Das zweite Buch Mose

Die Berufung des Mose (Kap.1-3)

Beglaubigungszeichen für Mose und Aaron (Kap.4-6)

Die ersten Plagen (Kap.7-9)

Die letzten Plagen und der Auszug (Kap.10-12)

Durch das Schilfmeer (Kap.13-15)

Wachteln und Manna (Kap.16-18)

Die zehn Gebote (Kap.19+20)

Allerlei Rechtsvorschriften (Kap.21+22)

Weitere Anweisungen und der Bundesschluss (Kap.23-34)

Das Zelt des Zeugnisses (Kap.25-27)

Die Gewänder und die Heiligung Aarons und seiner Söhne (Kap.28-29)

Räucheraltar, Waschbecken, Salböl, Räucherwerk (Kap.30-31)

Das goldene Kalb (Kap.32-33)

Neue Steintafeln, neuer Bund (Kap.34-35)

Der Bau des Zeltes des Zeugnisses (Kap.36-38)

Das Zelt wurde fertiggestellt (Kap.39-40)



Die Berufung des Mose

(Kapitel 1 - 3)

Kapitel 1

Die Vermehrung der Söhne Israels in Ägypten

1Und diese sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen, mit Jakob waren sie gekommen, (jeder) Mann und sein Haus:

2Ruben, Simeon, Levi und Juda,

3Issakar, Sebulon und Benjamin,

4Dan und Naphtali, Gad und Asser.

5Und so war es: Alle Seelen, herausgegangen aus der Hüfte Jakobs, waren siebzig Seelen; aber Joseph war schon in Ägypten.

6Und Joseph starb und all seine Brüder und jene ganze Generation.

7Und die Söhne Israels waren fruchtbar und wimmelten und mehrten sich und wurden sehr stark, im Übermaß, überaus; und das Land war mit ihnen angefüllt.

...

 Das zweite Buch Mose trägt im Hebräischen den Titel »Und diese sind die Namen«. Es berichtet über die wunderbare Befreiung der Söhne Israels aus der ägyptischen Sklaverei:

 Die Verse eins bis sechs greifen überleitend in aller Kürze auf, was im 1. Buch Mose dargestellt ist.

 Die siebzig Nachkommen Jakobs, die nach Ägypten kamen, sind in 1. Mose 46:8 - 25 namentlich genannt.

 Joseph starb im Jahr 1604 v. Chr. (1. Mose 50:26). Zur zeitlichen Orientierung sei hier schon gesagt, dass Mose im Jahr 1540 v. Chr. geboren wurde (2. Mose 2:2).

 Das Volk Israel vermehrte sich sehr stark (Vers 7; Ps. 105:24; Ap. 7:17), wie es ihm verheißen worden war (1. Mose 12:2; 17:6). Das Land, das mit den Israeliten überaus angefüllt war, war Gosen im östlichen Nildelta (1. Mose 47:6).

Die Unterdrückung der Israeliten

8Da erstand ein neuer Regent über Ägypten, der Joseph nicht (mehr) näher kannte.

9Und er sprach zu seinem Volk: Da! Das Volk der Söhne Israels ist   zahlreich und überaus stark, mehr als wir.

10Gewähret (mir Gehör)! Wir wollen uns ihm weise (zeigen), dass es sich nicht mehre! Und geschieht es, dass uns ein Krieg begegnet, so könnte auch noch jenes Volk zu den uns Hassenden hinzugefügt werden und gegen uns kämpfen und aus dem Land heraufsteigen.

11Und so setzten sie Fronvögte über es ein, um es durch ihre Bürden zu demütigen. Und es baute dem Pharao Vorratsstädte: Pitom und Ramses.

12Aber so wie sie es demütigten, so mehrte es sich und so breitete es sich aus; und sie dornten sich (es stach sie; es war ihnen widerwärtig) angesichts der Söhne Israels.

13Und die aus Ägypten machten die Söhne Israel dienstbar in hartem Strafdienst.

14Und sie verbitterten ihr Leben durch harten Dienst mit porigem Lehm und mit Ziegeln und durch allerlei Dienst im Gefild, samt all ihrem (sonstigem) Dienst, den sie bei ihnen als harten Strafdienst (taten).

...

 Der neue Pharao (Ap. 7:18) gehörte der XII. Dynastie an, die von 1640 bis 1460 herrschte. Elohim hatte ihn eingesetzt, wie denn jede Obrigkeit von Gott ist (Dan. 2:21; Röm. 13:1).

 Das große fremde Volk an der Ostgrenze Ägyptens würde im Kriegsfalle eine erhebliche Gefahr darstellen. Dem weiteren Anwachsen der Israeliten sollte durch schwere Bürden entgegengewirkt werden. So sieht die Weisheit der Welt aus, die bei Gott allerdings Torheit ist. »Der Herr kennt die Schlussfolgerungen der Weisen, dass sie nichtig sind« (1. Kor. 3:20). Unter Gottes Segen jedoch wuchs Israel weiter. Schließlich ist die Geschichte Israels die Geschichte der Offenbarung des göttlichen Heils. Der Pharao hatte davon nicht die geringste Ahnung.

 In den Vorratsstädten Pitom und Ramses (heute vmtl. Quantir) in jener Gegend sollten Waffen und Vorräte zur Verteidigung bereitgehalten werden.

 Die Demütigung, die dem Abraham bereits angekündigt war

(1. Mose 15:13), durch all die Bürden reichten nicht aus; Israel vermehrte sich dennoch. Das löste bei den Ägyptern große Sorgen aus, sodass sie ihnen harte Zwangsarbeit auferlegten.

Die Gottesfurcht der Hebammen

15Und der Regent Ägyptens sprach zu den Hebammen, den Hebräerinnen, – der Name der einen war Schiphra (Entfaltete) und der Name der zweiten Pua (Erstrahlende) –

16und sprach: Wenn ihr den Hebräerinnen beim Gebären helft und ihr sie seht auf dem Steinpaar (als Gebärstuhl dienende Steine): Wenn es ein Sohn ist, so tötet ihr ihn, wenn es aber eine Tochter ist, so bleibt sie leben.

17Aber die Hebammen fürchteten den Elohim und taten nicht so wie der Regent Ägyptens zu ihnen geredet hatte, und sie erhielten die Geborenen am Leben.

18Da rief der Regent Ägyptens die Hebammen und sprach zu ihnen: Weshalb tut ihr diese Sache und lasst die Geborenen am Leben?

19Und die Hebammen sprachen zu dem Pharao: Nicht so wie die Frauen, die Ägypterinnen, sind die Hebräerinnen, denn sie (strotzen von) Leben; noch ehe die Hebamme zu ihnen kommt, haben sie geboren.

20Und Elohim tat den Hebammen wohl, und das Volk mehrte sich, und sie wurden sehr stark, überaus.

21Und es geschah: Weil die Hebammen den Elohim fürchteten, machte er ihnen Häuser (segnete er ihre Hausgemeinschaften).

22Da gebot der Pharao seinem ganzen Volk, sprechend: Jeden neugeborenen Sohn – in den Fluss werft ihr ihn, aber jede Tochter lasst ihr am Leben!

...

 Die beiden genannten Hebammen dürften nur die leitenden gewesen sein (Vers 15). Sie sollen die neugeborenen Söhne wahrscheinlich sofort töten (Vers 16), ohne dass die Gebärende es bemerke, andernfalls hätte ihre Aussage, dass sie zu spät einträfen und die Lebendgeborenen dann nicht töteten (Vers 19), keinen Sinn.

 Die Hebammen fürchteten Elohim. Mögen wir den Begriff »fürchten« im tiefsten Sinne verstehen, ja bis hin zur Todesfurcht. Der Pharao war zu fürchten, denn er konnte sie töten lassen. Elohim aber war noch mehr zu fürchten, denn er konnte Untreue aus dem Volk ausrotten. Wer ist zu fürchten? Doch nicht ein Mensch, wenn es um das äonische Leben geht! Jesus sagt: »Fürchtet euch nicht vor denen, die den Körper töten, die Seele dagegen nicht töten können. Fürchtet aber vielmehr den, der die Seele wie auch den Körper in der Gehenna umbringen kann« (Mat. 10:28).

 Wir haben der Obrigkeit zu gehorchen (Röm. 13:1 - 7); im Falle eines Verbrechens gegen die Menschlichkeit und der widergöttlichen Anbetung werden wir dies aber nicht tun können (Dan. 3:16). Den Antichristus anbeten darf Israel keinesfalls (Off. 13:15).

 Die Hebammen handelten im Übrigen auch deshalb richtig, weil dies alles nach Gottes Vorsatz so geschehen sollte.

 Der gute Geburtsverlauf der Hebräerinnen (Vers 19) lag an der Treue Gottes zu Seinem Volk und an den hier schon andeutungsweise wirksamen Kräften des zukünftigen Königreichsäons (Heb. 6:5).

 Elohim segnete die Ihn fürchtenden Hebammen (Verse 20 + 21). Denn Er tut den Gutestuenden Gutes (Ps. 125:4).

 Alsdann aber griff der Pharao brutal durch: In den Nil mit den neugeborenen Knaben! Doch je schlimmer es kam, desto mehr musste die Sehnsucht der Israeliten nach der Befreiung wachsen.

Kapitel 2

Die Geburt und die Bewahrung des Mose

1Und ein Mann vom Hause Levi ging hin und nahm eine Tochter Levis (zur Frau).

2Und die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn. Und als sie ihn sah, dass er gut war, da verwahrte sie ihn drei Monate (hebräische Mondmonate).

3Als sie ihn nicht noch länger verwahren konnte, da nahm sie für ihn einen Schwimmbehälter (hebr. TBE, punktiert TeBhaH, zu Deutsch auch: Arche) aus Papyrus und beschäumte ihn mit Schaumigem (porigem Lehm) und mit Pech und legte das Kindlein in ihn hinein. Und sie setzte ihn in das Schilf am Gestade des Flusses.

4Doch seine Schwester stellte sich fernab auf, um zu erkennen, was ihm geschehen würde.

5Und die Tochter des Pharaos stieg hinab, um an dem Fluss zu baden, und ihre Mädchen wandelten an der Seite des Flusses. Und sie sah den Schwimmbehälter inmitten des Schilfs und sandte ihre Amme hin, und sie nahm ihn.

6Und sie öffnete ihn und sah das Kindlein, und da! Ein weinender Knabe! Und sie verschonte ihn und sprach: Aus den Geborenen der Hebräer ist dieser.

7Und seine Schwester sprach zur Tochter des Pharaos: Soll ich gehen und dir eine stillende Frau aus den Hebräerinnen rufen, sodass sie dir den Geborenen stille?

8Und die Tochter des Pharaos sprach zu ihr: Geh! Da ging das Mädchen und rief die Mutter des Geborenen.

9Und die Tochter des Pharaos sprach zu ihr: Lass diesen Geborenen mit dir gehen und stille ihn für mich, und ich, ich werde deinen Lohn geben. Da nahm die Frau den Geborenen und stillte ihn.

10Und der Geborene wurde groß, und sie brachte ihn zur Tochter des Pharaos, und er wurde ihr zum Sohn. Und sie rief seinen Namen Mose (heb. MSchE, punktiert MoSchäH, zu Deutsch Enttauchter) und sprach: Denn aus den Wassern enttauchte ich ihn.

...

 Im Jahr 1540 v. Chr. wurde dem Amram und seiner Frau Jochebed (2. Mose 6:20) ein prächtiger Knabe geboren. Das Elternpaar war gläubig, wie wir in Hebräer 11:23 lesen: »Im Glauben wurde Mose, nachdem er geboren war, drei Monate von seinen Vätern verborgen, weil sie sahen, dass das Knäblein überaus hold war, und die Verordnung des Königs nicht fürchteten.« Schließlich konnten sie es nicht länger verbergen und übergaben ihn – ebenfalls im Glauben –

nicht einem ungewissen Schicksal, sondern dem Willen Elohims. Ohne dessen Willen fällt kein Spätzlein auf die Erde (Mat. 10:29).

 Jewe, der Elohim Israels, der Allesbewirkende, bewegte die Schwester des Knaben, Mirjam (2. Mose 15:20), das weitere Geschehen zu beobachten und lenkte sodann den Blick der Tochter des Pharaos auf das Schwimmkästchen (Vers 5). Jewe erhörte die Stimme des Weinens des Säuglings (Ps. 6:9) und gab der Tochter des Pharaos Mitleid und Liebe zu dem Knaben ins Herz (Spr. 21:1). Dann machte Mirjam einen wahrhaft weisen Vorschlag (Vers 7); diese Weisheit war von oben (Jak. 3:15). So kam es, dass Mose von seiner eigenen Mutter gestillt wurde und sie sogar noch Geld dafür bekam (Vers 9). Wunder über Wunder! Elohim gebrauchte schlicht und einfach die Feinde des Volkes Israel, um es zu segnen. Sein Wille geschieht. Er ist der alles Werdenmachende. Die Erwählung Israels soll ihre Erfüllung finden.

Mose sucht seinen Brüdern zu helfen

11Und es geschah in jenen Tagen, da war Mose groß geworden und ging hinaus zu seinen Brüdern und sah ihre Bürden. Und er sah einen Mann, einen Ägypter, der einen Mann, einen Hebräer, einen von seinen Brüdern, schlug.

12Und er wandte sich hierhin und dorthin, und als er sah, dass niemand da war, da erschlug er den Ägypter und vergrub ihn im Sand.

13Und er ging am zweiten Tag hinaus, und da! Zwei Männer, Hebräer, hatten einen Zwist. Und er sprach zu dem Frevler: Warum schlägst du deinen Gefährten?

14Dieser aber sprach: Wer setzte dich als Mann, als Fürst und Richter über uns? Sprichst du (in Gedanken) zu dir selbst, mich umzubringen, so wie du den Ägypter umgebracht hast? Da fürchtete (sich) Mose und sprach: Nun aber ist die Sache bekannt geworden.

...

 In seiner Verteidigungsrede vor dem Synedrium schilderte Stephanus diese Ereignisse ausführlich (Ap. 7:23 - 29) und fügte hinzu: »Diesen Mose, den sie verleugneten, als sie sagten: Wer hat dich zum Fürsten und Richter über uns eingesetzt?, diesen hat Gott als Fürsten, Erlöser und Richter ausgesandt durch die Hand des Boten, der ihm im Dornbusch erschienen war« (Ap. 7:35). Dann wendete Stephanus das Geschehen auf Jesus an, indem er sagte: »Ihr Halsstarrigen, ihr an Herzen und Ohren Unbeschnittenen, stets prallt ihr mit dem Geist, dem heiligen, zusammen! Wie eure Väter, so auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? So töteten sie auch die, die das Kommen des Gerechten vorherverkündigten; dessen Verräter und Mörder seid ihr nun geworden, die ihr das Gesetz zur Anordnung durch Boten erhalten und doch nicht bewahrt habt!« (Ap. 7:51, 52).

 Wiederholt war Israel widerspenstig gegen Gesandte Gottes, zum Beispiel gegen Joseph (1. Mose 37:8), auch bei anderer Gelegenheit wieder gegen Mose (4. Mose 16:13) und schließlich gegen unseren Herrn Jesus Christus (Mat. 21:23).

 Was Mose – 40 Jahre alt (Ap. 7:23) – betrifft, so war er noch nicht reif für seine Aufgabe, denn nicht durch seine Kraft, sondern durch Elohims Wirken sollte Israel aus der Knechtschaft befreit werden.

Mose in Midian

15Als der Pharao diese Sache hörte, suchte er, Mose umzubringen. Aber Mose entwich vom Angesicht des Pharaos und wohnte im Land Midian. Und er saß am Brunnen.

16Der Priester Midians hatte sieben Töchter, und sie kamen und wanden Wasser hinauf und füllten die Rinnen, um das Kleinvieh ihres Vaters zu tränken.

17Aber die Hirten kamen und vertrieben sie. Da stand Mose auf und rettete sie und tränkte ihr Kleinvieh.

18Und sie kamen zu Reuel, ihrem Vater, und er sprach: Weshalb wart ihr am heutigen Tag so schnell zu kommen?

19Und sie sprachen: Ein Mann, ein Ägypter, barg uns aus der Hand der Hirten, und er wand, ja wand auch noch Wasser für uns herauf und tränkte das Kleinvieh.

20Da sprach er zu seinen Töchtern: Und wo ist er? Warum dies, dass ihr den Mann zurückließet? Ruft ihn, sodass er (bei uns) Brot esse.

21Und Mose war geneigt, bei dem Mann zu wohnen, und dieser gab seine Tochter Zippora dem Mose (zur Frau).

22Und sie gebar einen Sohn, und er rief seinen Namen Gersom (»Dort zu Gast«), denn er sprach: Ein Gast wurde ich in einem auswärtigen Land.

...

 In Hebräer 11:27 lesen wir hierzu über Mose: »Im Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht den Grimm des Königs; denn er hielt standhaft aus, als sähe er den Unsichtbaren.«

 Midian war ein Nachkomme von Abraham und Ketura (1. Mose 25:2). Das Stammesgebiet lag östlich und gewiss auch westlich des Golfes von Akaba.

 Ein drittes Mal griff Mose ein (Vers 17), um andere von einer Bedrohung zu befreien. Seine zukünftige Aufgabe zeichnete sich ab.

 Reuel, im Deutschen auch Reguel geschrieben, bedeutet »Hirtet dem El!« Er trug auch den Namen Jethro (»Sein Übriger«; »Sein Vorgezogener«). Reuel war ein hoher Fürst, der auch das Priesteramt innehatte. Zippora heißt »Vogel« (weiblich), also »Vögelin«.

 An der Namensgebung für seinen Sohn Gersom ist erkennbar, dass Mose Midian nicht als seine Heimat ansah und um das Vaterland Kanaan wusste. Rund 40 Jahre lebte Mose in Midian, etwa von 1500 bis 1461 v. Chr.

Elohim gedenkt Seines Bundes

23Und es geschah während (jener) vielen Tage, da starb der Regent Ägyptens. Und die Söhne Israels seufzten aufgrund des Dienstes und wehschrien, und ihr Ruf um Rettung (stieg) hinauf zu dem Elohim aufgrund des Dienstes.

24Da hörte Elohim ihr Wehgestöhn, und Elohim gedachte Seines Bundes mit Abraham, mit Isaak und mit Jakob.

25Und Elohim sah die Söhne Israels, und Elohim erkannte es (wurde dessen inne).

...

 Die Zeit war gekommen, dass Elohim – der Herr der gesamten Weltgeschichte – Seines Bundes gedachte und Sich Seines Volkes annahm, wie er es den Vätern Abraham (1. Mose 12:2, 3; 15:18;

17:3 - 8), Isaak (1. Mose 17:21; 26:3) und Jakob (1. Mose 35:10 - 12) verheißen hatte.

Kapitel 3

Der brennende Dornbusch

1Und Mose war Hirte des Kleinviehs Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters Midians. Und er führte das Kleinvieh hinter die Wildnis und kam zum Berg des Elohim, zum Horeb.

2Da erschien ihm der Beauftragte (Bote, Engel) Jewes in der Herzstelle eines Feuers aus der Mitte des Dornbusches. Und er sah, und da! Der Dornbusch (war wie als ob er) im Feuer aufgezehrt (würde), aber der Dornbusch – nichts von ihm (war vom Feuer) gefressen.

3Und Mose sprach: Ich will mich doch abkehren und dieses große zu Sehende sehen, weshalb sich der Dornbusch nicht aufzehrt.

4Als aber Jewe sah, dass er sich abkehrte, um zu sehen, da rief ihm der Elohim aus der Mitte des Dornbuschs zu und sprach: Mose, Mose! Und er sprach: Da bin ich.

5Und er sprach: Nahe nicht hierher! Streife deine Sandalen ab von deinen Füßen, denn der Ort, auf dem du stehst, er ist der Erdboden des Heiligen (heiliger Boden).

6Und Er sprach: Ich bin der Elohim deines Vaters, der Elohim Abrahams, der Elohim Isaaks und der Elohim Jakobs. Da verbarg Mose sein Angesicht, denn er fürchtete sich, zu dem Elohim zu blicken.

7Jewe aber sprach: Ich sah, ja sah die Demütigung Meines Volkes, das in Ägypten ist, und sein Geschrei angesichts seiner Treiber hörte Ich, denn Ich erkannte seine Schmerzen.

8Und Ich (stieg) hinab, um es aus der Hand Ägyptens zu bergen und es hinaufzubringen aus jenem Land zu einem guten und weiten Land, fließend von Milch und Honig, zu dem Ort des Kanaaniters und des Hethiters und des Jebusiters.

9Und nun, da! Das Geschrei der Söhne Israels ist zu Mir gekommen, und Ich sah auch noch die Unterdrückung, mit der Ägypten sie unterdrückt.

10Nun aber geh, und Ich entsende dich zu dem Pharao, und führe Mein Volk, die Söhne Israels, aus Ägypten heraus.

...

 Achtzig Jahre war Mose alt (Ap. 7:23, 30), als er seine Herde zum Horeb, auch Sinai genannt, trieb. Horeb bedeutet »Zerschwertender«,

»Mit dem Schwert Verwüstender«, Sinai »Mein Dornbusch«. Gelegen im Süden der Halbinsel Sinai, verhält es sich vermutlich so, dass der Sinai ein Berg im Bergmassiv Horeb war.

 Horeb, der Schwertberg mit dem den Tod bringenden Gesetz (Röm. 7:10), war der Berg Elohims (Vers 1), weil Er hier jetzt Besonderes tun wollte.

 Ein Engel erschien dem Mose (Vers 2). Gott Selbst ist Geist und mithin unsichtbar (Joh. 4:24), ebenso Jesus, die Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit (2. Mose 33:22; Heb. 1:3). Der beauftragte Bote repräsentierte Jewe. Das Feuer dürfte hier die alle Sünde verzehrende Gegenwart Elohims darstellen. Wenn auch von Israel nur der Überrest gerettet wird (Jes. 10:22; Röm. 9:27), so wird Israel – ebenso wie der Dornbusch – dennoch nicht von Feuer der Drangsale verzehrt (Jes. 43:2; vgl. Dan. 3:27). Allein die Sünder aus Israel werden verzehrt (Jes. 66:24; Mat. 5:29; Off. 20:15).

 Und Jewe sprach Mose namentlich an: Du bist gemeint! (Vers 4). Jewe sprach, wenn auch der Bote redete, weil dieser die Worte Jewes ausdrückte.

 Seine Sandalen sollte Mose abstreifen (Vers 5). Der Boden war heilig, das heißt Gott zugehörig, weil Jewe hier zu einer besonderen Handlung anwesend war. In die Nähe Jewes, des Heiligen, einzutreten, lässt den Menschen seine Niedrigkeit und Unwürdigkeit erkennen, was hier mit dem Ablegen der den Menschen erhöhenden Sandalen Ausdruck findet.

 Jewe offenbarte Sich dem Mose und stellte Sich ihm vor (Vers 6). Mose sollte wissen, wer da sprach und ein persönliches Verhältnis zu Ihm gewinnen. Mose fürchtete sich. Möge seine Furcht zur Ehrfurcht werden! Unser Herr Jesus Christus griff auf diesen Vers sechs zurück, um zu beweisen, dass die Toten auferweckt werden, als Er sagte: »Dass aber die Toten erwachen, hat schon Mose im Bericht über den Dornbusch eröffnet, als er den Herrn den Gott Abrahams, den Gott Isaaks und den Gott Jakobs nennt. Doch ist Er kein Gott der Toten, sondern der Gott der Lebendigen; denn Ihm leben alle« (Luk. 20:37, 38).

 Jewe bezeichnete Israel als »Mein Volk« (Vers 7). Dieses versklavte Volk ist Jewes Volk. Der Frondienst rückte damit in ein hoffnungsvolles Licht. Hilfe und Befreiung durfte Israel nun von Jewe erwarten, zu welchem Zweck Er jetzt zum Horeb hinabgestiegen war (Vers 8).

 Und nun sollte Mose nach Ägypten gehen, um das Volk herauszuführen (Vers 10). Ein unerwarteter Befehl! Ein gewaltiger Auftrag! Wie soll ein Mensch ihn ausführen können? Nur weil Jewe gesagt hatte: Ich – Ich entsende dich. Dann ist Jewe der Handelnde und Mose nur Sein Gesandter.

 Stephanus erwähnte all das Geschehen am brennenden Dornbusch in Apostelgeschichte 7:30 - 34.

 Jetzt suchte Jewe Sein Volk auf, und zwar durch Mose, später wird Er es durch Seinen Sohn aufsuchen (Luk. 1:68).

Wie lautet der Name des Elohim?

11Aber Mose sprach zu dem Elohim: Wer bin ich, dass ich zu dem Pharao gehe und dass ich die Söhne Israels aus Ägypten herausführe?

12Da sprach Er: (So) denn (ist's): Ich werde mit dir sein. Und dies ist dir das Zeichen, dass Ich, Ich dich entsende: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr an diesem Berg dem Elohim dienen.

13Aber Mose sprach zu dem Elohim: Da! So ich zu den Söhnen Israels komme und zu ihnen spreche: Der Elohim eurer Väter entsandte mich zu euch!, und sie zu mir sprechen: Was ist Sein Name?, was spreche ich (dann) zu ihnen?

14Da sprach Elohim zu Mose: Ich werde, der Ich werde. Und Er sprach: So sprichst du zu den Söhnen Israels: Der »Ich-werde« entsandte mich zu euch.

15Und Elohim sprach nochmals zu Mose: So sprichst du zu den Söhnen Israels: Jewe (»Er macht werden«), der Elohim eurer Väter, der Elohim Abrahams, der Elohim Isaaks und der Elohim Jakobs entsandte mich zu euch. Dies ist Mein Name für äonisch, und so gedenkt man Meiner von Generation zu Generation.

...

 Mose war sich seiner Niedrigkeit und Schwachheit bewusst, sodass er fragte: Wer bin ich, dass ich eine solche Aufgabe bewältigen könnte (Vers 11)? Darauf wird ihm kundgetan, wer Jewe ist. Dem »ich bin« des unfähigen Mose steht das »Ich bin« des Allmächtigen gegenüber.

 Mose bekommt eine überwältigende persönliche Zusage: »Ich werde mit dir sein« (Vers 12). Dieser Zuspruch sollte Mose kraftvoll und zuversichtlich machen, wie auch wir glaubensvoll sagen: »Wenn Gott für uns ist, wer kann wider uns sein?« (Röm. 8:31). Mose wird imstande sein, den Auftrag zu erfüllen, weil Jewe, der alles Werdenmachende, mit ihm ist. Gewiss – Jewe Selbst ist's, der da handelt, und zwar durch Mose.

 Das Zeichen dafür, dass Jewe mit ihm ist, wird für alle Welt und alle Zeiten dieses sein: dass das aus Ägypten herausgeführte Volk seinem Elohim am Berg Horeb dient. Diese Tatsache wird der Beweis dafür sein, dass Er, der Mose entsandte, wirklich mit ihm war und alles bewirkte. Dienen wird Israel dem Jewe gar für die Äonen. Zu diesem Zweck werden sie gerettet werden!

 Dann fragte Mose nach dem Namen des Elohims seiner Väter (Vers 13). Der Name »Jewe« war den Hebräern schon lange bekannt; er kommt über hundertmal im ersten Buch Mose vor. Es ging also um mehr als um einen Begriff. Der Name steht in der Bibel vielfach für das Wesen, den Charakter, den Auftrag, die Taten, die Macht oder Vollmacht des Namensträgers. Die Frage lautete also: Was sagt der Name »Jewe« über Sein Wesen, handelt Er demgemäß, und ist Er Seinem Namen gemäß für sie da, sodass Er die Verheißung auch erfüllt, jetzt ganz konkret in dieser problematischen Situation in Ägypten? Nur wenn die Israeliten das Wesen Jewes kennen, können sie der Botschaft des Mose glauben.

 Und dann erklärte Jewe Seinen Namen: »Ich werde, der Ich werde«, kurz gefasst: »Ich werde« (Vers 14). Dies schließt ein, dass Er ist und sein wird, ja da ist, bei ihnen, und da sein wird, für sie; mehr noch: dass Er alles werden macht, jetzt besonders all das Israel Verheißene zum Werden bringt. Sein Ratschluss ersteht (Jes. 46:10), Seine Aufmerksamkeit und Liebe gilt Seinem Volk.

 Jewe wird gar alle Tage bis zum Abschluss des Äons mit ihnen sein – in Jesus (Mat. 28:20).

 Jewe (Vers 15), der alles hervorruft – alles Werden und Sein ist in Ihm gegründet. Jewe – für die Äonen wird Israel Ihn mit diesem Namen anrufen und Ihm huldigen.

Anweisungen für Mose

16Geh, und du versammelst die Ältesten Israels und sprichst zu ihnen: Jewe, der Elohim eurer Väter, erschien mir, der Elohim Abrahams, Isaaks und Jakobs, sprechend: Ich suche euch heim, ja suche euch heim und das euch in Ägypten Angetane,

17und Ich sprach: Ich lasse euch hinaufsteigen aus der Demütigung durch Ägypten zum Land des Kanaaniters und des Hethiters und des Jebusiters, zu einem Land, fließend von Milch und Honig.

18Und sie werden auf deine Stimme hören, und du gehst, du und die Ältesten Israels, zum Regenten Ägyptens, und ihr sprecht zu ihm: Jewe, der Elohim der Hebräer, begegnete uns. Und nun, wir wollen doch einen Weg von drei Tagen in der Wildnis gehen und wollen dort dem Jewe, unserem Elohim, opfern.

19Ich aber, Ich weiß, dass der Regent Ägyptens, euch nicht gewähren wird, wegzuwandeln, auch nicht unter einer starken Hand.

20Und Ich werde Meine Hand entsenden und Ägypten schlagen mit all Meinen Wundern, die Ich in seinem Innern tun werde; und danach entsendet er euch.

21Und Ich gebe diesem Volk Gnade in den Augen Ägyptens. Und es geschieht: So ihr denn geht, geht ihr nicht leer.

22Und jede Frau erfrage von ihrer Anwohnerin und von der in ihrem Haus Verweilenden Geräte (und Schmuck) aus Silber und Geräte (und Schmuck) aus Gold und Gewänder, und ihr legt sie auf eure Söhne und Töchter, und ihr bringt Ägypten in Bergung (seid Anlass, dass Ägypten vor weiteren Gerichten geborgen wird).

...

 Jewe will einerseits Israel und andererseits das ihnen in Ägypten Angetane heimsuchen (Vers 16). Heimsuchen bedeutet: vor das Angesicht bringen, sich vornehmen, sich vorsetzen, aufsuchen. Eine Heimsuchung kann einen positiven wie auch einen negativen Zweck verfolgen.

 Das Land, das von Milch und Honig überfließt, mithin allen Wohlstand bietet, ist Kanaan, das verheißene Land (Vers 17; 2. Mose 3:8).

 Drei Tage für den Hinweg und ebenso viele für den Rückweg und mindestens ein Tag für das Opferfest – kein Mensch würde einem solchen wirtschaftlichen Verlust zustimmen (Vers 18). Von einer Rückkehr brauchte Mose gar nicht zu sprechen; der Pharao würde es ohnehin nicht glauben. Selbst unter einer starken ägyptischen Bewachung (Vers 19) würde der Pharao den Gang in die Wildnis nicht erlauben. Wie auch immer die Überlegungen des Pharaos sein mögen, Jewe ist es, der das Herz und die Entscheidungen der Regenten wendet, wohin Er will (Spor. 21:1).

 Die in Vers 20 angekündigten Wunder sind die über Ägypten kommenden Plagen (2. Mose 7:14 - 12:30).

 Wie dem Abraham einst zugesagt, werden die Hebräer mit großem Reichtum ausziehen (Verse 21 + 22; 1. Mose 15:14). Im Übrigen wird dann kein Strauchelnder in dem Volk sein (Jes. 63:13; Ps. 105:37).

Beglaubigungszeichen für Mose und Aaron

(2. Mose 4 - 6)

Kapitel 4

Mose bekommt Beglaubigungszeichen

1Und Mose antwortete und sprach: Aber ja, sie werden mir nicht glauben und nicht auf meine Stimme hören, denn sie werden sprechen: Nicht erschien dir Jewe.

2Da sprach Jewe zu ihm: Was ist dies in deiner Hand? Und er sprach: Ein Stab.

3Und Er sprach: Wirf ihn zur Erde hin! Da warf er ihn zur Erde hin, und er wurde zu einer Schlange, und Mose floh weg von ihrem Angesicht.

4Und Jewe sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus und fasse ihren Schwanz! Da streckte er seine Hand aus und hielt sie, und sie wurde in seiner Hand zum Stab.

5(Tue so), damit sie glauben, dass dir Jewe erschien, der Elohim ihrer Väter, der Elohim Abrahams, der Elohim Isaaks und der Elohim Jakobs.

6Und Jewe sprach nochmals zu ihm: Bringe doch deine Hand in deinen Gewandbausch. Da brachte er seine Hand in seinen Gewandbausch. Und er ließ sie herausgehen, und da! Seine Hand war aussätzig, (weiß) wie Schnee.

7Und Er sprach: Lass deine Hand in deinen Gewandbausch zurückkehren! Und er ließ sie aus seinem Gewandbausch herausgehen, und da! Sie war wieder wie sein (übriges) Fleisch.

8Und es wird (geschehen): Wenn sie dir nicht glauben und nicht auf die Stimme des ersten Zeichens hören werden, so werden sie der Stimme des späteren Zeichens glauben.

9Und es wird (geschehen): Wenn sie nicht glauben, auch nicht diesen zwei Zeichen, und nicht auf deine Stimme hören, so nimmst du von den Wassern des Flusses und schüttest (sie auf) das Trockene. Da werden die Wasser, die du aus dem Fluss nehmen wirst, auf dem Trockenen zu Blut werden.

...

 In der gegenwärtigen heilsgeschichtlichen Verwaltung (Eph. 3:2) wandeln wir durch Glauben und nicht durch Wahrnehmung (2. Kor. 5:7). Mit Israel aber verfuhr Gott grundsätzlich anders: sie sollten sehen und glauben. Auch die Jünger Jesu glaubten aufgrund Seiner Zeichen an ihn (Joh. 2:11). Andererseits glaubten viele Juden trotz Seiner Zeichen nicht (Joh. 12:37).

 Wie sollte Mose ein schwaches, glaubens- und hoffnungsloses Volk von seiner Sendung überzeugen? So beginnt Jewe, das Vertrauen des Volkes in den Auftrag des Mose und überhaupt auf ihren Elohim aufzubauen, indem Er dem Mose drei überaus beweiskräftige Beglaubigungszeichen gewährt.

 Der Glaube des Mose an die Macht Jewes war gewiss schon gewachsen, denn sonst hätte er die Schlange niemals beim Schwanz gefasst, die normalerweise sofort zurückschnellen und zubeißen würde.

 Im Übrigen wird hier bereits deutlich, dass Jewe die Schlange Ägypten überwinden wird (vgl. Jes. 27:1).

Aaron als Beistand

10Aber Mose sprach zu Jewe: Bitte, mein Herr, ich bin kein Mann der Worte, weder seit gestern noch seit ehegestern, noch seitdem Du zu Deinem Diener redest, denn schweren Mundes und schwerer Zunge bin ich.

11Da sprach Jewe zu ihm: Wer setzte dem Menschen den Mund, oder wer legt fest, ob einer stumm oder taub oder das Auge aufgetan oder blind ist, bin's nicht Ich, Jewe?

12Und nun, geh! Und Ich, Ich werde mit deinem Mund sein, und Ich weise dir das Ziel an, was du reden sollst.

13Er (Mose) aber sprach: Bitte, mein Herr, entsende doch in der Hand (Handlungsvollmacht), (in der) Du (sonst) entsendest (im Sinne von: (wen) Du entsenden (willst).

14Da entbrannte der Zorn Jewes gegen Mose, und Er sprach: (Ist da) nicht Aaron, dein Bruder, der Levit? Ich weiß, dass er, ja er reden, ja reden kann. Und auch (dies) noch, da! Er zieht aus, dir zu begegnen, und sieht er dich, so freut er sich in seinem Herzen.

15Und du redest zu ihm und legst die Worte in seinen Mund, und Ich, Ich werde mit deinem Mund und mit seinem Mund sein, und Ich weise euch das Ziel an, was ihr tun sollt.

16Er aber, er redet für dich zu dem Volk, und es wird (geschehen): Er, er wird dir zum Mund, und du, du wirst ihm zum Elohim (zum Verfüger).

17Und diesen Stab nimmst du in deine Hand, mit dem du die Zeichen tust.

...

 Moses Einwand, dass er von schwerfälliger Rede sei (Vers 10), wäre nur dann berechtigt gewesen, wenn er alleine hätte wirken sollen. Er sollte aber nur der Mitarbeiter des Allmächtigen sein. Der Glaubende rechnet mit Gott, für den die Schwachheit des Menschen kein Hindernis ist. Mose musste lernen, dass alles, was ist und was geschieht, den höheren Gedanken Jewes entspringt. Jewe hatte den Mose mit genau den Fähigkeiten und Einschränkungen geschaffen, die Er gebrauchen will (Vers 11).

 Nach dieser Klarstellung wiederholt Jewe den Auftrag mit den Worten: »Und nun, geh!« (Vers 12) und verheißt dem Mose, mit seinem Mund zu sein, ihm also die Gabe des flüssigen Redens zu geben wie auch den zielgerichteten Inhalt seiner Reden.

 Aber Mose war trotz allen Zusagen immer noch nicht bereit zu gehen: Sende doch, wen Du willst! (Vers 13). Nachdem alle Einwände des Mose ja doch entkräftet worden waren, war diese seine Ablehnung Unglaube und Ungehorsam. Da entbrannte der Zorn Jewes gegen Mose (Vers 14).

 Dies entsprach der sich anbahnenden heilsgeschichtlichen Verwaltung des Gesetzes, in der keine Übertretung und Unbotmäßigkeit geduldet wurde. Wie froh können wir Gläubigen in Christus Jesus heute sein, dass wir in der Verwaltung der Gnade leben (Eph. 3:2), ja in überströmender Gnade stehen (Röm. 5:20). Gott bezichtigt uns noch nicht einmal (Röm. 8:33).

 Was Mose anbelangt: Jewe erzeigte ihm im Zorn Erbarmen (Hab. 3:2). Längst stand die Lösung des Problems bereit, und zwar in Person des Aaron. Mose bekommt einen Sprecher und Beistand gewährt.

 Dann bekräftigte Jewe Seine Zusage, indem Er sowohl mit Moses als auch mit Aarons Mund zu sein versprach (Vers 15). Aaron wird sprechen, was Mose ihm sagt (Vers 16). Und diese Worte werden von Jewe sein (Luk. 21:15).

Moses Abschied

18Und Mose ging und kehrte zu Jeter (andere Form von Jitro, Jethro), seinem Schwiegervater, zurück und sprach zu ihm: Ich will doch gehen und zu meinen Brüdern zurückkehren, die in Ägypten sind, und will sehen, ob sie noch leben. Und Jethro sprach zu Mose: Gehe in Frieden!

19Und Jewe sprach zu Mose in Midian: Geh, kehre zurück nach Ägypten, denn all die Mannen sind gestorben, die, die deine Seele suchten.

20Da nahm Mose seine Frau und seine Söhne, und er ließ sie auf dem Esel reiten und kehrte zurück zum Land Ägypten. Und Mose nahm den Stab des Elohim in seine Hand.

21Und Jewe sprach zu Mose: Bei deinem Gehen, zurückzukehren nach Ägypten, siehe (denke daran): All die Überführungen (überführenden Beweise der Macht, die Zeichen), die Ich in deine Handlegte – du tust sie angesichts des Pharaos. Ich aber, Ich werde seinem Herzen Halt geben, sodass er das Volk nicht entsendet.

22Und du sprichst zu dem Pharao: So spricht Jewe: Mein Sohn, Mein Erstling, ist Israel.

23Und Ich spreche zu dir: Entsende Meinen Sohn, sodass Er mir dient. Weigerst du dich aber, ihn zu entsenden, da!, so bringe Ich deinen Sohn, deinen Erstling, um.

...

 Mit der Einwilligung seines Schwiegervaters und der Information, dass all seine Feinde gestorben seien, macht sich Mose mit seiner Frau und den zwei Söhnen Gersom (2. Mose 2:22) und Elieser (2. Mose 18:4) auf den Weg.

 Der Stab Moses war nun der Stab Elohims (Vers 20), denn Er war es, der mittels dieses Stabes all die die Herzen von Seiner Macht überführenden Zeichen tun würde. Und jetzt schon kündigte Jewe dem Mose an, dass der Pharao sich widersetzen werde (Vers 21). Jewe Selbst wird dem Herzen des Pharaos Halt geben, es festigen, hier im Sinne von verhärten und verstocken. Dem Bewusstsein nach ist es der eigene Wille des Pharaos, nein zu sagen, weiß er doch nicht, dass Jewe diesen seinen Willen hervorgerufen hat. Von einer freien Willensbildung kann keine Rede sein. »Wie Wasserkanäle, so ist das Herz eines Regenten in der Hand Jewes, zu allem hin, was Ihm gefällt, neigt Er es« (Spr. 21:1).

 In Vers 22 steht das herrliche Wort Jewes: »Mein Sohn, Mein Erstling, ist Israel.« Ein Erstgeborener hatte eine bevorzugte Stellung, einen hohen Rang. Israel wird die erste Nation in ihrer Gesamtheit sein, die Jewe dient; die anderen Nationen werden folgen (Mat. 28:19). Beim Propheten Hosea lesen wir: »Denn ein Jüngling war Israel, und Ich liebte es, und aus Ägypten rief Ich Meinen Sohn« (Hos. 11:1). Ein Jewes Erstling abweisender Pharao riskiert seinen eigenen Erstgeborenen (Vers 23).

Beschneidung des Sohnes Moses

24Und es geschah auf dem Weg im Nachtlager, da traf ihn Jewe und suchte ihn (den Mose) zu töten.

25Da nahm Zippora Felsiges (ein Steinmesser) und schnitt die Vorhaut ihres Sohnes ab und berührte mit ihr seine (des Mose) Füße (das meint: sein Geschlechtsteil) und sprach: Denn ein Hochzeiter (Bräutigam) des Blutes bist du mir!

26Da ließ Er (Jewe) los von ihm (dem Mose). Dann sprach sie: Hochzeiter des Blutes – bezüglich der Beschneidungen.

...

 Es war ein Bote (Engel) Jewes, der Mose töten sollte. Denn Mose duldete immer noch das Fleisch. Dieses aber widerstrebt dem Geist (Gal. 5:17). Die Heiligen sollen nur dem Geist Raum geben. Jewe sagt: »Inmitten Meiner Nahen werde Ich geheiligt« (3. Mose 10:3). Die Jewe Nahestehenden müssen unbedingt völlig heilig  sein, um Vorbilder für das Volk sein zu können, das einmal eine heilige Nation werden soll.

 Mose hatte seinen erstgeborenen Sohn Gerson (2. Mose 2:22) gewiss noch beschnitten. Sein zweiter Sohn Elieser (2. Mose 18:4) wurde erst viele Jahre, gar Jahrzehnte später geboren, als Mose sich in Midian eingelebt und die Beschneidung für ihn an Bedeutung verloren hatte. Jewe aber sah den Mose nach wie vor als Hebräer an; und für diese gilt, was Jewe beim Bundesschluss mit Abraham verfügt hatte: »Und Mein Bund bezüglich eures Fleisches ist ein äonischer Bund. Aber ein vorhauthabender Männlicher, der am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten ist, dessen Seele soll aus ihrem Volk abgeschnitten werden, denn sie hat Meinen Bund gebrochen« (1. Mose 17:14). Nicht nur das in Kürze ergehende Gesetz des Mose vom Sinai war ein Gesetz des Todes – es brachte den Übertretern dem Tod –, sondern schon der Bund mit Abraham enthielt Elemente des Todes für den Fall der Nichtbeachtung der Einzelheiten. Und selbst vor einem Mose machte der Tod jetzt im Nachtlager nicht Halt.

 Zippora muss über das Glaubensgut der Hebräer unterrichtet gewesen sein und brachte den Angriff auf ihren Mann daher mit der von ihm unterlassenen Beschneidung ihres Jüngsten in Verbindung. So beschnitt sie ihn eilends. Dann berührte sie das Geschlechtsteil ihres Mannes mit der blutigen Vorhaut des Sohnes und sprach Mose als ihren Bräutigam an. Ein Bräutigam des Blutes war er ihr, weil sie ihm an den vergossenen Blut Anteil gab, was ihren Mann rettete, den sie daraufhin wie aus den Toten neu geschenkt bekam, sodass sie die Ehe mit ihm fortsetzen konnte.

 Und Mose dürfte gelernt haben, dass der Schutz vor dem Zorn Jewes über die Verfehlungen wichtiger ist als der Schutz vor dem Pharao.

 Übrigens, was die Leibesgemeinde betrifft: In unserer Mitkreuzigung ist unser gesamtes Fleisch abgetan (Kol. 2:11; Röm. 6:6).

Die Begegnung mit Aaron

27Und Jewe sprach zu Aaron: Geh, um Mose zu begegnen, in die Wildnis! Da ging er und traf ihn am Berg des Elohim und küsste ihn.

28Und Mose berichtete dem Aaron alle Worte Jewes, der ihn entsandt hatte, und all die Zeichen, die Er ihm geboten hatte.

...

 Mose und Aaron begrüßten einander herzlich. So sollten alle Heiligen tun, wie denn Petrus schreibt: »Grüßt einander mit dem Kuss der Liebe« (1. Pet. 5:14).

 Wohlunterrichtet hatte nun auch Aaron Klarheit und Zuversicht. Und dann gingen die beiden vom Berg Elohims und damit von Elohim Selbst aus, um ihre Aufgabe in Ägypten wahrzunehmen. Ein Berg steht symbolisch für eine Regierungsmacht. Hier auf dem Horeb (auch Sinai genannt) wird Elohim demnächst noch Weiteres gebieten.

Der Bericht vor den Ältesten und dem Volk

29Da gingen Mose und Aaron hin und versammelten alle Ältesten der Söhne Israels.

30Und Aaron redete all die Worte, die Jewe zu Mose geredet hatte, und tat die Zeichen vor den Augen des Volkes.

31Und das Volk glaubte. Und als sie hörten, dass Jewe die Söhne Israels heimgesucht (Sich vorgesetzt) und dass Er ihre Demütigung gesehen hat, da verneigten sie sich und warfen sich (huldigend) hin.

...

 Mit großer Freude nehmen wir zur Kenntnis, dass das Volk glaubte. Jewe hatte es angekündigt (2. Mose 3:18). Moses Befürchtung, dass seine Brüder ihm nicht glauben würden (Vers 1), war zerstreut. Ganz Israel nahm das Wort mit Freuden an  doch für wie lange (Luk. 8:13)?

Kapitel 5

Mose und Aaron vor dem Pharao

1Und danach kamen Mose und Aaron und sprachen zum Pharao: So spricht Jewe, der Elohim Israels: Entsende Mein Volk, sodass sie Mir ein Fest (feiern) in der Wildnis.

2Aber der Pharao sprach: Wer ist Jewe, dass ich auf Seine Stimme hören sollte, Israel zu entsenden? Ich kenne Jewe nicht, und auch noch (dies): Israel entsende ich nicht.

3Und sie sprachen: Der Elohim der Hebräer begegnete uns. Wir wollen doch einen Weg von drei Tagen in der Wildnis gehen und wollen dort Jewe, unserem Elohim, opfern, dass Er uns nicht mit einer Seuche oder mit dem Schwert entgegentritt.

4Und der Regent Ägyptens sprach zu ihnen: Warum, Mose und Aaron, wollt ihr das Volk von seinen Tätigkeiten entbinden? Geht zu euren Bürden.

5Und der Pharao sprach: Ja, groß ist jetzt (schon) das Volk des Landes, und ihr wollt sie aufhören lassen von ihren Bürden!

...

 »So spricht Jewe, der Elohim Israels«  dies war ein würdiger, Jewe verherrlichender Beginn einer prophetischen Rede. Die Antwort des Pharaos war nach der Weisheit der Welt eine vernünftige politische Entscheidung. Er erkannte allerdings nicht  und konnte auch nicht erkennen , dass er es nicht mit einem Ansinnen Moses und Aarons zu tun hatte, sondern mit einer Forderung Jewes. Dem fremden Gott wusste der Pharao sich aber keineswegs verpflichtet, zumal er Ihn gar nicht kannte.  Er sollte Ihn aber alsbald kennen lernen, nämlich durch die zehn Plagen.

Die neue Anordnung des Pharaos

6Und der Pharao gebot an jenem Tag den Treibern im Volk und seinen Vorstehern, sprechend:

7Nicht fahrt ihr fort, dem Volk Häcksel zu geben, um die Ziegel zu ziegeln (zu streichen), wie gestern und vorgestern. Sie, sie sollen selber gehen und sich Stroh (mit einer) Schlinge (bündelnd sammeln) für den Häcksel.

8Aber dasselbe Zubereitungspensum an Ziegeln, die sie gestern und vorgestern machten, legt ihr ihnen auf, nichts mindert ihr davon! Denn Schlaffe sind sie, darum schreien sie, sprechend: Wir wollen gehen, wir wollen unserem Elohim opfern.

9Schwer soll der Dienst der Mannen werden, sodass sie damit zu schaffen haben und die Worte der Falschheit nicht beachten.

10Da gingen die Treiber des Volkes und seine Vorsteher hinaus und sprachen zu dem Volk, sprechend: So spricht der Pharao: Keinen Häcksel gebe ich euch.

11Ihr, geht selber, nehmt euch Häcksel, wo ihr ihn findet, jedoch von eurem Dienst wird nichts gemindert.

12Da zerstreute sich das Volk im ganzen Land Ägypten, um Stroh (mit einer) Schlinge (bündelnd zu sammeln) für den Häcksel.

13Und die Treiber drängten, sprechend: Vollendet, was ihr zu tun habt, die Tagesleistung an ihrem Tag, so wie in der Zeit, da (euch) der Häcksel (gegeben) wurde.

14Und geschlagen wurden die Vorsteher der Söhne Israels, die die Treiber des Pharaos über sie gesetzt hatten, sprechend: Weshalb habt ihr es nicht vollendet, euren festgesetzten (Teil) zu ziegeln wie gestern und vorgestern, auch noch gestern, auch noch am heutigen Tag?

...

 Häcksel, Schnittstroh, erhöhte die Festigkeit der Ziegel. Der verschärfte Frondienst ging über die Kräfte der Israeliten. Den Pharao aber interessierte nur das Wohl des Staates, nicht das der Menschen; sein Gewissen befragte er nicht.

Die Beschwerde der Vorsteher

15Da kamen die Vorsteher der Söhne Israels und schrien zum Pharao, sprechend: Warum tust du deinen Dienern so?

16Kein Häcksel wird deinen Dienern gegeben und doch spricht man zu uns: Macht Ziegel! Und da! Deine Diener werden geschlagen, und dein Volk verfehlt (wird an uns schuldig).

17Er aber sprach: Schlaffe seid ihr, Schlaffe! Darum sprecht ihr: Wir wollen gehen, wir wollen dem Jewe opfern.

18Und nun, geht, dient! Und Häcksel wird euch nicht gegeben, aber gemäß der Maßgabe gebt ihr an Ziegeln ab.

19Da sahen sich die Vorsteher der Söhne Israels in einer bösen (Lage), sprechen zu müssen: Nichts mindert ihr an euren Ziegeln; (erbringt) die Tagesleistung an ihrem Tag!

20Und sie kamen dem Mose und dem Aaron entgegen, die dastanden, um ihnen bei ihrem Weggang vom Pharao zu begegnen.

21Und sie sprachen zu ihnen: Jewe sehe auf euch und Er richte, dass ihr unseren Geruch (unser Ansehen) stinkend gemacht habt in den Augen des Pharaos und in den Augen seiner Diener, ein Schwert in ihre Hand zu geben, um uns umzubringen.

22Da kehrte Mose zu Jewe zurück und sprach: Mein Herr, warum tatest Du diesem Volk Böses? Warum dies, dass Du mich entsandtest?

23Und von da an, als ich zum Pharao kam, um in Deinem Namen zu reden, tat er diesem Volk Böses, und nicht bargst, ja bargst Du Dein Volk.

...

 Das erfolglose Ersuchen der Vorsteher brachte sie in eine sehr heikle Lage gegenüber ihrem Volk. Mit scharfen Worten  das waren Worte des Unglaubens  beschuldigten sie Mose und Aaron und stellten sie sie dem Gericht Jewes anheim (Vers 21). Die Antwort darauf konnte Mose nicht bei sich selber finden. Er wandte sich an Jewe  schweren Herzens fragte er: Warum? Warum hast Du alles zum Bösen gewendet? Warum hast Du mich überhaupt entsandt? Und für die Rettung kein Anzeichen!

Kapitel 6

Die Antwort Jewes

1Und Jewe sprach zu Mose: Nun wirst du sehen, was Ich dem Pharao tun werde, denn infolge einer starken Hand wird er sie entsenden, ja infolge einer starken Hand sie aus seinen Land vertreiben.

2Und Elohim redete zu Mose und sprach zu ihm: Ich bin Jewe.

3Und Ich erschien dem Abraham, dem Isaak und dem Jakob im El Schadaj, aber unter Meinem Namen Jewe bin Ich von ihnen nicht erkannt worden.

