemakelt: die Plage des Aussatzes ist es, der in dem Geschwür knospte.

21 Und wenn der Priester die Aufhellung sieht, und da! In ihr ist keine weiße Behaarung und sie ist nicht niedriger als die Haut, und sie ist getrübt, so lässt der Priester die Plage sieben Tage lang verschließen.

22 Und wenn sie (die Aufhellung) um sich greift, ja um sich greift in der Haut, so (erklärt) ihn der Priester als bemakelt: die Plage ist sie (die Aufhellung).

23 Wenn aber an ihrer Stelle die Aufhellung steht und nicht um sich greift, so ist es die Narbe des Geschwürs, und der Priester (erklärt) ihn als gereinigt.

24 Oder am Fleisch, so denn in seiner Haut eine Versengung des Feuers (Brandwunde) wird, und das Lebenerhaltende (nicht versengte Fleisch) in der Versengung wird eine rötlichweiße oder weiße Aufhellung,

25 und der Priester sieht sie, und da! Die Behaarung an der Stellung der Aufhellung ist zu weiß verwandelt, und ihr Aussehen ist tiefer als die Haut, so ist sie Aussatz, der in der Versengung knospte. Und der Priester (erklärt) ihn als bemakelt: die Plage des Aussatzes ist sie.

26 Und wenn der Priester sie besieht, und da! In der Aufhellung ist keine weiße Behaarung, und sie ist nicht niedriger als die Haut, und sie ist getrübt, so lässt er Priester (die Plage) sieben Tage lang verschließen.

27 Und der Priester besieht ihn am siebenten Tag: Wenn sie um sich greift, ja um sich greift in der Haut, so (erklärt) ihn der Priester als bemakelt: die Plage des Aussatzes ist sie.

28 Wenn aber die Aufhellung an ihrer Stelle steht und nicht in der Haut um sich griff und sie getrübt ist, so ist sie eine Erhebung der Versengung. Und der Priester (erklärt) ihn als gereinigt, denn die Narbe der Versengung ist es.

29 Und wenn ein Mann oder eine Frau, so denn an ihm (oder ihr) eine Plage am Haupt oder am Bart entsteht,

30 und der Priester besieht die Plage, und da! Ihr Aussehen ist tiefer als die Haut, und in ihr ist goldfarbene dünne Behaarung, und so (erklärt) ihn der Priester als bemakelt: Schorf ist es, Aussatz des Hauptes oder des Bartes ist es.

31 Und so denn der Priester die Plage des Schorfs sieht, und da! Ihr Aussehen ist nicht tiefer als die Haut, und keine schwarzrote Behaarung ist in ihr, so lässt der Priester die Plage des Schorfs sieben Tage lang verschließen.

32 Und der Priester besieht die Plage am siebenten Tag, und da! Nicht griff der Schorf um sich, und nicht entstand dort goldfarbene Behaarung, und das Aussehen des Schorfs ist nicht tiefer als die Haut,

33 so rasiert sich jener, aber den Schorf rasiert er nicht. Und der Priester lässt den Schorf ein zweites Mal sieben Tage lang verschließen.

34 Und der Priester besieht den Schorf am siebenten Tag, und da! Nicht griff der Schorf in der Haut um sich, und sein Aussehen ist nicht tiefer als die Haut, und so (erklärt) ihn er Priester als gereinigt. Und jener wäscht seine Gewänder, und dann ist er rein.

35 Wenn der Schorf aber um sich greift, ja um sich greift in der Haut nach seiner Reinigung,

36 und der Priester sieht ihn, und da! Der Schorf griff um sich in der Haut. Nicht wägt der Priester bezüglich der goldfarbenen Behaarung ab: bemakelt ist er.

37 Und wenn der Priester mit seinen Augen sieht, dass der Schorf steht und schwarzrote Behaarung an ihm sprosste, so ist der Schorf geheilt; rein ist er, und so (erklärt) ihn der Priester als gereinigt.

38 Und ein Mann oder eine Frau, so denn in der Haut ihres Fleisches Aufhellungen entstehen, weiße Aufhellungen,

39 und der Priester sieht sie, und da! In der Haut ihres Fleisches sind getrübte, weiße Aufhellungen, so ist es eine Delle, die in der Haut knospte: rein ist jedes von ihnen.

40 Und ein Mann, so denn sein Haupthaar ausgerauft wird (ausfällt), so ist er ein Glatzkopf: rein ist er.

41 Und wenn von der Ausmündung seines Angesichts her (von der Stirn her) sein Haupthaar ausgerauft wird (ausfällt), ist er stirnglatzig: rein ist er.

42 Und so denn in der Glatze oder in der Stirnglatze eine rötlichweiße Plage wird, so ist es knospender Aussatz in seiner Glatze oder in seiner Stirnglatze.

43 Und der Priester besieht ihn, und da! Die Erhebung der Plage ist rötlichweiß in seiner Glatze oder in seiner Stirnglatze, es ist wie das Aussehen des Aussatzes in der Haut des Fleisches,

44 so ist er ein aussätziger Mann: bemakelt ist er; als bemakelt, ja als bemakelt (erklärt) ihn der Priester; auf seinem Haupt ist seine Plage.

45 Und der Aussätzige, auf dem die Plage ist: er zerfetzt seine Gewänder und entbändigt (löst) sein Haupthaar, und er umhüllt den Lippenart, und er ruft: Bemakelt, bemakelt (bin ich)!

46 Alle Tage, an welchen die Plage auf ihm ist, ist er bemakelt, ja bemakelt ist er, abgesondert wohnt er, außerhalb des Lagers wohnt er.

47 Und das Gewand, so denn in ihm die Plage des Aussatzes entsteht  sei es in einem Gewand aus Wolle oder in einem Gewand aus Flachs

48 oder in einen gefärbten Stoff oder in einem Mischstoff des Flachses und der Wolle oder in der Haut (Fell, Leder) oder in irgendeinem aus Leder (wörtl.: Haut) Angefertigten

49 und die Plage wird grünlich oder rötlich in dem Gewand oder in dem Leder oder in dem gefärbten Stoff oder in dem Mischstoff oder in einem Gerät aus Leder, so ist es die Plage des Aussatzes, und er wird dem Priester gezeigt.

50 Und der Priester besieht die Plage, und er lässt die Plage sieben Tage lang verschließen.

51 Und er besieht die Plage am siebenten Tag: So denn die Plage um sich griff in dem Gewand oder in dem gefärbten Stoff oder in dem Mischstoff oder in dem Leder, auch in jeder Anfertigung, zu der man Leder verarbeitet hat, so ist die Plage ein rupfiger (Rupfstellen aufweisender) Aussatz: bemakelt ist sie.

52 Und man verbrennt das Gewand oder den gefärbten Stoff oder den mit Wolle oder mit Flachs (gemachten) Mischstoff oder jedes Ledergerät, in welchem die Plage ist, denn ein rupfiger Aussatz ist sie; im Feuer wird es verbrannt.

53 Wenn aber der Priester es besieht, und da! Nicht griff die Plage um sich in dem Gewand oder in dem gefärbten Stoff oder in dem Mischstoff oder in irgendeinem Ledergerät,

54 so gebietet der Priester, und man wäscht das, worin die Plage ist, und er lässt es ein zweites Mal sieben Tage lang verschließen;

55 und der Priester besieht die Plage nach dem Waschen, und da! Wenn die Plage ihr Aussehen nicht verwandelt und die Plage nicht um sich gegriffen hat, so ist es bemakelt; im Feuer verbrennst du es: Schrundiges ist es in seiner Hinterseite oder in seiner Vorderseite.

56 Wenn aber der Priester es besieht, und da! Getrübt ist die Plage nach dem Waschen des (befallenen Teiles), so zerlappt er es, sie (abtrennend) von dem Gewand oder von dem Leder oder von dem gefärbten Stoff oder von dem Mischstoff.

57 Und wenn sie noch gesehen wird in dem Gewand oder in dem gefärbten Stoff oder in dem Mischstoff oder in irgendeinem Ledergerät, so ist sie eine knospende; im Feuer verbrennst du es, das, worin die Plage ist.

58 Aber das Gewand oder der gefärbte Stoff oder den Mischstoff oder jedes Ledergerät, das du wäschst, und die Plage kehrt sich von ihnen ab, wird ein zweites Mal gewaschen, und dann ist es rein.

59 Dies ist die Zielanweisung betreffs der Plage des Aussatzes in einem Gewand der Wolle oder des Flachses oder in dem gefärbten Stoff oder dem Mischstoff oder in irgendeinem Ledergerät, es als gereinigt zu (erklären) oder es als bemakelt zu (erklären).

...

 Die medizinische Behandlung der Hauterkrankungen ist hier nicht das Thema. Es ging um die rituelle Reinheit des Einzelnen wie auch  durch die Vermeidung von Ansteckungen  des gesamten Lagers (Vers 46). Rituelle Unreinheit schloss vom mosaischen Ritus aus.

Anordnungen über die Reinigung von Aussätzigen

(3. Mose 14 + 15)

Kapitel 14

Die Reinigung von Aussätzigen

 Ein Wort zuvor: Nach Seiner sogenannten Bergpredigt kam ein Aussätziger zu Jesus, den Er heilte. Darauf gebot Jesus ihm: »Siehe zu, sage niemandem etwas, sondern gehe hin, zeige dich dem Priester und bringe die Nahegabe dar, die Mose anordnete, ihnen zum Zeugnis« (Mat. 8:4). Was Mose anordnete, finden wir in diesem Kapitel.

1 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2 Dies ist die Zielanweisung betreffs des Aussätzigen am Tag seiner Reinigung: Er wird zu dem Priester gebracht.

3 Und der Priester geht hinaus nach außerhalb des Lagers, und der Priester besieht ihn, und da! Geheilt ist die Plage des Aussatzes, weg ist sie von dem Aussätzigen.

4 Und der Priester gebietet, und jemand nimmt für den sich Reinigenden zwei lebende, reine Vögel und Zedernholz und doppelt gefärbten Karmesinstoff und Ysop.

5 Und der Priester gebietet, und jemand schächtet den einen Vogel, (das Blut) in ein Tongefäß über die (darin befindlichen) lebendigen (frischen) Wasser (fließen lassend).

6 Auch den lebenden Vogel, er nimmt ihn und das Zedernholz und den doppelt gefärbten Karmesinstoff und den Ysop und taucht sie und den lebenden Vogel in das Blut des über den lebenden Wassern geschächteten Vogels.

7 Und er spritzt siebenmal auf den sich vom Aussatz Reinigenden, und so (erklärt) er ihn als gereinigt; und er entsendet den lebenden Vogel auf die Fläche des Gefilds.

8 Und der sich Reinigende wäscht seine Gewänder und rasiert all seine Behaarung und badet mit Wasser, und dann ist er rein; und danach darf er in das Lager kommen, und er wohnt sieben Tage außerhalb seines Zeltes.

9 Und es geschieht am siebenten Tag, da rasiert er all seine Behaarung: sein Haupt und seinen Bart und seine Augenbrauen, ja, all seine Behaarung rasiert er; und er wäscht seine Gewänder und badet sein Fleisch mit Wasser, und dann ist er rein.

10 Und am achten Tag nimmt er zwei makellose Schäflein und ein weibliches Schäflein, eine Tochter ihres Jahres (nicht älter als ein Jahr), eine makellose, und drei Zehntel (des Ephas) Feinmehl als Speiseopfer, vermengt in Öl, und ein Log (Flüssigkeitshohlmaß, ca. 0,3 l) Öl.

11 Und der als gereinigt (erklärende) Priester veranlasst den sich reinigenden Mann und sie, (seine) Opfer, angesichts Jewes vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses zu stehen.

12 Und der Priester nimmt das eine Schäflein und bringt es als Schuldopfer dar, auch das Log Öl (nimmt er), und er schwenkt sie als Schwenkopfer angesichts Jewes,

13 ja er schächtet das Schäflein an dem Ort, wo man das Sündopfer und das Hinaufzuweihende schächtet, er schächtet es am heiligen Ort, denn wie das Sündopfer ist auch (jenes) Schuldopfer dem Priester zu eigen: Heiliges der heiligen Opfer ist es.

14 Und der Priester nimmt von dem Blut des Schuldopfers, und der Priester gibt es auf das rechte Ohrläppchen des sich Reinigenden und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf den großen Zeh seines rechten Fußes.

15 Und der Priester nimmt von dem Log Öl und gießt es in die linke Hand des Priesters.

16 Und der Priester taucht seinen rechten Finger (in einen Teil) von dem Öl, das in seiner linken Hand ist, und von dem Öl spritzt er mit seinem Finger siebenmal angesichts Jewes.

17 Und von dem übrigen Öl in seiner Hand gibt der Priester auf das rechte Ohrläppchen des sich Reinigenden und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf den großen Zeh seines rechten Fußes, auf das dort befindliche Blut des Schuldopfers.

18 Und das übriggelassene Öl in der Hand des Priesters gibt er auf das Haupt des sich Reinigenden; und so verschirmt der Priester über ihm angesichts Jewes.

19 Und der Priester macht das Sündopfer (bereit), und über dem sich Reinigenden verschirmt er aufgrund seiner Bemakelung, und danach schächtet er das Hinaufzuweihende.

20 Und der Priester (weiht) das Hinaufzuweihende und das Speiseopfer auf dem Altar hinauf, und der Priester verschirmt über ihm, und dann ist er rein.

21 Wenn er aber arm ist und nicht genügend (Vermögen) hat, so nimmt er (nur) ein Schäflein, ein als Schwenkopfer (geschwenktes) Schuldopfer, über ihm zu verschirmen, und (nur) ein Zehntel (des Ephas) Feinmehl, vermengt in Öl, als Speiseopfer, und ein Log Öl

22 und zwei Turteltauben oder zwei Söhne der Taube, das, was seinem Vermögen entspricht, und eine davon wird Sündopfer und die eine ist Hinaufzuweihendes.

23 Und er bringt sie am achten Tag nach seiner Reinigung zu dem Priester zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses angesichts Jewes.

24 Und der Priester nimmt das Schäflein des Schuldopfers und das Log Öl, und der Priester schwenkt sie als Schwenkopfer angesichts Jewes.

25 Und er schächtet das Schäflein des Schuldopfers. Und der Priester nimmt von dem Blut des Schuldopfers, und er gibt's auf das rechte Ohrläppchen des sich Reinigenden und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf den großen Zeh seines rechten Fußes.

26 Und von dem Öl gießt der Priester in die linke Hand des Priesters.

27 Und der Priester spritzt mit seinem rechten Finger von dem Öl in seiner linken Hand siebenmal angesichts Jewes.

28 Und der Priester gibt von dem Öl in seiner Hand auf das rechte Ohrläppchen des sich Reinigenden und auf den Daumen seiner rechten Hand und auf den großen Zeh seines rechten Fußes, auf die Stelle, wo das Blut des Schuldopfers ist.

29 Und das vom Öl Übriggelassene in der Hand des Priesters gibt er auf das Haupt des sich Reinigenden,  über ihm zu verschirmen angesichts Jewes.

30 Und er macht die eine von den Turteltauben oder von den Söhnen der Taube (bereit), entsprechend seinem Vermögen,

31 ja, entsprechend seinem Vermögen: die eine ist Sündopfer und die eine ist Hinaufzuweihendes, überdies das Speiseopfer. Und der Priester verschirmt über dem sich Reinigenden angesichts Jewes.

32 Dies ist die Zielanweisung (für den), der die Plage des Aussatzes hat, der nicht genügend Vermögen hat in der Zeit seiner Reinigung.

...

 Angesichts all dieser mühevollen Einzelheiten dürfen wir, die Glieder der Leibesgemeinde, die wir in der Heilsverwaltung der überströmenden Gnade leben (Eph. 1:22, 23; 3:2), unseren Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus dafür verherrlichen, dass wir allein durch Glauben und damit allein in der Gnade durch die Darbringung des Körpers Jesu Christi ein für allemal geheiligt sind (Heb. 10:10, dass wir in Seinem Blut gerechtfertigt sind (Röm. 5:9) und in Ihm die Freilösung durch Sein Blut  haben, die Vergebung der Kränkungen nach dem Reichtum Seiner Gnade, die Er in uns überfließen lässt (Eph. 1:7).

 Damals aber schirmte  in der Tragkraft Gottes (Röm. 3:25)  das Blut der Opfertiere von aufgrund von Schuld entstandenen Rechtsansprüchen und Gerichtsfolgen ab, bis das wahre Lamm käme, das Lamm Gottes, Jesus (Joh. 1:29).

 Und wenn auch im Falle einer Erkrankung gar keine konkrete Sünde vorlag, so war die Krankheit, die den sich aufgrund der Sünde Adams vollziehenden Sterbensprozess betonte, immerhin doch Ausdruck der dem Menschen innewohnenden Sünde (Röm. 7:17, 20). Im Übrigen war der Aussätzige vom Gottesdienst, von der Zahlung des Zehnten und der Darbringung von Opfergaben ausgeschlossen gewesen, was ein Schuldopfer (Verse 12 + 13) für das Versäumnis dieser Dinge erforderlich machte.

 Zedernholz und karmesinfarbener Stoff waren Sinnbilder des Lebens; der Ysopstängel war das Gerät für die Besprengung (Verse 4 + 6). Das lebendige Wasser deutete das neue Leben an (Vers 5). Und mit der Entsendung des lebenden Vogels in das freie Gefild (Vers 7) war das Forttragen der Krankheit angesprochen.

 Blut und Öl weihten den Geheilten von Neuem zum Mitglied des heiligen Volks (Verse 14 - 18). Alsdann durfte er sich Jewe wieder mit heiligen Opfergaben nahen (Verse 19 + 20).

Aussatz an einem Haus

33 Und Jewe redete zu Mose und Aaron, sprechend:

34 So denn ihr ins Land Kanaan kommt, das Ich euch zum Besitz gebe, und Ich die Plage des Aussatzes (z. B. Schimmel, Moder, Hausschwamm) an ein Haus des Landes eures Besitzes gebe,

35 so kommt der, dem das Haus (zu eigen ist), und berichtet dem Priester sprechend: Mir erscheint's wie eine Plage am Haus.

36 Und der Priester gebietet, und sie wenden das, (was im) Haus (ist, zur Seite), noch ehe der Priester kommt, um die Plage zu besehen, und (somit) nicht alles, was im Haus ist, bemakelt wird. Und danach kommt der Priester, das Haus zu besehen.

37 Und er sieht die Plage, und da! Die Plage ist in den Wänden des Hauses, grünliche oder rötliche Vertiefungen (sind's), und sie sehen niedriger als die (übrige) Wand aus.

38 Und der Priester geht aus dem Haus heraus zur Öffnung des Hauses, und er lässt das Haus für sieben Tage verschließen.

39 Und der Priester kehrt am siebten Tag zurück, und er besieht es, und da!, die Plage griff um sich in den Wänden des Hauses.

40 Und der Priester gebietet, dass man die Steine herauslöst, in denen die Plage ist, und sie aus der Stadt hinauswirft an einen bemakelten Ort.

41 Und das Haus lässt er innen ringsum abkratzen, und man schüttet den Staub, den man abkratzte nach außerhalb der Stadt an einen bemakelten Ort.

42 Und man nimmt andere Steine und bringt sie zu der Stelle der (entsorgten) Steine, und er nimmt anderen Staub (Lehm, Mörtel) und tüncht das Haus.

43 Wenn aber die Plage zurückkehrt und im Haus knospt, nachdem er die Steine herauslöste und nach dem Wegschaffen (des Staubes) des Hauses und nach dem Getünchtwerden,

44 so kommt der Priester und besieht es, und da! Die Plage griff im Haus um sich: Aussatz mit Rupfstellen ist im Haus, bemakelt es.

45 Und er bricht das Haus ab, ja seine Steine und seine Holzteile und allen Staub des Hauses, und schafft's hinaus nach außerhalb der Stadt an einen bemakelten Ort.

46 Und der, der in das Haus kommt an all den Tagen, da er (der Priester) es verschließen ließ: er ist bemakelt bis zum Abend.

47 Und der, der sich in dem Haus hingelegt hatte, wäscht seine Gewänder, und der in dem Haus gegessen hat, wäscht seine Gewänder.

48 Wenn aber der Priester kommt, ja kommt, und sieht es, und da! Die Plage griff nicht um sich im Haus nach der Tünchung des Hauses, so erklärt der Priester das Haus als gereinigt, denn die Plage ist geheilt.

49 Und er nimmt, um das Haus zu entsündigen, zwei Vögel und Zedernholz und zweifach in Karmesin gefärbten Stoff und Ysop.

50 Und er schächtet den einen Vogel, (das Blut in ein) Tongefäß (fließenlassend), über den lebenden (frischen) Wassern.

51 Und er nimmt das Zedernholz und den Ysop und den zweifach in Karmesin gefärbten Stoff und den lebenden Vogel und taucht sie in das Blut des geschächteten Vogels und in die lebenden Wasser, und er spritzt siebenmal zu dem Haus hin.

52 Und so entsündigt er das Haus mit dem Blut des Vogels und mit den lebenden Wassern und mit dem lebenden Vogel und mit Zedernholz und mit Ysop und mit dem zweifach in Karmesin gefärbten Stoff.

53 Und er entsendet den lebenden Vogel nach außerhalb der Stadt auf die Fläche des Gefilds, und er verschirmt über dem Haus, und dann ist es rein.

