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Die Psalmen. Zweites Buch:

 

Psalm 42 - 72

Psalm 45 - 47

Psalm 48 - 50

Psalm 51 - 54

Psalm 55 - 58

Psalm 59 - 63

Psalm 64 - 67

Psalm 68 - 69

Psalm 70 - 72

 

Psalm 42 - 72

 

  Die zweite Schriftrolle der Loblieder entspricht mit der Thematik »Israel als Nation« gewissermaßen dem 2. Buch Mose. Beide Bücher beginnen übrigens mit einer Schilderung der Bedrängnis (vgl. 2.Mose 1:8 mit Ps. 42:4) und schließen mit einem Blick auf die Herrlichkeit Jewes (vgl. 2.Mose 40:34,35 mit Ps.72:18,19).

 

Psalm 42 - 44

 

Psalm 42

 

Dem Chorleiter

Zum Klugwerden

Von den Söhnen Korahs

 

2 Wie ein Hirsch lechzt nach Wasserläufen,

also lechzt meine Seele nach Dir, Elohim!

3 Meine Seele dürstet nach Elohim,

nach dem lebendigen El;

wann komme ich und erscheine ich dem Angesicht Elohims?

4 Meine Tränen wurden mir zum Brot tags und nachts,

da man zu mir spricht: Wo ist dein Elohim?

5 An dieses will ich gedenken

und will meine Seele auf mir ausschütten:

dass ich unter einem Baldachin hinüberging,

mit ihnen wallte bis zum Hause Elohims

mit der Stimme des Jubels und des Dankes (in) einer feiernden Menge.

6 Was bist du niedergebeugt, meine Seele,

und brodelst auf mir?

Warte auf Elohim,

denn dann werde ich Ihm danken

(für die) Rettungen Seines Angesichts.

 

  Da die beiden Hälften des 42. Psalms (Verse 6 und 12) und der 43. Psalm (Vers 5) mit nahezu gleichem Wortlaut enden, darf vermutet werden, dass beide Psalmen ursprünglich eine Einheit waren.

  Von den Söhnen Korahs, den Hütern der Schwelle des Zeltes des Zeugnisses (1.Chron.9:19), stammt dieses Loblied. Ihr Vorvater Korah hatte gegen Mose und Aaron gehadert und somit gegen Jewe und war deshalb samt seiner Rotte von der Erde verschlungen worden (4.Mose 26:9-11). Seine Nachkommen waren anderer Gesinnung.

  Wie ein Hirsch lechzt nach frischem Wasser – dies ist auch unser Durst: Wann werden wir verwandelt (Röm.8:29; 1.Kor.15:51) und entrückt und erscheinen wir vor dem Angesicht Jesu, unseres Herrn und Hauptes? Von wann an werden wir allezeit mit Ihm zusammen sein (1.Thess.4:17)? Wann ist dieser böse Äon zu Ende, in welchem man zu uns spricht: Wo ist denn eurer Gott?

  Jesus war bereits einmal Seinem Volk Israel erschienen, und sie sahen Sein Angesicht, verwarfen Ihn aber (Jes.52:14; 53:2,3). Wenn Er zum zweiten Mal kommt, »wird jedes Auge Ihn sehen, auch die Ihn durchstochen haben, und wehklagen werden um Ihn alle Stämme des Landes« (Off.1:7). Dann werden sie aus Jesus, der Quelle lebendigen Wassers, trinken (Jer.2:13; Joh.4:10-14).

  Noch schlafen die Gläubigen Israels, wie zum Beispiel David und Daniel. Sie alle werden am Ende der 1335 Tage nach der Mitte des letzten Jahrsiebeners auferweckt (Dan.12:12,13), also 75 Tage nach der Wiederkunft des Messias und der Aufrichtung Seines Königreichs. Dann werden sie Jesus sehen (1.Joh.3:2).

  Der Psalmist verstand unter seinem Erscheinen vor dem Angesicht Elohims vordergründig, dass es ihm wieder geschenkt werde, wie früher unter Jubelgesang zum Tempel und damit vor das Angesicht Jewes zu ziehen (2.Mose 23:17). Seine Seele, sie ist das Bewusstsein, schüttete er auf sich aus, was besagen mag, dass die Erinnerung daran seine Gedanken überströmte.

  »Was bist du niedergebeugt, meine Seele« – vielzählig sind die Bedrückungen; »… und brodelst auf mir« – seine Seele ist aufgewühlt und wirkt auf ihn wie eine tumultende Menge. »Warte auf Elohim« – das ist die Lösung und Erlösung; zu Seiner Zeit wird Er eine umfassende Rettung von Seinem Angesicht entsenden. Und dann wird der Psalmist Ihm danken; und insofern er dies weiß und ausdrückt, dankt er Ihm heute schon.

 

7 Mein Elohim, meine Seele ist niedergebeugt auf mir,

darum gedenke ich Deiner

vom Land des Jordan und der Hermon(-gipfel) (und) vom Berg Mizar her.

8 Tumultende Flut ruft tumultender Flut zu beim Tosen Deiner Wasserfälle;

alle Deine Brecher und Deine Wogen gehen über mich, ja über mich hinweg.

9 Am Tag entbietet Jewe Seine Huld,

und in der Nacht ist Sein Lied bei mir,

ein Gebet zum El meines Lebens.

10 Ich will sprechen zu El, meinem Steilfelsen:

Warum hast Du mich vergessen,

warum gehe ich verdüstert einher infolge der Bedrückung des Feindes?

11 Im gegen meine Gebeine (gerichteten) Morden schmähen mich meine Bedränger,

indem sie den ganzen Tag zu mir sprechen: Wo ist dein Elohim?

12 Was bist du niedergebeugt, meine Seele,

und was brodelst du auf mir?

Warte auf Elohim,

denn dann werde ich Ihm danken,

(Ihm, der die ) Rettung meines Angesichts und mein Elohim (ist).

 

  Die Not ist groß. Die Sorgen gehen wie Flutwellen über den Psalmisten hin. In aller Bedrängnis aber gedenkt er Jewe, seines Elohim, also seines Verfügers.

  Vielleicht war die Flucht des Königs David vor seinem aufständischen Sohn Absalom in das Gebiet des Hermon

(2.Sam.17:24) der Anlass für dieses Loblied. Hermon und vermutlich auch Mizar sind Berggipfel des Antilibanon. Die Donner ihrer Wasserfälle waren dem Psalmisten wie eine Tongebung für die Wucht seines Geschicks auf seiner Seele.

  Und dennoch: Der Glaube wird sich der Huld Jewes immer wieder gewiss und singt Ihm tags und nachts Loblieder. Da Jewe alles bewirkt (Eph.1:11), muss alles ein gutes Ende nehmen.

  Uns ruft der Apostel Paulus für solche Situationen zu: »Der Herr ist nahe! Sorgt euch um nichts, sondern lasst in allem eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott bekannt werden. Dann wird der Friede Gottes, der allem Denksinn überlegen ist, eure Herzen und eure Gedanken wie in einer Feste in Christus Jesus bewahren« (Phil.4:5-7.

 

Psalm 43

 

1 Erweise mir Recht, Elohim,

und führe meinen Rechtsstreit mit (der) Nation, die nicht huldigt!

Von dem Mann des Trugs und des Argen lass mich entrinnen,

2 denn Du bist der Elohim meiner starken Schutzwehr.

Warum hast Du mich ausgeschlossen,

warum wandle ich verdüstert einher infolge der Bedrückung des Feindes?

3 Sende Dein Licht und Deine Wahrheit,

sie, sie leiten mich,

sie bringen mich zum Berg Deines Heiligtums und zu Deinen Wohnungen.

4 Und ich will kommen zum Altar Elohims,

zum El der Freude meines Frohlockens,

und ich werde Dir danken mit der Harfe,

Elohim, mein Elohim!

5 Was bist du niedergebeugt, meine Seele,

und was brodelst du auf mir?

Warte auf Elohim,

denn dann werde ich Ihm danken,

(Ihm, der die) Rettung meines Angesichts und mein Elohim (ist).

 

  Die Welt liegt im Bösen; das ist der Satan (1.Joh.5:19). Die Weltbeherrscher sind die geistlichen Mächte der Finsternis und der Bosheit (Eph.6:12). Unter ihrer Leitung verbreiten die Menschen den Irrtum planmäßig (Eph.4:14).

  Da gibt es für die Gläubigen nur eines, nämlich Gott zu bitten, dass Er ihre Menschenrechte schütze und sie vor bösen Menschen bewahre (2.Thess.3:2). In der Finsternis dieser Welt gibt es nur das eine Licht: die Bibel, das Wort der Wahrheit, ja Jesus Christus Selbst (Joh.1:14). Jesus ist das wahrhaftige Licht, das jeden Menschen erleuchtet (Joh.1:9; 8:12).

  Das Licht des Wortes Gottes leitete die Gläubigen Israels zum Berg des Heiligtums und zu den Wohnungen Elohims. Die Wohnungen schließen auch die Zimmer der im Tempel diensthabenden Leviten ein, wovon auch unser Herr sprach »In dem Haus Meines Vaters sind viele Bleibestätten; wenn aber nicht, hätte Ich's euch gesagt, da Ich gehe, euch eine Stätte zu bereiten« (Joh.14:2).

  Aufgrund des im Zelt des Zeugnisses vergossenen Blutes der Opfertiere wird Gott der Seele des Psalmisten wieder zusprechen und ihn mit Wonne und Frohlocken erfüllen. Der Tag ist nicht mehr fern, da das wiedergezeugte Israel aufgrund des vergossenen Blutes Jesu Christi ungetrübte Gemeinschaft mit Ihm haben wird. Noch aber haben sie auf die zweite Ankunft Jesu, ihres Messias, zu warten. Und dann werden sie vor Freude und Dank überfließen!

 

Psalm 44

 

Dem Chorleiter

Von den Söhnen Korahs

Zum Klugwerden

 

2 Elohim, mit unseren Ohren hörten wir,

unsere Väter erzählten uns

von den Werken, die Du wirktest in ihren Tagen,

in den Tagen der Vorzeit.

3 Du, ja Deine Hand, Du entrechtetest Nationen,

sie (die Väter) aber pflanztest Du ein,

Du zerschmettertest Volksstämme,

sie (die Väter) aber sandtest Du hin.

4 Denn nicht mit ihrem Schwert nahmen sie das Land rechtmäßig ein,

und nicht ihr Arm rettete sie,

sondern Deine Rechte und Dein Arm und das Licht Deines Angesichts;

denn Du hattest Wohlgefallen an ihnen.

 

  Mit diesem Loblied erinnert sich das Volk Israel zunächst an die großen Taten Jewes, ihres Elohim, in früheren Zeiten und fragt sich dann allerdings, warum ihre gegenwärtigen Erfahrungen nicht mit denen ihrer Väter übereinstimmen.

  Mit großer Macht und Herrlichkeit und unter Zeichen und Wundern hatte Jewe sie aus Ägypten herausgeführt (5.Mose 4:32-39), damit sie erkennen sollten, dass Jewe der Elohim ist und sonst keiner.

  Er hat sie in das Land Kanaan gebracht. Jewe stritt für sie (2.Mose 15:3-6; Jos.10:14), sodass Josua Kanaan erobern konnte (Jos.10+11). Dabei ließ Jewe zum Beispiel große Steine auf die Amoriter niedergehen und die Sonne und den Mond in der Tiefebene Ajalon stillstehen (Jos.10:11-13).

  Aufgrund Seiner Liebe zu ihren Vätern hatte Jewe all dieses getan (5.Mose 7:8,19).

 

5 Du Selbst bist mein Regent, Elohim!

Gebiete die Rettungen für Jakob!

6 (Gesichert) in Dir rammen wir die uns Bedrängenden,

in Deinem Namen zertreten wir die gegen uns Aufständischen.

7 Denn nicht in meinem Bogen sichere ich mich,

und mein Schwert rettet mich nicht,

8 denn Du rettest uns vor denen, die uns bedrängen,

und die uns hassen, beschämst Du.

9 In Elohim lobjauchzen wir den ganzen Tag,

und Deinen Namen bekennen wir huldigend für äonisch.

 

Zwischenspiel

 

  Noch ist Israel arg bedrängt. Vielfältiger Rettungen, umfassender Heilstaten bis hin zu neuen Herzen bedarf Jakob. Der Name ihres Stammvaters ist ein Synonym für das Volk.

  In allem aber wissen sie, wer über sie bestimmt. Es ist Jewe, ihr Elohim, der alles bewirkt. So loben sie Ihn den ganzen Tag und leben in der unerschütterlichen Erwartung, dass sie Ihn in den kommenden Äonen anbetend loben und preisen und Ihm jauchzend danken und huldigen werden.

 

10 (Doch) sogar uns hast du ausgeschlossen und zuschanden gebracht

und ziehst nicht mit unseren Heeren aus.

11 Du wirkst, dass wir nach hinten umkehren vor dem Bedränger,

und die uns hassen, plünderten für sich aus.

12 Du gibst uns dahin wie das Kleinvieh zur Speise

und worfelst uns unter die Nationen.

13 Du verkaufst Dein Volk gegen Nicht-Vermögen (das meint: um nichts)

und mehrst (Deinen Gewinn) nicht durch ihren Kaufpreis.

14 Du setzt uns unseren Nachbarn als Schmach,

zum Hohnlachen und zum Spott für unseren Umkreis.

15 Du setzt uns zum Sprichwort unter den Nationen,

zum Kopfschütteln unter den Volksstämmen.

16 Den ganzen Tag ist mir meine Schande gegenwärtig,

und mein Angesicht ist mit Beschämung bedeckt

17 aufgrund der Stimme des Schmähers und Schimpfers,

aufgrund des Angesichts des Feindes und des sich Rächenden.

 

  Wie kommt es, dass Elohim Sein Volk so sehr demütigt? Weil Er sie durch die Erfahrung ihres erniedrigenden Versagens zubereiten will, auf Ihn zu bauen und Ihn in Seiner Herrlichkeit zu erkennen. Dies wird gerade auch dadurch geschehen, dass ihre Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit hervorhebt (Röm.3:5) und dass durch ihr Lügen die Wahrheit Gottes überfließt zu Seiner Verherrlichung (Röm.3:7). Eines Tages werden sie Ihn erkennen – im Angesicht Jesu, des Messias – und erfüllt sein von Seinem Erbarmen und Seiner Gnade. Gott erkennen ist Leben!

  Noch aber sind sie unter die Nationen zerstreut, wie Mose prophezeite (5.Mose 4:27), und noch sind sie ein Gespött und wird der Name Gottes wegen ihnen unter den Nationen gelästert (Hes.36:20; Röm.2:24).

 

  Die Auserwählten und Gläubigen aber unter dem Volk waren Jewe, ihrem Elohim, treu geblieben, wie sie in den Versen 18 bis 22 bezeugen. Und sie sind es auch, die wissen, dass alles um Gottes willen geschieht (Vers 23).

 

18 All dies kam auf uns,

aber wir haben Dich nicht vergessen

und nicht fälschend an Deinem Bund (gehandelt).

19 Unser Herz wandte sich nicht nach hinten weg,

aber Du bogest unsere Schritte von Deinem Pfad ab.

20 Denn Du hast uns zermalmt an der Stätte der Schakale

und uns mit Todesschatten bedeckt.

21 Wenn wir den Namen unseres Elohim vergessen hätten

und unsere Handflächen zu einem fremden El ausgebreitet,

22 würde Elohim dies nicht erforschen?

Denn Er kennt das Verheimlichte des Herzens.

23 Denn um Deinetwillen werden wir den ganzen Tag umgebracht,

wie zu schlachtendes Kleinvieh werden wir gerechnet.

 

  Die Treuen mussten den Weg des gesamten Volkes mitgehen, das wegen seines Ungehorsams Übles erlitt. Selbst wenn die Söhne Korahs in diesen Versen nur von sich selbst sprechen sollten, dass ihr Herz sich nicht von Jewe abgewandt habe, so sprechen sie dennoch für den gesamten gläubigen Teil des Volkes.

  Jewe kennt die Seinen (2.Tim.2:19), ihr aufrichtiges Herz ist Ihm bekannt, und das Verborgene im Menschen ist Ihm offenbar (Röm.2:16; Heb.4:13), hat Er aller Herzen doch Selbst geformt (Ps.33:15). »Ob sich ein Mann im Verborgenen verbirgt und Ich, Ich ihn nicht sehe?; Treuewort Jewes! Bin nicht Ich es, der die Himmel und das Erdland erfüllt?; Treuewort Jewes!« (Jer.23:24).