4Und Ich habe auch noch Meinen Bund mit ihnen aufgerichtet, ihnen das Land Kanaan zu gehen, das Land ihres Gastseins, in welchem sie zu Gast waren.

5Und auch Ich, Ich hörte das Wehgestöhn der Söhne Israels, die von denen aus Ägypten dienstbar gemacht werden, und Ich gedachte Meines Bundes.

6Daher, sprich zu den Söhnen Israels: Ich bin Jewe, und Ich werde euch herausführen, unter den Bürden Ägyptens (hinweg), und Ich berge euch, weg von ihrem Dienst, und erlöse euch mit ausgestrecktem Arm und mittels großer Gerichte.

7Und Ich nehme euch Mir zum Volk, und Ich werde euch zum Elohim, und ihr erkennt, dass Ich es bin, Jewe, euer Elohim, der euch herausführte unter den Bürden Ägyptens hinweg.

8Und Ich bringe euch zu dem Land, wofür Ich Meine Hand (eidlich) erhob, es dem Abraham, dem Isaak und dem Jakob zu geben, und Ich gebe es euch zur rechtmäßigen Übernahme, Ich, Jewe.

9Und Mose redete also zu den Söhnen Israels, aber sie hörten nicht auf Mose aufgrund der Kürze des Geistes (aufgrund des Kleinmuts) und aufgrund des harten Dienstes.

10Da redete Jewe zu Mose, sprechend:

11Komm, rede du zu dem Pharao, dem Regenten Ägyptens, sodass er die Söhne Israels aus seinem Land entsende.

12Mose aber redete angesichts Jewes, sprechend: Ja, die Söhne Israels hörten nicht auf mich, und wie wird mich der Pharao hören, zumal ich doch vorhäutiger (bedeckter, verhaltener) Lippen bin?

13Aber Jewe redete zu Mose und Aaron und entbot sie (entsandte sie gebietend) zu den Söhnen Israels und zu dem Pharao, dem Regenten Ägyptens, herausgehen zu lassen die Söhne Israels aus dem Land Ägypten.

...

 Nachdrücklich versicherte Jewe dem Mose, dass der Pharao das Volk ziehen lassen, ja sogar vertreiben werde (Vers 1). Denn Er ist Jewe. Er ist nicht nur der El Schadaj, El, der Allgenugsame, der die Seinen zur Genüge versorgt und erhält, sondern Er ist Jewe, der alles Werdenmachende, der alle Verheißungen Erfüllende. Er ist Jewe, der immer für sie da ist (Verse 2 + 3). Er wird sie hinausführen, Er wird sie bergen, Er wird sie erlösen (Vers 6). Dies wird geschehen, weil Jewe immer für sie da ist (Jes. 52:6).

 Diese Verheißungen, ja diesen Jewe schilderte Mose seinem Volk  aber sie glaubten nicht (Vers 9). Ein deprimierender Rückschlag! Da sprach Jewe den Mose sogleich an und beauftragte ihn, zum Pharao zu sprechen (Vers 11). Mose aber sah auf seine Schwachheit: es war aussichtslos, zum Pharao zu gehen, weil er nicht redegewandt  und keine Rückendeckung durch sein Volk hatte (Vers 12). Mose vertraute mithin dem Jewe nicht völlig.  Es sollte deutlich werden, dass die Rettung Israels die alleinige Tat Jewes war.

 Mögen wir Gläubigen heute uns nicht von den Lebensumständen bestimmen lassen, sondern vom Wort Christi.

Die Nachkommen Rubens, Simeons und Levis

 Wer waren die beiden Männer Mose und Aaron, die dem Pharao gegenübertraten? Sie sind von hoher Abstammung, ebenso ihre Verwandtschaft. Dies wird mit der folgenden Dokumentation hervorgehoben. Nach der Reihenfolge ihrer Geburt werden die Sippen Rubens und Simeons zuerst erwähnt und dann die Levis.

14Dies sind die Häupter des Hauses ihrer Väter: Die Söhne Rubens, des Erstlings Israels: Hanoch und Palu, Hezron und  Karmi; dies sind die Sippen Rubens.

15Und die Söhne Simeons: Jemuel und Jamin und Ohad und Jachin und Zohar und Saul, der Sohn der Kanaaniterin; dies sind die Sippen Simeon.

16Und dies sind die Namen der Söhne Levis, nach ihren Geburtslinien: Gerson und Kehat und Merari, und die Lebensjahre Levis waren 137 Jahre.

17Die Söhne Gersons: Libni und Simei, ihren Sippen zugeordnet.

18Und die Söhne Kehats: Amram und Jizhar und Hebron und Uriel; und die Lebensjahre Kehats waren 133 Jahre.

19Und die Söhne Meraris: Mahli und Musi. Dies sind die Sippen des Levi, ihren Geburtslinien zugeordnet.

20Und Amram nahm seine Tante Jochebed sich zur Frau, und sie gebar ihm Aaron und Mose; und die Lebensjahre Amrams waren 137 Jahre.

21Und die Söhne Jizhars: Korah und Nepheg und Sichri.

22Und die Söhne Usiels: Misael und Elzaphan und Sitri.

23Und Aaron nahm Eliseba, die Tochter Aminadabs, die Schwester Nahsons, sich zur Frau, und sie gebar ihm Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar.

24Und die Söhne Korahs: Asir und Elkana und Abiasaph; dies sind die Sippen des Korahiten.

25Und Eleasar, der Sohn Aarons, nahm sich eine von den Töchtern Putiels zur Frau, und sie gebar ihm Pinehas. Dies sind die Häupter der Vaterschaften der Leviten, ihren Sippen zugeordnet.

26Jener Aaron und jener Mose sind es, zu denen Jewe gesprochen hatte: Führt die Söhne Israels heraus aus dem Land Ägypten, aufgeteilt nach ihren Heerscharen.

27Sie waren die, die zum Pharao, dem Regenten Ägyptens, redeten, die Söhne Israels aus Ägypten herausgehen zu lassen, jener Mose und jener Aaron.

...

 Die Verse 26 und 27 nennen den Zweck der Darstellung der Abstammung des Mose und des Aaron: Sie und keine anderen waren die Männer, die zum Pharao sprachen und bei dem gewaltigen historischen Schlüsselerlebnis des Volkes Israel mitwirkten.

 »Und diese sind die Namen«, so beginnt das zweite Buch Mose; »und dies sind die Namen«, heißt es hier in Vers 16. Diese Namen muss man kennen, und selbstverständlich auch den Namen Jewe (2. Mose 6:3). Der Name drückt Wesenseigenheiten aus.

 Wenn man die hebräischen Buchstaben für Mose MSchE in die umgekehrte Reihenfolge setzt: EschM, so liest man »der Name«.

Eine Anweisung Jewes

28Und es geschah an dem Tag, da Jewe im Land Ägypten zu Mose redete,

29da redete Jewe zu Mose, sprechend: Ich bin Jewe. Rede zum Pharao, dem Regenten Ägyptens, alles, was Ich zu dir rede.

30Mose aber sprach angesichts Jewes: Ich bin ja vorhäutiger (bedeckter, verhaltener) Lippen, und wie wird der Pharao auf mich hören?

...

 Diese Verse beleuchten die in den Versen 10 bis 13 geschilderte Situation  nochmals. Jewe ließ sich von der mangelnden Beredsamkeit Moses nicht aufhalten und entbot Mose und Aaron zum Pharao (Vers 13; 2. Mose 7:2). Und von nun an gab es für die beiden Männer kein Halten mehr; sie taten, wie Jewe ihnen geboten hatte (2. Mose 7:6).

Die ersten Plagen

(2. Mose 7 - 9)

Kapitel 7

Mose und Aaron zum zweiten Mal vor dem Pharao

1 Und Jewe sprach zu Mose: Siehe, Ich gebe dich als Elohim dem Pharao, und Aaron, dein Bruder, wird dein Prophet.

2Du, du redest alles, was Ich dir gebiete, und Aaron, dein Bruder, redet zum Pharao, sodass er die Söhne Israels aus seinem Land entsende.

3Ich aber, Ich verhärte das Herz des Pharaos, und Ich mehre Meine Zeichen und Meine überführenden (Bezeugungen) im Land Ägypten.

4Und der Pharao wird nicht auf euch hören, und Ich wende Meine Hand gegen Ägypten, und Ich führe Meine Heere hinaus, Mein Volk, die Söhne Israels, aus dem Land Ägypten mittels großer Gerichte.

5Und die aus Ägypten werden erkennen, dass Ich es bin, Jewe, indem Ich Meine Hand wider Ägypten ausstrecke und die Söhne Israels aus ihrer Mitte herausführe.

6Da taten Mose und Aaron, so wie Jewe ihnen geboten hatte, also taten sie.

7Mose aber war ein Sohn von 80 Jahren und Aaron ein Sohn von 83 Jahren bei ihrem Reden zum Pharao.

8Und Jewe sprach zu Mose und Aaron, sprechend:

9So denn der Pharao zu euch redet, sprechend: Gebt euch betreffend einen überführenden (Beweis), so sprichst du zu Aaron: Nimm deinen Stab und wirf ihn angesichts des Pharaos hin! Er wird zum Ungeheuer (Echse o. ä.) werden.

10Und Mose und Aaron kamen zum Pharao und taten also, so wie Jewe geboten hatte. Und Aaron warf seinen Stab angesichts des Pharaos und angesichts seiner Diener hin, und er wurde zum Ungeheuer.

11Auch noch (dies): Da rief der Pharao den Weisen und den Zauberern; und auch noch (dies): Sie, die Zeichenkundigen Ägyptens, taten mit ihren Flammenzaubereien also.

12Und sie warfen jedermann seinen Stab hin, und die Stäbe wurden zu Ungeheuern, aber der Stab Aaron verschlang ihre Stäbe.

13Aber das Herz des Pharaos hatte festen Halt, und er hörte nicht auf sie, so wie Jewe geredet hatte.

...

 Da der Pharao gesagt hatte, dass er Jewe nicht kenne (2. Mose 5:2), wurde ihm nun Mose zum Elohim gemacht, zum Verfüger über ihn (Vers 1). Aaron war der Prophet des Mose; ein Prophet ist einer, der Gottes Worte ausspricht.

 Jewe, der alles Bewirkende, der die Herzen der Regenten lenkt, wohin Er will (Spr. 21:1), verhärtete das Herz des Pharaos, damit all das geschehe, was Er Sich vorgesetzt hatte (Vers 3; 2. Mose 4:21; Röm. 9:18).

 Der Pharao forderte Beweise (Vers 9). Eigentlich hätte er gar nicht zu fragen brauchen, ob Mose und Aaron überhaupt Vollmacht hätten und ihr Ansinnen beachtenswert sei, sondern hätte sie einfach abführen lassen können. Aber der Pharao war sich der Blamage der beiden Hebräer sicher.

 Der Stab Aarons wurde zu einem Ungeheuer (Vers 10). Das war keine Schlange wie die, die als Zeichen vor Mose und dem Volk gedient hatte (2. Mose 4:3, 30), sondern ein uns unbekanntes echsenähnliches, giftiges Tier (Verse 9 - 12, 5. Mose 32:33). Die ägyptischen Zauberer vermochten das Gleiche, da ihr Gott, der Satan (2. Kor. 4:4), ebenfalls Wunder tun kann (2. Kor. 11:15; 2. Thess. 2:9). Doch Jewe ist hocherhaben über alle Mächte der Finsternis (Eph. 1:21); der Stab Aarons verschlang die Stäbe der Zauberer (Vers 12). Die Religion der Ägypter war zunichte geworden!

Der Pharao war sicherlich beeindruckt, aber wie sollte der mächtigste Mann der Welt es nötig haben, in irgendeinem Punkt nachzugeben?

Die erste Plage: Die Wasser werden zu Blut

14Und Jewe sprach zu Mose: Schwer ist das Herz des Pharaos; er weigert sich, das Volk zu entsenden.

15Geh zum Pharao am Morgen. Da! Er geht hinaus zu den Wassern. Und du stellst dich auf, um ihm am Gestade des Flusses zu begegnen; und den Stab, der zur Schlange verwandelt war, nimmst du in deine Hand

16und sprichst zu ihm: Jewe, der Elohim der Hebräer, entsendet mich zu dir, sprechend: Entsende Mein Volk, sodass sie Mir in der Wildnis dienen! Und da! Bisher hörtest du nicht.

17So spricht Jewe: Daran erkennst du, dass Ich es bin, Jewe, da! Ich schlage mit dem Stab, der in meiner Hand ist, auf die Wasser, die im Fluss sind, und sie werden zu Blut verwandelt werden.

18Und die Fische, die im Fluss sind, werden sterben, und der Fluss wird stinken, und Ägypten vermag nicht, Wasser aus dem Fluss zu trinken.

19Und Jewe sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand über die Wasser Ägyptens aus, über seine Ströme, über seine Flüsse und über seine Teiche und über all seine Wasserbecken, sodass sie zu Blut werden. Und Blut wird im ganzen Land Ägypten sein, auch in den hölzernen und steinernen (Gefäßen).

20Und Mose und Aaron taten also, wie Jewe geboten hatte. Und er erhob seine Hand mit dem Stab und schlug die Wasser, die im Fluss waren, zu Augen des Pharaos und zu Augen seiner Diener. Da wurden all die Wasser, die im Fluss waren, zu Blut verwandelt.

21Und die Fische, die im Fluss waren, starben, und der Fluss stank, und Ägypten konnte nicht Wasser trinken aus dem Fluss; und das Blut war im ganzen Land Ägypten.

22Aber die Zeichenkundigen Ägyptens taten also mit ihren Geheimkünsten. Da hatte das Herz des Pharaos Halt, und er hörte nicht auf sie, so wie Jewe geredet hatte.

23Und der Pharao wandte sich um und ging in sein Haus und nahm auch dieses sich nicht zu Herzen.

24Und ganz Ägypten schachtete im Umkreis des Flusses nach Wasser, um zu trinken, denn nicht konnten sie von den Wassern des Flusses trinken.

25Und es wurden sieben Tage erfüllt, nachdem Jewe den Fluss geschlagen hatte.

...

 Der Nil war die Existenzgrundlage Ägyptens. Darum genossen die Nilgötter hohe Verehrung. Wir nehmen an, dass der Pharao ihnen auch an jenem Morgen (Vers 15) das tägliche Opfer darbringen wollte. Vielleicht aber tat er dies nur an Festtagen.

 Da begann das Gericht Jewes über Ägypten. Wir können das geschilderte dramatische Geschehen, auch das im Herzen des Pharaos, nachfühlen. Psalm 105:29 berichtet knapp: »Er verwandelte ihre Wasser in Blut und tötete ihre Fische« (vgl. Ps. 78:44). Unter den Zauberern, die dem Mose widerstanden, waren auch Jannes und Jambres (2. Tim. 3:8).

Die zweite Plage: Frösche

26Und Jewe sprach zu Mose: Komm zum Pharao, und du sprichst zu ihm: So spricht Jewe! Entsende Mein Volk, sodass sie Mir dienen.

27Wenn du dich weigerst, sie zu entsenden  da!, so zerwuchte Ich dein ganzes Gebiet mittels Fröschen.

28Und der Fluss wird von Fröschen wimmeln, und sie werden hinaufsteigen, und sie kommen in dein Haus und in deine Schlafkammer und auf dein Bett und ins Haus deiner Diener und unter dein Volk und in deine Öfen und in deine Backtröge.

29Ja, in dem Deinen und inmitten deines Volkes und in all dem deiner Diener werden die Frösche hinaufsteigen.

Kapitel 8

1Und Jewe sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deine Hand mit deinem Stab über die Ströme aus, über die Flüsse und über die Teiche, und lass die Frösche auf das Land Ägypten heraufsteigen.

2Da streckte Aaron seine Hand über die Wasser Ägyptens aus, und die Frösche stiegen herauf und bedeckten das Land Ägypten.

3Aber die Zeichenkundigen taten mit ihren Geheimkünsten also und ließen die Frösche auf das Land Ägypten heraufsteigen.

4Da rief der Pharao dem Mose und dem Aaron und sprach: Flehet zu Jewe, sodass Er die Frösche von mir und meinem Volk wegnimmt! Und ich will das Volk entsenden, sodass sie dem Jewe opfern.

5Und Mose sprach zum Pharao: Umgib dich mit Ehre an mir: Für wann soll ich für dich und deine Diener und dein Volk flehen, die Frösche abschneiden (aufhören) zu lassen weg von dir und von deinen Häusern? Nur im Fluss werden sie verbleiben.

6Und er sprach: Für morgen. Da sprach er (Mose): Gemäß deinem Wort sei's, damit du erkennst, dass keiner ist wie Jewe, unser Elohim.

7Und die Frösche werden sich abkehren von dir und deinen Häusern und von deinen Dienern und deinem Volk; nur im Fluss verbleiben sie.

8Und Mose und Aaron gingen hinaus, vom Pharao weg; und Mose schrie zu Jewe wegen der Sache der Frösche, die Er über den Pharao gebracht hatte.

9Und Jewe tat gemäß dem Wort Moses, und die Frösche starben aus den Häusern, aus den Höfen und aus den Feldern hinweg.

10 Und man türmte sie auf, Homergefäße um Homergefäße (ein Homer ist ein Trockenhohlmaß von 220 oder mehr Litern), und das Land stank.

11Als der Pharao aber sah, dass Atemraum geworden war, da machte er sein Herz schwer und hörte nicht auf sie, so wie Jewe geredet hatte.

...

 Auch die Zauberer riefen Frösche hervor (Vers 3), aber das Land davon befreien konnten sie nicht, und deren Vermehrung durch seine eigenen Diener war gewiss nicht im Sinne des Pharaos, der Mose und Aaron um Hilfe bat und situationsbedingt das Zugeständnis machte, das Volk ziehen zu lassen (Vers 4). Das war keine Hinwendung zu Jewe, sondern eine Entscheidung zum Wohle des Staates.

 Als die Frösche starben und der Pharao Erleichterung hatte (Vers 11), nahm der Pharao sein Versprechen nicht mehr ernst.

 Die Ägypter verehrten die Frösche in der Froschgöttin Heqet, die einen weiblichen Körper mit einem Froschkopf hatte. Jetzt war von ihrer Ehre nichts mehr übrig.

Die dritte Plage: Stechmücken

12Und Jewe sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deinen Stab aus und schlage den Staub des Landes. Und er wird zu Mücken im ganzen Land Ägypten.

13Und sie taten also. Und Aaron streckte seine Hand mit seinem Stab aus und schlug den Staub des Landes. Da kamen die Stechmücken auf den Menschen und auf das Getier; aller Staub des Landes wurde zu Mücken im ganzen Land Ägypten.

14Und die Zeichenkundigen wollten mit ihren Geheimkünsten ebenso tun, Mücken herausgehen zu lassen, aber sie konnten's nicht. Und die Stechmücken waren auf dem Menschen und auf dem Getier.

15Da sprachen die Zeichenkundigen zum Pharao: Der Finger Elohims (ist dies)! Aber das Herz des Pharaos hatte Halt, und er hörte nicht auf sie, so wie Jewe geredet hatte.

...

 Diese Plage war dem Pharao nicht angekündigt worden; er konnte wissen, woher sie kam. Die Zauberer waren mit ihren Künsten am Ende, hatten aber immerhin etwas von der Macht Jewes erkannt und sogar den Mut, dem Pharao gegenüber einzugestehen, dass der fremde Elohim hier machtvoll gewirkt hatte (Vers 15). Übrigens wandte unser Herr Jesus die Redefigur vom »Finger Gottes« ebenfalls an, durch den Er die Dämonen austrieb (Luk. 11:20).

Die vierte Plage: Geziefer

16Und Jewe sprach zu Mose: (Stehe) früh auf am Morgen, und stelle dich angesichts des Pharaos auf. Da! Er geht hinaus, zu den Wassern. Und du sprichst zu ihm: So spricht Jewe: Entsende Mein Volk, sodass sie mir dienen.

17Denn wenn du Mein Volk nicht entsendest, da!

Ich entsende das Geziefer gegen dich und deine Diener und gegen dein Volk und deine Häuser. Und die Häuser Ägyptens werden voll von Geziefer und auch noch der Erdboden, auf dem sie sein werden.

18Aber an jenem Tag (behandle) Ich das Land Gosen, in dem Mein Volk steht, gesondert, sodass dort kein Geziefer ist, damit du erkennst, dass Ich es bin, Jewe, inmitten des Landes.

19Und Ich setze Loskauf (Bewirkendes) zwischen Mein Volk und dein Volk (kaufe Mein Volk von dieser Plage los); für morgen ist dieses Zeichen.

20Und Jewe tat also, und es kam schweres (massenhaft) Geziefer ins Haus des Pharaos und ins Haus seiner Diener und war im ganzen Land Ägypten. So wurde das Land verderbt angesichts des Geziefers.

21Da rief der Pharao dem Mose und dem Aaron und sprach: Geht, opfert eurem Elohim (hier) im Land.

22Und Mose sprach: Es geht nicht an, so zu tun, denn was Ägyptern ein Gräuel ist, opfern wir Jewe, unserem Elohim. Ja, wenn wir opfern, was Ägyptern ein Gräuel ist, vor ihren Augen  würden sie uns nicht steinigen?

23Einen Weg von drei Tagen gehen wir in die Wildnis und opfern Jewe, unserem Elohim, so wie Er zu uns spricht.

24Da sprach der Pharao: Ich, ich entsende euch, und ihr opfert Jewe, eurem Elohim, in der Wildnis. Nur  entfernt, ja entfernt euch nicht, um wegzugehen. Flehet mir zugunsten.

25Und Mose sprach: Da! Ich gehe hinaus, von dir weg, und ich flehe zu Jewe; und morgen wird sich das Geziefer vom Pharao, von seinen Dienern und seinem Volk abkehren. Nur  möge der Pharao nicht fortfahren, Scherz (mit uns) zu treiben, das Volk nicht zu entsenden, dass es dem Jewe opfere.

26Und Mose ging hinaus, vom Pharao weg, und flehte zu Jewe.

27Und Jewe tat gemäß dem Wort Moses, und Er nahm das Geziefer weg vom Pharao, von seinen Dienern und seinem Volk, nicht eines verblieb.

28Aber der Pharao machte sein Herz schwer auch noch dieses Mal, und er entsandte das Volk nicht.

...

 Gott will, dass alle Menschen zur Erkenntnis Seiner Selbst kommen (1. Tim. 2:4). Mit der Freihaltung des Landes Gosen von all dem Ungeziefer wurde die Erkenntnis Jewes dem Pharao sogar leicht gemacht (Vers 18).

 Der suchte einen Kompromiss: Israel möge opfern, aber innerhalb des Landes (Vers 21). Das war allerdings nicht durchführbar, weil Stiere in Ägypten göttliche Verehrung genossen (Vers 22; 1. Mose 46:34).

 Schließlich erlaubte der Pharao die Opferung in der Wildnis. Nur  zurückkehren sollten die Israeliten (Vers 24). Dann bat er Mose um Fürbitte. Gläubige beten für ihre Feinde. Dem »Nur« des Pharaos setzte Mose sein »Nur« entgegen, dass jener nämlich mit der Entsendung endlich ernst machen sollte (Vers 25).

 Der Pharao aber überlegte es sich anders, und so »speicherte er sich gemäß seiner Härte und seinem unumsinnenden Herzen selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Enthüllung des gerechten Gerichts Gottes« (Röm. 2:5).

Kapitel 9

Die fünfte Plage: eine Viehseuche

1Und Jewe sprach zu Mose: Komm zum Pharao, und du redest zu ihm: So spricht Jewe, der Elohim der Hebräer: Entsende Mein Volk, sodass sie Mir dienen.

2Denn wenn du dich weigerst, sie zu entsenden, und sie noch weiterhin festhältst,

3da! Dann ersteht die Hand Jewes gegen dein Vieh im Gefild, gegen die Rosse, gegen die Esel, gegen die Kamele, gegen das Rindvieh und gegen das Kleinvieh; es (ersteht) eine überaus schwere Seuche.

4Aber außerordentlich (scharf) wird Jewe zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh Ägyptens (unterscheiden), sodass nicht irgendeines stirbt von allem, was den Söhnen Israels (zu eigen ist).

5Und Jewe legte eine bezeugte (Zeit) (fest), sprechend: Morgen tut Jewe diese Sache im Land.

6Und Jewe tat tags darauf diese Sache. Und alles Vieh Ägyptens starb, aber vom Vieh der Söhne Israels starb nicht ein Einziges.

7Und der Pharao sandte hin, und da! Vom Vieh Israels war nicht ein Einziges gestorben. Aber schwer (blieb) das Herz des Pharaos, und er entsandte das Volk nicht.

...

 Alle Tiere Ägyptens wurden von der Seuche befallen, aber nicht alle starben, und vom Vieh nur das auf dem Gefild (Verse 3 + 6), nicht das in den Städten und das am Tag der Ankündigung der Plage noch schnell in die Häuser oder Ställe gebrachte (vgl. Vers 19).

Die sechste Plage: Geschwüre

8Und Jewe sprach zu Mose und zu Aaron: Nehmt euch eine Füllung eurer Fäuste vom Ruß des Hochofens, und Mose streue ihn vor den Augen des Pharaos gen die Himmel.

9Und er wird zu Pulverstaub auf dem ganzen Land Ägypten werden, und er wird am Menschen und am Getier zum Geschwür, knospend, Pocken, im ganzen Land Ägypten.

10Und sie nahmen den Ruß des Hochofens und stellten sich angesichts des Pharaos, und Mose streute ihn gen die Himmel; da entstand ein Geschwür der Pocken, ein knospendes, am Menschen und am Getier.

11Aber die Zeichenkundigen konnten aufgrund des Angesichts des Geschwürs nicht angesichts Moses stehen, denn das Geschwür war an den Zeichenkundigen und an allen Ägyptern.

12Und Jewe gab dem Herzen des Pharaos Halt, und er hörte nicht auf sie, so wie Jewe zu Mose geredet hatte.

...

 Die Zauberer waren selbst erkrankt, und Isis, die Göttin der Heilung, sowie die anderen für Krankheiten zuständigen Götter  wo waren sie eigentlich?

Die siebente Plage: Hagel

13Und Jewe sprach zu Mose: (Steh) früh am Morgen auf, und stelle dich angesichts des Pharaos auf, und du sprichst zu ihm: So spricht Jewe, der Elohim der Hebräer: Entsende Mein Volk, sodass sie Mir dienen.

14Denn ich entsende dieses Mal all Meine Niederstöße in dein Herz und gegen deine Diener und gegen dein Volk, damit du erkennst, dass keiner ist wie Ich im ganzen Land.

15Denn schon jetzt hätte Ich Meine Hand entsenden und dich und dein Volk mit einer Seuche schlagen können, sodass du verschwunden wärst, weg vom Land.

16Aber unwidersprochen (ist's): Diesetwegen ließ Ich dich stehen, um dich Meine Kraft sehen zu lassen und um Meinem Namen auf der ganzen Erde zu verkündigen.

17Noch wirfst du dich auf gegen Mein Volk, sie nimmer zu entsenden.

18Da! Morgen um diese Zeit lasse Ich regnen einen überaus schweren Hagel, so wie noch keiner war in Ägypten vom Tag seiner Gründung an bis jetzt.

19Und nun, sende hin, bringe dein Vieh in Sicherheit und alles, was dein ist im Gefild! Auf alle Menschen und das Getier, das sich im Gefild befindet und nicht ins Haus geholt wird, auf sie stürzt der Hagel herab, und sie sterben.

20Derjenige von Pharaos Dienern, der das Wort Jewes fürchtete, veranlasste seine Diener und sein Vieh, in die Häuser zu fliehen,

21wer aber sein Herz nicht nach dem Wort Jewes richtete, der ließ seine Diener und sein Vieh im Gefild zurück.

22Und Jewe sprach zu Mose. Strecke deine Hand aus gen die Himmel, so kommt Hagel im ganzen Land Ägypten auf die Menschen und auf das Getier und auf alles Kraut des Gefilds im Land Ägypten.

23Da streckte Mose seinen Stab aus gen die Himmel, und Jewe gab Donner und Hagel, und Feuer ging zur Erde nieder. So ließ Jewe Hagel auf das Land Ägypten regnen.

24Und es kam Hagel und um sich greifendes Feuer inmitten des überaus schweren Hagels, wie es im ganzen Land Ägypten, seitdem es zu einer Nation wurde, (noch) nicht gewesen ist.

25Und der Hagel schlug im ganzen Land Ägypten alles, was im Gefild war, vom Menschen bis zum Getier, und alles Kraut des Gefilds schlug der Hagel, und jeden Baum des Gefilds zerbrach er.

26Nur im Land Gosen, wo die Söhne Israels waren, war kein Hagel.

27Da sandte der Pharao hin und rief dem Mose und dem Aaron und sprach zu ihnen: Diesmal verfehlte ich. Jewe ist der Gerechte, ich aber und mein Volk sind die Frevler.

28Flehet zu Jewe  zu viel sind der Donner Elohims und des Hagels , so will ich euch entsenden, und ihr bleibt nicht länger (hier).

29Da sprach Mose zu ihm: Sowie ich aus der Stadt hinausgehe, breite ich meine Hände zu Jewe aus; die Donner werden ablassen, und der Hagel wird nicht noch (weiterhin) sein, damit du erkennst, dass die Erde Jewes ist.

30Dich aber und deine Diener (betreffend) erkenne ich, dass ihr (euch) noch nicht aufgrund des Angesichts Jewes, des Elohims, fürchtet.

31Und der Flachs und die Gerste waren zwar zerschlagen  denn die Gerste hatte Ähren, und der Flachs stand in der Blüte ,

32aber der Weizen und der Spelt waren nicht zerschlagen, weil sie noch dunkel (im Reifen) waren.

33Und Mose ging hinaus, von dem Pharao weg, aus der Stadt und breitete seine Hände zu Jewe aus; da ließen die Donner und der Hagel ab, und der Regen brach nicht mehr herein zur Erde hin.

34Als aber der Pharao sah, dass der Regen und der Hagel und die Donner abgelassen hatten, da fuhr er fort zu verfehlen und machte sein Herz schwer, er und seine Diener.

35Und so hatte das Herz des Pharaos Halt, und nicht entsandte er die Söhne Israels, so wie Jewe durch Mose geredet hatte.

...

 Wieder sprach Jewe, der Elohim der Hebräer, zum Pharao (Vers 13). »Hebräer« bedeutet: dem Jenseitigen Zugehöriger. Sie haben einen anderen Geist als die Welt. Der Pharao verstand Jewe nicht. Jewe aber verherrlichte Sich über ihm, wie Vers 16 zum Ausdruck bringt. Noch heute spricht man überall auf der Erde von jenen Ereignissen. Und wir lernen aus diesem bedeutsamen Vers, was der Apostel Paulus mit Römer 9:16 - 18 sagt: »Demnach liegt es nun nicht an dem Wollenden noch an dem Rennenden, sondern an dem Sich erbarmenden Gott. Denn die Schrift sagt zu Pharao: Ebendeshalb habe Ich dich erweckt, damit Ich an dir Meine Kraft zur Schau stelle und damit Mein Name auf der gesamten Erde kundgemacht werde. Demnach erbarmt Er Sich nun, wessen Er will; aber Er verhärtet auch, wen Er will.«

 Die Plage wurde abgemildert, insofern alle Menschen und alles Vieh, das in Häusern oder Ställen Unterstand fand, verschont bleiben sollte (Verse 19 - 21). Manche Diener des Pharaos glaubten dem Mose und erfuhren folglich Bewahrung.

 Nur im Land Gosen hagelte es nicht (Vers 26) und gewiss auch nicht dort, wo Mose sich bewegte (Vers 29).

 Unter dem Eindruck dieser schweren Plagen gestand der Pharao seine Fehlentscheidung ein (Vers 27). Vielleicht empfand er sogar ein wenig Reue. Er bat Mose sogar um Fürbitte (Vers 28). Das alles aber änderte nichts an seiner selbstherrlichen Herzenshaltung. Und wenn er auch erkannte, dass die Erde Jewes ist (Vers 29) (»Des Herrn ist die Erde und was sie füllt«; 1. Kor. 10:26) und dass keiner ist wie Jewe (Vers 14)  Gotteserkenntnis ist noch lange nicht Gottesfurcht oder gar Glaube. Mose sagte es ihnen deutlich (Vers 30): Ihr fürchtet euch vor den Plagen, fürchtet Jewe Selbst aber nicht.

 Die Angabe der Reifegrade von Flachs und Getreide (Verse 31 + 32) weist auf den Monat Februar hin.

 Immer noch nicht ließ der Pharao das Volk ziehen, »so wie Jewe durch Mose geredet hatte« (Vers 35); dieser Passus bezieht sich auf Moses Rede vor den Ältesten (2. Mose 3:19).

Die letzten Plagen und der Auszug

(2. Mose 10 - 12)

Kapitel 10

Die achte Plage: Heuschrecken

1Und Jewe sprach zu Mose: Komm zum Pharao, denn Ich machte sein Herz schwer und das Herz seiner Diener, damit Ich diese Meine Zeichen in seiner Mitte setze

2und damit du vor den Ohren deines Sohnes und des Sohnes deines Sohnes erzählst, wie Ich Ägypten kahlgemacht habe, und (von) Meinen Zeichen, die Ich inmitten von ihnen tat. So werdet ihr erkennen, dass Ich es bin, Jewe.

3Da kamen Mose und Aaron zum Pharao und sprachen zu ihm: So spricht Jewe, der Elohim der Hebräer: Bis wann noch weigerst du dich, demütig zu werden aufgrund Meines Angesichts? Entsende Mein Volk, sodass sie Mir dienen.

4Denn wenn du dich weigerst, Mein Volk zu entsenden, da! Ich bringe morgen die Heuschrecke in deine Grenzen.

5Und sie wird das Aussehen des Landes bedecken, sodass man das Land nicht mehr sehen kann. Und sie wird das Übrige des Entronnenen fressen, das euch vom Hagel Verbliebene, und all die Bäume fressen, die euch auf dem Gefild sprossen.

6Und deine Häuser werden gefüllt werden und die Häuser deiner Diener und die Häuser ganz Ägyptens, wie es deine Väter und die Väter deiner Väter noch nicht gesehen haben von dem Tag an, da sie auf dem Erdboden sind bis zu diesem Tag. Und er wandte sich um und ging hinaus, weg vom Pharao.

7Da sprachen die Diener des Pharaos zu ihm: Bis wann (noch) wird dieser uns zur Schlinge? Entsende die Mannen, sodass sie Jewe, ihrem Elohim, dienen. Erkennst du (noch) nicht, dass Ägypten verloren geht?

8Da wurden Mose und Aaron zum Pharao zurückgebracht, und er sprach zu ihnen: Geht, dient Jewe, eurem Elohim! Wer, ja wer sind (jene), die gehen sollen?

9Und Mose sprach: Mit unseren Jünglingen und mit unseren Alten wollen wir gehen, mit unseren Söhnen und mit unseren Töchtern, mit unserem Kleinvieh und mit unserem Rindvieh wollen wir gehen, denn ein Fest Jewes ist uns.

10Da sprach er zu ihnen: Ebenso werde Jewe mit euch (befunden), ja so wie ich euch und eure Kindlein entsende! Seht (diese meine Ablehnung), denn Böses (ist die Absicht) eures Angesichts.

11Es sei also nicht! Geht doch, (und zwar nur ihr) mächtigen (Männer), und dient Jewe, denn dies sucht ihr. Da vertrieb sie (jemand) vom Angesicht des Pharaos.

12Und Jewe sprach zu Mose: Strecke deine Hand über das Land Ägypten aus gegen die Heuschrecke, sodass sie auf das Land Ägypten heraufsteigt und alles Kraut des Landes frisst, alles, was der Hagel übrig ließ.

13Und Mose streckte seinen Stab über das Land Ägypten aus; da führte Jewe einen Ostwind herzu in das Land den ganzen Tag und die ganze Nacht. Als es Morgen wurde, da trug der Ostwind die Heuschrecke herbei.

14Und die Heuschrecke stieg auf das ganze Land Ägypten herauf und ruhte innerhalb aller Grenzen Ägyptens in überaus schwerer (Menge). Nicht war die Heuschrecke vormals so wie sie, und nicht wird es nach ihr so werden.

15Und sie bedeckte das Angesicht des ganzen Landes, sodass das Land finster wurde. Und sie fraß alles Kraut des Landes und alle Frucht der Bäume, die der Hagel übrig gelassen hatte. Und nicht wurde übrig gelassen irgendetwas Grünes an den Bäumen und vom Kraut des Gefilds im ganzen Land Ägypten.

16Da ließ der Pharao den Mose und den Aaron schnell rufen und sprach: Ich verfehlte gegenüber Jewe, eurem Elohim, und euch.

17Und nun, trage doch noch diesmal meine Verfehlung und flehet zu Jewe, eurem Elohim, sodass Er diesen Tod bloß von mir wegnimmt.

18Und er ging hinaus, weg vom Pharao, und flehte zu Jewe.

19Und Jewe wandte einen Meereswind um, einen überaus kraftvollen, und er trug die Heuschrecke weg und stieß sie in das Schilfmeer. Keine einzige Heuschrecke verblieb innerhalb der Grenzen Ägyptens.

20Aber Jewe gab dem Herzen des Pharaos Halt, und nicht entsandte er die Söhne Israels.

...

 Die Zeichen und Wunder wirkte Jewe, damit die Ägypter zu Seiner Erkenntnis kommen sollten (2. Mose 9:29), vor allem aber, damit Israel Ihn erkenne (Verse 1 + 2). Die Hebräer sollten ihren Kindern und Kindeskindern erfüllten Herzens erzählen können, was Jewe alles tat, damit sie glauben (5. Mose 6:20 - 25). Der Psalmist bestätigt:»Elohim, mit unseren Ohren hörten wir, unsere Väter erzählten uns das Wirken, das Du gewirkt hast in ihren Tagen, in den Tagen der Vorzeit«(Ps. 44:2).

 Verzweifelt versuchten die Diener des Pharaos, ihn umzustimmen (Vers 7). Die Heuschrecken würden das Land kahl fressen und eine Hungersnot hervorrufen. Da ließ der Pharao den Mose und den Aaron zurückrufen. Jetzt wollte er allerdings genau wissen, wer aus dem Volk denn zum Opferfest gehen würde (Vers 8). Moses Antwort, dass alle mit allem gehen wollen (Vers 9), bestärkte den Pharao in seinem Verdacht, dass sie nicht zurückkehren wollten, zumal Mose bislang noch nie ausdrücklich von einer Rückkehr gesprochen hatte. Mithin war die Antwort des Pharaos in Vers 10 sarkastisch und wie folgt zu verstehen: Ebenso wenig wie Jewe mit euch sein wird, werde ich euch ziehen lassen! Nur die bedeutenden Männer sollten in die Wildnis gehen (Vers 11). Dann trieb man Mose und Aaron aus dem Palast. Blind vor Machtbesessenheit und völlig rücksichtslos gegenüber seinem Volk, das schrecklich zu leiden haben wird, hatte der Pharao Mose und Aaron abgewiesen.

 Der Heuschreckenschwarm überstieg alle Vorstellungen (Verse 13 - 15); alle Vegetation war dahin. Ägypten war verloren; darüber hinaus waren seine Götter zunichte geworden. Nut, der Himmelsgott, und Osiris, der Gott der Fruchtbarkeit, hatten nichts verhindern können.

 Endlich kam der Pharao zur Erkenntnis seiner Verfehlung gegenüber Jewe, dem Elohim der Hebräer (Vers 16). Und Mose flehte für ihn (Vers 18), ganz im Sinne Jesu:»Liebet eure Feind, handelt edel an denen, die euch hassen! Segnet, die euch verfluchen, betet für die, die euch verunglimpfen!« (Luk. 6:27, 28).

 Die Heuschrecken verschwanden, mit ihnen aber auch die Einsicht des Pharaos.

Die neunte Plage: Finsternis

21Und Jewe sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus gen die Himmel, dann entsteht Finsternis im Land Ägypten, und die Finsternis zwingt zum Tasten.

22Und Mose streckte seine Hand gen die Himmel aus; da entstand Finsternis-Dunkelheit (finsterste Dunkelheit) im ganzen Land Ägypten, drei Tage.

23Niemand konnte seinen Bruder sehen, und niemand stand von seiner Stätte auf, drei Tage; aber bei allen Söhnen Israels war Licht in ihren Wohnsitzen.

24Da rief der Pharao den Mose und sprach: Geht! Dient Jewe! Nur eurer Kleinvieh und euer Rindvieh (bleibe) eingestellt; auch eure kleinen Kinder gehen mit euch.

25Aber Mose sprach: Auch du, du (solltest) Opfer und Hinaufzuweihende in unsere Hand geben, sodass wir sie Jewe, unserem Elohim, darbringen.

26Und auch unser Vieh geht mit uns, nicht eine Klaue bleibt; denn von ihm werden wir nehmen, um Jewe, unserem Elohim, zu dienen. Und wir, nicht wissen wir, mit was wir Jewe dienen sollen, bis wir dorthin kommen.

27Aber Jewe gab dem Herzen des Pharaos Halt, und nicht willigte er ein, sie zu entsenden.

28Und der Pharao sprach zu ihm: Geh weg von mir! Hüte dich, ja dich, fortan mein Angesicht zu sehen! Denn an dem Tag, da du mein Angesicht siehst, wirst du sterben.

29Da sprach Mose: Recht hast du geredet; fortan werde ich dein Angesicht nicht nochmals sehen.

...

 Eine übernatürliche dichte Finsternis bedeckte Ägypten. Vom Sonnengott Re, einem der Hauptgötter Ägyptens, dessen Repräsentant der Pharao war, war nichts zu bemerken. Götzen sind Nichtse. Was die Nationen opfern, das opfern sie den Dämonen (1. Kor. 10:19, 20).

 Da schlug der Pharao einen Kompromiss vor (Vers 24), den vierten übrigens (vgl. 2. Mose 8:21, 24; 10:11). Das Vieh der Israeliten sollte zurückbleiben. Diese Tiere könnten die bei der fünften und siebenten Plage (Viehseuche und Hagel) verloren gegangenen Tiere der Ägypter ersetzen.

 Nach den Erfahrungen, die der Pharao mit Jewe gemacht hatte, war aber Gegenteiliges angebracht, nämlich dass die Ägypter Tiere zur Opferung beisteuern sollten (Vers 25).

 Und dann erklärte Mose entschieden, dass alle Tiere mitgehen sollten; nicht eine Klaue würde verbleiben (Vers 26). Dementsprechend dienen auch wir heute unserem Herrn Jesus Christus mit allem, was wir sind und haben; nicht das geringste Teilchen unseres Besitzes dient dem Satan.

 Schließlich sagte Mose, dass er dem Willen des Pharaos entsprechend dessen Angesicht nicht mehr sehen werde (Vers 29). Das steht nicht im Gegensatz zu 2. Mose 12:31, wonach Mose den Pharao dennoch noch einmal sah, weil dies ebenfalls dem Willen des Pharaos nach geschah.

Kapitel 11

Ankündigung der zehnten Plage

1Und Jewe sprach zu Mose: NocheinePlage bringe Ich über den Pharao und über Ägypten; danach entsendet er euch aus diesem Land. Sowie er euch in Gänze entsendet, vertreiben, ja vertreiben wird er euch von diesem Ort.

2Rede du doch vor den Ohren des Volkes, sodass sie erfragen, jeder Mann von seinem Nächsten und jede Frau von ihrer Nächsten, Geräte aus Silber und Geräte aus Gold.

3Und Jewe gab dem Volk Gnade in den Augen Ägyptens; außerdem war der Mann Mose überaus groß im Land Ägypten in den Augen der Diener des Pharaos und in den Augen des Volkes.

4Und Mose sprach (zum Pharao): So spricht Jewe: Etwa in der Mitte der Nacht gehe Ich heraus inmitten Ägyptens.

5Und dann stirbt jeder Erstling im Land Ägypten, vom Erstling des Pharaos, der auf seinem Thron sitzt, bis zum Erstling der Magd, die hinter dem Mühlsteinpaar ist, und auch jeder Erstling des Getiers.

6Und es wird ein großes Geschrei werden im ganzen Land Ägypten, desgleichen (bisher) nicht gewesen war und desgleichen es (das Land Ägypten) nicht hinzufügen wird.

7Aber gegen alle Söhne Israels wird kein Hund seine Zunge regen ¬ vom Mann bis zum Getier ¬, damit ihr erkennt, dass Jewe zwischen Ägypten und Israel außerordentlich (scharf) unterscheidet.

8Dann werden all diese deine Diener zu mir herabsteigen und sich vor mir (huldigend) niederwerfen, sprechend: Gehe hinaus, du und all dein Volk, das deinen Fußspuren (folgt)! Und danach gehe Ich (Jewe) hinaus. Und er (Mose) ging hinaus, weg vom Pharao, in brennendem Zorn.

9Und Jewe hatte zu Mose gesprochen: Der Pharao hört nicht auf euch, damit sich Meine überführenden (Beweise) im Land Ägypten mehren.

10Und Mose und Aaron taten all diese überführenden (Beweise) angesichts des Pharaos. Aber Jewe gab dem Herzen des Pharaos Halt, und nicht entsandte er die Söhne Israels aus seinem Land.

...

 Die zehnte und letzte Plage werde so furchtbar sein, dass der Pharao gezwungen ist, Israel zu entsenden, ja schnellstens zu vertreiben (Vers 1; 2. Mose 6:1; 12:32). Die Ägypter werden ihnen gern silberne und goldene Gegenstände und Schmuck sowie Kleidung mitgeben (Vers 2; 2. Mose 3:21, 22; 12:35, 36; Ps. 105:37, 38). Jewe wird ihnen dieses Wohlwollen ins Herz legen (Vers 3).

 Jeder männliche Erstgeborene werde sterben, sogar der Thronfolger, der als ein Gott angesehen wurde (Vers 5). Alles, was Jewe gefällt, das tut Er in den Himmeln und auf der Erde (Ps. 115:3; 135:6). Bei Ihm hat alles Sinn und Zweck und führt zu Seinen Zielen, insbesondere dass die Menschen Ihn erkennen (Vers 7).

 Die Verse 9 und 10 sind eine Zusammenfassung und der Abschluss des Berichts über die spannungsgeladenen Bemühungen um den Auszug, die Reaktionen des Pharaos und die Plagen. Dass der Pharao das Volk bis dahin nicht entsenden wollte, war in 2. Mose 4:21 angekündigt worden.

 Alle die Zeichen und Wunder geschahen, um Israel für Jewe zu gewinnen, denn wo gibt es einen Elohim, der versuchte, sich eine Nation aus der Mitte einer anderen Nation zu nehmen in solcher Macht und Kraft (5. Mose 4:34)?

Kapitel 12

Das Passah

1Und Jewe sprach zu Mose und Aaron im Land Ägypten, sprechend:

2Dieser Monat sei euch das Haupt der Monate, der erste sei er euch von den Monaten des Jahres.

3Redet zu der ganzen (dies) bezeugenden Versammlung Israels, sprechend: Am zehnten Tag dieses Monats, da nehmen sie sich jeder ein Lamm für das Haus der Väter, ein Lamm für ein Haus.

4Wenn aber in dem Haus zu wenige sind, von einem Lamm (zu essen), so nimmt er es mit seinem Nachbarn, der nahe seines Hauses wohnt. Mittels eines Deckungsbetrags nach (der Zahl der) Seelen, jedermann entsprechend seinem Verzehr, deckt ihr (die Kosten) für das Lamm.

5Ein makelloses Lamm, ein männliches, Sohn eines Jahres, sei euch; von den Schäflein oder von den Ziegen nehmt ihr's.

6Und es sei in eurer Obhut bis zum vierzehnten Tag dieses Monats. Dann schächte es die ganze vereinte bezeugende Versammlung Israels zwischen den zwei Abenden (das heißt zwischen dem Niedergang und dem Untergang der Sonne, also zwischen zwölf und achtzehn Uhr).

7Und sie sollen von dem Blut nehmen und es an die zwei Pfosten und an die Oberschwelle geben, an die Häuser, in denen sie es essen.

8Und sie sollen in dieser Nacht das Fleisch essen; am Feuer gebraten und mit ungesäuerten (Brotfladen) nebst Bitterkräutern essen sie es.

9Nichts davon esst roh oder gekocht als in Wasser Gekochtes, sondern als am Feuer Gebratenes: sein Haupt, darüber hinaus seine Unterschenkel und darüber hinaus sein Inneres.

10Und lasst nichts davon übrig bis zum Morgen. Aber das davon bis zum Morgen Übriggelassene verbrennt ihr im Feuer.

11Und so esst ihr es: eure Lenden gegürtet, eure Sandalen an euren Füßen und euren Stock in eurer Hand; und ihr esst es in Übereile. Ein Passah ist es dem Jewe.

12Und Ich werde in dieser Nacht durch das Land Ägypten gehen und jeden Erstling im Land Ägypten schlagen, vom Menschen bis zum Getier. Und an allen Elohim Ägyptens werde Ich Gerichte tätigen, Ich, Jewe.

13Aber das Blut ist euch zum Zeichen an den Häusern, in denen ihr seid. Und sehe Ich das Blut, so überspringe Ich euch, und in eurer Mitte geschieht kein Zerwuchten zur Verderbung, wenn Ich das Land Ägypten schlage.

14Und dieser Tag werde euch zum Gedenkzeichen, und ihr feiert ihn dem Jewe als Fest; für (all) eure Generationen feiert ihr ihn als Satzung des Äons.

...

 Alle Feste mit all ihren Einzelheiten dienen der Erinnerung an Taten Elohims sowie der Darstellung geistlicher Wahrheiten und sollen das Volk regelmäßig auf Jewe ausrichten und es zur Huldigung und Anbetung Jewes sowie zur Treue und zum Gehorsam bewegen.

 So dient die Festlegung des Monats Nisan (März/April), auch Abhibh genannt, als ersten Monat (Vers 2) nicht nur kalendarischen Zwecken, sondern dem Gedenken an den Auszug aus Ägypten, dieses gewaltigen Heilshandeln Gottes (vergleichbar der Rettung durch die Arche Noahs und unserer Entrückung, die wir sehnlichst erwarten;

1. Thess. 4:16). Alle Sabbate und Festtage weisen Israel auf Jewe, Sein Wirken und Seine Herrlichkeit hin.

 Das Jahr begann übrigens mit dem siebenten Monat (2. Mose 23:6), dem Monat Etanim (September/Oktober), auch Tischri genannt.

 Jeder Monat (das hebräische Wort dafür ist »Neuung«) begann mit dem Neumond. Der Neumond des Monats Nisan war nun ein Zeichen der Erlösung und des Neuwerdens aller Dinge geworden. Aber auch jeder Monatsanfang war zu feiern (4. Mose 10:10).

 Am vierzehnten Tag des ersten Monats schächtete man in der gesamten Volksgemeinschaft ein makelloses, männliches, einjähriges Lamm (Verse 5 + 6). Dies sollte für Israel ein deutlicher Hinweis auf Jesus sein, das makellose und fleckenlose Lamm (1. Pet. 1:19). Das Blut der Lämmer rettete damals die Erstgeborenen vor dem Tode. Das Blut Jesu aber bewirkt eine äonische (für Äonen währende) Erlösung (Heb. 9:11). Und wie sagte Johannes der Täufer? »Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der (ganzen) Welt auf (Sich) nimmt!« (Joh. 1:29).

 Unser Herr Jesus Christus wurde am 14. Nisan des Jahres 32 n. Chr. gekreuzigt. So wie die Lämmer die alten Zustände in Ägypten mit in den Tod nahmen, so starb auch Jesus, allerdings für die gesamte alte, adamitische Menschheit, die demnach starb, wie geschrieben steht: »... dass Einer für alle starb (und) sie demnach alle starben« (2. Kor. 5:14).

 Das Blut nun aber, das an die Türen gestrichen wurde (Vers 7), symbolisiert das Leben (3. Mose 17:11). Durch das alle versühnende Blut des Kreuzes (1. Joh. 2:2) rechtfertigt Gott das Leben aller (Röm. 5:18), macht Er Frieden und söhnt Er gar das All mit Sich aus (Kol. 1:20).

 Das Fleisch der Lämmer sollten die Hebräer in jener Nacht des 15. Nisan, der um 18 Uhr begonnen hatte, essen (Vers 8). Wer leben will, muss das Fleisch Jesu essen (Joh. 6:52), also aus dem Glauben an Seinen dahingegebenen Leib leben.

 Ungesäuerte Brotfladen sollten sie dazu essen. Es war das »Brot der Demütigung« (5. Mose 16:3), das sie an ihre Erniedrigung in der Sklaverei erinnerte. Der Begriff »ungesäuert« steht für Reinheit, wie denn Paulus schreibt: »Wisst ihr nicht, dass ein klein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? Daher reinigt euch gründlich von dem alten Sauerteig, damit ihr ein frischer Teig seid, wie ihr ja als Heilige ungesäuert seid; denn als unser Passah wurde Christus für uns geopfert. Lasst uns daher das Fest nicht in altem Sauerteig begehen, noch im Sauerteig des Üblen und der Bosheit, sondern im ungesäuerten Teig der Aufrichtigkeit und Wahrheit« (1. Kor. 5:6 - 8)

 Die Bitterkräuter ließen die Israeliten immer wieder an die bittere Zeit in Ägypten denken.