54 Dies ist die Zielanweisung bezüglich jeder Plage des Aussatzes und bezüglich des Schorfs

55 und bezüglich des Aussatzes des Gewands und dem des Hauses

56 und bezüglich der Erhebung (Geschwulst) und bezüglich des Krebses (Wachsenden) und bezüglich der Aufhellung (der Haut),

57 Zielanweisung zu geben für den Tag der Bemakelterklärung und für den Tag der Reinerklärung; dies ist die Zielanweisung betreffs des Aussatzes.

...

 Das Ritual für die Reinigung eines Hauses entsprach im Wesentlichen dem für Personen, Kleidung, Stoffe und Leder.

 Die Verse 54 bis 57 bilden den zusammenfassenden Schluss der Kapitel 13 und 14.

Kapitel 15

Unreinheit bei Männern

1 Und Jewe redete zu Mose und zu Aaron, sprechend:

2 Redet zu den Söhnen Israels, und ihr sprecht zu ihnen: Mann um Mann, so denn einer einen Ausfluss (z. B. Gonorrhö, »Tripper«) aus seinem Fleisch hat, so ist dieser sein Ausfluss bemakelt.

3 Und dies ist seine Bemakelung infolge seines Ausflusses  ob sein Fleisch seinen Ausfluss sekretiert oder sein Fleisch durch seinen Ausfluss (mit Schorf oder einer Kruste) versiegelt wird, seine Bemakelung ist es :

4 Jede Liege, auf der der Ausflusshabende liegt, wird bemakelt, und jedes Gerät, auf dem er sitzt, wird bemakelt.

5 Und jeder, der seine Liege berührt: er wäscht seine Gewänder und badet mit Wasser und ist bemakelt bis zum Abend.

6 Und wer auf dem Gerät sitzt, auf dem der Ausflusshabende saß: er wäscht seine Gewänder und badet mit Wasser und ist bemakelt bis zum Abend.

7 Und wer das Fleisch des Ausflusshabenden berührt: er wäscht seine Gewänder und badet mit Wasser und ist bemakelt bis zum Abend.

8 Und so denn der Ausflusshabende gegen einen Reinen ausspuckt, so wäscht dieser seine Gewänder und badet mit Wasser und ist bemakelt bis zum Abend.

9 Und all das Reitzeug (Decke, Sattel), auf dem der Ausflusshabende reitet (dahinfährt), wird bemakelt.

10 Und jeder, der irgendetwas (von dem) berührt, was unter ihm (befunden) wurde, ist bemakelt bis zum Abend. Und der etwas davon trägt: er wäscht seine Gewänder und badet mit Wasser und ist bemakelt bis zum Abend.

11 Und jeder, den der Ausflusshabende berührt und der (dann) seine Hände nicht mit Wasser überspülte: er wäscht seine Gewänder und badet mit Wasser und ist bemakelt bis zum Abend.

12 Und ein Tongefäß, das der Ausflusshabende berührt, wird zerbrochen, und jedes (berührte) Holzgerät wird mit Wasser überspült.

13 Und so denn der Ausflusshabende rein wird von seinem Ausfluss, so zählt er sich sieben Tage zu seiner Reinigung. Und er wäscht seine Gewänder und badet sein Fleisch mit lebenden Wassern, und dann ist er ein.

14 Und am achten Tag nimmt er sich zwei Turteltauben oder zwei Söhne der Taube, und er kommt angesichts Jewes zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses und gibt sie dem Priester.

15 Und der Priester macht sie (bereit): eine als Sündopfer und die eine als Hinaufzuweihendes. Und der Priester verschirmt über ihm angesichts Jewes aufgrund seines Ausflusses.

Samenabgang

16 Und ein Mann, so denn von ihm eine Samenablagerung herausgeht, so badet er all sein Fleisch mit Wasser und ist bemakelt bis zum Abend.

17 Und jedes Gewand und jede Haut (Fell, Leder), worauf Same abgelagert ist, wird mit Wasser gewaschen und ist bemakelt bis um Abend.

18 Und eine Frau, die ein Mann mit Ablage des Samens beliegt: sie beide baden mit Wasser und sind bemakelt bis zum Abend.

...

 Samenabgang ist der Nacht oder beim Geschlechtsverkehr war keine Sünde, weshalb kein Opfer zu erbringen war; man musste sich und betroffene Gewänder einfach nur waschen. Das hieß nicht, dass krankhafte Ausflüsse eine Strafe für eine persönliche Schuld waren.

Unreinheit bei Frauen

19 Und eine Frau, so sie denn Ausfluss hat und ihr Ausfluss ihres Fleisches (Leibes) Blut ist, so wird sie sieben Tage in ihrem Abstoßen (Menstruieren) (befunden), und jeder, der sie berührt, ist bis zum Abend bemakelt.

20 Und alles, auf dem sie in der Zeit ihres Abstoßens liegt, wird bemakelt, und alles, auf dem sie sitzt, wird bemakelt.

21 Und jeder ihre Liege Berührende: er wäscht seine Gewänder und badet mit Wasser und ist bemakelt bis zum Abend.

22 Und jeder irgendein Gerät Berührende, auf dem sie saß: er wäscht seine Gewänder und badet mit Wasser und ist bemakelt bis zum Abend.

23 Und wenn auf der Liege etwas liegt oder auf dem Gerät, auf dem sie saß: indem er es berührt, ist er bis zum Abend bemakelt.

24 Und wenn ein Mann bei ihr liegt, ja liegt und ihr Menstruationsblut kommt an ihn, so ist er sieben Tage lang bemakelt, und jede Liege, auf der er liegt, wird bemakelt.

25 Und eine Frau, so denn der Ausfluss ihres Blutes viele Tage fließt  nicht nur in der Zeit ihres Abstoßens  oder so denn es über die Zeit ihres Abstoßens hinaus fließt, so wird sie alle Tage des Ausflusses ihrer Bemakelung wie in den Tagen ihres Abstoßens (gerechnet): bemakelt ist sie.

26 Jede Liege, auf der sie alle Tage ihres Ausflusses liegt, wird ihr wie die Liege während ihres Abstoßens, und jedes Gerät, auf dem sie sitzt, wird ein bemakeltes gemäß der Bemakelung während ihre Abstoßens.

27 Und jeder diese (Dinge) Berührende wird bemakelt, und er wäscht seine Gewänder und badet mit Wasser und ist bemakelt bis zum Abend.

28 Und wenn sie von ihrem Ausfluss rein geworden ist, so zählt sie sich sieben Tage, und danach ist sie rein.

29 Und am achten Tag nimmt sie sich zwei Turteltauben oder zwei Söhne der Taube,  und sie bringt sie zu dem Priester zu der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses.

30 Und der Priester macht die eine als Sündopfer (bereit) und die eine als Hinaufzuweihendes. Und der Priester verschirmt über ihr angesichts Jewes aufgrund des Ausflussses ihrer Bemakelung.

31 Und ihr weiht euch die Söhne Israels (haltet fern die Söhne Israels) weg von ihrer (der Frau) Bemakelung, sodass sie nicht sterben infolge ihrer (der Söhne) Bemakelung, indem sei meine Wohnung bemakeln, die in ihrer Mitte ist.

32 Dies ist die Zielanweisung betreffs des Ausflusshabenden und betreffs dessen, von dem eine Samenablagerung herausgeht, sodass er durch sie bemakelt wird,

33 und betreffs der Blutungen Habenden bei ihrem Abstoßen und betreffs des Ausflusshabenden, der seinen Ausfluss hat, sei es der Männliche oder die Weibliche oder der Mann, der bei einer Bemakelten liegt.

....

 Da Geschlechtsverkehr während der Menstruation verboten war (3. Mose 18:19; 20:18), muss Vers 24 sich auf den Fall des Beginns der Blutung während des ehelichen Verkehrs beziehen.

 Wir alle wissen von der Frau, die zwölf Jahre lang chronischen Blutfluss gehabt hatte, von keinem Arzt geheilt werden konnte und alsdann in einer den Herrn Jesus umdrängenden Menge sein Obergewand berührte, woraufhin ihre Blutung sofort aufhörte (Mark. 5:25 - 34; Luk. 8:43 - 48). Auf die Frage Jesu hin, wer Ihn angerührt habe, befiel die Frau große Furcht, sodass sie zitterte, denn sie hatte nicht nur in Kauf genommen, dass welche aus der Volksmenge sie zufällig berühren, sondern hatte das Gewand Jesu absichtlich berührt und damit im höchsten Maße gegen die obenstehenden Gesetzesbestimmungen verstoßen. Aber statt sie zu verurteilen, sagte Jesus zu ihr: »Tochter, dein Glaube hat dich gerettet; gehe hin in Frieden, und sei gesund von deiner Geißel.«

Der große Tag der Verschirmungen

(3. Mose 16 + 17)

Kapitel 16

Vorbereitungen

1 Und Jewe redete zu Mose nach dem Tod der zwei Söhne Aarons, die bei ihrem Nahen angesichts Jewes starben.

2 Und Jewe sprach zu Mose: Rede zu deinem Bruder Aaron, sodass er nicht zu jeder Zeit in das Heilige (Heiligtum) innerhalb des Vorhangs hineinkommt zum Angesicht der Schirmung (Deckel der Bundeslade, Sühnedeckel), die über der Lade ist, sodass er dieserhalb nicht stirbt, denn in der Wolke erscheine Ich über der Schirmung.

3 Nur mit diesem komme Aaron in das Heilige: mit einem Jungstier, einem Sohn der Rinder, als Sündopfer und einem Widder als Hinaufzuweihendes (Brandopfer).

4 Mit einem heiligen Rock aus Leinen bekleidet er sich, und Hosen aus Leinen seien auf seinem Fleisch, und mit einer Schärpe (breiter Schulter- oder Hüftbund) aus Leinen umschürzt er sich, und mit einem Kopfknäuel (Kopfbund) aus Leinen umwindet er sich  heilige Gewänder sind sie  und er badet sein Fleisch mit Wasser und bekleidet sich mit ihnen.

...

 Der Tag der Verschirmungen war der Höhepunkt aller gottesdienstlichen Handlungen des ganzen Jahres. Er fand nur einmal im Jahr statt (Vers 34), und zwar am zehnten Tag des siebenten Monats (Etanim, Tischri; September/Oktober) (3. Mose 23, 27).

 Es war der einzige Tag, für den Fasten vorgeschrieben war (Verse 29, 31; 3. Mose 23:27, 29, 32) und an welchem alle Sünden des ganzen Volkes verschirmt wurden (Verse 21, 30, 33). Die Vorschriften für diesen großen Tag finden sich auch in 2. Mose 30:10 und 3. Mose 23:26 - 32 sowie in 4. Mose 29:7 - 11.

 Vers eins verknüpft den Tag der Verschirmungen  er schirmt von den Gerichtsfolgen der Sünden ab  mit dem Tod von Nadab und Abihu, die sich Jewe unvorschriftsmäßig nahen wollten und von Seinem Feuer verzehrt wurden (3. Mose 10:1, 2). Dies war eine ernste Warnung für Aaron, beim Betreten des Innersten des Heiligtums alle Bestimmungen genauesten zu beachten.

 Nicht zu jeder Zeit (Vers 2), sondern nur einmal im Jahr (Vers 34; 2. Mose 30:10) durfte der Hohepriester das Allerheiligste betreten, und zwar allein und nicht ohne Blut, das er für sich selbst und die Versehen des Volkes darzubringen hatte (Heb. 9:7). Am zehnten Tag des siebenten Monats (3. Mose 23:27; 25:9; 4. Mose 29:7) hatte dies zu geschehen.

 »Hinter dem zweiten Vorhang aber war das Zelt, das Heilige der Heiligen (heiligen Stätten) genannt, wo sich das goldene Räucherfass befand und die überall mit Gold bedeckte Bundeslade, in der die goldene Urne mit dem Manna war und der Stab Aarons, der gekeimt hatte, dazu die Tafeln des Bundes. Oben, über ihr, aber waren die Cherubim der Herrlichkeit, die den Sühnedeckel überschatteten« (Heb. 9:3 - 5).

 Die Schirmung (Vers 2), die Deckplatte der Bundeslade, bestand aus reinem Gold (2. Mose 25:17). Sie war ein prophetischer Hinweis auf Jesus Christus, den wahren Sühnedeckel, wie in Römer 3:24 - 26 zu lesen: »Umsonst gerechtfertigt in Seiner Gnade durch die Freilösung, die in Christus Jesus ist  den Gott Sich als Sühnedeckel vorsetzte, durch den Glauben an Sein Blut, zum Erweis seiner Gerechtigkeit, wegen des Hinweggehens über die vormals geschehenen Versündigungen in der Tragkraft Gottes  zum Erweis Seiner Gerechtigkeit zur jetzigen Frist, damit Er gerecht sei und den rechtfertige, der aus dem Glauben Jesu ist.«

 In der Wolke über der Schirmung zwischen den Cherubim (2. Mose 25:22; 4. Mose 7:89) wolle Jewe erscheinen. Die Wolke und Wolkensäule waren Zeichen der Anwesenheit Jewes, ebenso wie der Feuerschein und die Feuersäule des Nachts (Ps. 78:14; Neh. 9:19;

2. Mose 40:34, 38).

 Der von Aaron herbeizubringende Jungstier diente als Sündopfer für ihn selbst (Verse 3, 6 + 11); der Widder war sein persönliches zur Huldigung Jewes hinaufzuweihendes Opfer. Christus aber, »Christus aber kam als Hohepriester des zukünftigen Guten und ging durch das größere und vollkommenere Zelt (das nicht mit Händen gemacht, das heißt, nicht von dieser Schöpfung ist, auch nicht durch das Blut von Böcken und Kälbern, sondern durch Sein eigenes Blut) ein für allemal in die heiligen Stätten ein und erfand so eine äonische Erlösung« (Heb. 9:11, 12).

 Mit reinem Körper und reiner Kleidung hatte Aaron am Tag der Verschirmungen zu amtieren (Vers 4), im Grunde mit einfacher Kleidung und nicht im festlichen Prachtgewand, und zwar deshalb, weil es der Tag des Fastens, der Tag der Demütigung der Seele, war (Verse 29 + 31; 3. Mose: 23:32).

Sündopfer und Asasel

5 Und von der Zeugenschar der Söhne Israels nimmt er zwei Ziegenböcke als Sündopfer und einen Widder als Hinaufzuweihendes.

6 Und Aaron bringt den Jungstier des Sündopfers dar, der ihm zugerechnet ist, und er verschirmt sich zugunsten und zugunsten seines Hauses.

7 Und er nimmt die zwei Ziegenböcke und stellt sie angesichts Jewes vor die Öffnung des Zeltes des Zeugnisses.

8 Und Aaron gibt zwei Lose über die zwei Ziegenböcke: ein Los für Jewe und ein Los für Asasel (Starker des Weggehens; Ziegenbock des Weggehens).

9 Und Aaron naht den Ziegenbock, auf den das Los für Jewe hinaufkam, und macht ihn als Sündopfer (bereit).

10 Und der Ziegenbock, auf den das Los für Asasel hinaufkam, wird lebend angesichts Jewes gestellt, um aufgrund von ihm zu verschirmen, um ihn als Asasel gen die Wildnis zu entsenden.

11 Und Aaron bringt den Jungstier des Sündopfers dar, der ihm zugerechnet ist, und verschirmt sich zugunsten und zugunsten seines Hauses, und er schächtet den Jungstier des Sündopfers, der ihm zugerechnet ist.

...

 Das Wort Asasel kommt nur in den Versen 8, 10 und 26 vor; weitere Möglichkeiten, den Begriff zu definieren, gibt es nicht. Daher ranken sich mancherlei Vorstellungen um ihn; manche sehen einen Eigennamen darin und verstehen mithin einen Geist darunter, etwa einen Wüstendämon.

 Asasel diente aber als Sündopfer (Vers 5)  ein solches hatte makellos zu sein ; aufgrund auch von Asasel fand die Verschirmung statt (Vers 10); außerdem trug er alle Vergehungen hinweg (Vers 22). Asasel war also der zur Verschirmung dienende in die Wildnis entsandte Ziegenbock.

 Der Gedanke des Wegtragens und Entfernens der Sünde, weg vom Volk, ist schriftgemäß. Denn: »So fern der Aufgang (der Sonne) vom Westen ist, so entfernte Er unsere Übertretungen von uns« (Ps. 103:12). Die Sünden fielen auf Jesus (Röm. 15:3); Er nahm die Sünde der Welt auf Sich (Joh. 1:29); »das Verfehlen der vielen trug Er« (Jes. 53:12); »unsere Krankheiten, Er, Er trug sie, und unsere Schmerzen, Er bebürdete Sich mit ihnen«  (Jes. 53:4). Und Hebräer 9:28 unterstreicht, dass Christus einmal als Opfer dargebracht wurde, »um die Sünden der vielen hinaufzutragen« (vgl. 1. Pet. 2:24).

Aaron bringt Räucherwerk und Blut innerhalb des Vorhangs

12 Und er nimmt ein volles Pfännchen feuriger Glutkohlen vom Altar (Brandopferaltar) angesichts Jewes und zwei volle Hände dünnes duftendes Räucherwerk und bringt's innerhalb des Vorhangs.

13 Und er gibt das Räucherwerk angesichts Jewes auf das Feuer, und so bedeckt die Wolke des Räucherwerks die Schirmung, die auf dem Zeugnis ist, sodass er dieserhalb nicht stirbt.

14 Und er nimmt von dem Blut des Jungstiers und spritzt mit seinem Finger auf das Angesicht der Schirmung gen Osten, und angesichts der Schirmung spritzt er siebenmal von dem Blut mit seinem Finger.

15 Und er schächtet den Ziegenbock des Sündopfers, der dem Volk zugerechnet ist, und bringt sein Blut hinein zu dem innerhalb des Vorhangs, und er tut mit seinem Blut, so wie er's mit dem Blut des Jungstiers tat, und spritzt es auf die Schirmung und auch angesichts der Schirmung.

16 Und er verschirmt über dem Heiligen (gemeint ist wohl die Bundeslade) aufgrund der Bemakelungen der Söhne Israels und aufgrund ihrer Übertretungen, bezüglich all ihrer Verfehlungen; und ebenso tut er dem Zelt des Zeugnisses, das samt ihnen inmitten ihrer Bemakelungen wohnt.

17 Und nicht wird irgendein Mensch im Zelt des Zeugnisses (befunden) in der Zeit seines Hineinkommens, um im Heiligen (im Allerheiligsten) zu verschirmen, bis zu seinem Herausgehen. Und er verschirmt sich zugunsten und zugunsten seines Hauses und zugunsten der ganzen Versammlung Israels.

...

 Der Hohepriester ging mit dem Räucherwerk, dem Symbol für die zu Jewe aufsteigenden Gebete, in das Allerheiligste (Vers 12). Inzwischen ist Jesus für uns in das Innerste hinter den Vorhang gegangen (Heb. 6:19, 20). Ja, und nun haben sogar auch wir Zugang zum Vater (Eph. 2:18). »Da wir nun, Brüder, durch das Blut Jesu Freimut haben zum Eintritt in die heiligen Stätten, den Er uns eingeweiht hat  dazu wurde Er geschlachtet und ist nun ein lebendiger Weg durch den Vorhang hindurch, dies ist Sein Fleisch  und da wir einen großen Priester über das Haus Gottes haben, so lasst uns mit wahrhaftem Herzen herzukommen, in Vollgewisshedit des Glaubens, durch der Herzen Besprengung los vom bösen Gewissen und den Körper gebadet in reinem Wasser« (Heb. 10:19 - 22).

 Die Wolke des von Aaron herzugebrachten Räucherwerks bedeckte die Schirmung (Vers 13); ohne diese Wolke des Wohlgeruchs, ohne diese Jewe huldigende Anbetung, würde Aaron sterben müssen.

 Aaron verschirmte alle Verfehlungen der Söhne Israels (Vers 16), er verschirmte zugunsten der ganzen Versammlung (Vers 17). Das ganze Volk wurde von aufgrund seiner Schuld entstandenen Gerichtsfolgen abgeschirmt; Gerichte und Strafen Jewes waren abgewendet. Wir lesen von keiner Einschränkung. Alle Verfehlungen aller waren zugedeckt, ohne Ausnahme.

 Nun heißt es aber in Hebräer 9:7, dass der Hohepriester Blut für die »Versehen«, für die »unerkannten (Sünden)«, des Volkes darbringt. Außerdem waren absichtliche Sünden mit der Todesstrafe belegt; für sie gab es keine  Verschirmung (4. Mose 15:30; 5. Mose 17:12). Mithin stellt sich die Frage, ob die Verse 16 und 17 tatsächlich alle Sünden meinten. Nein, die absichtlichen Sünden nicht. Und die im Laufe eines Jahres erkannten Verfehlungen waren bereits durch die jeweiligen einzelnen Opfer gesühnt. Dabei ist zu beachten, dass die Opfer, auch die jenes großen Tages, nicht automatisch oder mystischerweise wirkten; es kam auf die Herzenseinstellung an, auf den Glauben, denn ohne Glauben ist es unmöglich, Gott wohlzugefallen (Heb. 11:6). Die Gläubigen also, nur sie genossen die völlige Reinigung von allen Sünden.