  Der Apostel Paulus zitiert nach Vers 23 wie folgt: »Deinetwegen werden wir den ganzen Tag zu Tode gebracht, wie zu den Schlachtschafen werden wir gerechnet« (Röm.8:36). Die entscheidende Erkenntnis ist, dass alles, was geschieht, um Gottes willen geschieht. Wörtlich heißt es: »Denn auf Dir« im Sinne von: »Aufgrund des Ratschlusses von Dir« oder: »Denn um Dich werden wir den ganzen Tag umgebracht«, was man auf gut Deutsch mit »Deinetwegen« oder »um Deinetwillen« wiedergibt.

  Nach dem Willen und um des Willens Gottes und mithin zu Seiner Verherrlichung geschieht alles. Wer dies glaubt und weiß, hat Frieden über den Wegen Gottes mit den Menschen. Schließt Er doch »alle in die Widerspenstigkeit ein, damit Er Sich aller erbarme« (Röm.11:32) und sie Ihn in Seiner Liebe auf diese Weise völlig kennen lernen.

 

  Wann wird dies ein? Wie lange noch? Möge es bald geschehen! – Dies ersehnen die Gläubigen, und dementsprechend schließt dieses Loblied mit solchen Gedanken.

 

24 Erhebe Dich, warum schläfst Du, mein Herr?

Erwache, schließe uns nicht auf Dauer aus!

25 Warum verbirgst Du Dein Angesicht,

vergisst unsere Demütigung und unsere Unterdrückung?

26 Denn zum Staub hinabgebeugt ist unsere Seele,

unser Bauch hängt zur Erde hinab.

27 Stehe auf, uns zur Hilfe,

und kaufe uns los um Deiner Huld willen.

 

  »Kaufe uns los!« Der Loskauf ist die Rechtsgrundlage für die Freiheit von aller Not. Nur der Sohn Gottes, Jesus, kann sie befreien. Wie denn Petrus schreibt: »Ihr wurdet nicht mit Vergänglichem, Silber oder Gold, von eurem eitlen Verhalten nach väterlicher Überlieferung losgekauft, sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines makellosen und fleckenlosen Lammes, vorhererkannt zwar vor dem Niederwurf der Welt, geoffenbart aber in den letzten der Zeiten um euretwillen« (1.Pet.1:18,19).

 

 

Psalm 45 - 47

 

Psalm 45

 

Dem Chorleiter: Auf (die Weise) »Lilien«

Von den Söhnen Korahs

Zum Klugwerden

 

Ein Lied der (liebenden) Freundinnen

 

2 Glühwarm ist mein Herz des guten Wortes.

Ich spreche: Meine Werke (das meint: diese Verse) sind für den König,

meine Zunge ist die Schreibfeder eines flinken Erzählers.

 

  Dieser »Königspsalm« ist ein glühendes Loblied auf den König Israels, Jesus, den Sohn Gottes und Messias, zu Seiner Hochzeitsfeier. Seine Braut ist das auserwählte, wiedergezeugte und gläubige, heilige und reine Israel (Off.19:7; 21:2,9; 22:17). Der Lobpreisung des königlichen Bräutigams (Verse 3-10) folgt die der Braut (Verse 11-17). Der Schlussvers (Vers 18) gilt wieder dem König.

 

3 Schöner bist du als die Söhne Adams,

Gnade ist auf Deine Lippen gegossen;

darum segnete Dich Elohim für äonisch.

4 Gürte Dein Schwert um die Hüfte, (Du) Mächtiger,

Deine Majestät und Deine Pracht,

5 und Deine Pracht habe Geldingen! –

Reite dahin auf der Sache der Wahrheit

und der Demut der Gerechtigkeit,

und Deine Rechte weise Dir das (von anderen) gefürchtete Ziel an!

6 Deine Pfeile sind geschärft,

Völker werden unter Dir fallen,

die am Herzen der Feinde des Königs sind.

 

  Vers drei lässt die innige Zuneigung des Psalmisten zu seinem König erkennen. Aus der Überfülle seines Herzens spricht sein Mund Huldigungen aus (Mat.12:34).

  Jesus ist der schönste unter den Menschenkindern, zum einen, weil Er keine Vergänglichkeit kennt, vor allem aber, weil Er voll Liebe ist (Joh.15:10,13; Eph.3:19) und voll Gnade und Wahrheit (Joh.12:14). Herzliches Erbarmen und anmutige Gnade strömen aus Seinem Mund. Er hat »Worte der Gnade« (Luk.4:22) und »Worte äonischen Lebens« (Joh.6:68). Darum segnet Elohim Ihn für äonisch; Er gibt Ihm die Regierungsgewalt über alle Welt für die Äonen der Äonen (1.Pet.5:11; Off.11:15).

  Und so wie die Gerichtsdiener den Hohepriestern einst antworteten: »Noch nie hat ein Mensch so gesprochen« (Joh.7:46), werden alsbald alle angesichts des wiedergekommenen Messias sagen.

  Die Sänger dieses Loblieds sind wie diejenigen, von denen Paulus schreibt: »Wie lieblich sind die Füße derer, die ein Evangelium des Guten verkündigen!« (Röm.10:15). Und so drückt Jesaia es aus: »Wie ersehnt man auf den Bergen (das Kommen) der Füße des Verkünders, der vom Frieden hören lässt, ja des Verkünders des Guten, der von der Rettung hören lässt, der zu Zion spricht: Dein Elohim regiert!« (Jes.52:7).

  Den Feinden gegenüber aber erweist Sich Jesus, der König Israels, als Kriegsheld, mächtig im Streit. Er wird das gewaltige Heer des wilden Tieres, des Antichristus, bei Harmageddon besiegen (Off.16:16: 19:11-21).

 

7 Dein Thron, o Elohim,

besteht für den Äon und die (weitere Zeit) des Bezeugens;

ein Zepter der Geradheit ist das Zepter Deiner Regentschaft.

8 Du liebst Gerechtigkeit und hasst das Freveln,

darum salbte Dich, Elohim, Dein Elohim

mit dem Öl der Wonne mehr als Deine Gefährten.

9 (Den Duft der) Myrrhe und Aloen, (ja der) Kassien (haben) all Deine Gewänder;

aus Palästen von Elfenbein

erfreuen Dich Musizierende.

10 Töchter der Könige sind inmitten Deiner Kostbarkeiten;

aufgestellt ist die Gemahlin zu Deiner Rechten,

(gekleidet) in Gold aus Ophir.

 

  Die prophetischen Worte der Verse sieben und acht sind nach Hebräer 1:8,9 Worte Gottes, gesprochen »zu dem Sohn: Dein Thron, o Gott, besteht für den Äon des Äons, und das Zepter der Geradheit ist das Zepter Deiner Königsherrschaft. Du liebst Gerechtigkeit und hasst Ungerechtigkeit. Deshalb salbt dich, o Gott, Dein Gott mit Öl der Wonne weit über Deine Mitteilhaber.«

  Jesus wird als Gott bezeichnet, zumal dies ein Titel ist, den alle, die über andere verfügen, tragen können, und weil Er Gott gleicht und in göttlicher Vollmacht auftritt.

  Sein Thron besteht für den Äon des Äons, das heißt bis hinein in den letzten und krönenden Äon aller Äonen, bis in die herrlichste Zeit der herrlichsten Zeit. Jesus Christus herrscht im tausendjährigen Königreich und in dem darauf folgenden im letzten Äon, der weiteren Zeit des Bezeugens Gottes auf der neuen Erde (Off.21:1). Seine Regentschaft endet mit dem Abschluss der Äonen bei der Vollendung (1.Kor.15:24).

  Er regiert in Gerechtigkeit (Jes.11:4). Auch zu diesem Zweck salbte Gott Ihn mit Öl der Wonne; Er befähigte Ihn mithin für all Seine Aufgaben durch den glückselig machenden Geist, den Er ohne Maß besitzt (Joh.3:34). Denken wir nicht nur an die Nationen auf der Erde, die von Jesus durch Israel für Ihn gewonnen werden (Mat.28:19; Off.21:24), sondern auch daran, dass Er »das All in allem vervollständigt«, und dies nicht ohne uns, Seine Körpergemeinde, die wir Seine »Vervollständigung« sind (Eph.1:23).

  König Salomo entfaltete eine überwältigende Pracht und Herrlichkeit. Jesus aber ist mehr als Salomo (Mat.12:42). An Seinem Hochzeitstag, wenn Er und Israel eins im Geist sind, werden Seine Gewänder von Myrrhe, Aloe und Kassia, wohlriechenden Balsamen und Parfümen, duften. Myrrhe hat einen bitteren  Geschmack, aber ein volles, angenehmes Aroma. Sie schattet das bittere Leiden des Messias ab. So bitter das Opfer Jesu auch war, so wohlriechend war dessen Duft für Gott (Eph.5:2).

  Elfenbeinpaläste waren in Israel nicht unbekannt (1.Kön.10:22; 22:39). Der Palast des Königs Israels, Jesus Christus, wird wieder mit Elfenbein getäfelt und mit Kunstwerken aus Elfenbein geschmückt sein.

  Töchter von Königen und weiteren Würdenträgern dokumentieren den hohen Rang des Hofstaats.

  Nur die Gemahlin ist mit dem Bräutigam, dem König der Könige und Herr der Herren (Off.19:16), zu vergleichen. Israel, die Braut des Messias, ist in gleißendes Gold gekleidet, in die Herrlichkeit Gottes und in den Lichtglanz Seiner Erkenntnis.

  Die Lage der Landschaft Ophir, dem berühmten Fundort des Goldes (1.Kön.9:28; 10:11; 22:49), ist heute unbekannt; man vermutet sie an der Ostküste Afrikas, im Süden der arabischen Halbinsel und gar an der indischen Küste.

 

  Es folgt das Wort an die Gemahlin:

11 Höre, Tochter, und sieh her, und recke dein Ohr:

Vergiss dein Volk und deines Vaters Haus!

12 Und es begehrt der König deine Schönheit,

denn Er ist dein Herr;

so wirf dich (huldigend) Ihm hin!

13 Und die Tochter Tyrus (naht) mit einer Gabe,

ja, Dein Angesicht besänftigten (mit Gaben) die Reichen des Volkes.

14 Ganz herrlich ist die Tochter des Königs inwendig,

aus golddurchwirkten Stoffen ist ihre Kleidung,

15 in Buntgewirktem wird sie zum König geholt.

Jungfrauen, ihre Gefährtinnen, (die) hinter ihr (hergehen), werden zu Dir gebracht,

16 sie werden geholt mit Freuden und Frohlocken,

sie kommen in den Palast des Königs.

17 An deiner Väter statt werden deine Söhne sein,

du setzt sie zu Fürsten im ganzen Erdland ein.

 

  »Vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.« Wenn eine Frau heiratet, gehört sie nicht mehr ihrem Volk und ihrer Familie an, sondern ihrem Mann. Wenn ein Mensch dem Herrn Jesus Christus zu eigen wird, ist alles andere vergessen. Das Vergessen verstehe ich in dem Sinn, dass alles andere in den Hintergrund tritt.

  Der Apostel Paulus erachtete seine Abstammung aus Israels Geschlecht sogar für Abraum (Phil.3:5-9). Dies trifft für die Gläubigen in Christus Jesus in der gegenwärtigen heilsgeschichtlichen Verwaltung/Verfahrensordnung Gottes zu (Eph.3:2), für die Gemeinde, die Christi Körper ist (Eph.1:23), die aus Juden und Nichtjuden besteht, keinesfalls aber für die zukünftig wiedergezeugte, auserwählte und heilige Nation Israel, das Dienstorgan Jesu auf der Erde. Ein Israelit, der die Zugehörigkeit zu seinem Volk nicht zu würdigen wüsste und die daraus folgende Aufgabe, zum Segen für die Nationen zu sein und sie zu Jüngern Jesu zu machen (Mat.28:19), ist undenkbar. Mithin bedeutet das Vergessen eine Einstufung auf einen untergeordneten Rang. »Wer Vater und Mutter lieber hat als Mich, ist Meiner nicht wert«, sagt Jesus (Mat.10:37). Der erste Rang gebührt dem Sohn Gottes, Jesus Christus, dem ohnehin alle Ehre gebührt. Im Übrigen wäre das Volk Israel nichts, wenn Er es nicht auserwählt hätte.

  »Ganz herrlich ist die Tochter – gemeint ist die Braut – des Königs inwendig.« Man mag statt »inwendig« »drinnen« schreiben und darunter »im Palast« verstehen, wesentlich aber ist, dass sie innerlich, im Herzen, ganz herrlich ist, gerecht, heilig, rein und auch bevollmächtigt, weil Christus durch Seinen Geist in ihr ist. Israel bekommt ja ein neues Herz und einen neuen Geist in sein Inneres, sodass es alle Gebote befolgen wird (Hes.11:19,20; 36:27).

  Jesus, der König, ist der Eheherr des erlösten und verherrlichten Israel. Am Hochzeitstag wird Jesus zu Seiner Braut sagen: »Ich gelobe dich Mir an für äonisch … in Gerechtigkeit und Rechterweisung, in Huld und Erbarmungen. Und Ich gelobe dich Mir an in Treue, und du erkennst Jewe« (Hos.2:21,22). Und die Braut wird ausrufen: »Mein Mann!« (Hos.2:18). Und der Bräutigam wird voller Wonne über sie sein (Jes.62:5). Alle Regenten der Nationen sehen ihre Herrlichkeit. Sie wird eine prachtvolle Krone in der Hand Jewes sein und ein königliches Diadem in der Hand ihres Elohim (Jes.62:2,3).

  Die Gäste, andere Nationen, darunter Tyrus, werden kostbare Geschenke darbringen.

  Der Ehe werden viele Kinder entsprossen; Israel wird sie als Fürsten und Regenten auf der ganzen Erde einsetzen und die Völker gewinnen, Jesus anzuschauen und anzubeten (Jes.2:2,3).

  »Jungfrauen, ihre Gefährtinnen, (die) hinter ihr (hergehen), werden zu Dir gebracht, sie werden geholt mit Freuden und Frohlocken, sie kommen in den Palast des Königs.« Wer sind die Brautjungfrauen? Sie sind die Nationen, die im tausendjährigen Königreich Israels besonders gesegnet werden.

  Von ihnen steht geschrieben: »Glückselig sind die zum Hochzeitsmahl des Lämmleins Geladenen!« (Off.19:9). Die Brautjungfern sind die Nationen, die mit Schafen verglichen und zu des Königs Rechten gestellt werden, weil sie den geringsten Brüdern Jesu, den Juden, besonders in der Drangsalszeit unter dem Antichristus etwas zu essen und zu trinken gaben (Mat.25:31-46). »Dann wird der König denen zu Seiner Rechten sagen: Kommt herzu, ihr Gesegneten Meines Vaters! Nehmt das Losteil des Königreichs ein, das euch vom Niederwurf der Welt an bereitet ist« (Mat.25:34). Die Jungfrauen sind die fünf klugen, die Öl in ihren Lampen hatten (Mat.25:1-13). » Während sie (die fünf törichten Jungfrauen) hingingen, um Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; und die bereit waren, gingen mit ihm zur Hochzeitsfeier hinein, und die Tür wurde verschlossen« (Mat.25:10).

  Dies alles hat nichts mit uns zu tun, die wir in der dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung/Verfahrensordnung Gottes leben (Eph.3:2). Wir sind nicht die Braut, sondern der Körper Christi (Eph.1:23). Wir sind gesegnet, während Israel verworfen ist (Räöm.11:145). Die Hochzeitsfeier findet erst bei der Wiederkunft Jesu zu Israel statt, wenn wir schon seit mindestens sieben Jahren verwandelt (1.Kor.15:51) und entrückt und mit unserem Herrn zusammen sind (1.Thess.4:15-17).

 

  Psalm 45 schließt mit einer Verherrlichung Jesu, des Königs Israels.

18 Ich will Deines Namens gedenken lassen

in jeder Generation, ja (jeder) Generation;

darum werden Dir die Völker danken

für den Äon und (die weitere Zeit des) Bezeugens.

 

  Während des gesegneten kommenden Äons und in dem darauf folgenden, letzten Äon, in welchem Gott bezeugt wird, ja für alle Generationen auf der Erde wird Israel die Völker von ganzem Herzen anleiten, Jesu, des Sohnes Gottes, zu gedenken, Ihm zu danken und Ihn huldigend anzubeten. Er ist der »König der Könige« (Off.19:16). Nach der Finsternis der vergangenen Äonen und des gegenwärtigen bösen Äons (Gal.1:4) wird Jesu Herrlichkeit besonders hell erstrahlen zur Glückseligkeit für jeden, der Ihn schaut.