 Vom Lamm durfte nichts übrig gelassen werden (Vers 10), denn es war in seiner Gänze dem Jewe geweiht. Dementsprechend weihe der Mensch sich Ihm ganz und behalte nichts in eigensinniger Weise zurück.

 In Übereilung sollten sie das Passah essen, gegürtet, die Sandalen untergebunden, marschbereit (Vers 11) und damit voller Zuversicht im Hinblick auf das Ziel (Luk. 12:35, 36).

 »Ein Passah ist es dem Jewe« (Vers 11). Passah, heb. PSCh, punktiert PäSaCh, leitet sich von pasach, heb. PSCh, punktiert PaSaCh, ab und bedeutet überhumpeln, überspringen, übergehen. Das Fest erinnerte Israel jährlich an das verschonende Übergehen ihrer Häuser einst in Ägypten.

 Der Tod aller Erstgeborenen in Ägypten erwies zugleich, dass alle Elohim des Landes gar nicht existieren (Vers 12). Der Begriff »Elohim« (Verfüger) wird in der Bibel auch für Götzen gebraucht, zumal die dahinter stehenden Dämonen über die Vorstellungswelt der Menschen verfügen (1. Kor 10:20).

 Die Betrachtung der Verse eins bis vierzehn abschließend, lesen wir im Hebräerbrief von Mose: »Durch Glauben hat er das Passah gehalten und die Bestreichung mit Blut vollzogen, damit der Vertilger der Erstgeborenen sie nicht antaste« (Heb. 11:28).

Das Fest der ungesäuerten Brote

15Sieben Tage (vom 15. bis 21. Nisan) esst ihr Ungesäuerte; doch am ersten Tag entfernt ihr Gesäuertes aus euren Häusern, denn jeder, der Gegorenes isst: abgeschnitten (ausgerottet) wird jene Seele von Israel; (dies gilt) vom ersten Tag an bis zum siebenten Tag.

16Und am ersten Tag sei euch eine herausgerufene, heilige Versammlung, und am siebenten Tag (sei euch) eine herausgerufene, heilige Versammlung. Jegliche Arbeit (wörtl.: Auftrag) darf in diesen Tagen nicht getan werden; jedoch was von jeder Seele gegessen wird, dieses allein werde für euch bereitet.

17Und ihr hütet die Ungesäuerten, denn an eben diesem Tag habe Ich eure Heere herausgeführt aus dem Land Ägypten. Und ihr bewahrt diesen Tag für (alle) eure Generationen als Satzung des Äons.

18Im ersten Monat, am vierzehnten Tag des Monats, am Abend (in der letzten Tageszeit, also etwa 17 bis 18 Uhr) esst ihr Ungesäuerte bis zum einundzwanzigsten Tag des Monats am Abend.

19Sieben Tage werde nichts Gesäuertes in euren Häusern gefunden, denn jeder, der Gärendes isst: abgeschnitten wird jene Seele von der bezeugenden Versammlung Israels samt dem Gast (Fremdling) und samt dem Eingeborenen des Landes.

20Jegliches Gärende dürft ihr nicht essen; in all euren Wohnsitzen esst ihr Ungesäuerte.

...

 In 3. Mose 23:6 lesen wir hierzu: »Und am fünfzehnten Tag dieses Monats ist dem Jewe das Fest der Ungesäuerten; sieben Tage esst ihr Ungesäuerte«  (vgl. 4. Mose 28:17). Der 15. und der 21. Nisan waren Festsabbate (Vers 16). Nebenbei: Es folgte am 16. Nisan das Fest der Erstlingsgarbe (3. Mose 23:10, 11).

 Übrigens durfte schon vor dem Fest der ungesäuerten Brote, und zwar während des zur Neige gehenden 14. Nisan, nur Ungesäuertes gegessen werden (Vers 18).

Anweisungen für das Passah

21Und Mose rief allen Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Ziehet hin und nehmt euch Kleinvieh für eure Sippen und schächtet das Passah.

22Und ihr nehmt ein Büschel Ysop (eine Pflanze, vmtl. Majoran, Majoraner syriaca) und taucht es in das Blut, das in der Flachschale ist und langt von dem Blut, das in der Flachschale ist, an die Oberschwelle und an die zwei Pfosten. Ihr aber, nicht geht ihr hinaus, niemand, aus der Öffnung seines Hauses bis zum Morgen.

23Und Jewe wird hindurchschreiten, Ägypten zu zerwuchten. Und sieht Er das Blut an der Oberschwelle und an den zwei Pfosten, so überspringt Jewe die Öffnung und lässt den Verderber nicht in eure Häuser kommen, um zu zerwuchten.

24Und ihr bewahrt dieses Wort dir und deinen Söhnen als Gesetz bis zum Äon.

25Und es geschieht: So ihr denn zu dem Land kommt, das Jewe euch gibt, so wie Er geredet hat, so bewahrt ihr diesen Dienst.

26Und es geschieht: So denn eure Söhne zu euch sprechen: Was (bedeutet) euch dieser Dienst?,

27so sprecht ihr: Ein Opfer des Passahs ist es für Jewe, der die Häuser der Söhne Israels in Ägypten übersprang, als Er Ägypten zerwuchtete, aber unsere Häuser barg. Und das Volk verneigte sich, und sie warfen sich (huldigend) hin.

28Und die Söhne Israels gingen hin und taten so wie Jewe dem Mose und Aaron geboten hatte, so taten sie.

...

 Ysopbüschel wurden zu mancherlei Reinigungshandlungen verwendet (3. Mose 14:6, 49 - 52; 4. Mose 19:18; Ps. 51:9).

 Der Verderber (Vers 23; Heb. 19:28) war ein Gericht übender Engel Jewes.

 Nicht nur jetzt bei ihrem Auszug sollten sie das Passah feiern, sondern bis hinein in den Äon des tausendjährigen Königreichs (Vers 24). Dazu gehört, dass sie all das wunderbare Geschehen ihren Kindern erzählen, sodass es diesen zu einem Kernstück ihrer eigenen Lebensgeschichte wird (Vers 27).

Die zehnte Plage: Tod der Erstlinge

29Und es geschah in der Hälfte (Mitte) der Nacht, da schlug Jewe jeden Erstling im Land Ägypten, vom Erstling des Pharaos, der auf seinem Thron saß, bis zum Erstling des Gefangenen, der im Haus der Zisterne (des Zwingers) war, und jeden Erstling des Getiers.

30Da stand der Pharao des Nachts auf, er und all seine Diener und ganz Ägypten, und ein großes Geschrei war in Ägypten, denn es gab kein Haus, worin kein Toter war.

31Und er rief dem Mose und dem Aaron des Nachts und sprach: Steht auf, geht heraus aus der Mitte meines Volkes, sowohl ihr als auch die Söhne Israels und geht (und) dient Jewe so. wie ihr geredet habt.

32Auch eure Kleinvieh, auch euer Rindvieh nehmt, so wie ihr geredet habt, und geht, und segnet auch mich.

33Und Ägypten drängte das Volk anhaltend, schnell zu sein, um sie aus dem Land zu entsenden, denn sie sprachen: Wir alle sind (sonst) Tote.

...

 Was bereits in 2. Mose 4:22, 23 gesagt war, war nun geschehen: »Und du sprichst zu dem Pharao: So spricht Jewe: Mein Sohn, Mein Erstling, ist Israel. Und Ich spreche zu dir: Entsende Meinen Sohn, sodass er Mir dient. Weigerst du dich aber, ihn zu entsenden, da!, so bringe Ich deinen Sohn, deinen Erstling, um.«

 Jetzt konnte der Pharao nicht mehr anders: er musste Israel ziehen lassen. Seine Bitte »... und segnet auch mich« mag uns verwundern, doch er hat nach all den Fehlentscheidungen den Segen Israels und des als mächtig erkannten Jewe nötig, um sein gesunkenes Ansehen und sein ruiniertes Land wiederherzustellen.

 Die überlebenden Ägypter drängten das Volk hinaus, um etwa nicht selber noch sterben zu müssen, wie auch Psalm 105:38 sagt: »Ägypten freute sich bei ihrem Auszug, denn ihre Angst war auf sie gefallen.«

Aufbruch und Auszug

34Und das Volk trug seinen Teig, ehe er gegoren war, (und) ihre Backtröge in ihren Tüchern eingebunden auf ihrer Schulter.

35Und die Söhne Israels hatten dem Wort Moses gemäß getan und von Ägypten Geräte aus Silber und Geräte aus Gold und Kleidung erfragt.

36Und Jewe gab dem Volk Gnade in den Augen Ägyptens, und sie gaben auf ihr Erfragen hin und (brachten) Ägypten (auf diese Weise) in die Bergung (vor weiteren Gerichten).

37Und die Söhne Israels zogen weg von Ramses gen Sukkot, etwa 600.000 des Fußvolks, die mächtigen (Männer), ohne die Kindlein.

38Aber auch noch viel Mischvolk stieg mit ihnen hinauf und Kleinvieh und Rindvieh, (eine) überaus gewichtige (Menge) Vieh.

39Und sie buken den Teig, den sie aus Ägypten mitgeführt hatten, zu Kuchen aus Ungesäuerten, denn er war nicht gegoren, denn sie waren aus Ägypten vertrieben worden und hatten nicht zögern können und sich auch nichts Verzehrbares bereitet.

40Und die Zeit des Wohnsitzes der Söhne Israels in Ägypten war 430 Jahre.

41Und es geschah am Ende der 430 Jahre, ja es geschah: An eben diesem Tag gingen alle Heere Jewes aus dem Land Ägypten heraus.

42Eine Nacht der Behütungen war sie dem Jewe, sie aus dem Land Ägypten herauszuführen. Dies ist diese Nacht Jewes, eine Nacht der Behütungen aller Söhne Israels, für (all) ihre Generationen.

...

 Wie in 1. Mose 15:14 verheißen, zogen sie mit großem Gut aus (Vers 36). Mit Frauen und Kindern sowie dem Mischvolk (Vers 38) dürften es etwa zwei Millionen Menschen gewesen sein. Ein Jahr später zählte man (ohne den Stamm Levi) 603550 wehrfähige Männer (4. Mose 1:46). Das Mischvolk bestand aus Mischlingen von Israeliten und Ägyptern sowie Sklaven und Freien anderer Völker. Sie werden in

4. Mose 11:4 »Sammelsurium« genannt und sollten den Hebräern noch Probleme machen.

 Die 430 Jahre (Vers 40) sind vom Auszug Abrahams aus Haran im Jahr 1890 v. Chr. an gerechnet (1. Mose 12:4). Der Apostel Paulus schreibt dazu: »Ein von Gott schon früher gültig gemachter Bund kann durch ein Gesetz, das 430 Jahre danach gegeben wurde, doch nicht für ungültig erklärt werden, um dadurch die Verheißung aufzuheben« (Gal. 3:17). Die Verheißung ist die des Segens für alle Sippen des Erdbodens (1. Mose 12:2, 3).

 Die 400 Jahre der Demütigung (1. Mose 15:13; Ap. 7:6) begannen im Jahr 1860 v. Chr. mit der Verächtlichmachung Isaaks durch Ismael bei der Entwöhnungsfeier für Isaak (1. Mose 21:9).

 Am 15. Nisan des Jahres 1460 v. Chr. (Vers 41; 4. Mose 33:3) zog Israel aus dem Sklavenhaus Ägypten aus. Der Sohn Jewes, Sein Erstling (2. Mose 4:22), Israel, hatte Seine Herrlichkeit erfahren und konnte Ihm nun in Dankbarkeit und Freude dienen.

Die Satzung des Passahs

43Und Jewe sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Satzung des Passahs: Kein Sohn eines Auslands darf davon essen.

44Aber jeder mit Silber erworbener Diener eines Mannes, so du ihn beschneidest, dann darf er davon essen.

45Ein Beisasse (Einwohner ohne Bürgerrecht) oder Gedungener darf nicht davon essen.

46IneinemHaus wird's gegessen; nichts lässt du von dem Fleisch aus dem Haus nach draußen hinausgehen; und das Gebein daran zerbrecht ihr nicht.

47Die ganze bezeugende Versammlung Israels tut es.

48Und so denn ein Fremdling bei dir zu Gast ist und das Passah dem Jewe vollziehen will, so muss alles ihm angehörige Männliche beschnitten werden, und dann darf er nahen, es zu vollziehen, und er wird wie ein Eingeborener des Landes (gerechnet). Aber jeder Unbeschnittene darf nicht davon essen.

49EineZielanweisung (gilt) dem Eingeborenen und dem Fremdling, der in eurer Mitte zu Gast ist.

50Und alle Söhne Israels taten so wie Jewe dem Mose und dem Aaron geboten hatte, so taten sie.

51Und es geschah: An eben diesem Tag führte Jewe die Söhne Israels aus dem Land Ägypten heraus, aufgeteilt nach ihren Heeren.

...

 Dies waren einige wichtige Vorschriften für das Passahmahl. Eine elementare Anweisung galt für alle: Teilnehmen durften nur Beschnittene, keinesfalls aber Unbeschnittene, weil ihre  Unbeschnittenheit dem Fleisch einen Rang vor Jewe einräumte. Nicht jeder der mit Israel aus Ägypten ausgezogenen Männer durfte das Passah feiern.

 Das prophetische Wort, dass dem Passahlamm kein Gebein zerbrochen werden darf (Vers 46: 4. Mose 9:12; Ps. 34:21), erfüllte sich, als die Krieger zu Jesus am Kreuz kamen, wahrnahmen, dass Er schon gestorben war, und Ihm die Beine nicht zerschmetterten (Joh. 19:33). »Dies ist geschehen, damit die Schrift erfüllt werde: Kein Knochen soll an Ihm zerbrochen werden« (Joh. 19:36).

 Das Passahfest fand in den Häusern statt (Vers 46), war aber ein Freudenfest der gesamten Volksgemeinschaft. Nichts vom Fleisch des Lammes durfte nach draußen und damit zu Unbeschnittenen hinausgebracht werden.

Durch das Schilfmeer

(2. Mose 13 - 15)

Kapitel 13

Die Heiligung der Erstlinge und das Fest der ungesäuerten Brote

1Und Jewe redete zu Mose und sprach:

2Heilige Mir jeden Erstgeborenen! Der Durchbrechende jedes Mutterschoßes inmitten der Söhne Israels, inmitten der Menschen und inmitten des Getiers ¬ Mein ist er!

3Und Mose sprach zu dem Volk: Zu gedenken ist dieses Tages, an dem ihr aus Ägypten herausgingt, aus dem Haus der Dienstbarkeit, denn infolge der Kraft (Seiner) Hand führte Jewe euch heraus aus diesem Land. Und nicht wird Gegorenes gegessen.

4Am heutigen Tag geht ihr heraus, im Monat Abhibh.

5Und es geschehe: So denn Jewe dich bringt zum Land des Kanaaniters und des Hethiters und des Amoriters und des Hiwiters und des Jebusiters, das Er deinen Vätern zugeschworen hat, dir zu geben, ein Land, das von Milch und Honig fließt, so dienst du (mit) diesem Dienst in diesem Monat.

6Sieben Tage isst du Ungesäuerte, und am siebten Tag ist ein Fest dem Jewe.

7Ungesäuerte werden die sieben Tage gegessen, und nicht sehe man bei dir Gegorenes, und nicht sehe man bei dir Gesäuertes (Sauerteig) innerhalb all deiner Grenzen.

8Und du erzählst deinem Sohn an jenem Tag, sprechend: (Es geschieht) um deswillen, was Jewe mir bei meinem Herausgehen aus Ägypten getan hat.

9Und es sei dir zum Zeichen auf deiner Hand und zum Gedenkzeichen zwischen deinen Augen, damit die Zielanweisung Jewes in deinem Mund befunden wird, dass Jewe dich infolge (Seiner) mächtigen Hand aus Ägypten herausgeführt hat.

10Und du bewahrst diese Satzung zu ihrer bezeugten Zeit von Tagen zu Tagen (von den Festtagen des einen Jahres zu denen des nächsten Jahres).

11Und es geschehe: So denn Jewe dich zum Land des Kanaaniters bringt, so wie Er dir und deinen Vätern geschworen hat, und es dir gibt,

12so übergibst du dem Jewe jeden, der den Mutterschoß durchbricht; und jeden den Mutterschoß Durchbrechenden des Wurfs des Getiers, der dir zuteilwird: die Männlichen sind dem Jewe.

13Und jeden Durchbrechenden vom Esel kaufst du mit einem Lamm los, und wenn du ihn nicht loskaufst, so brichst du ihm das Genick. Und jeden Erstling des Menschen inmitten deiner Söhne kaufst du los.

14Und es geschehe: So denn dein Sohn dich später fragt, sprechend: Was (bedeutet) dies?, so sprichst du zu ihm: Infolge der Kraft (Seiner) Hand führte Jewe uns aus Ägypten heraus, aus dem Haus der Dienstbarkeit.

15Und als es geschah, dass der Pharao hart bleib, uns zu senden, da brachte Jewe jeden Erstling im Land Ägypten um, vom Erstling des Menschen bis zum Erstling des Getiers. Darum opfere ich dem Jewe jeden den Mutterschoß Durchbrechenden, die Männlichen, aber jeden Erstling meiner Söhne kaufe ich los.

16Und es wird zum Zeichen auf deiner Hand und zu Gebinden zwischen deinen Augen, dass Jewe uns infolge der Kraft (Seiner) Hand aus Ägypten herausführte.

...

 Jeder Erstgeborene unter den Menschen und den Haustieren gehörte Jewe. »Mein ist er!«, sagte Jewe (Vers 2). Er war Jewe zu heiligen, zu übergeben (Vers 12), für Ihn abzusondern. Diese Anweisung sollte die Israeliten immer wieder an den Tag ihrer Errettung aus Ägypten und besonders an die Verschonung ihrer Erstgeborenen vom Tode erinnern. Jewe hatte sie bewahrt, darum gehörten sie Ihm. Da Kinderopfer nicht sein durften, musste man die Erstlinge mit einem Lösegeld loskaufen (Vers 13).

 Später trat der Stamm Levi an die Stelle der Erstlinge (4. Mose 3:11 - 13, 44 - 51), was das Lösegeld betraf. Aber Gott dargestellt wurden sie, wie denn auch unser Herr Jesus: »Als dann die (vierzig) Tage ihrer (Mirjams) Reinigung nach dem Gesetz des Mose erfüllt waren, brachten sie Ihn (Jesus) nach Jerusalem hinauf, um Ihn dem Herrn darzustellen, so wie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: Jeder Männliche, der den Mutterleib auftut, soll dem Herrn geheiligt heißen« (Luk. 2:22, 23).

 Esel konnten Jewe nicht geweiht werden, weil sie als unrein galten. Einem nicht mit einem Lamm losgekauften Esel war das Genick zu brechen, wobei kein Blut floss, sodass kein Opfer vorlag.

 Der Monat Nisan wird auch Abhibh (Ähriger, Ährenmonat) genannt (Vers 4).

 Im weitesten Sinne soll sich ganz Israel heiligen, denn das gesamte Volk war Jewes Erstgeborener (2. Mose 4:22), und dementsprechend sieben Tage lang nichts Gesäuertes essen, mithin in Reinheit feiern. Sauerteig ist ein Symbol für Übles und Böses (1. Kor. 5:6 - 8). Das jährliche Fest der ungesäuerten Brote sollte sich ihnen einprägen wie ein Zeichen (Verse 9 + 16) auf ihrer Hand und ihrer Stirn.

Elohim geleitete sie

17Und es geschah: Als der Pharao das Volk entsandt hatte, da leitete sie Elohim nicht den Weg durch das Land der Philister, obgleich er nahe war, denn Elohim sprach: Dass doch das Volk sich nicht umstimme, wenn sie Krieg sehen (erwarten müssen), und sie gen Ägypten zurückehren.

18Und Elohim wandte das Volk auf den Weg der Wildnis des Schilfmeers; und in Fünfschaften (Fünf-Mann-Kampfgruppen) stiegen die Söhne Israels aus dem Land Ägypten herauf.

19Mose aber nahm die Gebeine Josephs mit sich, denn dieser hatte die Söhne Israels schwören lassen, ja schwören lassen, sprechend: Elohim wird euch heimsuchen, ja heimsuchen (vor Sein Angesicht bringen); dann (bringt) ihr meine Gebeine samt euch hinauf, weg von diesem Land.

20Und sie zogen weg von Sukot und lagerten in Etam am Rande der Wildnis.

21Und Jewe wandelte vor ihrem Angesicht, tags in einer Wolkensäule, um sie den Weg zu leiten, und nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, sodass sie tags und nachts gehen (konnten).

22Nicht wich die Wolkensäule tags noch die Feuersäule nachts vom Angesicht des Volks.

...

 Der Auszug der Söhne Israels aus Ägypten begann am 15. Nisan des Jahres 1460 v. Chr. mit dem Zug von Ramses nach dem südlich davon gelegenen Sukot (2. Mose 12:37; 4. Mose 33:3).

 An Kämpfen mit den Philistern war dem Volk wahrlich nicht gelegen, sodass sie kein Interesse an dem direkten Weg längs der Mittelmeerküste hatten (Vers 17). Überhaupt aber war es Gottes Wille, sie in die Wildnis Sinai zu bringen, weil Er Großes an ihnen tun wollte.

 Elohim lenkte das Volk zum Schilfmeer (Vers 18); es heißt heute Rotes Meer und hat im Norden zwei Arme, den Golf von Ejlat oder Akaba als östlichen und den Golf von Suez als westlichen Arm.

 Am 16. Nisan lagerten sie des Nachts im Raum Sukot, in der Nacht des 17. Nisan im Gebiet von Etam (Vers 20; 4. Mose 33:5, 6). Etam lag westlich des Schilfmeers am Rande der Wildnis Etam, die sich über beide Seiten des Meeres erstreckte (4. Mose 33:8).

 Mose wusste sich verpflichtet, die Gebeine Josephs mitzunehmen (Vers 19; 1. Mose 50:25). Joseph hatte die diesbezügliche Anweisung im Glauben getroffen, wie wir in Hebräer 11:22 lesen: »Durch Glauben gedachte Joseph, verscheidend, des Auszugs der Söhne Israels und gab Anweisungen bezüglich seiner Gebeine.«

 Die Wolken- und Feuersäule ¬ es war eine einzige Säule (2. Mose 14:24) ¬ war das Zeichen der Anwesenheit Jewes und Seiner Wegweisung. Er leitet zu Seinen Zielen. Israel sollte in all den ungeahnten Problemen und Nöten, die ihnen auf der Wanderung durch die Wildnis begegnen würden, lernen, auf Jewe zu vertrauen. König David hatte es gelernt, als er dichtete: »Mein Steilfels und meine Jagdburg bist Du, und um Deines Namens willen leitest Du mich und lenkst Du mich« (Ps. 31:4).

Kapitel 14

Die Verfolgung durch den Pharao

1Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2Rede zu den Söhnen Israels, sodass sie umkehren und angesichts

Pi-Hachirots lagern zwischen Migdol und dem Meer. Angesichts Baal-Zephons, ihm gegenüber, lagert ihr am Meer.

3Aber der Pharao wird bezüglich der Söhne Israels sprechen: Ratlose sind sie im Land, die Wildnis verschloss sie, wider sie.

4Und Ich werde dem Herzen des Pharaos Halt geben, sodass er sie verfolgt, hinter ihnen her; und Ich will über dem Pharao verherrlicht werden und über all seiner Wappnung, und die aus Ägypten werden erkennen, dass Ich es bin, Jewe. Und sie (die Söhne Israels) taten also (das heißt: sie kehrten um).

5Als aber dem Regenten Ägyptens berichtet wurde, dass das Volk entwichen war, da wandte sich das Herz des Pharaos und seiner Diener um bezüglich des Volks, und sie sprachen: Was ist dies, das wir taten, dass wir Israel aus unserem Dienst entsandten?

6Und er ließ seine Streitwagen anschirren und nahm sein Kriegsvolk mit sich.

7Ja er nahm 600 der erwählten (auserlesenen) Streitwagen und jeden Streitwagen Ägyptens und drei Kämpfer auf jeden davon.

8Und Jewe gab dem Herzen des Pharaos Halt, des Regenten Ägyptens, und er verfolgte die Söhne Israels, hinter (ihnen her), obwohl die Söhne Israels infolge einer hohen Hand herausgingen.

9Und die aus Ägypten verfolgten sie, hinter ihnen her, und holten sie ein, als sie an dem Meer lagerten ¬ jedes Ross der Streitwagen des Pharaos und seine Berittenen und all seine Wappnung (all sein Heer) ¬ gegenüber Pi-Hachirot angesichts Baal-Zephons.

10Und der Pharao nahte, und die Söhne Israels erhoben ihre Augen, und da! Ägypten zog hinter ihnen her. Und sie fürchteten sich überaus, und die Söhne Israels schrien zu Jewe.

11Und sie sprachen zu Mose: (Ist's), weil es in Ägypten keine Gräber gibt, dass du uns mitgenommen hast, um in der Wildnis zu sterben? Was ist dies, das du uns getan hast, uns herauszuführen aus Ägypten?

12Ist dies nicht das Wort, das wir in Ägypten zu dir redeten, sprechend: Lass ab von uns, und wir wollen Ägypten dienen, denn gut ist's uns, Ägypten zu dienen, besser als dass wir in der Wildnis sterben.

13Mose aber sprach zu dem Volk: Fürchtet euch nicht! Stellt euch hin und seht die Rettung durch Jewe, die Er euch am heutigen Tag verschaffen wird. Denn die aus Ägypten, die ihr am heutigen Tag seht, ihr werdet sie nicht noch weiterhin sehen bis zum Äon.

14Jewe wird für euch streiten, ihr aber, ihr werdet schweigen (euch still verhalten).

...

 Plötzlich sollte Israel auf dem Weg nach Süden umkehren, nach Norden wandern und zwischen genau bestimmten Orten, deren Lage heute unbekannt ist, am Meer lagern (Vers 2; 4. Mose 33:7). So lautete die zunächst unverständliche Anweisung Jewes.

 Sehr wahrscheinlich erstreckte sich der nördlichste Teil des Golfes von Suez damals viel weiter nach Norden als heute und bezog auch die Bitterseen ein.

 Der Pharao deutete die Umkehr als Ratlosigkeit und Verwirrung (Vers 3), wodurch das Volk zu einer leichten Beute geworden sei, zumal er den riesigen wirtschaftlichen Verlust an Sklaven nicht hinnehmen zu müssen meinte (Vers 5). Er hatte wohl vergessen, welch eine hohe Hand, welch ein gewaltiger Gott, die Israeliten herausgeführt hatte (Vers 8). So ließ er all seine Streitkräfte, darunter 600 Elite-Streitwagen, antreten (Verse 6 + 7).

 Israel lagerte am westlichen Ufer des Schilfmeers, als sich der 17. Nisan neigte und das Heer des Pharaos am Horizont erschien.

 Das Erschrecken in Todesangst und der klägliche innere Zusammenbruch (Verse 10 - 12) zeigen, dass die Zeichen und Wunder der zehn Plagen kein Zuspruch mehr für sie waren. In diesem Falle schien es nach aller menschlichen Erkenntnis unmöglich zu sein, dass Jewe sie retten könnte. (Mögen wir Gläubigen heute dazu schweigen, denn wie schnell geraten wir in Verzagtheit und wie sehr müssen auch wir immer wieder und immer noch lernen, unserem herrlichen Gott und Vater zu vertrauen.)

 Israel schrie zu Jewe (Vers 10), aber wohl ohne Hoffnung.

 Da schenkte Jewe dem Mose den gewaltigen Zuspruch des Verses 13: »Fürchtet euch nicht!« Beruhigt euch und seht, was Jewe tut. Die Rettung geschieht, und zwar einzig und allein durch Jewe.

 »Jewe wird für euch streiten, ihr aber werdet euch still verhalten« (Vers 14). Diese Worte haben sich in der Geschichte Israels wiederholt erfüllt. Glaube aber ist vonnöten. Und noch immer haben sie daran zu arbeiten, bis sie in die Sabbatruhe eingehen (Heb. 4:9, 10). »Nicht durch Heer oder Kraft (von Menschen) geschieht's, sondern durch Meinen Geist, spricht Jewe der Heere« (Sach. 4:6). »Gut ist es, auf die Rettung Jewes zu warten und still zu sein« (Klgl. 3:26).

Der Zug durch das Schilfmeer

15Und Jewe sprach zu Mose: Was schreist du zu Mir? Rede zu den Söhnen Israels, dass sie wegziehen (weggehen sollen).

16Du aber, erhebe deinen Stab und strecke deine Hand über das Meer aus und spalte es, sodass die Söhne Israels inmitten des Meeres im Trockenen ankommen.

17Und Ich, da! Ich gebe dem Herzen Ägyptens Halt, sodass sie hinter ihnen herkommen, und Ich will verherrlicht werden über dem Pharao und über all seiner Wappnung, über seinen Streitwagen und über seinen Berittenen.

18Und die aus Ägypten erkennen, dass Ich es bin, Jewe, indem Ich über dem Pharao verherrlicht werde, über seinen Streitwagen und über seinen Berittenen.

19Da zog der Beauftragte (Bote, Engel) des Elohim weg, der angesichts des Heerlagers Israels wandelnde, und ging hinter sie; und die Wolkensäule zog von ihrem Angesicht weg und nahm hinter ihnen Stand.

20Und so kam sie zwischen das Heerlager Ägyptens und das Heerlager Israels; und (dort) wurde sie Gewölk und Finsternis, und (hier) erleuchtete sie die Nacht; und nicht nahte dieses zu diesem während der ganzen Nacht.

21Und Mose streckte seine Hand über das Meer aus, und Jewe ließ das Meer zurückgehen infolge eines starken Ostwinds während der ganzen Nacht; und Er machte das Meer zur Wüstenei, und die Wasser wurden gespalten.

22 Und die Söhne Israels kamen inmitten des Meeres im Trockenen an, und die Wasser waren ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken.

23Aber die aus Ägypten verfolgten sie und kamen hinter ihnen her, alle Rosse des Pharaos, seine Streitwagen und seine Berittenen, zur Mitte des Meeres.

24Und es geschah in der Nachtwachenzeit »Morgen« (3.00 bis 6.00 Uhr), da lugte Jewe in der Feuer- und Wolkensäule zum Heerlager Ägyptens aus und verstörte das Heerlager Ägyptens.

25Und Er verklemmte das Rad seiner Wagen und brachte es zu erschwertem (Drehen). Da sprach Ägypten: Fliehen will ich, weg vom Angesicht Israels, denn Jewe streitet für sie gegen Ägypten.

26Und Jewe sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus über das Meer, sodass die Wasser zurückkehren über die aus Ägypten, über seine Streitwagen und über seine Berittenen.

27Da streckte Mose seine Hand aus über das Meer, und das Meer kehrte, als der Morgen anbrach, zu seinem ursprünglichen Zustand zurück. Und die aus Ägypten flohen, um ihm nicht zu begegnen. Aber Jewe schüttelte Ägypten inmitten des Meeres ab.

28Und die Wasser kehrten zurück und bedeckten die Streitwagen und die Berittenen des ganzen Heeres des Pharaos, die im Meer hinter ihnen hergekommen waren; nicht ein Einziges von ihnen verblieb.

29Aber die Söhne Israels waren inmitten des Meeres im Trockenen gewandelt, und die Wasser waren ihnen eine Mauer zu ihrer Rechten und zu ihrer Linken.

30Und so rettete Jewe an jenem Tag Israel aus der Hand Ägyptens; und Israel sah Ägypten als Totes am Gestade des Meeres.

31Und Israel sah die große Hand, die Jewe inmitten Ägyptens betätigt hatte, und das Volk fürchtete Jewe, und sie glaubten Jewe und dem Mose, seinem Diener.

...

 Und Moses rief Jewe mit überlauter Stimme an (Vers 15); auch für ihn war die Situation dramatisch. Zunächst sollte er die ihn umringenden Israeliten anweisen, an ihre Plätze zu gehen, und dann bekam er den Auftrag, seinen Stab zu erheben und das Meer zu spalten (Vers 16).

 Ganz Ägypten sollte erkennen, dass Jewe der absolute Elohim ist, und Ihn verherrlichen (Verse 17 + 18). Deshalb verhärtete der, »der verhärtet, wen Er will« (Röm. 9:17, 18), das Herz des Pharaos.

 Es war inzwischen wohl 18 Uhr geworden; der 18. Nisan war angebrochen. Die Wolken- und Feuersäule, auf der einen Seite Gewölk und Finsternis, auf der anderen Licht, bildete eine undurchdringliche Scheidung zwischen den beiden Heerlagern, wo sich auch der Israel leitende Bote hingestellt hatte (Vers 19 + 20;

2. Mose 23:20).

 Es ist anzunehmen, dass die Wassermauern zur Rechten und zur Linken einen großen Abstand voneinander hatten, sodass Israel auf breiter Front durch das Meer ziehen konnte (Vers 21). Ihr Durchzug war vor Beginn des Morgens beendet. Gegen drei Uhr des Nachts begannen die Ägypter mit der Verfolgung; sie kamen aber nicht recht voran (Verse 23 - 25). Die Krieger erkannten, dass sie verloren waren und wollten fliehen. Kurz vor sechs Uhr morgens stürzten die zurückkehrenden Wassermassen auf sie (Verse 27 + 28).

 Die Ereignisse zusammenfassend, steht in Hebräer 11:29 geschrieben: »Durch Glauben durchschritten sie das Rote Meer wie trockenes Land, während die Ägypter, als sie den gleichen Versuch unternahmen, verschlungen wurden.« Auch der Apostel Paulus erinnert daran ¬ wenn auch unter anderem Aspekt ¬, »... dass unsere Väter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer hindurchgezogen sind und alle in Mose in der Wolke und im Meer getauft wurden« (1. Kor. 10:1, 2).

 Nach diesem die Geretteten bis ins Mark freudig erschütternden Erlebnis glaubten und vertrauten sie Jewe und Mose, seinem Diener (Vers 31). Jewe hatte Sein Volk erlöst! Und sie sangen und priesen Ihn (Kap. 15).

Der Lobgesang Moses und Israels

1Damals sangen Mose und die Söhne Israels dem Jewe dieses Lied und sprachen, sprechend: Ich will singen dem Jewe, denn Er stieg hoch, ja stieg hoch; das Ross und seinen Reiter schleuderte Er ins Meer.

2Meine Stärke und mein Psalm ist Je, und Er wurde mir zur Rettung. Dies ist mein El, und ich lasse Ihn (mir) vertraut sein (oder: (meine) Heimstätte sein), der Elohim meines Vaters, und ich erhöhe Ihn.

3Jewe ist ein Kriegsmann, Jewe ist Sein Name.

4Den Wagen des Pharaos und seiner Wappnung brachte Er im Meer zum Ziel, und die Auswahl seiner Zu-dritt-Kämpfer ist im Schilfmeer versunken.

5Tumultende (Wasser) bedeckten sie, sie (stürzten) wie ein Stein herab in den Schatten (der Tiefe).

6Deine Rechte, Jewe, ist geadelt durch Kraft, Deine Rechte, Jewe, scheucht den Feind auf.

7Und in der Größe Deiner Erhabenheit zerstörst Du die wider Dich Aufständischen; Du entsendest Deinen brennenden (Zorn), er frisst wie Stroh.

8Und infolge des Windes Deiner schnaubenden (Nase) wurden die Wasser geballt, aufgestellt wie ein Wall waren die Strömenden, die tumultenden Wasser gerannen (das meint: wurden fest) im Herzen des Meeres.

9Der Feind sprach: Ich verfolge (sie), ich hole (sie) ein, ich verteile Beute, mit ihnen wird (die Gier) meiner Seele erfüllt, ich zücke mein Schwert, meine Hand entrechtet sie!

10Du wehtest mit Deinem Wind, das Meer bedeckte sie; sie sackten ab wie Blei in adeligen (majestätischen) Wassern.

11Wer ist wie Du, Jewe, inmitten der Elim? Wer ist wie Du, ein Geadelter in Heiligkeit, ein Gefürchteter der lobenden (Ruhmestaten), Macher des Wunderbaren!

12Du strecktest Deine Rechte aus, die Erde verschlang sie.

13Du leitest mit Deiner Huld das Volk, dieses, das Du erlöst hast, Du lenktest mit Deiner Stärke zur Heimstatt Deiner Heiligkeit.

14Die Völker hörten's, sie erbebten, eine Wehe erfasste die Einwohner Philistiens.

15 Dann wurden die Tausendschaftsführer Edoms rastlos, die Leitenden (Starken) Moabs, sie erfasste ein Erzittern; Zergehende waren alle Einwohner Kanaans.

16Grauen und Angst wird auf sie fallen; infolge der Größe Deines Armes werden sie still wie Gestein, bis Dein Volk, Jewe, hinübergeht, bis hinübergeht das Volk, dieses, das Du erworben hast.

17Du wirst sie bringen und sie pflanzen auf dem Berg Deines Losteils, dem Fundament, das Du für Dein Wohnen gewirkt hast, Jewe, dem Heiligtum, mein Herr, das Deine Hände bereitet haben.

18Jewe regiert für den Äon und die (weitere Zeit) des Bezeugens.

19Denn die Rosse des Pharaos kamen inmitten seiner Streitwagen und inmitten seiner Berittenen im Meer an, und Jewe ließ die Wasser des Meeres über sie zurückkehren; aber die Söhne Israels waren inmitten des Meeres im Trockenen gewandelt.

20Und Mirjam, die Prophetin, die Schwester Aarons, nahm das Tamburin in ihre Hand, und all die Frauen gingen aus, hinter ihr her, mit Tamburinen und in wirbelnden Tänzen.

21Und Mirjam antwortete ihnen (den Männern im Wechselgesang): Singet dem Jewe ein Lied, denn hoch stieg Er, ja hoch stieg Er; das Ross und seinen Reiter schleuderte Er ins Meer.

...

 All das die Menschen umwandelnde und die Gotteserkenntnis vertiefende Erlebte drängte ganz Israel zum Lobpreis Jewes.

 »Wer ist wie Du, Jewe, inmitten der Elim?« (Vers 11). Jewe ist einzigartig! Elim ist der Plural von El. El bedeutet: dem alles zu eigen ist und zu dem hin alles ist. Jewe ist hocherhaben über alle Elim, über alle, die Götter heißen mögen (Eph. 1:21; 1. Kor. 8:5).

 Die »Erde« verschlang die Ägypter (Vers 12); hier ist in poetischer Weise an die unteren Bereiche der Erde gedacht (vgl. Ps. 63:10).

 Dass die Völker in und um Kanaan von der gewaltigen Tat Jewes hören würden, war klar, ebenso dass sie vor Angst zergehen würden (Verse 14 - 16; vgl. 5. Mose 2:25; 11:25). Die Hure Rahab in Jericho wusste dies noch nach 40 Jahren (Jos. 2:9 - 11).

 Mit dem »Hinübergehen« des Volkes (Vers 16) ist sicherlich der Eingang in das verheißene Land gemeint. Dort wird Jewe wohnen (Vers 17), und dort werden sie Ihm dienen. Dies war ja auch der Zweck des Auszugs (2. Mose 5:1; 7:26; 8:16).

 Jewe regiert (Vers 18), jetzt zwar noch nicht in Seinem Königreich, aber Er herrscht und Sein Wille geschieht nicht nur im gegenwärtigen bösen Äon (Gal. 1:4), sondern auch im nächsten, dem des tausendjährigen Königreichs, in welchem das Wort Gottes bezeugt wird.

 Selbstverständlich erhoben auch die Frauen Jewe hoch (Vers 20). Mirjam war eine Prophetin. Ein Prophet ist, wer Gottes Worte ausspricht.

 Mögen wir das Lied des Mose und des Lämmleins, das die Überwinder in der Endzeit in ähnlich dramatischer Situation singen werden, als Fortführung des am Schilfmeer gesungen Lobliedes verstehen: »Groß und erstaunlich sind deine Werke, Herr, Gott, allgewaltiger, gerecht und wahrhaft sind Deine Wege, Du König der Äonen! Wer sollte Dich nicht fürchten, o Herr, und nicht verherrlichen Deinen Namen? Denn Du allein bist huldreich. Alle Nationen werden eintreffen und vor Deinen Augen anbeten, da Deine gerechten Wege offenbart wurden« (Off. 15:3, 4).

In Mara und Elim

22Und Mose ließ Israel vom Schilfmeer wegziehen, und sie gingen hinaus zur Wildnis Schur und gingen drei Tage in der Wildnis, und sie fanden kein Wasser.

23Da kamen sie nach Mara; sie konnten aber die Wasser von Mara nicht trinken, weil sie bitter waren; darum nannte man ihren Namen Mara (das heißt: es ist bitter).

24Und das Volk murrte wider Mose, sprechend: Was sollen wir trinken?

25Da schrie er zu Jewe, und Jewe (wies) ihm als Ziel ein Holz an, und er warf es in die Wasser, und die Wasser wurden süß. Dort setzte Er (Jewe) ihm (dem Volk) Gesetz und Recht fest, und dort erprobte Er es

26und sprach: Wenn du hörst, ja hörst auf die Stimme Jewes, deines Elohims, und das in Seinen Augen Gerade tust und (dein) Ohr Seinen Geboten (leihst) und all Seine Gesetze hütest: All die Erkrankung, die Ich auf die in Ägypten legte, werde Ich nicht auf dich legen, denn Ich, Jewe, bin dein Heiler.

27Und sie kamen nach Elim, und dort waren zwölf Wasserquellen und siebzig Psalmen; und sie lagerten dort an den Wassern.

...

 Israel zog in die Wildnis Schur; sie wird auch Etam genannt (4. Mose 33:8). Sie kamen nach Mara; die Wasser dort aber waren bitter. Sofort zeigte sich, dass der Glaube des Volkes wetterwendisch und schwach war. Trotz all der gerade erfahrenen Macht und Treue Jewes und trotz der Wolken- und Feuersäule, die ihnen deutlich machte, dass Jewe für sie da ist und sorgen wird, murrten sie gegen Mose und mithin gegen Jewe. Sie waren noch weit entfernt von der Glaubenshaltung des zukünftig wiedergeborenen Volkes, von der Jesus sprach: »Ihr sollt euch nicht sorgen und sagen: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Womit sollen wir uns umhüllen? Denn nach all diesem trachtet man bei den Nationen. Euer himmlischer Vater weiß doch, dass ihr all dieser Dinge bedürft. Suchet nun zuerst das Königreich und seine Gerechtigkeit, und man wird euch dies alles hinzufügen« (Mat. 6:31 - 33).

 Mose rief Jewe dringlich an, der ihn auf ein Holz, einen Stamm oder Ast, aufmerksam machte (Vers 25), und die Wasser wurden süß. Jewe hatte Israel erprobt, und es hatte gemurrt und versagt. Umso einprägsamer war Seine wunderbare Hilfe. Jewe erwies Sich ihnen als ihr Heiler, ihr Arzt (Vers 26). Übrigens werden die Blätter des Holzes, anders gesagt: der Bäume, im tausendjährigen Königreich (Hes. 47:12) zur Heilung dienen wie auch im Königreich auf der neuen Erde (Off. 22:2). Vor allem aber denken wir beim Holz an 1. Petrus 2:24: »Er Selbst (Jesus) hat unsere Sünden in Seinem Körper an das Holz hinaufgetragen, damit wir von den Sünden abkommen und der Gerechtigkeit leben: Durch dessen Stiemen wurdet ihr geheilt.«

 Alsdann gab Jewe Seinem Volk eine erste Leitlinie Seines Gesetzes und Rechts: Sie sollen Seinen Geboten gehorchen und sie tun (Vers 26); dann käme Sein Segen auf sie.

 Israel hatte wieder etwas gelernt. So gewährte Jewe ihnen eine gesegnete Erquickung in Elim, übersetzt: Hallenartige (Vers 27; 4. Mose 33:9). König David erfuhr später Ähnliches: »In ersehnten fruchtbaren (Fluren) lässt Er mich verweilen, zu Wassern der Ruhestätten hin lenkt Er mich« (Ps. 23:2). Mit zwölf Wasserquellen war an jeden Stamm gedacht. Die Zahl 70 der Psalmen weist auf einen »Übergang« hin, hier den zum Berg Sinai.

Wachteln und Manna

(2. Mose 16 - 18)

Kapitel 16

Die Söhne Israels murrten

1Und sie zogen von Elim weg, und die ganze bezeugende Schar der Söhne Israels kam zur Wildnis Sin, die zwischen Elim und dem Sinai (liegt), am fünfzehnten Tag des zweiten Monats nach ihrem Herausgehen aus dem Land Ägypten.

2Und die ganze bezeugende Schar der Söhne Israels murrte wider Mose und wider Aaron in der Wildnis.

3Und die Söhne Israels sprachen zu ihnen: Wer gibt's, dass wir doch infolge der Hand Jewes im Land Ägypten gestorben wären, wo wir an den Fleischtöpfen saßen, wo wir Brot aßen zur Sättigung! Denn ihr führtet uns hinaus in diese Wildnis, um diese ganze Versammlung infolge des Hungers zu töten.

4Da sprach Jewe zu Mose: Da! Ich lasse euch Brot aus den Himmeln regnen, und das Volk soll hinausgehen und auflesen, (und zwar) die Tagesmenge an ihrem Tag, damit Ich es erprobe, ob es nach Meiner Zielanweisung handelt oder nicht.

5Und es geschieht am sechsten Tag, da bereiten sie, was sie einbringen, und es wird das Doppelte gegenüber dem sein, was sie Tag um Tag auflesen.

6Und Mose und Aaron sprachen zu allen Söhnen Israels: Am Abend werdet ihr erkennen, dass Jewe euch aus dem Land Ägypten herausgeführt hat,

7und am Morgen, da werdet ihr die Herrlichkeit Jewes sehen, denn Er hat eure Murrereien wider Jewe gehört. Und was sind wir, dass ihr gegen uns murrt?

8Und Mose sprach: (Ihr werdet's erkennen), indem Jewe euch am Abend Fleisch zu essen gibt und am Morgen Brot, um satt zu werden, da Jewe eure Murrereien gehört hat, mit denen ihr wider Ihn murrt. Und was sind wir? Nicht gegen uns (richten) sich eure Murrereien, sondern gegen Jewe.

9Und Mose sprach zu Aaron: Sprich zu der ganzen bezeugenden Schar der Söhne Israels: Nahet dem Angesicht Jewes, denn Er hörte eure Murrereien.

10Und es geschah: Als Aaron zu der ganzen bezeugenden Schar der Söhne Israels redete, da wandten sie sich zur Wildnis, und da! Die Herrlichkeit Jewes erschien in der Wolke!

...

 Am 15. Siw in der Wildnis Sin war es wieder so weit: das Volk murrte: Wären wir doch lieber in Ägypten gestorben, wo wir nicht hungerten (Verse 1 - 3)! Der Psalmist sagt dazu: »Schnell vergaßen sie Seine Werke, nicht suchten sie Seinen Rat« (Ps. 106:13). Ihr Unglaube hinderte Jewe aber nicht, ihnen zuzusagen, dass sie am Abend Fleisch und am Morgen Brot bekämen (Verse 4 + 8), um sie zu Seiner Erkenntnis zu führen (Vers 6).

 Von dem Brot aus dem Himmel sollten sie täglich nur die für diesen Tag benötigte Menge auflesen (Vers 4). Auf diese Weise wurde ihnen ihre völlige Abhängigkeit von Jewe bewusst und konnten sie lernen, auf Ihn zu vertrauen, dass Er auch an nächsten Tag für sie sorgen werde.

 Jewes Brot wies auf Jesus, das wahre Brot, hin, der sagte: »Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter aßen das Manna in der Wildnis und starben. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabsteigt, damit man davon esse und nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgestiegen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben für den Äon. Das Brot aber, das Ich für das Leben der Welt geben werde, ist Mein Fleisch« (Joh. 6:48 - 51).

 Am sechsten Tag würde das Volk die doppelte Menge einsammeln (Vers 5). Mit dieser Verheißung führte Jewe den Sabbat für Israel ein. Vorher war von einem Sabbat für Menschen noch nie die Rede gewesen.

 Die Zahl sechs wird im Hebräischen durch den Buchstaben Waw dargestellt, der als Wort »und« bedeutet. Sechs Tage lang wird gesammelt und gesammelt und gesammelt, hört also das »und, und, und« nicht auf. Mit der Sechs kommt dies zum Abschluss; die Sechs steht symbolisch für »Abschluss«, »Ende«. Schließlich bedeutet Sabbat: aufhören, mit der Arbeit aufgehört haben, ruhen.

 In Seiner großen Geduld und Güte forderte Jewe das Volk sodann auf, sich Seinem Angesicht zu nahen (Vers 9). Und sie sahen Seine Herrlichkeit (Vers 10). Die Herrlichkeit Gottes erstrahlte und leuchtete (Off. 21:23) und gab auch ihren Herzen Licht und Erkenntnis (2. Kor. 4:6).

Fleisch und Brot zur Speise

11Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

12Ich hörte die Murrereien der Söhne Israels. Rede zu ihnen, sprechend: Zwischen den zwei Abenden (zwischen dem Niedergang und dem Untergang der Sonne) werdet ihr Fleisch essen, und am Morgen werdet ihr des Brotes satt werden, und so werdet ihr erkennen, dass Ich es bin, Jewe, euer Elohim.

13Und es geschah am Abend, da (stiegen) Wachteln herauf und bedeckten das Lager. Und am Morgen (des 16. Siw des Jahres 1460 v. Chr.) war ein Belag von Tau rings um das Lager.

14Und der Belag von Tau (stieg) herauf, und da! Auf dem Angesicht der Wildnis war (etwas) Dünnes, Graupeliges, dünn, wie der Reif auf der Erde.

15Und die Söhne Israels sahen's und sprachen jedermann zu seinem Bruder: »Man« (»Zugeteiltes«) ist es! Denn sie wussten nicht (näher), was es war. Und Mose sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das Jewe euch zum Verspeisen gegeben hat.

...

 Erkenntnis kommt allein von Jewe; jetzt sollten sie durch die Gaben von Fleisch und Brot zur Erkenntnis Jewes kommen (Vers 12). Möge die Erkenntnis sich geistlich auswirken!

 Gegen Abend bedeckten Wachteln das Lager (Vers 13). Diese rebhuhnähnlichen Vögel sind nach langen Flügen so ermattet, dass man sie leicht packen kann.

 Das Man (Manna) wird in Vers 31 des Weiteren als weiß wie Koriandersamen und nach Honig schmeckend beschrieben. Israel hat das Man nie vergessen; auch Paulus erwähnt es als »geistliche Speise« (1. Kor. 10:3), und die Juden argumentierten mit dem Man gegen Jesus (Joh. 6:31). Der Psalmist Asaph schreibt: »Er ließ Man zum Essen auf sie regnen, und Getreide der Himmel gab Er ihnen. Brot der Recken aß jedermann, Speise entsandte Er ihnen zur Sättigung« (Ps. 78:24, 25). Ein Recke ist ein mächtiger Kämpfer; hier sind himmlische Boten gemeint, aber auch Jewe Selbst wird als Recke bezeichnet (Jes. 49:26).

Anweisungen für das Auflesen des Man

16Dies ist das Wort, das Jewe gebot: Lest auf von ihm (dem Man), jeder Mann entsprechend seinem Bedarf an Speise, ein Omer (Homer, Gomer; Trockenhohlmaß, ca. 2,2 Liter, evtl. 3,6 oder 4 oder 4,5 Liter) pro Kopf gemäß der Zahl eurer Seelen, jedermann für die, die in seinem Zelt sind, so nehmt ihr's.

17Und die Söhne Israels taten so und lasen auf, der eine mehr und der andere weniger.

18Und sie maßen's mit dem Omer, und der mehr (gesammelt hatte), hatte keinen Überschuss, und der weniger (gesammelt hatte), hatte keinen Mangel; jedem Mann entsprechend seinem Bedarf an Speise, so hatten sie's aufgelesen.

19Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse davon übrig bis zum Morgen.

20Aber sie hörten nicht auf Mose, und einige Mannen ließen davon bis zum Morgen übrig; da war es madig von Würmern, und es stank. Und Mose war über sie ergrimmt.

21Und sie lasen es auf, Morgen um Morgen, jedermann entsprechend seinem Bedarf an Speise. Wurde aber die Sonne heiß, so zerfloss es.

22Und es geschah am sechsten Tag, da lasen sie das Doppelte an Brot auf, zwei Omer für jeden Einzelnen. Da kamen alle Würdenträger der bezeugenden Schar und berichteten es dem Mose.

23Und er sprach zu ihnen: Dies ist es, was Jewe geredet hat: Ein Sabbatfeiern, ein heiliger Sabbat dem Jewe ist morgen. Was ihr backen wollt, backt, und was ihr kochen wollt, kocht, und all das Überschüssige belasst in eurer Obhut bis zum Morgen.

24Und sie beließen es bis zum Morgen, so wie Mose geboten hatte, und es stank nicht, und keine Made war darin.

25Und Mose sprach: Esst es am heutigen Tag, denn der heutige Tag ist ein Sabbat dem Jewe. Am heutigen Tag werdet ihr es nicht finden im Gefild.

26Sechs Tage lest ihr es auf, aber am siebenten Tag ist Sabbat, da ist nichts da.