 Auch das Zelt des Zeugnisses musste gereinigt werden (Vers 16). Schließlich war es von Sündern umgeben und betraten es Menschen, in deren Herzen die Sünde wohnt (Röm. 7:17, 20). Sogar die überhimmlischen Stätten (noch wohnt auch der Satan dort; Off. 12:7 - 9; Hiob 1:6) müssen gereinigt werden, und zwar durch Jesu Blut. »Beinahe alles wird nach dem Gesetz durch Blut geeinigt; ohne Blutvergießen erfolgt keine Vergebung. Daher ist es notwendig, dass zwar die Beispiele derer in den Himmeln durch diese Mittel gereinigt werden, die überhimmlischen selbst aber durch bessere Opfer als diese. Denn Christus ging nicht in die von Händen gemachten heiligen Stätten hinein, die nur Gegenbilder der wahrhaften sind, sondern in den Himmel selbst, um nun vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen« (Heb. 9:22 - 24).

 Aaron musste zuerst für sich selbst verschirmen (Vers 17). Jesus aber »ist nicht täglich genötigt, wie die Hohepriester, zuvor für die eigenen Sünden Opfer darzubringen, darauf für die des Volks; denn dies hat Er ein für allemal getan, indem Er Sich Selbst darbrachte« (Heb. 7:26, 27).

Reinigung des Altars und Entsendung des Asasel

18 Und er geht heraus zu dem Altar (Brandopferaltar), der angesichts Jewes (steht), und verschirmt über ihm. Und er nimmt von dem Blut des Jungstiers und von dem Blut des Ziegenbocks und gibt es ringsum auf die Hörner des Altars.

19 Und er spritzt von dem Blut mit seinem Finger siebenmal auf ihn, und er reinigt ihn und heiligt ihn, weg von den Bemakelungen der Söhne Israels.

20 Und hat er vervollständigt (vollendet) das Verschirmen des Heiligen (gemeint ist wohl die Bundeslade, Vers 16) und des Zeltes des Zeugnisses und des Altars, so bringt er den lebenden Ziegenbock her.

21 Und Aaron stützt seine beiden Hände auf das Haupt des lebenden Ziegenbocks und bekennt über ihm alle Vergehungen der Söhne Israels und all ihre Übertretungen, ja bezüglich all ihrer Verfehlungen, und er gibt sie auf das Haupt des Ziegenbocks und entsendet ihn in der Hand eines zur Zeit bestellten Mannes gen die Wildnis.

22 Und der Ziegenbock trägt all ihre Vergehungen auf sich zu einem abgeschiedenen Land. Und er entsendet den Ziegenbock in die Wildnis.

23 Und Aaron kommt in das Zelt des Zeugnisses und zieht die leinenen Gewänder aus, mit denen er sich bei seinem Hineinkommen in das Heiligtum bekleidete, und belässt sie dort.

24 Und er badet sein Fleisch mit Wasser am heiligen Ort und bekleidet sich mit seinen Gewändern. Und er geht hinaus und macht sein Hinaufzuweihendes und das Hinaufzuweihende des Volks (bereit) und verschirmt sich zugunsten und zugunsten des Volks.

25 Und das Fett des Sündopfers zerräuchert er auf dem Altar.

26 Und der den Ziegenbock als Asasel Entsendende wäscht seine Gewänder und badet sein Fleisch mit Wasser, und danach (darf) er zum Lager kommen.

27 Und den Jungstier des Sündopfers und den Ziegenbock des Sündopfers, deren Blut gebracht wurde, um im Heiligtum zu verschirmen, sie lässt er nach außerhalb des Lagers hinausgehen, und man verbrennt ihre Häute und ihr Fleisch und ihre Ausscheidung im Feuer.

28 Und der sie verbrennt, wäscht seine Gewänder und badet sein Fleisch mit Wasser und danach (darf) er zum Lager kommen.

...

 Die Verschirmung der Sünden des Volkes war zwar erfolgt (Verse 26 + 27), gleichwohl bekannte Aaron sie öffentlich (Vers 21), übertrug sie durch Aufstützen seiner Hände auf das Haupt des Ziegenbocks auf diesen und entsandte ihn zur Verdeutlichung, dass alle Schuld entfernt ist, in die ferne Wildnis.

 Der Ziegenbock trug die Sünden weg; dies ist ein prophetischer Hinweis auf unseren Herrn Jesus Christus, der Sich alle Sünden aufgeladen und sie fortgetragen hatte. Er trug das Verfehlen der vielen (Jes. 53:12), Er nahm die Sünden hinweg (1. Joh. 3:5; vgl. Heb. 9:28; 1. Pet. 2:24).

Die Festlegung des Tages der Verschirmung

29 Und dies sei euch eine äonische Satzung: Im siebenten Monat, am zehnten Tag des Monats, demütigt ihr eure Seelen, und irgendeinen Auftrag tätigt ihr nicht, weder der Eingeborene noch der Fremdling, der in eurer Mitte weilt,

30 denn an diesem Tag verschirmt er über euch, um euch zu reinigen: von allen Verfehlungen werdet ihr rein sein angesichts Jewes.

31 Ein Sabbat des Sabbatfeierns ist es euch, und ihr demütigt eure Seelen; eine äonische Satzung ist's.

32 Und es verschirmt der Priester, ja er, den man salbte und dessen Hand man füllte, an seines Vaters statt als Priester zu (amtieren). Und er bekleidet sich mit den leinenen Gewändern, den heiligen Gewändern.

33 Und er verschirmt das Heiligtum des Heiligen (das Allerheiligste),

und auch das Zelt des Zeugnisses und den Altar (Brandopferaltar) verschirmt er, und über den Priestern und über all dem versammelten Volk verschirmt er.

34 Und dies sei euch eine äonische Satzung, um einmal im Jahr über den Söhnen Israels aufgrund all ihrer Verfehlungen zu verschirmen. Und er tat, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

...

 Eine äonische Satzung, anders übersetzt: eine Satzung des Äons, und zwar insbesondere des tausendjährigen Königreichsäons, ist der große Tag der Verschirmungen für Israel.

 An jenem Tag haben alle Israeliten (im Übrigen auch die Fremdlinge in ihrer Mitte ihre Seele zu demütigen (Verse 29 + 31). Was heißt das?

Zu fasten (Jes. 58:5; Ps. 35:13) und sich jeglicher Arbeit zu enthalten (Vers 29; 3. Mose 23:28, 30, 31), da dieser Tag ein hoher Sabbat ist (Vers 31). Der Tag der Verschirmungen war der einzige vorgeschriebene Fastentag; er wird übrigens im Zusammenhang mit der Seereise des Paulus nach Rom als solcher erwähnt: »Da ... die Schifffahrt schon unsicher wurde  weil auch der Fastentag schon vergangen war , sagte Paulus zu ihnen ...« (Ap. 27:9).

 Bezüglich des Füllens der Hände des Priesters (Vers 32) mit allerlei Gaben für sie vergleiche 2. Mose 28:41; 29:33; 3. Mose 8:33; 4. Mose 3:3).

 Wieder lasen wir auch in diesem Schriftabschnitt, dass alle Sünden ohne Ausnahme verschirmt wurden, was aber für die weiteren Jahre nicht mehr zutraf, weil dem Volk nach der Erkundung des Landes Kanaans im Jahr 1459 v. Chr. und dem gravierenden Unglauben gesagt worden war, dass sie diese Vergehung vierzig Jahre lang zu tragen haben und keine Vergebung finden werden (4. Mose 14:34; Ps. 95:10).

 Aus 3. Mose 23:29, 30 erfahren wir des Weiteren, dass alle, die sich am Verschirmungstag nicht demütigten, aus Israel ausgerottet würden; die Ungläubigen und Untreuen hatten also keinen Anteil an der Verschirmung. Dementsprechend reinigt das Blut Jesu Christi von jeder Sünde (1. Joh. 1:7; 2:2), vorläufig gemäß  dem Evangelium der Beschneidung (Gal. 2:7) aber nicht von Todsünden (1. Joh. 5:16, 17; Heb. 10:26 - 31; 2. Pet. 2:20 - 22).

 Ganz anders ist es heute gemäß unserem Glaubensgut, dem Evangelium der Unbeschnittenheit, das dem Apostel Paulus enthüllt wurde (Gal. 1:12; 2:7), wonach nämlich die Gnade alles überströmt (Röm. 5:20; Eph. 1:7).

Kapitel 17

Vorschriften zur Opferstätte

1 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2 Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Söhnen Israels, und du sprichst zu ihnen: Dies ist das Wort, dass Jewe gebot, sprechend:

3 Mann um Mann vom Hause Israel, (jeder,) der einen Stier schächtet oder ein Schaf oder eine Ziege im Lager oder der außerhalb des Lagers schächtet

4 und es nicht zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses gebracht hat, um ein Darnahungsopfer dem Jewe darzubringen, so wird jenem Mann Blut zugerechnet: Blut schüttete er aus; abgeschnitten wird jener Mann aus der Mitte seines Volks.

5 Darum ist's, dass die Söhne Israels ihre Opfer bringen, die sie (bislang) auf dem Angesicht des Gefilds opfern, dass sie sie dem Jewe bringen zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses zu dem Priester und sie als Friedensopfer dem Jewe opfern.

6 Und der Priester sprengt das Blut an den Altar Jewes vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses, und er zerräuchert das Fett als zum Geruch des Beruhigens (Wohlgeruch) dem Jewe.

7 Und nicht opfern sie noch (weiterhin) ihre Opfer den zottigen (Götzen) (Götzen darstellenden Ziegenbockbildern), hinter denen her sie hurten. Eine äonische Satzung sei dies ihnen, ja (all) ihren Generationen.

8 Und zu ihnen sprichst du: Mann um Mann vom Hause Israel und von dem Fremdling, der in ihrer Mitte weilt, jeder, der ein Hinaufzuweihendes oder ein Opfer hinaufweiht

9 und es nicht zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses bringt, um es für Jewe bereitzumachen: abgeschnitten wird jener Mann von seinen Volksleuten.

...

 Alle opferbaren Haustiere sollten nie nur zum eigenen Verzehr geschächtet werden, sondern stets zur Darbringung eines Opfers für Jewe genutzt und deshalb in den Vorhof des Zeltes gebracht werden. Das Blut gehörte an den Altar und nirgendwo anders hin, das Fett wurde zerräuchert, und das Fleisch bekam der Opfernde zurück (von der Abgabe an den Priester abgesehen).

 Dieses Gebot war nur so lange durchführbar, wie das Volk in der Nähe des Zeltes wohnte. Deshalb wurde es in 5. Mose 12:20 - 24 modifiziert, dass man nämlich dann, wenn das Zelt zu fern war, auch innerhalb seiner eigenen Tore schächten durfte; nur das Blut  es ist die Seele  durfte nicht gegessen werden, sondern musste auf den Erdboden geschüttet werden.

Die Schlachtung eines Tieres auf freiem Feld konnte leicht dazu verleiten, es Götzen zu weihen (2. Kön. 16:1 - 4), was ein Gräuel in den Augen Jewes gewesen wäre. Götzendienst war Bruch des Bundes mit Jewe somit der Hurerei und dem Ehebruch vergleichbar. Im Übrigen waren mit dem Götzendienst sehr oft sexuelle Ausschweifungen verbunden.

 Ein ausdrückliches Opfer für Jewe (Verse 8 + 9) durfte nur am Zelt des Zeugnisses dargebracht werden. Leider opferten die Israeliten noch sehr lange Zeit auf den Kuppen der Hügel (1. Kön. 3:2).

Verbot, Blut und Aas zu essen

10 Und Mann um Mann vom Hause Israel und von dem Fremdling, der in ihrer Mitte weilt, (jeder,) der irgend Blut isst, und (dann ist's so): Ich setze Mein Angesicht gegen die das Blut essende Seele, und Ich lasse sie abschneiden aus der Mitte ihres Volks.

11 Denn die Seele des Fleisches, sie ist im Blut, und Ich, Ich gab es euch auf den Altar, um über euren Seelen zu verschirmen, denn das Blut ist es, das mittels der (in ihm wohnenden) Seele verschirmt.

12 Darum sprach Ich zu den Söhnen Israels: Jede Seele von euch, nicht isst sie Blut, und der Fremdling, der in eurer Mitte weilt, nicht isst er Blut!

13 Und Mann um Mann von den Söhnen Israels und von dem Fremdling, der in ihrer Mitte weilt, (jeder) der Zehrung erjagt  (sei's ein) Wildtier oder Flatterndes, das gegessen werden (darf) , und (dann ist' so): Er schüttet dessen Blut aus und bedeckt es mit Staub,

14 denn die Seele alles Fleisches, sein Blut, es (ist) mit seiner Seele (verbunden) (oder: sein Blut, (als) seine Seele (ist) es). Und Ich sprach zu den Söhnen Israels: Blut irgendeines Fleisches esst ihr nicht, denn die Seele alles Fleisches, sie ist sein Blut; jeder, der es isst, wird abgeschnitten (ausgemerzt).

15 Und eines jeden Seele, die von einer Leiche (Aas) oder von Zerrissenem isst  ob Eingeborener oder ob Fremdling : er wäscht seine Gewänder und badet mit Wasser und ist bis zum Abend bemakelt, und dann ist er rein.

16 Und wenn er (sie) nicht wäscht und sein Fleisch nicht badet, so trägt er seine Vergehung.

...

 Die Seele, sie ist das Bewusstsein mit all seinen Sinnen: denken, wissen, sehen, hören, riechen, schmecken, tasten, Gleichgewicht halten, kurz gesagt: die Seele ist unser Bewusstsein, dass wir leben. Nur ein vom Geist Gottes lebendig Gemachter hat eine Seele, ja darf bildlich gar als Seele, bezeichnet werden,) wie aus 1. Mose 2:7 hervorgeht: »Und Jewe Elohim formte den Adam, Staub aus dem Erdboden, und blies den Hauch des Lebens in seine Nase. Und der Adam wurde zur lebenden Seele.« Solange das Blut zirkuliert, lebt man und nimmt man mittels seiner Seele alles bewusst wahr.

 Das Blut symbolisiert das Leben. Um Verfehlungen zu verschirmen, ist es erforderlich, Leben zu opfern, indem man das Blut auslaufen lässt. Und die Heiligkeit des Lebens symbolisiert das Blut, weil es auf dem Altar Jewe dargebracht wird und Jewe es, das geopferte Leben, als Sühne für die Sünden annimmt.

 Inzwischen kam Jesus, das Lamm Gottes, das der Welt Sünde auf Sich nahm (Joh. 1:29). Sein Blut ist das Blut des neuen Bundes Gottes mit Israel, das für viele zur Erlassung der Sünden vergossen wurde (Mat. 26:28).

 Und uns heute ist gesagt: Wir sind in Christi Blut gerechtfertigt und gerettet (Röm. 5:9; Eph. 1:7). Sein Blut dient gar zur Aussöhnung aller sündlichen Geschöpfe des Alls (Kol. 1:20).

Verschiedene sittliche Verhaltensvorschriften

(3. Mose 18 - 20)

Kapitel 18

Verbotene Enthüllungen der Blöße

1 Und Jewe redete zu Mose sprechend:

2 Rede zu den Söhnen Israels, und du sprichst zu ihnen: Ich bin Jewe, euer Elohim.

3 Gemäß dem Tun des Landes Ägypten, in dem ihr wohntet, tut ihr nicht, und gemäß dem Tun des Landes Kanaan, wohin Ich euch bringe, tut ihr nicht, und nach ihren Satzungen wandelt ihr nicht.

4 Meine Rechtsetzungen tut ihr und Meine Satzungen hütet ihr, in ihnen zu wandeln. Ich bin Jewe, euer Elohim.

5 Ja ihr hütet Meine Satzungen und Meine Rechtsetzungen, die der Mensch tun soll, sodass er infolge von ihnen lebt. Ich bin Jewe.

6 Mann um Mann, (ja jeder): Nicht naht er zu irgendeinem Verwandten seines Fleisches, um dessen Blöße zu enthüllen. Ich bin Jewe.

7 Die Blöße deines Vaters und die Blöße deiner Mutter enthüllst du nicht; deine Mutter ist sie, nicht enthüllst du ihre Blöße.

8 Die Blöße der Frau deines Vaters enthüllst du nicht; die Blöße deines Vaters ist es.

9 Die Blöße deiner Schwester, der Tochter deines Vaters oder der Tochter deiner Mutter, die (deine) Verwandtschaft im Haus oder (deine) Verwandtschaft draußen ist, nicht enthüllst du deren Blöße.

10 Die Blöße der Tochter deines Sohnes oder der Tochter deiner Tochter, nicht enthüllst du deren Blöße, denn deine Blöße sind sie.

11 Die Blöße der Tochter der Frau deines Vaters, der Verwandtschaft deines Vaters  deine Schwester ist sie, nicht enthüllst du ihre Blöße.

12 Die Blöße der Schwester deines Vaters enthüllst du nicht; Verwandtschaft deines Vaters ist sie.

13 Die Blöße der Schwester deiner Mutter enthüllst du nicht, denn Verwandtschaft deiner Mutter ist sie.

14 Die Blöße des Bruders deines Vaters enthüllst du nicht, zu seiner Frau nahst du nicht; deine Tante ist sie.

15 Die Blöße deiner Schwiegertochter enthüllst du nicht; die Frau deines Sohnes ist sie, nicht enthüllst du ihre Blöße.

16 Die Blöße der Frau deines Bruders enthüllst du nicht, die Blöße deines Bruders ist es.

17 Die Blöße der Frau und (dazu) ihrer Tochter enthüllst du nicht, auch die Tochter ihres Sohnes und die Tochter ihrer Tochter nimmst du nicht, um ihre Blöße zu enthüllen; Verwandtschaft sind sie: Hurerei wäre es.

18 Und eine Frau zu ihrer Schwester (hinzu) nimmst du nicht, sie zu bedrängen, ja ihre Blöße ihr gegenüber zu enthüllen in (der Zeit) ihres Lebens (solange sie lebt).

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  Dieser Abschnitt des Gesetzes verbietet nicht nur obszönes, inzestuöses, hurerisches und ehebrecherisches Verhalten, sondern auch die Eheschließung zwischen nahen Verwandten. Zu Letzteren zählen auch Angeheiratete, weil ein Ehepaar gemäß 1. Mose 2:24 ein Fleisch ist.

 Die Begründung für all diese Gebote ist: »Ich bin Jewe, euer Elohim!« (Verse 2, 4 + 5), der für die Israeliten sorgt. Die Gräuel der Nationen sollen sie nicht nachahmen. Jewes Anordnungen fördern die physische, psychische und geistliche Gesundheit Seines Volkes. Wer das Gesetz des Mose tut, wird darin leben (Vers 5; 5. Mose 30:20; Röm. 10:5; Gal. 3:12.

 Aufgrund von Vers 16 ermahnte Johannes der Täufer den König Herodes, dass es ihm nicht erlaubt sei, die Frau seines Bruders zu haben (Mat. 14:3, 4).

 Zwei Frauen, die Schwestern waren, zu heiraten, war ebenfalls verboten (Vers 18), weil dies, wie man an Jakobs Ehe mit Lea und Rachel sieht, immer wieder zu Bedrängnissen, besonders zu Eifersucht, führt.

Verbot verschiedener sexueller Gräuel

19 Und zu einer Frau nahst du in (der Zeit des) Abstoßens (Menstruierens) ihrer Unreinheit nicht, um ihre Blöße zu enthüllen.

20 Und nicht beliegst du eine Frau deines Volksangehörigen, ihr Samen zu geben (und so) bemakelt zu werden infolge von ihr.

21 Und von denen deines Samens sollst du keinen hergeben, (um sie im Feuer) dem Moloch (in den Tod) hinübergehen zu lassen. Und nicht entheiligst du (dadurch) den Namen deines Elohim. Ich bin Jewe.

22 Und einen Männlichen beliegst du nicht, wie man bei einer Frau liegt: Gräuel ist es.

23 Und irgendein Tier beliegst du nicht, sodass du infolge von ihm bemakelt wirst. Und eine Frau soll nicht vor ein Tier treten, sich mit ihm zu paaren: Wirrnis ist's.

24 Bemakelt euch nicht infolge von all diesem, denn infolge von all diesem wurden die Nationen bemakelt, die Ich weg von eurem Angesicht entsende.

25 Und das Land wurde bemakelt, und Ich suchte seine Vergehung auf ihm heim, und das Land spie seine Bewohne aus.

26 Ihr aber, ihr hütet Meine Satzungen und Meine Rechtsetzungen, und von all diesen Gräueln tut ihr nichts, weder der Eingeborene noch der Fremdling (Sasse), der in eurer Mitte weilt.

27 Denn all die Gräuel, diese da, taten die Menschen des Landes, die vor euch dort waren, und das Land wurde bemakelt.

28 (Ihr hütet Meine Satzungen), sodass euch das Land nicht ausspeit, indem ihr es bemakelt, so wie es die Nation ausspie, die vor euch dort war.

29 Denn jeder, der einen von all diesen Gräueln tut: abgeschnitten werden die Seelen aus der Mitte ihres Volks, die, die sie tun.

30 Ihr aber hütet, (ja habt) Meine Obhut (die von Mir gegebene Aufgabe der Obhut), nimmer eine von den Satzungen der Gräuel zu tun, die (in der Zeit) vor euch getan wurden, und nicht bemakelt ihr euch infolge vor ihnen. Ich bin Jewe, euer Elohim.