 

 

Psalm 46

Dem Chorleiter

Von den Söhnen Korahs

 

Auf (die Weise) »Verheimlichte« (vermutlich »Im Bass-Stimmsatz«)

(Ein) Lied

 

2 Elohim ist unsere Bergung und Stärke

und überaus als Hilfe in Drangsalen befunden.

3 Darum werden wir uns nicht fürchten,

(auch) wenn das Erdland (durch Kontinentalverschiebung) ausgetauscht wird

und die Berge im Herzen der Meere gleiten,

4 wenn Seine (Elohims) Wasser tumulten und schäumen

und die Berge beben infolge Seiner Erhabenheit.

 

Zwischenspiel

 

  Es sei erlaubt anzumerken, dass dieses Loblied Martin Luther zu dem Lied »Ein' feste Burg ist unser Gott« anregte.

  Im Hinblick auf die siebenjährige Endzeit, die Zeit der Zornesgerichte Gottes, wenn der Himmel wie eine Buchrolle, die sich zusammenrollt, entweicht und alle Berge und Inseln von ihrem Platz fortbewegt werden (Off.6:14), sagt Jesus: »Und Jerusalem wird von den Nationen getreten werden, bis die Fristen der Nationen erfüllt sind. Dann werden Zeichen an Sonne, Mond und den Gestirnen sein, und auf der Erde wird Beklemmung der Nationen vor Ratlosigkeit beim Brausen des Meeres und bei der Erschütterung sein, wobei die Menschen in Furcht und Vorahnung vor dem erstarren, was über die Wohnerde kommt; denn die Mächte der Himmel werden erschüttert werden« (Luk.21:24-26).

  Israel aber braucht sich nicht zu fürchten, »denn die Berge werden weichen und die Hügel gleiten, aber Meine Huld weicht nicht von dir, und der Bund Meines Friedens gleitet nicht, spricht Jewe, dein Erbarmer« (Jes.54:10).

 

5 (Da ist ein) Strom, seine Kanäle erfreuen die Stadt Elohims,

die heilige der Wohnungen des Höchsten.

6 Elohim ist in ihrem Innern, nimmer gleitet sie,

Elohim hilft ihr bei Anbruch des Morgens.

7 Nationen tumulten, Regententümer gleiten;

Er erhebt Seine Stimme, da zergeht das Erdland.

8 Jewe der Heere ist mit uns,

(ein alles) Überragendes ist uns der Elohim Jakobs.

 

Zwischenspiel

 

  Bei dem an Größe und Macht alles Überragendem darf man auch an eine uneinnehmbare Burg denken. Eine feste Burg für Israel ist der Elohim Jakobs.

  Wenn die Nacht zu Ende ist, die bösen Äonen um sind und der Morgen der neuen Zeit angebrochen ist, dann wird Jesus Christus in der heiligen Stadt Jerusalem wohnen. Und dann erfüllt sich diese Verheißung: »Juble, Tochter Zion, jauchze Israel! Freue dich und sei froh von ganzem Herzen, Tochter Jerusalem! … Jewe, dein Elohim, ist in deinem Innern; Er rettet als der Mächtige« (Zeph.3:14,17).

  Ein Strom des Lebens wird folglich (da Jesus das Leben ist) von der Stadt ausgehen, und zwar im tausendjährigen Königreich, wie in Hesekiel 47:1-12 zu lesen, und auf der neuen Erde, wie Johannes es schaut: »Dann zeigte er mir einen Strom des Wassers des Lebens, glänzend wie Kristall, der aus dem Thron Gottes und des Lämmleins hervorging. Inmitten ihres Platzes und diesseits und jenseits des Stromes war Holz des Lebens, das zwölferlei Früchte trägt; in jedem Monat gibt es seine Frucht her. Die Blätter des Holzes dienen zur Genesung der Nationen. Dann wird es keinerlei Verdammung mehr geben, sondern der Thron Gottes und des Lämmleins wird in ihr sein« (Off.22:1-3).

 

9 Geht hin, schaut das Gewirkte Jewes,

der Verödungen auf das Erdland legte,

10 der Kriege beendet bis ans Ende des Erdlands,

den Bogen zerbricht und den Speer entspitzt

und Wagen im Feuer verbrennt.

11 Lasset ab (von dem Euren) und erkennt, dass Ich Elohim bin,

Ich werde erhöht werden unter den Nationen,

Ich werde erhöht werden auf dem Erdland!

12 Jewe der Heere ist mit uns,

(ein alles) Überragendes ist uns der Elohim Jakobs!

 

Nachspiel

 

  In den Jahren der Zorneshitze Jewes (Jes.13:13) wird alles Land zur Öde werden (Jes.6:11; 13:9; 17:9; Joel 2:3). Mit Seinem zweiten Kommen zu Israel bringt Er dann Seinem Volk wie auch den Nationen den ersehnten Frieden (Jes.9:6; 54:10; 60:17; 66:12; Luk.2:14). Die Nationen werden ihre Waffen vernichten (Jes.2:4; Hos.2:20; Mich.4:3). Und alle Welt wird Jesus, den Elohim Israels, hoch erhöhen und loben und preisen (Ps.67:4; 117:1; Off.5:13).

 

 

Psalm 47

Dem Chorleiter

Von den Söhnen Korahs

(Ein) Psalm

 

2 All ihr Völker, klatscht (vor Freude) in die Hände,

jauchzt Elohim zu mit Jubelschall!

3 Denn Jewe, der Höchste, ist gefürchtet,

der große König über das ganze Erdland.

4 Er wird (an) Völker unter uns Worte richten

und (an) Volksstämme unter unseren Füßen.

5 Er erwählt uns unser Losteil,

die Erhabenheit Jakobs, den Er liebt.

Zwischenspiel

 

  Nach Jesu Wiederkunft und der Aufrichtung Seines Königreichs (Sach.14:9) werden alle Völker dem Sohn Gottes jubelnd zujauchzen und Ihm Ehrfurcht, Furcht und Gehorsam entgegenbringen.

  Israel wird die ihm verheißene segensreiche Herrschaft über die Nationen ausüben (5.Mose 28:1,13; Sach.8:13; Off.11:15). Und der Herr Jesus Christus wird zu den Völkern sprechen und sie durch Sein Volk unterweisen. Die Delegationen aller Nationen werden zum Berg des Hauses Jewes strömen und sprechen: Der Elohim Jakobs unterweist uns in Seinen Wegen, und wir wollen in Seinen Pfaden gehen, denn von Zion geht die Zielanweisung aus und das Wort Jewes von Jerusalem (Jes.2:2,3). Er wird die Nationen auch richten (Mat.25:31-46).

  Das Losteil Israels ist das ihm verheißene Land vom Strom Ägyptens bis zum Euphrat (1.Mose 15:18; 5.Mose 11:24); im weiteren Sinn die ganze Erde (in Unterscheidung, dass unser Losteil der Himmel ist; Eph.2:6; Phil.3:20; 2.Tim.4:18). Das Losteil Israels wird in Vers fünf als die Erhabenheit Jakobs bezeichnet, worauf Israel in Demut stolz sein darf und wodurch es über die anderen Nationen emporgehoben und ihnen gegenüber ausgezeichnet wurde (Hes.20:6).

 

6 Elohim stieg hinauf mit Jauchzen,

Jewe unter dem Schall des Schophars.

7 Psalmet dem Elohim, psalmet,

psalmet unserem König, psalmet!

8 Denn der König des gesamten Erdlands ist Elohim,

psalmet Unterweisendes.

9 Elohim regiert über die Nationen,

Elohim sitzt auf dem Thron Seines Heiligtums.

10 Die Willigen der Völker wurden versammelt

(und) das Volk des Elohims Abrahams.

Denn dem Elohim sind die Mächtigen des Erdlands,

überaus erhoben ist Er!

 

  Wunderbar wird es sein, wenn der Messias und Allherrscher Jesus auf den Ölberg herabsteigt (Sach.14:4; Ap.1:11), dann das Kidrontal durchquert und nach Jerusalem hinaufsteigt, um die Stadt unter dem Schall des Schophars, des nur zu besonderen Anlässen geblasenen Widderhorns, durch das Osttor zu betreten (Hes.46:1,2) und Seinen Thron einzunehmen (Matr.16:27; Heb.1:8; Off.3:21). Sicherlich findet die eigentliche Inthronisierungsfeier erst nach der 75 Tage später geschehenden Auferstehung der entschlafenen gläubigen Israeliten statt (1335 Tage nach der Mitte des letzten Jahrsiebeners; Dan.12:12,13), also nicht ohne sie. Alle werden Ihm Psalmen singen und spielen. Ja, Ihm gebührt alle Herrlichkeit!

  In Vers zehn steht von dem Volk des Elohims Abrahams geschrieben. In Jesus Christus erfüllt sich das Wort: »In dir (Abraham) sollen alle Nationen gesegnet werden« (Gal.3:8; 1.Mose 12:3; 18:18). Der Segen Abrahams wird in Jesus Christus unter die Nationen gebracht (Gal.3:14). Auf diese Weise wird Abraham, wie Paulus sich in Römer 4:13 ausdrückt, der Losteilinhaber der ganzen Welt werden.

 

 

Psalm 48 - 50

 

Psalm 48

 

(Ein) Lied

 

(Ein) Psalm von den Söhnen Korahs

 

2 Groß ist Jewe und überaus gepriesen

in der Stadt unseres Elohim, dem Berg Seines Heiligtums.

3 Ein Schöner, ein (mit Segen) Besprengter, eine Wonne des ganzen Erdlands

ist der Berg Zion an den Flanken des Nordens,

die Burgstadt des großen Königs.

4 Elohim wurde in ihren (Zions) Hochburgen als der (alle an Macht) Überragende erkannt.

5 Denn siehe! Die Regenten wurden herbeizitiert,

sie zogen zusammen hin;

6 sie, sie sahen, und sie staunten,

sie wurden bestürzt, wurden übereilt,

7 Zittern erfasste sie dort,

eine Wehe wie die einer Gebärenden.

8 Durch den Ostwind zerbrichst Du die Tarsisschiffe.

9 Wie wir es hörten, so sahen wir es

in der Stadt Jewes der Heere,

in der Stadt unseres Elohim.

Elohim wird sie fest gründen für den Äon.

 

Zwischenspiel

 

  »Für den Äon«, und zwar den tausendjährigen, wird Jerusalem, die Hauptstadt der Erde, fest gegründet sein. Auf der neuen Erde sodann wird ein anderes, das neue Jerusalem, sein (Off.21:1,2).

  Nicht im Norden liegt der höchste (Jes.40:4; Luk.3:5) und ehrenvollste Berg der Erde, wie Mythen meinen, sondern Zion ist es, das, nach Osten blickend, den Norden nur an einer seiner Flanken hat, wörtlich: »an den Hüftseiten«.

  Zion – ursprünglich wurde die Jebusiterstadt und nach der Eroberung durch David die Davidsstadt auf dem Südosthügel Jerusalems so genannt. Dann wurde der Begriff auf den Tempelbezirk ausgedehnt. Unter Zion, obwohl nur ein Teil von Jerusalem und eigentlich ein Berg, darf man in weiterem Sinne aber auch ganz Jerusalem verstehen.

  In der Zukunft wird Zion der überaus hohe und heilige Berg sein, auf dem sich der Tempel und Jerusalem befinden (Hes.40:2). Die Ausmaße sind gewaltig:

Der Tempel:

         Länge: 500 Ruten (oder: Rohrmaße) = 1.540 m (Hes.42:16)

         Breite: ebenso (1 Rute = 3,08 m)

Der Bezirk der Priester:

         Länge: 25.000 Ruten = 77 km (Hes.45:1,3,4)

Der Bezirk der Leviten:

         ebenso (Hes.45:5)

Die heilige Stadt Jerusalem:

         Länge: 25.000 Ruten = 77 km (Hes.345:7)

         Breite: 5.000 Ruten = 15,4 km

Der gesamte heilige Bezirk (Hes.45:1) misst 25.000 x 25.000 Ruten = 77 x 77 km = 5.929 Quadratkilometer.

  Dieses heilige Gebiet Zion samt »des großen Königs Stadt« (Mat.5:35) ist an Macht und Herrlichkeit alles überragend und unüberwindbar, nicht aus sich heraus, sondern weil der Überragende, der Herr Jesus Christus, dort wohnt.

  Zion ist, wenn es auf Jewe vertraut, uneinnehmbar. Dies erfuhren und werden alle jene Regenten wieder erfahren, von denen in den Versen fünf bis acht die Rede ist, die Jerusalem erobern wollen, dann aber von Zittern und Bestürzung befallen werden, wenn sie die Macht Jewes begreifen und sehen, dass ihre Schiffe  zerbrechen und ihr Heer vernichtet wird. So erging es Sanherib, dem Regenten von Assur, im Jahr 709 v. Chr. auf den Glauben und das Gebet Hiskias, des Königs von Juda (728-699 v. Chr.), hin (2.Kön.19:35; Jes.37:33-37; 2.Chron.32:8,20-22).

  Und so wird es auch dem Regenten Gog vom Land Magog in den ersten Jahrzehnten (Hes.38:8) des tausendjährigen Königreichs ergehen (Hes.38:21,22), den Jewe Selbst herbeizitieren wird (Hes.38:4,16), damit die Völker Seine überragende Kraft und Herrlichkeit nachdrücklich erkennen (Hes.38:23).

  Und so ergeht es auch dem Heer des Satans am Ende der tausend Jahre (Off.20:7-9).

 

10 Wir (tun) Deiner Huld gleich, Elohim,

im Innern Deines Tempels.

11 Wie Dein Name, Elohim,

so (reicht) Dein Lob bis zu den Enden des Erdlands;

mit Gerechtigkeit ist Deine Rechte erfüllt.

12 Es freut sich der Berg Zion,

es frohlocken die Töchter Judas

um Deiner Rechterweisungen willen.

13 Umkreist Zion und seid rund um ihn,

zählt seine Türme.

14 Setzt euer Herz auf seine Umwappnung,

durchstreift seine Hochburgen,

damit ihr der späteren Generation erzählt,

15 dass dieser Elohim unser Elohim ist

für den Äon und (die weitere Zeit) des Bezeugens.

Er führt uns über das Sterben hinaus.

 

  Allezeit wird das wiedergezeugte Israel seinen Elohim Jesus preisen und sich ebenso huldreich wie ihr Herr verhalten. Auch werden sie immerdar über Zion frohlocken.

  Der letzte Satz dieses Psalms: »Er führt uns über das Sterben hinaus« oder: »… auf das Sterben zu« oder: »… bis zum Sterben« wäre, wenn auf die Zukunft bezogen, unverständlich. Die Psalmsänger damals aber konnten damit ihre Erwartung, dass sie nach ihrem Tod und ihrer Auferweckung für die Äonen leben werden, sehr wohl ausdrücken. Sie wussten: »Jewe ist's, der da tötet und (wieder) lebendig macht, der in den Scheol hinabbringt und (wieder) heraufbringt« (1.Sam.2:6). Und ist nicht das Wissen, all die Jahre bis zum Sterben von Elohim geführt zu werden, schon ein großer Zuspruch?

 

Psalm 49

Dem Chorleiter

Von den Söhnen Korahs

(Ein) Psalm

 

2 Höret dies, all ihr Völker,

nehmt zu Ohren, alle Bewohner des (irdischen) Gewühls,

3 Söhne Adams wie auch Söhne des Mannes allesamt,

der Reiche und der Bedürftige!

4 Mein Mund redet Weisheitsvolles

und (aus) dem Verständnis meines Herzens Gemurmeltes (Durchdachtes).

5 Ich recke mein Ohr zu Aussprüchen,

ich löse mein Rätsel auf der Harfe.

6 Warum sollte ich mich fürchten in den Tagen des Bösen,

da die Vergehung meiner Fersen(-treter) mich umkreist,

7 jener, die sich in ihrer (reichen und mächtigen) Wappnung sichern

und mit ihrem vielen Reichtum prahlen?

8 Einen Bruder kann man nicht durch Loskauf loskaufen,

noch kann er dem Elohim seine Beschirmung (das Lösegeld für die Beschirmung seiner Person) geben

9 – denn (zu) kostbar ist das Loskaufen ihrer Seele,

so (muss) er davon ablassen für äonisch –,

10 dass er weiterhin lebe

und nicht das Verderben (das Grab) sehe.