27Und es geschah am siebenten Tag, da gingen einige von dem Volk hinaus, um aufzulesen, aber sie fanden nichts.

28Da sprach Jewe zu Mose: Bis wohin noch weigert ihr euch, Meine Gebote und Meine Zielanweisungen zu bewahren?

29Seht, dass Jewe euch den Sabbat gegeben ha, darum gibt Er euch am sechsten Tag Brot für zwei Tage. Bleibt jedermann an seiner Stätte, niemand gehe am siebenten Tag von seinem Ort hinaus.

30Und das Volk (feierte) Sabbat am siebenten Tag.

31Und dasHaus Israel nannte seinen Namen Man, und es war wie Koriandersamen, weiß; und sein Geschmack wie Honig im Deckelkrug.

...

 Wie viel ein jeder auch auflas, jeder hatte das für seine Familie Angemessene in seinem Gefäß (Verse 16 - 18). Dies darf auch für uns ein Muster sein, wie der Apostel Paulus schreibt: »Also denn nicht so, dass andere Entspannung haben, ihr aber Bedrängnis, sondern zum Ausgleich soll bei der jetzigen Gelegenheit eure Überfülle den Mangel jener ausgleichen, sodass ein andermal die Überfülle jener eine Hilfe für euren Mangel werde, damit ein Ausgleich stattfinde, so wie geschrieben steht: Wer viel gesammelt hatte, dessen Teil nahm nicht zu; und wer wenig gesammelt hatte, dessen Teil war nicht geringer« (2. Kor. 8:13 - 15).

 Von der Speise sollte nichts bis zum Morgen aufgehoben werden (Vers 19). Ebenso sprach Jesus: »Seid nicht um den morgigen Tag besorgt; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen« (Mat. 6:34). Einige hörten nicht auf Mose und ließen etwas übrig (Vers 2), vertrauten also Jewe nicht. Die Würmer fraßen es. Mose war ergrimmt.

 Am sechsten Tag lasen sie das Doppelte auf (Vers 22). So sorgte Jewe dafür, dass sie den Sabbat einhalten konnten. In Vers 23 erscheint das Hauptwort »Sabbat« zum ersten Mal in der Heiligen Schrift. Der Sabbat war ein heiliger, das heißt abgesonderter und Jewe gewidmeter Tag und zu feiern.

 Und noch einmal waren einige ungehorsam und gingen am Sabbat hinaus, um aufzulesen (Vers 27). Jewe rügte sie scharf (Vers 28). Stephanus kennzeichnet die Sache wie folgt: »Ihr Halsstarrigen, ihr an Herzen und Ohren Unbeschnittenen, stets prallt ihr mit dem Geist, dem heiligen, zusammen! Wie eure Väter, so auch ihr« (Ap. 7:51).

 Doch nun kam das Volk zur Sabbatruhe. Am 22. Tag des zweiten Monats (des Monats Siw) des Jahres 1460 v. Chr. feierten sie den ersten Sabbat (Vers 30).

 Zum Man, das in den Versen 14 und 31 beschrieben wird, ist noch zu sagen, dass es wie Bedolach-Harz aussah, man es zermahlen und zermalmen konnte und es wie der Marksaft des Öls schmeckte

(4. Mose 12:7, 8).

Die Aufbewahrung eines Omers Man

32Und Mose sprach: Dies ist das Wort, das Jewe gebot: Ein voller Omer von ihm (dem Man) sei euren Generationen zur Obhut (übergeben), damit sie das Brot sehen, mit dem Ich euch in der Wildnis gespeist habe, als Ich euch aus dem Land Ägypten herausführte.

33Und Mose sprach zu Aaron: Nimm ein Kristallgefäß, und gib dort einen vollen Omer Man hinein, und belasse es angesichts Jewes euren Generationen zur Obhut.

34So wie Jewe dem Mose geboten hatte, so beließ es Aaron angesichts des Zeugenden (bezeugenden und zum Leben zeugenden Wortes Gottes) zur Obhut.

35Und die Söhne Israels aßen das Man vierzig Jahre, bis sie zum Wohnen im Land kamen. Das Man aßen sie, bis sie zum Rand des Landes Kanaan kamen.

36Aber der Omer, der zehnte Teil des Ephas ist er.

...

 Aaron stellte das Gefäß mit dem Man angesichts der von Adam an überlieferten Tontafeln und damit angesichts des bezeugenden Wortes Gottes auf. Man beachte, dass mit den Worten »angesichts Jewes« (Vers 33) und »angesichts des Zeugenden« (Vers 34) das zeugende Wort mit Jewe gleichgesetzt wird; schließlich ist Jesus Selbst das Wort (Joh. 1:1).

 Hernach stand das Gefäß angesichts der Bundeslade (1. Kön. 8:9;

2. Chron. 5:10) im »Zelt des Bezeugten« (»Zelt der Zusammenkunft«, »Zelt der Begegnung«, »Stiftshütte«). Im Tempel Salomos war es dann so, dass sich das Man in der Bundeslade in einer goldenen Urne befand (Heb. 9:4).

Kapitel 17

Israels Hadern in Rephidim

1Und die ganze bezeugende Schar der Söhne Israels zog weg von der Wildnis Sin, ihren Zuggruppen gemäß, auf Befehl des Mundes Jewes, und sie lagerten in Rephidim, aber da war kein Wasser für das Volk, um zu trinken.

2Da haderte das Volk mit Mose, und sie sprachen: Gebt uns Wasser, sodass wir trinken! Und Mose sprach zu ihnen: Was hadert ihr bei mir, was erprobt ihr Jewe?

3Und das Volk dürstete dort nach Wasser, und das Volk murrte wider Mose und sprach: Warum dies, dass du uns aus Ägypten heraufgebracht hast, um mich und meine Söhne und meine Viehherden im Durst sterben zu lassen?

4Da schrie Mose zu Jewe, sprechend: Was soll ich diesem Volk tun? Noch ein wenig, und sie steinigen mich.

...

 Gesteinigt hätten sie den Mose fast; ihr neuerliches Murren war sehr aggressiv.

 Sich in Drangsalen rühmen (Röm. 5:3) und Gott im Voraus zuversichtlich für seine Lösung des Problems danken (Phil. 4:6) ¬ sogar heute tun dies, obwohl sie den heiligen Geist haben, nur die wenigsten Gläubigen.

Wasser aus dem Felsen

5Und Jewe sprach zu Mose: Geh hinüber angesichts des Volks, und nimm (einige) von den Ältesten Israels mit dir! Und deinen Stab, mit dem du den Fluss geschlagen hast, nimm in deine Hand und gehe.

6Da! Ich stehe dir angesichts dort auf dem Felsen am Horeb. Und du schlägst gegen den Felsen, und Wasser werden aus ihm herausgehen, sodass das Volk trinken kann. Und Mose tat so vor den Augen der Ältesten Israels.

7Und er nannte den Namen der Stätte Massa (Erprobung) und Meriba (Haderei) aufgrund des Haders der Söhne Israels und aufgrund dessen, dass sie Jewe erprobt hatten, sprechend: Ist Jewe in unserer Mitte oder nicht?

...

 Rephidim lag am Horeb, dem Gebirgszug, zu welchem der Berg Sinai gehörte.

 Jewe stand auf dem Felsen, der mit Ihm identifiziert werden darf. Die Heilige Schrift bezeichnet Jewe mehrfach als den Felsen (5. Mose 32:4, 15, 18, 31; Ps. 78:35; 95:1). Der Apostel Paulus schreibt: »Alle tranken dasselbe geistliche Getränk; denn sie tranken aus dem geistlichen Felsen, der folgte. Der Felsen aber war der Christus«

(1. Kor. 10:4).

 Der Zweifel daran, ob Jewe bei dem Volk sei oder nicht, war angesichts der Wolken- und Feuersäule und nach all den Wundern eine Frechheit ohnegleichen und ist uns ¬ oberflächlich gesehen ¬ unverständlich. Aber das Fleisch ist nun mal so. »Die Gesinnung des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott« (Röm. 8:7).

 Sie erprobten Jewe, wollten Ihn gewissermaßen zwingen, Sich zu beweisen. Gäbe Er ihnen Wasser, so wäre Er da, andernfalls gäbe es Ihn nicht.

 Jewe, voller Geduld und Erbarmen ¬ wieder erwies Er Sich Seines Volkes als groß und herrlich. Er gab ihnen Wasser.

 Der Felsen war nur einmal zu schlagen, Jesus war nur einmal zu kreuzigen; das nächste Mal sollte Mose zu dem Felsen sprechen

(4. Mose 20:1 - 13); nun gibt Jesus das Wasser des Lebens, wenn man Ihn anruft. »Wenn jemand dürstet, komme er zu Mir und trinke! Wer an Mich glaubt, wie die Schrift sagt, aus dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen« (Joh. 7:37, 38).

 Der Psalmist ermahnt: »Am heutigen Tag, wenn ihr Seine Stimme hört, verhärtet euer Herz nicht wie zu Meriba, wie am Tag der Erprobung in der Wildnis« (Ps. 95:7, 8).

Der Kampf gegen Amalek

8Und Amalek kam und kämpfte mit Israel in Rephidim.

9Und Mose sprach zu Josua: Erwähle uns Mannen und gehe hinaus, streite gegen Amalek! Morgen stelle ich mich oben auf den Hügel auf, und der Stab Elohims ist in meiner Hand.

10Und Josua tat, wie Mose zu ihm gesprochen hatte, um gegen Amalek zu streiten. Und Mose, Aaron und Hur stiegen oben auf den Hügel hinauf.

11Und es geschah: So wie Mose seine Hand erhöhte, so wurde Israel übermächtig, und so wie er seine Hand ruhen ließ, so wurde Amalek übermächtig.

12Und die Hände Moses wurden schwer. Da nahmen sie einen Stein und legten ihn unter ihn, und er saß auf ihm. Und Aaron und Hur umfingen ihn an seinen Händen, einer von dieser Seite und einer von jener Seite. Und es geschah: Seine Hände (blieben) treu (fest) bis zum Untergang der Sonne.

13Und Josua streckte Amalek und sein Volk mit dem Mund (der Schneide) des Schwertes nieder.

14Und Jewe sprach zu Mose: Schreibe dies zum Gedenken in (eine Schriftrolle) gezählter (Worte) und lege vor den Ohren Josuas dar, dass Ich auswischen, ja auswischen werde das Gedenken an Amalek unter den Himmeln.

15Und Mose baute einen Altar und nannte seinen Namen Jewe-Nisi (Jewe ist mein Mahnzeichen, Banner, Siegespanier)

16und sprach: Denn (meine) Hand (lege ich zum Schwur) an den Thronsitz Jes: Es streitet Jewe gegen Amalek von Generation zu Generation.

...

 Da rückten die Amalekiter an, vom Satan geleitet, der immer die Vernichtung Israels will; sie waren Nachkommen Amaleks, eines Enkels Esaus (1. Mose 36:12, 16).

 Josua (»Jewe ist Rettung«), der Sohn Nuns aus dem Stamm Ephraim (4. Mose 13:16), sollte eine Streitmacht aufstellen (Vers 9).

 Am nächsten Tag kam es zum Kampf. Mose, Aaron und Hur, ein Sohn Kalebs aus dem Stamm Juda (1. Chron. 2:19), ein Bediensteter des Mose, stiegen auf einen Hügel. Mose erhob seinen Stab mit beiden Händen (Vers 11) über seinen Kopf. Dieser Stab, mit dem er schon in Ägypten Machttaten vollbracht hatte, war nun das Feldzeichen Israels (vgl. Vers 15) und Ausdruck des Glaubens des Mose und seiner totalen Abhängigkeit von Jewe. Gewiss flehten Mose, Aaron und Hur zu Jewe. Vereint im Glauben, dass Jewe der Allgewaltige ist, unterstützten sie den Mose nicht nur im Allgemeinen, sondern hier und jetzt praktisch, als die Hände Moses schwer wurden (Vers 12); und Moses Hände blieben erhoben und fest bis zum Sonnenuntergang und Sieg.

 Aus Dankbarkeit und zur Huldigung Jewes baute Mose einen Altar und nannte ihn Jewe-Nisi, weil Jewe Selbst sein Feldzeichen war. Moses Stab hatte die Macht Jewes verkörpert.

 Nun hatte Jewe dem Volk Israel nicht nur Wachteln und Man und Wasser gegeben, sondern Sich ihnen auch durch einen militärischen Sieg als ihr Beschützer erwiesen. Von jetzt an werden sie Ihm doch wohl glauben und in Treue gehorchen? Leider aber steht in Hebräer 3:15 bis 4:2 ganz anderes geschrieben.

 Zwischen Israel und den Amalekitern herrschte stets ärgste Feindschaft (Verse 14 + 16; 4. Mose 14:43, 45; Ri. 3:12, 13; 6:3, 33; 7:12). Erst die Könige Saul (1. Sam. 15:1 - 3; 14:48) und David

(1. Sam. 30:17) konnten die Macht der Amalekiter brechen und sie weitgehend vernichten. Saul eroberte ihre Hauptstadt Auaris am Wadi El-Arisch (1. Sam. 15:5, 7). Zur Zeit des Königs Hiskia löschte der Stamm Simon den Rest der Amalekiter aus (1. Chron. 4:42, 43). Ja, wer Israel segnet, wird gesegnet; wer aber Israel verflucht, wird verdammt (1. Mose 12:3).

Kapitel 18

1Und Jitro, der Priester Midians, der Schwiegervater Moses, hörte alles, was Elohim dem Mose und Israel, seinem Volk, getan hatte (insbesondere) dass Jewe Israel aus Ägypten herausgeführt hatte.

2Da nahm Jitro, der Schwiegervater Moses, Zippora, die Frau Moses, nach ihren Entsendungen (ihren Entlassungen durch die Verwandtschaft mit Geschenken)

3und ihre zwei Söhne. Der Name des einen war Gersom (»Dortiger  Fremdling«), denn er hatte gesprochen: Ein Fremdling wurde ich in einem auswärtigen Land.

4Und der Name des anderen war Elieser (»Mein El ist Helfen«), denn: Der Elohim meines Vaters ist meine Hilfe und barg mich vor dem Schwert des Pharaos.

5Da kamen Jitro, der Schwiegervater des Moses, und seine Söhne und seine Frau zu Mose in die Wildnis, wo er am Berg Elohims lagerte.

6Und er ließ zu Mose sprechen: Ich, dein Schwiegervater Jitro, komme zu dir und deine Frau und ihre zwei Söhne mit ihr.

7Da ging Mose hinaus, seinem Schwiegervater zu begegnen. Und er warf sich hin und küsste ihn, und sie fragten ein jeder seinen Nächsten bezüglich des Friedens (Wohlergehens) und kamen in das Zelt.

8Und Mose erzählte seinem Schwiegervater alles, was Jewe dem Pharao und Ägypten Israels wegen angetan hatte, all das Erschöpftmachende, das sie auf dem Weg erreicht hatte, und dass Jewe sie geborgen hatte.

9Und Jitro wurde einig (freute sich) aufgrund all des Guten, das Jewe Israel getan hatte, dass Er es vor der Hand Ägyptens barg.

10Und Jitro sprach: Gesegnet sei Jewe, der euch barg vor der Hand Ägyptens und vor der Hand des Pharaos, der das Volk unter der Hand Ägyptens (hinweg) barg.

11Nun erkenne ich, dass Jewe größer ist als all die Elohim, denn in der Sache, in der sie vermessen waren, (kam's) wider sie.

12Und Jitro, der Schwiegervater Moses, nahm Hinaufzuweihendes und Opfer für Elohim. Und Aaron und alle Ältesten Israels kamen, um mit dem Schwiegervater Moses angesichts Elohims Brot zu essen.

...

 Der Besuch Jitros bei Mose sollte sich als segensreich erweisen.

 Mose hatte seine Frau Zippora offensichtlich zu Jitro geschickt, als er die Reise nach Ägypten antrat, um sie vor der Versklavung zu bewahren. Jetzt brachte Jitro sie und ihre Söhne Gersom (2. Mose 2:22) und Elieser zurück. Sie trafen sich am Berg Elohims, dem Gebirgsmassiv Horeb  (Vers 5; 2. Mose 3:1). Mose begrüßte seinen Schwiegervater mit aller Ehrerbietung (Vers 7).

 Nachdem Mose ihm alles erzählt hatte, kam Jitro zur Erkenntnis des wahren Gottes und pries Ihn (Vers 10). Alle Elohim Ägyptens hatten sich als nichtig erwiesen (Vers 11). Der Psalmist sagt: »Ein großer El ist Jewe und ein großer Regent über alle Elohim« (Ps. 95:3). Und Paulus schreibt: »Wenn es zwar auch sogenannte Götter gibt (sei es im Himmel oder auf Erden, ebenso wie da viele Götter und viele Herren sind), so ist jedoch für uns nur Einer Gott, der Vater, aus dem das All ist (und wir sind zu Ihm hingewandt), und nur Einer Herr, Jesus Christus, durch den das All geworden ist (und wir sind es durch Ihn)« (1. Kor. 8:5, 6).

 Jitro brachte Hinaufzuweihendes, also Brandopfer

zur Huldigung Jewes dar sowie Opfer (Schlachtopfer) (Vers 12). Und sie aßen Brot, was uns ihre herzliche Gemeinschaft erkennen lässt.

Der gute Rat Jitros

13Und es geschah am nächsten Tag, da setzte sich Mose, um das Volk zu richten. Und das Volk stand vor Mose vom Morgen bis zum Abend.

14Und der Schwiegervater Moses sah alles, was er dem Volk tat und sprach: Was ist diese Sache, die du dem Volk tust? Weshalb sitzt du, du allein, und das ganze Volk steht vom Morgen bis zum Abend vor dir?

15Und Mose sprach zu seinem Schwiegervater: Weil das Volk zu mir kommt, um bei Elohim nachzufragen.

16Wenn bei ihnen eine Rechtsache aufkommt, kommt sie zu mir, und ich richte zwischen jedermann und seinem Gefährten, und ich lasse (sie) die Gesetze Elohims und Seine Zielanweisungen erkennen.

17Da sprach der Schwiegervater Moses zu ihm: Die Sache, die du tust, ist nicht gut.

18Zermürbt, ja zermürbt wirst du, ja du, auch noch dieses Volk, das bei dir ist, denn zu schwer ist dir die Sache, nicht kannst du, du allein, sie tun.

19Nun, höre meine Stimme: Ich rate dir, und der Elohim wird mit dir sein: Sei du für das Volk da gegen den Elohim hin, indem du, ja du, die Rechtsachen zu dem Elohim bringst.

20Und du warnst sie (die Menschen) durch die Gesetze und die Zielanweisungen und führst sie zur Erkenntnis des Weges, den sie gehen, und des Werkes, das sie tun (sollen).

21Du aber, du ersiehst aus all dem Volk fähige Mannen, Elohim fürchtende, Mannen der Wahrheit, die Vorteilsnahme hassen. Und diese setzt du über sie ein als Fürsten der Tausendschaften, Fürsten der Hundertschaften, Fürsten der Fünfzigschaften und Fürsten der Zehnerschaften,

22sodass sie das Volk allezeit richten. Und es geschehe (so): Jede große Sache bringen sie zu dir, aber jeder kleine Sache richten sie, ja sie. Und so erleichtere (dich von dem, was) auf dir (liegt), und sie tragen es mit dir.

23Wenn du diese Sache tust, wird Elohim dir (Weiteres) gebieten, und du kannst bestehen, und auch noch all das Volk wird in Frieden an seinen (jeweiligen) Ort kommen.

24Und Mose hörte auf die Stimme seines Schwiegervaters und tat alles, was er gesprochen hatte.

25Und Mose erwählte fähige Mannen aus ganz Israel und setzte sie als Häupter über das Volk: Fürsten der Tausendschaften, Fürsten der Hundertschaften, Fürsten der Fünfzigschaften, und Fürsten der Zehnerschaften.

26Und sie richteten das Volk allezeit; die harte Sache brachten sie vor Mose, aber jede kleine Sache richteten sie, ja sie.

27Und Mose entsandte seinen Schwiegervater, und dieser ging für sich in sein Land (zurück).

...

 Der Begriff »richten« umfasst nicht nur das Urteilsprechen, sondern auch das Rechtverschaffen durch Rechtsprechen, das Richtigstellen, die Wiederherstellung des Rechts und die Zurechtbringung. Richten soll berichtigen und zurechtbringen.

 Die Vielen kamen zu Recht zu Mose, weil er ein Prophet war (5. Mose 34:10) ¬ er sprach Worte Gottes ¬ und sie den Willen Elohims in ihrer Angelegenheit hören wollten (Vers 13). Jitro erkannte sofort, dass Mose sich aufreiben würde (Vers 18), und gab ihm einen guten und weisen Rat, der dringend nötig war.

 Mit diesem Rat und der Umsetzung durch Mose trat eine Trennung von Rechtsetzung (Gesetzgebung) und Rechtsprechung ein.  Mose sollte von Elohim die Gesetze, Normen und Regeln erfragen, und die Nachgeordneten sollen sie anwenden (Verse 19 + 20). Mose war ihr Lehrer, wie er es auch später sagte: »Siehe, ich lehrte euch Gesetze und Recht, so wie Jewe, mein Elohim, mir geboten hat« (5. Mose 4:5) und »Ich gebot euch zu jener Zeit all die Worte, die ihr tun solltet«

(5. Mose 1:18).

 Eine Unterscheidung zwischen geistlichen und weltlichen Dingen gab es nicht, weil der gesamte Alltag des Menschen Gott wohlgefällig sein soll, wie ja auch wir heute in allem den Willen des uns liebenden Gottes und Vaters tun wollen (Röm. 12:2; Kol. 3:22 - 25).

Die zehn Gebote

(2. Mose 19 + 20)

Kapitel 19

Am Sinai

1Im dritten Monat nach dem Herausgehen der Söhne Israels aus dem Land Ägypten, an diesem Tag kamen sie in die Wildnis Sinai.

2Sie waren von Rephidim weggezogen und kamen in die Wildnis Sinai und lagerten in der Wildnis; und dort lagerte Israel dem Berg gegenwärtig (vor Augen).

...

 Am 15. Siwan 1460 v. Chr. kamen sie vor dem Berg Sinai im Südosten der Sinaihalbinsel an. Hier war Jewe dem Mose im brennenden Dornbusch erschienen (2. Mose 3:12).

Eine herrliche Verheißung für Israel

3Mose aber stieg hinauf zu dem Elohim. Und Jewe rief ihm von dem Berg zu, sprechend: So sprichst du zum Hause Jakob und berichtest den Söhnen Israels:

4Ihr, ihr habt gesehen, was Ich Ägypten tat, und Ich trug euch auf Geierflügeln und brachte euch zu Mir.

5Und nun: Wenn ihr auf Meine Stimme hört, ja hört, und Meinen Bund bewahrt, so werdet ihr Mir ein Sondergut aus all den Völkern, denn Mein ist die ganze Erde.

6Und ihr, ihr werdet Mir ein Regentum von Priestern und eine heilige Nation. Dies sind die Worte, die du zu den Söhnen Israels reden sollst.

7Und Mose kam und rief die Ältesten des Volks und legte ihnen angesichts all diese Worte dar, die Jewe ihm geboten hatte.

8Und das ganze Volk antwortete vereint und sprach: Alles, was Jewe geredet hat, (werden) wir tun. Und Mose überbrachte die Worte des Volks zu Jewe.

...

 Ein erstes Ziel war erreicht: Jewe hatte Israel zum Berg Sinai und damit zu Sich hin gebracht (Vers 4). Welch ein Segen, Jewe nahe zu sein!

 Alsdann sprach Jewe Bedingungen aus; die erste war: »Wenn ihr auf Meine Stimme hört, ja hört« (Vers 5). »Höre, Israel!« (5. Mose 6:4), höre das lebendige und Leben zeugende Wort! Es sei hier angemerkt, dass Glauben, Treue, Gehorsam (Röm. 9:32) und Liebe zu Jewe, ihrem Elohim (5. Mose 6:5) hinzukommen müssen, damit es sich kraftvoll auswirkt, die Menschen umgestaltend, sodass sie zur Verherrlichung Gottes wandeln.

 Die zweite Bedingung war: »Wenn ihr Meinen Bund bewahrt.« Wenn der Bund auch erst in Kürze am Sinai geschlossen werden wird (2. Mose 24:8), so war dieser gleichwohl eine Fortführung des Bundes mit den Vorvätern, denn Jewe hatte einen Bund mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen, ihnen das Land Kanaan zu geben (1. Mose 17:8 - 11; 2. Mose 6:4).

 Die beiden genannten Bedingungen waren kein Evangelium für ungeistliche Menschen, denn Fleisch kann nicht hören, um zu gehorchen. »Die Gesinnung des Fleisches ist Feindschaft gegen Gott, weil sie sich dem Gesetz Gottes nicht unterordnet; denn sie kann es auch nicht« (Röm. 8:7).

 Die Verheißung, dem Jewe ein Sondergut aus allen Völkern zu werden, beruht auf ihrer Erwählung (5. Mose 7:6). Ein Volk, das von Jewe gesondert von allen anderen Völkern und bevorzugt behandelt wird, hat eine Sonderstellung, aus der eine besondere Aufgabe erwächst, nämlich den anderen Nationen zum Segen zu dienen.

 Ein Königreich von Priestern sollen sie werden (Vers 6; 1. Pet. 2:5). Das ganze Volk wird über die anderen Nationen regieren, das ganze Volk wird Priester für die Nationen sein, ihnen also das Heil vermitteln und sie zu Jüngern Jesu machen (Mat. 28:19), wie denn auch das ganze Volk Jewes Sohn ist (2. Mose 4:22).

 Eine heilige Nation zu werden, war ihnen verheißen. Und sie werden heilig werden, weil Jewe, mit dem sie verbunden sind, heilig ist (3. Mose 11:44; 19:2; 20:7; 1. Pet. 1:16).

 Der Apostel Petrus fasst ¬ den ersten Teil des wiedergeborenen Volkes vor Augen ¬ zusammen: »Ihr seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum (oder: eine regierende Priesterschaft), eine heilige Nation, ein Volk, Ihm zur Aneignung, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu Seinem erstaunlichen Licht berufen hat« (1. Pet. 2:9).

 Und all das Volk antwortete: »Wir tun's!« (Vers 8). Ein Bund bedarf ihrer Zustimmung und der Übereinstimmung beider Bündnispartner. Das Volk hatte das Versprechen, alles, was Jewe geredet hat, tun zu wollen, sicherlich aufrichtig und zuversichtlich abgegeben. Leider hatten sie sich völlig überschätzt und nicht mit der dem Fleisch

innewohnenden Sünde gerechnet (Röm. 7:7 - 24).

Anweisungen zur Heiligung

9Da sprach Jewe zu Mose: Da! Ich komme im Wolkendickicht zu dir, damit das Volk, wenn Ich mit dir rede, höre und sie dir auch noch glauben für äonisch. Und Mose berichtete Jewe die Worte des Volkes.

10Und Jewe sprach zu Mose: Geh zu dem Volk, und du heiligst sie (lässt sie sich heiligen) am heutigen Tag und morgen. Und sie waschen ihre Gewänder,

11dass sie für den dritten Tag zubereitet sind, denn am dritten Tag wird Jewe vor den Augen all des Volks auf den Berg Sinai herabsteigen.

12Und setze dem Volk eine Grenze ringsum, sprechend: Hütet euch, ja euch, auf den Berg hinaufzusteigen oder sein Ende (seinen Rand) zu berühren. Alles, was den Berg berührt, soll sterben, wird getötet.

13Nicht darf ihn eine Hand berühren, denn gesteinigt, ja gesteinigt wird es, oder zum Ziel wird es, (mit Pfeil oder Speer) wird (darauf) gezielt, ob Tier, ob Mann, nicht wird es leben bleiben. Erst im Hinziehen des Jobelhorntons steigen sie, ja sie, auf den Berg hinauf.

14 Und Mose stieg vom Berg hinab zu dem Volk, und er heiligte das Volk: Werdet Zubereitete bis zum Ende von drei Tagen; kommt nicht zur Frau herzu!

...

 Mose war auf dem Berg Sinai (Vers 8). Nicht dass Jewe dort wohnen würde, nein, Er stieg auf den Berg hinab (Vers 11).

 Nachdem das Volk dem Bund beigetreten war, sollte es die Stimme Jewes hören. Er wolle in einer Wolke kommen und mit Mose reden (Vers 9), wie es auch während Jesu Dienst unter Israel wieder geschah: »Da kam eine Wolke, die sie beschattete, und eine Stimme ertönte aus der Wolke: Dies ist Mein geliebter Sohn; hört auf Ihn!« (Mark. 9:7). Jewe wird Mose vor dem Volk beglaubigen, damit sie ihm glauben mögen, und zwar nicht nur zu seinen Lebzeiten, sondern für den ganzen Äon, in welchem sie seine Schriften lesen.

Dann sagte Jewe zu Mose, dass er zu dem Volk hinab gehen und sie heiligen solle, sie veranlassen solle, sich zu heiligen, denn Unreine können Jewe nicht begegnen (Vers 10). Die Reinigung der Bekleidung war für die Israeliten ein deutlicher Hinweis, auch ihre Herzen zu reinigen. Den ehelichen Verkehr sollten sie meiden, weil er eine gewisse körperliche Verunreinigung mit sich bringt (Vers 15, 3. Mose 15:18; 1. Sam. 21:5).

 Auf keinen Fall sollte ein Mensch oder ein Tier den Berg berühren (Vers 12). So sollte sich die einzigartige Heiligkeit Jewes den Menschen einprägen. Desleichen durfte auch die Bundeslade nicht berührt werden, außer von den dazu Befugten (4. Mose 4:15; 2. Sam. 6:7). Ebenso ließ Sich Jesus nach Seiner Auferstehung nicht anrühren (Joh. 20:17), weil Er zuallererst Seinem Vater gehörte, zu dem Er, ohne mit Fleisch Kontakt gehabt zu haben, aufstieg.

 In Hebräer 12:20 lesen wir: »Sie ertrugen den Auftrag nicht: Selbst wenn ein Wildtier den Berg antastet, soll es gesteinigt werden.«

 Und wie ist es möglich, dass wir heute uns Gott ohne Weiteres nahen können? Durch Seine Gabe, den Glauben (Eph. 2:8; Heb. 11:6).

 Ihr Israeliten, heiligt euch! Denn ein bedeutendes Ereignis steht bevor!

Jewes Herabstieg

16Und es geschah am dritten Tag, als es Morgen wurde, da geschahen Stimmen und Blitze, und eine schwere Wolke war auf dem Berg und eine überaus mächtige Stimme des Schophars, sodass all das Volk, das im Lager war, zitterte.

17Da ließ Mose das Volk aus dem Lager herausgehen, dem Elohim zu begegnen, und sie stellten sich unterhalb des Berges auf.

18Und der Berg Sinai rauchte, ja alles von ihm, aufgrund des Ansichtigen, dass Jewe im Feuer auf ihn hinabstieg. Und sein Rauch stieg auf wie der Rauch des Hochofens, und der ganze Berg zitterte überaus.

19Und die Stimme des Schophars wurde, ja wurde mehr und mehr überaus kräftig. Mose redete, und der Elohim antwortete ihm in einer Stimme.

20Und Jewe stieg hinab auf den Berg Sinai, zum Gipfel des Berges, und Mose stieg hinauf.

21Und Jewe sprach zu Mose: Steige hinab, bezeuge dem Volk, dass sie nicht (die Eingrenzung) zu Jewe (hin) zerstören (und überschreiten), um zu sehen, und viele von ihnen fallen.

22 Und auch noch die Priester, die zu Jewe herzukommen, heiligen sich, dass Jewe nicht gegen sie brescht.

23Aber Mose sprach zu Jewe: Das Volk kann nicht auf den Berg Sinai hinaufsteigen, denn Du, Du bezeugtest gegen uns, sprechend: Grenze den Berg ein, und du heiligst ihn.

24Da sprach Jewe zu ihm: Geh, steige hinab, und du steigst (wieder) hinauf, du und Aaron mit dir. Aber die Priester und das Volk (sollen die Eingrenzung) nicht zerstören, um zu Jewe hinaufzusteigen, dass Er nicht gegen sie bresche.

25Da stieg Moese hinab zu dem Volk und sprach (dies) zu ihnen.

...

 Am dritten Tag stieg Jewe auf den Berg hinab. Gewaltige Begleiterscheinungen bekräftigten Seine Anwesenheit. Der Schall des Schophars unterstrich die Besonderheit des Geschehens. Das Volk, das unten am Berg stand, zitterte (Verse 16 + 17; 5. Mose 4:11). »Und die Erscheinung war so furchtbar, dass Mose sagte: Ich bin voll großer Furcht und Zittern« (Heb. 12:21).

 Der Begriff »Stimme« bezeichnet nicht nur den gesprochenen Laut, sondern auch ein Geräusch, einen Schall, Lärm und Donnergetön.

 Mose redete mit Elohim, der ihm in einer Stimme antwortete (Vers 19). Es war eine »Stimme mit Aussprüchen« (Heb. 12:19), wie auch 5. Mose 4:12 sagt: »Und Jewe redete zu euch aus der Mitte des Feuers, eine Stimme der Worte Jewes hörtet ihr, aber kein Bild sahet ihr, außer der Stimme  (nahmt ihr nichts wahr).«

 Das Volk würde jetzt näher herankommen wollen, um zu sehen (Vers 21). Aber man kann das Angesicht Jewes nicht sehen und am Leben bleiben (2. Mose 33:20).

 Die in Vers 24 erwähnten Priester ¬ es waren noch keine eingesetzt, das Gesetz lag noch nicht vor ¬ waren wohl gläubige Männer, die aus der Haltung ihres Herzens heraus priesterliche Dienste wahrnahmen.

Kapitel 20

Die zehn Gebote

1Und Elohim redete all diese Worte, sprechend: ...

...

 Jewe Elohim gab Seinem Volk die Tora, die Zielanweisung, die Anweisung zu trefflichem Tun, im Neuen Testament Gesetz genannt.

 Die zehn Gebote sind die Pfeiler und Zusammenfassung der Tora, die das ganze Leben in all seinen Beziehungen zu Jewe und zu den Mitmenschen ordnet. Die ersten vier Gebote regeln das Verhältnis zu Jewe, die übrigen die Beziehungen der Menschen untereinander. Kein anderes Volk als Israel hat ein so weises und gerechtes Gesetz!

 Die zehn Gebote sind so grundlegend und wesentlich, dass man sie ¬ abgesehen von speziell Israel betreffenden Teilen ¬ allen Menschen aller Nationen ans Herz legen darf.

 Und das Volk hörte die Worte Jewes (5. Mose 5:22).

Das erste Gebot

2Ich bin Jewe, dein Elohim, der dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, aus dem Haus der Dienstbarkeiten.

3Nicht werden dir (fügst du dir) andere Elohim zu Meinem Angesicht (hinzu).

...

 Das erste Gebot ist, Jewe, den einen und einzigen absoluten und allgewaltigen Elohim, stets im Sinn zu haben und in Dankbarkeit für die Rettung aus Ägypten in Treue und Gehorsam allezeit zu Seiner Verherrlichung zu wandeln. Dies entspricht dem größten Gebot, nämlich Jewe von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und allem Einsatz zu lieben (5. Mose 6:5; Mark. 12:30, 31; 3. Mose 19:18).

 Anderen Göttern, Götzen, darf man keinesfalls Raum geben, sie haben weder Wahrheit noch Leben in sich. Götzen Aufmerksamkeit zu schenken, ist eine Verachtung und Kränkung Jewes. Götzendienst ist nicht nur etwas Nutzloses, sondern zerrüttet den Menschen und seine Lebensverhältnisse, weil finstere Mächte dahinterstehen. »Was die Nationen opfern, das opfern sie den Dämonen und nicht Gott«

(1. Kor. 10:20). Es ist kein wahrer Elohim und kein Retter außer Jewe (Jes. 45:21; Hos. 13:4).

 Jewe bedeutet: der alles Werdenmachende, der bei dir sein wird, bei dir ist und bei dir war. Elohim bedeutet: der alles Verfügende, alles Garantierende.

Das zweite Gebot

4Nicht machst du dir eine Götzenskulptur oder irgendetwas, was dem gleicht, was in den Himmeln oben und was auf der Erde unten und was in den Wassern unter der Erde ist.

5Nicht wirfst du dich ihnen (huldigend) hin, und nicht wirst du ihnen dienstbar, denn Ich, dein Elohim, bin ein eifernder El, der die Vergehung der Väter heimsucht an den Söhnen, an den dritten Gliedern und an den vierten Gliedern der Mich Hassenden,

6der aber Huld erweist an tausenden (Gliedern) denen, die Mich lieben und Meine Gebote bewahren.

...

 Die Menschen möchten gern etwas sehen, deshalb schnitzen, meißeln oder gießen sie eine Figur und beten sie an. Doch die Schöpfung zu verehren anstatt den Schöpfer (Röm. 1:25), ist eine bejammernswerte Erniedrigung des Menschen.

 Elohim gleicht keinem Geschöpf, weil Er Geist ist (Joh. 4:24) und unsichtbar (1. Tim. 1:17). Als das Volk unten am Berg stand (2. Mose 19:17) und Jewe aus dem Feuer zu ihnen redete, hörten sie zwar Seine Stimme, sahen Ihn aber nicht (5. Mose 4:12). Heilsgeschichtlich weit vorgreifend sei gesagt, dass Christus Jesus das Abbild des unsichtbaren Gottes ist (Kol. 1:15).

 Die gewaltige Verirrung, einen Götzen anzubeten, ist schon Tragödie genug, hinzu kommt aber noch, dass Elohim für die Wahrheit eifert (Vers 5; 2. Mose 34:7; 5. Mose 5:9, 10). Er eifert um die Herrlichkeit Seines Namens, der nicht durch Irrlehren beschmutzt werden darf, was zu falschen Vorstellungen über Ihn führen würde. Er ist mit Eifer darauf bedacht, dass die Menschen Ihn allein zu ihrem Heil anbeten. Und Er eifert auch insofern als Er genauestens auf den Wandel der Menschen achtet und Er alles auf das Gerechteste vergilt. Sünden sucht Er in Israel bis in die dritte und vierte Generation heim, Gehorsam aber vergilt Er mit Seinem Segen bis in die tausendste Generation. Diejenigen, die den Schöpfer nicht verehren, züchtigt Er durch Übles und gibt Er dahin an all die üblen Dinge von denen in Römer 1:24 - 32 geschrieben steht.

 Elohim lieben und Seine Gebote halten (Vers 6) ¬ diese zwei Dinge stehen in einer ganz bestimmten engen Beziehung zueinander, und zwar wie unser Herr Jesus sagt: »Wenn ihr Mich liebt, werdet ihr Meine Gebote halten« (Joh. 14:15).

Das dritte Gebot

7Nicht gebrauchst du den Namen Jewes, deines Elohims, zum Wahnhaften hin, denn nicht entschuldet Jewe den, der Seinen Namen zum Wahnhaften hin gebraucht.

...

 Keine Vergebung bekommt, wer den heiligen Namen in unsinniger, leerer, trügerischer, heuchlerischer, hinterlistiger oder lästerlicher Weise anführt, des Weiteren, wer im Namen Jewes falsch schwört

(3. Mose 19:12) oder gar beim Götzendienst missbraucht. Der den Namen Jewes Verunglimpfende ist zu töten (3. Mose 24:16; 5. Mose 5:11).

 Der Name Jewes, des Heiligen Israels, soll in Wahrheit, Aufrichtigkeit und Ernsthaftigkeit, ja nur aus ganzem Herzen gebraucht werden. Mit der Anrufung Seines Namens naht man sich Jewe. Erwähnt man Seinen Namen im Gespräch, dann zu Seiner Verherrlichung. Wie lehrte Jesus die Jünger zu beten?: »Unser Vater in den Himmeln, geheiligt werde Dein Name« (Mat. 6:9). Geheiligt ¬ in herausgehobener Weise werde er genannt.

Das vierte Gebot

8Gedenke des Sabattages, ihn zu heiligen.

9Sechs Tage dienst du und tätigst all deinen Auftrag (dir aufgetragene Arbeit),

10aber der siebente Tag ist ein Sabbat dem Jewe, deinen Elohim. Nicht tätigst du irgendeinen Auftrag, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Diener und deine Amme und deine Tiere und dein Gast, der innerhalb deiner Tore ist.

11Denn in sechs Tagen machte Jewe die Himmel und das Land, das Meer und alles, was in ihnen ist, und Er ruhte am siebenten Tag; darum segnete Jewe den Sabattag und heiligte ihn.

...

 Der Sabbat war zu heiligen, für Gott abzusondern. Sabbat bedeutet: aufhören (von der Arbeit), ruhen. Er war um des Menschen willen eingesetzt (Mark. 2:27). Man heiligte diesen Tag, indem man dankbar und freudig Jewes gedachte. Und die, die so handelten, wurden gesegnet (Jes. 58:13, 14). Wer dagegen den Sabbat übertrat, war zu töten (2. Mose 31:15; 4. Mose 15:32 - 36).

 Die Begründung für den Sabbat ist das Handeln Elohims bei der Schöpfung; am siebenten Tag ruhte Er (1. Mose 2:3). die weitere Begründung findet sich in 5. Mose 5:15, wonach der Sabbat zum Gedenken daran dient, dass Israel in Ägypten ohne Ruhetage Sklavendienst tun musste.

 Den ersten Sabbat hielt das Volk nach den sechs Tagen des Auflesens des Man (2. Mose 16:23). Der Sabbat hat auch in manch anderer Hinsicht große Bedeutung für Israel: So wurde unser Herr Jesus Christus an einem Sabbat auferweckt (Mat. 28:1), wurde dem Volk alle sieben Jahre sogar ein Sabbatjahr gewährt, diente der Sabbat kalendarischen Berechnungen und wird dereinst das wiedergeborene Volk Israel am siebenten Tag, dem tausendjährigen Königreich, in die vollkommene Sabbatruhe eingehen. »Demnach bleibt dem Volk Gottes noch eine Sabbatruhe übrig. Denn wer in Sein Feiern eingeht, der feiert selbst von seinen Werken, wie auch Gott von Seinen eigenen« (Heb. 4:9, 10).

Das fünfte Gebot

12Verherrliche deine Vater und deine Mutter, damit sich deine Tage längern auf dem Erdboden, den Jewe, dein Elohim, dir gibt.

...

 Das ist eine frohmachende Verheißung! Die Verehrung der Eltern ist nicht nur ein Gewinn für die gesellschaftliche Ordnung, sondern auch ein Segen für den Einzelnen, der mit einem längeren Leben rechnen darf (5. Mose 4:40; 5:16).Wer dagegen die Eltern nicht ehrte oder ihnen gar fluchte, war zu töten (2. Mose 21:17; 3. Mose 20:9; 5. Mose 27:16; Spr. 20:20). Jesus bekräftigte dies: »Gott sprach: Ehre Vater und Mutter, und wer von Vater oder Mutter Übles redet, soll im Tod verscheiden« (Mat. 15:4).

 Das fünfte Gebot steht auch in Bezug auf uns, die Leibesgemeinde (Eph. 1:23), geschrieben: »Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn; denn dies ist nur gerecht. Ehre deinen Vater und deine Mutter (welches das erste Gebot mit einer Verheißung ist), damit es dir wohlergehe und du lange lebst auf Erden« (Eph. 6:1 - 3).

Das sechste Gebot

13Nicht mordest du.

...

 Niemand vergreife sich an einem im Bilde Elohims Erschaffenen

(1. Mose 1:26)! Die unbeabsichtigte Tötung eines Menschen (Totschlag) ist kein Mord.

 Sehr ernst sind die Worte des Apostels Johannes: »Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Menschentöter, und ihr wisst, dass jeder Menschentöter kein äonisches Leben bleibend in sich hat« (1. Joh. 3:15).

Das siebente Gebot

14Nicht brichst du die Ehe.

...

 Das Leid und das Verderben, das ein Ehebruch nach sich zieht, ist unbeschreiblich (Spr. 6:32). Ehebrecher waren zu töten, Ehebrecherinnen ebenfalls (3. Mose 20:10). Jesus verdeutlichte: »Ihr habt gehört, dass geboten worden ist: Du sollst nicht ehebrechen! Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau erblickt, um sie zu begehren, treibt mit ihr schon Ehebruch in seinem Herzen« (Mat. 5:27, 28). Und in Hebräer 13:4 steht geschrieben: »Die Eheschließung werde von allen wert geachtet, und das Ehebett sei unentweiht, denn Gott wird die Hurer und Ehebrecher richten.«

Das achte Gebot

15Nicht stiehlst du.

...

 Eines jeden Hab und Gut ist zu achten. Diebstahl ist strafwürdig

(2. Mose 21:16, 37). Dies aber geschehe unter den Gläubigen: »Wer gestohlen hat, stehle nicht länger, sondern mühe sich umso mehr, mit seinen Händen Gutes zu wirken, damit er mit dem Bedürftigen etwas zu teilen habe« (Eph. 4:28).

Das neunte Gebot

16Nicht antwortest du deinem Nächsten als Zeuge der Falschheit.

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 Jesus erklärte: »Was aus dem Mund herausgeht, kommt aus dem Herzen heraus, und dasselbe machen den Menschen gemein. Denn aus dem Herzen kommen böse Erwägungen: Mord, Ehebruch, Hurerei, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung. Das ist es, was den Menschen gemein macht« (Mat. 15:18 - 20).

 Wer Lügen einbläst, wird nicht entkommen und geht verloren (Spr. 19:5, 9). Die Vorschriften für Zeugen vor Gericht stehen in 5. Mose 19:15 - 21.

Das zehnte Gebot

17Nicht begehrst du das Haus deines Nächsten. Nicht begehrst du die Frau deines Nächsten, noch seinen Diener, noch seine Amme, noch seinen Stier, noch seinen Esel, noch alles, was deinem Nächsten (zu eigen ist).

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 Gewiss darf man etwas in gesunder Weise begehren und rechtmäßig erwerben. Ungerechtes und habgieriges Begehren aber sei fern von den Gläubigen. Paulus schreibt: »Hurerei (das ist Geschlechtsverkehr ohne miteinander verheiratet zu sein) aber und Unreinheit jeder Art oder Habgier werde nicht einmal genannt unter euch, so wie es Heiligen geziemt. ... Kein Hurer, Unreiner oder Habgieriger (er ist ja ein Götzendiener) hat ein Losteil in der Königsherrschaft Christi und Gottes« (Eph. 5:3, 5).

 Der Apostel Paulus berichtet, wie es ihm unter dem Gesetz mit der Begierde ergangen ist und gibt den Zweck der Gebote an: »Ich hätte die Sünde nicht erkannt, wenn nicht durch das Gesetz. Denn auch von der Begierde wüsste ich nichts, wenn nicht das Gesetz sagte: Du sollst nicht begehren!« Die Sünde erhielt aber einen Anreiz durch das Gebot und bewirkte in mir allerlei Begierde. ... Wurde mir das Gute (das Gesetz) nun zum Tode? Möge das nicht gefolgert werden! Sondern damit die Sünde als Sünde offenbar werde, bewirkt sie mir durch das Gute den Tod, damit durch das Gebot die außerordentliche Sündhaftigkeit der Sünde sichtbar werde« (Röm. 7:7 - 13). Dieser Zweck ist auch in Römer 3:20 angegeben: »Durch das Gesetz (kommt nur) Erkenntnis der Sünde.«

Das Volk fürchtete sich

18Und das ganze Volk sah (nahm wahr) die Stimmen (das Donnergetön) und die Fackeln (Blitze) und die Stimme des Schophars und den rauchenden Berg. Ja, das Volk sah es, und sie wankten (zurück) und stellten sich fernab

19und sprachen zu Mose: Rede du mit uns, und wir wollen hören, aber nicht möge Elohim mit uns reden, dass wir nicht sterben.

20Da sprach Mose zu dem Volk: Fürchtet (euch) nicht! Denn deswegen kam Elohim, um euch zu erproben, und deswegen, damit das Ihn-Fürchten auf eurem Angesicht werde, sodass ihr nimmer verfehlt.

21Und das Volk stand fernab. Mose aber kam zu dem Wetterdunkel herzu, wo der Elohim war.

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 Das Volk hatte die zehn Gebote aus dem Mund Jewes unter markerschütternden Begleiterscheinungen gehört (Vers 18; 5. Mose 4:36; 5:6 - 21). Es überstieg ihre Spannkraft, da ihnen alles in einer so absoluten Weise verkündigt wurde, dass sie sich zwischen Leben und Tod fühlen mussten (Vers 19). Sie sagten: »Und nun, warum sollen wir sterben? Denn dieses große Feuer wird uns fressen. Wenn wir fortfahren, die Stimme Jewes, unseres Elohims, noch weiterhin zu hören, so sterben wir« (5. Mose 5:25).

 Nicht mehr länger Jewe, sondern Mose sollte zu ihnen reden. Damit erkannten sie zwar Mose als Propheten Gottes an, ließen aber auch deutlich werden, dass ihr Verhältnis zu Jewe nicht vollkommen war.

 Aber insofern hatten sie die Probe bestanden (Vers 20), als sie gelernt hatten, Elohim zu fürchten (5. Mose 4:10). Wenn sie Jewe fürchten, brauchen sie sich nicht mehr zu fürchten. Denn »wenn Gott für uns ist, wer kann wider uns sein?« (Röm. 8:31).

 Die Furcht vor Jewe ist der Weisheit Anfang (Ps. 111:10; Spr. 1:9; 9:10). (Die vollendete Weisheit ist die Erkenntnis Jesu Christi, und zwar als gekreuzigt; 1. Kor. 2:2, 7, 8). Sie sollten Jewe fürchten, damit sie nicht mehr sündigten (Vers 20). Die Furcht war eine gewisse Kraft, um nicht mehr zu sündigen. Wie dankbar dürfen wir heute sein, dass inzwischen der Geist Gottes und die Gnade hinzugekommen sind. »Erschienen ist die Gnade Gottes, allen Menschen zur Rettung, sie erzieht uns, die Unfrömmigkeit und die weltlichen Begierden zu verleugnen, damit wir vernünftig, gerecht und fromm in dem jetzigen Äon leben mögen« (Tit. 2:11, 12).

Ein Altar

22Und Jewe sprach zu Mose: So sprichst du zu den Söhnen Israels: Ihr, ihr habt gesehen, dass Ich aus den Himmeln mit euch geredet habe.

23Nicht macht ihr neben Mir Elohim aus Silber, auch Elohim aus Gold macht ihr euch nicht.

24Einen Altar aus Erdboden machst du Mir und opferst auf ihm deine Hinaufzuweihenden (Brandopfer) und deine Friedensgaben, dein Kleinvieh und dein Rindvieh. An all dem (jeweiligen) Ort (unterwegs), wo Ich meines Namens gedenken lasse, werde Ich zu dir kommen und dich segnen.

25Wenn du Mir aber einen Altar aus Steinen machst, baust du sie nicht als Quader (also behauen) ein, denn wenn du dein Schwert (deinen Meißel) über ihr (den Stein) geschwungen hast, hast du ihn entheiligt.

26Und nicht steigst du auf Stufen auf Meinen Altar hinauf, dass deine Blöße ihm gegenüber nicht enthüllt wird.

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 Vers 23 bekräftigt das erste und zweite Gebot.

 Ein Altar war zu bauen (Vers 24), ein einziger. Dabei ist lediglich an den in Jerusalem gedacht (2. Chr. 6:6), im Übrigen an die Altäre, die sie in den Jahren ihres Zuges durch die Wildnis bauen werden. Am Altar, am Zeichen Seiner Anwesenheit, will Jewe Sein Volk segnen.

 Der Altar sollte kein Werk der Kunstfertigkeit des Menschen sein, sondern schlicht aus Erde oder Steinen (Vers 25) errichtet werden, ebenso wie ein schlichtes, aufrichtiges Gebet Jewe wohlgefällig ist.

 Man trug keine Unterhosen, sondern nur ein Unterkleid und ein Oberkleid (Vers 26). Aaron und seine Söhne sollten zusätzlich eine Hose von der Hüfte bis zu den Oberschenkeln tragen (2. Mose 28:42).

 Die Verse 22 bis 26 werden oft im Zusammenhang mit den nachfolgenden Rechtsvorschriften gesehen, die bis Kapitel 23:33 (andere sagen: 24:11) reichen. Diesen großen Abschnitt bezeichnet man nach 2. Mose 24:7 als »das Buch des Bundes«.

Allerlei Rechtsvorschriften

(2. Mose 21 + 22)

 Die bis Kapitel 23:33 (oder auch bis 24:11) folgenden Rechtsvorschriften werden vielfach unter dem Begriff »Das Buch des Bundes« (2. Mose 24:7) gesehen.

Diener betreffende Vorschriften

1Und dies sind die Rechtsvorschriften, die du vor ihrem Angesicht festlegst:

2Wenn du einen Diener erwirbst, einen Hebräer: Sechs Jahre dient er, im siebenten Jahr aber geht er (allem) ledig (also: frei) hinaus, umsonst (unentgeltlich).

3Wenn er, ja er, als Einzelner kommt, geht er, ja er als Einzelner hinaus. Wenn er Eigner einer Frau war, so geht seine Frau mit ihm hinaus.

4Wenn sein Herr ihm eine Frau gegeben hat und sie ihm Söhne und Töchter gebar, so werden die Frau und ihre Kinder ihrem Herrn (zu eigen), und er, ja er, geht als Einzelner hinaus.