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 Hurerei, Geschlechtsverkehr ohne miteinander verheiratet zu sein (Vers 20) ist eine Sünde, die heute gemäß dem Evangelium des Apostels Paulus zum Ausschluss von der Königsherrschaft Gottes führt (1. Kor. 6:9); das Regieren zusammen mit Christus in den beiden zukünftigen Äonen ist ausgeschlossen.

 Wer dem ammonitischen Götzen Moloch (übersetzt. Regierer) oder einem anderen Götzen opferte, entheiligte den Namen Jewes (Vers 21). »Ich bin's, Jewe, das ist Mein Name, und Meine Herrlichkeit gebe Ich keinem anderen noch das Mich Lobende den Götzen« (Jes. 42:8).

 Warum tun die Menschen so mancherlei Gräuel (Vers 22)? Weil sie, obwohl sie Gott an der Schöpfung erkennen, Ihn nicht als Gott verherrlichen oder Ihm danken, darum hat Gott sie in ehrlose Leidenschaften dahingegeben (Röm. 1:20 - 27).

 Ebenso wie Kanaan seine früheren Bewohner ausspie (Vers 25), sie waren dem Land unerträglich geworden  wie die Kundschafter berichteten: »Das Land frisst seine Bewohner« (4. Mose 13:32) , so würde es auch den Söhnen Israels im Falle ihres Ungehorsams ergehen (Vers 28).

Kapitel 19

Verschiedene Gebote

1 Und Jewe redete zu Mos, sprechend:

2 Rede zu all der Zeugenschar der Söhne Israels, und du sprichst zu ihnen: Heilige werdet ihr, denn heilig bin Ich, Jewe, euer Elohim.

3 Ihr fürchtet, ja jedermann, seine Mutter und seinen Vater, und Meine Sabbate hütet ihr. Ich bin Jewe, euer Elohim.

4 Wendet euch nicht den Abgöttern zu, und Elohim der Gussbilder macht ihr euch nicht. Ich bin Jewe, euer Elohim.

5 Und so ihr denn dem Jewe ein Friedensopfer opfert, so opfert ihr es zum Erzeigen eures Wohlwollens.

6 Am Tag, da es euer Opfer ist, wird's gegessen und am Tag danach, aber das bis zum dritten Tag übriggelassene wird im Feuer verbrannt.

7 Wenn's aber am dritten Tag gegessen, ja gegessen wird: ein Graus ist es, es wird nicht als wohlwollend (angesehen).

8 Und wer es isst, trägt seine Vergehung, denn das Heilige Jewes entheiligte er: abgeschnitten wird (jene) Seele von ihren Volksleuten.

9 Und wenn ihr in eurem Land erntet, ja erntet, vervollständigst du es nicht, (nämlich auch) den Rand deines Gefilds zu ernten, und die Nachlese deiner Ernte liest du nicht nach

10 und deinen Weinberg machst du nicht kahl, und das Abgelöste (Heruntergefallene) deines Weinbergs liest du nicht auf: dem Gedemütigten (Armen) und dem Fremdling lässt du sie. Ich bin Jewe, euer Elohim.

11 Nicht stehlt ihr und nicht verleugnet ihr und nicht fälscht ihr, jedermann gegen seinen Volksangehörigen.

12 Und nicht schwört ihr falsch in Meinem Namen, sodass du den Namen deines Elohim entheiligst. Ich bin Jewe.

13 Nicht erpresst du deinen Gefährten und nicht raubst du; und nicht nächtigt (verbleibt) der Tagelöhnerlohn bei dir bis zu Morgen.

14 Nicht verfluchst du einen Tauben, und nicht legst du einen Strauchelblock vor einen Blinden, und du fürchtest (dich) vor deinem Elohim. Ich bin Jewe.

15 Nicht tut ihr Arg in der Rechtsprechung. Nicht bevorzugst du das Angesicht eines Armen, und nicht beehrst du das Angesicht eines Großen; in Gerechtigkeit richtest du deinen Volksangehörigen.

16 Nicht gehst du inmitten deiner Volksleute mit Klatschkram umher. Nicht trittst du wider das Blut deines Gefährten auf. Ich bin Jewe.

17 Nicht hasst du in deinem Herzen deinen Bruder. Recht erweist, ja Recht erweist du deinem Volksangehörigen, sodass du nicht aufgrund von ihm Verfehlung trägst.

18 Nicht (nimmst) du Rache, und nicht wahrst du den Söhnen deines Volks (Schuld) (trägst du Schuld nach). Und du liebst deinen Gefährten wie dich (selbst). Ich bin Jewe.

...

 Diese Vorschriften entsprechen den zehn Geboten (2. Mose 20:3 - 17) und lassen erkennen, dass alle Aspekte des menschlichen Lebens vom Wissen um die Heiligkeit Gottes durchdrungen sein sollen. Alles fleischgemäße Handeln soll abgelegt und das geistgemäße Verhalten angezogen werden. Petrus betont: »Stellt euch als Kinder des Gehorsams nicht auf die früheren Begierden ein, als ihr in eurer Unkenntnis wart, sondern werdet, dem Heiligen gemäß, der euch berufen hat, selbst Heilige in allem Verhalten, weil geschrieben ist: Heilige sollt ihr sein, denn Ich bin heilig« (1. Pet. 1:14 -16). Die Juden werden Heilige werden (Vers 2), denn Jewe ist heilig, und Er wird Sein Ziel mit Israel erreichen.

 Hinter den Versen leuchtet die Nächstenliebe auf. Die Moabitin Rut erfuhr sie darin, dass sie auf einem Feld auflesen durfte (Verse 9 + 10) und dessen Eigner Boas ihr gestattete, zwischen den Garben aufzulesen, und seine Schnitter sogar Halme für sie aus den Garben ziehen und liegen lassen sollten (Rut 2:3, 8, 15, 16).

 Einem Tagelöhner, ja jedem Gedungenen, soll der Lohn unverzüglich ausgezahlt werden (Vers 13): Leider muss Jakobus seinem Volk vorhalten: »Siehe, der Lohn, der von euch den Arbeitern, die eure Äcker gemäht haben, entzogen worden ist, schreit, und die Hilferufe der Erntenden sind in die Ohren des Herrn Zebaoth eingegangen« (Jak. 5:4).

 Kein Israelit soll seinen Bruder (der Begriff sollte nicht eng aufgefasst werden) hassen (Vers 17), denn »jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschentöter, und ihr wisst, dass jeden Menschentöter kein äonisches Leben bleibend in sich hat« (1. Joh. 3:15).

 Das uns allen bekannte Doppelgebot der Gottesliebe und Nächstenliebe gründet sich auf Vers 18 und 5. Mose 6:5. Letztere Stelle lautet: »Und du liebst Jewe, deinen Elohim, mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit all deinem Übermaß (Können, Kraft)«. Dementsprechend sprach unser Herr Jesus Christus:

»Lieben sollst du den Herrn, deinen Gott, mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Denkart. Dieses ist das große und erste Gebot. Das zweite aber ist ihm gleich: Lieben sollst du deinen Nächsten wie dich selbst. An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten« (Mat. 22.37 - 40; vgl. Mark. 12:30, 31; Luk. 10:27; Röm. 13:9).

 Vers 18 spricht nur von der Liebe zu den Volksgenossen; das Gebot wird mit Vers 34 auf den Fremdling erweitert.

Weitere Gebote

19 Meine Satzungen hütet ihr. Dein Getier lässt du nicht zwieartig sich paaren, dein Gefild besäst du nicht zwieartig, und ein zwieartiges Gewand, ein Mischgewebe, nicht kommt es auf dich.

20 Und so denn ein Mann eine Frau beliegt mit Ablage des Samens, und sie ist eine Magd, als Unfreie einem Mann zu eigen und losgekauft, ja losgekauft ist sie nicht noch ist ihr Entlassung (aus der Knechtschaft) gegeben, so wird (die Strafe) abgewogen (modifiziert); sie werden nicht getötet, denn sie war nicht entlassen.

21 Und er bringt (jedoch) sein Schuldopfer zu Jewe zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses: einen Widder als Schuldopfer.

22 Und der Priester verschirmt über ihm mit dem Widder des Schuldopfers angesichts Jewes aufgrund seiner Verfehlung, in welcher er verfehlte. Und ihm wird verziehen, weg von seiner Verfehlung, in welcher er verfehlte.

23 Und so ihr denn zu dem Land kommt und ihr pflanzt irgendeinen Baum zur Speise, so achtet ihr seine Vorhaut als Vorhaut (als die Zugänglichkeit Hinderndes), (das heißt) seine Frucht: drei Jahre (gilt) sie euch als vorhauthabend, (also) wird sie nicht gegessen.

24 Und im vierten Jahr wird all seine Frucht ein Heiliges zum Lobe Jewes.

25 Und im fünften Jahr esst ihr seine Frucht, dass er euch seinen Ertrag vermehrt. Ich bin Jewe, euer Elohim.

26 Nicht esst ihr überdies auch das Blut. Nicht weissagt (i. S. v. wahrsagt) ihr und nicht wölkt ihr (beschwört ihr Wolken und damit Regen herauf; oder: hypnotisiert ihr).

27 Nicht schert ihr (im Trauerfall) den Rand eures Haupthaars rundum ab, und nicht verdirbst du (im Trauerfall) den Rande deines Bartes.

28 Und einen Ritzschnitt wegen einer (toten) Seele vollzieht ihr nicht an eurem Fleisch, und eine Schrift der Tätowierung setzt ihr nicht in eure (Haut). Ich bin Jewe.

29 Nicht entheilige deine Tochter, sie zu verhuren, sodass das Land nicht hurt und das Land mit Hurerei gefüllt wird.

30 Meine Sabbate hütet ihr, und Mein Heiligtum fürchtet ihr. Ich bin Jewe.

31 Wendet euch nicht zu den Medien (Totenbeschwörern) und zu den Handlinienlesern (Wahrsagern), sucht sie nicht auf, infolge von ihnen bemakelt zu werden. Ich bin Jewe, euer Elohim.

32 Vor einem Angesicht mit ergrautem Haar stehst du auf, und du ehrst das Angesicht eines Alten, und du fürchtet (dich) vor deinem Elohim. Ich bin Jewe.

33 Und so denn bei dir ein Fremdling in eurem Land weilt, nicht schindet ihr ihn.

34 Wie ein Eingeborener von euch sei euch der Fremdling, der bei euch weilt. Und du liebst ihn wie dich, denn Fremdlinge wart ihr im Land Ägypten. Ich bin Jewe, euer Elohim.

35 Nicht tut ihr Arg in der Rechtsprechung, im Maß, im Gewicht und im Messgefäß.

36 Waagschalen der Gerechtigkeit, Gewichtssteine der Gerechtigkeit, Epha (Trockenhohlmaß, vmtl. ca. 22 l) der Gerechtigkeit und Hin (Flüssigkeitskohlmaß, ca. 3,64 l) der Gerechtigkeit seien (unter) euch. Ich bin Jewe, euer Elohim, der Ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt hat.

37 Und so hütet ihr all Meine Satzungen und all Meine Rechtsetzungen, und ihr tut sie. Ich bin Jewe.

...

 Im heiligen und reinen Land Israel sollen Klarheit und Eindeutigkeit herrschen; es soll keine Vermischungen eben, weder beim Getier, noch beim Saatgut, noch bei den Geweben de Gewänder (Vers 19). So durfte zum Beispiel Flachs und Wolle nicht vereint verwoben werden (5. Mose 22:11). Die Maulesel (Vermischung von Pferdehengst und Eselstute) des Königs David waren vermutlich eingeführt worden

(1. Kön. 1:33; 10:25).

 Der Satan mischt gern Finsternis in Licht hinein, Gläubige aber sollen keine Anteile von Gesetzlosigkeit und Finsternis in sich tragen (2. Kor. 6:14). Der Satan ist es auch, der heute das dem Paulus eigens für uns, die Nationen, enthüllte Evangelium (Gal. 1:12) mit dem des Petrus vermischt (Gal. 2:7; 1:6 - 9), anders gesagt: der das Glaubensgut und die Verheißungen Israels mit den Glaubensinhalten und Verheißungen für uns, die Leibesgemeinde (Eph. 1:22, 23), durcheinanderwirft, sodass viele Gläubige nicht zu klaren Erkenntnissen kommen.

 Die Ehe einer Sklavin mit ihrem Eigner (Vers 20) hatte einen geringen Rang, sodass von der Todesstrafe für Ehebruch (3. Mose 20:10; 5. Mose 22:22) abgesehen wurde. Ein Schuldopfer (Verse 21 + 22) und eine Geldzahlung an den Eigner aber waren unumgänglich.

 Heidnische Trauerriten sollten in Israel nicht Einzug halten (Verse 27 + 28). Es war verboten, den Kopf wegen eines Toten kahl zu scheren (5. Mose 14:1). Den wunderbar erschaffenen menschlichen Körper durch eine Tätowierung zu verunstalten, wäre eine Verachtung Gottes.

Kapitel 20

Strafen für Götzendienst

1 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2 Und zu den Söhnen Israels sprichst du: Mann um Mann von den Söhnen Israels und von dem Fremdling, der in Israel weil, (jeder,) der von seinem Samen dem Moloch gibt: zu sterben wird er getötet; das Volk des Landes, sie überschütten ihn mit Gestein.

3 Und Ich, Ich setze Mein Angesicht gegen jenen Mann, und Ich lasse ihn abschneiden aus der Mitte seines Volkes, denn von seinem Samen gab er dem Moloch, um Mein Heiligtum zu bemakeln und Meinen heiligen Namen zu entheiligen.

4 Und wenn das Volk des Landes seine Augen verheimlicht, ja verheimlicht (verschließt, ja verschließt), sie vor jenem Mann wegwendend  der doch von seinem Samen dem Moloch gibt , um ihn nicht zu töten,

5 so setze Ich, ja Ich Mein Angesicht gegen jenen Mann und gegen seine Sippe, und Ich lasse ihn abschneiden und all die hinter ihm her Hurenden  die hinter dem Moloch herhuren  aus der Mitte ihres Volks.

6 Und die Seele (von jemandem), die sich zu den Medien und zu den Handlinienlesern wendet, um hinter ihnen her zu huren: Ich setze Mein Angesicht gegen (jene) Seele, und Ich lasse ihn abschneiden aus der Mitte seines Volks.

7 Und ihr heiligt euch, und ihr werdet Heilige, denn Ich bin Jewe, euer Elohim.

8 Und ihr hütet Meine Satzungen, und ihr tut sie. Ich, Jewe, (bin der) euch Heiligende.

...

 Hier nun werden die Strafen für die in den vorangehenden Kapiteln 18 und 19 verbotene Machenschaften festgelegt.

 Zur Heiligkeit Jewes passen Götzendienst, Totenbeschwörung und Wahrsagerei nicht; die Gerechtigkeit Gottes fordert den Tod jener, die solches treiben. Und Petrus bestätigt: »Das Angesicht des Herrn ist gegen die gerichtet, die Übles tun« (1. Pet. 3:12). Die Todesstrafe war notwendig, weil ein klein wenig Sauerteig und erst recht solche schwerwiegenden Affronts gegen Jewe den ganzen Teig durchsäuern (1. Kor. 5:6; Gal. 5:9).

 Nach dem Gericht vor dem großen, weißen Thron (Off. 20:11 - 15), im letzten Äon, finden sich die Übeltäter im Feuersee: »Den Verzagten aber und Ungläubigen, den Gräulichen und Mördern, den Hurern und Zauberern, den Götzendienern und allen Falschen: ihr Teil wird in dem See sein, der mit Feuer und Schwefel brennt: das ist der zweite Tod« (Off. 21:8).

Strafen für Unzucht

9 So denn ist's: Mann um Mann, (jeder,) der seinen Vater oder seine Mutter verflucht: zu sterben wird er getötet; seinen Vater oder seine Mutter verfluchte er, seine Blutschuld ist in ihm.

10 Und ein Mann, der mit der Frau eines Mannes ehebricht, ja der mit der Frau seines Gefährten ehebricht: zu sterben werden getötet der Ehebrecher und die Ehebrecherin.

11 Und ein Mann, der die Frau seines Vaters beliegt, er enthüllte die Blöße seines Vaters: zu sterben werden sie beide getötet, ihre Blutschuld ist in ihnen.

12 Und ein Mann, der seine Schwiegertochter beliegt: zu sterben werden sie beide getötet; Verwirrung taten sie, ihre Blutschuld ist in ihnen.

13 Und ein Mann, der einen Männlichen beliegt wie das Liegen bei einer Frau: Gräuel taten sie beide; zu sterben werden sie getötet, ihre Blutschuld ist in ihnen.

14 Und ein Mann, der eine Frau und dazu ihre Mutter nimmt: Hurerei ist es; im Feuer verbrennt man ihn und sie beide, sodass nicht Hurerei in eurer Mitte sei.

15 Und ein Mann, der sein Beliegen (seine Samenablagerung) einem Tier gibt: zu sterben wird er getötet, und das Tier bringt ihr um.

16 Und eine Frau, die sich irgendeinem Tier naht, sich mit ihm zu paaren: die Frau bringst du um und das Tier; zu sterben werden sie getötet, ihre Blutschuld ist in ihnen.

17 Und ein Mann, der seine Schwester nimmt, die Tochter seines Vaters oder die Tochter seiner Mutter, und er sieht ihre Blöße, und sie, sie sieht seine Blöße: Huldverfehlung ist es; sie werden vor den Augen der Söhne ihres Volks abgeschnitten; die Blöße seiner Schwester enthüllte er, er trägt seine Vergehung.

18 Und ein Mann, der eine menstruierende Frau beliegt und ihre Blöße enthüllt  ihren Born machte er bloß, und sie, sie enthüllte den Born ihres Blutes: sie, sie beide werden abgeschnitten aus der Mitte ihres Volks.

19 Und die Blöße der Schwester deiner Mutter und der Schwester deines Vaters enthüllst du nicht, denn der dies Tuende machte seine Verwandtschaft bloß: ihre Vergehung tragen sie.

20 Und ein Mann, der seine Tante beliegt: die Blöße seines Onkels enthüllte er; ihr Verfehlen tragen sie, sie sterben als Kinderlose.

21 Und ein Mann, der die Frau seines Bruders nimmt: abstoßend ist es; die Blöße seines Bruders enthüllte er; sie werden kinderlos.

...

 Unser Herr Jesus Christus musste den Vers 9 leider anmahnen: »Trefflich versteht ihr es, ein Gebot Gottes abzulehnen, um eure Überlieferung zu halten. Denn Mose hatte gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter, und: wer von Vater oder Mutter Übles redet, soll im Tod verscheiden. Ihr aber sagt: Wenn ein Mensch zu Vater oder Mutter sagen würde: Korban (das heißt: eine Nahegabe) werde, was auch immer dir von mir zugute gekommen wäre  so lasst ihr ihn nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun. Damit macht ihr das Wort Gottes durch eure Überlieferung, die ihr überliefert habt, ungültig. Solche Dinge und dergleichen mehr tut ihr viel« (Mark. 7:9 - 13).

 Im Übrigen erinnert uns unser Schriftabschnitt an Sodom und Gomorra, die außerordentlich gehurt haben und hinter andersartigem Fleisch hergingen und somit die gerechte Vergeltung des äonischen Feuers erleiden werden (Jud. 7).

 Die in Vers 11 genannte Schandtat war erschreckenderweise von einem Gläubigen in Korinth begangen worden; Paulus bezeichnete sie als eine solche Hurerei, wie sie nicht einmal unter den Nationen genannt wird, dass nämlich einer die Frau seines Vaters (die Schwiegermutter) genommen hat. Paulus und die treuen Gläubigen übergaben jenen Mann dem Satan zum Ruin des Fleisches, aber damit  der gegenwärtigen heilsgeschichtlichen Verwaltung der überströmenden Gnade (Eph. 3:2) entsprechend  der Geist am Tage des Herrn Jesus gerettet werde (1. Kor. 5:1 - 5).

Abschließende Ermahnungen

22 Und ihr hütet all Meine Satzungen und all Meine Rechtssetzungen, und ihr tut sie, sodass euch das Land nicht ausspeit, wohin Ich euch bringe.

23 Und nicht geht ihr in den Satzungen der Nationen, die Ich entsende, weg von eurem Angesicht, denn all dieses taten sie, und Ich dornte Mich (es stach, ekelte, verdross Mich) infolge von ihnen.

24 Und Ich sprach zu euch: ihr, ihr errechtet (übernehmt als rechtmäßigen Besitz) ihren Erdboden, und Ich, Ich gebe ihn euch, ihn zu errechten; ein Land ist's, von Milch und Honig fließend. Ich bin Jewe, euer Elohim, der Ich euch schied von den Völkern.

25 Und ihr scheidet zwischen dem reinen Getier und dem bemakelten und zwischen dem bemakelten Flatternden und dem reinen, und macht eure Seelen nicht abscheulich infolge des Getiers und infolge des Flatternden und infolge von irgendeinem, das sich auf dem Erdboden regt, das Ich euch als ausgeschieden (benannte), es als bemakelt zu erklären.

26 Und ihr werdet Heilige, denn heilig bin Ich, Jewe, und Ich schied euch von den Völkern, Mir (zu eigen) zu werden.

27 Und ein Mann oder eine Frau, so denn infolge von ihnen ein Medium (tätig) wird oder ein Handlinienleser: zu sterben werden sie getötet; mit Gestein überschüttet man sie, ihre Blutschuld ist in ihnen.