11 Denn er sieht Weise sterben;

der Narr und der Dumme gehen zusammen verloren

und lassen ihre Wappnung (ihr Vermögen) anderen zurück.

12 Ihr Inneres (wähnte), dass ihre Häuser für äonisch seien,

ihre Wohnungen für Generation und Generation;

sie gaben ihrem Erdboden (ihren Ländereien) ihre Namen.

13 Aber ein Mensch, der nimmer in Würde nächtigt (verbleibt; die Nacht überlebt),

ist mit den Tieren vergleichbar, die stille gemacht (getötet) wurden.

14 Dieser Weg ist ihre Narrheit,

und (auch) die nach ihnen haben Gefallen an dem, was ihr Mund redete.

 

Zwischenspiel

 

  Mögen auch wir unsere Ohren zu den Aussprüchen Gottes hinrecken!

  Es ist nur allzu bekannt, dass Mensch und Tier gleicherweise sterben (Pred.3:19,20). Und dennoch ist der Aufruf nötig, sich nicht wie ein Narr zu benehmen und sich auf seinen Reichtum zu verlassen, der zudem noch in Versuchungen führt und zum Sündigen veranlasst, sondern auf den lebendigen Gott zu bauen.

  Die Wappnung mit Reichtum und Beziehungen ist angesichts der Verfehlungen, die der Beschirmung bedürfen, und angesichts des Todes, aus dem man herausgelöst werden muss, pure Narrheit. Kein Mensch kann sich in diesen Punkten selbst oder einem Bruder helfen.

  Es gibt nur eine Rettung: Jesus Christus! »Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt auf Sich nimmt!« (Joh.1:29). Er spricht: »Jeder, der Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde. … Wenn euch der Sohn davon frei macht, werdet ihr wirklich frei sein« (Joh.8:34-36). Er kam, »um Seine Seele als Lösegeld für viele zu geben« (Mat.20:28). Da der Herr Jesus, der Messias, die Sünden weggetragen, »an das Holz hinaufgetragen« (1.Pet.2:24) hat, hat auch der Tod keine Rechtsgrundlage mehr und kann Gott Gnade erweisen, jedem zu seiner Zeit (Tit.2:11), und alle lebendig machen (1.Kor.15:22).

  In der Zeit vor Jesu erstem Kommen zu Israel erfuhr der Israelit, der irrtümlich gesündigt hatte, Vergebung der Schuld, Beschirmung vor dem Zorn Gottes, wenn er eine Ziege oder ein Schäflein als Verfehlungs(-gabe)/Sünd(-opfer) darbrachte, »und der Priester verschirmte über ihm, und ihm wird verziehen« (3.Mose 4:31; siehe auch 27-35). Doch nur das Blut Jesu, des Sohnes Gottes, bewirkt den vollkommenen Loskauf aus der Schuld und dem Tod (Heb.9:13,14), »denn unmöglich nimmt das Blut der Stiere und Böcke Sünden hinweg« (Heb.10:4).

 

15 Wie Kleinvieh sind sie zum Scheol gesetzt,

der Tod hirtet sie,

und Gerade (Aufrichtige) werden am Morgen über sie walten,

und ihr Körper ist zum Zerfall im Scheol gesetzt,

(weg) von seiner Wohnstätte.

16 Aber Elohim wird meine Seele loskaufen

aus der Hand des Scheols,

denn Er nimmt mich (in Seine Hand).

 

Zwischenspiel

 

  Scheol, hebr. SchAUL, punktiert SchöOL, leitet sich von »fragen, erfragen« ab und meint die Frage nach dem Verbleib der Toten. Es wird keine Antwort gegeben, sie existieren nicht (Ps.6:6; 39:14; Pred.9:5,6,10); sie sind, abstrakt ausgedrückt, im Totenreich. Das griechische Wort Hades bedeutet Ungewahrbarer, Unwahrnehmbarer; die Toten sind nicht wahrnehmbar. – Bis zum Morgen, dem Auferstehungsmorgen. Dann werden die Aufrichtigen über die Nichtauserwählten walten, und zwar im Gericht (Off.20:12). Beim Propheten Daniel ist zu lesen: »Viele von denen, die im Erdboden schlafen, werden erwachen, die diese zu äonischem Leben, jene zur Schmach, zu äonischem Abscheu« (Dan.12:2).

 

17 Fürchte dich nicht,

wenn ein Mann reich wird,

wenn sich die Herrlichkeit seines Hauses mehrt,

18 denn das alles nimmt er nicht mit, wenn er stirbt,

nicht steigt seine Herrlichkeit hinab, ihm nach.

19 (Selbst) wenn er seine Seele in der Zeit seines Lebens gesegnet (gepriesen) hat:

»Ja, man bestätigt dir, dass du dir wohltust«,

20 so kommt sie doch bis zur Generation seiner Väter,

die bis auf Dauer das Licht nicht sehen.

21 Ein Mensch, der in seiner Würde ist

und dennoch nicht verständig,

ist mit den Tieren vergleichbar,

die stille gemacht (getötet) wurden.

 

  Lassen wir uns keinesfalls davon beeindrucken, wenn ein Mensch reich wird. Er wird für die Äonen nicht sein, während wir Gläubigen leben.

  Mögen die Menschen verständig werden. »Nichts haben wir in die Welt hineingebracht; daher ist es offenkundig, dass wir auch nichts hinausbringen können« (1.Tim.6:7).  In einem Gleichnis sagte ein reicher Mann zu seiner Seele: »Seele, du hast für viele Jahre zahlreiche Güter daliegen, ruhe dich aus, iss, trink und sei fröhlich!« Gott aber sagte zu ihm: »Du Unbesonnener, in dieser Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und was du dir bereitet hast, wem wird es zufallen?« So geht es jedem, der für sich selbst Schätze aufspeichert und nicht für Gott reich ist (Luk.12:19-21). – Sei reich für Gott!

 

Psalm 50

(Ein) Psalm

Von Asaph

 

1 El, Elohim, Jewe –

Er redete und rief das Erdland

vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang.

2 Von Zion, des in Schönheit vervollständigten, erstrahlt Elohim.

3 Unser Elohim kommt, und Er wird nicht schweigen,

vor Seinem Angesicht her wird Feuer fressen,

und ringsum Ihn her ist Schaudern überaus.

4 Er ruft zu den Himmeln von oben und zum Erdland,

um Seinem Volk Recht zu verschaffen.

5 Versammelt Mir Meine Huldiger,

die Meinen Bund schneidenden (schließenden), um die Opfer zu (bringen).

6 Und die Himmel tun Seine Gerechtigkeit kund,

denn Elohim, Er ist Richter.

 

Zwischenspiel

 

  Asaph, ein Levit, der Sohn Berechjas, des Sohnes Schimas, war Musiker und Sänger zur Zeit Davids (1.Chron.6:24,28; 15:19).

  El, Elohim, Jewe. –

  El, hebräisch AL, punktiert EL, ist ein Titel, der den Einen bezeichnet, zu dem hin alles ist, dem alles zu eigen ist, der Sich alle unterordnet. El ist Gott, der Vater.

  Der Titel Elohim, hebr. ALEIM, punktiert ÄLoHIM, bedeutet: der alles Garantierende, der alles Verfügende, der alle dem El Unterordnende. Elohim ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. Durch Seinen Geist ist El in Elohim (2.Kor.5:19).

  Der Name Jewe, hebr. IEUE, unpunktiert, lässt sich wiedergeben mit: wird-sein-seiend-war, und mit: der alles Werdenmachende. Jewe ist Gott, der Vater, der da Geist ist (Joh.4:24), so wie Er in Christus, Seinem Abbild und Seinem Wort, wahrnehmbar ist und wie Er in der Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit (Heb.1:3), eben in Christus, für die Menschen erfassbar ist. Jesus trägt die erste Silbe von Jewe, Je-, in Seinem Namen Jehoschua, welcher bedeutet: Jewe ist der Retter, oder: Er wird Retter sein, oder: der die Rettung Werdenmachende.

  Die einleitende Nennung des Höchsten und Allgewaltigen in dreifacher und mithin nachdrücklicher Weise bereitet auf die inhaltliche Aussage vor, dass die Himmel und die Erde, das heißt ihre Bewohner, in Furcht und Huldigung vor Ihm niederfallen werden.

  Dieser Psalm handelt von Ereignissen beim Kommen Jesu am Ende der Zornesgerichte Gottes. Wer vermag vor Ihm zu bestehen? Von Seinem Gerichtsthron gehen Feuerflammen aus (Dan.7:9,10). »Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer« (Heb.12:29). Zu bestehen vermag nur, wer gerecht ist, wer also durch den Glauben an Jesu Christi vergossenes Blut gerechtfertigt wurde. Nur solche Israeliten werden für die Äonen leben und in der strahlenden Herrlichkeit Zions wohnen. »Erhebe dich, sei erleuchtet (Zion), denn dein Licht kam, und die Herrlichkeit Jewes geht über dir auf« (Jes.60:1). Jesus, der Messias, ist das Licht Zions.

  Schon an den Ordnungen der Himmel hätten die Menschen Gottes Gerechtigkeit erahnen können. Nun dienen die Himmel und die Erde, die alles Geschehen mit ansahen, Elohim, dem Richter, als Zeugen.

  Wie kann Elohim von oben zu den Himmeln rufen? Weil es auch das Überhimmlische (oder: das Aufhimmlische, ta epourania) gibt, das über den Lufthimmeln, wo wir gesegnet und niedergesetzt sind (Eph.1:3; 2:6), und weil Jesus »durch die Himmel gedrungen ist« (Heb.4:14) und über den Himmeln »in einem unzugänglichen Licht wohnt« (1.Tim.6:16).

 

7 Höre, mein Volk, und Ich will reden, Israel,

und Ich will gegen dich bezeugen:

(Der) Elohim, dein Elohim, bin Ich.

8 Nicht aufgrund deiner Opfer verschaffe ich dir Recht

– deine Hinaufweihegabe sind Mir stets gegenwärtig –.

9 Nicht nehme Ich aus deinem Haus einen Jungstier,

aus deinen Pferchen Leitböcke,

10 denn Mein ist alles Leben des Waldes,

die Tiere in tausend Gebirgen.

11 Ich kenne jeden Flügler der Berge,

und der Säuger des Feldes ist vor Mir.

12 Wenn Ich hungern würde,

spräche Ich (davon) nicht zu dir,

denn Mein ist das Wohnland und seine Fülle.

13 Esse Ich (etwa) Fleisch der Recken (Großtiere),

und trinke Ich Blut der Leitböcke?

14 Opfere Elohim Dank,

und erstatte dem Höchsten deine Gelübde!

15 Und rufe mich an am Tag der Bedrängnis!

Ich befreie dich, und du verherrlichst Mich!

 

  »Höre, mein Volk!« Zur Zeit Davids mag Israel gehört haben, später aber wurde es durch Jesaia verstockt (Jes.6:9.10). Unser Herr Jesus Christus sagte mehrmals: »Wer Ohren hat zu hören, der höre« (z. B. Mat.11:15; Off.2:7). Doch nur die Auserwählten hörten: »Wer aus Gott ist, der hört die Worte Gottes. Ihr hört deshalb nicht, weil ihr nicht aus Gott seid« (Joh.8:47).

  »Dein Elohim bin Ich.« Achte Ihn daher in rechter Weise! Wenn du Opfergaben und Darnahungsgaben darbringst, die in der Zielanweisung des Mose angeordnet sind (z. B. 3.Mose 4:27-35; 6:2; 7:11), dann unter Beteiligung deines Herzens. Leider steht geschrieben: »Dieses Volk ehrt Mich mit den Lippen, ihr Herz aber ist weit von Mir entfernt, in eitler Weise verehren sie Mich und lehren die Vorschriften der Menschen als Lehre« (Mat.15:8,9; Jes.29:13).

  Außerdem meinten die Israeliten, dass Gott ihrer Gaben bedürfe (überdeutlich ausgedrückt: als ob Er tatsächlich Fleisch esse) und Er ihnen mithin Dank schuldig sei. Nein, die Menschen bedürfen der Sündopfer, damit ihre Sünden verschirmt werden, und der Darbringungsgaben, um ihre Huldigung auszudrücken. »Ohne Blutvergießen erfolgt keine Vergebung« (Heb.9:22; 3.Mose 17:11).

  Der rechte Gottesdienst besteht darin, Dank zu opfern, bei der Darbringung der Gaben von Herzen zu danken, des weiteren darin, Jewe die Gelübde zu erfüllen und sich in der Not nicht an Götzen, sondern an Ihn zu wenden. All diesen Gläubigen und Treuen, die Ihn anrufen, hilft Er aus den Bedrängnissen, sodass sie Ihn aus tiefstem Herzen und mehr und mehr preisen. »Durch Ihn (Jesus) nun sollten wir Gott allezeit Lobopfer darbringen, das heißt: die Frucht der Lippen, die Seinen Namen bekennen« (Heb.13:15).

 

16 Aber zu dem Frevler spricht Elohim:

Was ist dir, dass du von Meinen Gesetzen erzählst

und Meinen Bund in deinem Mund trägst?

17 Du, du hasstest Zurechtweisung

und warfst Meine Worte hinter dich.

18 Wenn du einen Dieb sahst,

hattest du Wohlgefallen an ihm,

und mit Ehebrechern war dein Teil.

19 Deinen Mund entsendest du in Bösem,

und deine Zunge ist mit Trug verkuppelt.

20 (Wo) du wohnst,

gegen deinen Bruder redest du,

gegen den Sohn deiner Mutter richtest du Verunglimpfung.

21 Dieses tust du, und Ich schweige.

Du meinst, dass Ich sei wie du.

Ich werde dich züchtigen

und will's vor deine Augen bringen.

22 Versteht doch dieses, die ihr Eloah vergesst,

dass Ich euch (in Stücke) zerreiße,

und keiner (ist da, der euch) schützt.

23 Wer dank opfert, verherrlicht Mich

und ebnet den Weg (dafür),

dass Ich ihn die Errettung Elohims sehen lasse.

 

  Der Apostel Paulus greift die hier angesprochene Heuchelei der Frevler mit den Worten auf: »Der du nun den anderen belehrst, dich selbst aber belehrst du nicht! Der du heroldest, nicht zu stehlen, du selbst aber stiehlst! Der du sagst, nicht die Ehe zu brechen, du aber brichst die Ehe! Du, dem Götzen ein Gräuel sind, du beraubst Weihestätten! Der du dich im Gesetz rühmst, durch Übertretung des Gesetzes verunehrst du Gott! Denn der Name Gottes wird um euretwillen unter den Nationen gelästert, so wie geschrieben steht (Hes.36:20)« (Röm.2:21-24).

  Die Heuchler mögen Eloahs Schweigen als Gleichgültigkeit oder gar Zustimmung deuten, aber nicht mehr lange, denn Er wird sie entlarven und ihnen deutlich vor Augen führen, wie sehr Er Gericht an ihnen übt und sie züchtigt.

  Den Titel Eloah (hebräisch ALUE, punktiert ÄLOaH, die Einzahl von Elohim) trägt der Eine, der alles garantiert, alles verfügt und dem alle untergeordnet werden (1.Kor.15:27), Jesus Christus, der wiederum alle Seinem El zuführt, »damit Gott alles in allen sei« (1.Kor.15:28).

  Eloah, der gerechte Richter, wird nur die für Sein Königreich retten, die Ihm Dank opfern und Ihn verherrlichen, die Ihn und Seinen Vater »im Geist und in der Wahrheit anbeten« (Joh.4:24).

 

 

Psalm 51 - 54

 

Psalm 51

 

Dem Chorleiter

(Ein) Psalm Davids,

 

2 als Nathan, der Prophet, zu ihm kam,

nachdem er zu Batseba eingegangen war:

3 Sei mir gnädig, Elohim, gemäß Deiner Huld,

gemäß Deiner vielen Erbarmungen wische meine Übertretungen weg.

4 Wasche mich völlig von meiner Vergebung,

und von meiner Verfehlung reinige mich,

5 denn meine Übertretungen – ich, ich erkenne sie,

und meine Verfehlung ist mir stets gegenwärtig.

6 Gegen Dich, gegen Dich allein verfehlte ich,

und das in Deinen Augen Böse tat ich

(im Sinne von: bekenne ich),

damit Du gerechtfertigt wirst in Deinen (Urteils-)Worten

(und) Du geläutert bist (im Sinne von: alle Dich als lauter erkennen) in Deinem Richten.