5Wenn aber der Diener spricht, ja spricht: Ich liebe meinen Herrn, meine Frau und meine Söhne, nicht gehe ich (allem) ledig hinaus!,

6so bringt ihn sein Herr zu den Elohim (den Verfügern, hier: den Richtern) herzu und bringt ihn zu der Tür oder dem Pfosten herzu. Und sein Herr pfriemt (durchsticht) sein Ohr mit einem Pfriem, und er dient ihm für den Äon.

7Wenn aber ein Mann seine Tochter als Amme (an einen Herrn) verkauft hat ¬ nicht geht sie hinaus wie die Diener hinausgehen.

8Wenn sie böse ist in den Augen ihres Herrn, der sie zu sich hieß, so lässt dieser sie loskaufen; er hat nicht die Gewalt, sie einem auswärtigen Volk zu verkaufen; so würde er sie verraten.

9Und wenn er sie für seinen Sohn bestimmt, gemäß dem Recht für die Töchter tut er ihr.

10Wenn dieser sich noch eine andere nimmt: ihre Nahrung, ihre Bekleidung und ihre Beiwohnung mindere er nicht.

11Wenn er ihr aber nichts von diesen drei (Möglichkeiten) tut, so geht sie umsonst (unentgeltlich) hinaus, kein Silber (für sich erstattend).

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 Zum Gedenken an die Zeit des Sklavendienstes Israels in Ägypten

(5. Mose 15:15) werden die Rechtsverhältnisse der Diener zuerst angesprochen. Wir finden eine gute, gerechte und menschenwürdige Regelung vor; Verstöße sollen auch kaum vorgekommen sein. Siehe auch 3. Mose 25:39 - 46; 5. Mose 15:12 - 18, Jer. 34:13.

 Zum freien Hinausgehen des Dieners nach sechs Jahren fügt 5. Mose 15:13, 14 hinzu, dass er mit vielen Gaben zu entlassen ist; er musste sich ja etwas Neues aufbauen.

 Ein Diener konnte sich für immer verpflichten (Vers 6), aber nicht länger als bis zum Ende dieses Äons; im Jobeljahr der Wiederkunft Jesu ist er auf jeden Fall frei.

 Eine böse Frau konnte der Eigner vor dem Ende der sechs Jahre loskaufen lassen (Vers 8).

 Die Beiwohnung betreffend (Vers 10) denken wir an 1. Korinther 7:3: »Der Mann soll der Frau die Schuldigkeit erstatten, gleicherweise aber auch die Frau dem Mann.«

 Was Paulus und Petrus den Sklaven zu sagen haben, kann man in Epheser 6:5 - 8, Kolosser 3:22 - 25, 1. Tim. 6:1, 2 und 1. Petrus 2:18 - 20 nachlesen.

Kapitalverbrechen

12Wer einen Mann schlägt, sodass er stirbt, wird getötet, ja getötet.

13Für den, der (ihm) nicht nachstellte, der Elohim aber es seiner Hand widerfahren ließ, lege Ich dir einen Ort fest, wohin er fliehen kann.

14Wenn aber ein Mann gegenüber seinem Gefährten vermessen handelt, ihn mit List umzubringen: von Meinem Altar nimmst du ihn weg, dass er sterbe.

15Und wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, wird getötet, ja getötet.

16Und wer einen Mann stiehlt und ihn verkauft, oder er wird in seiner Hand gefunden: er wird getötet, ja getötet.

17Und wer seinen Vater oder seine Mutter verflucht: er wird getötet, ja getötet.

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 Auf Mord stand die Todesstrafe (Vers 12; 5. Mose 19:11 - 13), weil der Mensch im Bilde Elohims erschaffen ist, wie schon dem Noah gesagt wurde (1. Mose 1:26; 9:6). Selbst eine Bergung am Altar (Vers 14) schützte nicht davor (1. Kön. 1:50; 2:28 - 34).

 War der Tod eines Menschen aber nicht geplant und gewollt, sondern geschah er versehentlich durch unglückliche Umstände, war der Totschläger vor der Blutrache der Verwandten durch die Flucht in Asylorte geschützt. Die näheren Regelungen für diese sechs Freistädte finden sich in 4. Mose 35:10 - 15, 5. Mose 4:41, 42, 5. Mose 19;1 - 4 und Josua 20.

 Menschenraub war ein Kapitalverbrechen (Vers 16; 5. Mose 24:7), der Räuber war zu töten.

 Den Vater oder die Mutter zu schlagen oder zu verfluchen, war ebenfalls ein Kapitalverbrechen. Eine solche Tat war so verabscheuungswürdig, dass der Sohn oder die Tochter nicht am Leben gelassen werden durfte (Vers 15 + 17, 3. Mose 20:9, Spr. 20:10, Mat. 15:4).

Körperverletzungen

18Und wenn Mannen streiten und ein Mann seinen Nächsten schlägt mit einem Stein oder mit der Faust, sodass er zwar nicht stirbt, aber fällt, zum Liegen (kommend):

19Wenn er aufsteht und draußen, gestützt auf seinen Lehnstab, wandelt, so ist der Schläger entschuldet, nur für sein Aufhören (mit der Arbeit, also den Arbeitsausfall) gibt er (Geld), und heilen, ja heilen lässt er ihn.

20Und so denn ein Mann seinen Diener oder seine Amme (Magd) mit dem Stecken schlägt, sodass er unter seiner Hand stirbt, gerächt wird er, ja gerächt.

21Wenn er jedoch noch einen Tag oder zwei Tage steht, wird er nicht gerächt, denn sein (des Eigners) (eigenes) Silber ist er.

22Und so denn Mannen Zwist haben und (dabei) eine schwangere Frau zerwuchten (stoßen), sodass ihre Kinder (vorzeitig) herausgehen, aber sonst kein Unfall geschieht, gestraft,  ja gestraft wird er, so wie es der Eigner der Frau über ihn festsetzt, und er gibt's (begleicht's) durch Vermittler.

23Wenn aber ein Unfall geschieht, so gibst du Seele für Seele,

24Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß,

25Versengung für Versengung, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.

26Und so denn ein Mann das Auge seines Dieners oder das Auge seiner Amme (Magd) schlägt und es verdirbt, (allem) ledig entsendet er ihn für sein Auge.

27Und wenn er den Zahn seines Dieners oder den Zahn seiner Amme (Magd) fällt (ausschlägt), (allem) ledig entsendet er ihn für seinen Zahn.

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Wir lesen von Schadenersatzregelungen. So waren der Arbeitsunfall und die Heilungskosten von einem Schläger zu ersetzen (Vers 19).

 Ein Mann, der seinen Diener zu Tode schlug, war zu töten (Vers 20; 3. Mose 24:17). Die Obrigkeit ist die Rächerin (Röm. 13:4). Überlebte der Diener, wurde unterstellt, dass keine Tötung beabsichtigt war; der Eigner hatte zu seinem eigenen Schaden gehandelt (Vers 21).

 Wenn eine Schwangere gestoßen und ihr Kind vorzeitig geboren wurde, aber sonst kein Schade entstand, war eine Geldstrafe zu zahlen (Vers 22). Wenn die Frau oder das Geborene aber starb, dann war der Verursacher ¬ »Seele für Seele« ¬ zu töten (Vers 23). Die Seele ist das Bewusstsein; Tote haben kein Bewusstsein. Schirmendes Geld durfte nicht genommen werden (4. Mose 35:31).

 Die Regelung, dass der Verlust eines Auges mit dem Verlust eines Auges geahndet wurde, ist gerecht (Verse 23 - 25; 5. Mose 19:21; Mat. 5:38). So wie der Übeltäter tat, so wurde ihm wieder getan; Gleiches erfuhr er (3. Mose 24:19, 20). Eine Vergeltung, wie sie Lamech übte, der einen Mann für eine Wunde umbrachte und sich 77-fach zu rächen drohte (1. Mose 4:29), war nunmehr undenkbar, denn jetzt war eine genaue Grenze gezogen.

 Bleibende Verletzungen eines Dieners oder einer Magd hatten ihre Freilassung zur Folge (Vers 26 + 27).

Schadenersatzregelungen

28Und so denn ein Stier einen Mann oder eine Frau rammt, sodass er oder sie stirbt, gesteinigt, ja gesteinigt wird der Stier, und sein Fleisch darf nicht gegessen werden, aber der Eigner des Stiers ist schuldlos.

29Wenn aber der Stier seit gestern und vorgestern rammmütig (stößig) war, und es wurde seinem Eigner bezeugt, der aber ihn nicht hütete; so er einen Mann oder eine Frau tötet, wird der Stier gesteinigt, und auch sein Eigner wird getötet.

30Wenn ihm eine schirmende (Geldsumme) festgesetzt wird, so gibt er sie, um seine Seele loszukaufen gemäß allem, was ihm festgesetzt wird.

31Oder er rammt einen Sohn oder er rammt eine Tochter: gemäß dieser Rechtsetzung wird ihm getan.

32Wenn der Stier einen Diener rammt oder eine Amme (Magd): dreißig Schekel Silber gibt der Eigner seinem oder ihrem Herrn, der Stier aber wird gesteinigt.

33Und so denn ein Mann eine Zisterne öffnet oder so denn ein Mann eine Zisterne gräbt und sie nicht bedeckt, und ein Stier fällt dort hinein oder ein Esel:

34der Eigner der Zisterne erstattet's, Silber bringt er seinem (des Tieres) Eigner, aber das tote Tier soll ihm (dem Besitzer der Zisterne) gehören.

35Und so denn der Stier eines Mannes den Stier seines Nächsten zerwuchtet, sodass er stirbt, so verkaufen sie den lebenden Stier und hälften (teilen sich) sein Silber, und auch den toten hälften sie.

36War es aber bekannt gewesen, dass (jener) Stier bereits gestern und vorgestern rammmütig war, und sein Eigner ihn (dennoch) nicht hütete: er erstattet, ja erstattet einen Stier für den Stier, aber der tote soll ihm gehören.

37Und wenn ein Mann einen Stier oder ein Lamm stiehlt und es schlachtet oder er verkauft: fünf Rinder erstattet er für den Stier und vier des Kleinviehs für das Lamm.

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 Das hebräische Wort für Stier kann auch mit Ochse wiedergegeben werden.

 Das Fleisch eines Stiers, der jemanden getötet hatte, durfte deshalb nicht gegessen werden (Vers 28), weil Blutschuld auf ihm lastete, es also unrein war.

 Dreißig Schekel Silber war der Preis für einen Knecht (Vers 32). Dies war mithin auch der Betrag, der dem Knecht und Verräter Judas Iskariot bezahlt wurde (Mat. 26:15).

Kapitel 22

1Wenn der Dieb beim Einbruch angetroffen wird, und er wird geschlagen, sodass er stirbt, so (liegen) seinetwegen keine Blutschulden (vor).

2Wenn die Sonne über ihm aufgegangen ist, so (liegen) seinetwegen Blutschulden (vor). Er (der Dieb) erstattet, ja erstattet (es, das Gestohlene); wenn er nichts besitzt, so werde er als Gegenleistung für sein Gestohlenes verkauft.

3Wenn das Gestohlene in seiner Hand als lebend gefunden, ja gefunden wird ¬ vom Stier bis zum Esel und bis zum Lamm ¬: zweifach erstattet er es.

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 Ein nächtlicher Dieb stellt eine Lebensgefahr für den Hausherrn dar. Am Tag aber kann man den Dieb sehen und erkennen; man darf ihn nicht erschlagen (Vers 2 a). Das Gesetz des Mose schützt das Leben der Menschen. Die hohen Strafen, nämlich die Erstattung des Gestohlenen oder der Verkauf in die Sklaverei (Mat. 18:25) und die zweifache Erstattung von Haustieren sollten vom Diebstahl abschrecken.

Erstattungen

4So denn ein Mann ein Gefild oder einen Weinberg abweiden lässt und sein Lasttier (frei) hinausschickt, sodass es im Gefild eines anderen abweidet, so erstattet er es mit dem Besten seines Gefilds und mit dem Besten seines Weinbergs.

5Wenn ein Feuer ausbricht und Dornen findet, sodass ein Garbenhaufen oder das aufrecht stehende Getreide oder das Gefild gefressen wird, so erstattet, ja erstattet der das Aufzehren Verursachende das (vom Feuer) Aufgezehrte.

6So denn ein Mann seinem Nächsten Silber oder Geräte zu hüten gibt, und es wird aus dem Haus des Mannes gestohlen: wenn der Dieb gefunden wird, erstattet er's zweifach.

7Wenn der Dieb nicht gefunden wird, so bringe man den Eigner des Hauses zu den Elohim (den Richtern), ob er nicht seine Hand nach der Habe seines Nächsten ausgestreckt habe.

8Über jede Sache der Veruntreuung ¬ über Stier, über Esel, über Lamm, über Tuch, über allen Verlust ¬, von der einer spricht, dass es dies sei (dass dies sein sei): Vor die Elohim (die Richter) kommt ihrer beider Sache; wen die Elohim (die Richter) wegen Frevels verurteilen, der erstattet es seinem Nächsten zweifach.

9So denn ein Mann seinem Nächsten einen Esel oder einen Stier oder ein Lamm, ja irgendein Tier, zu hüten gibt, und es stirbt oder bricht (sich etwas) oder wurde verschleppt, und keiner sah es:

10Der Schwur bei Jewe sei zwischen ihnen beiden, dass er seine Hand nicht nach dem Besitz seines Nächsten ausgestreckt habe; und sein Eigner (soll den Verlust) hinnehmen, und er (der Hüter) muss es nicht erstatten.

11Wenn es aber von ihm gestohlen, ja gestohlen wurde, dann erstattet er es seinem Eigner.

12Wenn es zerrissen, ja zerrissen wurde, bringt er es als Zeuge (zum Zeugnis); das Zerrissene muss er nicht erstatten.

13Und so denn ein Mann es von seinem Nächsten erbittet, und es bricht (sich etwas) oder stirbt: war sein Eigner nicht bei ihm, so erstattet, ja erstattet er es.

14Wenn sein Eigner bei ihm war, muss er's nicht erstatten. Wenn es ein Gemietetes war, war es infolge seines Mietgeldes gekommen (das den Schaden) deckt.

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 Der Schwur bei Jewe (Vers 10) war das Ende jeden Widerspruchs (Heb. 6:16).

 Zerrissene Tiere mussten vom Hüter nicht erstattet werden (Vers 12). Dagegen konnte Jakob einst vor Laban sagen, dass er das Zerrissene nicht zu ihm brachte, und im Übrigen ersuchte Laban sogar gestohlene Tiere von Jakobs Hand (1. Mose 31:39).

Vergehen an einer Jungfrau

15Und so denn ein Mann eine Jungfrau zugänglich macht, die nicht verlobt ist, und er liegt bei ihr: er brautkaufe, ja brautkaufe sie (zahle den Brautpreis für sie) sich zur Frau.

16Wenn ihr Vater sich weigert, ja weigert, sie ihm zu geben: Silber wiegt er dar gemäß dem Brautpreis für die Jungfrauen.

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 Wer eine Jungfrau verführte, musste sie heiraten, auf jeden Fall aber den Brautpreis bezahlen. Der betrug fünfzig Schekel Silber, und dafür, dass der Mann die Jungfrau gedemütigt hatte, durfte er sie nicht entlassen (5. Mose 22:29). Heiratete er sie nicht, glich das Silber die Minderung des Wertes der Tochter aus.

 Verführte jemand eine Verlobte, waren beide zu steinigen; geschah es aber im Gefild, wo das Schreien der Jungfrau nicht gehört werden konnte, war nur der Mann zu steinigen (5. Mose 22:23 - 27).

Todeswürdige Vergehen

17Eine Zauberin lässt du nicht am Leben.

18Jeder, der bei einem Tier liegt, wird getötet, ja getötet.

19Wer den Elohim (Göttern, Götzen) opfert, ausgenommen dem Jewe allein, wird verbrannt.

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 König Saul hatte zwar die Zauberer und Zauberinnen töten lassen, übertrat dieses Gebot (Vers 17; 3. Mose 20:6, 27; 5. Mose 18:19) jedoch, als er die Totenbeschwörerin von Endor verschonte (1. Sam. 28:9, 10.

Menschen, die mit dem Satan im Bunde stehen, haben keinen Platz in einem heiligen Volk.

 Die den Menschen erniedrigende Sünde der Sodomie (Vers 18;

3. Mose 18:23; 20:15, 16; 5. Mose 27:21) ist todeswürdig.

 Götzendiener waren in den Bann zu tun (Vers 19). In den Bann tun bedeutet, etwas der Verfügungsgewalt des Menschen zu entziehen und einer heiligen Verwendung zuzuführen, aber auch, wenn zum Beispiel eine Stadt in den Bann getan wurde, sie zu vernichten (Jes. 6:17). Der Bann an den Götzendienern war durch Steinigung zu vollziehen

(3. Mose 20:2; 5. Mose 17:5).

 Opfer, Gehorsam, Dank und Verherrlichung gebühren nur Jewe. »Höre, Israel, Jewe, unser Elohim, ist einzig« (5. Mose 6:4; Mark. 12:29).

Schutz der Fremdlinge, der Schwachen und der Richter

20Und einen ansässigen Fremdling schindest du nicht und unterdrückst ihn nicht, denn Fremdlinge wart ihr im Land Ägypten.

21Jede Witwe und jede Waise dürft ihr nicht demütigen.

22Wenn du es demütigst, ja  demütigst, so denn, wenn es schreit, ja schreit zu Mir, werde Ich sein Geschrei hören, ja hören,

23und Mein Zorn wird entbrennen, und Ich bringe euch mit dem Schwert um, sodass eure Frauen Witwen werden und eure Söhne Waise.

24Wenn du Silber verborgst Meinem Volk, dem Gedemütigten neben dir, werde du ihm nicht wie ein (fordernder) Verleiher, nicht legt ihr ihm Wucherzins auf.

25Wenn du pfändest, ja pfändest das Tuch (das Gewand) deines Nächsten: bis die Sonne untergeht, bringst du es ihm zurück,

26denn jenes, jenes allein ist seine Bedeckung, jenes ist seine Umtuchung für seine Haut. Worin soll er liegen? Und es geschieht: So er denn zu Mir schreit, so höre Ich, denn gnädig bin Ich.

27Die Elohim (die Richter) verfluchst du nicht, und einen Würdenträger in deinem Volk verdammst du nicht.

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 Israel sollte Erbarmen mit den Schlechtergestellten haben. Der Prophet Sacharja betonte das Anliegen Jewe, all jene nicht zu erpressen (Sach. 7:10).

 Fremdlinge sollten nicht unterdrückt, sondern als Schutzbürger betrachtet werden (Vers 20; 2. Mose 23:9; 3. Mose 19:33). Die bittere Erfahrung, die Israel als Fremdling in Ägypten gemacht hatte, sollte sogar dazu führen, die fremden Beisassen zu lieben (5. Mose 10:18, 19).

 Den Witwen und Waisen galt ebenfalls die Fürsorge Jewes (Verse 21 - 23). Wer eine Witwe oder Waise demütigte, dessen Frau und Kind würde selber Witwe oder Waise werden; der Zorn Jewes war unausbleiblich.

 Einem Volksgenossen durfte man nur zinsfrei borgen oder leihen (Vers 24; 3. Mose 25:35 - 37). Zinsen durften nur von einem Ausländer genommen werden (5. Mose 23:20).

 Lebenswichtige Dinge wie das Gewand, das nachts als Decke diente, oder der Mühlstein durften nicht gepfändet beziehungsweise mussten vor Sonnenuntergang zurückgegeben werden (Vers 25; 5. Mose 24:6, 10 - 13).

 Auf Vers 27 bezog sich der Apostel Paulus, als er vor dem Synedrium erwiderte: »Ich wusste nicht, Brüder, dass er der Hohepriester ist; denn es steht geschrieben: Gegen einen Oberen deines Volkers sollst du nicht übel reden« (Ap. 23:5). Auch Prediger 10:20 warnt davor. Wie nun begegnet man den Oberen? Paulus schreibt: »Furcht, wem die Furcht, und Ehre, wem die Ehre gebührt« (Röm. 13:7) und: »Ich spreche dir nun vor allem anderen zu, dass Flehen, Gebete, Fürbitten und Danksagung getan werden für alle Menschen, für Regenten und alle, die in übergeordneter Stellung sind« (1. Tim. 2:1, 2).

Opfer- und Heiligungsanweisungen

28(Von) der Fülle deiner Frucht und (von) deiner Pressflüssigkeit verziehe nicht (abzugeben). Den Erstling deiner Söhne gibst du Mir.

29Ebenso tust du deinem Stier und deinem Kleinvieh: sieben Tage bleibt er bei seiner Mutter, am achten Tag gibst du ihn Mir.

30Und Mannen des Heiligen (oder: der Heiligkeit) werdet ihr Mir: so dürft ihr im Gefild zerrissenes Fleisch nicht essen; dem Hund werft ihr es hin.

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 Kein heiliger Mann in Israel sollte zögern, vom Ertrag seines Feldes und Viehs abzugeben (Vers 28; 2. Mose 23:19). »Gott liebt den freudigen Geber« (2. Kor. 9:7). »Verherrliche Jewe aus deinem Vermögen und aus dem Anfang (zeitlich Ersten) all deines Einkommens« (Spr. 3:9). Der Anspruch Jewes auf das Erste stand für Seinen Anspruch auf alles Leben.

 Jeder erstgeborene Sohn war Jewe zu heiligen und von Ihm loszukaufen (2. Mose 13:2, 12, 13)

 Alle männlichen Erstlinge der Tiere sollten Jewe geopfert werden (Vers 29; 5. Mose 15:19), und zwar am achten Tag als Darnahungsgabe eines Feueropfers (3. Mose 22:27).

 Israels Heiligkeit sollte durch Fleisch zerrissener Tiere nicht verletzt werden (Vers 30), weil das Blut dabei nicht ausgelaufen war. Israel hatte alle Gebote zu tun und sollte auf diese Weise heilig werden (4. Mose 15:40). Der Apostel Petrus schreibt: »Werdet, dem Heiligen gemäß, der euch berufen hat, selbst Heilige in allem Verhalten, weil geschrieben ist: Heilige sollt ihr sein, denn Ich bin heilig« (1. Pet. 1:15, 16; 3. Mose 11:44; 19:2).

Weitere Anweisungen und der Bundesschluss

(2. Mose 23 + 24)

Kapitel 23

Verhaltensanweisungen

1Nicht trägst du wahnhaftes Gerücht umher (oder: nicht nimmst du ... auf). Nicht leiste deine Hand einem Frevler Beistand, um ein Zeuge der Gewalttat zu werden.

2Laufe nicht hinter den Vielen her, dem Bösen zu, und nicht antwortest du in einem Rechtsstreit dich nach den Vielen streckend, das Recht beugend.

3Auch den Armen beschönigst du nicht in seinem Streitfall.

4So denn du begegnest dem sich verlaufenden Stier deines Feindes oder seines Esels, dann bringst du ihn zurück, ja bringst ihn ihm zurück.

5So denn du siehst den Esel des dich Hassenden, verweilend unter seiner Traglast, so meidest du, ihn zu verlassen; verlassen, ja verlassen darfst du ihn (wenn sein Eigner) bei ihm (ist).

6Nicht beugst du das Recht deines Bedürftigen in seinem Rechtsstreit.

7Vom Wort der Falschheit sei fern, und den Schuldlosen und Gerechten bringe nicht um, denn nicht rechtfertige Ich den Frevler.

8Und Bestechendes nimmst du nicht, denn das Bestechende blendet die Augen und verdreht die Worte der Gerechten.

9Und den ansässigen Fremdling unterdrückst du nicht; und ihr, ihr kennt ja die Seele des Fremdlings, denn Fremdlinge wart ihr selber im Land Ägypten.

...

 Diese Verse beziehen sich überwiegend auf Gerichtsverfahren.

 Einem falschen Zeugen (Vers 1) war zu tun, was er für seinen Gegner geplant hatte (5. Mose 19:19). Der Mehrheit Genüge tun und das Recht beugen, wie zum Beispiel Pilatus tat (Mark. 15:15) ¬ das sei ferne! (Vers 2). Weder Arme noch Reiche waren im Gericht zu bevorzugen (Vers 3); in Gerechtigkeit war zu richten (3. Mose 19:15).

 Israel sollte seine Feinde lieben und edel an seinen Hassern handeln (Verse 4 + 5), damit sie Söhne ihres Vaters in den Himmeln würden (Mat. 5:44; Luk. 6:27; Röm. 12:20). Wer Schuldlose und Gerechte vor Gericht in Schwierigkeiten brachte (Vers 7), war Jewe ein Gräuel und bekam keine Vergebung (Spr. 17:15; 19:5, 9).

 Auch den ansässigen Fremdlingen sollten die Israeliten Liebe entgegenbringen (Vers 9; 2. Mose 22:20; 3. Mose 19:34).

 Unser Herr Jesus Christus fasst zusammen: »Alles nun, was auch immer ihr wollt, dass euch die Menschen tun sollen, das erweist auch ihr ihnen ebenso. Denn dies ist das Gesetz und die Propheten« (Mat. 7:12).

Das Sabbatjahr und der Sabbat

10Und sechs Jahre besäst du dein Land und sammelst seinen Ertrag,

11aber das siebente Jahr gibst du es frei und lässt es fahren, sodass die Bedürftigen deines Volkes davon essen, und was sie übrig lassen, frisst das Getier des Gefilds. Ebenso tust du deinen Weinberg und deinem Ölbaum.

12Sechs Tage tust du alles, was du zu tun hast, aber am siebenten Tag hörst du auf, damit dein Stier und dein Esel ruhe und der Sohn deiner Amme (Magd) und der Fremdling (in der) Seele (erquickt) wird.

13Und in allem, was Ich zu euch gesprochen habe, hütet ihr euch. Und des Namens anderer Elohim lasst ihr nicht gedenken, nicht werde er gehört auf deinem Mund.

...

 Das Sabbatjahr wie auch der wöchentliche Sabbat waren ein Segen für Mensch und Tier (2. Mose 20:9, 10; 3. Mose 25:3 - 7; 5. Mose 5:13, 14; Neh. 10:32). Sogar die Felder und Gärten durften sich erholen (3. Mose 26:34). Jeder Sabbat und jedes Sabbatjahr sollten Israel bewusst machen, dass das Land Jewe gehörte, Er also über die Ernährung des Volkes verfügte. Ob sie wohl das Vertrauen auf Jewe hatten, dass Er sie versorgen werde, auch wenn das Land brach lag?

 Mit Vers 13 wurde Israel ermahnt, alle Anweisungen zu beherzigen und aufzupassen, dass sie den richtigen Weg gehen und nicht daneben traten. Der Apostel Paulus schreibt: »Gebt Obacht, Brüder, wie ihr genau wandelt« (oder: »Seht genau hin, Brüder, wie ihr wandelt«) (Eph. 5:15).

Die drei Feste

14Dreimal im Jahr (feierst) du Mir (ein) Fest.

15Das Fest der ungesäuerten (Brote) beachtest du: sieben Tage isst du Ungesäuertes, so wie Ich dir geboten habe, zur bezeugten Zeit im Monat Abhibh (Abib, Aviv), denn in ihm gingst du aus Ägypten heraus. Und nicht erscheint man vor Meinem Angesicht leer (ohne Gabe).

16Und das Fest der Ernte der Erstlingsfrüchte deines Wirkens, dessen, was du im Gefild säst. Und das Fest des Einbringens am Ausgang des Jahres, beim Einsammeln deines Ertrags vom Gefild.

17Dreimal im Jahr erscheint jeder deiner Männlichen angesichts Jewes, des Herrn.

18Nicht opferst du das Blut Meines Opfers in Gegenwart von Gegorenem, und nicht verbleibt das Fett Meines Festes über Nacht bis zum Morgen.

19Den Anfang der Erstlingsfrüchte deines Erdbodens bringst du ins Haus Jewes, deines Elohims. Nicht kochst du ein Böckchen in der Milch seiner Mutter.

...

 Sieben Feste waren dem Volk Israel angeordnet; bei dreien davon hatte jeder Mann von dreißig Jahren an vor dem Angesicht Jewes zu erscheinen, beim Fest der Ungesäuerten, beim Fest der Siebener (Pfingsten) und beim Laubhüttenfest (Verse 14 + 17; 2. Mose 34:23; 5. Mose 16:16).

 Das Fest der ungesäuerten Brote wurde vom 15. bis 21. Abhibh, übersetzt: Ähriger (Ährenmonat), gefeiert (Vers 15; 2. Mose 12:15 - 20; 34:18; 3. Mose 23:6; 5. Mose 16:8 - 17). Nach der babylonischen Verbannung hieß dieser Monat, der erste (2. Mose 12:2), auch Nisan. Das Fest erinnerte an den Auszug aus Ägypten, als sie ungesäuerte Brote aßen. Möge Israel das Fest stets nicht im Sauerteig des Üblen und der Bosheit begehen, sondern im ungesäuerten Teig der Aufrichtigkeit und Wahrheit (1. Kor. 5:8).

 Es folgte das Fest der Ernte der Erstlingsfrüchte (Pfingsten) im dritten Monat (Vers 16 a; 2. Mose 34:22; 3. Mose 23:15 - 21; 4. Mose 28:26). Die Erstlingsfrucht aus Israel, die der Apostel Petrus zu Pfingsten des Jahres 32 n. Chr. ernten durfte, betrug dreitausend Seelen (Ap. 2:41).

 Vers 16 b spricht vom Laubhüttenfest. Es wurde beim »Ausgang des Jahres«, praktisch nach dem Jahresende, und zwar vom 15. bis 21. Tag des siebenten Monats, dem Etanim, nach der babylonischen Gefangenschaft auch Tischri genannt, gefeiert (3. Mose 23:33 - 34;

5. Mose 16:13 - 15).

 Der Ort, wo die Männer vor dem Angesicht Jewes zu erscheinen hatten (Vers 17), würde noch erwählt werden (5. Mose 12:5). Den Frauen stand es frei, dabei zu sein.

 Vers 18 steht in Bezug auf das Fest der ungesäuerten Brote. Das Fett als das Beste des Opfertiers wurde verbrannt; mit dem Besten verherrlichte man Jewe.

 Unter dem »Anfang der Erstlingsfrüchte« (Vers 19 a; 2. Mose 34:26; 4. Mose 18:12, 13; 5. Mose 26:10) mag man sich auch »das Vorzüglichste« vorstellen, auf jeden Fall aber das zeitlich Erste. »Verherrliche Jewe mit deinem Vermögen und dem Anfang all deines Einkommens« (Spr. 3:9). Ja, es gilt: dem Jewe zuerst!

 Ein Ziegenböckchen sollte nicht in der Milch seiner Mutter gekocht werden (Vers 19 b; 2. Mose 34:26; 5. Mose 14:21). Diesem heidnischen Brauch sollte nicht gefolgt werde. In den Sprüchen 12:10 steht geschrieben: »Der Gerechte erkennt die Seele seines Tiers.« Das Muttertier gibt seine Milch doch, damit das Böckchen lebe!

Verheißungen für das zugeloste Land

20Da! Ich entsende dir angesichts einen Beauftragten (Boten, Engel), dich auf dem Weg zu behüten und dich zu dem Ort zu bringen, den Ich bereite.

21Hüte dich vor seinem Angesicht (das meint: vor ihm), und höre auf seine Stimme, und handle nicht bitter gegen ihn, denn nicht trägt er eure Übertretung, denn Mein Name ist in seinem Innern.

22Denn, wenn du hörst, ja hörst auf seine Stimme und alles tust, was Ich rede, so befeinde Ich deine Feinde und umdränge deine Bedränger.

23So denn Mein Beauftragter dir angesichts geht und dich zu dem Amoriter und dem Hethiter und dem Perisiter und dem Kanaaniter, dem Hiwiter und dem Jebusiter bringt und Ich sie abtue:

24Nicht wirfst du dich (huldigend) ihren Elohim hin, und nicht wirst du ihnen dienstbar, und nicht handelst du gemäß ihren Werken, sondern du zerstörst, ja zerstörst sie, und du zerbrichst, ja zerbrichst ihre Standmale.

25Und ihr dient Jewe, eurem Elohim, und Er segnet dein Brot und dein Wasser, und Ich nehme die Erkrankung aus deiner Mitte weg.

26In deinem Land wird keine Fehlgebärende oder Unfruchtbare sein; die Zahl deiner Tage mache Ich voll.

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 Der von Jewe Beauftragte repräsentierte Jewe; es waren Seine Worte, die der Engel aussprach. Er führte Israel bereits seit der Nacht vor dem Durchzug durch das Schilfmeer (2. Mose 14:19).

 Wenn Israel auf ihn hören sollte, würde es in umfassender und herrlicher Weise gesegnet werden (5. Mose 7:12 - 15; 28:1 - 14). Sie würden vor Feinden beschützt werden und Wohlstand, Gesundheit und ein langes Leben haben. Allerdings: Gehorsam war Bedingung. (Wir dagegen, die Leibesgemeinde, haben bereits jeden geistlichen Segen in Christus Jesus ¬ ohne Bedingung, allein in der Gnade; Eph. 1:3; 2:8).

Verheißungen für die Landnahme

27Mein Grauen entsende Ich vor deinem Angesicht her, und Ich verstöre all das Volk, zu dem du kommst, und Ich gebe dir das Genick all deiner Feinde.

28Und Ich entsende die Hornisse vor deinem Angesicht her, und sie vertreibt den Hiwiter, den Kanaaniter und den Hethiter vor deinem Angesicht.

29Ich vertreibe ihn von deinem Angesicht nicht in einem einzigen Jahr, dass das Land nicht zur Öde wird und die Tiere des Gefilds sich wider dich mehren.

30Nach und nach vertreibe Ich ihn von deinem Angesicht, bis du gefruchtet (dich vermehrt) hast, sodass du mit dem Land belost werden (kannst).

31Und Ich werde deine Grenze setzen vom Schilfmeer bis zum Meer der Philister und von der Wildnis bis zu dem Strom, denn Ich gebe die Bewohner des Landes in eure Hand, und du vertreibst sie von deinem Angesicht.

32Nicht schneidest (schließt) du mit ihnen und ihren Elohim einen Bund.

33Sie sollen nicht in deinem Land wohnen, dass sie dich nicht veranlassen, Mir gegenüber zu verfehlen, dass du ihren Elohim dienst, denn es würde dir zur Schlinge.

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 Jewe wird Grauen über die Völker kommen lassen, sodass Israel seinen Fuß auf das Genick der Feinde setzen kann (Vers 27). Die Hure Rahab bekannte, dass Grauenerregendes auf Jericho gefallen sei (Jos. 2:9). Die Hornisse, die größte der Faltenwespen, deren Stich sehr schmerzhaft ist und für die Menschen gefährlich werden kann, dürfte bildlich für »Angst und Schrecken« stehen (Vers 28). Jewe ist es, der den Feind vertreibt (5. Mose 33:27).

 Die Landnahme erfolgte sinnvollerweise nach und nach (Vers 29;

5. Mose 7:22); es dauerte sieben Jahre, bis den Stämmen ihr jeweiliges Gebiet zugelost wurde (Vers 30; 4. Mose 33:54; Jos. 19:49).

 Vers 31 beschreibt die Grenzen des verheißenen Landes, mithin des tausendjährigen Königreichs Israels: vom Schilfmeer (wir denken an den östlichen Arm, den Golf von Akaba) bis zum Mittelmeer, das Libanongebirge einschließend (5. Mose 11:24), und von der arabischen Wildnis bis zum Euphrat (1. Mose 15:18; Jos. 1:4). König Salomo beherrschte dieses Gebiet einst bereits (1. Kön. 5:1; 2. Chron. 9:26).

 Auf keinen Fall sollte Israel sich mit den Nationen verbünden, weil sie es zum Götzendienst verführen würden (Verse 32 + 33; 2. Mose 34:12; 5. Mose 7:2 - 4; 20:18). Leider hielt Israel sich nicht an dieses Gebot (Ps. 106:36).

Kapitel 24

Der Bundesschluss

1Und zu Mose sprach Er: Steigt hinauf zu Jewe, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und ihr werft euch (huldigend) hin von ferne.

2Aber Mose, er allein, kommt zu Jewe herzu, sie aber, sie kommen nicht herzu, und das Volk steigt nicht mit ihm hinauf.

3Darauf kam Mose und verkündigte (wörtlich: zählte auf) dem Volk alle Worte Jewes und all die Rechtsetzungen. Und das ganze Volk antworte miteinerStimme und sprach: All die Worte, die Jewe geredet hat, wollen wir tun.

4Da schrieb Mose alle Worte Jewes (nieder). Und er stand früh am Morgen auf und baute unten am Berg einen Altar und zwölf Standmale für die zwölf Stämme Israels.

5Und er entsandte Jünglinge der Söhne Israels, und sie weihten Hinaufzuweihendes hinauf und opferten Opfer, ja Friedensgaben dem Jewe, ja Jungstiere.

6Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und tat es in die Napfgefäße, und die andere Hälfte des Blutes sprengte er an den Altar.

7Und er nahm die Schriftrolle (oder: (die Urkunde der) gezählten (Worte) und verlas sie vor den Ohren des Volks. und sie sprachen: Alles, was Jewe geredet hat, wollen wir tun und (darauf) hören.

8Und Mose nahm das Blut und sprengte es auf das Volk und sprach: Da! Das Blut des Bundes, den Jewe mit euch über all diese Worte geschnitten (geschlossen) hat.

...

 Mose stieg auf den Berg hinauf zu Jewe (Verse 1 + 2). Seine 73 Begleiter hatten ehrfurchtsvollen Abstand vor der Heiligkeit Jewes zu halten. Nadab und Abihu waren Söhne Aarons (2. Mose 6:23).

 Wieder unten am Berg verkündigte Mose alsdann dem Volk alle Worte Jewes (Vers 2). Und das Volk stimmte zu und versprach, alles, was Jewe gesagt hatte, zu tun (2. Mose 19:8; 5. Mose 5:27). Nun konnte Jewe erweisen, dass der Mensch in der Schwachheit seines Fleisches trotz guten Willens nicht fähig ist, das Gute zu tun (Röm. 7:18).

 Mose schrieb alles nieder (Vers 4; 2. Mose 34:27; 5. Mose 31:9). Die Schriftrolle wird als Zeuge gegen Israel dienen (5. Mose 31:24 - 26).

 Der Altar, den Mose baute, repräsentierte Jewe, und die zwölf Standmale standen für die zwölf Stämme. Damit waren die beiden Bündnispartner anwesend. Mose entsandte Jünglinge (Vers 5) (es gab noch keine Priesterschaft), sie brachten Brandopfer dar und drückten damit die völlige Hingabe an Jewe aus, mit dem Friedensopfer brachten sie die freudige Gemeinschaft der Menschen mit Jewe zum Ausdruck.

 Die Hälfte des Blutes der Opfertiere sprengte Mose an den Altar (Vers 6) und nach der Verlesung der Schriftrolle des Bundes und dem Gehorsamsgelöbnis des Volkes (Vers 7) die andere Hälfte auf das Volk (Vers 8).

 So schnitten sie den Bund. Dies geschah damals häufig in der Weise, dass die beiden Vertragschließenden durch die zu beiden Seiten liegenden Tierhälften hindurchgingen und damit ausdrückten, dass es ihnen im Falle der Nichteinhaltung des Bundes ebenso ergehen möge wie diesen Tieren (1. Mose 15:10, 17; Jer. 34:18). Hebräer 9:17 - 22 gibt uns weiteren Aufschluss: »Ein Bund wird nur über toten Opfern bestätigt, weil er nichts vermag, wenn das Bundesopfer lebt. Deswegen wurde auch der erste Bund nicht ohne Blut eingeweiht; denn nachdem jedes Gebot nach dem Gesetz durch Mose zu dem gesamten Volk gesprochen war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Scharlachwolle und Ysop, besprengte die Schriftrolle selbst wie auch das gesamte Volk und sagte: Dies ist das Blut des Bundes, den Gott euch geboten hat. Aber auch das Zelt und alle Amtsgeräte besprengte er gleicherweise mit dem Blut. Beinahe alles wird nach dem Gesetz durch Blut gereinigt; ohne Blutvergießen erfolgt keine Vergebung.« ¬ Mithin war Israel nun ein gereinigtes, heiliges Volk.

 Israel brach diesen Bund (Jer. 31:31 - 34; Heb. 8:6 - 13), aber Jesus stiftete, und zwar mit Seinem eigenen Blut, einen neuen Bund: »Dieser Becher ist der neue Bund in Meinem Blut, das für euch vergossen wird« (Luk. 22:20). Zu des Petrus Zeiten war die israelitische Gemeinde geistlicherweise mit dem Blut Jesu Christi besprengt (1. Pet. 1:2).

Auf dem Berg Sinai und in der Wolke

9Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu hinauf und siebzig von den Ältesten Israels.

10Und sie sahen den Elohim Israels. Und unter Seinen Füßen war's wie ein Kunstwerk aus saphirnen Kacheln und wie das Gebein (das Zentrum) der Himmel an Reinheit.

11Aber zu den Beschattern (Beschützern) der Söhne Israels entsandte Er nicht Seine Hand. Und sie gesichteten den Elohim und aßen und tranken.

12Und Jewe sprach zu Mose: Steige herauf zu Mir auf den Berg und werde dort (befunden), und Ich will dir die Steintafeln und die Zielanweisung und das Gebot geben, die Ich geschrieben habe, um ihnen das Ziel anzugeben.

13Da stand Mose auf sowie Josua, sein Amtierender (Assistent); und Mose stieg hinauf zum Berg des Elohim.

14Zu den Ältesten aber sprach er: Verweilt unsertwegen an diesem Ort, bis wir zu euch zurückkehren. Und da! Aaron und Hur sind bei euch. Wer denn eine Rechtssache hat, trete zu ihnen herzu.

15Und Mose stieg auf den Berg hinauf, und die Wolke bedeckte den Berg.

16Und die Herrlichkeit Jewes wohnte auf dem Berg Sinai, und die Wolke bedeckte ihn sechs Tage; und am siebenten rief Er dem Mose aus der Mitte der Wolke zu.

17Und das Aussehen der Herrlichkeit Jewes war wie verzehrendes Feuer auf dem Haupt des Berges vor den Augen der Söhne Israels.

18Und Mose kam (ging) in die Mitte der Wolke (hinein) und stieg hinauf auf den Berg, und Mose wurde vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg (befunden).

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 Mose und seine Begleiter, darunter auch Josua (Vers 13), stiegen nur bis zu einer gewissen Höhe auf den Berg hinauf (Vers 9).

 Und wir sahen (Vers 10) und gesichteten (Vers 11) den Elohim Israels. Wie dürfen wir uns dies vorstellen? Sie sahen den Lichtglanz der Herrlichkeit Jewes, und sie gesichteten, das heißt wohl: sie schauten mehr als äußerlich wahrnehmbar, sie hatten einen gewaltigen geistlichen Eindruck.

 Gott, der Vater, ist Geist (Joh. 4:24) und unsichtbar (1. Tim. 1:17). Jesus Christus ist das Abbild des unsichtbaren Gottes (Kol. 1:15). Damals sahen die Menschen Jewe, indem sie einen von Ihm beauftragten (Boten, Engel) sahen oder eine Herrlichkeitserscheinung wie strahlendes Licht, Feuer oder eine Wolke (2. Mose 33:18 - 23).

 Zu den Ältesten streckte Jewe Seine Hand nicht aus (Vers 11), dass Sein Feuer sie etwa verzehre. Sie aßen und tranken vor Ihm, was auch als Feier des Bundesschlusses verstanden werden darf (Vers 8).

 Die Gebote waren schon mündlich gegeben worden (2. Mose 20:1 - 17), jetzt aber waren sie in Stein geschrieben (Vers 12). Am Ende des vierzigtätigen Verweilens des Mose auf dem Berg übergab Jewe sie ihm (2. Mose 31:18; 32:15).

 Josua (Vers 13), der Sohn Nuns aus dem Stamm Ephraim (1. Chron. 7:27), und Hur (Vers 14) aus dem Stamm Juda, der Sohn Kalebs von der Ephrat (1. Chron. 2:19), amtierten dem Mose.

 Die ganze Gruppe sollte bis zur Rückkehr des Mose von der höchsten Höhe des Berges an ihrem Platz warten (Vers 14), was sie aber nicht taten, wie denn Aaron kurz vor Moses Rückkehr ein goldenes Kalb anfertigte (2. Mose 32:1 - 6).

 Das Volk unten sah die Herrlichkeit Jewes in Gestalt verzehrenden Feuers und der darüberstehenden Wolke (Verse 15 - 17). »Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer« (Heb. 12:29). Am siebenten Tag sprach Jewe aus der Wolke zu Mose. Dies erinnert uns an die Stimme aus der lichten Wolke, die Petrus, Jakobus und Johannes auf dem Berg der Verklärung hörten: »Dies ist Mein geliebter Sohn, an dem Ich Mein Wohlgefallen habe; hört auf Ihn« (Mat. 17:5).

 Dann ging Mose in die Wolke hinein. Insgesamt war er vierzig Tage und Nächte auf dem Berg (Vers 18), übrigens ohne zu essen und zu trinken (2. Mose 24:28, 5. Mose 9:9).

Das Zelt des Zeugnisses

(2. Mose 25 - 27)

Kapitel 25

Die Hebegabe für das Heiligtum

1Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2Rede du zu den Söhnen Israels, dass sie für mich eine Hebe (eine zu Jewe erhobene Abgabe) nehmen; von jedem Mann, dessen Herz ihn willig macht, nehmt ihr Meine Hebe.

3Und dies ist die Hebe, die ihr von ihnen nehmt: Gold und Silber und Kupfer

4und Violettpurpur und Rotpurpur und in Karmesin doppelt (gefärbten Stoff) und Sechsfädiges (Byssus) und Ziegenhaar

5und gerötete Felle der Widder und Felle der Tachasche (Dachse?) und Akazienholz;

6Öl für die Leuchte, Balsamspezereien für das Salböl und für das duftende Räucherwerk;

7Steine des Schoham (vmtl. Onyx, Sardonyx) und Steine für die Füllung für das Ephod (den Oberkörperumbund) und für das Brustschild.

8Und sie sollen Mir ein Heiligtum machen, dass Ich in ihrer Mitte wohne.

9Gemäß allem, was Ich dir zeige, die Bauart der Wohnung und die Bauart all ihrer Geräte, so macht ihr‘s.

...

 Die Kapitel 25 bis 27 beschreiben die Materialien für den Bau des Heiligtums und die Anfertigung der Innenausstattung. Jewe wird dem Mose alles genau zeigen, damit er wisse, wie es werden soll (Vers 9; 2. Mose 25:40; Ap. 7:44; Heb. 8:5).

 Das Heiligtum wurde »Zelt des Zeugnisses« (oder: »Zelt des Bezeugten«) genannt, weil die die Wahrheit bezeugenden Tafeln darin aufbewahrt wurden (2. Mose 27:21 u. a.; Ap. 7:44); andere schreiben: Stiftshütte, Zelt der Zusammenkunft, Zelt der Begegnung.

 Es sollte mit freiwilligen Gaben errichtet werden (Vers 2); denn nur, was von Herzen kommt, ist Gott wohlannehmbar (2. Kor. 8:12). Die Reichtümer hatte Israel von den Ägyptern beim Auszug bekommen (2. Mose 12:35, 36) und gewiss weitere wertvolle Dinge beim Sieg über die Amalekiter erlangt (2. Mose 17:8 - 16).

 Das Zelt, in welchem Jewe unter Seinem Volk wohnen wollte, wies prophetisch auf Jesus hin, der unter Seinem Volk zeltete (Joh. 1:14).

Die Lade

10Und sie machen eine Lade aus Akazienholz, zweieinhalb Ellen ist ihre Länge und eineinhalb Ellen ihre Breite und eineinhalb Ellen ihre Höhe.

11Und du überziehst sie mit reinem Gold, innen und außen überziehst du sie; und du machst ringsum eine Leiste aus Gold an sie.

12Und du gießt für sie vier Ringe aus Gold und gibst sie an ihre vier Füße: zwei Ringe an ihre eine Seite und zwei Ringe an ihre zweite Seite.

13Und du machst Stangen aus Akazienholz und überziehst sie mit Gold.

14Und du bringst die Stangen in die Ringe an den Seiten der Lade, um die Lade mit ihnen zu tragen.

15In den Ringen der Lade sollen die Stangen sein, man darf sie nicht von ihr wegnehmen.

16Und in die Lade gibst du das Zeugnis, das Ich dir geben werde.

17Und du machst einen Deckel (Schirmung, Sühnedeckel) aus reinem Gold: zweieinhalb Ellen ist seine Länge und eineinhalb Ellen seine Breite.

18Und du machst zwei Cherubim aus Gold, in Treibarbeit machst du sie aus den zwei äußersten (Teilen) des Deckels heraus.

19Und mache einen Cherub aus dem äußersten (Teil) diesseits und einen Cherub aus dem äußersten (Teil) der anderen Seite; aus dem Deckel heraus macht ihr die Cherubim auf ihren (der Lade) zwei äußersten (Teilen).

20Und die Cherubim sollen aufwärts ausgebreitete Flügel haben; mit ihren Flügeln sollen sie den Deckel überdachen, und ihre Angesichter, eines jeden, zu seinem Bruder hin; zum Deckel hin seien die Angesichter der Cherubim (gerichtet).

21Und du gibst den Deckel auf die Lade oben darüber, und in die Lade gibst du das Zeugnis, das Ich dir geben werde.

22Und dort werde Ich dir (durch Anrufung) gegenwärtig werden, und Ich rede mit dir von oberhalb des Deckels, von zwischen den zwei Cherubim her, die über der Lade des Zeugnisses sind, alles, was Ich dir für die Söhne Israels gebiete.

...

 Die »Lade des Bundes Jewes« (4. Mose 10:33) war der bedeutendste Gegenstand im Zelt des Zeugnisses und wird daher zuerst beschrieben.

 Mittels der Stangen (Verse 13 - 15) konnte die Lade getragen werden, ohne sie zu berühren (2. Sam. 6:6).

 Das Zeugnis, das in die Lade gelegt werden sollte (Vers 16), waren die beiden Steintafeln mit den zehn Geboten (2. Mose 31:18).

Die Bedeutung des Deckels (Vers 17) macht uns Hebräer 9:5 klar: es war der Sühnedeckel. Der Hohepriester sprengte am Tag der Beschirmungen sühnendes Blut zur Beschirmung (Bedeckung) der Sünden Israels darauf (2. Mose 30:10). Der Deckel wies auf Jesus Christus hin, den Sühnedeckel in Person (Röm. 3:24, 25). Jesus Christus ist die Sühne für die Sünden aller Menschen (1. Joh. 2:2).

Die Cherubim (Vers 18) (Plural von Cherub), übersetzt »Wie-viele-Seiende«, sind uns von 1. Mose 3:24 her bekannt: sie hüteten den Zugang zum Baum des Lebens. Sie sind höchstrangige Geister (Engel) am Thron Gottes (Off. 4:6 - 8).

 Zwischen den Cherubim, dort wohnte Jewe (Vers 22; 1. Sam. 4:4; Jes. 37:16; Ps. 99:1). Dort, oberhalb des Deckels, war Er gegenwärtig, erschien Er in der Wolke und sprach Er (3. Mose 16:2; 4. Mose 7:89).

Der Schaubrotetisch

(Der Tisch für die dem Angesicht Jewes zugeordneten Brote)

23Und du machst einen Tisch aus Akazienholz, zwei Ellen seine Länge und eine Elle seine Breite und eineinhalb Ellen seine Höhe.

24Und du überziehst ihn mit reinem Gold und machst ihm ringsum eine Leiste aus Gold.

25Und du machst ihm ringsum eine handbreite Abschlussleiste (Rahmen), und du machst ringsum eine Leiste aus Gold für seine Abschlussleiste.

26Und du machst ihm vier Ringe aus Gold und gibst sie an die vier Seiten an seinen vier Füßen.

27Unmittelbar neben der Abschlussleiste seien die Ringe als Gehäuse für die Stangen, um den Tisch zu tragen.

28Und du machst die Stangen aus Akazienholz und überziehst sie mit Gold, und der Tisch wird mit ihnen getragen.

29Und du machst seine tiefen Schüsseln und seine Schalen und seine Kannen und seine Schälchen, mit welchen das Trankopfer (dargetan) wird: aus reinem Gold machst du sie.

30Und du gibst auf den Tisch mir angesichts stets Brot des Angesichts (dem Angesicht Jewes zugeordnetes Brot).

...

 Gold ist das edelste Metall; es steht für die souveräne Allgewalt und Herrlichkeit Jewes.

 Zwölf Brote sollen auf den Tisch gelegt werden, die sicherlich die zwölf Stämme darstellen, die allesamt stets vor Jewes Angesicht waren.

 Die Herstellung des Tischs wird in 2. Mose 37:10 - 16 beschrieben. In 3. Mose 24:5 - 9 lesen wir Näheres über das Backen der Brote, ihre Anordnung und ihren Austausch an jedem Sabbat. Die Schaubrote wurden von den Priestern unter brennendem Weihrauch als Feueropfer in freudiger Gemeinschaft mit Jewe gegessen. Der Weihrauch weist auf Jesus hin, der der duftende Wohlgeruch für Seinen Vater ist. Und was das Brot anbelangt: Jesus ist das lebendige Brot: »Wenn jemand von diesem Brot ist, wird er leben für den Äon« (Joh. 6:51).