...

 Nochmals (vgl. Verse 7 + 8) erfolgt eine Ermahnung zur Heiligung. Ist Israel doch von den Nationen, die allesamt unheilig und unrein sind, geschieden. Der Bund mit Jewe und ihre durch das Gesetz des Mose geförderte Reinheit (Ps. 119:80) sondern sie von allen Völkern ab.

 Infolge der Sünden der Kanaaniter dornte Jewe Sich (Vers 23), sodass das Land sie mit dem Einzug Israels ausspeien wird. Das soll Israel in der Zukunft nicht geschehen. Israel wird Kanaan einnehmen. Dabei ist folgendes Wort Moses zu beachten: »Nicht infolge deiner Gerechtigkeit und infolge der Geradheit deines Herzens kommst du hinein, um ihr Land rechtmäßig als Besitz zu übernehmen, sondern infolge des Frevels dieser Nationen entrechtet Jewe, dein Elohim, sie, weg von deinem Angesicht, und um das Wort aufzurichten, das Jewe deinen Vätern, dem Abraham, dem Isaak und dem Jakob, zugeschworen hat« (5. Mose 9:5).

 Ein prächtiges Land wird Jewe ihnen geben, sehr fruchtbar ist es; es fließt von Milch und Honig über (2. Mose 3:8, 17; 5. Mose 8:8; Hes. 20:6).

 Israel ist von den Völkern geschieden (Verse 24 + 26), weil es Jewes Volk ist, es allein (3. Mose 26:12; 2. Kor. 6:16); ja es ist Jewes Sondergut (2. Mose 19:5; 5. Mose 7:6; 14:2; 26:18, 19). Dementsprechend segnete Bileam es mit den Worten: »Ja, ein Volk, als Abgesondertes wohnt es, und zu den Nationen rechnet es sich nicht« (4. Mose 23:9).

 Mögen die Israeliten mithin einen heiligen Wandel führen zur Verherrlichung Jewes, ihres Elohim, damit das Land sie nicht ebenfalls ausspeie.

Vorschriften für Priester und die Festzeiten

(3. Mose 21 - 23)

Kapitel 21

Vorschriften für Priester

1 Und Jewe sprach zu Mose: Sprich zu den Priestern, den Söhnen Aarons, und du sprichst zu ihnen, dass nicht irgendjemand sich durch eine (tote) Seele inmitten seiner Volksleute bemakelt,

2 außer durch (eine) seiner Verwandtschaft, der ihm Nahen: seiner Mutter und seines Vaters und seines Sohnes und seiner Tochter und seines Bruders

3 und seiner Schwester, die Jungfrau ist, ja, die ihm eine Nahe ist, die einem Mann nicht zu eigen geworden ist: durch sie darf er sich bemakeln.

4 Nicht bemakelt er sich als Eigner (Besitzer, Eigentümer, Vorgesetzter, Ehegatte) inmitten seiner Volksleute, dass er sich entheilige.

5 Nicht eine Glatze, ja Glatze auf ihrem Haupt (scheren) sie sich, und den Rand ihres Bartes stutzen sie nicht, und in ihr Fleisch schneiden sie keinen Ritz, (machen sie keinen) Ritzeinschnitt.

6 Heilige seien sie ihrem Elohim, und nicht entheiligen sie den Namen ihres Elohim, denn die Feueropfer für Jewe, ja das Brot ihres Elohim, bringen sie dar, und sie werden Heiliges.

7 Eine Frau, (und zwar) eine Hure oder eine entjungferte nehmen sie nicht, und eine von ihrem Mann vertriebene nehmen sie nicht, denn heilig ist der (Priester) seinem Elohim.

8 Und du heiligst ihn, denn das Brot deines Elohim bringt er dar. Heilig sei er dir, denn heilig bin Ich, Jewe, der euch Heiligende.

9 Und die Tochter eines Mannes, ja eines Priesters, so denn sie sich entheiligt, indem sie hurt, so entheiligt sie ihren Vater: im Feuer wird sie verbrannt.

10 Und der Priester, der größere als seine Brüder (der Hohepriester), auf dessen Haupt das Salböl gegossen wurde und dessen Hand (man mit Gaben) füllte, sich mit den Gewändern zu bekleiden: sein Haupthaar entbändigt (löst) er (im Trauerfall) nicht, und seine Gewänder zerfetzt er nicht.

11 Und zu irgendeiner Seele, ja eines Toten, geht er nicht, auch durch die seines Vaters und seiner Mutter bemakelt er sich nicht.

12 Und aus dem Heiligtum geht er (im Trauerfall) nicht heraus, und nicht entheiligt er das Heiligtum seines Elohim, denn die Weihe des Öls der Salbung seines Elohim ist auf ihm. Ich bin Jewe.

13 Und er, er nimmt eine Frau in ihrer Jungfräulichkeit.

14 Eine Witwe oder Vertriebene (Entlassene) oder Entjungferte oder Hure, eine von diesen nimmt er nicht, sondern eine Jungfrau aus seinen Volksleuten nimmt er zur Frau.

15 Und nicht entheiligt er (so) seinen Samen inmitten seiner Volksleute, denn Ich, Jewe, bin der ihn Heiligende.

...

 Das Volk sollte gottwohlgefällig und heilig wandeln, wie viel mehr die Priester.

 Die Verse 1 - 9 betreffen die Priester im Allgemeinen, die Verse 10 - 15 nur den Hohepriester, der durch das Öl der Salbung und die heiligen Gewänder herausragend geheiligt ist und selbst die geringste Berührung mit Unreinen vermeiden muss. So durfte sich ein Priester seinem toten Vater und seiner toten Mutter nahen (Vers 2), der Hohepriester aber nicht (Vers 11). Ein Priester durfte eine Witwe heiraten (Vers 7), der Hohepriester nicht (Vers 14).

 Von einer verstorbenen Ehefrau ist in all den Versen nicht die Rede, weil es wohl als selbstverständlich erachtet wurde, dass jeder sie anrühren dufte, der »ein Fleisch« mit ihr war (1. Mose 2:24).

 Eine Eheschließung mit einer Unwürdigen (Verse 7 + 14) würde sogar die Nachkommen entheiligen (Vers 15), mithin für den Priesterdienst ungeeignet machen.

 Jewe ist der all die Seinen Heiligende (Verse 8 + 15). Bald wird das ganze auserwählte Volk, die Brautgemeinde, ein geistliches Haus sein, ein heiliges Priestertum, das alle Nationen zu Jüngern macht (Mat. 28:19) und heilige Opfer darbringt, Gott wohlgefällig durch Jesus Christus (1. Pet. 2:5).

Vom Priesteramt Auszuschließende

16 Und Jewe redete zu Mose sprechend:

17 Rede zu Aaron, sprechend: Ein Mann von deinem Samen aus ihren (der Priester) Generationen, in dem ein Gebrechen ist, nicht naht er, um das Brot seines Elohim darzubringen.

18 Denn jeder Mann, in dem ein Gebrechen ist, nicht naht er, sei es ein blinder Mann oder ein humpelnder oder ein verunstalteter oder ein gestreckter (überlanger),

19 oder sei es ein Mann mit gebrochenem Fuß oder gebrochener Hand

20 oder er sei bucklig oder dünn oder einer mit einem Fleck in seinem Auge oder mit Krätze oder Hautflechte oder gequetschter Hode,

21 ja jeder Mann vom Samen Aarons, des Priesters, in dem ein Gebrechen ist: nicht kommt er herzu, die Feueropfer Jewe darzubringen; ein Gebrechen ist in ihm, nicht kommt er herzu, das Brot seines Elohim darzubringen.

22 Das Brot seines Elohim, ja von den Heiligen der heiligen (Darbringungen) und von den heiligen (Darbringungen) darf er essen.

23 Jedoch zu dem Vorhang kommt er nicht, und zu dem Altar kommt er nicht herzu  denn ein Gebrechen ist in ihm , sodass er Meine Heiligtume nicht entheiligt, denn Ich, Jewe, bin der sie Heiligende.

24 Und Mose redete (dies) zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Söhnen Israels.

...

 Das heilige Ritual wies auf die Vollendung hin, in der es keine Gebrechen mehr geben wird.

Kapitel 22

Vom Essen und Nichtessen des Heiligen

1 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2 Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen, dass sie sich von den heiligen (Darbringungen) der Söhne Israels (im Falle einer Bemakelung) getrennt halten  und nicht Meinen heiligen Namen entheiligen  (weg von denen), die sie Mir heiligen. Ich bin Jewe.

3 Sprich zu ihnen: Euren Generationen (gilt's): Jeder Mann von all euren Samen, der sich den heiligen (Darbringungen) naht, die die Söhne Israels Jewe heiligen, während seine Bemakelung auf ihm ist: abgeschnitten wird jene Seele hinweg von Meinem Angesicht. Ich bin Jewe.

4 Mann um Mann vom Samen Aarons, (jeder,) der Aussatz oder Ausfluss hat: von den heiligen Opfern isst er nicht, bis er rein ist. Und wer irgendeinen (durch eine tote) Seele Bemakelten berührt oder einen Mann, von dem (am selben Tag) eine Samenablagerung herausging,

5 oder einen Mann, der irgendein Gewimmel berührt, durch das er bemakelt wird, oder der einen Menschen (berührt), durch den er bemakelt wird, ja durch irgendeine Bemakelung an ihm:

6 die Seele (des Priesters), die dereines berührt, ja sie ist bemakelt bis zum Abend, und nicht isst er von den heiligen (Darbringungen), sondern er badet sein Fleisch mit Wasser.

7 Und ist die Sonne untergegangen, so ist er rein; und danach isst er von den heiligen (Darbringungen), denn sein Brot ist es.

8 Leiche (Aas) und Zerrissenes isst er nicht, infolge davon bemakelt zu werden. Ich bin Jewe.

9 Und sie hüten, (ja haben) Meine Obhut (die ihnen von Mir gegebene Aufgabe der Obhut), sodass sie nicht Verfehlen tragen (sich aufladen) aufgrund von ihm, (dem Brot,) und infolge von ihm sterben, (darum,) dass sie es entheiligen. Ich, Jewe, bin der sie Heiligende.

10 Und irgendein Fremder, nicht isst er Heiliges. Der Sasse (wohnsitzhabender Fremdling) eines Priesters und ein Gedungener (Tagelöhner), nicht isst er Heiliges.

11 Und ein Priester, so denn er (jemandes) Seele mit seinem Silber erwirbt, ja erwirbt: er, er darf davon essen; und jeder in seinem Haus Geborene: sie, sie dürfen von seinem Brot essen.

12 Und die Tochter eines Priesters, so denn sie einem fremden Mann (zu eigen) wird, so isst sie, ja sie, von den (zu Jewe) erhobenen (Opfern) nicht.

13 Und die Tochter eines Priesters, so denn sie eine Witwe oder eine Vertriebene (Entlassene) wird und sie keinen Samen (kein Kind) hat und sie zum Haus ihres Vaters zurückkehrt, so isst sie wie in ihren Jugendzeiten vom Brot ihres Vaters, aber irgendein Fremder isst nicht davon.

14 Und so denn ein Mann im Irrtum Heiliges isst, so fügt er den fünften Teil desselben auf es hinzu und gibt es dem Priester samt dem Heiligen.

15 Und nicht entheiligen sie (die Priester) die heiligen (Opfer) der Söhne Israels, die sie zu Jewe erheben,

16 denn sie würden sich (im Falle der Unreinheit) die Vergehung der Verschuldung aufladen, wenn sie die heiligen (Opfer) essen, denn Ich, Jewe, bin der sie Heiligende.

...

 Den Tod (Vers 3) verdiente ein Priester, der in unreinem Zustand und mithin Jewe entheiligend, die Heiligkeit Jewes nicht in Betracht ziehend, Opfer darbrachte.

Vorschriften für die Opfer

17 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

18 Rede zu Aaron und zu seinen Söhnen und zu allen Söhnen Israels, und du sprichst zu ihnen: Mann um Mann vom Hause Israel und von den Fremdlingen in Israel, (jeder,) der sein Darnahungsopfer darbringt

aufgrund all ihrer Gelübde und aufgrund all ihrer Willigkeit, die sie Jewe als Hinaufzuweihendes darbringen:

19 Zum Erzeigen eures Wohlwollens (ist's, wenn es ein) Makelloses, ein Männliches ist von den Rindern, von den Schafen und von den Ziegen.

20 Irgendeines, in dem ein Gebrechen ist, bringt ihr nicht dar, denn (dies) dient euch nicht (zum Erzeigen des) Wohlwollens.

21 Und ein Mann, so denn er darbringt ein Friedensopfer für Jewe, um ein Gelübde außerordentlich zu (erfüllen) oder aus Willigkeit, sei es vom Rindvieh oder vom Kleinvieh, ein makelloses: es wird zum Wohlgefallen; irgendein Gebrechen darf nicht in ihm gefunden werden.

22 Blindes oder Gebrochenes oder Verstümmeltes oder Warziges oder was Krätze oder Hautflechte hat: Nicht bringt ihr diese Jewe dar, und nicht gebt ihr von ihnen ein Feueropfer für Jewe auf den Altar.

23 Und einen Stier oder ein Lamm, überlang oder verkrüppelt: aus Willigkeit darfst du es bereitmachen, aber aufgrund eines Gelübdes findet es kein Wohlwollen.

24 Und Gequetschtes und Zerschlagenes und Auseinandergerissenes und Abgeschnittenes bringt ihr Jewe nicht dar, auch in eurem Land tut ihr (solches) nicht.

25 Und aus der Hand eines Sohnes des Auslands bringt ihr nicht dar das Brot eures Elohim von all diesen (Tieren), denn ihre (der Ausländer) Verderbnis ist in ihnen (den Tieren); ein Gebrechen ist in ihnen, sie werden euch nicht als wohlwollend (erachtet).

26 Und Jewe redete zu Moss, sprechend:

27 So denn ein Stier oder ein Schaf oder eine Ziege geboren wird, so wird es sieben Tage unter seiner Mutter (belassen), und vom achten Tag an und weiterhin wird es als Darnahungsopfer eines Feueropfers für Jewe für wohlwollend (erachtet).

28 Und Stier oder Lamm, es selbst und seinen Sohn, schächtet ihr nicht an einem Tag.

29 Und so denn ihr Jewe ein Dankopfer opfert: als (Erzeigen) eures Wohlwollens opfert ihr's.

30 Am selben Tag wird's gegessen, nicht lasst ihr davon übrig bis zum Morgen. Ich bin Jewe.

31 Und ihr hütet Meine Gebote, und ihr tut sie. Ich bin Jewe.

32 Und nicht entheiligt ihr Meinen heiligen Namen, sodass Ich geheiligt werde inmitten der Söhne Israels. Ich, Jewe, bin der euch Heiligende,

33 der euch aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, euch zum Elohim zu werden. Ich bin Jewe.

...

 »Ich bin Jewe«  der absolute Herr und Gesetzgeber, dem uneingeschränkter  Gehorsam und jegliche Verherrlichung zu erzeigen ist.

 »Ich bin Jewe«  der unbedingt ernst zu nehmen und zu fürchten ist.

 »Ich bin Jewe«  nur Er ist zu heiligen, und nur Er ist es, der Sein Volk zu einem heiligen macht.

Kapitel 23

Die Festzeiten

1 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2 Rede zu den Söhnen Israels, und du sprichst zu ihnen: Die (vom Wort) bezeugten (festgelegten) (Zeiten) Jewes, die ihr ausruft, ja die heiligen Ausrufungen (sich zu versammeln), diese, ja sie, sind Meine bezeugten (Zeiten, Festzeiten).

3 Sechs Tage wird der Auftrag getätigt, aber am siebenten Tag ist ein Sabbat des Sabbatfeierns, ja eine heilige Herausrufung (zur Versammlung am Heiligtum). Irgendeinen Auftrag tätigt ihr nicht; Sabbat ist es dem Jewe an all euren Wohnsitzen.

...

 Der wöchentliche Sabbat wird hier erwähnt, weil auch die meisten der sieben großen Festzeiten Israels Sabbate sind, Tage des Aufhörens mit der Arbeit (Verse 15, 16, 24, 32, 39). Auch am Sabbat kam man Heiligtum zusammen (Vers 3). Dieser Tag war ein großer Segen für alle Menschen dieses Volkes, ein Ruhetag, ein Tag des Behagens und der Verherrlichung Jewes (Jes. 58:13). Wer ihn nicht hielt, war des Todes (2. Mose 31:15; 35:2).

 Der wöchentliche Sabbat war heiliger als die Festzeiten, in denen man keinen Dienstauftrag (Verse 7, 8, 21, 25, 35, 36), also keine Werktagsarbeit tun durfte, während am Sabbat gar kein Auftrag, etwa die Zubereitung von Mahlzeiten, getan werden durfte.

 Den Nationen ist der Sabbat nicht gegeben, uns, der Leibesgemeinde, auch nicht (Gal. 4:9 - 11; Kol. 2:16 -  23).

Das Passah

4 Dies sind die (vom Wort) bezeugten (festgelegten) (Zeiten) Jewes, die heiligen Ausrufungen (sich zu versammeln), die ihr zu ihrer bezeugten Zeit ausruft:

5 Im ersten Monat, am vierzehnten Tag des Monats, zwischen den zwei Abenden (zwischen dem Beginn des Niedergangs der Sonne um 12 Uhr und ihrem Untergang um 18 Uhr) ist Passah zu (Ehren) Jewes (oder: für Jewe, oder: dem Jewe).

...

 Wie aus 2. Mose 12:3 - 14 + 2 1 - 28 hervorgeht, diente das Passahfest zur Erinnerung an das Passahmahl in Ägypten in der Nacht, in der Jewe die Häuser der Söhne Israels übersprang (daher der Name Passah) (überging, ausließ) und somit verschonte, während alle Erstgeborenen in den Häusern der Ägypter getötet wurden. Die Israeliten hatten am 14. Nisan 1460 v. Chr. zwischen den Abenden Lämmer geschlachtet, das Blut an die Oberschwelle und die zwei Pfosten ihrer Türen gestrichen und das Fleisch in der Nacht des 15. Nissan, die um 18 Uhr begonnen hatte, gegessen. Dementsprechend wurde unser Herr Jesus Christus am 14. Nissan gekreuzigt, »geschlachtet« (Heb. 10:20); Er hauchte um 15 Uhr aus und wurde vor dem Festsabbat, dem Fest der ungesäuerten Brote, zu Grabe gelegt.

 Am Passahtag selbst fand keine Festversammlung statt, denn man fand sich in der sich anschließenden Nacht in den Häusern zum Verzehr des Passahlamms ein. Jesus deutete dies auf das Essen Seines Fleisches: »Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, hat äonisches Leben, und Ich werde ihn am letzten Tag auferstehen lassen; denn Mein Fleisch ist wahre Speise, und Mein Blut ist wahrer Trank« (Joh. 6:54, 55). Und der Apostel schreibt: »Als unser Passah wurde Christus für uns geopfert« (1. Kor. 5 - 7).

Das Fest der ungesäuerten Brote

6 Und am fünfzehnten Tag dieses Monats ist das Fest der ungesäuerten (Brote) zu (Ehren) Jewes; sieben Tage esst ihr ungesäuerte (Brote).

7 Am ersten Tag sei euch eine heilige Ausrufung, (sich zu versammeln); irgendeinen Dienstauftrag tätigt ihr nicht.

8 Und ihr bringt sieben Tage ein Feueropfer zu (Ehren) Jewes dar. Am siebenten Tag sei euch eine heilige Ausrufung, (sich zu versammeln), irgendeinen Dienstauftrag tätigt ihr nicht.

...

 Das Fest der ungesäuerten Brote, näher beschrieben in 2. Mose 12:14 - 20, erinnert an den Tag des eiligen Auszugs Israels aus Ägypten, als das Volk seinen Teig, der noch nicht gegoren war, mit sich trug (2. Mose 12:34). Dies zeigt, dass sie von Ägypten, einem gesäuerten Land, nichts mit hinüber in das verheißene Land nehmen sollten. Paulus schreibt in diesem Zusammenhang: »Wisst ihr nicht, dass ein klein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Daher reinigt euch gründlich von dem alten Sauerteig, damit ihr ein frischer Teig seid, wie ihr ja als Heilige ungesäuert seid; denn als unser Passah wurde Christus für uns geopfert. Lasst uns daher das Fest nicht im alten Sauerteig begehen, noch im Sauerteig des Üblen und der Bosheit, sondern im ungesäuerten Teig der Aufrichtigkeit und Wahrheit« (1. Kor. 5:6 - 8).

 Heilige Festversammlungen fanden nur am ersten und am siebenten Tag statt. Der Beginn des Festes lag noch im Abend des 14. Nisan, also etwa zwischen 17 und 18 Uhr (2. Mose 12:18). Gemäß 4. Mose 28:19, 24 waren an jedem der sieben Tage zwei Jungstiere, ein Widder und sieben Schäflein als Brandopfer und ein Ziegenbock als Sündopfer darzubringen.

Das Fest der Erstlingsgarbe

9 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

10 Rede zu den Söhnen Israels, und du sprichst zu ihnen: So denn ihr zu dem Land kommt, das Ich euch gebe, und ihr erntet seine Ernte, so bringt ihr eine Erstlingsgarbe eurer Ernte zu dem Priester.