 

  In 2.Samuel 11:1-12:14 wird berichtet, dass König David eines Abends vom Dach seines Hauses aus die badende Ehefrau seines Kriegers Uria, des Hethiters, sah, sie zu sich holen ließ und bei ihr lag. Ihr Name war Batseba; sie war überaus guten Aussehens. Sie wurde schwanger. Um seine Schuld zu vertuschen, bestellte David Uria zu sich, offiziell, um den Stand der Belagerung der ammonitischen Stadt Rabba zu erfahren, eigentlich aber, damit Uria dann bei seiner Frau nächtige. Dies tat Uria aber nicht. Daraufhin gab David Befehl, ihn so an die Front zu stellen und sich hinter ihm zurückzuziehen, dass er fallen müsse. So geschah es. König David war somit des Ehebruchs und des Mordes schuldig. Ehebrecher und Mörder waren nach der Weisung des Mose zu töten (3.Moe 20:10; 4.Mose 35:31).

  Nach einiger Zeit sandte Jewe den Propheten Nathan zu David, der ihn der beiden Verbrechen überführte. »Da sprach David zu Nathan: Ich verfehlte gegen Jewe. Und Nathan sprach zu David: So ließ auch Jewe deine Verfehlung hinweggehen, nicht stirbst du deshalb« (2.Sam.12:13). Denn »nicht gemäß unserer Verfehlungen tut Er uns, und nicht gemäß unserer Vergehungen vergibt Er uns« (Ps.103:10). »Wenn wir unsere Sünden bekennen« (wie David es tat), »so ist Er treu und gerecht, dass Er uns unsere Sünden erlässt und uns von jeder Ungerechtigkeit reinigt« (1.Joh.1:9).

  So ist es gemäß dem Evangelium der Beschneidung (Gal.2:7). Wir dagegen, die Glieder der Körpergemeinde (Eph.1:22,23), sind allein durch Glauben in Christi Blut (Röm.3:28; 5:9) gerechtfertigt und damit von Glaubensanfang an gerecht vor Gottes Angesicht.

  Psalm 51 ist das ergreifende Gebet Davids, der aufgrund der auf ihm lastenden Schuld völlig zerbrochen und zermalmt ist, der zudem über die ihm innewohnende Verworfenheit aufs Tiefste erschüttert ist und nun flehentlich um Tilgung der Schuld und Reinigung des Herzens betet. Dabei wendet er sich an den, gegen den er gesündigt hat, denn alle Sünden, und seien es die geringsten, schmerzen Gott, weil sie mit Seiner Gerechtigkeit und Heiligkeit nicht vereinbar sind. Und nur Jewe, der Elohim Israels, ist es auch, der Sich über ihn erbarmen kann. Er liefert sich völlig Elohims Urteilsspruch aus, wie auch immer er ausfalle, wissend, dass nur dessen Gnade seine Rettung ist.

  Gott ist Liebe; daher erbarmt Er Sich; und in Erweisung Seines Erbarmens gewährt Er Gnade. Für David besteht die Gnade darin, dass Jewe seine Sünden wegwische (wie man Geschriebenes wegwischt), dass Er ihn wasche (wie man Kleider wäscht) und Er ihn reinige (wie man die Weihestätte nur als Gereinigter betritt).

  David wandte sich an den, der da sagt: »Ich, Ich Selbst bin es, der deine Übertretungen auswischt um Meinetwillen, und deiner Verfehlungen gedenke Ich nicht mehr« (Jes.43:25).

  Dass David gegen Jewe gesündigt hatte, geht auch aus dem Gerichtswort Nathans an David hervor: »Und nun: Nicht wird sich das Schwert abkehren von deinem Haus bis zum Äon (bis zum tausendjährigen Königreichsäon) infolge dessen, dass du Mich verachtetest« (2.Sam.12:10). Auch der in einem Gleichnis dargestellte verlorene Sohn hatte dies erkannt, da er nämlich zu sich sagte: »Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gegen den Himmel und vor deinen Augen gesündigt« (Luk.15:18).

  Wir wissen, dass dem David vergeben wurde und sind mit ihm glückselig darüber, ebenso wie Paulus, der da schreibt: »Gleichwie auch David von der Glückseligkeit des Menschen sagt, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke anrechnet: Glückselig, denen die Gesetzlosigkeiten erlassen und denen die Sünden zugedeckt wurden! Glückselig der Mann, dem der Herr keinesfalls Sünde anrechnet!« (Röm.4:6-8).

  An die zweite Hälfte des sechsten Verses: »… damit Du gerechtfertigt wirst in Deinen (Urteils-)Worten (und) Du geläutert bist (alle Dich als lauter erkennen) in Deinem Richten« erinnert der Apostel Paulus wie folgt: »Gott erweise Sich als wahrhaftig, jeder Mensch aber als Lügner, gleichwie geschrieben steht: Damit Du in Deinen Worten gerechtfertigt werdest und siegen wirst, wenn man mit Dir rechtet« (Röm.3:4). Das heißt, wie auch immer Jewe urteilen sollte, strafend oder Gnade erweisend, und wer auch immer etwas dagegen sagen sollte, alle werden Ihn als den vollkommenen und gerechten Richter erkennen, ja mehr noch als den, der Seine Geschöpfe durch Sein Erbarmen und Seine Gnade zurechtbringt und zu Seiner Erkenntnis führt.

 

7 Ja, in Vergehung wurde ich hervorgewirbelt (geboren),

und im Verfehlen empfing mich meine Mutter.

8 Siehe, Wahrheit gefällt dir in den Fasern (unseres Herzens),

und im Verschlossensein (anderem gegenüber) lässt Du mich Weisheit erkennen.

9 Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein,

wasche mich, und ich werde weißer als Schnee.

10 Du lässt mich hören Wonne und Freude,

und frohlocken werden meine Gebeine, die Du zermalmtest.

11 Verbirg Dein Angesicht vor meinen Verfehlungen,

und wische weg all meine Vergehungen.

 

  Weder die Zeugung und die Empfängnis noch das Gebären sind Verfehlungen – im Gegenteil, Gott will, dass wir uns vermehren (1.Mose 1:28) –; was David hier meint, ist, dass das vom Fleisch Gezeugte Fleisch ist (nur das vom Geist Gezeugte ist Geist; Joh.3:6) und alles im Bereich der Sünde geschieht, weil im Fleisch, in unserem sterbenden Körper, die Sünde wohnt, anders gesagt: weil die Gesetzmäßigkeit der Sünde in unseren Gliedern herrscht (Röm.7:7-25). »Durch den einen Menschend drang die Sünde in die Welt ein und durch die Sünde der Tod, und so drang der Tod zu allen Menschen durch, worauf alle sündigten« (Röm.5:12). David dürfte gewusst haben, dass die Menschen durch den Ungehorsam Adams von Geburt an als Sünder eingesetzt sind (Röm.5:19) und folglich immer wieder sündigen.

  Nur eine Reinigung bis in die innersten Fasern seines Herzens konnte die Erlösung bringen. Dabei dachte David an das Blut als das Mittel dazu, denn er erwähnte den Ysop, eine Heil- und Gewürzpflanze, mit deren Büschel man Blut der Opfertiere versprengte oder verstrich (2.Mose 12:22; 3.Mose 16:14-19; Heb.9:21). »Beinahe alles wird nach dem Gesetz durch Blut gereinigt; ohne Blutvergießen erfolgt keine Vergebung« (Heb.9:22). Wie in Hebräer 9:11-26 ausgeführt, bringt nur das Blut Jesu Christi die Erlösung. Und wenn Er Seinem Volk ein neues Herz und einen neuen Geist gibt, werden sie niemals mehr sündigen (Hes.11:19,20; 36:27; 43:7).

 

12 Erschaffe mir ein reines Herz, Elohim,

und einen befestigten Geist erneuere in meinem Innern.

13 Verwirf mich nicht von Deinem Angesicht,

und nimm Deinen heiligen Geist nicht von mir.

14 Bringe mir die Wonne Deiner Errettung zurück,

und stütze mich mit einem willigen Geist.

15 Lehren will ich die Übertreter Deine Wege,

sodass die Verfehler zu Dir zurückkehren.

 

  Ein neues Herz und einen neuen Geist – wie vom Propheten Hesekiel verheißen und gerade zuvor erwähnt – sind ein Schöpfungsakt Jewes. kein Mensch kann es selbst tun.

  Und dann fleht David darum, dass er nicht verworfen und ihm der Geist Jewes nicht weggenommen werde. – Diese Bitte können wir nicht äußern, weil Gott uns Gläubige in Christus Jesus nach dem dem Apostel Paulus enthüllten Evangelium (Gal.1:12; 2:7) niemals verwerfen, sondern in der Gnade stehend erhalten wird, heißt es doch in Römer 8:1, dass uns nichts zur Verurteilung ist, und in Römer 8:30: »Die Er aber vorherbestimmte, diese beruft Er auch; und die Er beruft, diese rechtfertigt Er auch; die Er aber rechtfertigt, diese verherrlicht Er auch.« Auch nimmt Gott Seinen Geist niemals von uns, weil Er uns in überströmender Gnade damit versiegelt hat, sodass wir unsere Rettung nicht verlieren können (2.Kor.1:22; Eph.1:13).

  Sollte Elohim dem Flehen Davids entsprechen und ihn nicht verwerfen, würde ihm diese Rettung zu unermesslicher Freude und Wonne gereichen. Gestützt mit einem willigen Geist und damit auferbaut, stets den Willen Gottes zu tun, will er als zuvor selbst Erneuerter nun andere Übertreter auf den rechten Weg zurückbringen.

 

16 Beschütze mich vor (zukünftigen) Blutschulden, Elohim,

(Du) Elohim meiner Rettung!

Jubelnd wird meine Zunge Deine Rechtfertigung (ausrufen)!

17 Mein Herr, meine Lippen öffnest Du,

sodass mein Mund kundtut, was Dich lobt.

18 Denn nicht gefällt Dir ein (Schlacht-)Opfer, das ich gebe,

nicht hast Du Wohlgefallen an einer Hinauf-(weihegabe).

19 Die Opfer Elohims sind ein zerbrochener Geist;

ein zerbrochenes und zermalmtes Herz wirst Du, Elohim, nicht verachten.

 

  Mit einem neuen und für Jewe bereitstehenden Geist wird David vor zukünftigen Blutschulden geborgen sein. Da fließt das Herz vor Freude über in Jubel und Lobpreis!

  Das Entscheidende für das Wohlgefallen Elohims an David und für dessen Rettung sind nicht die Schlachtopfer, die nach der Zielanweisung des Mose für Ehebruch und Mord ohnehin nicht vorgesehen waren, da die Todesstrafe zu vollziehen war, sondern sein Herz. Das Einzige, was David darbringen konnte, war sein Herz voller Reue und Demut in Erkenntnis seiner Schuld und Todeswürdigkeit. Ein solches Opfer verachtet Elohim keinesfalls. Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden (Mat.23:12). Nur wer los von sich selbst ist, dem wird Jewe alles werden.

  Als unser Herr Jesus Christus in die Welt kam, brachte Er ebenfalls zum Ausdruck, dass Gott an Ganzbrandopfern und solchen für Sünde kein Wohlgefallen habe, Er treffe ein, »um (wie David dies auch anstrebte) Deinen Willen, Gott, zu tun« (Heb.10:6,7).

  Durch den Propheten Jesaia bekräftigt Jewe Vers 19 unseres Psalms: »Auf den will ich blicken, der gedemütigten und angeschlagenen Geistes ist und der da erzittert vor Meinem Wort« (Jes.66:2). »So spricht der Hohe und Erhabene, der da wohnt bis (in die weitere Zeit) des Bezeugens – und heilig ist Sein Name –: In der Höhe und im Heiligtum wohne Ich und bei dem zermalmten und erniedrigten Geistes, um den Geist der Erniedrigten zu beleben und zu beleben das Herz der Zermalmten« (Jes.57:15).

 

20 Tue in Deinem Wohlwollen Zion wohl;

Du erbaust die Mauern Jerusalems.

21 Dann werden Dir die gerechten Opfer gefallen,

Hinauf-(weihegaben) und Ganz-(brandopfer);

dann wird man Jungstiere auf Deinem Altar hinauf-(weihen).

 

  Davids Ehebruch und Mord hatten die Mauern Jerusalems untergraben, anders gesagt: den moralischen Halt des Volkes. Jewe aber wird Sein Volk von neuem zeugen und innerlich und äußerlich auferbauen und festigen. Und dann – mit einem neuen Herzen und einem neuen Geist – werden ihre Opfer dem wiedergekommenen Messias, Jesus, dem Herrn, wohlgefallen.

 

Psalm 52

Dem Chorleiter

Zum Klugwerden

Von David,

 

2 als Doeg, der Edomiter, kam und Saul berichtete und zu ihm sprach:

David kam in das Haus Ahimelechs.

3 Was prahlst du in Bösem, (du) Mächtiger?

Die Huld Els währt den ganzen Tag!

4 Suchthaftes ersinnt deine Zunge,

die wie eine geschliffene Klinge ist, (du) Täter des Trugs.

5 Du liebst Böses mehr als Gutes,

Falschheit mehr als das Reden in Gerechtigkeit.

 

Zwischenspiel

 

6 Du liebst alle Worte, die verschlingen,

die Zunge (die Sprache) des Trugs.

7 So wird auch El dich abbrechen auf Dauer,

dich herausscharren und dich jäten aus dem Zelt

und dich aus dem Erdland der Lebenden entwurzeln.

 

Zwischenspiel

 

  Doeg war zugegen, als David auf der Flucht vor König Saul in das Haus des Priesters Ahimelech in Nob, einer Stadt im Losteil Benjamins, kam und jener Jewe für David befragte, ihm Wegzehrung gab und das Schwert des Philisters Goliat überreichte. Der Edomiter verriet dies an Saul und tötete dann auch auf Befehl Sauls die Priester und darüber hinaus die Einwohner Nobs (1.Sam.21:8; 22:9-19).

  David schildert den niederträchtigen Gewaltmenschen Doeg in aller Deutlichkeit. Die Huld Gottes, die jenen als unter den Israeliten Lebenden gewissermaßen umgab, interessierte ihn nicht.

 

8 Die Gerechten werden (Doegs Tod) sehen und sich fürchten

und sich über ihn erheitern (und sprechen):

9 Siehe, der Mächtige machte Elohim nicht zu seiner starken Schutzwehr,

sondern sicherte sich in der Größe seines Reichtums

und erstarkte in seinem Suchthaften.

10 Ich aber bin wie ein üppiger Ölbaum im Hause Elohims,

ich sichere mich in der Huld Elohims für den Äon und die (weitere Zeit) des Bezeugens.

11 Ich danke Dir für äonisch, dass Du es getan hast,

und ich erharre (alles von) Deinem Namen,

denn gut ist er vor Deinen Huldigern.

 

  Nur wer sich an den Namen hält, den einzigen, der unter dem Himmel gegeben ist, worin man gerettet wird (Ap.4:12), Jesus, wird wie ein üppiger Ölbaum das Licht des Wortes Gottes und Geist verströmen zum Segen für alle in dem kommenden Äon des tausendjährigen Königreichs und für die weitere Zeit, in der Jesus bezeugt wird.

  David wird für die Äonen dem Herrn danken, »dass Du es getan hast« oder: »denn Du hast es getan.« Er wusste um das Allesbewirken Gottes (Eph.1:11) und dass Er den Bösen erschuf (Jes.45:7), ja alle als Sünder einsetzte (Röm.5:19) und alle in die Widerspenstigkeit einschloss (Röm.11:32), damit Seine Liebe zu den Menschen umso deutlicher erkennbar werde und einst die Herzen aller erfülle.

 

Psalm 53

Dem Chorleiter

Über das Alldahinsein

Zum Klugwerden. Von David

 

2 Der Verruchte spricht in seinem Herzen:

Es gibt keinen Elohim!

Sie brachten Verderben und taten gräuliches Arges,

keiner tut das Gute.

3 Elohim spähte von den Himmeln auf die Söhne Adams,

um zu sehen, ob ein Klugwerdender da ist,

(einer), der nach Elohim forscht.

4 Sie alle wandten sich weg, allesamt sind sie unbrauchbar,

keiner tut das Gute, auch nicht einer.

5 Haben die, die Ichhaftes wirken, es nicht erkannt,

die Mein Volk fressen als äßen sie Brot?