Der goldene Leuchter

31Und du machst einen Leuchter aus reinem Gold; in Treibarbeit werde der Leuchter gemacht: seine Hüfte (seinen Standfuß) und sein Rohr (seinen Rohrschaft), seine Kelche, seine Knäufe und seine Knospten, aus ihm (in einem heraus) werden sie (gefertigt).

32Und sechs Rohre gehen aus seinen Seiten heraus: drei Rohre des Leuchters aus seiner einen Seite und drei Rohre des Leuchters aus seiner zweiten Seite.

33Drei mandelförmige Kelche an dem einen Rohr, Knauf und Knospe (habend), und drei mandelförmige Kelche an dem anderen Rohr, Knauf und Knospe (habend); ebenso für die sechs Rohre, die aus dem Leuchter herausgehen.

34Und am Leuchter (dem die Arme tragenden mittleren Teil) sind vier mandelförmige Kelche und seine Knäufe und seine Knospen;

35und ein Knauf unter den (ersten) zwei aus ihm herausgehenden Rohren und ein Knauf unter den (nächsten) zwei aus ihm herausgehenden Rohren und ein Knauf unter den (dritten) zwei aus ihm herausgehenden Rohren; so sei‘s für die sechs aus dem Leuchter herausgehenden Rohre.

36Ihre Knäufe und ihre Rohre, aus ihm heraus werden sie (in einem gefertigt); alles von ihm (sei) eine einzige Treibarbeit aus reinem Gold.

37Und du machst seine sieben Leuchten, und man setze seine Leuchten so darauf, dass jede das Jenseitige seines Angesichts erleuchte.

38Und seine Zängchen (Dochtscheren) und seine Pfännchen sind aus reinem Gold.

39Aus einem Barren (vmtl. 36 kg = 3.000 Schekel) reinen Goldes macht ihr ihn samt all diesen Geräten.

40Und siehe hin und mache sie in ihrer Bauart, die dir auf dem Berg gezeigt ist.

...

 Die Herstellung des Leuchters wird in 2. Mose 37:17 - 24 berichtet.

 Die mandelförmigen Kelche (Vers 33) lassen den Leuchter in etwa wie einen jungen, blühenden Mandelbaum aussehen. Er blüht vor allen anderen Bäumen, und zwar schon im Januar. Dies weist auf Jesus Christus, den Ersten in allem (Kol. 1:18), hin. Das hebräische Wort für »Mandelbaum« ist mit dem Wort für »Wachender« eng verwandt, sodass gemäß Jeremia 1:11, 12 der Mandelbaum für Jewe als Symbol dafür ist, dass Er über Sein Wort wacht.

 Der Hauptschaft und die sechs Arme tragen sieben Leuchten. Die Zahl sieben steht für Abschluss, Vollständigkeit und Geist. Das Licht fiel zur Frontansicht des Leuchters hin und erleuchtete mithin den ganzen Raum (Vers 37). Ohne das Licht wäre es darin dunkel. Der goldene Leuchter stellt also Jesus dar, der sagte: »Ich bin das Licht der Welt. Wer Mir folgt, wird keinesfalls in der Finsternis wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben« (Joh. 8:12).

 Dass Mose alles nach dem Vorbild machte, das ihm auf dem Berg gezeigt wurde (Vers 40), ist auch in 4. Mose 8:4 und Hebräer 8:5 verzeichnet.

Kapitel 26

Die Teppiche der Wohnung

1Und die Wohnung machst du aus zehn Teppichen (Tuchbahnen): aus gezwirntem Sechsfädigen (Byssus) und Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin getauchtem (Stoff), mit Cherubim (darin), als Tat des Kunstwebers machst du sie.

2Die Länge des einzelnen Teppichs: achtundzwanzig Ellen; und die Breite des einzelnen Teppichs: vier Ellen; ein Maß für all die Teppiche.

3Fünf Teppiche werden miteinander verbunden, auch  die (anderen) fünf Teppiche werden miteinander verbunden.

4Und du machst Schleifen aus Violettpurpur an den Saum des einen (einzelnen) Teppichs am äußersten (Teil) in der Verbindungsstelle, und ebenso machst du's am Saum des an der zweiten Verbindungsstelle endenden Teppichs:

5fünfzig Schleifen machst du an dem einen Teppich, und fünfzig Schleifen machst du am Ende des Teppichs, das an der zweiten Verbindungsstelle ist; die Schleifen nehmen einander entgegen.

6Und du machst fünfzig Klammern aus Gold und verbindest die Teppiche mittels der Klammern miteinander, sodass die Wohnung eins (eine Einheit) wird.

7Und du machst Teppiche aus Ziegenhaar zu einem Zelt über der Wohnung, elf Teppiche, du machst sie.

8Die Länge des einzelnen Teppichs ist dreißig Ellen und die Breite des einzelnen Teppichs vier Ellen; ein Maß für die elf Teppiche.

9Und du verbindest fünf Teppiche für sich allein und sechs Teppiche für sich allein, und den sechsten Teppich zur Frontansicht des Zeltes machst du mehrfältig (doppelt).

10Und du machst fünfzig Schleifen an den an der Verbindungsstelle endenden Saum des einen Teppichs und fünfzig Schleifen an den Teppichsaum der zweiten Verbindungsstelle.

11Und du machst fünfzig Klammern aus Kupfer und bringst die Klammern in die Schleifen. Und du verbindest das Zelt, sodass es eins wird.

12Und das Überhängende, das Überschüssige an den Teppichen des Zeltes: die Hälfte des überschüssigen Teppichs hängst du über das Hintere der Wohnung.

13Und die diesseitige Elle und die jenseitige Elle, die an der Länge der Zeltteppiche überschüssig ist: es wird über die Seiten der Wohnung überhängend, dieseits und jenseits, um sie zu bedecken.

14Und du machst eine Abdeckung für das Zelt aus geröteten Widderfellen und eine Abdeckung aus Fellen der Tachaschim (vmtl. Dachse) oben darüber.

...

 Man sehe sich die Abbildungen an, die in vielen Nachschlagewerken zu finden sind.

 Die Anfertigung der Teppiche wird in 2. Mose 36:8 - 19 berichtet.

 Vier Decken liegen über der Wohnung: direkt darauf die wertvolle Decke mit den eingewebten Cherubimabbildungen (Vers 1), darüber die Teppiche aus weißem Ziegenhaar (Vers 7), darüber die Teppiche aus roten Widderfellen (Vers 14) und darüber die Decke aus Tachaschfellen.

 Der weiße Byssus (Vers 1) weist auf die Gerechtigkeit hin (Off. 19:8), violettpurpur ist die Farbe des Priesters (Jesus) und rotpurpur die des Königs (Jesus), und die rote Karmesinfarbe ist gewiss ein Symbol für Jesu Blut.

 Die Zahl fünfzig ¬ wir lasen von fünfzig Schleifen, fünfzig Klammern aus Gold und fünfzig Klammern aus Kupfer ¬ steht für die große Erlösung im fünfzigsten Jahr, dem Jobeljahr.

 Beim Teppich aus Ziegenhaar (Vers 7) denken wir daran, dass Ziegenböcke zu Sündopfern dienten.

 Schließlich lassen uns die Widderfelle aufmerken (Vers 14). Der Widder ist ein Leittier. Einen Widder opferte Abraham anstelle seines Sohnes Isaak (1. Mose 22:13). Rot gefärbt entsprechen die Widderfelle dem vergossenen Blut. Da das hebräische Wort für Widder, AIL, punktiert AJiL, mit dem für El, heb. AL, punktiert EL, verwandt ist, kann man im Widder auch den »Göttlichen« sehen.

 Zuoberst lag der Teppich aus Tachaschfellen (Vers 14). Falls diese die unscheinbaren Felle des Dachses sein sollten (Buber/Rosenzweig schreiben: Seekuhhäute), darf man an die Unscheinbarkeit Jesu in Knechtsgestalt denken, den die Welt nicht erkannte (Jes. 53:2; Joh. 1:10; Phil. 2:7). In den tieferen Schichten der Abdeckung erst entfaltet sich die Herrlichkeit Jesu.

Die Bretter der Wohnung

15Und du machst die Bretter zur Wohnung aus Akazienholz, als stehende:

16zehn Ellen ist die Länge des Brettes und eineinhalb Ellen die Breite des einzelnen Brettes.

17Zwei Zapfen für das einzelne Brett, um zueinander eingefügt zu werden; ebenso machst du's für alle Bretter der Wohnung.

18Und du machst die Bretter der Wohnung: zwanzig Bretter für die Seite gen Süden gen rechts.

19Und vierzig Sockel aus Silber machst du unter die zwanzig Bretter: zwei Sockel unter das eine Brett, (passend) für seine zwei Zapfen, und zwei Sockel für das andere Brett, (passend) für seine zwei Zapfen.

20Und für die zweite Seite (wörtl.: Zelle) der Wohnung, für die Nordseite: zwanzig Bretter.

21Und ihre vierzig Sockel aus Silber: zwei Sockel unter das eine Brett und zwei Sockel unter das andere Brett.

22Und für die Hüftseiten der Wohnung gen das Meer (gen Westen) machst du sechs Bretter.

23Und zwei Bretter machst du zu Winkelteilen der Wohnung in den Lenden,

24und sie werden unten als Zwillinge verbunden, und sie werden vereint und vollendet an ihrem Haupt zu dem einen Ring hin, so wird es für sie beide; für die zwei Winkel werden sie gemacht.

25Und (somit) sind es acht Bretter und ihre Sockel aus Silber, sechzehn Sockel: zwei Sockel unter dem einen Brett und zwei Sockel unter dem anderen Brett.

26Und du machst Riegel aus Akazienholz: fünf für die Bretter der einen Zelle der Wohnung

27und fünf Riegel für die Bretter der zweiten Zelle der Wohnung für die Lenden, gen das Meer (gen Westen).

28Und der mittlere Riegel in der Mitte der Bretter verläuft von dem einen Ende zu dem anderen Ende.

29Und die Bretter überziehst du mit Gold. Und ihre Ringe machst du aus Gold zu Gehäusen für die Riegel und überziehst die Riegel mit Gold.

30Und du lässt die Wohnung erstehen gemäß dem rechtsetzenden (Vorbild), das dir auf dem Berg gezeigt wurde.

...

 Die Akazie, nicht die bei uns bekannte, sondern die nordafrikanische Acacia nilotica (ägyptischer Schotendorn), ist ein dorniger Baum; das Holz ist sehr hart und haltbar, wird von Insekten nicht angefressen und lässt sich nur in frischem Zustand bearbeiten.

 Die Ostseite der Wohnung wird in den Versen 36 und 37 beschrieben.

Der scheidende Vorhang und der Verdeckungsteppich

31Und du machst einen Vorhang aus Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin getauchtem (Stoff) und gezwirnten sechsfädigen (Byssus); als Tat des Kunstwebers macht er ihn, mit Cherubim.

32Und du gibst ihn an vier Akaziensäulen, überzogen mit Gold; ihre Stifte aus Gold; auf vier Sockeln aus Silber.

33Und du gibt den Vorhang unter die Klammern. Und du bringst dorthin, innerhalb des Vorhangs, die Lade des Zeugnisses. Und der Vorhang scheidet für euch zwischen dem Heiligen und dem Heiligen der Heiligen (dem Allerheiligsten).

34Und du gibst den schirmenden Deckel auf die Lade des Zeugnisses im Heiligen der Heiligen.

35Und du stellst den Tisch außerhalb des Vorhangs auf und den Leuchter gegenüber dem Tisch an der Seite (wörtl.: Zelle) der Wohnung gen rechts (gen Süden); und den Tisch gibst du an die Nordseite (wörtl.: Zelle des Nordens).

36Und du machst einen Verdeckungsteppich für die Öffnung des Zeltes aus Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin getauchtem (Stoff) und gezwirnten sechsfädigen (Byssus) als Tat des Buntwirkers (Kunstwebers).

37Und du machst für den Verdeckungsteppich fünf Säulen aus Akazien und überziehst sie mit Gold und gießt für sie fünf Sockel aus Kupfer.

...

 Von zwei verschiedenen schönen und wertvollen Vorhängen ist hier die Rede; der eine mit den Cherubimabbildungen schied die allerheiligste Stätte von dem heiligen Vorraum (Heb. 9:2, 3), und der andere verdeckte den Eingang des Zeltes des Zeugnisses.

 Der Vorhang zur innersten heiligen Stätte ist übrigens Jesu Fleisch, das zerrissen werden musste (Mat. 27:51); der Auferstandene ist nun der lebendige Weg durch den Vorhang hindurch, sodass wir jetzt am Vaterherzen sind (Heb. 10:19- 22).

 Die in Vers 31 mit »er« bezeichnete Person ist Bezalel, der Sohn Uris aus dem Stamm Juda, der imstande war, all die kunstvollen Arbeiten durchzuführen und zu leiten (2. Mose 31:2; 35:30).

 Im Heiligen stand außer dem Leuchter und dem Schaubrotetisch auch der Räucheraltar (2. Mose 30:1 - 10)

Kapitel 27

Der Altar im Vorhof

1Und du machst den Altar aus Akazienholz: fünf Ellen ist die Länge und fünf Ellen die Breite ¬ ein Geviert wird der Altar ¬ und drei Ellen seine Höhe.

2Und du setzt seine Hörner auf seine vier Ecken; aus ihm sollen seine Hörner (herausragen); und überziehst ihn mit Kupfer.

3Und du machst seine Töpfe, um ihn von der Fettasche zu reinigen, und seine Schaufeln und seine Sprengschalen und seine Gabeln und seine Pfännchen. All seine Geräte machst du aus Kupfer.

4Und du machst ihm ein Siebgitter, ein als Netz gemachtes aus Kupfer an seine vier Enden.

5Und du gibst es (das Netz) unter die Einfassung (Umkragung) des Altars, sich (unten) erstreckend, sodass das Netz in der halben (Höhe) des Altars (sitzt).

6Und du machst Stangen für den Altar, Stangen aus Akazienholz, und überziehst sie mit Kupfer.

7Und die Stangen werden in die Ringe gebracht, und die Stangen seien an den zwei Seiten (wörtl.: Zellen) des Altars, wenn man ihn trägt.

8Hohl, aus Tafeln machst du ihn. So wie es dir auf dem Berg gezeigt wurde, so machen sie's.

...

 Es handelt sich hier um den Brandopferaltar (Hinaufweihealtar), der im Vorhof stand. Der Altar heiligte die Gabe, das heißt stellte sie ganz Jewe zur Verfügung (Mat. 23:19), womit der Opfernde seine eigene Hingabe an Jewe ausdrückte.

 Inzwischen ist die Heilsgeschichte fortgeschritten; wir haben heute einen anderen Altar, nämlich Jesus, von dem in Hebräer 13:10 geschrieben steht: »Wir haben einen Altar, von dem zu essen die keine Vollmacht haben, die dem Zelt Gottesdienst darbringen.« Jene lehnen heute Jesus ab. Damals, in Erwartung dessen, den das Zelt und die Opfer verhießen, verherrlichte ihr Dienst Jewe.

Die Umgrenzung des Vorhofs

9Und du machst den Vorhof der Wohnung: Nach Süden gen rechts Matten (Behänge) (zur Umgrenzung) des Vorhofs aus gezwirntem sechsfädigen (Byssus) hundert Ellen für die eine Richtung;

10und seine zwanzig Säulen und ihre zwanzig Sockel aus Kupfer, die Stifte der Säulen und ihre Verbindungsstreben aus Silber.

11Und ebenso in der Länge der Nordrichtung (machst du) Matten, hundert Ellen lang, und seine zwanzig Säulen und ihre zwanzig Sockel aus Kupfer, die Stifte der Säulen und ihre Verbindungsstreben aus Silber.

12Und die Breite des Vorhofs in Richtung zum Meer (hat) Matten, fünfzig Ellen lang, dazu ihre zehn Säulen und ihre zehn Sockel.

13 Und die Breite des Vorhofs in Richtung gen Osten sonnaufgangwärts ist fünfzig Ellen.

14 Und fünfzehn Ellen Matten für die eine Flanke, dazu ihre drei Säulen und ihre drei Sockel.

15Und für die zweite Flanke fünfzehn (Ellen) Matten, dazu ihre drei Säulen und ihre drei Sockel.

16Und für das Tor des Vorhofs eine Verdeckungsmatte, zwanzig Ellen lang, aus Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin getauchtem (Stoff) und gezwirntem sechsfädigem (Byssus), als Tat des Buntwirkers, dazu ihre vier Säulen und ihre vier Sockel.

17Alle Säulen des Vorhofs ringsum mit Verbindungsstreben aus Silber, ihre Stifte aus Silber und ihre Sockel aus Kupfer.

18Die Länge des Vorhofs: hundert Ellen, und die Breite: fünfzig gegen fünfzig, und die Höhe: fünf Ellen. Die Matten: gezwirnter sechsfädiger (Byssus). Und die Sockel (der Säulen) sind aus Kupfer.

19Alle Geräte der Wohnung in all ihrem Dienst und all ihre Pflöcke und alle Pflöcke des Vorhofs sind aus Kupfer.

...

 Der hundert Ellen lange und fünfzig Ellen breite Vorhof umgab das Zelt des Zeugnisses von allen Seiten. In der nach Osten gerichteten Breite war ein Tor von zwanzig Ellen Breite.

 Die Matten wurden in die Stifte der Säulen eingehängt.

 Im Vorhof standen der Brandopferaltar und das Waschbecken

(2. Mose 30:17 - 21).

 Voller Freude sang Israel einst: »Gut ist ein Tag in Deinem Vorhof, besser als sonst tausend. Ich habe erwählt, an der Schwelle des Hauses meines Elohims zu sein« (Ps. 84:11).

Das Öl für den Leuchter

20Und du, du gebietest den Söhnen Israels, dass sie für dich lauteres, herausgeschlagenes Olivenöl für den Leuchter nehmen, um das Licht fortwährend darzubieten.

21Im Zelt des Zeugnisses außerhalb des Vorhangs, der gegenüber dem Zeugnis ist, richten Aaron und seine Söhne sie (die Leuchter) vom Abend bis zum Morgen angesichts Jewes zu. Eine äonische Satzung ist's (all) ihren Generationen der Söhne Israels.

...

 Der siebenarmige Leuchter gab dem Heiligen Licht. Dieses stammte aus reinem Olivenöl, das nahezu rauchfrei verbrannte. Öl ist das Sinnbild für Geist. Der Geist Gottes vermittelt uns das Licht der rechten Erkenntnis aufgrund des Wortes.

 Das wahrhafte Licht, das in die Welt kam, ist Jesus. Er erleuchtet die ganze Welt, jeden Menschen (Joh. 1:9).

Die Gewänder und die Heiligung Aarons und seiner Söhne

(2. Mose 28 + 29)

Kapitel 28

Die Gewänder Aarons und seiner Söhne

1Und du, lass deinen Bruder Aaron zu dir nahen und seine Söhne mit ihm aus der Mitte der Söhne Israels, dass er Mir als Priester amtiert, Aaron, (und mit ihm) Nadab und Abihu, Eleasar und Itamar, die Söhne Aarons.

2Und du machst Gewänder des Heiligen (des Heiligtums) für deinen Bruder Aaron zur Herrlichkeit und zur Zierde.

3Und du, du redest zu allen im Herzen Weisen, die Ich mit dem Geist der Weisheit erfüllte, und sie machen die Gewänder Aarons, um ihn zu heiligen, dass er Mir als Priester amtiere.

4Und dies sind die Gewänder, die sie machen sollen: ein Brustschild und ein Ephod (einen Oberkörperumbund) und einen Mantel und einen Rock (Leibrock) aus Geflochtenem, ein Kopfgeknäuel (einen Kopfbund, Turban) und eine Schärpe. Und sie machen die Gewänder des Heiligen für deinen Bruder Aaron und für seine Söhne, dass er Mir als Priester amtiert.

...

 Die Priester vermittelten das Heil. Inzwischen ist Jesus Christus unser großer Hohepriester und der einige Mittler zwischen Gott und den Menschen (1. Tim. 2:5, Heb. 4:14). Die hohe Aufgabe jener Priester damals drückte sich auch in ihren heiligen Gewändern aus, die auf Gottes Herrlichkeit hinwiesen. Einige dieser Gewänder werden im Folgenden näher beschrieben.

 Für die Gläubigen Israels war es entscheidend, dass sie durch Glauben und Gehorsam geistlicherweise mit den Gewändern des Heils (der Errettung) bekleidet wurden (Jes. 61:10).

Das Ephod

5Und sie, sie nehmen das Gold und den Violettpurpur und den Rotpurpur und den zweimal in Karmesin getauchten (Stoff) und den sechsfädigen (Byssus).

6Und sie machen das Ephod aus Gold, Violettpurpur und Rotpurpur, aus zweimalin Karmesin getauchtem (Stoff) und gezwirntem sechsfädigen (Byssus) als Tat des Kunstwerkers.

7Zwei verbundene Schulterstücke habe er nach seinen beiden Seitenenden hin; und es wird verbunden.

8Und das Band seines Umgebundenen (seines Ephods), das auf ihm ist, soll wie seine (übrige) Kunstwebearbeit aus einem (Stück) mit ihr (bestehen): Gold, Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin getauchtem (Stoff) und aus gezwirntem sechsfädigen (Byssus).

9Und du nimmst zwei Steine des Schoham (vmtl. Sardonyx) und gravierst die Namen der Söhne Israels auf sie,

10sechs von ihren Namen auf den einen Stein und die sechs übrigen Namen auf den zweiten Stein nach ihren Geburtslinien.

11Als Werk des Steinschneiders, mit Gravierungen gravierst du die zwei Steine nach den Namen der Söhne Israels; als ringsum mit Goldgeflechten eingefasste machst du sie.

12Und du legst die zwei Steine auf die Schulterstücke des Ephods als Steine des Gedenkzeichens für die Söhne Israels; und Aaron trägt ihre Namen angesichts Jewes auf seinen zwei Schulterstücken als Gedenkzeichen.

13Und du machst Geflechte aus Gold

14und zwei Verkettungen aus reinem Gold; als Umgrenzungen machst du sie, in der Machweise des Seils, und du gibst die seilartigen Verkettungen an die Geflechte.

...

 Dieser prachtvolle ärmellose Oberkörperumbund mit geflochtenen Schnüren aus Gold wies den Priester als Würdenträger Jewes aus. Heute ist nicht ein Ephod, sondern Christus Jesus unsere Herrlichkeit (2. Kor. 3:18; 2. Thess. 2:14).

 Immer wieder trug der Priester die Namen der zwölf Stämme vor das Angesicht Jewes. Jewe wird sie nicht vergessen. Leider ist Israel zur Zeit ohne Ephod (Hos. 3:4). Was uns betrifft: Wir Glieder der Leibesgemeinde sind allezeit vor den Augen Gottes (1. Tim. 5:21).

 Am Ephod wurde das Brustschild befestigt (Vers 27).

Das Brustschild

15Und du machst das Brustschild des Rechtsspruchs als Tat des Kunstwirkers, wie das Kunstwerk des Ephods machst du es: aus Gold, Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin getauchtem (Stoff) und gezwirntem sechsfädigen (Byssus) machst du es.

16Ein Geviert wird es, mehrfältig; eine Spanne lang und eine Spanne breit.

17Und du besetzt, ja besetzt es mit Steinen; vier Reihen Steine: eine Reihe Odem (vmtl. Sardion), Pithdah (vmtl. Chrysolith) und Bareqet (vmtl. Smaragd), die erste Reihe;

18und die zweite Reihe: Nophech (vmtl. Hyazinth), Saphir und Jahalom (vmtl. Chrysopras);

19und die dritte Reihe: Leschem (vmtl. Beryll), Schewo (vmtl. Chalzedon) und Achlamah (vmtl. Amethyst);

20und die vierte Reihe: Tarschisch (vmtl. Topas) und Schoham (vmtl. Sardonyx) und Jaspis. Mit Gold umflochten (eingefasst) seien sie in ihren Füllungen.

21Und zwölf Steine sind's aufgrund der Namen der Söhne Israels, aufgrund ihrer Namen; mit Gravierungen jeder auf seinen Namen, (stehen) sie für die zwölf Stämme.

22Und du machst an das Brustschild angrenzende Verkettungen, in Seilarbeit aus reinem Gold.

23Und du machst an das Brustschild zwei Ringe aus Gold; und du gibst die zwei Ringe an die beiden äußersten (Teile) des Brustschilds,

24und du gibst die zwei goldenen Seile an die zwei Ringe zu den äußersten (Teilen) des Brustschilds hin.

25Und die zwei äußersten (Teile) der zwei Seile gibst du an die beiden Geflechte (Einfassungen; angrenzenden Verkettungen), und du gibst sie (die Seile) an die Schulterstücke des Ephods zu seiner Frontansicht hin.

26Und du machst zwei Ringe aus Gold und setzt sie an die beiden äußersten (Teile) des Brustschilds, an seinen Saum, der seitlich (und) einwärts, dem Ephod zu, (verläuft).

27Und du machst zwei Ringe aus Gold und gibst sie an die zwei Schulterstücke des Ephods, unten, an seine Frontansicht, unmittelbar an seine Naht, über das Band des Ephods.

28Und man bindet das Brustschild an, von seinen Ringen aus zu den Ringen des Ephods hin, mit einer Schnur aus Violettpurpur, dass es auf dem Band des Ephods fest sitzt und das Brustschild nicht vom Ephod weg verrutscht.

29Und Aaron trägt die Namen der Söhne Israels im Brustschild des Rechtsspruchs auf seinem Herzen, wenn er in das Heilige kommt, als fortwährendes Gedenkzeichen angesichts Jewes.

30Und du gibst in das Brustschild des Rechtsspruchs die Urim und die Tumim (die »Erlichtungen« und die »Vollendungen«),sodass sie auf dem Herzen Aarons sind, wenn er angesichts Jewes kommt. Und so trägt Aaron den Rechtsspruch (die Zurechtbringung) der Söhne Israels angesichts Jewes stets auf seinem Herzen.

...

 Vor wichtigen Entscheidungen konnte man sich an den Hohepriester wenden, der mithilfe der Urim und der Tumim Jewe befragte (3. Mose 8:8; 4. Mose 27:21; 5. Mose 33:8; 1. Sam. 22:10; in 1. Sam. 23:9 und 30:7 mit »Ephod« angedeutet; Esra 2:63; Neh. 7:65).

 Aussehen und Anordnung der Urim und der Tumim sind unbekannt; Einfassungen für sie werden nicht genannt. Es sei denn, dass die zwölf Edelsteine des Brustschilds die Urim und die Tumim sind, zumal in

2. Mose 39 (anschließend an Vers 21) nichts von einer eigenen Anfertigung der Urim und der Tumim geschrieben steht und das Brustschild ausdrücklich den Namen trägt, wozu die Urim und die Tumim dienten, nämlich dem »Rechtsspruch«. Vielleicht waren die zwei oberen Edelsteinreihen des Brustschilds die Urim und die zwei unteren die Tumim, wobei ein Aufleuchten der Urim »Ja« und das der Tumim »Nein« bedeutet haben könnte.

Der Mantel des Ephods

31Und du machst den Mantel des Ephods ganz aus Violettpurpur.

32 Und die Öffnung seines obersten Teils sei in seiner Mitte, ein Saum sei ringsum an der Öffnung als Tat des Webers, wie die Öffnung eines Panzerhemdes sei sie für ihn (den Mantel); so wird sie nicht zerlappt.

33 Und du machst an seine Borten Granatfrüchte aus Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin getauchtem (Stoff), an seine Borten ringsum, und Schellen aus Gold zwischen ihnen ringsum:

34 eine Schelle aus Gold und eine Granatfrucht, eine Schelle aus Gold und eine Gratfrucht an die Borten des Mantels ringsum.

35Und er sei auf Aaron, um darin zu amtieren. Und sein Klang soll bei seinem Kommen in das Heilige angesichts Jewes gehört werden und bei seinem Hinausgehen, dass er nicht sterbe.

...

 Unter dem Ephod trug der Priester das blaue Oberkleid. Die Schellen an den Borten ließen das Volk hören, dass der Priester zu ihrem Heil tätig war. Schellenklang und Granatfrüchte lassen uns an den Klang des Wortes und an die Frucht des Wortes Gottes denken.

 »... dass er nicht sterbe«, heißt es am Schluss von Vers 35. Das heilige Amt erforderte angemessene, Heiligkeit ausdrückende Kleidung und Merkmale. Ein Übertreter musste sterben. Gleichwohl: der »Dienst des Todes« begann in Herrlichkeit (2. Kor. 3:7).

Die Stirnblüte

36Und du machst eine Blüte aus reinem Gold und gravierst auf sie in Siegelgravur: Heiliges dem Jewe.

37Und du befestigst sie an einer Schnur aus Violettpurpur, und sie sei auf dem Kopfgeknäuel (Kopfbund, Turban); zur Frontansicht des Kopfgeknäuels sei sie.

38Und sie sei auf der Stirn Aarons; und Aaron träg die Vergehung der heiligen (Darbringungen) (trägt die den heiligen Darbringungen zugrunde liegende Vergehung), die die Söhne Israels (dem Jewe) heiligen, zu allen Gaben ihrer heiligen (Darbringungen hinzu). Und sie (die Blüte) werde stets auf seiner Stirn befunden, ihnen zum Wohlwollen angesichts Jewes.

...

 Die Stirn, die exponierte Stelle des Kopfes, drückt Festigkeit und Bestimmtheit aus (Hes. 3:8, 9). Ist die Stirn »heilig dem Jewe«, dann ist der ganze Mensch heilig.

 Der Priester trug die Sünden, die die Söhne Israels zu einer Darbringung veranlasst hatten, unter das Urteil Jewes (Vers 38). Die Sündopfer wurden verbrannt (3. Mose 4) Und der, dessen Sünden bedeckt wurden, empfing das Wohlwollen Jewes, sichtbar an der Stirnblüte des Priesters.

 Der Priester trug die Sünden, indem er das Blut der Opfertiere trug und in den Brandopferaltar schüttete (3. Mose 4:7, 18, 25,30,34). Doch das Blut der Stiere und Böcke nimmt keine Sünden hinweg (Heb- 9:14). Jesus, der Hohepriester, ging mit Seinem eigenen Blut in die heiligen Stätten hinein und trug die Sünden der Vielen hinweg (Heb. 9:11, 12, 28).

Kleidungsstücke für Aaron und seine Söhne

39Und du flechtest den Leibrock aus sechsfädigem (Byssus) und machst ein Kopfgeknäuel aus sechsfädigem (Byssus); und eine Schärpe machst du als Tat des Buntwirkers (Kunstwebers).

40Und den Söhnen Aarons machst du Leibröcke und machst ihnen Schärpen; und Hochbünde (Kopfgebinde) machst du ihnen zur Herrlichkeit und zur Zierde.

41Und du bekleidest mit ihnen deinen Bruder Aaron und seine Söhne, die mit ihm sind. Und du salbst sie und füllst ihre Hand und heiligst sie, und sie amtieren Mir als Priester.

42Und mache ihnen Hosen aus Leinen, das Fleisch der Blöße zu bedecken; von den Lenden bis zu den Oberschenkeln seien sie.

43Und sie seien auf Aaron und auf seinen Söhnen, wenn sie in das Zelt des Zeugnisses kommen oder zu dem Altar herankommen, um im Heiligen zu amtieren, sodass sie (sich) nicht eine Vergehung

(ein-)tragen und (deshalb) sterben. Eine äonische Satzung ist's für ihn und für seinen Samen nach ihm.

...

 Der Leibrock aus weißem Byssus wurde unter dem Mantel des Ephods getragen (Vers 39).

 Nach ihrer Ankleidung sollten die Priester mit Öl gesalbt und so für ihren Dienst geweiht werden (Vers 41). Die Salbung konnte mit einer Begabung durch den Geist Jewes verbunden sein (1. Sam. 10:1, 6; 16:13; Jes. 61:1). Die Hände der Priester wurden dadurch gefüllt, dass sie von den Opfern essen durften (2. Mose 29:33). Geheiligt wurden die Priester durch die in Kapitel 29 angeordneten Handlungen und indem Mose sie mit Salböl und Blut bespritzte (3. Mose 8:30).

 Mit dem Altar (Vers 43) ist der Räucheraltar gemeint.

 Auch im Äon des tausendjährigen Königreichs gilt diese Satzung.

Kapitel 29

Die Heiligung der Priester

1Und dies ist die Sache, die du an ihnen tust, sie zu heiligen, um Mir als Priester zu amtieren: Nimm einen Farren (Jungstier), einen Sohn der Rinder, und zwei makellose Widder

2und Brot von Ungesäuertem und Ringbrote von Ungesäuertem, mit Öl vermengt (bestrichen), und Fladen von Ungesäuertem, gesalbt mit Öl, aus Weizenfeinmehl machst du sie.

3Und du gibst sie auf einen Flachkorb und nahst (bringst) sie dar im Flachkorb, dazu den Farren und die zwei Widder.

...

 Durch diese Darbringung wurden die Priester geheiligt (siehe auch die folgenden Verse des Kapitels und 3. Mose 8:30). Der Jungstier diente, da die Priester nicht sündlos waren (3. Mose 16:11; Heb. 7:27),  zum Sündopfer (Vers 10 - 14), der eine Widder zum Brandopfer (Verse 15 - 18) und der andere Widder zur Einsetzung ins Priesteramt (Verse 19 - 21). Die Brote, Ringbrote und Fladenbrote dienten zum Speisopfer (3. Mose 2:4 - 10).

Reinigung, Bekleidung, Salbung

4Und du lässt Aaron und seine Söhne zur Öffnung des Zeltes des Zeugnisses nahen, und du badest (wäschst) sie mit Wasser.

5Und du nimmst die Gewänder und bekleidest Aaron mit dem Leibrock und dem Mantel des Ephods und dem Ephod und dem Brustschild, und du umbindest ihn (den Aaron) mit dem Band des Ephods.

6Und du setzt des Kopfgeknäuel auf sein Haupt und gibst die Weihe des Heiligen (die Stirnblüte) auf das Kopfgeknäuel.

7Und du nimmst das Öl der Salbung und gießt es auf sein Haupt und salbst ihn.

8Und seine Söhne lässt du nahen und bekleidest sie mit den Leibröcken.

9Und du umgürtest sie mit der Schärpe, Aaron und seine Söhne, und schlinge ihnen die Hochbünde (Kopfgebinde) um. Und das Priesteramt sei ihnen als Satzung des Äons. Und du füllst die Hand Aarons und die Hand seiner Söhne.

...

 Aaron und seine Söhne sollten sich der Öffnung des Zeltes nahen (Vers 4). Mögen die Hebräer auch heute »den Freimut zum Eintritt in die heiligen Stätten haben« und »mit wahrhaftem Herzen herzukommen, in Vollgewissheit des Glaubens, durch der Herzen Besprengung los vom bösen Gewissen und den Körper gebadet in reinem Wasser.« Jesus ist der »lebendige Weg« zum Vaterherzen (Heb. 10:19 - 22).

 Die Waschung der Priester mit Wasser diente ihrer zeremoniellen Reinigung (Vers 4).

 Nur Aaron wurde gesalbt und damit zum Hohepriester geweiht (Vers 7). Die übrigen Priester wurden in früheren Zeiten nicht gesalbt. Psalm 133:2 zeichnet uns ein lebhaftes Bild von dem »guten Öl auf dem Haupt, das in den Bart hinabfließt, den Bart Aarons, das hinabfließt auf den Saum seiner Kleidung.«

Die Darbringungen zur Heiligung der Priester

10Und du lässt Farren zum Zelt des Zeugnisses herzunahen, und Aaron und seine Söhne stützen ihre Hände auf das Haupt des Farren.

11Und du schächtest den Farren angesichts Jewes vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses.

12Und du nimmst vom Blut des Farren und gibst es mit deinem Finger auf die Hörner des Altars, und all das Blut schüttest du zum Grund des Altars hin.

13Und du nimmst all das Fett, das das Innere bedeckt, und das die Leber Überspannende und die beiden Nieren und das Fett, das auf ihnen ist, und du zerräucherst es auf dem Altar (Brandopferaltar).

14Und das Fleisch des Farren und seine Haut und seine Ausscheidung verbrennst du im Feuer außerhalb des Lagers; eine Verfehlungsgabe (ein Sündopfer) ist er.

15Und den einen Widder nimmst du, und Aaron und seine Söhne stützen ihre Hände auf das Haupt des Widders.

16Und du schächtest den Widder und nimmst sein Blut und sprengst es ringsum an den Altar.

17Und du zerstückst den Widder in seine Stücke, und du badest sein Inneres und seine Unterschenkel und gibst sie auf seine Stücke und auf sein Haupt.

18Und du zerräucherst den ganzen Widder auf dem Altar; ein Hinaufzuweihendes (Ganzbrandoper) ist er dem Jewe, ein Geruch der Beruhigung, ein Feueropfer dem Jewe ist er.

19Und du nimmst den zweiten Widder, und Aaron und seine Söhne stützen ihre Hände auf das Haupt des Widders.

20Und du schächtest den Widder und nimmst von seinem Blut und gibst es auf das Ohrläppchen Aarons und auf das rechte Ohrläppchen seiner Söhne und auf den Daumen ihrer rechten Hand und auf den Daumen ihres rechten Fußes. Und das Blut sprengst du ringsum an den Altar.

21Und du nimmst von dem Blut, das auf dem Altar ist, und von dem Öl der Salbung und spritzt es auf Aaron und auf seine Gewänder und auf seine Söhne und auf die Gewänder seiner Söhne, die mit ihm sind, sodass er heilig wird, er und seine Gewänder und seine Söhne und die Gewänder seiner Söhne, die mit ihm sind.

...

 Der Vollzug dieser Anweisung wird in 3. Mose 8:14 - 30 berichtet.

 Mit dem Aufstützen der Hände legte man dem Opfertier seine Sünden auf (3. Mose 16:21, 22). Das Blut brachte zum Ausdruck, das ein Lebewesen getötet wurde, die Sünden also gesühnt waren (vgl.

3. Mose 17:11). Inzwischen sind alle Menschen gestorben (2. Kor. 5:14) und ist Jesus Christus, mit dem alle starben, die Sühne für die Sünden der ganzen Welt geworden (1. Joh. 2:2). Jetzt ist Jesus der Wohlgeruch für Gott, der »Geruch der Beruhigung« (Vers 18), der »Sich für uns als Darbringung und Opfer für Gott dahingegeben hat, zu einem duftenden Wohlgeruch« (Eph. 5:2).

 Das Bestreichen des Ohrläppchens, rechten Daumens und des rechten großen Fußzehs bedeutet, dass das Hören von nun an rein ist und bleiben soll, ebenso das Handeln und der Wandel.

 Erst nach dem Sündopfer (Vers 14) und dem Brandopfer (Vers 18) sowie der Salbung (Vers 21) waren Aaron und seine Söhne heilig (Vers 21). Wie wunderbar ist es doch für uns in der gegenwärtigen Gnadenzeit, die dem Apostel Paulus gegeben ist (Eph. 3:2), dass wir allein durch Glauben und allein in der Gnade heilig geworden sind (Ap. 26:18; 1. Kor. 6:11; Eph. 1:1, 4; Heb. 10:10). Unser Opfer ist Jesus, und auch wir sind gesalbt (2. Kor. 1:21), nicht mit Öl, sondern mit dem Geist Gottes.

Die Schwenkopfer (Schwingopfer)

22Und du nimmst von dem Widder das Fett und den Fettschwanz und das Fett, das das Innere bedeckt, und das die Leber Überspannende und die beiden Nieren und das Fett, das auf ihnen ist, und den rechten Schenkel (die Keule), denn ein Widder der Erfüllungen (eine Opfergabe, die die Hände der Priester füllt; 3. Mose 8:33) ist er.

23Und einen Laib Brot und ein Ringbrot des Ölbrots und einen Fladen aus dem Flachkorb mit den Ungesäuerten, der angesichts Jewes ist.

24Und du legst das alles auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne, und du schwenkst es (schwingst es; bewegst es hin und her, und zwar vor und zurück) als Schwenkopfer angesichts Jewes.

25Und du nimmst es aus ihrer Hand und zerräucherst es auf den Altar zu auf dem Hinaufzuweihenden (Brandopfer) zum Geruch der Beruhigung angesichts Jewes; ein Feueropfer ist es dem Jewe.

26Und du nimmst das Bruststück von dem Widder der Erfüllungen, der für Aaron ist, und schwenkst es als Schwenkopfer angesichts Jewes; und es wird dir (dem Mose; 3. Mose 7:34) zur Zuteilung (zum zugewiesenen Anteil).

27Und du heiligst das Bruststück des Schwenkopfers und den Schenkel der Emporhebung, das geschwenkt worden und das emporgehoben worden ist; vom Widder der Erfüllungen ist's, von dem, der für Aaron, und von dem, der für seine Söhne ist.

28Und es (das Schwenkopfer) sei für Aaron und seine Söhne zum Gesetz (zum gemäß dem Gesetz Zugeordneten) für den Äon von den Söhnen Israels, denn eine Emporhebung (zu Jewe erhobene Opfergabe) ist es; und es sei eine Emporhebung von den Söhnen Israels, von den Opfern ihrer Friedensgaben, ihre Emporhebung für Jewe.

...

 Schließlich war die Einsetzung zu Priestern mit den Schwenkopfern vollendet. Die Parallelstelle ist 3. Mose 8:25 - 29.

 Damals waren die Brote ungesäuert (Vers 23); heute sind wir es in Christus und mithin aufrichtig und wahrhaftig (1. Kor. 5:6 - 8).

 Die Schwenkopfer wurden zu Jewe hin bewegt und Ihm damit huldigend dargereicht (Vers 24).

 Für den Äon sollte dies alles so gehandhabt werden, wenn die Israeliten ihre Friedensgaben darbringen (Vers 28; 3. Mose 10:14;

5. Mose 18:3). Zu den Friedensgaben gehören auch die Dankopfer

(3. Mose 7:11 - 15).

Die Gewänder für Aarons Nachfolger

29Und die heiligen Gewänder, die dem Aaron (zu eigen sind), werden seinen Söhnen nach ihm (zuteil), um sie in ihnen zu salben und in ihnen ihre Hand zu füllen.

30Sieben Tage bekleidet sich mit ihnen der, der von seinen Söhnen an seiner statt Priester wird, der in das Zelt des Zeugnisses kommt, um im Heiligen zu amtieren.

...

 Sieben Tage lang sollte die Einführungsfeier eines jeden neuen Hohepriesters währen (3. Mose 8:33 - 35).

Der Widder der Erfüllungen

(Der Widder zur Füllung der Hände der Priester)

31Und den Widder der Erfüllungen nimmst du und kochst sein Fleisch am heiligen Ort.

32Und Aaron und seine Söhne essen das Fleisch des Widders und das Brot, das im Flachkorb ist, vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses.

33Und sie essen das, durch welches ihnen Beschirmung (Bedeckung der Sünden) zuteilwurde, um ihre Hand zu füllen, um sie zu heiligen. Aber ein Fremder (eine unberechtigte Person) darf nicht davon essen, denn Heiliges sind sie.

34Und wenn (etwas) übrig gelassen wird vom Fleisch der Erfüllungen und von dem Brot bis zum Morgen, so verbrennst du das Übriggelassene im Feuer; es darf nicht gegessen werden; denn Heiliges ist es.

35Und du tust dem Aaron und seinen Söhnen solches gemäß allem, was Ich dir geboten habe. Sieben Tage füllst du ihre Hand.

...

 Es handelt sich um den in den Versen 19 bis 27 erwähnten zweiten Widder.

 Das gesamte Mahl war so heilig, dass die Reste keinesfalls einer anderen Verwendung zufallen sollten (Vers 34). Die Zeremonie wurde sieben Tage lang wiederholt.

Die Entsündigung des Altars

36Und einen Farren als Verfehlungsgabe (Sündopfer) machst du für jeden Tag bereit, noch über die Beschirmungen hinaus, und du entsündigst den Altar, indem du über ihm beschirmst (die Sünden bedeckst), und du salbst ihn, um ihn zu heiligen.

37Sieben Tage beschirmst du über dem Altar und heiligst ihn, und so wird der Altar Heiliges der heiligen (Stätten); all das den Altar berührende wird heilig.

...

 Das Wort »heilig« besagt: Gott angehörend, Ihm gewidmet, für Ihn abgesondert. Der Brandopferaltar wurde Jewe geweiht; nur zu Ihn verherrlichenden Handlungen sollte er dienen. Der Altar (das hebräische Wort dafür bedeutet »Opferstätte«) heiligte die geopferte Gabe (Mat. 23:19), ja der Altar war so heilig, dass alles ihn Berührende Jewe anheimfiel.

Das tägliche Opfer

38Und dies ist's, was du auf dem Altar bereitest: die Schäflein, Söhne eines Jahres (einjährige), zwei für jeden Tag, ständig.

39Und das eine Schäflein bereitest du am Morgen, und das zweite Schäflein bereitest du zwischen den zwei Abenden (zwischen den Abendstunden, zwischen dem Niedergang und dem Untergang der Sonne);

40und ein Zehntel (des Ephas) Feinmehl, vermengt mit ausgeschlagenem Öl, ein Viertel Hin; und Wein als Trankopfer, den vierten (Teil) des Hins zu dem einen Schäflein.

41Und das zweite Schäflein bereitest du zwischen den zwei Abenden, wie die Gabe des Morgens und wie ihr Trankopfer, das du für sie machst, zum Geruch der Beruhigung; ein Feueropfer für Jewe ist's,

42ein ständig Hinaufzuweihendes in all euren Generationen vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses angesichts Jewes, wo Ich euch (durch Anrufung) gegenwärtig werde, um dort mit dir zu reden.

...

 Die tägliche Gabe bestand aus den wichtigsten Nahrungsmitteln des Volkes: Fleisch, Mehl, Öl und Wein; dementsprechend sollte das tägliche Opfer Israel auf die Verherrlichung Jewes mit Leib und Seele und ganzem Herzen ausrichten (Mat. 22:37).

 Ein Epha war vermutlich 22 l, ein Hin vermutlich 3,64 l.

 Lassen wir uns durch Hebräer 10:11, 12 auf einen gewaltigen Unterschied hinweisen: »Jeder Hohepriester steht zwar täglich da, versieht sein Amt und bringt die Opfer oftmals dar, die doch niemals Sünden fortnehmen können. Dieser (Jesus) aber hat nur ein Opfer für Sünden dargebracht und Sich bis zur Durchführung (des Heilsplans) zur Rechten Gottes gesetzt.«

Jewe wohnt inmitten der Söhne Israels

43Und Ich werde den Söhnen Israels dort (durch Anrufung) gegenwärtig sein, und es (das Zelt) wird geheiligt infolge Meiner Herrlichkeit.

44Und Ich heilige das Zelt des Zeugnisses und den Altar; und Aaron und seine Söhne heilige Ich, Mir als Priester zu amtieren.

45Und Ich werde inmitten der Söhne Israels wohnen, und Ich werde ihnen zum Elohim.

46Und sie erkennen, dass Ich (es bin), Jewe, ihr Elohim, der sie aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, auf dass Ich in ihrer Mitte wohne, Ich, Jewe, ihr Elohim.

...

 Das Zelt des Zeugnisses wurde durch die es erfüllende Herrlichkeit Jewes geheiligt (Vers 43), wie in 2. Mose 40:34 zu lesen: »Und die Wolke bedeckte das Zelt des Zeugnisses, und die Herrlichkeit Jewes erfüllte die Wohnung.«

 Welch ein Segen für Israel, dass Jewe mitten unter ihnen wohnte! Sein Ihm eigenes Volk sollen sie werden, wie 3. Mose 36:12 sagt: »Und Ich wandle in euer Mitte, und Ich werde euch zum Elohim, und ihr, ihr werdet Mir zum Volk.« Welch eine Herablassung Jewes in Liebe zu diesem auserwählten Volk, Seinem Sondergut (2. Mose 19:5).

 Die Herausführung aus Ägypten hatte gewissermaßen genau dies zum Ziel, dass Jewe in der Mitte Israels Seine Wohnstätte auf der Erde fände. Für Israel erfordert diese Gemeinschaft mit Jewe allerdings die entschiedene Reinigung durch die Sündopfer und die Darbringungen in neuer Herzenshaltung.

 Der Apostel Paulus wendet dies alles auf uns an, indem er in 2. Korinther 6:16 bis 7:1 schreibt: »Ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, so wie Gott gesagt hat: Ich werde ihnen innewohnen und unter ihnen wandeln. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden Mein Volk sein. Daum kommt aus ihrer (der Ungläubigen) Mitte heraus und sondert euch ab, sagt der Herr, der Allgewaltige. Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, wollen wir uns von jeder Besudelung des Fleisches und auch des Geistes reinigen und unsere Heiligkeit in der Furcht Gottes vollenden.«

Räucheraltar, Waschbecken, Salböl, Räucherwerk

(2. Mose 30 + 31)

Kapitel 30

Der Räucheraltar

1Und du machst einen Altar zum Räuchern des Räucherwerks; aus Akazienholz machst du ihn:

2eine Elle ist seine Länge und eine Elle seine Breite; ein Geviert wird er; und zwei Ellen seine Höhe; aus ihm (ragen) seine Hörner (heraus).

3Und du überziehst ihn mit reinem Gold: seine Deckplatte und seine Wände ringsum und seine Hörner; und du machst ihm eine Leiste aus Gold ringsum.

4Und zwei Ringe aus Gold machst du ihm unterhalb seiner Leiste, an seine zwei Wangen (wörtl.: Zellen) machst du sie, an seine zwei Seiten; und sie werden zu Gehäusen für die Stangen, um ihn mit ihnen zu tragen.

5Und du machst die Stangen aus Akazienholz und überziehst sie mit Gold.

6Und du stellst ihn angesichts des Vorhangs, der vor der Lade des Zeugnisses ist, angesichts des schirmenden (Sühnedeckels), der über dem Zeugnis ist, wo Ich dir (durch Anrufung) gegenwärtig sein werde.

7Und Aaron zerräuchert auf ihm duftendes Räucherwerk Morgen für Morgen; während er die Leuchten reinigt, zerräuchert er es.

8Und während Aaron die Leuchten hinaufsetzt zwischen den zwei Abenden (den Abendstunden; zwischen dem Niedergang und dem Untergang der Sonne), zerräuchert er es; ein Räucherwerk des steten (Opfers) angesichts Jewes für eure Generationen.

9Nicht lasst ihr auf ihm hinaufsteigen fremdes Räucherwerk noch Hinaufzuweihendes noch Gabe; und Trankopfer trankopfert ihr nicht auf ihm.

10Und Aaron beschirme (bedecke) über seinen Hörnern einmal im Jahr durch das Blut des Sündopfers der Beschirmungen; einmal im Jahr beschirmt er über ihm für eure Generationen: Heiliges der Heiligen (hochheilig) ist er (der Altar) dem Jewe.

...

 Der Räucheraltar diente der Anbetung Jewes. Das Räucherwerk, dessen Wohlgeruch zu Jewe aufstieg, symbolisierte dies. »Das Räucherwerk sind die Gebete der Heiligen« (Off. 5:8; 8:3). König David betete: »Bereitet werde mein Gebet als (wohlriechendes) Räucherwerk vor Deinem Angesicht, das Erheben meiner Hände als das Abendgeschenk (als die Abendnahegabe)« (Ps. 141:2). Und Lukas berichtet, dass das Volk zur Stunde des Räucheropfers draußen betete (Luk. 1:10).

 Der Räucheraltar stand vor dem Vorhang, der vor dem Allerheiligsten war, zählte aber praktisch zum Allerheiligsten (Heb. 9:3, 4), weil der Hohepriester am Tag der Beschirmungen (3. Mose 23:27), an welchem er den Altar entsündigte (Vers 10), Räucheropfer in das Allerheiligste hineintrug (3. Mose 16:12, 13).

 Die Bestandteile des Räucherwerks werden in den Versen 34 bis 38 genannt.

Die Beschirmung der zum Heer Bestimmten

11Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

12Wenn du (die Zahl) der Häupter der Söhne Israels, (und zwar) ihrer (zum Heer) Bestimmten, erhebst, so geben sie ein jeder das seine Seele Schirmende (das als Sühneausgleich Verlangte) dem Jewe, wenn man sie (zum Heer) bestimmt (mustert), sodass kein Zerwuchten (Verderbensschlag) unter ihnen geschieht, wenn man sie (zum Heer) bestimmt.

13Dies sollen sie geben, jeder, der zu den (zum Heer) Bestimmten hinüberschreitet: einen halben Schekel nach dem Schekelmaß des Heiligtums (1 Schekel = vmtl. 14,34 g), zwanzig Gera der Schekel, als Hebe (als eine zu Jewe erhobene Opfergabe) für Jewe.

14All das zu den (zum Heer) Bestimmten Hinüberschreitende, vom Sohn von zwanzig Jahren an und aufwärts, gibt dem Jewe die Hebe.

15Der Reiche lasse es nicht mehr und der Arme lasse es nicht weniger sein als einen halben Schekel beim Geben der Hebe für Jewe, um eure Seelen zu beschirmen.