11 Und er schwenkt (schwingt) die Garbe angesichts Jewes zum (Erzeigen) eures Wohlwollens; am Nachtag des Sabbats (der Nachtag ist der 16. Nissan) schwenkt sie der Priester.

12 Und an dem Tag, da ihr die Garbe schwenkt, macht ihr ein makelloses Schäflein, einen Sohn eines Jahres, als zu (Ehren) Jewes Hinaufzuweihendes (bereit).

13 Und dazu sein (zum Schäflein gehörendes) Speiseopfer: zwei Zehntel (des Ephas) Feinmehl, vermengt in Öl; ein Feueropfer zu (Ehren) Jewes (ist's), ein Geruch des Beruhigens; und dazu sein (zum Brandopfer gehörendes) Trankopfer: Wein, der vierte (Teil eines) Hins.

14 Und Brot und Röstkorn und (das frische Korn der) üppigen Flur esst ihr nicht bis zu eben diesem Tag, bis ihr das Darnahungsopfer eures Elohim erbracht habt. Eine äonische Satzung (ist's) euren Generationen in all euren Wohnsitzen.

...

 Das Fest der Erstlingsgarbe war am 16. Nisan zu feiern. Es war offensichtlich eine Gerstengarbe, die vor Jewe geschwenkt wurde, weil Gerste zwei bis drei  Wochen vor Weizen reif wird. Mit dem Schwenken der Garbe vor Jewe wurde die gesamte Ernte Ihm anheimgestellt, Ihm den Dank dafür gebend.

 Erst von diesem Tag an durfte von der neuen Ernte gegessen werden (Vers 14).

 Das Trankopfer (Vers 13) wird im 3. Buch Mose hier zum erstenmal erwähnt, vermutlich weil es gemäß 2. Mose 29:38 - 42 als Bestandteil des Speiseopfers anzusehen war (vgl. 4. Mose 15:4, 5; 28:5, 7).

Das Fest der Erstlingsfrüchte (Pfingsten)

15 Und ihr zählt euch Tage vom Nachtag des Sabbats an (vom 16. Nisan an), von dem Tage an, da ihr die Garbe des Schwenkopfers bringt: sieben makellose Sabbate (gewöhnliche Wochensabbate) seien es.

16 Bis zum Nachtag des siebenten Sabbats zählt ihr fünfzig Tage, und dann bringt ihr ein neues Speiseopfer zu (Ehren) Jewes dar.

17 Aus euren Wohnsitzen bringt ihr Brot des Schwenkopfers: zwei (Brote), (von) zwei Zehnteln (des Ephas) (zubereitet), aus Feinmehl werden sie (gemacht), als Gegorenes werden sie gebacken, als Erstlingsfrüchte zu (Ehren) Jewes.

18 Und ihr bringt dar  noch über das Brot hinaus  sieben makellose Schäflein, Söhne eines Jahres (einjährige), und einen Jungstier, den Sohn der Rinder, und zwei Widder; sie seien das zu (Ehren) Jewes Hinaufzuweihende, und dazu ihr Speiseopfer und ihre Trankopfer als Feueropfer, ein Geruch des Beruhigens zu (Ehren) Jewes.

19 Und ihr macht einen Ziegenbock als Sündopfer (bereit) und zwei Schäflein, Söhne eines Jahres, als Friedensopfer.

20 Und der Priester schwenkt sie  darüber hinaus noch das Brot der Erstlingsfrüchte  als Schwenkopfer angesichts Jewes, darüber hinaus noch die zwei Schäflein; Heiliges werden sie zu (Ehren) Jewes, dem Priester zu eigen.

21 Und ihr ruft an eben diesem Tag aus: eine heilige Ausrufung (sich zu versammeln) sei es euch; irgendeinen Dienstauftrag tätigt ihr nicht. Eine äonische Satzung (ist's) an all euren Wohnsitzen für eure Generationen.

22 Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, tust du es nicht vollständig, indem du den Rand deines Gefilds bei deinem Ernten (aberntest), und die Nachlese deiner Ernte liest du nicht auf; dem Gedemütigten (Armen) und den Fremdling lässt du sie. Ich bin Jewe, euer Elohim.

...

 Das Fest der Erstlingsfrüchte, auch Fest der Siebener (5. Mose 16:9, 10) genannt, man sagt auch Pfingsten und Wochenfest, fand am 50. Tag statt, am Tag nach dem siebenten gewöhnlichen Sabbat, gezählt vom 17. Nissan an. Am Pfingsttag des Jahres 32 n. Chr. goss Gott nach der großen Rede des Petrus von Seinem Geist auf die Gläubigen aus; sie waren die Erstlingsfrucht des Wirkens Jesu Christi unter Israel (Ap. 2). Der Begriff Pfingsten kommt von dem griechischen Wort pentekoste, »der Fünfzigste«.

 Die tägliche Nahrung, gesäuertes Brot, wurde dem Herrn geweiht (Vers 17).

 Das Fest fällt auf das Ende der Weizenernte; deshalb wiederholt Vers 22 das Verbot der Nachlese (3. Mose 19:9).

Das Fest des Trompetenjauchzens (Neujahrsfest)

23 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

24 Rede zu den Söhnen Israels, sprechend: Im siebenten Monat, am ersten Tag des Monats, (feiert) ihr einen Sabbat, ein Gedenkzeichen des Jauchzens, ja eine heilige Ausrufung (und Versammlung).

25 Irgendeinen Dienstauftrag tätigt ihr nicht, und ihr bringt ein Feueropfer zu (Ehren) Jewes dar.

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 Zum Zeichen des jauchzenden Gedenkens an den Neujahrstag war ein Sabbat zu feiern. Mit dem siebenten Monat, dem Etanim, auch Tischri genannt (September/Oktober), begann das Jahr (2. Mose 23:16). Der erste Tag dieses Monats wird in Israel rosch haschana, »Haupt des Jahres«, genannt.

 Trompeten und Schophare (Widderhörner) wurden geblasen. Beide Instrumente erschallten ohnehin zu Beginn eines jeden neuen Monats (4. Mose 10:2, 10; Ps. 81:4) und wirkten auch bei anderen besonderen Anlässen zusammen (2. Chron. 15:14). Die Trompeten waren aus Silber und zwei an der Zahl.

 Die einzelnen Jewe darzubringenden Gaben sind in 4. Mose 29:1 - 6 bezeichnet.

Der Tag der Verschirmungen

26 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

27 Jedoch am zehnten Tag dieses siebenten Monats, dieser ist der Tag der Verschirmungen: eine heilige Ausrufung (sich zu versammeln) sei euch; und ihr demütigt eure Seelen, und ihr bringt ein Feueropfer zu (Ehren) Jewes dar.

28 Und irgendeinen Auftrag tätigt ihr nicht an eben diesem Tag, denn der Tag der Verschirmungen ist er, um über euch zu verschirmen angesichts Jewes, eures Elohim.

29 Denn jede Seele, die sich nicht demütigt an eben diesem Tag, sie wird abgeschnitten von ihren Volksleuten.

30 Und jede Seele, die irgendeinen Auftrag tätigt an eben diesem Tag: verloren (gehen) lasse Ich jene Seele aus der Mitte ihres Volks.

31 Irgendeinen Auftrag tätigt ihr nicht. Eine äonische Satzung ist's euren Generationen in all euren Wohnsitzen.

32 Ein Sabbat des Sabbatfeierns ist euch dieser Tag, und ihr demütigt eure Seele, ja am neunten Tag des Monats am Abend sei's: von (diesem) Abend bis (zum nächsten) Abend sabbatfeiert ihr euren Sabbat.

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 Dieser große Festtag war bereits in Kapitel 16 im Hinblick auf die Pflichten Aarons und die darzubringenden Opfer beschrieben worden (s. a. 2. Mose 30:10). Zu den Opern wird in 4. Mose 29:7 - 11 Weiteres gesagt. Unser Schriftabschnitt nun fasst die Pflichten des Volkes ins Auge.

 Verschirmung bedeutet, von aufgrund von Schuld entstandenen Rechtsansprüchen, Strafen und Gerichten abgeschirmt zu werden.

 Man demütigte sich, indem man seiner Sünden bewusst fastete (Ps. 35:13) und nicht arbeitete (Vers 28). Mit der Demütigung begann man bereits kurz vor dem zehnten Tag am Abend des neunten (Vers 32).

 Große Freude bereitete der Tag der Verschirmungen allen Gläubigen eingedenk ihrer gesühnten Sünden und ihrer Heiligung.

 Nicht aber wie der Hohepriester alljährlich mit fremdem Blut in das Allerheiligste hineinging, ging Jesus hinein, sondern ein für allemal und durch Sein eigenes Blut (Heb. 9:12, 25). »Deshalb ist Er auch des neuen Bundes Mittler, damit aufgrund eines Todes, geschehen zur Freilösung der Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen die Verheißung des äonischen Losteils erhalten mögen« (Heb. 9:15). So sind wir nun durch die Darbringung des Körpers Jesu Christi ein für allemal geheiligt (Heb. 10:10). Vom Glaubensanfang an sind wir unverbrüchlich gerechtfertigt in Christi Blut (Röm. 5:9) und haben wir die Vergebung all unserer Sünden und Kränkungen (Eph. 1:7; Kol. 1:14).

Das Laubhüttenfest

33 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

34 Rede zu den Söhnen Israels, sprechend: Am fünfzehnten Tag dieses siebenten Monats ist das Fest der Hütten sieben Tage zu (Ehren) Jewes.

35 Am ersten Tag ist eine heilige Ausrufung (sich zu versammeln); irgendeinen Dienstauftrag tätigt ihr nicht.

36 Sieben Tage bringt ihr ein Feueropfer zu (Ehren) Jewes dar. Am achten Tag sei euch eine heilige Ausrufung (sich zu versammeln), und ihr bringt ein Feueropfer zu (Ehren) Jewes dar: ein Enthaltsamkeitstag ist es; irgendeinen Dienstauftrag tätigt ihr nicht.

37 Dies sind die bezeugten (festgelegten) (Zeiten) Jewes, die ihr ausruft, ja die heiligen Ausrufungen (sich zu versammeln), ein Feueropfer zu (Ehren) Jewes darzubringen, auch Hinaufzuweihendes und Speiseopfer, Opfer und Trankopfer, (jeden) Tages Sache an ihrem Tag,

38 abgesehen von den Sabbaten Jewes und abgesehen von euren Gaben und abgesehen von all euren Gelübden und abgesehen von all euren Willigkeiten (freiwilligen Gaben), die ihr zu (Ehren) Jewes gebt.

39 Jedoch am fünfzehnten Tag des siebenten Monats, in der Zeit des Sammelns des Ernteertrags des Landes, feiert ihr das Fest Jewes sieben Tage; am ersten Tag ist ein Sabbatfeiern, und am achten Tag ist ein Sabbatfeiern.

40 Und ihr nehmt euch am ersten Tag Frucht des prächtigen Baumes, Palmenfächer und Zweige des dichtbelaubten Baumes und (von) Bachweiden, und ihr freut euch sieben Tage angesichts Jewes, eures Elohim.

41 Und ihr feiert es als Fest zu (Ehren) Jewes sieben Tage im Jahr. Eine äonische Satzung ist's euren Generationen; im siebenten Monat feiert ihr es.

42 In Hütten wohnt ihr sieben Tage; alle Eingeborenen in Israel wohnen in Hütten,

43 damit eure Generationen erkennen, dass Ich die Söhne Israels in Hütten wohnen ließ, als Ich sie aus dem Land Ägypten herausführte. Ich bin Jewe, euer Elohim.

44 Und Mose redete (betreffs) der bezeugten (festgelegten) (Zeiten) Jewes zu den Söhnen Israels.

...

 Das Laubhüttenfest im Gedenken an die Wanderung durch die Wildnis Sinai und in der Freude über die Ernte des Jahres wurde sieben Tage lang gefeiert. Es schloss sich der achte Tag an, der »große Tag des Festes« (Joh. 7:37), der ebenso wie der erste ein Tag des Sabbatfeierns war (Verse 36 + 39).

 Eine weitere Beschreibung dieses Festes findet sich in 4. Mose 29:12 - 38, dort werden all die umfangreichen Opfer aufgezählt.

 Die Verse 37 + 38 sind ein Einschub, sie beziehen sich nämlich auf sämtliche bezeugten Zeiten, auf alle sieben Feste. Das gilt auch für Vers 44. Die Festopfer traten zu den wöchentlichen und anderen regulären und freiwilligen Opfern hinzu.

 Palmwedel und belaubte Zweige sollte das Volk sich nehmen und sich daraus Hütten bauen. Das waren keine Holzhütten, sondern Laubhütten. Das heißt nicht, dass sie in der Wildnis darin gewohnt hätten; solche konnten sie sich damals gar nicht bauen und brauchten es auch nicht, weil sie in Zelten wohnten. Die Zerbrechlichkeit der Laubhütten führte ihnen ihre Schwachheit vor Augen und ihr völliges Angewiesensein auf Jewe und verdeutlichte ihnen auf diese Weise die Treue und die Macht und die Herrlichkeit ihres Elohim.

 Mithin war der Freude keine Grenze gesetzt, sodass es eigentlich nicht nötig war, ihnen ausdrücklich zu sagen, dass sie sich freuen sollen (Vers 40), ja es war ihnen sogar verheißen, dass sie sich freuen werden angesichts des Wohlwollens Jewes in Gestalt der reichen Erträge der Felder und des Viehs und all ihrer gesegneten Werke (5. Mose 16:13 - 15).

 Zu drei der sieben Feste, nämlich dem Fest der ungesäuerten Brote, dem Fest der Erstlingsernte (Pfingsten) und dem Laubhüttenfest hatte jeder Mann von dreißig Jahren an am Heiligtum zu erscheinen (2. Mose 23:14 - 19; 5. Mose 16:16).

Das Sabbatjahr, das Jobeljahr, das Lösungsrecht

(3. Mose 24 + 25)

Kapitel 24

Vorschriften für den Leuchter und die Ringbrote

1 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2 Gebiete den Söhnen Israels, dass sie dir hernehmen lauteres, ausgeschlagenes Olivenöl für den Leuchter, um die Leuchten stets (leuchtend) aufzusetzen.

3 Außerhalb des Vorhangs des Zeugnisses, im Zelt des Zeugnisses, richtet Aaron sie zu vom Abend bis zum Morgen  angesichts Jewes stets. Eine äonische Satzung ist's euren Generationen.

4 Auf dem reinen Leuchter (Leuchter aus reinem Gold; 2. Mose 37:17) richtet er die Leuchten zu  angesichts Jewes stets.

5 Und du nimmst Feinmehl und backst es zu zwölf Ringbroten: von zwei Zehnteln (des Ephas, vmtl. 22 l) sei das einzelne Ringbrot.

6 Und du schichtest sie in zwei Anordnungen, zu je sechs die Anordnung, auf den reinen Tisch (den mit reinem Gold überzogenen Schaubrottisch; 2. Mose 37:11) angesichts Jewes.

7 Und auf die angeordneten (Brote) gibst du lauteren Weihrauch, und er wird mit dem Brot (für Jewe) zum Gedenken: ein Feueropfer zu (Ehren) Jewe ist's.

8 Sabbattag um Sabbattag richtet er es angesichts Jewes stets zu, vonseiten der Söhne Israels als äonischen Bund.

9 Und es wird dem Aaron und seinen Söhnen (zu eigen), und sie essen es am heiligen Ort, denn Heiliges der heiligen (Opfer) ist es ihm von den Feueropfern für Jewe: ein äonisches Gesetz ist's.

...

 Über den siebenarmigen Leuchter war bereits an anderen Stellen vieles gesagt worden (2. Mose 25:31 - 39; 27:20, 21; 37:17 - 24;

4. Mose 8:2 - 4). Er erhellte das Heiligtum, das »erste Zelt« (Heb. 9:2), tags und nachts und war ein Hinweis auf das wahre Licht: Jesus (Joh. 1:9).

 Der Schaubrotetisch ist in 2. Mose 25:23 - 30 ausführlich beschrieben. Die zwölf Brote angesichts Jewes zeigten, dass Er die zwölf Stämme allezeit vor Seinem Angesicht hatte.

Rechtsprechung bei Gotteslästerung, Totschlag und Körperverletzung

10 Und der Sohn einer Frau, einer Israelitin, ging (aus dem Zelt) hinaus  er war aber der Sohn eines Mannes, eines Ägypters  in die Mitte der Söhne Israels; und der Sohn der Israelitin und ein Mann, ein Israelit, hatten Zwist im Lager.

11 Und der Sohn der Frau, der Israelitin, verunglimpfte den Namen Jewes und verfluchte. Da brachten sie ihn zu Mose. Und der Name seiner Mutter war Schelomit, Tochter Dithris, vom Stab (Stamm) Dan.

12 Und sie beließen ihn in Bewachung, bis ihnen durch den Mund Jewes Bescheid (über das weitere Vorgehen) erteilt würde.

13 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

14 Lass den Verfluchenden nach außerhalb des Lagers hinausbringen; und alle die, die es hörten, stützten ihre Hände auf sein Haupt, und die ganze Zeugenschar überschüttet ihn (steinigt ihn und häuft Steine über ihn).

15 Und zu den Söhnen Israels redest du, sprechend: Mann um Mann, so denn einer seinen Elohim verflucht, so trägt er sein Verfehlen.

16 Und der den Namen Jewes Verunglimpfende: zu sterben wird er getötet; all die Zeugenschar überschüttet, ja überschüttet ihn, wie dem Fremdling, so (gilt's) dem Eingeborenen: infolge seiner Verunglimpfung des Namens wird er getötet.

17 Und so denn ein Mann irgendeine Menschenseele erschlägt: zu sterben wird er getötet.

18 Wer aber eine Tierseele erschlägt, der erstattet sie: Seele für Seele.

19 Und so denn ein Mann seinem Volksangehörigen ein Gebrechen zufügt, so wie er getan, ebenso wird ihm getan:

20 Bruch für Bruch, Auge für Auge, Zahn für Zahn, so wie er einem Menschen ein Gebrechen zufügt, ebenso wird's ihm zugefügt.

21 Und wer ein Tier erschlägt, er erstattet es, wer aber einen Menschen tötet, wird getötet.

22 Eine (einheitliche) Rechtsetzung wird euch (zuteil): wie der Fremdling, so wird der Eingeborene (gerechnet), denn Ich bin Jewe, euer Elohim.

23 Und Mose redete zu den Söhnen Israels, und sie ließen den Verfluchenden nach außerhalb des Lagers hinausführen und überschütteten ihn mit Gestein; und die Söhne Israels taten, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

...

 Diese Rechtsetzung diente der Gerechtigkeit und schloss die private Rache aus. Das von Jewe festgelegte und von der Gemeinschaft zu vollziehende Strafmaß entsprach der Größe des Vergehens.

 Unser Herr Jesus Christus griff Vers 20 und 2. Mose 21:24 auf: »Ihr habt gehört, dass geboten worden ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn. Ich aber sage euch, dem Bösen nicht Widerstand zu leisten; sondern wer dich auf deine rechte Wange ohrfeigt, dem wende auch die andere zu« (Mat. 5:38, 39). Damit hob Er das Gesetz nicht auf, sagte aber den Gläubigen, Liebe zu üben.

Kapitel 25

Das Sabbatjahr

1 Und Jewe redete zu Mose auf dem Berg Sinai; sprechend:

2 Rede zu den Söhnen Israels, und du sprichst zu ihnen: So denn ihr zu dem Land kommt, das Ich euch gebe, so sabbatfeiert das Land einen Sabbat zu (Ehren) Jewes.

3 Sechs Jahre besäst du dein Gefild, und sechs Jahre stutzt du deinen Weinberg, und du sammelst seinen (des Landes) Ernteertrag.

4 Und im siebenten Jahr wird dem Land ein Sabbat des Sabbatfeierns, ein Sabbat zu (Ehren) Jewes: dein Gefild besäst du nicht, und deinen Weinberg stutzt du nicht,

5 den Selbstwuchs (was im siebenten Jahr von selbst wächst) deiner Ernte erntest du nicht, und die Trauben deines geweihten (unbeschnittenen) (Weinstocks) verwehrst du nicht (dem Zugriff anderer); ein Jahr des Sabbatfeierns ist es dem Land.

6 Und (das Aufkommen) des Sabbats des Landes diene euch zum Essen, dir und deinem Diener und deiner Magd und deinem Tagelöhner und deinem ansässigen (Fremden), ja den Fremdlingen bei dir.

7 Auch deinen Tieren und dem Wildgetier, das in deinem Land ist, sei all sein Ertrag, ihn zu essen.

...

 Dem Erdboden wurde ein Jahr der Ruhe gegönnt und den Menschen Zeit zur Besinnung auf Jewe gewährt. Am Ende jenes Jahres, beim Laubhüttenfest, wurde dem Volk das Gesetz vorgelesen, damit es lernte, Jewe zu fürchten und alle Worte der Tora (Zielanweisung) zu tun (5. Mose 31:10 - 13).

 Im Sabbatjahr durfte nicht planmäßig geerntet (Vers 5) und durften Früchte nicht verkauft werden, denn das Land war freigegeben, sodass jeder sich nehmen konnte, was er gerade benötigte (Verse 6 + 7; 2. Mose 23:11). Aller Ertrag war kostenlos, weil er nicht das Ergebnis menschlicher Arbeit war.