Elohim rufen sie nicht an.

6 Dort ängstigten, ja ängstigten sie (die Einwohner Jerusalems) sich,

aber es wurde nichts Ängstigendes,

denn Elohim zerstreute die Gebeine der dich (Jerusalem) Belagernden,

du (Jerusalem) beschämtest sie (die Belagerer),

denn Elohim verwarf sie.

7 Wer wird Israel von Zion aus die Rettungen geben?

Wenn Elohim die Gefangenen Seines Volkes zurückkehren lässt,

wird Jakob frohlocken (und) Israel sich freuen.

 

  Psalm 53 gleicht bis auf Vers sechs dem Psalm 14 weitgehend; er kann als eine Version von Psalm 14 angesehen werden.

  Meine Ausführungen zu Psalm 14 seien hier wiederholt:

  Wo gibt es noch Kluge im Lande? Kluge sind solche, die nach Elohim forschen. Jewe lugt nach ihnen (Jer.16:17; Ps.11:4; 33:13; 102:20; Spr.15:3; 2.Chron.16:9). »Die Augen Jewes durchstreifen das gesamte Erdland« (Sach.4:10). Es sei auch auf Offenbarung 5:6 hingewiesen, wo es heißt: »Es (das Lämmlein) hat sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes sind, die Beauftragten für die gesamte Erde.«

  Die Aussagen der Verse eins bis drei über die Sünder greift der Apostel Paulus in Römer 3:10-12 auf. Zwischen den Versen vier und fünf fügt die Septuaginta ein: »Wie eine geöffnete Gruft ist ihre Kehle, mit ihren Zungen betrügen sie; Natterngift ist unter ihren Lippen, deren Mund voller Verwünschungen und Bitterkeit ist. Flink sind ihre Füße, Blut zu vergießen. Trümmer und Elend sind auf ihren Wegen, und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Keine Furcht Gottes ist vor ihren Augen« (vgl. Röm.3:13-18).

  Jewe wird die Rettung für Israel aus Zion bringen (Jes.59:20). Er wird die Gefangenschaft Seines Volkes unter der Sünde wie auch unter den Nationen beenden (Jes.35:10; Ps.85:2; 126:1). Jesus sagt: »Wenn ihr in Meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaftig Meine Jünger. Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. … Jeder, der Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde. … Folglich, wenn euch der Sohn davon frei macht, werdet ihr wirklich frei sein« (Joh.8:31-36). Und Paulus schreibt: »Israel wird als Gesamtheit gerettet werden, so wie geschrieben steht: Eintreffen wird der Bergende aus Zion; abwenden wird Er die Unfrömmigkeit von Jakob. Und dies ist Mein Bund mit ihnen, wenn Ich ihre Sünden wegnehme« (Röm.11:26,27).

  Sehnlich verlangte es den König David nach der Aufrichtung des Königreichs Israel unter dem Messias. Er wird es erleben und frohlocken, und der Lobpreis Jesu wird immerdar in seinem Munde sein.

  Zu dem völlig anders formulierten Vers sechs von Psalm 53 sei gesagt, dass das dort Geschilderte später unter dem König Hiskia von Juda bei der Belagerung Jerusalems durch das Heer Assurs im Jahr 707 v. Chr. geschah (2.Kön.19:35; Jes.37:36). Und dann, wenn Gog aus dem Land Magog mit seinem Heer in den Anfangsjahren des Königreichs gegen Israel zieht (Hes.38) und wenn am Ende der tausend Jahre Jerusalem wieder umzingelt wird (Off.20:9), werden die Juden sich noch nicht einmal ängstigen, zumal nur Frevler sich ängstigen und fliehen, obwohl niemand sie verfolgt, nicht aber die Gerechten und Heiligen (Spr.28:1; 3.Mose 26:17,36).

 

Psalm 54

Dem Chorleiter: Mit Saitenspielen

Zum Klugwerden. Von David,

 

2 als die Siphiter kamen und zu Saul sprachen:

Verbirgt sich nicht David bei uns?

3 Elohim, in Deinem Namen rette mich,

und in Deiner Macht verschaffst Du mir Recht.

4 Elohim, höre mein Gebet,

neige (Dein) Ohr zu den Gesprochenen (Worten) meines Mundes.

5 Denn Fremde standen gegen mich auf,

und (aufgrund ihrer Gewalttätigkeit andere) Verscheuchende suchen nach meiner Seele;

sie haben Elohim nicht vor ihren Augen.

 

Zwischenspiel

 

6 Siehe, Elohim ist mein Helfer,

mein Herr ist mit denen, die meine Seele stützen.

7 Zurückkehren wird das Böse gegen meine Geharnischten (Feinde);

beschäme sie in Deiner Wahrheit!

8 In Willigkeit will ich Dir opfern;

ich bekenne Deinen Namen, Jewe,

denn er ist gut.

9 Denn weg(-führend) von aller Bedrängnis beschützte Er mich,

und meine Feinde sah mein (triumphierendes) Auge.

 

  Auf der Flucht vor König Saul hatten sich David und seine Mannen in der Wildnis Siph südlich von Hebron im Losteil Juda verborgen. Die Siphiter verrieten dies dem Saul, der sich daraufhin mit seinen Kriegern auf die Suche nach David machte. Doch David, der Elohim als seinen Helfer pries, durfte eine wunderbare Errettung erfahren, dass nämlich Saul die Verfolgung abbrechen musste, weil die Philister in Israel eingefallen waren (1.Sam.23:14-28). Ja, »für Jewe gibt es kein Hindernis, um zu retten infolge von vielem oder infolge von wenigem« (1.Sam.14:6).

  David nannte seine Verräter wie auch seine Verfolger »Fremde«, obwohl sie vom selben Volk waren, aber sie hatten eine andere Geisteshaltung, sie blickten nicht auf Jewe. David dagegen hielt sich an Ihn, den Elohim Israels.

  Als David seine Feinde erfolglos umkehren sah, pries er Jewe und gelobte, Ihm zu opfern. Zu dem Lobopfer seines Mundes kam auch das Dankopfer gemäß 3.Mose 7:11-17; siehe auch 3.Mose 3.

 

 

Psalm 55 - 58

 

Psalm 55

 

Dem Chorleiter: Mit Saitenspielen

Zum Klugwerden. Von David

 

2 (Nimm zu) Ohren, Elohim, mein Gebet,

und verberge Dich nicht vor meinem Rufen um Gnade!

3 Merke auf mich und antworte mir!

In meinem Sinnen schweife ich (hin und her),

und ich rufe laut

4 aufgrund der Stimme des Feindes,

angesichts der Bedrückung des Frevlers,

denn sie lassen Ichhaftes über mich gleiten,

und im Zorn grollen sie mir.

5 Mein Herz wirbelt in meinem Innern,

und das Grauen(-erregende) des Todes überfiel mich.

6 Furcht und Zittern ist auf mich gekommen,

und Scheu hat mich bedeckt.

7 Und ich sprach: Wer gibt mir eine Schwinge, wie die der Taube?

Entfliegen würde ich und (ruhig) wohnen.

8 Siehe, dann würde ich in die Ferne (fliehen) wie ein Verstoßener

(und) in der Wildnis nächtigen.

 

Zwischenspiel

 

  Ein Mensch unter Druck. Verleumdungen und Drohungen brauten sich über David zusammen, sodass schlimme Befürchtungen über ihn kamen und sein Herz und sein Sinnen durchzuckten. Am liebsten würde er davonfliegen wie eine Taube. Aber in diesem allen weiß sich David vor dem Angesicht Elohims. Er ruft Ihn an, Ihn, den Lebendigen, den Einzigen, der wirklich helfen kann.

  Doch der Töpfer formt das Gefäß unter Druck. Als der Apostel Paulus am Leben verzweifelte, als er über seine Kraft beschwert war, geschah dies, damit er nicht auf sich selbst vertrauen sollte, sondern auf Gott, der sogar die Toten auferweckt (2.Kor.1:8-10).

 

9 Ich will zum Ort meines Entrinnens eilen,

weg vom sausenden Wind, weg vom Stürmen.

10 Verschlinge (sie), mein Herr, schneide ihre Zunge ab,

denn ich sah Gewalttat und Hader in der Stadt.

11 Tags und nachts umkreisen sie sie auf ihren Mauern,

und Ichhaftes und Mühsal sind in ihrem (der Stadt) Innern.

12 Suchthaftes ist in ihrem Innern,

und Bedrückung und Trug weichen nicht von ihrem (Markt-)Platz.

13 Doch nicht ein Feind schmäht mich, sodass ich es ertragen würde,

nicht einer, der mich hasst, tut sich groß gegen mich,

sodass ich mich vor ihm verbergen würde,

14 sondern du bist es, ein Mann, meinem Range gleich,

mein Altvertrauter und mein Engvertrauter,

15 die wir einander Geheimnisse mitteilten,

in das Haus Elohims gingen im (Fest-)Gedränge.

16 Verödung (kommt) über sie,

lebendig stürzen sie hinab zum Scheol;

Böses ist, wo sie auch verweilen, in ihrem Innern.

17 Ich, ich rufe zu Elohim,

und Jewe rettet mich.

18 Abends, morgens und mittags will ich nachsinnen und tosen,

und Er hört meine Stimme.

19 Er kaufte meine Seele im Frieden los vom Angriff gegen mich,

denn zu vielen waren sie wider mich.

20 a El hört und antwortet ihnen (sie demütigend),

Er, der da (Seinen) Sitz hat seit der Vorzeit.

 

Zwischenspiel

 

  Es war für David besonders schmerzlich, dass ihm ein ehemaliger Freund und Vertrauter zum Feind geworden war und ihm nach dem Leben trachtete. Dieser Verrat zog die ganze Stadt mit hinein in Ichsucht und Betrug. Bedrückung und Angst gingen auf ihren Plätzen um.

  Doch El, der seit der Vorzeit über den Menschen thront, wird sie alle dem gerechten Gericht zuführen.

  David durfte unter dem Gesetz des Mose um die Vernichtung seiner Feinde, die zugleich auch Feinde Jewes waren, beten. Wir dagegen beten im Geist der Versöhnung für sie. Mit unserer bevorstehenden Verwandlung und Entrückung ist die Gnadenzeit allerdings abgeschlossen, und der Tag des Zorns Gottes und der Enthüllung Seines Gerichts beginnt (Röm.2:5).

 

20 b Für sie (die Gegner Davids) (gibt es) keine Wechselfälle (des Ergehens),

und Elohim fürchten sie nicht.

21 Er (der ehemalige Vertraute) streckt seine Hand aus gegen die mit ihm zufrieden (Gewesenen),

er entweiht seinen (Freundes-)Bund.

22 Die milchsüßen (Worte) seines Mundes sind glatt,

doch sein Herz sinnt auf Angriff;

weicher als Öl sind seine Worte,

doch sind sie eindringende (Schwerter).

23 Wirf auf Jewe, was Er dir gewährt hat,

und Er, Er wird dich versorgen.

Nicht gibt Er, dass der Gerechte für äonisch gleite.

24 Und Du, Elohim, wirst sie hinabstürzen in den Brunnen des Verderbens;

die Mannen der Blutschulden und des Trugs werden es nicht auf die Hälfte ihrer Tage (bringen).

Ich aber, ich sichere mich in Dir.

 

  Die Lösung in allen Situationen ist, alles, was Jewe den Gläubigen gewährte, auf Ihn zu werfen, das heißt, Ihm Gutes dankend zu überstellen, und Übles – schließlich gewährt Er auch in Gnaden das Leiden für Christus (Phil.1:29) – Ihm anzuvertrauen. »Eure gesamte Sorge werft auf Ihn, weil Er Sich um euch kümmert« (1.Pet.5:7). »Er Selbst hat versichert: Keinesfalls würde Ich dich preisgeben und noch je dich verlassen (1.Mose 28:15; 5.Mose 31:6)« (Heb.13:5). Und der Apostel Paulus bezeugt: »Bei meiner ersten Verteidigung stand mir niemand zur Seite, sondern es verließen mich alle. Es werde ihnen nicht angerechnet! Der Herr aber stand mir bei und kräftigte mich, damit durch mich die Heroldsbotschaft völlig ausgerichtet werde und alle Nationen sie hören; so wurde ich aus dem Rachen des Löwen geborgen« (2.Tim.4:16,17).

 

Psalm 56

Dem Chorleiter:

Auf (die Weise): Die verstummte Taube in der Ferne

Von David

Makellosigkeit

Als ihn die Philister in Gat ergriffen

 

2 Sei mir gnädig, Elohim,

denn der starke Mann schnappt nach mir,

den ganzen Tag unterdrückt mich der Brot(-herr).

3 Mir im Harnisch (gegenüberstehende Krieger) schnappen (nach mir),

wie denn viele Brot(-herren) mich von oben herab (behandeln).

4 Am Tag, da ich mich fürchte,

sichere ich, ja ich, mich in Dir.

5 In Elohim lobe ich Sein Wort,

in Elohim sichere ich mich,

ich fürchte mich nicht – was kann Fleisch mir antun?

 

  Auf der Flucht vor König Saul kam David auch zu dem Regenten Achisch in Gat, einer der fünf Fürstenstädte der Philister. Als die Krieger Achischs David erkannten, verdüsterte sich das Angesicht Achischs, sodass David sich überaus fürchten musste. Da verstellte er sich zu einem Wahnsinnigen, und der Fürst schickte ihn fort (1.Sam.21:11-16). Achisch war der starke Mann, der nach David schnappen wollte, weil jener mehr Philister erschlagen hatte als Saul. Jetzt zehrte David vom Brot der Philister, die verächtlich und feindselig auf ihn herabschauten.

  David wusste, dass nur Elohim ihn aus der Gefahr bergen konnte. Als Glaubender vertraute er Ihm ohnehin und so auch jetzt auf das Allesbewirken Elohims, der ihm die Idee eingab, sich zu einem tobenden Irren zu verstellen. Nun fürchtete David sich nicht mehr – »was kann Fleisch mir antun?« Ja, »wenn Gott für uns ist, wer kann wider uns sein?« (Röm.8:31).

6 Den ganzen Tag schmähen sie meine Worte,

all ihr Ersinnen zum Böses(-tun) ist gegen mich (gerichtet).

7 Sie gieren (nach mir), sie verwahren, sie, sie hüten meine Fersen,

so wie sie auch meine Seele (zu ergreifen) erharren.

8 Auf (ihr) Ichhaftes (hin lass mich) ihnen entrinnen.

Stürze im Zorn Völker hinab, Elohim!

9 (Alle Schritte) meines Auswanderns hast Du, Du gezählt.

Fasse meine Tränen in Deinen Schlauch!

Sind sie nicht in Deiner (Schriftrolle der) gezählten (Wörter)?

 

  David weiß, dass Elohim nicht nur alles bewirkt, alles hervorruft, sondern auch alles zählt, registriert und im Wert erfasst, so auch die Schritte Davids auf der Flucht.

  Auch alle seine Tränen sind bei Gott wie in einem Schlauch (einem aus einer ganzen Tierhaut gefertigten Behältnis für Wasser und Wein) aufbewahrt, keine Träne vergisst Er. Tränen zeugen von Leiden. Da der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus der Vater des Mitleids ist, leidet Er mit David mit, und da Er auch der Gott allen Zuspruchs ist, darf dies dem David zum Zuspruch gereichen (2.Kor.1:3).

  »Sind sie (etwa) nicht in Deiner (Schriftrolle der) gezählten (Wörter)?«, wörtlich: »… in Deinem Gezählten?« Dieser Ausdruck kommt daher, dass beim Abschreiben der hebräischen heiligen Schriften die Wörter des Originals und der Abschrift zur Kontrolle gezählt wurden; man müsste also statt »(Schrift-)Rolle« »(Rolle der) Zählung« schreiben.

  In Psalm 139:16 steht geschrieben: »Deine Augen sahen meinen Embryo, und auf Deine (Rolle der) Zählung waren sie alle geschrieben, (meine Tage); (die) Tage wurden gebildet, als (noch) nicht einer von ihnen (war).«

  Von den Tränen Davids steht deshalb im prophetischen Wort geschrieben, weil sie in den Tränen Jesu Christi zur vollen Erfüllung kommen sollten, »der in den Tagen Seines Fleisches sowohl Flehen wie auch inständige Bittrufe mit starkem Geschrei und Tränen dem darbrachte, der Ihn aus dem Tode retten konnte« (Heb.5:7).