16Und du nimmst das Silber der Beschirmungen von den Söhnen Israels und gibst es für den Dienst im Zelt des Zeugnisses. Und es wird den Söhnen Israels zum Gedenkzeichen angesichts Jewes, um eure Seelen zu beschirmen.

...

 Von der Zählung wird in 4. Mose 1 berichtet. Ein halber Schekel, nicht des gewöhnlichen von vermutlich 12 g, sondern des Schekels des Heiligtums, war ein geringer Betrag, der von jedem aufgebracht werden konnte. Die erste Hebe wurde für den Bau des Zeltes des Zeugnisses verwendet (2. Mose 38:25 -28).

 Die Krieger bedurften der Beschirmung, damit kein Unheil über sie komme, denn auch in ihnen, diesen Auserwählten, wirkte die Sünde. Sie gaben die Hebe, um sich in ihrem Dienst Jewe anzubefehlen.

Das kupferne Waschbecken

17Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

18Du machst ein Becken aus Kupfer und sein Gestell aus Kupfer zum Baden (Waschen). Und du stellst es zwischen das Zelt des Bezeugten und den Altar, und du gibst Wasser dort hinein.

19Und Aaron und seine Söhne baden (waschen) daraus ihre Hände und ihre Füße.

20Bei ihrem Kommen in das Zelt des Zeugnisses baden sie (waschen sie sich) im Wasser, sodass sie nicht sterben; oder bei ihren Herankommen zu dem Altar, um zu amtieren, ein Feueropfer dem Jewe zu zerräuchern.

21Und sie baden (waschen) ihre Hände und ihre Füße, sodass sie nicht sterben. Und es sei ihnen ein äonisches Gesetz, ihm und seinem Samen für ihre Generationen.

...

 Hier geht es um die Reinigung von tatsächlichem Schmutz. Für den Dienst im Heiligtum musste man nicht nur zeremoniell von Sünden gereinigt sein, sondern auch saubere Hände und Füße haben; das gehörte zur Ehrerbietung dazu. Wer die Fußwaschung und damit die entsprechende Herzenshaltung der Demütigung ablehnte, wie Petrus es (wenn auch in anderer Situation) zunächst tat, hatte keinen Anteil an Jesus (Joh. 13:8).

 Uns heute gilt: »Ihr habt euch abwaschen lassen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerechtfertigt im Namen unseres Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes« (1. Kor. 6:11).

Das Salböl

22 Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

23Und du, nimm die Balsamspezereien vom Höchstwertigen, von selbst ausfließende Myrrhe, 500 Schekel (vmtl. 14,34 g), und Zimt der Balsamspezerei, die Hälfte von ihm, 250, und Würzrohr des Balsams, 250,

24und Qidah (vielleicht: Kassia), 500, nach dem Schekelmaß des Heiligtums, und Olivenöl, ein Hin (vmtl. 3,64 l).

25Und du bereitest es als heiliges Salböl, eine Würze der Würzmischung, als Tat des Würzers (Salbenmischers); heiliges Salböl wird es.

26Und du salbst mit ihm das Zelt des Zeugnisses und die Lade des Zeugnisses

27und den Tisch und all seine Geräte und den Leuchter und all seine Geräte und den Räucheraltar

28und den Hinaufweihealtar (Brandopferaltar) und all seine Geräte und das Becken und sein Gestell.

29Und du heiligst sie, und sie werden Heiliges der heiligen (Stätten); all das sie Berührende wird heilig.

30Und auch Aaron und seine Söhne salbst du und heiligst sie, um Mir als Priester (zu dienen).

31Und zu den Söhnen Israels redest du, sprechend: Heiliges Salböl wird Mir dies für (all) eure Generationen.

32Auf Fleisch von Menschen (gebt) es nicht als Salbschutz, und in seiner Zubereitung (Mischung) macht ihr nichts dergleichen. Heiliges ist es, Heiliges sei es euch.

33Jeder, der seinesgleichen bereitet, und (jeder), der von ihm auf einen Fremden (Unberechtigten) gibt, wird abgeschnitten von (ausgemerzt aus) seinen Volksleuten.

...

 Die Salbung mit diesem Öl bewirkte die Heiligung des Zeltes und der Priester. Sie waren von da an für Jewe abgesondert. Über den Vollzug der Salbung wird in 2. Mose 40:9 - 15, 3. Mose 8:10 - 12 und 4. Mose 7:1 berichtet.

 Das Salböl wurde zum Symbol für den heiligen Geist, wie Jesaja 61:1 erkennen lässt: »Der Geist Jewes, Meines Herrn, ist auf Mir, weil Jewe Mich gesalbt hat« (vgl. Luk. 4:18).

 Von der Salbung der Könige David und Salomo und damit ihrer Befähigung zum Dienst lesen wir unter anderem in Psalm 89:21 und 1. Könige 1:39.

 Die Gläubigen sind mit heiligem Geist gesalbt (1. Joh. 2:20, 27;

2. Kor. 1:21, 22).

Die Gewürze des Räucherwerks

34Und Jewe sprach zu Mose: Nimm dir duftende (Gewürze), tropfendes (Harz), duftende (Gewürze) und lauteren Weihrauch, gesondert, (jedes) gesondert.

35Und du machst es als Räucherwerk, eine Gewürzmischung als Tat des Gewürzmischers, gesalzen, rein, ein Heiliges.

36Und du zerreibst davon, um es zu zerdünnen, und du gibst davon vor das Angesicht des Zeugnisses im Zelt des Zeugnisses, wo Ich dir (durch Anrufung) gegenwärtig werde. Heiliges der heiligen (Stätten) sei es euch.

37Und das Räucherwerk, das du machst ¬ bei seiner Zubereitung macht ihr nichts für euch; Heiliges sei es dir für Jewe.

38Jeder, der desgleichen macht, um daran zu riechen, wird abgeschnitten von seinen Volksleuten.

...

 Das wohlriechende Räucherwerk wurde auf den Räucheraltar

(2. Mose 3:25, 29) gegeben, der angesichts des Vorhangs vor dem Allerheiligsten stand, konnte aber auch auf einem Räucherpfännchen dort hineingebracht werden (3. Mose 16:12). Der Rauch symbolisiere die aufsteigenden Gebete der Heiligen (Ps. 141:2; Off. 8:4).

 Zu salzen war das Räucherwerk (Vers 35). Salz erzeugte weißen Rauch und Wohlgeruch. Alle Darbringungen (Nahungsgaben, Brandopfer) wurden gesalzen (3. Mose 2:13; Mark. 9:49). Salz wirkt der Zersetzung entgegen und darf als eine Vervollständigung der Darbringung angesehen werden, zumal das hebräische Wort für Salz mit »erfüllen« verwandt ist.

Kapitel 31

Die Berufung der Kunsthandwerker

1Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2Siehe, Ich rief (berief) Bezalel mit Namen, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, von der Stabschaft (vom Stamm) Juda.

3Und Ich erfüllte ihn mit dem Geist Elohims, mit Weisheit und mit Verständnis und mit Erkenntnis, und zwar für jeden Auftrag,

4zu berechnen, ja zu berechnen (zu sinnen, ja zu sinnen), es zu machen in Gold und in Silber und in Kupfer

5und in Bearbeitung des Edelsteins zum Einfüllen und in Bearbeitung des Holzes, um jeden Auftrag auszuführen.

6Und Ich, da! Ich gab ihm Oholiab bei, den Sohn Ahisamachs, von der Stabschaft (vom Stamm) Dan. Und Ich gab Weisheit in die Herzen jedes Weisen des Herzens. Und sie machen alles, was Ich dir geboten habe:

7das Zelt des Zeugnisses und die Lade des Zeugnisses und die Schirmung (der Sühnedeckel), die auf ihr ist, und alle Geräte des Zeltes

8und den Tisch und seine Geräte und den reinen Leuchter und all seine Geräte und den Räucheraltar

9und den Hinaufweihealtar (Brandopferaltar) und all seine Geräte und das Becken und sein Gestell

10und die gerötelten Gewänder (2. Mose 39:1) und die heiligen Gewänder für Aaron, den Priester, und die Gewänder seiner Söhne zum priesterlichen (Dienst)

11und das Salböl und das duftende Räucherwerk für das Heilige. Gemäß allem, was Ich dir geboten habe, machen sie's.

...

 Bezalel bedeutet: Im Schatten Els, Oholiab: Mein Zelt ist der Vater.

 Die beiden waren gewiss ohnehin fähige und weise Kunsthandwerker, doch für diesen Auftrag stattete Jewe sie mit besonderer Weisheit aus und sicherlich auch mit dem Willen, alles zu Jewes Wohlgefallen und Ehre herzustellen. »Jewe gibt Weisheit, aus Seinem Mund kommen Erkenntnis und Verständnis« Spr. 2:6). »Er gewährt den Weisen Weisheit« (Dan. 2:21) und bestimmt auch denen, die die Weisheit lieben.

Der Sabbat

12Und Jewe sprach zu Mose, sprechend:

13Und du, rede zu den Söhnen Israels, sprechend: Jedoch (doch; auf jeden Fall), Meine Sabbate hütet ihr, denn ein Zeichen ist jeder (Sabbat) zwischen Mir und euch für (all) eure Generationen, um zu erkennen, dass Ich es bin, Jewe, der euch Heiligende.

14Und ihr hütet den Sabbat, denn heilig ist er euch. Wer ihn entheiligt, zu sterben wird er getötet, denn jeder, der in ihm einen Aufrag tätigt, jene Seele wird abgeschnitten aus der Mitte ihres Volkes.

15Sechs Tage werden Aufträge getätigt, doch am siebenten Tag ist Sabbat, ein Sabbatfeiern, heilig dem Jewe. Jeder, der am Tag des Sabbats einen Auftrag tätigt, zu sterben wird er getötet.

16Und die Söhne Israels sollen den Sabbat hüten, um den Sabbat für (all) ihre Generationen zum äonischen Bund zu machen.

17Zwischen Mir und den Söhnen Israels ist er ein Zeichen für äonisch, denn in sechs Tagen machte Jewe die Himmel und das Land, aber am siebenten Tag hörte Er auf und (erquickte) Sich (in der) Seele.

...

 Im Zusammenhang mit dem Bau des Heiligtums ist nicht von ungefähr von der Heiligung des Sabbats die Rede. Was sollten das Heiligtum und alle heiligen Handlungen nützen, wenn das Volk das Einfachste nicht täte und den Sabbat nicht hielte? Mit Nachdruck wird dieses Gebot aus den Zehn Geboten herausgehoben (2. Mose 20:8 - 11).

 Sabbat bedeutet »(von der Arbeit) aufhören«, dann auch »ruhen« und ferner »feiern«.

 Der Sabbat war sorgsam zu beachten und wie ein Schatz zu hüten, ja zu heiligen, also streng abzusondern von den anderen Tagen.

 Der Sabbat war das Zeichen dafür, dass Israel geheiligt (Vers 13), also durch die Sabbatheiligung für Jewe und von den anderen Völkern abgesondert war. Die Völker kannten keinen Sabbat. Der Sabbat wies Israel als Jewes Volk aus.

 Der Sabbat war des Weiteren das Zeichen dafür, dass man in Glaubenstreue zu sieben Schöpfungstagen Elohims stand (Vers 17;

1. Mose 1:3 - 2:4).

 Die Israeliten konnten kaum ahnen, dass der wöchentliche Sabbat Größeres anklingen ließ, nämlich das Sabbatjahr und das Jobeljahr sowie die Sabbatruhe des tausendjährigen Königreichs (Heb. 4:9).

 Zeichen und Wunder, die an einem Sabbat geschahen, konnten besondere Bedeutung haben, wie zum Beispiel die Auferstehung unseres Herrn Jesus an einem Sabbat (Mat. 28:1).

 Die Propheten mussten Israel leider oft zur Sabbatheiligung ermahnen, einem Prüfstein für ihren Gehorsam (Jer. 17:19 - 23;

Hes. 20:12 - 24).

 Glückselig ist der Mann, der den Sabbat hütet (Jes. 56:1)!

Die Übergabe der Steintafeln

18Und Er gab dem Mose, als Er mit ihm auf dem Berg Sinai zu reden vollendet hatte, die zwei Tafeln des Zeugnisses, Tafeln aus Stein, beschrieben mit dem Finger Elohims.

...

 Nachdem Mose auf dem Berg Sinai, auf den er hinaufgestiegen war (2. Mose 24:12 - 18), die in den Kapiteln 25 bis 31 verzeichneten Anweisungen für den Bau des Zeltes und die Herstellung seiner Geräte und der Gewänder erhalten hatte, gab Jewe ihm die zwei Tafeln mit den Zehn Geboten. Sie waren mit dem Finger Elohims, also von Ihm Selbst, beschrieben. Die Schrift Elohims war in den Tafeln eingebrannt (2. Mose 32:16). Mose war beauftragt, sein Volk alle Gesetze und Satzungen zu lehren (5. Mose 4:14).

 Wie aus 2. Mose 32:8 und 5. Mose 9:12  hervorgeht, sagte Jewe ihm bei der Übergabe der Tafeln bereits, dass das Volk vom rechten Weg abgewichen sei und sich ein Götzenbild gemacht habe.

 Im Übrigen: Vergessen wir nicht: »Das Gesetz wurde durch Mose gegeben, Gnade und Wahrheit sind jedoch durch Jesus Christus geworden« (Joh. 1:17). Und: »Ihr seid ein Brief Christi, durch unseren (des Paulus) Dienst vermittelt und ins Herz hineingeschrieben, nicht mit Tinte, sondern durch den Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens« (2. Kor. 3:3).

Das Goldene Kalb

(2. Mose 32 + 33)

Kapitel 32

Das goldene Kalb

1Und als das Volk sah, dass Mose verzog, von dem Berg herabzusteigen, da versammelte das Volk sich um Aaron, und sie sprachen zu ihm: Steh auf (Auf!), mache uns Elohim, die vor unserem Angesicht einhergehen! Denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgebracht hat, nicht wissen wir, was ihm geschehen ist.

2Und Aaron sprach zu ihnen: Reißt die goldenen Schmuckreife weg, die in den Ohren eurer Weiber, eurer Söhne und eurer Töchter sind, und bringt sie zu mir.

3Da riss sich all das Volk die goldenen Schmuckreife weg, die in ihren Ohren waren, und brachten sie zu Aaron.

4Und er nahm es aus ihrer Hand und formte es mit dem Griffel und machte es zum Gussbild eines Kalbes. Und sie sprachen: Dies sind deine Elohim, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgebracht haben.

5Und Aaron sah es und baute einen Altar ihm (dem Kalb) angesichts; und Aaron rief und sprach: Ein Fest für Jewe ist morgen.

6Und sie standen am nächsten Tag früh auf und weihten Hinaufzuweihendes hinauf und brachten Friedensgaben herzu. Und das Volk setzte sich, um zu essen und zu trinken, und sie standen auf, um sich zu belustigen.

...

Es ist nicht zu fassen! Nach der wunderbaren Rettung aus Ägypten, der Versorgung mit Wasser, Wachteln und Man (Manna), nach dem Bundesschluss mit Jewe (2. Mose 24:3 - 8) und angesichts der Wolken- und Feuersäule rief das Volk nach anderen Elohim als Jewe und als Mose, dem sie zuschrieben, sie aus Ägypten herausgeführt zu haben (Vers 1). Sie sahen Mose wohl als ihren sichtbaren und greifbaren Elohim an; der war nun nicht mehr da, wie sie meinten, und so forderten sie einen Ersatz. Wie schwach Fleisch doch ist!

 Aaron widersprach nicht (Vers 2). Auch er war schwach. Er ist ein Beispiel für einen in den Sprüchen 25:26 dargestellten Gerechten, der angesichts der Frevler weicht.

Alsdann machte Aaron das goldene Kalb und baute einen Altar (Verse 4 + 5). Da können wir mit Paulus nur sagen: »Weil sie, Gott kennend, Ihn nicht als Gott verherrlichen oder Ihm danken, sondern in ihren Folgerungen eitel wurden, ist auch ihr unverständiges Herz verfinstert. Vorgebend, weise zu sein, sind sie töricht geworden und verändern die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in die Gleichgestalt eines Bildes: des vergänglichen Menschen, der Flügler und Vierfüßler und Reptilien« (Röm. 1:21 - 23).

Dann aber versuchte Aaron, dem sicherlich das Gewissen geschlagen hatte, die Sache einigermaßen hinzubiegen, indem er ein Fest für Jewe ausrief (Vers 5) und das Kalb damit als ein Symbol für Jewe ausgab. Aber dies interessierte wohl kaum jemanden; Hauptsache, sie hatten ihr goldenes Kalb, dem sie Gaben darbringen konnten (Vers 6). Und sie feierten.

Dies war übler Götzendienst, wie der Apostel Paulus in

1. Korinther 10:7 vermerkt und Stephanus vor dem Synedrium sagte: »Dem (Mose) wollten unsere Väter nicht gehorsam sein, sondern sie stießen ihn von sich, wandten sich in ihrem Herzen nach Ägypten um und sagten zu Aaron: Mache uns Götter, die vor uns hergehen werden; denn von diesem Mose, der uns aus dem Land Ägypten herausführte, wissen wir nicht, was mit ihm geschehen ist. In jenen Tagen machten sie ein Kalb, führten zum Altar dieses Götzen ein Opfer hinauf und waren fröhlich über die Werke ihrer Hände« (Ap. 7:39 - 41). Götzendienst ging meist mit Ausschweifungen, besonders sexuellen, Hand in Hand.

In Psalm 10:106:19 - 21 wird der beschämende Abfall Israels von Jewe wie folgt beschrieben: »Sie machten ein Kalb am Horeb und warfen sich dem Gussbild huldigend hin. Und sie vertauschten (wechselten ein) ihre (der Menschen) Herrlichkeit mit der Bauart eines Stieres, eines krautfressenden. Sie vergaßen El, ihren Retter, der Großes tat in Ägypten.«

Jewes Zorn über das Volk und Moses Fürbitte

7Und Jewe redete zu Mose: Geh, steig hinab, denn dein Volk hat‘s verdorben, das du aus dem Land Ägypten heraufgebracht hast.

8Sie kehrten sich schnell von dem Weg ab, den Ich ihnen geboten habe. Sie machten sich das Gussbild eines Kalbes und warfen sich ihm huldigend hin und opferten ihm und sprachen: Dies sind deine Elohim, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgebracht haben.

9Und Jewe sprach zu Mose: Ich sehe dieses Volk, und da! Ein halsstarriges Volk ist es.

10Und nun, belasse (überlasse) es Mir, sodass Mein Zorn gegen sie entbrennt und Ich sie gänzlich vernichte, aber dich mache Ich zu einer großen Nation.

11Da bestürmte Mose das Angesicht Jewes, seines Elohim, und sprach: Warum, Jewe, soll Dein Zorn gegen Dein Wolk entbrennen, das Du aus dem Land Ägypten herausgeführt hast infolge großer Kraft und infolge einer mächtigen Hand?

12Warum soll Ägypten sprechen, sprechend: In Bösem ließ Er sie hinausgehen, um sie in den Bergen umzubringen und sie gänzlich zu vernichten, weg vom Angesicht des Erdbodens. Kehre um vom Entbrennen Deines Zorns und sei umgestimmt über dem Deinem Volk (zugedachten) Bösen.

13Gedenke Abrahams, Isaaks und Israels, Deiner Diener, denen Du bei Dir (Selbst) geschworen und zu denen Du geredet hast: Ich mehre euren Samen wie die Sterne der Himmel, und dieses ganze Land, von welchem Ich sprach, gebe Ich eurem Samen, und sie werden (damit) belost für äonisch.

14Da war Jewe umgestimmt über dem Bösen, von welchem Er Seinem Volk zu tun geredet hatte.

...

Mose musste eine niederschmetternde Nachricht verkraften: Israel hatte sich von Jewe abgewandt! Zudem dürfte dem Mose aufgefallen sein, dass Jewe »dein Volk« gesagt (Vers 7), Sich mithin von Seinem Volk distanziert hatte. Wie Jewe später auch durch Hosea verdeutlichte: »Ihr seid nicht Mein Volk« (Hos. 2:1,25; Röm. 9:25).

Ein halsstarriges Volk war Israel (Vers 9). Dies hatte sich wieder und wieder bestätigt, sodass Stephanus vor dem Synedrium ausrufen konnte: »Ihr Halsstarrigen, ihr an Herzen und Ohren Unbeschnittenen, stets prallt ihr mit dem Geist, dem heiligen, zusammen!« (Ap. 7:51).

Die gerechte Vergeltung dieses offenen Abfalls Israels von Jewe war die totale Vernichtung (Vers 10). Mit Mose würde Jewe sodann einen neuen Anfang machen.

Da erwies Mose sich als ein geistlich gereifter Mann, ein in dieser Krise geistlich weiter Wachsender, als ein wahrhafter Priester, der Mitleid mit seinem Volk hatte und der Gottes Erbarmen höher als die Sünde des Volkes einschätzte: Er legte Fürsprache für sein Volk ein und nannte es Jewe gegenüber »Dein Volk« (Vers 11). Drei Argumente brachte er im Hinblick auf die Wahrung der Ehre Jewes und die Rettung des Volkes vor: 1. Bis hierher habe Jewe das Volk mit mächtiger Hand doch bereits geführt (Vers 11); 2. Warum sollten die Ägypter über Israel hohnlachen und Jewe als Rachegott ansehen? (Vers 12); 3. Die Verheißungen galten ausdrücklich dem Abraham und seinem Samen und nicht dem Mose (Vers 13).

Da war Jewe umgestimmt. »Wehe, wenn Mose, Sein Auserwählter, nicht in die Bresche gesprungen wäre« (Ps. 106:23). Nicht dass Jewe Seinen seit jeher feststehenden, weisen Plan geändert hätte, nein, Er vollzog nur eine angedrohte Möglichkeit nicht. Dies erinnert uns an Habakuk 3:2: »Im Zorn gedenkst Du, Dich zu erbarmen« (vgl. Klgl. 3:32). Ja, »gnädig und erbarmungsvoll ist Er, langsam zum Zorn und groß an Huld, und Er stimmt Sich um über dem (angedeuteten) Bösen« (Joel 2:13).

Mose zerbricht die Tafeln

15Und Mose wandte sich und stieg von dem Berg herab, und die zwei Tafeln des Zeugnisses waren in seiner Hand, Tafeln, beschrieben auf ihren beiden jenseitigen (Flächen), diesseits und jenseits waren sie beschrieben.

16Und die Tafeln, sie waren das Werk Elohims, und die Schrift, sie war die Schrift Elohims, eingebrannt auf den Tafeln.

17Und Josua hörte die Stimme (den Schall) des Volks in dessen brüllendem Getön und sprach zu Mose: Kriegslärm ist im Lager.

18Er aber sprach: Kein Antwortgeräusch auf einen machtvollen (Sieg) und kein Antwortgeräusch auf eine Niederlage ist‘s; Lärm zu (unserer) Demütigung höre ich.

19Und es geschah: Als er zu dem Lager nahte und das Kalb und die wirbelnden (Tänze) sah, da entbrannte der Zorn Moses, und er warf die Tafeln aus seinen Händen und zerbrach sie unten an dem Berg.

...

Die Tafeln waren nicht nur außergewöhnlich, weil beidseitig beschrieben, sondern überaus bedeutsam, weil Elohim Selbst die Zehn Gebote darin eingebrannt hatte. Außerdem waren sie lebenswichtig, weil mit ihnen die Gebote gegeben waren, durch deren Beachtung Israels leben und sich mehren würde (5. Mose 30:16). Allerdings:

»... das Gebot, das mir zum Leben gegeben war, dieses führte in den Tod. Denn die Sünde, durch das Gebot einen Anreiz erhaltend, täuschte mich völlig und tötete mich durch dasselbe« (Röm. 7:10, 11).

Josua war auch auf dem Berg gewesen (2. Mose 24:13), aber vermutlich nicht ganz oben. Jedenfalls begleitete Josua den Mose auf dem letzten Stück des Abstiegs. Er wusste nicht, dass Jewe dem Mose den Abfall des Volkes mitgeteilt hatte (Verse 7 - 9).

Als die beiden dann das götzendienerische Treiben sahen, entbrannte Mose im Zorn und zerbrach er die Tafeln. Auf den Bruch des Bundes seitens des Volkes folgte der Zerbruch der Bundestafeln seitens Jewes. Jewe hob den Bund mit Israel auf. Wenn die Gebote noch bestanden und ihre Rechtskraft behalten hätten, hätten sie Israel zum Tode verurteilt und der Vernichtung preisgegeben.

Mose greift durch

20Und er nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und verbrannte es im Feuer und zermahlte es, bis es staubfein war; und er worfelte es auf das Angesicht der Wasser und tränkte damit die Söhne Israels.

21Und Mose sprach zu Aaron: Was tat dir dieses Volk an, dass du eine so große Verfehlung über es brachtest?

22Aaron aber sprach: Nicht entbrenne der Zorn meines Herrn! Du, du kennst (doch) das Volk (genau), dass es im Bösen ist.

23Und sie sprachen zu mir: Mache uns Elohim, die uns angesichts einhergehen, denn dieser Mose, der Mann, der uns aus dem Land Ägypten heraufgebracht hat, wir wissen nicht, was ihm geschehen ist.

24Da sprach ich zu ihnen: Wer hat Gold? Sie rissen es sich weg und gaben es mir, und ich warf es ins Feuer, und (da) kam dieses Kalb heraus.

25Und als Mose das Volk sah, dass es unbändig war, denn Aaron hatte es unbändig werden lassen zum Gezischel (heimlichen abfälligen Reden) unter denen, die sich gegen sie erhoben,

26da stellte Mose sich an das Tor des Lagers und sprach: Wer ist für Jewe? Her zu mir! Da versammelten sich alle Söhne Levis bei ihm.

27Und er sprach zu ihnen: So spricht Jewe, der Elohim Israels: Legt jeder sein Schwert an seine Hüfte! Schreitet hindurch und kehrt wieder um von Tor zu Tor im Lager und bringt um jeder seinen Bruder und jeder seinen Genossen und jeder seinen (ihm) Nahen.

28Und die Söhne Levis taten gemäß dem Wort Moses; und es fielen von dem Volk an jedem Tag etwa 3.000 Mann.

29Und Mose sprach: Füllt eure Hände am heutigen Tag dem Jewe, denn jeder war gegen seinen Sohn und gegen seinen Bruder, Segen über euch zu bringen am heutigen Tag.

...

Ein Götze ist so nichtig wie der Staub seines Standbildes. Das goldgetränkte Wasser zu trinken, bedeutete für Israel, die Folgen der Sünde tragen zu müssen (Vers 20). (Zu dem ähnlichen Fall einer untreuen Ehefrau siehe 4. Mose 5:11 - 31.)

Mose forderte Rechenschaft von Aaron, der dem Ansinnen des Volkes hätte widerstehen sollen; nun aber hatte er große Schuld über es gebracht (Vers 21). Aaron versuchte, seine eigene Schuld mit dem Hinweis auf die Bosheit des Volkes zu verbergen (Vers 22) und sich mit den lahmen und faulen Worten, dass das Kalb wie von selbst hervorgekommen sei (Vers 24), herauszureden. Jewe war nahe dran, Aaron zu töten (5. Mose 9:20).

Diese schmachvolle Erniedrigung Aarons war nötig, um ihn zu einem demütigen Hohepriester machen zu können, der zuerst für seine eigenen Sünden Opfer darbringen musste und dann für das Volk (Heb. 7:27).

Sodann stellte Mose die Entscheidungsfrage: »Wer ist für Jewe? Her zu mir!« Nur der Stamm Levi hielt zu Jewe (Vers 26), die anderen verharrten schweigend in Unverständnis oder Widerspenstigkeit. Denken wir dabei an die Worte unseres Herrn Jesus: »Wer nicht mit mir ist, ist gegen Mich« (Mat. 12:30).

Der Stamm Levi wurde beauftragt, Gericht zu üben (Vers 27). Sie töteten vermutlich nur die aktivsten Götzendiener (Vers 28). Das Volk benötigte diese Belehrung zur Erkenntnis der gewaltigen Sündhaftigkeit ihrer Sünde. Durch den Tötungsbefehl war die Verbundenheit der Leviten mit Jewe einer harten Prüfung unterworfen. Ihre Treue aber wurde belohnt. Jewe füllte dem Stamm Levi die Hände, indem Er sie mit dem Priesterdienst betraute (4. Mose 1:50 - 53).

Moses erneute Fürbitte

30Und es geschah am nächsten Tag, da sprach Mose zu dem Volk: Ihr, ihr verfehltet in großer Verfehlung! Und nun steige ich hinauf zu Jewe, vielleicht kann ich für eure Verfehlung Beschirmung (erwirken).

31Und Mose kehrte zu Jewe zurück und sprach: (Ja) doch, dieses Volk verfehlte in großer Verfehlung, und sie machten sich Elohim aus Gold.

32Und nun, wenn Du doch ihre Verfehlung tragen würdest! Wenn aber nicht, (dann) wische mich doch aus Deiner (Schriftrolle) gezählter (Worte), die Du geschrieben hast.

33Jewe aber sprach zu Mose: Wer ist‘s, der Mir gegenüber verfehlte? Ihn wische Ich aus Meiner (Schriftrolle) gezählter (Worte).

34Und nun geh, leite das Volk dorthin, wovon Ich zu Dir redete. Da! Mein Beauftragter (Bote, Engel) geht dir angesichts. Und am Tag Meiner Heimsuchung, da suche Ich ihre Verfehlung auf ihnen heim.

35Und Jewe zerwuchtete (schlug) das Volk aufgrund dessen, dass sie das Kalb gemacht, das Aaron gemacht hatte.

...

Am nächsten Tag hielt Mose dem ganzen Volk die Schuld vor (Vers 30). Aber er wolle eine Bedeckung ihrer Sünden zu erreichen versuchen. Dies zeigt uns seine priesterliche Gesinnung. So stieg er zu Jewe hinauf und war nochmals 40 Tage und Nächte auf dem Berg (5. Mose 9:18)

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Dort oben bat Mose Jewe, die Verfehlung des Volkes zu tragen (Vers 32). Und Jewe trug sie in großer Tragkraft (Röm. 3:25) und Geduld, bis Jesus sie auf Sich nahm und sühnte (Joh. 1:29; 1. Joh. 2:2).

Wieder (Verse 11 - 13) war Mose bereit, sich um seines Volkes willen aus der Rolle des Lebens streichen zu lassen (5. Mose 9:14; Ps. 69:29; Offb. 3:5; 13:8; 17:8:20:15; 21:27). Doch Jewe antwortete ihm, dass nur die Sünder aus der Schriftrolle getilgt werden (Vers 33; Hes. 18:20).

Jewe ist gerecht. Seine Gerichte sind gerecht. Wenn Er Israel ausgerottet hätte, wäre dies gerecht gewesen. Er ist aber auch voller Mitleid und Erbarmen. Er ist der Sich Erbarmende (Röm. 9:16).

Dann lenkte Jewe Moses Gedanken auf seine Hauptaufgabe, nämlich das Volk in das Verheißene Land zu führen (Vers 34). Der Beauftragte Jewes werde ihm vorangehen (2. Mose 23:20).

Im Übrigen kündigte Jewe an, dass Er das Volk heimsuchen und mithin in Zucht nehmen werde (Verse 34 b und 35). Nach bestem Dafürhalten bestand die Heimsuchung darin, dass das Volk 40 Jahre lang in der Wildnis wandern und alle von zwanzig Jahren an außer Kaleb und Josua in der Wildnis sterben und das Land nicht sehen sollten (4. Mose 14:27 - 34; 5. Mose 1:35).

Kapitel 33

Der Befehl zum Aufbruch

1Und Jewe redete zu Mose: Geh, (zieh) hinauf von hier, du und das Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgebracht hast, zu dem Land, das Ich dem Abraham, dem Isaak und dem Jakob zugeschworen habe, sprechend: Deinem Samen gebe Ich es.

2Und Ich entsende dir angesichts einen Beauftragten (Boten, Engel), und Ich vertreibe den Kanaaniter, den Amoriter und den Hethiter und den Perisiter, den Hiwiter und den Jebusiter.

3(Ich entsende euch) zu einem Land, fließen von Milch und Honig. Aber Ich steige nicht in deiner Mitte hinauf ¬ denn du bist ein halsstarriges Volk ¬, das Ich dich nicht auf dem Wege vertilge.

4Und das Volk hörte dieses böse Wort, und sie trauerten, und niemand legte seinen Schmuck an.

5Und Jewe hatte zu Mose gesprochen: Sprich zu den Söhnen Israels: Ihr seid ein halsstarriges Volk! Stiege Ich einen Augenblick in deiner Mitte hinauf, so würde Ich dich gänzlich vernichten. Und nun, lege deinen Schmuck von dir ab, und Ich will erkennen, was Ich dir tun soll.

6Da entledigten sich die Söhne Israels ihres Schmucks vom Berg Horeb an.

...

Das widerspenstige Volk hatte es nicht verdient, aber um der Verheißungen an die Väter willen wollte Jewe es dennoch nach Kanaan bringen (Vers 1) und erteilte den Befehl zum Aufbruch. Erneut verhieß Er ihnen die Vertreibung der kanaanäischen Völker (Vers 2) und sandte sogar einen Engel vor ihnen her.

Aber Jewe Selbst wollte nicht inmitten des Volks hinaufziehen (Vers 3). Seine heilige Gegenwart unter dem fleischlich gesinnten Volk würde nur zum Gericht führen, denn Er ist ein fressendes Feuer, ein eifernder El (5. Mose 4:24; Heb. 12:29).

Israel war in eine gewaltige Krise geraten. Sie hatten den Bund gebrochen, und die Gesetzestafeln lagen zerbrochen; und nun mussten sie hören, dass Jewe nicht mit ihnen ziehe, weil er sie sonst töten müsste. Ohne Gott und ohne die Tafeln der Gottesoffenbarung sollten sie jetzt ziehen, was allein schon zu ihrem Niedergang führen würde. Dass Jewe sie nicht vernichtete, eröffnete ihnen nun aber die Möglichkeit der Reue und Umsinnung. Ein kleiner Anfang davon war das Ablegen des Schmucks zum Zeichen ihrer Trauer.

Das Zelt außerhalb des Lagers

7Und Mose nahm das Zelt und schlug es außerhalb des Lagers für sich auf, um es aus dem Lager zu entfernen, und er nannte es: Zelt des Zeugnisses. Und es geschah: Jeder, der Jewe suchte, ging zum Zelt des Zeugnisses hinaus, das außerhalb des Lagers war.

8Und es geschah: Sowie Mose zu dem Zelt hinausging, stand all das Volk auf, und sie stellten sich auf, ein jeder vor der Öffnung seines Zeltes, und blickten Mose nach, bis er in das Zelt trat.

9Und es geschah: Sowie Mose in das Zelt hineinkam, stieg die Wolkensäule herab und stellte sich vor die Öffnung des Zeltes. Und Er redete mit Mose.

10Und das ganze Volk sah die Wolkensäule, die vor der Öffnung des Zeltes stand, und das ganze Volk stand auf, und sie warfen sich huldigend hin, jeder vor der Öffnung seines Zeltes.

11Und Jewe redete zu Mose von Angesicht zu Angesicht, so wie ein Mann zu seinem Gefährten redet. Und er kehrte zum Lager zurück. Sein Amtierender (Amtshelfer, Diener) aber, Josua, der Sohn Nuns, ein Jüngling, wich nicht aus dem Innern des Zeltes.

...

Dieses Zelt des Zeugnisses ¬ des Zeugnisses, weil Jewe darin dem Mose manches offenbarte ¬ war bereits vorhanden (Vers 7). Die Größe und Einrichtung sind uns nicht bekannt. Es ist nicht zu verwechseln mit dem Zelt des Zeugnisses, das alsbald gebaut werden sollte.

Es war eine traurige Situation: Jewe war nicht mehr inmitten Seines Volkes; und dennoch eine tröstliche: Er war in der Nähe, wenn auch außerhalb des Lagers; man konnte Ihn aufsuchen, um geistlichen Rat zu erfragen. So war denn auch Jesus nach der Verwerfung Israels (Röm. 11:15) nicht im Tempel zu finden, sondern unter den Nationen (Kol. 1:27), wer Ihn suchte, musste sich auf jeden Fall außerhalb des Lagers des Synedriums begehen (Heb. 13:10, 13; 2. Kor. 6:17).

Und die Tatsache, dass Israel dem Mose beim Gang durch das Lager Ehrfurcht erzeigte wie auch beim Anblick der Wolkensäule dem Jewe (Verse 8 - 10), ließ für Israel hoffen.

Dort im Zelt redete Jewe mit Mose von Angesicht zu Angesicht (Vers 11). Jewe Selbst kann man nicht sehen (Joh. 1:18; Kol. 1:15;

      1. Tim. 1:17). »Von Angesicht zu Angesicht« bedeutet: in aller

      Offenheit, ohne etwas zurückzubehalten, in aller Klarheit, ohne

      Rätselhaftes (4. Mose 12:8).

 Während Jewe Abstand vom Volk hielt, wusste Mose sich in der alles bewegenden Gegenwart Jewe und hatte er als überaus Bevorzugter vertraute Gemeinschaft mit Ihm. »Und nicht erstand nochmals ein Prophet in Israel wie Mose, einer, den Jewe von Angesicht zu Angesicht erkannte« (5. Mose 34:10).

Es ist noch zu erwähnen, dass Josua in dem Zelt wohnte und es verwaltete.

Moses Gebet und Jewes Antwort

12Und Mose sprach zu Jewe: Siehe! Du sprichst zu mir: Bringe dieses Volk hinauf, aber Du, Du lässt mich nicht erkennen, wen Du mit mir entsendest, und Du, Du sprachst doch: Ich erkannte dich mit Namen, und du fandest auch noch Gnade in Meinen Augen.

13Und nun, wenn ich doch Gnade in Deinen Augen fand, lass mich doch Deinen Weg erkennen, sodass ich Dich erkenne (und weiß), dass ich Gnade in Deinen Augen finde, und siehe, dass diese Nation Dein Volk ist.

14Und Er sprach: Mein Angesicht wird mitgehen, und Ich werde dir Ruhe geben.

15 Er (Mose) aber sprach zu Ihm: Wenn Dein Angesicht nicht mitwandelt, bringe uns nicht hinauf aus diesem Ort.

16Und worin wird denn nun erkannt, dass ich in Deinen Augen Gnade fand, ich und Dein Volk? Ist‘s nicht, indem Du mit uns gehst, sodass wir (dadurch) außerordentlich (behandelt) (ausgezeichnet) werden, ich und Dein Volk, mehr als alles Volk, das auf dem Angesicht des Erdbodens ist?

17Und Jewe sprach zu Mose: Auch noch dieses Wort, das du geredet hast, werde Ich tun, denn du fandest Gnade in Meinen Augen, und Ich erkannte dich mit Namen.

18Er (Mose) aber sprach: Lass mich doch Deine Herrlichkeit sehen!

19Und Er sprach: Ich, Ich lasse all Mein Gutes vor deinem Angesicht vorübergehen, und Ich rufe den (wörtl.: im) Namen Jewe dir angesichts aus; und Ich begnade, wen Ich begnade, und Ich erbarme Mich, wessen Ich Mich erbarme.

20Und Er sprach: Nicht kannst du Mein Angesicht sehen, denn nicht sieht Mich der Mensch und bleibt leben.

21Und Jewe sprach: Da! Eine Stätte ist bei Mir, da stellst du dich auf den Felsen.

22Und es wird geschehen: Im Vorüberziehen Meiner Herrlichkeit, da setze Ich dich fest in der Kluft des Felsens, und Ich bilde mit Meiner Hand eine (undurchsichtige) Hecke vor dir, bis Ich vorübergegangen bin.

23Und dann nehme Ich Meine Hand weg, und du wirst Mich von hinten sehen; aber Mein Angesicht wird nicht gesehen werden.

...

Mose hatte zwar vernommen, dass er das Volk nach Kanaan führen soll und Jewe einen Engel vor ihm her senden werde (Verse 1 + 2), hatte aber auch hören müssen, dass Jewe Selbst nicht mit dem Volk ziehe (Vers 3). Wenn Jewe aber nicht bei ihnen ist, wie kann dann die Reise gelingen? Und wo bliebe dann der Segen aus der Tatsache, dass Jewe Mose mit Namen erkannte und er Gnade in Seinen Augen gefunden hatte (Vers 12)? »Mit Namen« bedeutet »ganz persönlich«, im »enger Vertrautheit«, »Mein bist du« (Jes. 43:1).

So bat Mose darum, den Weg Jewes, das heißt Seine Absicht, erkennen zu dürfen und aufgrund dessen Ihn Selbst, wobei er an Jewe appellierte, dass Israel doch Sein Volk sei (Vers 13). Und Jewe ließ Seine Wege den Mose erkennen, bezeugt König David (Ps. 103:7). Übrigens führen alle Wege Jewes, und seien sie noch so mannigfaltig, zu einem herrlichen Ziel.

Und Jewe ließ Sich erbitten. Sein Angesicht werde mitgehen ¬ mit Mose oder dem Volk? ¬ und dem Mose Ruhe verschaffen (Vers 14). Mose aber hatte das Volk im Sinn, »diese Nation, die Dein Volk ist« (Vers 13). Sollte Jewe nicht mit allen ziehen, so hätte es keinen Sinn, »uns« (Vers 15) hinaufziehen zu lassen. Ohne Jewe, ohne Seine Anwesenheit, ohne Seine Führung war kein Gelingen zu erwarten.

Und dann konnte Mose feststellen, dass nicht nur er Gnade gefunden hat, sondern das ganze Volk, was daran erkennbar war, dass Jewe »mit uns« (Vers 16) geht und Israel mithin ein außerordentlich bevorzugtes Volk ist. Israel unterschied sich von allen anderen Völkern dadurch, dass Jewe in ihrer Mitte war. Israel war abgesondert. Bileam sagte, dass Israel sich nicht zu den Nationen rechne und diesem kein anderes gleiche (2. Sam. 7:23; Ps. 147:20).

Nach den Zusagen Jewes (Verse 14 + 17) war Mose ermutigt, die kühne Bitte auszusprechen: »Lass mich doch Deine Herrlichkeit sehen!« (Vers 18). Da Mose die Herrlichkeit Jewes bereits gesehen hatte, zum Beispiel am brennenden Dornbusch, an den Wundern beim Auszug aus Ägypten, in der Wolken- und Feuersäule, in Erscheinungen auf dem Berg, ja Elohim Selbst geschaut hatte, unter dessen Füßen es wie Saphirkachelung war (2. Mose 24:10), darf diese Bitte wie folgt verstanden werden: Zeige mir doch die Fülle Deiner Herrlichkeit! Mose bat um mehr als das bisher Offenbarte.

Und Jewe erhörte Mose und versprach ihm, Seine Herrlichkeit vor Mose vorüberziehen zu lassen, und zwar unter den Gesichtspunkten

a) des Guten Jewes, b) des Namens Jewes und c) Seines Begnadens und Erbarmens (Vers 19). Darin wird Moses Geist die Herrlichkeit Jewes vermehrt erkennen.

Jewe ist gut (Mat. 19:17) und reich an Gutem und wird Seinem Volk Gutes tun.

Jewe wird Seinen Namen ausrufen und damit Sein herrliches Wesen ausdrücken. Der Name »Jewe« offenbart Ihn. »Jewe« bedeutet: »Ich werde« (2. Mose 3:14). Jewe ist der alles Werdenmachende, Jewe ist der da sein wird, der da ist und der da war. Unter diesem Namen wird alles wohl hinausgeführt und in Herrlichkeit vollendet.

 Jewe ist voller Gnade und Erbarmen, gewährt allerdings während der Äonen nur denen Erbarmen (Röm. 9:15), denen Er Sich erbarmen will, »um den Reichtum Seiner Herrlichkeit an den Gefäßen des Erbarmens bekannt zu machen« (Röm. 9:23). Und alle sollen erkennen, dass es »nicht an dem Wollenden noch an dem Rennenden liegt, sondern an dem Sich erbarmenden Gott« (Röm. 9:16).

 Das Angesicht Jewes aber kann kein Mensch sehen und am Leben bleiben (Vers 20). Die überströmende Lebenskraft und Heiligkeit Jewes konnte von Mose, einem Geschöpf, einem Menschen im Fleisch, nicht verkraftet werden.

 Und schließlich ist Gott unsichtbar; Er ist Geist (Joh. 4:24; Kol. 1:15); 1. Tim. 1:17). »Niemand hat Gott jemals geschaut« (1. Joh. 4:12). Heute sehen wir das Angesicht Jesu Christi und auf diese Weise den Vater (Joh. 14:9) und die Fülle Seiner Herrlichkeit (2. Kor. 4:6).

 Seine Herrlichkeit aber wollte Jewe durchaus an Mose vorüberziehen lassen, doch sollte er sie nur von hinten sehen (Verse 21 - 23). Mose sollte also nur einen Abglanz der Herrlichkeit Jewes sehen; er sollte Jewe Gleichendes erblicken (4. Mose 12:8).

 Dank und Lobpreis sei unserem Gott und Vater, der in unseren Herzen den Lichtglanz der Erkenntnis Seiner Herrlichkeit im Angesicht Jesu Christi aufleuchten ließ (2. Kor. 4:6)!

Neue Steintafeln, neuer Bund

(2. Mose 34 + 35)

Kapitel 34

Neue Steintafeln und die Selbstoffenbarung Jewes

1Und Jewe sprach zu Mose: Meißle dir zwei steinerne Tafeln wie die ersten. Und Ich werde auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten Tafeln waren, die du zerbrochen hast.

2Und bereite dich für den Morgen vor. Und du steigst am Morgen zum Berg Sinai hinauf, und du stellst dich dort auf dem Haupt des Berges vor Mir auf.

3Aber niemand steige mit dir hinauf, und es werde auch niemand auf dem ganzen Berg gesehen; auch das Kleinvieh und das Rindvieh dürfen nicht an jenem Berg weiden.

4Und so meißelte er zwei steinerne Tafeln wie die ersten. Und Mose stand früh am Morgen auf und stieg zum Berg Sinai hinauf, so wie Jewe ihm geboten hatte. Und er nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand.

5Und Jewe stieg in der Wolke hinab und stellte Sich dort bei ihm auf und rief den Namen Jewe aus.

6Und Jewe ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Jewe, Jewe, El, erbarmend und gnädig, langsam zum Zorn und groß an Huld und Wahrheit (als Ausdruck der Treue),

7der in Huld Tausende felsenfest bewahrt, der Vergehung trägt und Übertretung und Verfehltheit; aber Er entschuldet, ja entschuldet nicht (sogleich), Er, der da heimsucht die Vergehung der Väter an den Söhnen und an den Söhnen der Söhne, an dritten Gliedern und an vierten Gliedern (an der dritten und vierten Generation).

...

 In großer Huld und Treue gewährt Jewe dem Volk Israel neue Steintafeln (Vers 1). Es war noch nicht reif dafür, die Worte Jewes auf die Tafeln ihrer Herzen geschrieben zu bekommen (Hes. 11:19; 36:26; 2. Kor. 3:3). Ja, sie wollten sie noch nicht einmal unmittelbar von Jewe hören (2. Mose 20:19) und so durch dessen Geist in ihre Herzen aufnehmen.

 Nur Mose sollte auf den Berg steigen (Vers 3). Dem Mose allein hatte Jewe verheißen, Seine Herrlichkeit sehen zu lassen (2. Mose 33:18 - 23). Mose allein sollte der Mittler des erneuerten Bundes werden (Gal. 3:19).

 Auf dem Berg sodann offenbarte Jewe mit der Ausrufung Seines Namens Sein Wesen (Vers 5). »Jewe« bedeutet »Ich werde« (2. Mose 3:14). Jewe bedeutet: der alles Werdenmachende, der da sein wird, der da ist und der da war (vgl. Off. 1:8).

 Jewe ist El, das heißt dem alles zu eigen und zu dem hin alles ist (Vers 6).

 Mose erlebte eine gewaltige geistliche Schau der Herrlichkeit Jewes.

 Jewe ist voller Erbarmen. Sein Erbarmen geht über alle Seine Werke (Ps. 145:9; Röm. 11:32).

 Jewe ist gnädig. Erbarmen und Gnade sind Ausdruck der Liebe. Sie sind das Gute, das Jewe dem Mose zu zeigen verhieß (2. Mose 33:19).

 Des Weiteren hörte Mose das herrliche Wort, dass Jewe langsam zum Zorn ist. Petrus schreibt, dass Gott Geduld hat, weil Er nicht beabsichtigt, dass einige umkommen, sondern dass alle Raum für die Umsinnung machen (2. Pet. 3:9).

 Dann vernahm Mose die Worte: »... groß an Huld und Wahrheit (oder Treue).« Ja, deshalb wird Jewe Sein Volk nicht verlassen und erneuerte Er jetzt den Bund. So vermochte Nehemia auszusprechen: »Du aber bist ein Eloah des Verzeihens, gnädig und erbarmend, langsam zum Zorn und groß an Huld, und nicht verließest Du sie« (Neh. 9:17, 31).

 In Vers sieben haben wir es mit einer Differenzierung zu tun, aber einer wunderbaren, nämlich im Verhältnis von 1.000:3,5.

 Jewe bewahrt Huld an Tausenden, die Ihn lieben, und trägt ihre Sünden (2. Mose 20:6). Man darf auch an tausend Generationen denken.

 Sollte aber jemand nicht umsinnen, hatte er die Folgen zu tragen, und nicht nur er, denn Jewe suchte die Verworfenheit der Väter in dem einen Fall bis in die dritte, in dem anderen Fall bis in die vierte Generation heim. Jewe entschuldete die an der Sünde Festhaltenden also nicht sogleich, sondern erst dann, wenn sie ihr verwerfliches Tun aufgrund der erfahrenen Konsequenzen eingesehen hatten. Die Jewe Hassenden wurden heimgesucht (2. Mose 20:5). Jewe züchtigte sie, aber damit allein waren sie nicht entschuldet (Jer. 30:11; 46:28). Erbarmen gewährte Jewe nur den Umsinnenden (2. Chron. 30:9).

Der erneute Bund

8Da beeilte Mose sich und verneigte sich zur Erde hin und warf sich huldigend hin

9und sprach: Wenn ich doch Gnade fand in Deinen Augen, mein Herr, so gehe doch mein Herr in unserer Mitte mit. Wenn es auch ein halsstarriges Volk ist, so verzeihst Du doch unsere Vergehung und unsere Verfehlung und wirst mit uns belost (empfängst uns als Losteil; eignest uns Dir an).

10Und Er (Jewe) sprach: Da! Ich schneide (schließe) einen Bund: Vor all deinem Volk tue Ich Wunder, die (bisher) nicht erschaffen worden sind auf der ganzen Erde und unter allen Nationen. Und all das Volk, in dessen Mitte du bist, wird das Werk Jewes sehen, denn furchterregend ist es, das Ich mit dir tue.

11Hüte du, was Ich dir am heutigen Tag gebiete. Da! Ich vertreibe von deinem Angesicht weg de Amoriter und den Kanaaniter und den Hethiter und den Perisiter und den Hiwiter und den Jebusiter.

12Hüte dich, ja dich, dass du keinen Bund schneidest mit dem Bewohner des Landes, in das du kommst, dass er dir nicht zur Schlinge wird in deiner Mitte.

13Sondern ihre Altäre brecht ihr ab, und ihre Standmale zerbrecht ihr, und seine Ascherapfähle füllt ihr.

14Denn nicht darfst du dich einem anderen El huldigend hinwerfen, denn Jewe ¬ Eifernder ist Sein Name ¬, ein eifernder El ist Er.

15Dass du (ja) keinen Bund mit dem Bewohner des Landes schneidest! Und sie huren hinter ihren Elohim her und opfern ihren Elohim, und so wird er dich herzurufen, und du könntest von seinen Opfern essen.

16Und du könntest welche von seinen Töchtern für deine Söhne nehmen. Und seine Töchter huren hinter ihren Elohim her, und so werden sie deine Söhne (verleiten), im Gefolg ihrer Elohim zu huren.

17Gussbildelohim machst du dir nicht.

...

 Nach der wunderbaren Offenbarung der Herrlichkeit Jewes betete Mose Ihn an (Vers 8) und gab seinem Anliegen, dass Jewe mit dem Volk ziehen möge, nochmals Ausdruck (Vers 9). Dabei war Mose sich dessen gewiss, dass Jewe verzeiht! Er war auch davon überzeugt, dass Israel Jewes Losteil werden wird, Sein besonderes Eigentum, Sein Sondergut unter allen Völkern (2. Mose 19:5). So stimmen wir in Psalm 33:12 ein: »Glückselig die Nation, deren Elohim Jewe ist, das Volk, das Er für Sich zum Losteil erwählte.«

 Und Jewe schloss erneut den Bund mit Israel und verhieß ihm große Wunder (Vers 10), besonders beim Einzug in das zugesagte Land (Vers 11). Die Sünden der dort noch lebenden Völker rechtfertigen ihre Ausrottung.

 Allerdings, Israel, fliehe den Götzendienst (Verse 12 - 17)! Auch im Falle nur eines politischen Bundes mit einem anderen Volk würden sie auch deren Götzen anerkennen. Die Aschera (Vers 13) war ein weiblicher Götze des Glücks, eine Liebes- und Fruchtbarkeitsgöttin,

griechisch Astarte und Artemis genannt, althochdeutsch Ostarun (Ostern).