 Im Übrigen sollten am Ende des siebenten Jahres alle Schulden erlassen werden (5. Mose 15:1 - 11).

Das Jobeljahr

8 Und du zählst dir sieben Jahressabbate, siebenmal sieben Jahre, und so werden dir die Tage der sieben Jahressabbate neunundvierzig Jahre.

9 Und du lässt ertönen des Schophars Jauchzen im siebenten Monat, am zehnten Tag des Monats; am Tag der Verschirmungen lasst ihr des Schophars Jauchzen in eurem ganzen Land ertönen.

10 Und ihr heiligt das Jahr des fünfzigsten Jahres, und ihr ruft eine Freilassung aus im Lande all seinen Bewohnern. Ein Jobeljahr wird es euch, da ihr zurückkehrt, jedermann zu seinem Besitz und jedermann zu seiner Sippe kehrt ihr zurück.

11 Ein Jobeljahr wird euch jenes Jahr des fünfzigsten Jahres; nicht sät ihr, und nicht erntet ihr seine Selbstwüchse, und nicht verwehrt ihr seine geweihten (unbeschnittenen) (Weinstöcke dem Zugriff anderer).

12 Denn ein Jobeljahr ist jenes: Heiliges sei es euch; von dem Gefild weg esst ihr sein Aufkommen (was da von selbst wächst).

13 Und in diesem Jahr des Jobels kehrt ihr zurück, jedermann zu seinem Besitz.

14 Und so denn ihr etwas an deinen Volksangehörigen verkauft, ja verkauft, oder etwas aus der Hand deines Volksangehörigen erwerbt, so schinde (übervorteile) niemand seinen Bruder.

15 Im (Verhältnis) der Zahl der Jahre nach den Jobeljahr erwirbst du von deinem Volksangehörigen, im (Verhältnis) der Zahl der Jahre der Einkommen verkauft er dir.

16 Der Vielzahl der Jahre (entsprechend) mehrst du seinen Erwerbspreis, und der geringen (Zahl) der Jahre (entsprechend) lässt du seinen Erwerbspreis weniger sein, denn eine Zahl von Einkommen (Ernteerträgen) verkauft er dir.

17 Und niemand schinde (übervorteile) seinen Volksangehörigen. uUnd du fürchtest (dich) vor deinem Elohim, denn Ich bin Jewe, euer Elohim.

18 Und ihr tut Meine Satzungen, und Meine Rechtsetzungen hütet ihr, und ihr tut sie, so werdet ihr in Sicherheit in dem Land wohnen.

19 Und das Land wird seine Frucht geben, und ihr werdet essen zur Sättigung, und ihr werdet in Sicherheit darin wohnen.

20 Und so denn ihr sprecht: Was essen wir im siebenten Jahr? Wir säen ja nicht, und wir sammeln unseren Ertrag nicht ein

21 so (gilt): Ich entbiete euch Meine Segnung im sechsten Jahr, und dieses erbringt den Ertrag für die (nächsten) drei Jahre.

22 Und ihr werdet im achten Jahr säen und werdet vom altjährigen Ertrag essen bis zum neunten Jahr; bis sein Ertrag einkommt, werdet ihr Altjähriges essen.

23 Und das Land wird nicht für immer verkauft, denn Mein ist das Land, denn Fremdlinge und ansässige Fremde seid ihr bei Mir.

...

 Das Jobeljahr war das fünfzigste Jahr nach sieben Sabbatjahren (Verse 8 + 10). Das fünfzigste Jahr war das erste Jahr der fortlaufenden Sabbatjahrzählung, sodass das Jobelfest alle 49 Jahre stattfand.

 Im Jobeljahr durfte nicht gesät werden (Vers 11). Andererseits lesen wir, dass sie im achten Jahr säen werden (Vers 12). Das könnte bedeuten, dass das Jobeljahr auf das siebente Sabbatjahr fiel.

 Das Jobeljahr war ein Jahr der Freilassung, in welchem jeder seinen verpfändeten Besitz wiedererlangte und jeder Sklave zu seiner Familie zurückkehrte (Vers 10; vgl. 2. Mose 21:2 - 4; 5. Mose 15:12 - 15).

 Das Wort Jobel bedeutet »Einholen« im Sinne von »Einsammeln«. Unser deutsches Wort Jubel ist von Jobel abgeleitet. Schließlich jubelte man im Jobeljahr, in welchem dem Schuldner verloren gegangener Besitz zurückgegeben wurde. So blieb der Familienbesitz erhalten.

 Das Land war Jewes Besitz, und Israel war nur sein Pächter (Vers 23). Daher durfte es nicht zur Bereicherung des einen und zur Verarmung des anderen missbraucht werden. Die Preise waren im Verhältnis zur Zahl der Jahre bis zum Jobeljahr zu vereinbaren (Vers 15). Der Preis für Ackerland berechnete sich nach der Zahl der Ernten, nach dem Wert des zu erwartenden Ernteertrags bis zum Jobeljahr.

 Für treuen Gehorsam waren dem Volk die Verheißungen gegeben, dass sie in Sicherheit wohnen (Vers 18) und im sechsten Jahr für drei Jahre ernten werden (Vers 21), sodass sie keinen Mangel leiden, wenn die Felder brach liegen. Es sei daran erinnert, dass das Manna in der Wildnis am sechsten Tag nur für den sechsten und siebenten Tag gegeben wurde (2. Mose 16:29).

 Die größte Verheißung aber ist diese: Für Sein zweites Kommen zu Seinem Volk verkündigte Jesus den Demütigen das Verbinden ihrer zerbrochenen Herzen und die Freilassung aller Gefangenen (Jes. 61:1; Luk. 4:18), ja ein »wohlannehmbares Jahr«, ein Jobeljahr (Jes. 61:2; Luk. 4:19).

Das Lösungsrecht (Recht der Wiedereinlösung)

24 Und im ganzen Land eures Besitzes gewährt ihr bezüglich des Landes Lösungsrecht.

25 So denn dein Bruder ausgesogen wird (in Armut versinkt) und er von seinem Besitz verkauft, so kommt als sein Löser der ihm Nahestehende herzu und löst das Verkaufte seines Bruders (aus).

26 Und so denn einem Mann kein Löser ersteht, seine Hand aber (genügend) erwirbt, sodass er genug für seine Lösung findet (besitzt),

27 so berechnet er die Jahre (des Verbleibs) seines Verkauften (beim Käufer) und bringt das Überschüssige (den Restbetrag, der Betrag für die Jahre bis zum Jobeljahr) dem Mann zurück, dem er's verkaufte, und so kehrt er zu seinem Besitz zurück.

28 Wenn aber seine Hand nicht genügend fand, um ihm zurückzubringen, so bleibt sein Verkauftes in der Hand des Erwerbers bis zum Jobeljahr; im Jobeljahr aber geht er (frei) aus und kehrt zu seinem Besitz zurück.

29 Und wenn ein Mann ein Wohnhaus in einer ummauerten Stadt verkauft, so (besteht) sein Lösungsrecht, bis das Jahr seines Verkauften voll zu Ende ist; die Tage eines Jahres (besteht) sein Lösungsrecht.

30 Und wenn's nicht gelöst wird, bis ihm ein unverkürztes Jahr erfüllt ist, so wird das Haus, das in einer Stadt mit einer Mauer ist, für immer dem Erwerber desselben (als zu eigen) bestätigt, ja (all) seinen Generationen; nicht geht es im Jobeljahr (frei) aus.

31 Aber die Häuser der Gehöfte, die keine Mauer (ringsum) haben, zum Gefild des Landes werden sie gerechnet; für ein solches Haus (besteht) das Lösungsrecht, und im Jobeljahr geht es (frei) aus.

32 Und was die Städte der Leviten, ja die Häuser der Städte ihres Besitzes (betrifft): äonisches Lösungsrecht (steht) diesbezüglich den Leviten zu.

33 So jemand von den Leviten löst, so geht das Verkaufte eines Hauses und einer Stadt, das (nun) sein (des lösenden Leviten) Besitz ist, im Jobeljahr (frei) aus, denn die Häuser der Städte der Leviten, es ist ihr Besitz inmitten der Söhne Israels.

34 Aber das Gefild der Trift ihrer Städte wird nicht verkauft, denn äonischer Besitz ist es ihnen.

...

 Dies sind die Bestimmungen des Lösungsrechts, anders gesagt: des Rechts auf Wiedereinlösung oder des Rückkaufrechts. Ihr Zweck war, der Familie den zugelosten Besitz und damit die Grundlage für den Lebensunterhalt zu erhalten.

 Von zwei Ausnahmen ist die Rede: Stadthäuser konnten nur binnen eines Jahres zurückgekauft werden; danach blieben sie für immer im Besitz des Käufers (Verse 29 + 30). Und die Häuser der Leviten konnten immer gelöst werden (Vers 32) und fielen im Jobeljahr an den ursprünglichen Besitzer zurück (Vers 33). Ihre Felder aber waren ihnen für alle Zeiten garantiert (Vers 34).

Unterstützen ohne Zins zu nehmen

35 Und so denn dein Bruder ausgesogen wird (verarmt) und seine Hand gleitet, während er bei dir ist, so gibst du ihm Halt  auch dem Fremdling und ansässigen Fremdling , und er lebt bei dir.

36 Nicht nimm von ihm Wucher und Zins, und du fürchtest dich vor deinem Elohim, uns so lebt dein Bruder bei dir.

37 Dein Silber gibst du ihm nicht im Wucher, und deine Speise gibst du nicht Mehrung (Aufschlag) (fordernd).

38 Ich bin Jewe, euer Elohim, der Ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, euch das Land Kanaan zu geben, ja, euch zum Elohim zu werden.

...

 Jewe ist zwar der Elohim aller, Er wird aber nur denen zum vertrauten Elohim, die Ihn fürchten und Seine Gebote tun, wozu auch gehört, nicht in habgieriger Weise mit Darlehen auszuhelfen. Von einem Volksgenossen durften  keine Zinsen genommen werden (2. Mose 22:24; 5. Mose 23:19). Im Falle von Ausländern stand dem nichts entgegen (5. Mose 23:20).

 Wer sein Herz vor den Armen  verschließt  wie bleibt da die Liebe Gottes in ihm (1. Joh. 3:17)? Und wenn jemand gibt  was sagte unser Herr Jesus dazu? »Wenn ihr denen leiht, von denen ihr erwartet, es wiederzuerhalten, welchen Dank habt ihr zu erwarten? Denn auch Sünder leihen den Sündern, damit sie ebenso viel wiedererhalten. Indessen, liebet eure Feinde, tut Gutes und leiht aus, ohne irgendetwas davon zurückzuerwarten! Euer Lohn in den Himmeln wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn Er ist gütig auch gegen die Undankbaren und Bösen« (Luk. 6:34, 35).

Vorschriften für gekaufte Diener

39 Und so denn dein Bruder, der bei dir ist, ausgesogen wird und dir verkauft wird, nicht (richtest) du mittels ihm Dienst aus, Dienst eines (rechtlosen) Dieners.

40 Wie ein Gedungener (Tagelöhner), wie ein ansässiger (Fremdling) sei er dir; bis zum Jobeljahr dient er bei dir,

41 und dann geht er von dir (frei) aus, er und seine Söhne mit ihm, und er kehrt zu seiner Sippe zurück, und zum Besitz seiner Väter kehrt er zurück.

42 Denn Meine Diener sind sie, die Ich aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, nicht werden sie gemäß dem Dienerschaftsverkaufsrecht (Sklavenverkaufsrecht) verkauft.

43 Nicht waltest du gegen ihn mit der Verhängung (von Strafen), und du fürchtest (dich) vor deinem Elohim.

44 Und deine Diener und deine Magd, die dir zu eigen werden, (erwirbst du) aus den Nationen, die rings um euch sind, ja aus ihnen erwerbt ihr Diener und Magd.

45 Und auch noch aus den Söhnen der ansässigen Fremden, die bei euch verweilen, aus ihnen erwerbt ihr und aus ihrer Sippe, die bei euch ist, die, die in eurem Land geboren wurden, und sie werden euch zum Besitz.

46 Und ihr lost sie euch zu, (auch) euren Söhnen nach euch, sie rechtmäßig als Besitz zu übernehmen; für äonisch (richtet) ihr mittels ihnen Dienst (aus). Aber gegen eure Brüder, die Söhne Israels, jedermann gegen seinen Bruder, nicht waltest du mit der Verhängung (von Strafen) gegen ihn.

47 Und so denn die Hand eines Fremdlings oder eines ansässigen Fremdlings (reichlich Ertrag) einbringt, solange er bei dir ist, und dein Bruder ausgesogen wird, solange er bei ihm ist, und so er dem Fremdling, der als Ansässiger sei dir ist, oder dem Rest der Sippe des Fremdlings verkauft wird:

48 nachdem er verkauft ist, gilt ihm das Lösungsrecht: einer von seinen Brüdern löst ihn,

49 oder sein Onkel oder der Sohn seines Onkels löst ihn oder jemand von der Verwandtschaft seines Fleisches von seiner Sippe löst ihn, oder seine Hand erbrachte (genügend), und so wird er gelöst.

50 Und er berechnet mit seinem Erwerber (die Zeit) von dem Jahr an, da er ihm verkauft wurde, bis zum Jobeljahr, und es wird das Silber für ihn, den Verkaufen, im (Verhältnis) der Zahl der Jahre berechnet; wie für die Tage eines Gedungenen (Tagelöhners, Lohnarbeiters) wird es berechnet, (solange) er bei ihm wäre.

51 Wenn es noch viele Jahre sind, so bringt (erstattet) er ihnen entsprechend (viel) vom Silber seines Erwerbspreises für seine Lösung zurück,

52 und wenn noch wenig an Jahren bis zum Jobeljahr verblieb, so berechnet er's ihm: entsprechend seiner (noch zu dienenden) Jahre bringt (erstattet) er für seine Lösung zurück.

53 Wie ein Gedungener wird er Jahr um Jahr bei ihm (befunden); nicht waltet er mit der Verhängung (von Strafen) gegen ihn vor deinen Augen.

54 Und wenn er nicht gelöst wird infolge einer dieser (Lösungsmöglichkeiten), so geht er im Jobeljahr (frei) aus, er und seine Söhne mit ihm.

55 Denn Mir sind die Söhne Israels Diener, ja Meine Diener sind sie, die Ich aus dem Land Ägypten herausgeführt habe. Ich bin Jewe, euer Elohim.

...

 Verkaufte Israeliten genossen Rechte und Schutz, denn sie gehörten Jewe an und waren Seine Diener.

 Gewöhnlich ging ein hebräischer Diener nach sechs Jahren frei aus:

»So denn du einen Diener erwirbst, einen Hebräer: Sechs Jahre dient er dir, im siebenten Jahr aber geht er als Freier heraus, umsonst« (2. Mose 21:2)

 Im Übrigen sollte man sich Diener und Mägde aus den Nationen sowie aus den Fremdlingen im Lande kaufen. Sie blieben für immer im Besitz der Familie und konnten vererbt werden (Verse 44 - 46). Für Nichtisraeliten bestand kein Lösungsrecht.

 Wenn ein Israelit einem Fremdling verkauft wurde, so sollte sein Bruder oder ein anderer Verwandter darauf sinnen, ihn freizulösen.

 Vor den Augen Israels sollte kein fremder Eigner mit Gewalt und Unrecht über einen hebräischen Diener herrschen (Vers 53). Dem entspricht, was der Apostel Paulus den gläubigen Herren schreibt:

»Ihr Herren, bietet den Sklaven Recht und Billigkeit dar, weil ihr wisst, dass auch ihr einen Herrn im Himmel habt« (Kol. 4:1)

 Im Jobeljahr kamen alle Israeliten frei (Vers 54), so wie Jewe einst Seine Diener aus Ägypten befreit hatte (Vers 55). Diener Jewes waren sie, heute sind die Gläubigen Sklaven Christi, wie in 1. Korinther 7:20 -22) geschrieben steht: »Jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde. Bist du als Sklave berufen worden, so lass es dich nicht kümmern. Doch wenn du auch frei werden kannst, so gebrauche dies umso mehr. Denn der im Herrn berufene Sklave ist ein Freigelassener des Herrn. Gleicherweise ist der als freier Mensch Berufene in Sklave Christi.«

 Welche Jahre nun im Einzelnen Jobeljahre waren, lässt sich nur in aller Zurückhaltung sagen.

 Nach 2. Chronik 15:9 - 15 könnte das 15. Regierungsjahr des Königs Asa von Juda, das Jahr 913/912 v. Chr., ein Sabbatjahr und das Jahr 912/911 v. Chr. ein Jobeljahr gewesen sein, weil alle in Jerusalem zusammenkamen, opferten, Jewe von Herzen suchten und mit großer Stimme und Jauchzen und mit Trompeten und Schopharen priesen.

 Zweimal 49 Jahre später, im Jahr 815/814 v. Chr., kam es beim Regierungsantritt des Königs Amazja von Juda oder im Jahr danach, also 814/813 v. Chr., zu einer Versammlung und einer Volkszählung (2. Chron. 25:5), die außer in  einem Sabbatjahr oder einem Jobeljahr vermutlich illegal war (2. Sam. 24).

 Sollten diese Daten richtig sein, wäre das Jahr 2029/2030 n. Chr. wieder ein Jobeljahr.

 Jedenfalls wird Jesus Christus, der König Israels, nach Seiner Wiederkunft ein Jahr der Freilassung und des Wohlgefallens ausrufen (Jes. 61:1, 2).  Herr Jesus, komme bald!

Der Segen des Gehorsams und die Gerichte für Ungehorsam

(3. Mose 26 + 27)

Kapitel 26

Der Segen des Gehorsams

1 Nicht macht ihr euch Abgötter, auch Götzenskulpturen und Götzengedenkzeichen erstellt ihr nicht, und einen Stein mit gemaltem (Götzenbild) gebt ihr nicht in euer Land, um sich ihm (huldigend) hinzuwerfen, denn Ich bin Jewe, euer Elohim.

2 Meine Sabbate hütet ihr, und Mein Heiligtum fürchtet ihr. Ich bin Jewe.

3 Wenn ihr in Meinen Satzungen geht und Meine Gebote hütet und sie tut,

4 so gebe Ich euren Platzregen zu seiner Zeit, und das Land gibt seinen Ertrag, und der Baum des Gefilds gibt seine Frucht.

5 Und bei euch holt (erreicht zeitlich) das Dreschen die Weinlese ein, und die Weinlese holt das Säen des Samens ein, und ihr esst euer Brot zur Sättigung, und ihr wohnt in eurem Land in Sicherheit.

6 Und Ich gebe dem Land Frieden, und ihr legt euch hin, und keiner macht euch zittern, und Ich entferne das böse Wildgetier aus dem Land, und das Schwert fährt nicht über euer Land hin.

7 Und ihr verfolgt eure Feinde, und sie fallen euch angesichts durch das Schwert.

8 Und fünf von euch verfolgen hundert, und hundert von euch verfolgen eine Myriade (zehntausend), und eure Feinde fallen euch angesichts durch das Schwert.

9 Und Ich wende Mich zu euch und mache euch fruchtbar und vermehre euch, und Ich stelle Meinen Bund mit euch auf (bestätige ihn).

10 Und ihr esst das gejahrte Altjährige, und das Altjährige entfernt ihr angesichts des Neuen.

11 Und Ich setze Meine Wohnung in eure Mitte, und Meine Seele schleudert euch nicht weg.

12 Und Ich wandle in eurer Mitte und werde euch zum Elohim, und ihr, ihr werdet Mir zum Volk.

13 Ich in Jewe, euer Elohim, der Ich euch aus dem Land Ägypten herausgeführt habe, weg davon, ihnen Diener zu sein; Ich zerbrach die Jochstangen eures Jochs und ließ euch aufrecht gehen.

...

 Jewe, der herrliche Elohim Israels, der alles bewirkt und gern gibt, wird Seine Treuen mit Segen in Fülle bedenken. Im Paradies (Off. 2:7), im Königreich Jesu des Messias, wird dies im Vollmaß eintreten.

 Jewe wird den Erstregen zur Wintersaat Ende Oktober bis Dezember geben und den Spätregen im März (Vers 4). Israel wird Jewe preisen: »Du krönst das Jahr mit Deinem Guten, und Deine Geleise träufeln Üppiges. Die fruchtbaren (Fluren) der Wildnis träufeln, und die Hügel umschürzen sich mit Frohlocken. Die Auen bekleiden sich mit dem Kleinvieh, und die Tiefebenen hüllen sich in Korn ein; sie jauchzen, singen gar Lieder« (Ps. 65: 12 - 14).

 Die Ernten sind so reich, dass die Vorräte noch nicht aufgebraucht sind, wenn die neue Ernte vorliegt (Vers 10).

 Der größte Segen ist, dass Jewe mitten unter ihnen im Tempel wohnt, in innigster Gemeinschaft mit Seinem Volk (Verse 11 + 12).

 Heute sind wir Gläubigen der Tempel Gottes, der durch Seinen Geist in unseren Herzen wohnt (2. Kor. 6:16; Eph. 2:22; Röm. 8:).

 (Weitere Schriftabschnitte über Segen und Fluch sind 2. Mose 23:22 - 33 und 5. Mose 28.)