  Nichts geht vergessen. So werden auch vor dem großen, weißen Thron Rollen der Zählung aufgetan, und die Toten werden nach dem gerichtet, was in den Rollen geschrieben steht, nach ihren Werken (Off.20:12).

 

10 Dann kehren meine Feinde nach hinten um

an dem Tag, da ich Dich anrufe.

Dies habe ich erkannt, dass Elohim für mich ist.

11 In Elohim lobe ich das Wort,

in Jewe lobe ich das Wort.

12 In Elohim sichere ich mich, ich fürchte mich nicht;

was kann ein Mensch mir antun?

13 Auf mir, Elohim, (liegt,) was ich Dir gelobte,

ich erstatte Dir Danksagungen.

14 Denn Du beschützt meine Seele vor dem Tode,

(auch) – etwa nicht? – meine Füße vor dem Stürzen,

damit ich vor dem Angesicht Elohims wandle im Licht der Lebenden.

 

  Dass die Feinde umkehren, wenn man Jewe anruft, durfte auch König Josaphat von Juda (887-863/62 v. Chr.) im Kampf gegen Aram in Ramot-Gilead im Jahr 869/68 v. Chr. erfahren, als die aramäischen Streitwagen ihn einkreisten und er schrie und Jewe ihm half, indem die Aramäer von ihm abließen (1.Kön.22:32; 2.Chron.18:31).

  Wie glückselig darf sich doch ein Mensch schätzen, wenn er erkennen durfte, dass Gott für ihn ist. Jesus Christus verwendet Sich für uns beim Vater (Röm.8:34). Jeder Gläubige wird das Wort, das ihm dies offenbarte, loben und preisen; seine Lippen werden Dank- und Lobopfer darbringen (Heb.13:15).

  David sicherte sich in Jewe und fürchtete sich daher nicht vor den Menschen. Und wir sichern uns ebenfalls in Gott und Seinem Ausspruch, dass Er denen, die Ihn lieben, alles zum Guten zusammenwirkt – denen, die nach Seinem Vorsatz berufen sind (Röm.8:28). Und auch in diesem Wort: »Was wird uns von der Liebe Gottes scheiden, die in Christus Jesus ist? Drangsal oder Druck und Verfolgung, Hunger oder Blöße, Gefahr oder Schwert? So wie geschrieben steht: Deinetwegen werden wir den ganzen Tag zu Tode gebracht, wie zu den Schlachtschafen werden wir gerechnet. Jedoch in all diesem sind wir überlegene Sieger durch den, der uns « (Röm.8:35-37).

  Und so wandeln David wie auch wir vor dem Angesicht Elohims im Licht der Lebenden. Unter dem »Licht der Lebenden« ist das Sonnenlicht zu verstehen, das die Lebenden, die im Zusammenhang von Vers 14 vor dem Tode und dem Stürzen Geretteten, genießen und das David im tausendjährigen Königreich sehen wird. Im letzten Äon sodann, auf der neuen Erde, ist Jesus die Sonne Davids; die Stadt Jerusalem bedarf der Sonne nicht, weil das Lämmlein ihre Leuchte ist (Off.21:23). Jesus ist ohnehin »das wahrhafte Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet« (Joh.1:9). Mögen wir im Lichte Seines Wortes wandeln!

 

Psalm 57

Dem Chorleiter: (auf die Weise:) Mache nicht verderben

Von David

Makellosigkeit

 

Bei seinem Entweichen vom Angesicht Sauls in der Höhle

 

2 Sei mir gnädig, Elohim,

sei mir gnädig,

denn in Dir birgt sich meine Seele,

und im Schatten Deiner Flügel berge ich mich,

bis die Sucht (das suchthafte Bemühen Sauls) vorübergegangen ist.

3 Ich rufe zu Elohim, dem Höchsten,

zu El, der mir (alles) zum Abschluss (führt).

4 Er sendet von den Himmeln her und rettet mich,

(wenn auch der nach) mir Schnappende (mich) geschmäht hat.

 

Zwischenspiel

 

Elohim sendet Seine Huld und Seine Wahrheit.

5 Meine Seele ist inmitten von Altlöwen,

ich liege inmitten flammender Söhne Adams,

ihre Zähne sind Speer und Pfeile,

und ihre Zunge ist ein scharfes Schwert.

6 Sei erhöht über die Himmel, Elohim,

über dem ganzen Erdland sei Deine Herrlichkeit!

7 Ein Netz bereiteten sie meinen Füßen,

gebeugt war meine Seele.

Sie gruben mir angesichts eine Grube,

sie (jedoch) fielen (hinein) und waren mitten darin.

 

Zwischenspiel

 

  Auf der Suche nach David auf den Jagdhöhen von En-Gedi, einer Stadt im Losteil Judas am Toten Meer, begab sich König Saul allein in eine Höhle, um seine Notdurft zu verrichten (1.Sam.24:4). David und seine Mannen, die sich in der Höhle befanden, hatten Gelegenheit, den nichts ahnenden Saul zu töten. David aber schnitt ihm nur einen Zipfel seines Mantels ab, den er alsdann draußen vor der Höhle dem Saul zeigte. Wahrhaftig, ein makelloses Verhalten Davids (vgl. »Makellosigkeit« in Vers 1), der sich nicht hinreißen ließ, sich an dem Gesalbten Jewes zu vergreifen (1.Sam.24:11).

  In diesem Loblied bittet David um Bergung und preist zugleich den Höchsten im Glauben, dass Er ihn retten und seine Situation zu einem guten Abschluss führen wird. David nutzt den Lobpreis Elohims für dessen Wirken in seinem persönlichen Fall dazu, Himmel und Erde aufzurufen, Elohim zu erhöhen und Seine Herrlichkeit zu preisen, da er den Einzelfall als Ausdruck Seines allumfassenden herrlichen Wirkens erkennt.

 

8 Bereitet ist mein Herz, Elohim,

bereitet ist mein Herz,

ich will Lieder (singen und spielen) und psalmen.

9 Sei erweckst, meine Herrlichkeit!

Sei erweckt, Laute und Harfe!

Ich will die schwarze Morgenröte erwecken.

10 Ich danke Dir unter den Völkern, mein Herr,

ich psalme Dir unter den Volksstämmen.

11 Denn groß bis zu den Himmeln ist Deine Huld

und bis in die Äther Deine Wahrheit.

12 Sei erhöht über die Himmel, Elohim,

über dem ganzen Erdland sei Deine Herrlichkeit!

 

  David hat ein wohl zubereitetes, reifes, fest gegründetes Herz, sodass er alle mitreißen kann, die Laute und die Harfe, ja sogar die früheste Morgenröte, und sie alle in den Chor des Lobpreises Elohims einstimmen.

  Vers zehn erinnert uns an das Zitat des Apostels Paulus aus Psalm 18:50 in Römer 15:9: »Die Nationen werden Gott für Sein Erbarmen verherrlichen, so wie geschrieben steht: Deshalb werde dich Dir huldigen unter den Nationen und Deinem Namen zum Saitenspiel lobsingen.« Im Königreich werden David und das wiedergezeugte Israel inmitten der Völker und zusammen mit ihnen den Herrn Jesus preisen. Davids Gebet in aller Frühe wird dazu beitragen, dass sein Herz für den öffentlichen Auftritt unter den Nationen zubereitet ist. Alle werden den Messias hoch erheben; Sein Ruhm reicht bis in die Himmel und die Äther. Die Äther gehören zum Bereich der Himmel und sind die Substanz zwischen den Sternen.

 

Psalm 58

Dem Chorleiter: (Auf die Weise) Mache nicht verderben

Von David

Makellosigkeit

 

2 Ist es gewiss, dass ihr das Verstummte (das wahrhaft Richtende, das aber verschwiegen wird) der Gerechtigkeit redet,

dass ihr die Söhne Adams in Geradlinigkeit richtet?

3 Sogar im Herzen wirkt ihr Arges,

im Lande wägt ihr die Gewalttat eurer Hände ab.

4 Entfremdet sind die Frevler vom Mutterschoß an,

vom Mutterleib an vergehen sich die Lügenredner.

5 Hitzendes (fiebererzeugendes Gift) ist in ihnen gleich dem Hitzenden der Schlange,

sie sind wie ein tauber Pätän (giftige Schlangenart, vielleicht ein Python), der sein Ohr verstopft,

6 der nicht auf die Stimme der (ihm) Zuflüsternden hört,

eines (mit) einem der Zaubereien Kundigen Verbündeten.

7 Elohim, zerstöre ihre Zähne in ihrem Mund,

(sodass) die Gebisse der Junglöwen abgebrochen sind, Jewe.

8 Sie verfließen wie Wasser, die sich verlaufen.

Er spannt seinen Pfeil ein, doch sie werden abgeschnitten.

9 Wie eine Schnecke als dahinschmelzend wandelt,

wie die Fehlgeburt einer Frau schauen sie nimmer die Sonne.

10 Noch ehe eure (Herd-)Töpfe den Buchsdorn spüren,

ob als lebend (als grün), ob als brennend;

Er (Elohim) wird ihn (den Frevler) hinwegschaudern.

11 Der Gerechte freut sich, denn er schaut die Rache (Elohims),

seine Füße badet er im Blut des Frevlers.

12 Und der Mensch spricht (bekennend):

Ja, Frucht wird dem Gerechten,

ja, es ist ein Elohim über den Richtern im Erdland.

 

  Alle, die gerechtes Handeln für sich in Anspruch nehmen, besonders Regierende, Richter und Verwalter – sie sind nicht gerecht. Dieser Psalm enthüllt ihr Herz in drastischen Worten. Paulus schreibt: »Gemäß deiner Härte und deinem unumsinnenden Herzen speicherst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Enthüllung des gerechten Gerichts Gottes, der jedem seinen Werken gemäß vergelten wird« (Röm.2:5,6). Und dies alles wird offenbar werden, wenn die Nichtauserwählten und mithin Ungläubigen vor dem großen, weißen Thron nach ihren Werken verurteilt werden (Off.20:12). »Furchtbar ist es, in  die Hände des lebendigen Gottes zu fallen« (Heb.10:31). »Mein ist die Rache, Ich werde vergelten« (Röm.12:19; 5.Mose 32:35).

  Mit vielen äußerst prägnanten Bildern schildert David das Umkommen der Ungerechten. Sie werden in den kommenden Äonen nicht leben, sondern erst nach deren Abschluss, »bei der Vollendung« (1.Kor.15:24), unvergängliches Leben erhalten (1.Kor.15:20-28; Kol.1:20; 1.Tim.4:10). Die Gerechten aber werden die Frucht ihrer Makellosigkeit (vgl. Vers 1), das äonische Leben, sehen, wenn Jesus, der Messias, wiederkommt. Und dann werden alle Menschen erkennen und bekennen: »Ja, Frucht wird dem Gerechten, ja, es ist ein Elohim über den Richtern im Erdland« (Vers 12).

  Und wenn während der Zornesgerichte Gottes die Treuen aus Israel in der Wildnis Juda bewahrt werden (Off.12:6,14), das Blut der Frevler dagegen bis an die Gebisse der Pferde reicht (Off.14:20), dann werden die Gerechten das Lied des Mose und des Lämmleins singen: »Groß und erstaunlich sind Deine Werke, Herr, Gott, Allgewaltiger, gerecht und wahrhaft sind Deine Wege, Du König der Äonen! Wer sollte Dich nicht fürchten, o Herr, und nicht verherrlichen Deinen Namen? Denn Du allein bist huldreich. Alle Nationen werden eintreffen und vor Deinen Augen anbeten, da Deine gerechten Wege offenbart wurden« (Off.15:3,4).

 

 

Psalm 59 - 63

 

Psalm 59

 

Dem Chorleiter: (Auf die Weise:) Mache nicht verderben

Von David

Makellosigkeit

Als Saul hinsandte und sie das Haus bewachten, um ihn zu töten.

 

2 Beschütze mich vor meinen Feinden, mein Elohim!

Gegenüber den (wider) mich Aufständischen machst Du mich überragend (mithin mächtiger und uneinnehmbar).

3 Beschütze mich vor denen, die Ichhaftes wirken,

und rette mich vor den Mannen der Blut(-schulden).

4 Denn siehe, sie lauern meiner Seele auf,

Starke gieren wider mich;

(aber) nicht (wegen) meiner Übertretung und nicht (wegen) meiner Verfehlung, Jewe.

5 Ohne eine Vergehung von mir rennen sie an und sind (sie gegen mich) bereit.

Sei erweckt, mir zu begegnen, und siehe (auf mich)!

6 Und Du, Jewe, Elohim der Heere, Elohim Israels,

erwache, heimzusuchen all die Nationen!

Sei nicht gnädig all den aus ichhaften (Motiven handelnden) Verrätern.

 

  Nachdem Saul versucht hatte, David mit einem Speerwurf zu töten und jener in die Nacht entflohen war, entsandte er Beauftragte, das Haus Davids zu bewachen und ihn am Morgen zu töten. Dies gelang nicht, weil Davids Frau Michal, eine Tochter Sauls, ihm zur Flucht durch eine Luke verhalf (1.Sam.19:11).

  David weiß, dass er makellos ist und Jewe ihm nicht etwa deshalb auflauern lässt, weil er irgendeine Sünde begangen hätte.

  David fleht Jewe dringlich an, einzuschreiten und ihn aus der Gefahr zu retten; dabei spricht er Jewe als Elohim der Heere an, dem also überragende Streitkräfte zur Verfügung stehen, und als den Elohim Israels, der Seine Bundestreue nun auch an David erzeigen möge, und als den, der auch die Nationen heimsuchen wird, somit ein umfassendes Richteramt hat, aufgrund dessen Er ihm nun Recht verschaffen möge. »Sollte der Richter des gesamten Erdlands nicht Recht üben?« (1.Mose 18:25).

  Die Nöte und Leiden Davids müssen sein, anders gesagt: Gott erprobt den Glauben, damit er fest werde und die bestandene Prüfung zur Verherrlichung Jesu Christi beitrage (1.Pet.1:6,7).

 

7 Am Abend kehren sie zurück,

machen Tumult wie ein Hund und umkreisen die Stadt.

8 Siehe, sie geifern mit ihrem Mund,

Schwerter sind ihre Lippen (Worte), denn (sie meinen): Wer hört's?

9 Du aber, Jewe, Du erheiterst Dich über sie,

Du hohnlachst allen Nationen.

10 Seine Stärke ist's – Deiner Behütung will ich mich (unterstellen) –,

denn Elohim ist meine uneinnehmbare (Burg).

11 Elohim geht mir mit Seiner Huld voran,

Elohim lässt mich die im Harnisch (gegen) mich (Auftretenden) sehen.

12 Bringe sie (zunächst) nicht um,

damit mein Volk es nicht vergesse,

sondern mache sie wanken aufgrund Deiner Wappnung

und stürze sie (dann) hinab, mein Rundumbeschützer, mein Herr.

13 (Pure) Verfehlung ihres Mundes ist das Wort ihrer Lippen,

und so werden sie sich in ihrem Hochmut verfangen

und in dem, was sie aufgrund des Eidfluchs und der Verleugnung erzählen.

14 Bringe (es) in hitzigem (Zorn) zum Abschluss,

bringe (es) zum Abschluss, sodass sie nicht mehr sind.

Dann werden sie (gemeint sind: alle) erkennen,

dass Elohim der Herrscher in Jakob ist

bis an die Ränder des Erdlands.

 

Zwischenspiel

 

  Es geht David keineswegs um persönliche Rache, sondern darum, dass das Volk die Lektion lernt, dass nämlich Sünde die gerechte Strafe nach sich zieht, und es die Gerechtigkeit Jewes kennen lernt. Darum auch sollen seine Feinde nicht rasch vernichtet werden, damit die Sache nicht so schnell in Vergessenheit gerate.

  Dieses Loblied ist von der Verherrlichung Jewes durchzogen. Den Erwähnungen der üblen Eigenschaften seiner Gegner setzt David seinen Glauben an die Huld und Stärke Elohims lobpreisend entgegen.

 

15 Und am Abend kehren sie zurück,

machen Tumult wie ein Hund und umkreisen die Stadt.

16 Sie, sie wanken umher nach Fraß;

wenn sie nicht satt werden, dann nächtigen sie.

17 Ich aber, ich singe und spiele von Deiner Stärke,

und ich bejuble am Morgen Deine Huld;

denn Du wurdest mir zur uneinnehmbaren (Burg)

und zur Zuflucht am Tag der Bedrängnis.

18 Meine Stärke, Dir will ich psalmen,

denn Elohim ist meine uneinnehmbare (Burg),

der Elohim meiner Huld.