 Jewe ist ein eifernder El (Vers 14). Er, dem allein alle Anbetung gebührt, ist sehr darauf bedacht, dass Sein Volk sich nicht durch die Anbetung falscher Götter in die Fänge der Finsternis begibt.

Drei Feste

 Im folgenden Abschnitt der Verse 18 bis 26 wird Israel entsprechend den Vorschriften in Kapitel 23:14 - 19 erneut angewiesen, drei bestimmte Feste im Jahr zu feiern, zu denen alle erwachsenen Männer vor dem Angesicht Jewes zu erscheinen hatten. Insgesamt waren sieben Feste angeordnet.

18Das Fest der ungesäuerten (Brote) bewahrst du: sieben Tage isst du Ungesäuerte, wie Ich dir geboten habe, zur bezeugten (Zeit) im Monat Abib, denn im Monat Abib gingst du aus Ägypten heraus.

19Jeder Erstgeborene (wörtl.: Durchbrechende) des Mutterschoßes ist Mein und all dein männliches Vieh, das Erstgeborene von Stier und Lamm.

20Aber den Erstgeborenen vom Esel kaufst du mit einem Lamm los; und wenn du ihn nicht loskaufen willst, so brichst du ihm das Genick. Jeden Erstling deiner Söhne kaufst du los. Und nicht erscheint man vor Meinem Angesicht leer (ohne Gabe).

21Sechs Tage tust du deinen Dienst, aber am siebenten Tag hörst du auf, auch in (der Zeit) des Pflügens und der Ernte hörst du auf.

22Und du bereitest dir das Fest der Siebener (Wochenfest, Pfingsten), das der Erstlingsfrüchte der Weizenernte, und das Fest des Einsammelns (Laubhüttenfest) beim Ablauf des Jahres (zur Jahreswende).

23Dreimal im Jahr erscheint all dein Männliches vor dem Angesicht Jewes, des Herrn, des Elohims Israels.

24Denn Ich entrechte Nationen, weg von deinem Angesicht, und Ich weite deine Grenze, und niemand begehrt dein Land in (der Zeit), wenn du hinaufsteigst, um vor dem Angesicht Jewes, deines Elohims, zu erscheinen ¬ dreimal im Jahr.

25Nicht schächtest du das Blut Meines Opfers in Gegenwart von Gegorenem, und nicht bleibt die Nacht hindurch bis zum Morgen das Opfer des Passahfestes.

26Den Anfang (das Erste, das Beste) der Erstlingsfrüchte deines Erdbodens bringst du ins Haus Jewes, deines Elohims. Nicht kochst du ein Böckchen in der Milch seiner Mutter.

...

 Zu Vers 18 siehe zu Kapitel 23:15.

 Jeder Erstgeborene gehörte Jewe (Verse 19 + 20), dem in allem stets das Ranghöchste und Beste darzubringen oder zu weihen war.

 Der Sabbat, der wöchentliche Ruhetag (Vers 21), war ein stetes Aufatmen für Israel im Blick auf Jewe, der sie trug und für sie sorgte.

 Zu Vers 22 siehe zu Kapitel 23:16.

 Zu Vers 23 siehe zu Kapitel 23:14 + 17.

 Vers 24 enthält die für diese Welt außergewöhnliche Verheißung, dass Israel während der drei Feste, wenn das Land nahezu ungeschützt ist, weil alle Männer am Heiligtum sind, nicht angegriffen werden wird. So war es dann auch, solange Israel treu blieb.

 Zu Vers 25 siehe zu Kapitel 23:18.

 Zu Vers 26 siehe zu Kapitel 23:19.

Und Jewe schrieb die Worte des Bundes

27Und Jewe sprach zu Mose: Schreibe dir diese Worte auf, denn auf der Grundlage dieser Worte schneide Ich mit dir einen Bund und mit Israel.

28Und er war dort bei Jewe vierzig Tage und vierzig Nächte, Brot aß er nicht und Wasser trank er nicht. Und Er (Jewe) schrieb die Worte des Bundes, die zehn Worte, auf die Tafeln.

...

 Zum dritten Mal war Mose vierzig Tage und Nächte auf dem Berg (2. Mose 24:18; 5. Mose 19:8). Alles, was Jewe gesagt hatte, sollte er aufschreiben. Und Jewe schrieb die zehn Worte des Bundes, die Zehn Gebote, auf die Steintafeln und schloss den Bund mit Mose als dem Repräsentanten des Volkes und mit Israel. Der Ausdruck »der mosaische« Bund ist mithin berechtigt. »Das Gesetz wurde durch Mose gegeben« (Joh. 1:17). Er war der Mittler (Gal. 3:19). So sagt man auch: »Das Gesetz des Mose«.

Mose bedeckte sein Angesicht

29Und es geschah beim Herabsteigen Moses vom Berg Sinai ¬ und die zwei Tafeln des Zeugnisses waren bei seinem Abstieg vom Berg in der Hand Moses ¬, da erkannte Mose nicht, dass die Haut seines Angesichts (wie von Salböl) glänzte, da Er mit ihm geredet hatte.

30Und Aaron und alle Söhne Israels sahen Mose, und da! Die Haut seines Angesichts glänzte. Und sie fürchteten sich, zu ihm heranzutreten.

31Und Mose rief ihnen zu, da kehrten Aaron und all die Würdenträger der bezeugenden Schar zu ihm zurück, und Mose redete zu ihnen.

32Und danach kamen alle Söhne Israels heran, und er gebot ihnen alles, was Jewe auf dem Berg Sinai mit ihm geredet hatte.

33Nachdem Mose vervollständigt (beendet) hatte, mit ihnen zu reden, gab er eine Überdeckung auf sein Angesicht.

34Wenn Mose vor das Angesicht Jewes hineinkam, um mit Ihm zu reden, nahm er die Überdeckung bis zu seinem Hinausgehen weg;  und dann ging er hinaus und redete zu den Söhnen Israels, was ihm geboten war.

35Da sahen die Söhne Israels das Angesicht Moses, dass die Haut des Angesichts glänzte, und so legte Mose die Überdeckung auf sein Angesicht zurück, bis er wieder hineinging, um mit Ihm zu reden.

...

 Mose legte die Überdeckung auf sein Angesicht zurück (Vers 35); und »bis heute, sooft auch Mose gelesen wird, liegt diese Hülle auf ihrem Herzen; sobald es sich jedoch zum Herrn umwendet, wird die Hülle fortgenommen (2. Kor. 3:15, 16). »Wenn aber schon der Dienst des Todes, der in Stein eingemeißelten Buchstaben, in Herrlichkeit kam, so dass die Söhne Israels nicht unverwandt in das Angesicht des Mose sehen konnten wegen der Herrlichkeit seines Angesichts, die doch wieder aufgehoben wurde, wie wird da nicht vielmehr der Dienst des lebendig machenden Geistes in Herrlichkeit sein?« (2. Kor. 3:7, 8). ¬ Man lese bis Vers 18 weiter.

Kapitel 35

Das Sabbat-Gebot

1Und Mose versammelte all die bezeugende Schar der Söhne Israels und sprach zu ihnen: Dies sind die Worte, die Jewe gebot, sie zu tun.

2Sechs Tage werden die Aufträge getätigt, aber am siebenten Tag werde euch Heiliges (zuteil), ein Sabbat des Sabbatfeierns dem Jewe; jeder, der an ihm einen Auftrag tätigt, wird getötet.

3Nicht entzündet ihr Feuer in all euren Wohnsitzen am Tag des Sabbats.

...

 Die betonende Wiederholung des Sabbat-Gebots (2. Mose 31:12 - 17) war wichtig, damit nicht jemand meine, beim in den folgenden Kapiteln berichteten Bau des Zeltes des Zeugnisses brauche man ihn nicht einzuhalten. Der Sabbat war übrigens eines der Bundeszeichen (2. Mose 31:13, 17). Der Sabbat war heilig, das heißt dem Jewe zu eigen, und er war eine Feier zu Ehren Jewes.

 Nicht einmal Feuer sollte angezündet werden; zu kochen und zu backen war am Tag vorher (2. Mose 16:23).

Die Sammlung der Materialien

4Und Mose sprach zur ganzen bezeugenden Schar der Söhne Israels, sprechend: Dies ist das Wort, das Jewe gebot, sprechend:

5Nehmt von euch eine Hebe für Jewe (gebt eine zu Jewe erhobene Opfergabe). Jeder Willige, dessen Herz (willig ist), bringt sie, die Hebe, dem Jewe: Gold und Silber und Kupfer

6und Violettpurpur und Rotpurpur und zweimal in Karmesin Gefärbtes und Sechsfädiges (Byssus) und Ziegenhaar

7und gerötete Häute der Widder und Häute des Tachaschim (vmtl. Dachse) und Akazienholz

8und Öl für die Leuchte und Balsamspezereien für das Salböl und für das Räucherwerk des duftenden (Wohlgeruchs)

9und Steine des Schoham (vmtl. Onyx, Sardonyx) und Steine zur Füllung für das Ephod (den Oberkörperumbund) und für das Brustschild.

10Und alle weisen Herzens in eurer Mitte, sie sollen kommen und alles machen, was Jewe geboten hat:

11die Wohnung, ihr Zelt und seine Abdeckung, ihre Klammern und ihre Bretter, ihre Riegel, ihre Säulen und ihre Grundfesten,

12die Lade und ihre Stangen, den Deckel (die Schirmung, den Sühnedeckel) und den Verdeckungsvorhang,

13den Tisch und seine Stangen und all seine Geräte und das Brot des Angesichts (vor dem Angesicht Jewes; Schaubrote)

14und den Leuchter zur Beleuchtung und seine Geräte und seine Leuchten und das Öl zur Beleuchtung

15und den Räucheraltar und seine Stangen und das Salböl und das Räucherwerk des duftenden (Wohlgeruchs) und die Verdeckung der Öffnung für die Öffnung der Wohnung,

16den Altar der Hinaufweihe (des Aufsteigopfers, des Brandopfers) und das kupferne Siebgitter, das für ihn ist, seine Stangen und all seine Geräte, das Becken und sein Gestell,

17die (umgrenzenden) Matten des Hofs, seine Säulen und seine Sockel und die Bedeckung des Tors des Hofs,

18die Pflöcke der Wohnung und die Pflöcke des Hofs und ihre umspannenden (Seile),

19die gerötelten Gewänder zum Amtieren im Heiligtum, die heiligen Gewänder für Aaron, den Priester, und die Gewänder seiner Söhne für den priesterlichen (Dienst).

20Und die ganze bezeugende Schar der Söhne Israels ging vom Angesicht Moses hinweg.

21Und sie kamen, jeder, den sein Herz dazu bewog, und jeder, dessen Geist ihn willig machte, sie brachten die Hebe dem Jewe für den Auftrag bezüglich des Zeltes des Zeugnisses und für all seinen Dienst und für die heiligen Gewänder.

22Und so kamen die Männer, überdies auch die Frauen, alle willigen Herzens; sie brachten Haken und Schmuckreif und Siegelring und Geschmeide, allerlei Gerät aus Gold; so tat jedermann, der ein Schwingopfer von Gold dem Jewe schwingen (huldigend hin und her bewegend darbringen) wollte.

23Und jeder, bei dem sich Violettpurpur oder Rotpurpur oder zweimal in Karmesin Gefärbtes fand oder Sechsfädiges (Byssus) oder Ziegenhaar oder gerötete Häute der Widder oder Häute der Tachaschim, sie brachten es.

24Jeder, der eine Hebe von Silber und Kupfer erhob, sie brachten die Hebe dem Jewe, und jeder, bei dem sich Akazienholz für allerlei Auftrag des Dienstes fand, sie brachten es.

25Und jede Frau weisen (kundigen) Herzens spann mit ihren Händen; und sie brachten das Gesponnene: den Violettpurpur und den Rotpurpur, das zweimal in Karmesin Gefärbte und das Sechsfädige (den Byssus).

26Und all die Frauen, deren Herz von Weisheit (Fachkunde) getragen war, spannen das Ziegenhaar.

27Und die Würdenträger brachten die Steine des Schoham und die Steine zur Füllung für das Ephod und für das Brustschild

28und den Balsam und das Öl für den Leuchter und für das Salböl und für das Räucherwerk des duftenden (Wohlgeruchs).

29Jeder, Mann und Frau, deren Herz sie willig machte, (eine Gabe) für all den Auftrag zu bringen, den Jewe durch die Hand (Handlungsberechtigung) Moses zu tätigen geboten hatte ¬ die Söhne Israels brachten's dem Jewe willig.

...

 Nachdem Jewe den Bund mit Israel erneut geschlossen hatte, sie somit Sein Erbarmen und Seine Treue erfuhren, gehorchten sie freudig den Worten des Mannes, dessen Angesicht die Herrlichkeit Jewes widerspiegelte. Alle Willigen trugen ihr Teil zum Bau des Zeltes und damit zur Verherrlichung Jewes bei. Und die Tatsache, dass Gott den freudigen Geber liebt (2. Kor. 9:7), dürfte zu einer entspannten Aufbruchstimmung beigetragen haben.

 Im Einzelnen bedürfen die Verse 4 bis 29 keiner Erläuterungen, da diese bereits zu den Parallelstellen (Kap. 25:1 - 9, 23 - 30; 27:1 - 8; 30:23 - 25, 34, 35) gegeben wurden.

Die Berufung von Bezalel und Oholiab

30Und Mose sprach zu den Söhnen Israels: Seht, Jewe rief (berief, benannte) Bezalel mit Namen, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stab (Stamm) Juda.

31 Und Er erfüllte ihn mit dem Geist Elohims, mit Weisheit, mit Verständnis und mit Erkenntnis, und zwar zu jedem Auftrag:

32Berechnungen zu berechnen (anzustellen), um es zu machen in Gold und in Silber und in Kupfer

33und im Bearbeiten des Steins (Edelsteins) zum Füllen (des Ephods und des Brustschilds) und im Bearbeiten des Holzes, es gemäß jeglichem Berechnungsauftrag zu machen;

34auch gab Er ihm in sein Herz, zielgerichtete Unterweisung zu geben, ihm und dem Oholiab, dem Sohn Ahisamachs, vom Stab (Stamm) Dan.

35Er erfüllte sie mit Herzensweisheit (Fähigkeit), jederart Auftrag zu tätigen eines Bearbeiters und Berechners (Planers) und eines Buntwirkers in Violettpurpur und in Rotpurpur, in zweimal in Karmesin Gefärbtem und in Sechsfädigem (Byssus), und eines Webers ¬ (sie,) die jederart Auftrag Tätigenden und die Berechner der Berechnungen (Entwerfer der Pläne).

...

 Was Mose den Söhnen Israels jetzt sagte, hatte Jewe ihm zuvor kundgetan (2. Mose 31:1 - 11).

 Bezalel und Oholiab waren die von Jewe begabten, kunstfertigen leitenden Männer am Bau des Zeltes, die zudem fähig waren, andere zu unterweisen.

Der Bau des Zeltes des Zeugnisses

(2. Mose 36 - 38)

Kapitel 36

Beendigung der Sammlung

1Und so werden Bezalel und Oholiab es machen und jeder Mann, der weisen Herzens ist, denen Jewe Weisheit und Verständnis gegeben hat, sodass sie in ihnen sind, um zu erkennen, ja zu tätigen jeden Auftrag bezüglich des Dienstes am Heiligtum für alles, was Jewe geboten hatte.

2Und Mose rief (berief) Bezalel und Oholiab und jeden Mann weisen Herzens, dem Jewe Weisheit in sein Herz gab, jeden, dessen Herz ihn bewegte, sich zu dem Auftrag zu nahen, um ihn zu tätigen.

3Und sie nahmen die ganze Hebe vom Angesicht Moses weg, die die Söhne Israels für den Auftrag bezüglich des Dienstes am Heiligtum herbeigebracht hatten, um ihn zu tätigen. Und sie, sie (die Söhne Israels) brachten ihm noch mehr freiwillige (Gaben), Morgen für Morgen.

4Dann kamen all die Weisen, jeden Auftrag am Heiligtum Ausführenden, Mann um Mann, jeder von seinem Auftrag, den sie tätigten,

5und sprachen zu Mose, sprechend: Mehrendes bringt das Volk herbei, mehr als genug zu dem Dienst für den Auftrag, den Jewe zu tätigen gebot.

6Und Mose gebot, und man ließ einen Ruf durchs Lager gehen, lautend: Mann und Frau, tätigt nicht noch weiterhin den Auftrag für die Hebe für das Heiligtum! Und so wurde dem Volk das (weitere) Herbeibringen versperrt (untersagt).

7Und (das) für den Auftrag (gesammelte) war ihnen zur Genüge für den gesamten Auftrag, um ihn zu tätigen, und es blieb noch übrig.

...

 Die Mengen all der Materialien sind in 2. Mose 38:21 - 31 angegeben.

 Der Überfluss an Gaben bezeugt die Willigkeit des Volkes und den Segen Jewes (2. Chron. 31:10; 2. Kor. 9:8).

Die Teppiche der Wohnung

8Und jeder weisen Herzens unter den den Auftrag Tätigenden, sie machten die Wohnung aus zehn Teppichen; aus gezwirntem Sechsfädigen (Byssus) und Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin getauchtem (Stoff), mit Cherubim (darin); als Tat des Kunstwerkers machte er sie.

9Die Länge des einzelnen Teppichs: achtundzwanzig Ellen; und die Breite des einzelnen Teppichs: vier Ellen; ein Maß für all die Teppiche.

10Und er verband fünf Teppiche, den einen mit dem anderen; auch die (anderen) fünf Teppiche verband er, den einen mit dem anderen.

11Und er machte Schleifen aus Violettpurpur an den Saum des einen Teppichs am äußersten (Teil) in der Verbindungsstelle; ebenso machte er's am Saum des an der zweiten Verbindungsstelle endenden Teppichs:

12fünfzig Schleifen machte er an dem einen Teppich, und fünfzig Schleifen machte er am Ende des Teppichs, das an der zweiten Verbindungsstelle war; die Schleifen waren einander entgegennehmende, eine die andere.

13Und er machte fünfzig Klammern aus Gold und verband die Teppiche, den einen mit dem anderen, mittels der Klammern, sodass die Wohnung eins (eine Einheit) wurde.

14Und er machte Teppiche aus Ziegenhaar zu einem Zelt über der Wohnung: elf Teppiche, sie machte er.

15Die Länge des einzelnen Teppichs: dreißig Ellen, und vier Ellen war die Breite des einzelnen Teppichs; ein Maß für die elf Teppiche.

16Und er verband fünf Teppiche für sich allein und sechs Teppiche für sich allein.

17Und er machte fünfzig Schleifen an den an der Verbindungsstelle endenden Saum des Teppichs, und fünfzig Schleifen machte er an den Teppichsaum der zweiten Verbindungsstelle.

18Und er machte fünfzig Klammern aus Kupfer, um das Zelt zu verbinden, sodass es eins wurde.

19Und er machte eine Abdeckung für das Zelt aus geröteten Widderfellen und eine Abdeckung aus Fellen der Tachaschim (vmtl. Dachse) oben darüber.

...

 Dieser Bericht über die Ausführung der Arbeiten entspricht den in Kapitel 26:1 - 14 verzeichneten Anweisungen Jewes.

Die Bretter der Wohnung

20Und er machte die Bretter der Wohnung aus Akazienholz, als stehende.

21Zehn Ellen war die Länge des Brettes und eineinhalb Ellen die Breite des einzelnen Brettes.

22Zwei Zapfen für das einzelne Brett, einen beim anderen eingefügte; ebenso machte er es für alle Bretter der Wohnung.

23Und er machte die Bretter der Wohnung: zwanzig Bretter für die Seite gen Süden gen rechts.

24Und vierzig Sockel aus Silber machte er (und setzte er) unter die zwanzig Bretter: zwei Sockel unter das eine Brett für seine zwei Zapfen und zwei Sockel unter das andere Brett für seine zwei Zapfen.

25Und für die zweite Seite (wörtl. Zelle) der Wohnung, für die Nordseite, machte er zwanzig Bretter.

26Und ihre vierzig Sockel aus Silber: zwei Sockel unter das eine Brett und zwei Sockel unter das andere Brett.

27Und für die Hüftseiten der Wohnung gen das Meer (gen Westen) machte er zwei Bretter.

28Und zwei Bretter machte er zu Winkelteilen der Wohnung in den Hüftseiten,

29und sie wurden unten als Zwillinge verbunden, und sie wurden vereint und vollendet an ihrem Haupt zu dem einen Ring hin; so machte er's für sie beide für die zwei Winkel.

30Und somit waren es acht Bretter und ihre Sockel aus Silber, sechzehn Sockel: je zwei Sockel, zwei Sockel unter dem einzelnen Brett.

31Und er machte Riegel aus Akazienholz: fünf für die Bretter der einen Seite (wört. Zelle) der Wohnung

32und fünf Riegel für die Bretter der zweiten Seite (wörtl. Zelle) der Wohnung und fünf Riegel für die Bretter der Wohnung für die Hüftseiten gen das Meer (gen Westen).

33Und er machte den mittleren Riegel, der in der Mitte der Bretter von dem (einen) Ende zu dem (anderen) Ende verläuft.

34Und die Bretter überzog er mit Gold. Und ihre Ringe machte er aus Gold zu Gehäusen für die Riegel und überzog die Riegel mit Gold.

...

 Man vergleiche mit Kapitel 26:15 - 29.

Der scheidende Vorhang und der Verdeckungsteppich

35Und er machte den Vorhang aus Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin getauchtem (Stoff) und aus gezwirntem Sechsfädigem (Byssus); als Tat des Kunstwebers machte er ihn, mit Cherubim.

36Und er machte ihm vier Säulen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold und goss vier Sockel aus Silber für sie.

37Und er machte einen Verdeckungsteppich für die Öffnung des Zeltes aus Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin Getauchtem und gezwirnten Sechsfädigem, als Tat des Buntwirkers (Kunstwebers),

38und ihre fünf Säulen und ihre Stifte und überzog ihre Häupter und ihre Verbindungsstreben mit Gold, aber ihre fünf Sockel waren aus Kupfer.

...

 Man lese den Kommentar zu Kapitel 26:31 - 37.

Kapitel 37

Die Lade

1Und Bezalel machte die Lade aus Akazienholz: zweieinhalb Ellen war ihre Länge und eineinhalb Ellen ihre Breite und eineinhalb Ellen ihre Höhe.

2Und er überzog sie innen und außen mit reinem Gold und machte ihr ringsum eine Leiste aus Gold.

3Und er goss für sie vier Ringe aus Gold für ihre vier Füße: zwei Ringe an ihre eine Seite (wörtl. Zelle) und zwei Ringe an ihre zweite Seite (wörtl. Zelle).

4Und er machte Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold.

5Und er brachte die Stangen in die Ringe an den Seiten (wörtl. Zellen) der Lade, um die Lade zu tragen.

6Und er machte einen Deckel (Schirmung, Sühnedeckel) aus reinem Gold: zweieinhalb Ellen war seine Länge und eineinhalb Ellen seine Breite.

7Und er machte zwei Cherubim aus Gold, in Treibarbeit machte er sie aus den zwei äußersten (Teilen) des Deckels:

8einen Cherub aus dem äußersten (Teil) diesseits und einen Cherub aus dem äußersten (Teil) jenseits; aus dem Deckel machte er die Cherubim an ihren (der Lade) zwei Enden.

9Und die Cherubim breiteten ihre Flügel aufwärts aus; mit ihren Flügeln überdachten (überschirmten) sie den Deckel, und ihre Angesichter, eines jeden, waren zu seinem Bruder (hin gerichtet), zum Deckel hin waren die Angesichter der Cherubim (geneigt).

...

 Die Parallelstelle ist Kapitel 25:10 - 22.

Der Schaubrotetisch

(Der Tisch für die dem Angesicht Jewes zugeordneten Brote)

10Und er machte den Tisch aus Akazienholz: zwei Ellen war seine Länge und eine Elle seine Breite und eineinhalb Ellen seine Höhe.

11Und er überzog ihn mit reinem Gold und machte ihm ringsum eine Leiste aus Gold.

12Und er machte ihm ringsum eine handbreite Abschlussleiste (Rahmen), und er machte ihm ringsum eine Leiste aus Gold für seine Abschlussleiste.

13Und er goss für ihn vier Ringe aus Gold und gab die Ringe an die vier Fußseiten an seinen vier Füßen.

14Unmittelbar neben der Abschlussleiste waren die Ringe als Gehäuse für die Sangen, um den Tisch zu tragen.

15Und er machte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold, um den Tisch zu tragen.

16Und er machte die Geräte, die auf dem Tisch waren, seine tiefen Schüsseln und seine Schalen und seine Schälchen und die Kannen, mit welchen Trankopfer (dargebracht) werden: aus reinem Gold.

...

 Siehe den Kommentar zu Kapitel 25:23 - 30.

Der goldene Leuchter

17Und er machte den Leuchter aus reinem Gold, in Treibarbeit machte er den Leuchter: seine Hüfte (seinen Standfuß) und sein Rohr (seinen Rohrschaft), seine Kelche, seine Knäufe und seine Knospen: aus ihm heraus wurden sie (gefertigt).

18Und sechs Rohre gingen aus seinen Seiten heraus: drei Rohre des Leuchters aus seiner einen Seite und drei Rohre des Leuchters aus seiner zweiten Seite.

19Drei mandelförmige Kelche an dem einen Rohr, Knauf und Knospe, und drei mandelförmige Kelche an dem anderen Rohr, Knauf und Knospe; ebenso für die sechs Rohre, die aus dem Leuchter herausgehen.

20Und am Leuchter (dem die Arme tragenden mittleren Teil) waren vier mandelförmige Kelche und seine Knäufe und seine Knospen;

21und ein Knauf unter den (ersten) zwei aus ihm herausgehenden Rohren und ein Knauf unter den (nächsten) zwei aus ihm herausgehenden Rohren und ein Knauf unter den dritten zwei aus ihm herausgehenden Rohren; so war's für die sechs aus ihm herausgehenden Rohre.

22Ihre Knäufe und ihre Rohre, aus ihm heraus wurden sie (in einem gefertigt); alles von ihm eine einzige Treibarbeit aus reinem Gold.

23Und er machte seine sieben Leuchten und seine Zängchen (Dochtscheren) und seine Pfännchen aus reinem Gold.

24Aus einem Barren (wohl 36 kg = 3.000 Schekel) reinen Goldes machte er ihn und all seine Geräte.

...

 Die Bauanweisung Jewes findet sich im Kapitel 25:31 - 40.

Der Räucheraltar

25Und er machte den Räucheraltar aus Akazienholz: eine Elle war seine Länge und eine Elle seine Breite ¬ ein Quadrat ¬ und zwei Ellen seine Höhe; und aus ihm (ragten) seine Hörner (heraus).

26Und er überzog ihn mit reinem Gold: seine Deckplatte und seine Wände ringsum und seine Hörner; und er machte ihm eine Leiste aus Gold ringsum.

27Und zwei Ringe aus Gold machte er ihm unterhalb seiner Leiste an seine zwei Wangen (wörtl. Zellen), an seine zwei Seiten, zu Gehäusen für die Stangen, um ihn mit ihnen zu tragen.

28Und er machte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Gold.

29Und er machte das heilige Salböl und das reine, wohlriechende Räucherwerk als Tat des Gewürzmischers.

...

 Siehe zu Kapitel 30:1 - 10.

Kapitel 38

Der Brandopferaltar (Hinaufweihealtar)

1Und er machte den Brandopferaltar (Hinaufweihealtar) aus Akazienholz: fünf Ellen war seine Länge und fünf Ellen seine Breite ¬

ein Quadrat ¬ und drei Ellen seine Höhe.

2Und er machte seine Hörner auf seine vier Ecken ¬ seine Hörner ragten aus ihm heraus ¬ und überzog ihn mit Kupfer.

3Und er machte alle Geräte des Altars: die Töpfe und die Schaufeln und die Sprengschalen, die Gabeln und die Pfännchen. All seine Geräte machte er aus Kupfer.

4Und er machte dem Altar ein Siebgitter, ein als Netz gemachtes aus Kupfer unter seine Umkragung, sich unten erstreckend, in der halben (Höhe).

5Und er goss vier Ringe für die vier Endungen des kupfernen Siebgitters als Gehäuse für die Stangen.

6Und er machte die Stangen aus Akazienholz und überzog sie mit Kupfer.

7Und er brachte die Stangen in die Ringe an den Seiten (wörtl. Zellen) des Altars, um ihn mit ihnen zu tragen; hohl, aus Tafeln machte er ihn.

...

 Siehe zu Kapitel 27:1 - 8.

Das kupferne Waschbecken

8Und er machte das Becken aus Kupfer und sein Gestell aus Kupfer aus den Kupferspiegeln der versammelten Frauen, die vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses versammelt waren.

...

 Das mit Wasser gefüllte Becken stand zwischen dem Zelt des Zeugnisses und dem Brandopferalter. Die Priester hatten ihre Hände und Füße darin zu waschen (Kap. 30:18 - 21; 40:7). Das hier während der Bauzeit erwähnte Zelt ist sehr wahrscheinlich das von Mose außerhalb des Lagers aufgestellte (Kap. 33:7 - 11).

Die Umgrenzung des Vorhofs

9Und er machte den Vorhof: Nach Süden gen rechts machte er Matten (Behänge) (zur Umgrenzung) des Vorhofs aus gezwirntem Sechsfädigen (Byssus), hundert Ellen.

10Ihre zwanzig Säulen und ihre zwanzig Sockel waren aus Kupfer, die Stifte der Säulen und ihre Verbindungsstreben aus Silber.

11Und nach Norden: hundert Ellen; dazu ihre zwanzig Säulen und ihre zwanzig Sockel aus Kupfer, die Stifte der Säulen und ihre Verbindungsstreben aus Silber.

12Und nach dem Meer (nach Westen) hin machte er Matten, fünfzig Ellen; dazu ihre zehn Säulen und ihre zehn Sockel, die Stifte der Säulen und ihre Verbindungsstreben aus Silber.

13Und gen Osten sonnaufgangwärts fünfzig Ellen.

14Matten, fünfzehn Ellen lang, waren für die eine Flanke; dazu ihre drei Säulen und ihre drei Sockel.

15Und für die zweite Flanke, auf der einen und auf der anderen Seite des Tors des Vorhofs, machte er fünfzehn Ellen lange Matten; dazu ihre drei Säulen und ihre drei Sockel.

16Alle Matten des Vorhofs ringsum aus gezwirntem Sechsfädigem.

17Und die Sockel für die Säulen aus Kupfer, die Stifte der Säulen und die Strebverbindungen aus Silber und den Überzug ihrer Häupter aus Silber, und sie, ja alle Säulen des Vorhofs mit Strebverbindungen aus Silber.

18Und die Verdeckung des Tors des Vorhofs (machte er) als Tat des Buntwirkers (Kunstwebers), aus Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin Getauchtem und gezwirntem Sechsfädigem; und zwanzig Ellen war die Länge und die Höhe ¬ infolge der Breite ¬ fünf Ellen unmittelbar neben den den Vorhof (umgrenzenden) Matten.

19Und ihre vier Säulen und ihre vier Sockel aus Kupfer, ihre Stifte aus Silber und der Überzug ihrer Häupter und ihre Verbindungsstreben aus Silber.

20Und all die Pflöcke der Wohnung und des Vorhofs ringsum aus Kupfer.

...

 Siehe zur Parallelstelle Kapitel 27:9 - 19.

Die Mengen der Materialien

21Dies war das für die Wohnung Bestimmte, die Wohnung des Zeugnisses, das, was auf (Befehl) des Mundes Moses bestimmt wurde als Dienst der Leviten in der Hand (Handlungsvollmacht) Itamars, des Sohnes Aarons, des Priesters.

22Und Bezalel, der Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stab (Stamm) Juda machte alles, was Jewe dem Mose geboten hatte,

23und mit ihm Oholiab, der Sohn Ahisamachs, vom Stab (Stamm) Dan, ein Bearbeiter und Berechner (Planer) und Buntwirker (Kunstweber) in Violettpurpur und in Rotpurpur und in dem zweimal in Karmesin Getauchten und in Sechsfädigem.

24All das Gold, das für den Aufrag eingebrachte, für alle Aufträge am Heiligtum: das Gold des Schwingopfers (Webopfers) waren 29 Barren (ein Barren = vmtl. 36 kg; ein Barren = 3.000 Schekel) und 730 Schekel nach dem Schekelmaß des Heiligtums (vmtl. 14,34 g).

25Und das Silber der (zum Heer) Bestimmten der bezeugenden (Schar): 100 Barren und 1.775 Schekel nach dem Schekelmaß des Heiligtums;

26ein Halb-Schekel (Beka) pro Kopf, ein halber Schekel nach dem Schekelmaß des Heiligtums, für jeden, der hinübertritt zu den zum Heer Bestimmten. vom Sohn von zwanzig Jahren an und aufwärts, für die 603.550.

27Und es war (so): Die 100 Barren Silber waren, um die Sockel des Heiligtums und die Sockel des Vorhangs zu gießen: 100 Sockel den 100 Barren zugeordnet; ein Barren für einen Sockel.

28Und die 1.775 Schekel machte er zu Stiften für die Säulen und überzog ihre Häupter und verband sie mit Streben.

29Und das Kupfer des Schwingopfers: 70 Barren und 2.400 Schekel.

30Und er machte mit ihm die Sockel der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses und den kupfernen Altar und das kupferne Siebgitter für ihn und alle Geräte des Altars

31 und die Sockel des Vorhofs ringsum und die Sockel des Tors des Vorhofs und alle Pflöcke der Wohnung und alle Pflöcke des Vorhofs ringsum.

...

 Diese großen Mengen an wertvollen Metallen und Stoffen waren Ausdruck der Verherrlichung Jewes durch das Volk, dem wiederum durch das unvergleichliche Zelt des Zeugnisses ein Eindruck von der Herrlichkeit Jewes vermittelt werden sollte.

 Die Abgabe der 603.550 Heeresdiensttauglichen von je einem halben Schekel Silber ergab 301.775 Schekel (100 Barren zu 3.000 Schekel und 1.775 Schekel) (Verse 25 + 26; 4. Mose 1:46). Die Abgabe war in Kapitel 30:11 - 16 angeordnet.

 Es sei noch angemerkt, dass die Zahl des aus Ägypten ausziehenden Fußvolks in Kapitel 12:37 mit »etwa 600.000 Mann« angegeben ist. Inzwischen war fast ein Jahr vergangen.

 Das Zelt war am 1. Nisan des Jahres 1459 v. Chr. fertig (2. Mose 40:17). Am 8. Nisan brachte Aaron die ersten Opfer dar (3. Mose 9:1,24), und am 14. Nisan ¬ ein Jahr nach dem Auszug aus Ägypten ¬ feierten sie das erste Passah (4. Mose 9:5).

Das Zelt wurde fertiggestellt

(2. Mose 39 + 40)

Kapitel 39

Ephod und Brustschild

1Und aus dem Violettpurpur und dem Rotpurpur und dem zweimal in Karmesin Getauchten machten sie die gerötelten Gewänder zum Amtieren im Heiligtum. Und sie machen die Gewänder des Heiligtums (oder: die heiligen Gewänder), die für Aaron waren, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

2Und er machte das Ephod (den Oberkörperumbund) aus Gold, Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin Getauchtem und gezwirntem Sechsfädigem.

3Und sie stampften die goldenen Klappen (oder: Platten), und er trennte davon Schnüre ab, um sie inmitten des Violettpurpurs und inmitten des Rotpurpurs und inmitten des zweimal in Karmesin Getauchten und inmitten des Sechsfädigen einzuarbeiten; es war die Tat (oder: das Werk) des Berechners (des nach einem Plan handelnden Wirkers, Kunstwebers).

4Verbundene Schulterflanken machten sie ihm; an seinen zwei Enden wurde es (das Ephod) verbunden.

5Und die Verbindung seines Umgebundenen (seines Ephods), das auf ihm war, aus einem Stück mit ihm war sie wie sein (übriges) Werk: aus Gold, Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin Getauchtem und gezwirntem Sechsfädigem, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

6Und sie machten die Steine des Schoham (vmtl. Sardonyx), ringsum mit Geflechten aus Gold umgeben, mit gravierten Gravierungen nach den Namen der Söhne Israels.

7Und er legte sie auf die Schulterflanken des Ephods als Steine des Gedenkens für die Söhne Israels, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

8Und er machte das Brustschild als Werk des Berechners (Kunstwirkers) wie das Werk des Ephods: aus Gold, Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin Getauchtem und gezwirntem Sechsfädigem.

9Ein Geviert wurde es, mehrfältig machten sie das Brustschild: eine Spanne (ca. 22 cm) seine Länge und eine Spanne seine Breite, mehrfältig.

10Und sie füllten vier Reihen Steine darein: eine Reihe Odem (vmtl. Sardion), Pithdah (vmtl. Chrysolith) und Bareqet (vmtl. Smaragd), die erste Reihe.

11Und die zweite Reihe: Nophech (vmtl. Hyazinth), Saphir und Jahalom (vmtl. Chrysopras).

12Und die dritte Reihe: Leschem (vmtl. Beryll), Schewo (vmtl. Chalzedon) und Achlamah (vmtl. Amethyst).

13Und die vierte Reihe: Tarschisch (vmtl. Topas), Schoham (vmtl. Sardonyx) und Jaspis, in ihren Befüllungen ringsum mit Geflechten aus Gold umgeben.

14Und die Steine, nach den Namen der Söhne Israels, sie waren zwölf nach ihren Namen; mit Gravierungen, jeder nach seinem Namen, für die zwölf Stämme.

15Und sie machten umgrenzende Kettchen an das Brustschild, seilartiges Werk aus reinem Gold.

16Und sie machten zwei Geflechte aus Gold und zwei Ringe aus Gold und gaben die zwei Ringe an die beiden äußersten (Teile) des Brustschild.

17Und sie gaben die zwei goldenen Seile (Schnüre) an die zwei Ringe an den äußersten (Teilen) des Brustschilds.

18Und die zwei äußersten (Teile) der zwei Seile (Schnüre) gaben sie an die beiden Geflechte, und sie gaben sie an die Schulterflanken des Ephods zu seiner Frontansicht hin.

19Und sie machten zwei (weitere) Ringe aus Gold und befestigten sie an den beiden äußersten (Teilen) des Brustschilds, an seinem Saum, der zur jenseitigen (Seite) einwärts zum Ephod hin war.

20Und sei machten (noch) zwei (weitere) Ringe aus Gold und gaben sei an die zwei Schulterflanken des Ephods, sich (unten) erstreckend an seiner Frontansicht, unmittelbar neben seiner Verbindungsstelle, über die Verbindung des Ephods.

21Und sie banden (wörtl. kordelten) das Brustschild an, von seinen Ringen aus zu den Ringen des Ephods hin, mit einer Schnur aus Violettpurpur, sodass es (das Brustschild) auf der Verbindung des Ephods fest wurde und das Brustschild nicht verrutschte, vom Ephod weg, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

...

 Siehe den Kommentar zur Parallelstelle Kapitel 28:5 - 30.

Der Mantel des Ephods

22Und er machte den Mantel des Ephods als Tat des Webers gänzlich aus Violettpurpur.

23Und die Halsöffnung des Mantels war in seiner Mitte wie die Öffnung eines Panzerhemdes. Ein Saum war ringsum an seiner Halsöffnung; so wurde sie nicht zerschlissen.

24Und sie machten an die Borten des Mantels Granatfrüchte aus Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin Getauchtem, gezwirnt.

25Und sie machten Schellen aus reinem Gold und gaben die Schellen zwischen die Granatfrüchte, an die Borten des Mantels ringsum zwischen die Granatfrüchte:

26eine Schelle und eine Granatfrucht, eine Schelle und eine Granatfrucht an die Borten des Mantels ringsum, um darin zu amtieren, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

...

 Siehe zur Parallelstelle Kapitel 28:31 - 35.

Kleidungsstücke für Aaron und seine Söhne

27Und sie machten die Röcke aus Sechsfädigem (Byssus), als Tat des Webers, dem Aaron und seinen Söhnen

28und das Kopfgeknäuel (turbanartiges Kopfgewinde) aus Sechsfädigem und die Umzierungen der Hochbünde (Kopfgebinde, Kegelhauben) aus Sechsfädigem und die Leinenhosen aus gezwirntem Sechsfädigem

29und die Schärpe aus gezwirntem Sechsfädigem und Violettpurpur und Rotpurpur und aus zweimal in Karmesin Getauchtem, als Tat des Buntwirkers (Buntwebers), so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

...

 Man lese die Erläuterungen zu Kapitel 28:39 - 43.

Die Stirnblüte

30Und sie machten die (Stirn-)Blüte der Weihe des Heiligen (als Weihemal der Heiligkeit) aus reinem Gold und sie schrieben darauf in Siegelgravurschrift: Heilig dem Jewe.

31Und sie gaben eine Schnur aus Violettpurpur an sie, um sie an das Kopfgeknäuel zu geben, oben darüber, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

...

 Siehe den Kommentar zu Kapitel 28:36 - 38.

Die Übergabe aller gefertigten Teile des Zeltes an Mose

32Und so wurde jeder Dienst für die Wohnung, das Zelt des Zeugnisses, vollendet. Und die Söhne Israels machten's gemäß allem, was Jewe dem Mose geboten hatte, also machten sie's.

33Und sie brachten die Wohnung zu Mose: das Zelt und all seine Geräte, seine Klammern, seine Bretter, seine Riegel und seine Säulen und seine Sockel

34und die Abdeckung aus den geröteten Widderfellen und die Abdeckung aus den Häuten (Fellen) der Tachaschim (vmtl. Dachse) und den Vorhang der Verdeckung,

35die Lade des Zeugenden (Wirkungen Hervorbringenden) und ihre Stangen und die Schirmung (den Deckel, den Sühnedeckel),

36den Tisch, all seine Geräte und das Brot des Angesichts (die Schaubrote),

37den reinen Leuchter, seine Leuchten, die Leuchten in (ihrer) Ordnung, und all seine Geräte und das Öl des Lichtgebenden (des Leuchters)

38und den goldenen Altar (Räucheraltar) und das Salböl und das duftende Räucherwerk und die Verdeckung der Öffnung des Zeltes,

39den kupfernen Altar (Hinaufweihealtar, Brandopferaltar) und das kupferne Siebgitter für ihn, seine Stangen und all seine Geräte, das Becken und sein Gestell,

40die Matten (der Umgrenzung) des Vorhofs, seine Säulen und seine Sockel und die Verdeckung für das Tor des Vorhofs, seine Umspannungen und seine Pflöcke und alle Geräte für den Dienst in der Wohnung, für das Zelt des Zeugnisses,

41die gerötelten Gewänder zum Amtieren im Heiligtum, die heiligen Gewänder für Aaron, den Priester, und die Gewänder seiner Söhne zum priesterlichen Dienst.

42Gemäß allem, was Jewe dem Mose geboten hatte, also machten die Söhne Israels all den Dienst (all das Dienstwerk).

43Und Mose sah all den (getätigten) Auftrag, und da! Sie hatten ihn gemacht, so wie Jewe geboten hatte, also hatten sie ihn gemacht. Und Mose segnete sie.

...

 Die Söhne Israels hatten, wie Mose prüfend feststellte, alles genauso angefertigt, wie er es von Jewe auf dem Berg gezeigt bekommen und wie Jewe es ihm geboten hatte (2. Mose 25:9, 40; 35:10 - 19). Dies erwies ihren Gehorsam und ihre Treue sowie ihren Willen, Jewe zu verherrlichen. Da segnete Mose das Volk.

 Dieses bedeutsame Ereignis greift Hebräer 8:5 wie folgt auf: »Diese (Priester auf Erden) verrichten Gottesdienst am Beispiel und Schatten der Überhimmlischen, so wie Mose Weisung erhielt, als er im Begriff war, das Zelt zu vollenden. Denn siehe, erklärte Er ihm, alles wirst du nach dem Vorbild machen, das dir auf dem Berg gezeigt wurde.«

Kapitel 40

Der Auftrag zur Aufrichtung des Zeltes

1Und Jewe redete zu Mose, sprechend:

2Am Tag des ersten Monats, am ersten Tag des Monats, richtest du die Wohnung auf, das Zelt des Zeugnisses.

3Und du setzt dort hinein die Lade mit dem Vorhang.

4Und du bringst den Tisch und ordnest, was ihm zugeordnet ist, und du bringst den Leuchter und setzt seine Leuchten auf.

5Und du gibst den goldenen Altar, der für das Räucherwerk ist, angesichts der Lade des Zeugenden, und du bringst die Verdeckung der Öffnung der Wohnung an.

6Und du gibst den Altar der Hinaufweihe (Brandopferaltar) angesichts der Öffnung der Wohnung des Zeltes des Bezeugten.

7Und du gibst das Becken zwischen das Zelt des Bezeugten und den Altar, und du gibst Wasser dort hinein.

8Und du legst den Vorhof ringsum fest, und du gibst die Verdeckung an das Tor des Vorhofs.

9Und du nimmst das Salböl und salbst die Wohnung und alles, was in ihr ist. Und du heiligst sie und all ihre Geräte und heiligst den Altar, und so wird der Altar Heiliges der heiligen (Stätten).

10Und du salbst den Altar der Hinaufweihe und all seine Geräte und heiligst den Altar, und so wird der Altar Heiliges der heiligen (Stätten).

11Und du salbst das Becken und sein Gestell und heiligst es.

12Und du lässt Aaron und seine Söhne zur Öffnung des Zeltes des Bezeugten nahen und badest (wäschst) sie mit Wasser.

13Und du bekleidest Aaron mit den Gewändern des Heiligen (Heiligtums; heiligen Gewändern) und salbst ihn und heiligst ihn, sodass er Mir priesterlich (dient).

14Und du lässt seine Söhne nahen und bekleidest sie mit Röcken (Leibröcken).

15Und du salbst sie, so wie du ihren Vater gesalbt hast, sodass sie Mir priesterlich (dienen). Und es wird (so sein), dass ihre Salbung ihnen zum äonischen Priesteramt gereicht, für (all) ihre Generationen.

...

 Der 1. Nisan des Jahres 1459 v. Chr. (Vers 2) nahte.

 Mit der Salbung wurden Aaron und seine Söhne heilig, für Jewe abgesondert, Ihm und zu Seinem Dienst geweiht.

Die Ausführung des Auftrags

16Und Mose machte es (das Zelt) gemäß allem, was Jewe ihm geboten hatte, also machte er's.

17Und es geschah im ersten Monat, im zweiten Jahr, am ersten Tag des Monats, da wurde die Wohnung erstellt.

18Und Mose erstellte die Wohnung und setzte ihre Sockel und stellte ihre Bretter auf und fügte ihre Riegel ein und stellte ihre Säulen auf.

19Und er breitete das Zelt über die Wohnung aus und legte die Abdeckung des Zeltes über es oben darüber, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

20Und er nahm und gab das Zeugende (das bezeugende und zum Leben zeugende Wort Gottes, die beiden steinernen Tafeln) in die Lade und legte die Stangen an die Lade und gab den Deckel (die Schirmung, den Sühnedeckel) auf die Lade oben darüber.

21Und er brachte die Lade zu der Wohnung und hängte den Vorhang der Verdeckung auf und sperrte (so) die Lade des Zeugenden ab, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

22Und er stellte den Tisch in das Zelt des Bezeugten an der Hüfte (Seite) der Wohnung gen Norden außerhalb des Vorhangs.

23Und er ordnete die Anordnung des Brotes darauf angesichts Jewes, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

24Und er stellte den Leuchter in das Zelt des Bezeugten gegenüber dem Tisch an der Hüfte (Seite) der Wohnung gen Süden.

25Und er setzte die Leuchten auf angesichts Jewes, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

26Und er stellte den goldenen Altar in das Zelt des Bezeugten angesichts des Vorhangs.

27Und er zerräucherte duftendes Räucherwerk auf ihm, so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

28Und er hängte die Verdeckung der Öffnung für die Wohnung auf.

29Und er stellte den Altar der Hinaufweihe vor die Öffnung der Wohnung des Zeltes des Bezeugten, und er weihte auf ihm hinauf das Hinaufzuweihende (das Aufsteigopfer, das Brandopfer) und die Spende (die Gabe, das Nahungsgeschenk, das Speisopfer), so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

30Und er stellte das Becken zwischen dem Zelt des Bezeugten und dem Altar auf und gab Wasser zum Baden (Waschen) dort hinein.

31Und daraus badeten (wuschen) Mose und Aaron und seine Söhne ihre Hände und ihre Füße.

32Bei ihrem Kommen in das Zelt des Bezeugten und bei ihrem Nahen zum Altar badeten sie (wuschen sie), so wie Jewe dem Mose geboten hatte.

33Und er richtete den Vorhof her rings um die Wohnung und den Altar und hängte die Verdeckung an das Tor des Vorhofs; und (so) vervollständigte (vollendete) Mose den Auftrag.

...

 Elfeinhalb Monate (Vers 17) nach dem am 15. Nisan 1460 v. Chr. erfolgten Auszug aus Ägypten war das Zelt des Zeugnisses zur Anbetung Jewes, des Elohim Israels, bereitet.

 Siebenmal wird in diesem Schriftabschnitt erwähnt, dass Mose alles genau nach dem Gebot Jewes herstellen ließ; dies betont, dass es sehr wichtig ist, sorgfältig auf das Wort Gottes zu achten, wie denn der Apostel Paulus schreibt: »Gebt ... Obacht, Brüder, wie ihr genau wandelt, nicht wie Unweise, sondern wie Weise« (Eph. 5:15).

 Offensichtlich diente Mose als Priester, das Amt an Aaron und seine Söhne übergebend, denn er reinigte sich gemäß dem entsprechenden Gebot für die Priester (2. Mose 30:21) und brachte Räucherwerk und Brand- und Speisopfer dar (Verse 27 +29).

 Trotz aller Herrlichkeit war das Zelt nur das Gegenbild der wahrhaften himmlischen Stätten (Heb. 8:2; 9:24). Und die Einrichtungen des Zeltes ¬ Jesus Christus ist ihr wahrer Inhalt, der aus dem Allerheiligsten, also der Gegenwart Gottes, kam (Joh. 1:1)

und dabei vergleichsweise am Räucheraltar betete (Heb. 10:5),

als das wahrhaftige Licht, das in die Welt kam und jeden Menschen erleuchtet (Joh. 1:9), den siebenarmigen Leuchter überstrahlt,

Sich, wie es dem Waschbecken entspricht, taufen ließ (Mat. 3:15)

und am Ende Seines Dienstes unter Israel, an das Waschbecken erinnernd, den Jüngern die Füße wusch (Joh. 13:5),

sowie, erneut auf den goldenen Räucheraltar treffend, das sogenannte hohepriesterliche Gebet sprach (Joh. 17).

Der Brandopferaltar zeigt Jesu Gott huldigenden Tod auf.

Schließlich kehrte Jesus in das Allerheiligste, zu Gott, zurück (Ap. 1:11).

Die Herrlichkeitswolke

34Und die Wolke bedeckte das Zelt des Bezeugten, und die Herrlichkeit Jewes erfüllte die Wohnung.

35Und nicht konnte Mose in das Zelt des Bezeugten kommen, denn auf ihm wohnte die Wolke, und die Herrlichkeit Jewes erfüllte die Wohnung.

36Wann (immer) die Wolke von der Wohnung aufstieg, zogen die Söhne Israels weg in all ihren Zuggruppen.

37 Wenn die Wolke aber nicht aufstieg, so zogen sie nicht weg bis zu dem Tag, da sie aufstieg.

38Denn die Wolke Jewes war tagsüber auf der Wohnung, und Feuer war nachts in ihr vor den Augen des ganzen Hauses Israel in all ihren Zuggruppen.

...

 Indem die Herrlichkeit Jewes das Zelt erfüllte, heiligte Er es

(2. Mose 29:43).

 Denken wir daran, dass Sein Sohn, Jesus Christus, die Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit ist (Heb. 1:3), wie auch daran, dass dem Volk Israel die Herrlichkeit gehört (Röm. 9:4). (Dass wir Gläubigen heute in Christus verherrlicht sind, wir, die aus den Nationen, ist wahrlich eine Besonderheit.)

 Allezeit sah Israel an der Wolke und dem nächtlichen Feuerglanz im Zelt (und auf dem Zelt; 4. Mose 9:15), dass Jewe bei ihnen war. Das war ein gewaltiger und kraftvoller Zuspruch! Und die Garantie, dass Er sie in das verheißene Land bringen wird!

 Es sei angemerkt, dass der allgewaltige und unsichtbare Gott, der Herr des Himmels und der Erde, nicht in mit Händen gemachten Bauwerken wohnt (Ap. 17:24). Er war aber im Zelt und später im Tempel zeichenhaft anwesend.

 Wir schließen die Betrachtung mit einem Lobpreis der Leviten aus dem Buch Nehemia, Kapitel 9, Vers 19: »Du aber in Deinen vielen Erbarmungen, nicht verließest Du sie in der Wildnis, die Wolkensäule kehrte sich tagsüber nicht von ihnen ab, sie auf dem Weg zu leiten, und die Feuersäule in der Nacht, ihnen zu (leuchten) und den Weg zu erleuchten, den sie gehen (sollten).«

Dieter Landersheim

Höhenstraße 11

65824 Schwalbach a. Ts.

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