Wenn ihr aber nicht auf Mich hört

14 Wenn ihr aber nicht auf Mich hört und nicht all diese Gebote tut,

15 und wenn ihr Meine Satzungen verwerft, und wenn eure Seele Meine Rechtsetzungen wegschleudert, all Meine Gebote nimmer zu tun, ihr mithin Meinen Bund zerbröckelt,

16 so werde Ich, ja Ich, euch sogar noch dies tun: Ich bestimme Rastlosigkeit über euch, die Schwindsucht und das Fieber, die die Augen verlöschen und die Seele schmachten lassen. Und ihr sät euren Samen nutzloserweise, und eure Feinde essen ihn.

17 Und Ich setze Mein Angesicht gegen euch, und ihr werdet zerwuchtet (zerdrückt) angesichts eurer Feinde, und euch Hassende walten gegen euch, und ihr flieht, und doch verfolgt euch keiner.

18 Und es wenn zu diesem (Geschehen kommt und) ihr (dennoch) nicht auf Mich hört, so fahre Ich fort, euch zu züchtigen, (und zwar) siebenfach aufgrund eurer Verfehlungen.

19 Und Ich zerbreche die Hoffart eurer Stärke, und Ich mache eure Himmel wie Eisen und eurer Land wie Kupfer.

20 Und ihr erschöpft eure Kraft für Nutzloses, und nicht gibt euer Land seinen Ertrag, und der Baum des Landes gibt nicht seine Frucht.

21 Und wenn ihr euch entgegenstemmend mit Mir umgeht und nicht einwilligt, auf Mich zu hören, so füge Ich einen Schlag auf euch hinzu, (und zwar) siebenfach gemäß euren Verfehlungen.

22 Und Ich entsende das Wildgetier des Gefilds gegen euch, und es beraubt euch der Kinder und schneidet ab (tötet) euer Getier, und lässt euch weniger sein, und eure Wege veröden.

23 Und wenn ihr durch dieses (Geschehen) nicht gezüchtigt werdet, zu Mir hin (zu kommen und auf Mich zu hören), und ihr geht mit Mir euch entgegenstemmend um,

24 so gehe Ich, ja Ich, mit euch um, indem Ich Mich euch entgegenstemme, und Ich, auch noch Ich, schlage euch siebenfach aufgrund eurer Verfehlungen.

25 Und Ich bringe das Schwert über euch als Rächender, Rache des Bundes (nehmend), und ihr versammelt (bergt) euch in euren Städten. Und Ich entsende die Seuche in eure Mitte, und ihr werdet in die Hand des Feindes gegeben.

26 Indem Ich euch den Stab des Brotes zerbreche, werden zehn Frauen euer Brot in (nur) einem Ofen backen. Und sie bringen euer Brot (streng zugemessenen) Gewichts zurück, und ihr esst und werdet nicht satt.

27 Und wenn ihr durch dieses (Geschehen) nicht auf Mich hört und mit Mir euch entgegenstemmend umgeht,

28 so gehe Ich mit euch Mich entgegenstemmend in hitzigem Zorn um, und Ich züchtige euch, gar noch Ich, siebenfach aufgrund eurer Verfehlungen.

29 Und ihr esst das Fleisch eurer Söhne, und das Fleisch eurer Töchter esst ihr.

30 Und Ich vertilge eure (Götzenopfer-)Kuppen und schneide eure (Götzen-)Feuersäulen (oder: Fackeln) ab, und Ich gebe eure Aase (Leichen) auf die Aase eurer Götzen, und Meine Seele schleudert euch weg.

31 Und Ich gebe, dass eure Städte verwüstet werden, und Ich mache eure Heiligtume öde, und nicht nehme Ich den Geruch eurer Opfer des Beruhigens riechend auf.

32 Und Ich, Ich mache das Land öde, und eure Feinde entsetzen sich darüber, ja die Bewohner darin.

...

 Wieder und wieder geschah all dieses dem ungehorsamen Volk. Möge es zur Belehrung der ganzen Welt dienen (vgl. Röm. 3:19)! Sie verwarfen sogar Jesus, den ihnen verheißenen Messias, und sind deshalb nun schon seit bald zweitausend Jahren in der Finsternis. Sie hatten die Worte Jewes verworfen und in der Folge davon den Bund mit Ihm gebrochen (Vers 25). So kam der Zorn Gottes über sie, ja der Zorn, der zum Abschluss führt, kam schon im Voraus über sie (1. Thess. 2:16).

 Dass sie sogar ihre Kinder vor Hunger aßen (Vers 29), geschah zum Beispiel bei der Belagerung Samarias um 865 v. Chr. durch Benhadad, den König von Aram (Syrien) (2. Kön. 6:28), und wird auch in den Klageliedern 2:20 und 4:10 bezeugt.

Zerstreuung unter die Nationen

33 Und Ich durchworfle euch in den Nationen, und Ich zücke das Schwert hinter euch her, und euer Land wird eine Öde, und eure Städte werden zu verwüsteten.

34 Dann hat das Land Wohlgefallen an seinen Sabbaten alle Tage seines Ödeseins, und ihr seid im Land eurer Feinde; dann (feiert) das Land Sabbat und hat Wohlgefallen an seinen Sabbaten.

35 Alle Tage seines Ödeseins (feiert) es Sabbat, (und zwar) was es nicht Sabbat (gefeiert) hat an euren Sabbaten in der Zeit, als ihr darin wohntet.

36 Und was die Verbliebenen von euch (betrifft), so bringe Ich Weichmut in eurer Herz in den Ländern ihrer Feinde, und das Rascheln eines zerstobenen Blattes verfolgt sie, und sie fliehen wie auf der Flucht vor dem Schwert, und sie fallen, wiewohl keiner sie verfolgt.

37 Und sie straucheln, jedermann infolge seines Bruders, wie angesichts des Schwertes, wiewohl sie keiner verfolgt; und nicht richtet ihr euch auf angesichts euer Feinde.

38 Und ihr verliert euch (kommt um) unter den Nationen, und das Land eurer Feinde frisst euch.

39 Und die Verbliebenen unter euch vermodern infolge ihrer Vergehung in den Ländern eurer Feinde, und sie vermodern gar infolge der ihnen anhaftenden Vergehungen ihrer Väter.

...

 Israel in der Zerstreuung unter den Nationen (Vers 33)  welch ein tragisches Kapitel! Im Jahr 722 v. Chr. wurden die Nordstämme nach Assur verschleppt, und in den Jahren 606, 598 und 587 v. Chr. wurde das Volk Juda nach Babel weggeführt. Im siebzigsten Jahr nach der ersten Wegführung, im Jahr 536 v. Chr., kam es zur ersten Rückführung. Gleichwohl blieben viele Juden in der Zerstreuung, und nach der Eroberung Jerusalems durch die Römer im Jahr 70 n. Chr. waren so gut wie alle in der Fremde. Erst im 20. Jahrhundert besiedelten Juden das verödete Land wieder. Doch noch immer werden sie unter den Nationen geworfelt, wie man Getreide worfelt, das heißt in die Luft hochwirft, damit der Wind die Spreu davontrage.

 Das Land werde Sabbat feiern (Verse 34 + 35), indem es öde darniederliegt, wenn Israel dem Erdboden Sabbatjahre (3. Mose 25:1 - 7) vorenthält, die nachgeholt werden müssen. Wenn sie siebzig Sabbatjahre nicht gehalten haben und das Land nicht brach liegen ließen, mussten sie zum Beispiel für siebzig Jahre in der babylonischen Gefangenschaft bleiben, damit der Erdboden seine ihm nicht gewährte Ruhe nachholen konnte. 2. Chronik 36:20, 21 sagt ausdrücklich, dass der Überrest nach Babel verschleppt wurde, um dem Land siebzig Jahre zu erfüllen (siehe auch Dan. 9:2).

 Die Ungehorsamen mussten auch für die Vergehungen der Väter leiden (Vers 39). Jewe, ihr eifernder El, hatte ihnen angekündigt, die Sünden der Väter an den Ihn hasssenden Söhnen bis in die dritte und vierte Generation heimzusuchen (2. Mose 20:5; vgl. 4. Mose 14:18).

Aber Jewe wird ihrer gedenken

40 Und sie bekennen ihre Vergehung und die Vergehung ihrer Väter in ihrer Übertretung, mit der sie gegen Mich übertraten, und gar noch, dass sie sich entgegenstemmend mit Mir umgingen.

41 Und gar noch, dass Ich, ja Ich, Mich entgegenstemmend mit ihnen umging und Ich sie in das Land ihrer Feinde brachte; wenn ihr unbeschnittenes Herz sich dann beugt und sie dann ihre Vergehung wohlwollend (ausgleichen) wollen,

42 so gedenke Ich Meines Bundes mit Jakob und gar noch Meines Bundes mit Isaak, und gar noch Meines Bundes mit Abraham gedenke Ich, und des Landes gedenke Ich.

43 Und das Land wird von ihnen verlassen sein, und es hat Wohlgefallen an seinen Sabbaten in seinem Ödesein, weg von ihnen, und sie, sie haben Wohlgefallen (am Ausgleich) für die Vergehung, weil, ja weil sie Meine Rechtsetzungen verwarfen und ihre Seele Meine Satzungen wegschleuderte.

44 Aber gar auch noch bei diesem, dass sie im Land ihrer Feinde sind, verwerfe Ich sie nicht, und nicht schleudere Ich sie weg, um sie zu vernichten und Meinen Bund mit ihnen zu zerbröckeln, denn Ich bin Jewe, ihr Elohim.

45 Und Ich gedenke ihnen (zu ihren Gunsten) des ersten Bundes, die Ich aus dem Land Ägypten herausgeführt habe vor den Augen der Nationen, ihnen zum Elohim zu werden. Ich bin Jewe.

46 Dies sind die Gesetze und die Rechtsetzungen und die Zielanweisungen (Tora), die Jewe zwischen Sich und den Söhnen Israels auf dem Berg Sinai durch die Hand Moses gab.

...

 All die Züchtigungen und Gerichte werden Israel eines Tages dazu bringen, ihre Sünden zu bekennen (Vers 40) und ihr Herz vor Jewe zu beugen (Vers 41). Jewe ist es, der ihnen keine Erkenntnis gab und Augen, die nicht sehen, und Ohren, die nicht hören, wie Mose am Ende seines Leben sagte (5. Mose 29:3; Römer 11:8). Jewe ist es aber auch, der ihr Herz ändern und ihnen Umsinnung geben wird (Jer. 31:33; Heb. 10:16). Er gibt ihnen ein neues Herz und einen neuen Geist (Hes. 11:19; 36:26), Ihre Sinnesänderung und Umkehr ist Bedingung ihrer Rettung (5. Mose 30:2; Ap. 2:38), ihr Sündenbekenntnis ebenso (3. Mose 5:5; Ps. 32:5; 1. Joh. 1:9).

 Dann wird Jewe Seines Bundes mit Abraham, Isaak und Jakob gedenken (Vers 42; 1. Mose 15:18; 26:3; 28:14; 2. Mose 2:24; Luk. 1:72), sie wieder annehmen und in ihr Land zurückführen (5. Mose 30:5). Jewe bleibt Seinem Volk treu.

 Jewe verwirft Israel nicht (Vers 44), denn Er ist ein Sich erbarmender El (5. Mose 4:31); Er erbarmt Sich über die, die Ihn fürchten (Ps. 103:13).

 Wohl sind sie auch zur Zeit noch verworfen, wörtlich weggeworfen (Röm. 11:15), aber nur vorübergehend; Gott verstößt Sein Volk nicht (Röm. 11:2), denn unbereubar sind die Gnadengaben und die Berufung Gottes (Röm. 11:29). Denn Er schließt alle in die Widerspenstigkeit ein, damit Er Sich aller erbarme (Röm. 11:32).

Kapitel 27

Gelübde

1 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2 Rede zu den Söhnen Israels, und du sprichst zu ihnen: So denn ein Mann (betreffs eines) Gelübdes wunderbar (großartig) handelt, so werden die Seelen nach deinem Richtwert dem Jewe angelobt (geweiht).

3 Und der von dir (festgelegte) Richtwert für Männliche vom Sohn von zwanzig Jahren an bis zum Sohn von sechzig Jahren, und zwar ist dein Richtwert fünfzig Schekel (vmtl. ca. 14 g) Silber nach dem Schekelmaß des Heiligtums.

4 Und wenn es ein Weibliches ist, so ist dein (von dir festgelegter) Richtwert dreißig Schekel.

5 Und wenn vom Sohn von fünf Jahren an bis zum Sohn von zwanzig Jahren, so ist dein Richtwert für Männliche zwanzig Schekel und für Weibliche zehn Schekel.

6 Und wenn vom Sohn eines Monats an bis zum Sohn von fünf Jahren, so ist dein Richtwert für Männliche fünf Schekel Silber, und für Weibliche ist dein Richtwert drei Schekel Silber

7 Und wenn vom Sohn von siebzig Jahren an und aufwärts: wenn's ein Männliches ist, so ist dein Richtwert fünfzehn Schekel und für ein Weibliches zehn Schekel.

8 Und wenn er durch deinen (von dir festgelegten) Richtwert ein Ausgesogener (Armer) würde, so stelle man ihn angesichts des Priesters. Und der Priester legt den Richtwert für ihn fest, ja gemäß dem, was die Hand des Gelobenden einbringt, legt der Priester ihn für ihn fest.

9 Und wenn's ein Tier ist, von dem man Jewe ein Darnahungsopfer darbringt: alles, was er von ihm Jewe gibt, wird Heiliges.

10 Nicht wechselt er es um, und nicht vertauscht er es, gutes gegen böses oder böses gegen gutes, und wenn er es doch vertauscht, ja vertauscht, so wird jenes und auch sein Tauschersatz Heiliges.

11 Und wenn's irgendein bemakeltes Tier ist, von dem man Jewe kein Darnahungsopfer darbringt, so stellt er das Tier angesichts des Priesters.

12 Und der Priester legt den Richtwert fest, zwischen gutem und bösem (unterscheidend); gemäß deiner, des Priesters, Festlegung sei es.

13 Und wenn einer es löst, so fügt er den fünften Teil desselben zu deinem festgelegten Richtwert hinzu.

14 Und so denn ein Mann sein Haus Jewe als Heiliges heiligt (weiht), so legt der Priester den Richtwert fest, zwischen gutem und bösem (unterscheidend); so wie der Priester den Richtwert für es festlegt, so wird's bestätigt (bleibt er).

15 Und wenn der Heiligende (Weihende) sein Haus löst, so fügt er den fünften Teil des Silbers deiner Festlegung auf sie hinzu, und es wird ihm zu eigen.

16 Und wenn ein Mann etwas vom Gefild seines Besitzes Jewe heiligt (weiht), so sei deine Richtwert-Festlegung seinem (des Gefilds) Samen (Aussaat) entsprechend: Same (Aussaat) (in der Menge eines) Homers (vmtl. ca. 220 l) Gerste als Gegenwert für fünfzig Schekel Silber.

17 Wem er vom Jobeljahr an sein Gefild heiligt, wird's gemäß deiner Richtwert-Festlegung bestätigt (bleibt es so).

18 Und wenn er sein Gefild nach dem Jobeljahr heiligt, so berechnet ihm der Priester das Silber hinsichtlich der übrigen Jahre bis zum Jobeljahr, und es wird von deiner Richtwert-Festlegung abgezogen.

19 Und wenn er das Gefild löst, ja löst  ja er, der es Heiligende (Weihende)  , so fügt er den fünften Teil des Silbers deiner Festlegung auf sie hinzu, und ihm wird's bestätigt (verbürgt).

20 Wenn er aber das Gefild nicht löst oder wenn einer (ein es verwaltender Priester) das Gefild einem anderen Mann verkaufte, so kann's nicht mehr gelöst werden.

21 Und das Gefild wird bei seinem (frei) Ausgehen im Jobeljahr Heiliges für Jewe wie ein Bann-Gefild: dem Priester wird es zum Besitz.

22 Und wenn er sein erworbenes Gefild, das nicht vom Gefild seines Besitzes ist, Jewe heiligt (weiht),

23 so berechnet ihm der Priester den Deckungsbetrag deiner Richtwert-Festlegung bis zum Jobeljahr; und er gibt deine Festlegung an jenem Tag Jewe als Heiliges.

24 Im Jobeljahr kehrt das Gefild zu dem zurück, von dem er es erwarb, zu dem, dem der Besitz dieses Landes (zusteht).

25 Und all deine Richtwerte werden nach dem Schekelmaß des Heiligtums (festgelegt); als zwanzig Gera (vmtl. zwischen 0,6 und 0,9 g) wird der Schekel gerechnet.

26 Jedoch einen Erstgeborenen, der als Erstgeborener inmitten des Getiers (ohnehin) Jewe gehört: niemand heiligt (weiht) ihn; (denn) ob Stier, ob Lamm, dem Jewe ist er (zu eigen).

27 Und wenn's von dem bemakelten Getier ist, so kauft er's los nach deiner Richtwert-Festlegung und fügt den fünften Teil desselben auf sie hinzu; und wenn's nicht gelöst wird, so wird's nach deiner Festlegung verkauft.

...

 Ein Gelübde, wodurch man sich selbst, einen anderen Menschen, ein Tier, ein Haus oder ein Grundstück dem Herrn freiwillig weiht, wurde durch eine Zahlung an das Heiligtum erfüllt. Die Verse 3 bis 7 nennen die Richtwerte.

 Von allgemeinen Gelübden steht in 4 Mose 30 geschrieben. Gelübde sollten nicht voreilig ausgesprochen werden, denn Jewe achtete darauf, dass man sie erfüllte (5. Mose 23:22 - 24; Pred. 5:3, 4; Ps. 116:14 - 18).

 Tiere, Häuser und Felder konnten nach den obigen Bestimmungen gegen einen Aufschlag von 20 % wieder ausgelöst werden. Die Erstgeburt der Tiere konnte man Jewe nicht weihen, weil sie Ihm ohnehin gehörte (2. Mose 13:2; 34:19, 20).

 Um das Jahr 1125 v. Chr. gelobte Elkanas unfruchtbare Ehefrau Hanna Jewe bei ihrem Gebet um einen Sohn, diesen Ihm zu weihen. Und es geschah, dass sie den Samuel gebar, der alsdann im Heiligtum vor dem Angesicht Jewes diente (1. Sam. 1:11, 20; 2:18).

 Man konnte auch das Gelübde eines Nazaräers geloben (4. Mose 6:1 - 21).

Unter einen Bann Bringendes

28 Jedoch alles Bannende (unter einen Bann Bringende), das ein Mann Jewe verbannt von allem, was sein ist, sei's von Mensch oder Getier oder vom Gefild seines Besitzes: nicht wird's verkauft und nicht wird's gelöst. Alles Bannende: Heiliges der heiligen (Darbringungen) ist es dem Jewe.

29 Alles Bannende, das von einem Menschen verbannt wird, wird nicht losgekauft: zu sterben wird es getötet.

...

 Etwas Bannendes ist ein dem Heiligtum zugelobter Gegenstand, der bei profaner Verwendung unter einen Bann bringt.

 So wurde zum Beispiel bei der Eroberung Jerichos die Stadt zum Bannenden erklärt. Jeder Israelit, der sich etwas aus der Stadt aneignet, sollte unter den Bann kommen und getötet werden, wie es denn dem Achan geschah (Jos. 6:17, 18; 7:1, 21, 25; s. a. 1. Sam. 15:3, 18, 19).

 Das Bannende wurde Jewe, dem Heiligtum und den Priestern (Hes. 44:29) zuteil.

Der Zehnte

30 Und jeder Zehnte des Landes vom Samen des Landes, von der Frucht des Baumes: Jewe ist er (zu eigen), Heiliges dem Jewe.

31 Und wenn ein Mann von seinem Zehnten löst, ja löst, so fügt er den fünften Teil desselben auf ihn hinzu.

32 Und jeder Zehnte vom Rindvieh und Kleinvieh, alles, was unter dem Stecken (des Hirten) hindurchzieht: das Zehnte wird Heiliges dem Jewe.

33 Nicht wägt einer ab zwischen gutem und bösem, und nicht vertauscht er es. Und wenn er es doch vertauscht, so wird jenes und wird auch sein Tauschersatz Heiliges; nicht wird es gelöst.

34 Dies sind die Gebote, die Jewe dem Mose auf dem Berg Sinai bezüglich der Söhne Israels gebot.

...

 Jeder Israelit hatte Jahr für Jahr zehn Prozent seines Einkommens an Jewe abzugeben (5. Mose 14:22). Dieser Teil stand den Leviten, die ja kein Losteil in Israel hatten, für ihren Dienst zu (4. Mose 18:21; Heb. 7:5). Die treue Entrichtung des Lebensunterhalts der Leviten stand unter dem Segen Jewes (Mal. 3:10).

 Der Zehnte der Ernte musste nicht in Naturalien erbracht, sondern konnte durch die Zahlung von 120 % des Wertes ausgelöst werden (Vers 31).

 Weitere Vorschriften über den Zehnten finden sich in 5. Mose 14:22 - 29.

 Höre, Israel, dies sind die Gebote (Vers 34). Wer sie hält, wird infolgedessen leben (3. Mose 18:5; 5. Mose 30:16). Allerdings wird vor Gott niemand durch das Gesetz gerechtfertigt werden, denn der Gerechte wird aus Glauben leben (Gal. 3:11).

 

 

 

Dieter Landersheim

Höhenstraße 11

65824 Schwalbach a. Ts.

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