 

  David findet seine Zuflucht in der Stärke und der Huld Elohims und jubelt darüber. Der Apostel Paulus drückt dies in Bezug auf uns wie folgt aus: »Der Gott der Zuversicht aber erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden im Glauben, damit ihr überfließt in der Zuversicht, in der Kraft heiligen Geistes« (Röm.15:13).

  Eines Tages wird ganz Israel sprechen: »Siehe, El ist meine Rettung, ich sichere mich (in Ihm) und ängstige mich nicht, denn meine Stärke und mein Psalmlied ist Je, (ist) Jewe« (Jes.12:2). Je, dem Wird-sein, dem alles Werdenmachenden, Jewe, der da war und der da ist und der da kommt, Ihm gebührt der Lobpreis und die Verherrlichung, Ihm, der allein weiß, was sein muss und alles zur herrlichen Vollendung führt.

 

Psalm 60

Dem Chorleiter: (Auf die Weise:) Über die Lilie

(Ein) Zeugnis. Makellosigkeit

Von David zur Belehrung

 

2 Als er mit Aram Naharajin (den Syrern des Zweistromlands) und Aram Zoba (den Syrern von Zoba) stritt und Joab zurückkehrte und Edom in der Salzschlucht schlug, 12.000 Mann.

3 Elohim, Du hast uns verschmäht,

Du schlugst eine Bresche in uns, Du zürntest,

(doch) Du wirst uns wiederherstellen.

4 Du erschüttertest das Erdland, hast es zerberstet,

heile seine Brüche, denn es gleitet.

5 Du ließest Dein Volk Hartes sehen,

Du tränktest uns mit Wein des Taumelns.

6 (Aber) Du gabst denen, die Dich fürchten, ein Mahnzeichen,

zu dem sie sich hinflüchten aufgrund des Angesichts der Trefflichkeit.

 

Zwischenspiel

 

  Während David nahe am Euphrat gegen die Aramäer kämpfte, nutzten die Edomiter die Gelegenheit und zogen von Süden heran. Sie schlugen eine Bresche in die Truppen Israels im Süden und verwüsteten Teile des Landes; (entweder:) vergleichbar einem Erdbeben (oder:) ebenso wie das Erdbeben, das wohl zur selben Zeit stattfand.

  David fasste sich alsbald wieder, nachdem ihm dies gemeldet worden war, weil er seine Erwartung und Zuversicht auf Jewe Elohim, den einzigen Retter, setzte. Der war sein Mahnzeichen (Feldzeichen, Panier, Banner). Im Blick auf dieses von Elohim gegebene Zeichen erlangte Israel den Sieg an allen Fronten (vgl. 4.Mose 21:8).

  Der schwierige Ausdruck in Vers sechs: »… aufgrund des Angesichts der Trefflichkeit (oder: Wahrhaftigkeit)« ist im Sinne von »… aufgrund der höheren Gerechtigkeit« zu verstehen.

  Von den Siegen Davids über die Aramäer und der Unterwerfung der Edomiter (Nachkommen Esaus) berichten 2.Samuuel 8:3-13 und 1.Chronik 18:3-13. Joab war der Heerführer Davids. Die Salzschlucht lag südlich des Salzmeers, das heute Totes Meer genannt wird.

 

  Psalm 60 spricht von der Zeit, als der Sieg noch nicht errungen war. Dies zeigen auch die folgenden Verse.

 

7 Damit Deine Befreundeten befreit werden,

rette uns mit Deiner Rechten und antworte uns!

8 Elohim redete in Seinem Heiligtum:

Ich will froh sein,

Ich will Sichem verteilen,

und die Tiefebene Sukkot vermesse Ich.

9 Mein ist Gilead und Mein Manasse,

und Ephraim ist die starke Schutzwehr Meines Hauptes,

Juda ist Mein Gesetz(-geberstab).

10 Moab ist Mein Waschtopf,

auf Edom werfe Ich Meine Sandale;

Philistäa jauchze über Mich!

11 Wer bringt mich in die (wie mit Felsen) umwehrte Stadt?

Wer leitet mich bis Edom?

12 Hast nicht Du, Elohim, uns verschmäht?

Und nicht ziehst Du, Elohim, mit unseren Heeren aus.

13 Gewähre (Du) uns Hilfe aus dem Bedrängenden,

denn ein Wahn ist die Rettung durch den Menschen.

14 In Elohim wappnen wir uns,

und Er, Er zertritt die uns Bedrängenden.

 

  Wohl geschieht Rettung auch durch Menschen, allerdings nur durch die von Gott gesandten; es bleibt mithin dabei, dass alles von Gott abhängt, sei es eine Neiderlage oder der Sieg; Er allein ist der Helfer und Retter, Er ist der Allesbewirkende (Eph.1:11). An Gottes Segen ist alles gelegen.

  Jewe Elohim verlieh David den Sieg über die Aramäer, Edomiter, Moabiter, Ammoniter, Philister und Amalekiter (2.Sam.8; 1.Chron.18).

  Moab zum Waschtopf zu erklären, ist eine Erniedrigung, wie auch das Werfen der Sandale auf Edom Verachtung ausdrückt. Einem Sklaven wirft man die Sandalen hin; den Sklavenstand werden sie einnehmen.

  Sichem im Losteil Ephraims aber, die Tiefebene Sukkot im Losteil Gads östlich des Jordans, Gilead auf der Ostseite des Jordans und Manasse – Elohim verteilt und vermisst diese Gebiete Seinem Volk zu äonischem Besitz.

  Der Stamm Ephraim war stark und eine Schutzwehr für das ganze Volk Israel. Er wird auch im tausendjährigen Königreich sehr bevölkerungsreich und mächtig sein (Sach.10:7-12).

  Vom Stamm Juda heißt es in Jakobs Prophetie über seine Söhne:

  »Nicht wird sich das Zepter von Juda abwenden

noch der Gesetzgeberstab zwischen seinen Füßen hinweg,

bis dass Schiloh (der »Erbeuter«, ein Name für den Messias) kommt,

und auf Ihn harren die Völker« (1.Mose 49:10).

  Der Herrscher, sei es David oder Jesus, wird also stets aus dem Stamm Juda kommen.

  Elohim wird nicht nur Israels Bedränger zertreten, sondern auch unseren Feind: »Der Gott des Friedens aber wird in Schnelligkeit den Satan unter euren Füßen zertreten. Die Gnade unseres Herrn Jesus sei mit euch« (Röm.16:20).

 

Psalm 61

Dem Chorleiter: Auf Saitenspiel

Von David

 

2 Höre, Elohim, meinen Jubel!

Merke auf mein Gebet!

3 Vom Ende des Erdlands rufe ich zu Dir,

wenn mein Herz verschmachtet;

auf einen Felsen, der mir zu hoch ist, leitest Du mich.

4 Denn Du wirst mir zur Bergung, zum starken Turm,

weg vom Angesichts des Feindes.

5 Ich will für die Äonen in Deinem Zelt verweilen,

ich berge mich in der Verbergung Deiner Flügel.

 

Zwischenspiel

 

6 Denn Du, Elohim, hörst auf meine Gelübde,

Du gibst denen, die Deinen Namen fürchten, den rechtmäßigen Besitz.

7 Tage wirst Du den Tagen des Königs hinzufügen,

seine Jahre (hinzufügen) wie Generation auf Generation.

8 Er wird für äonisch angesichts Elohims wohnen.

Huld und Wahrheit teile ihm zu,

sie werden ihn wie Felsen (schützend) umgeben.

9 Also will ich Deinem Namen psalmen für die (Zeit des) Bezeugens,

um meine Gelübde zu erstatten Tag für Tag.

 

  Allen, die den Namen Jewes, des Elohims Israels, fürchten, wird Bergung und Rettung vor den Feinden zuteilwerden. Sie werden jubeln, wenn Er sie zu einem starken Turm leitet und auf einem hohen Felsen in Sicherheit bringt, der zu hoch ist, als dass sie ihn selber erklimmen könnten. Im Grunde ist Jewe Selbst der Felsen (vgl. 1.Kor.10:4).

  Ganz besonders werden sie jubeln, wenn sie für die beiden kommenden Äonen ihren rechtmäßigen Besitz empfangen, das verheißene Land Israel, und allezeit im Zelt Elohims verweilen, im Heiligtum zu Jerusalem.

  Dann wird David, der königleiche Repräsentant Jesu, des Messias, all die Jahre über leben und seine Gelübde erstatten, indem er Jesu Namen lobpreisend bezeugt. David wird in Huld regieren, mithin in Frieden, Erbarmen und Gnade, sowie in Wahrheit, mithin in Gerechtigkeit.

  Und wir, die Glieder der Gemeinde, die Christi Körper ist (Eph.1:22,23), werden in den zukünftigen Äonen hoch oben und unerreichbar für jegliche Gegner sein, denn wir werden inmitten der Überhimmlischen niedergesetzt werden (Eph.2:6) und zuvor schon  nach unserer Entrückung (1.Thess.4:17) bereits in der siebenjährigen Zorneszeit Entspannung haben (2.Thess.1:7).

 

Psalm 62

Dem Chorleiter: Nach Jödutun

(Ein) Psalm Davids

 

  Jödutun (auch: Jöditun) war ein Levit und Musikmeister zur Zeit Davids (1.Chron.16:41; 25:1-3). Der Name bedeutet: Bedanker im Sinne von Lobsinger (siehe auch zu Psalm 39:1).

 

2 Nur auf Elohim (gerichtet) ist meine Seele still,

von Ihm (kommt) meine Rettung.

3 Nur Er ist mein Fels und meine Rettung, meine Überragende (uneinnehmbare Burg),

nicht gleite ich den Vielen zu.

4 Wie lange noch (bringt) ihn Chaos über einen Mann

– ihr, ihr alle mordet –,

dass er wie eine geneigte Wand werde, wie eine umzustoßende Mauer?

5 Doch sie beraten, ihn von seiner Höhe zu stoßen,

sie haben Wohlgefallen an der Lüge.

Sie segnen, (ein jeder) mit seinem Mund,

doch mit ihrem Innern verfluchen sie.

 

Zwischenspiel

 

6 Nur auf Elohim (gerichtet) sei still, meine Seele,

denn von Ihm (kommt), was ich erharre.

7 Nur Er ist mein Fels und meine Rettung, meine Überragende (uneinnehmbare Burg),

ich gleite nicht.

8 Auf Elohim (ruht) meine Rettung und meine Herrlichkeit.

Der Fels meiner Stärke, meine Bergung (liegt) in Elohim.

9 Sichert euch in Ihm zu jeder Zeit, (mein) Volk!

Schüttet Ihm angesichts euer Herz aus!

Elohim ist die Bergung für uns!

 

Zwischenspiel

 

  Nur im Vertrauen auf Elohim wird ein aufgewühltes Herz still. Angst und Furcht waren an David herangetreten, doch er setzte seine Erwartung auf Elohim, sodass Ruhe und Frieden in sein Herz einzogen. Wer sein Herz vor Elohim ausschüttet, hat das einzig Richtige getan, nämlich sich an den Einzigen zu wenden, der Sich erbarmt und hilft und birgt. So wie es einst auch Hanna, die bislang kinderlos gebliebene Frau Elkanas, tat, woraufhin Jewe ihrer gedachte und sie schwanger wurde (1.Sam.1:15).

  Frieden über den Wegen Gottes mit uns haben wir Gläubigen, weil wir wissen, dass Er Liebe ist (1.Joh.4:8), dass Er der allein Weise ist (Röm.16:27) und der Allgewaltige, der alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt (Eph.1:11). So sind wir ruhig, freudevoll und zuversichtlich geborgen in dem weisen Liebesratschluss des Gottes und Vaters unseres Herrn Jesus Christus.

 

10 Nur Dunst sind die Söhne Adams,

Lüge die Söhne des Mannes,

in Waagschalen steigen sie (als zu leicht) hinauf,

weil sie allesamt Dunst sind.

11 Sichert euch nicht durch Erpressungsgut,

und werdet nicht durch Raubgut umdunstet (umnebelt),

und wenn euer Vermögen zunimmt, setzt euer Herz nicht darauf.

12 Eines redete Elohim,

zweimal hörte ich dies:

dass Stärke dem Elohim zu (eigen ist).

13 Und Dein, mein Herr, ist die Huld,

denn Du, Du erstattest dem Mann gemäß seinem Tun.

 

  Was verflüchtigt sich leichter und schneller als Dunst? Nicht nur König Belsazar (542/41-539 v. Chr.), der Enkel Nebukadnezars, wurde, als er gezählt und gewogen wurde, als zu leicht befunden (Dan.5:25-28). Jakobus schreibt: »Sie wissen nicht über den morgigen Tag Bescheid; denn welcher Art ist euer Leben? Wie Dampf seid ihr doch, der kurz erscheint und darauf verschwindet« (Jak.4:14).

  Wann wird der Herr Jesus Christus jedem gemäß seinem Tun erstatten? Wenn Er wieder zu Israel kommt, wie Er sagt: »Der Sohn des Menschen ist im Begriff, in der Herrlichkeit Seines Vaters mit Seinen Boten zu kommen, und dann wird Er jedem nach seinem Handeln vergelten« (Mat.16:27; vgl. Röm.2:6; Off.2:23).

  Auch uns Gliedern Seiner Körpergemeinde (Eph.1:22,23) wird Er nach unseren Werken vergelten. Mögen wir darum auf den Grund bauen, den Paulus gelegt hat: Jesus Christus, so wie Er in der gegenwärtigen, dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung/Verfahrensordnung (Eph.3:2) zu verkündigen ist (1.Kor.3:10; siehe auch 2.Kor.5:10).

  Und was hat Gewicht auf den Waagschalen Elohims? Er Selbst und Sein Wort sowie unsererseits die Erkenntnis Gottes und Sein uns stärkender Geist.

 

Psalm 63

(Ein) Psalm Davids

in seinem Ergehen in der Wildnis Juda

 

2 Elohim, mein El bist Du,

früh suche ich Dich,

nach Dir dürstet meine Seele,

ebenso wie mein Fleisch nach Dir (schmachtet)

und ermattet ist im Erdland, ja im verdorrten, ohne Wasser.

3 Also schau ich Dich im Heiligtum,

um Deine Stärke und Deine Herrlichkeit zu sehen,

4 denn besser ist Deine Huld als Leben,

meine Lippen rühmen Dich.

5 Also segne ich Dich in meinem Leben,

in Deinem Namen erhebe ich meine Handflächen.

6 Wie von Fett und Üppigem wird meine Seele satt,

und mit Lippen (mit der Sprache) des Jubels lobt (Dich) mein Mund,

7 wenn ich Deiner gedenke auf meinen Liegestätten,

in Nachtwachen murmelnd über dich (sinne).

8 Denn Du wurdest mir zur Hilfe,

und im Schatten Deiner Flügel juble ich.

9 An Dir hängt meine Seele,

Deine Rechte umfängt mich.

 

  Bei allem Wohlstand, den wir in unserem Land genießen – sind wir nicht doch auch in einem verdorrten Land ohne Wasser, wo nur Gottes Wort unsere Seele zu sättigen vermag?

  Davids Worte lassen erkennen, dass er seinen Verfüger überaus aufrichtig und innig liebt. Elohim ist ihm stets gegenwärtig, Er ist seine Lebenswirklichkeit. Ebenso ist Christus auch unser Leben, und nur in Ihm rühmen wir uns. David hängt an Elohim. Ebenso sind auch wir, die wir am Herrn haften, ein Geist mit Ihm (1.Kor.6:17).

  Davids Anbetung sei in freier Umschreibung wiederholt:

  Elohim, Du alles Verfügender und Garantierender, Du Unterordner zu El hin, Du bist mein El, dem zu eigen und zu dem hin alles ist! Dich suche ich, wenn ich morgens erwache. Meine ersten und alle meine Gedanken gelten Dir. Wenn mein Fleisch in der dürren Wildnis nach Deiner Hilfe schmachtet, wie viel mehr dürstet meine Seele, mein Bewusstsein, meine Empfindungen, nach Dir. Glaubend schaue ich in das Heiligtum, das Zelt des Zeugnisses, und habe ich die Bundeslade vor Augen, und so erkenne ich Deine Stärke und Herrlichkeit. Deine Huld ist herrlicher als das Leben. Der Lobpreis sei Dir. So ist nun meine Seele satt, und mein Mund geht in Jubel über. Ganz auf Dich angewiesen bin ich, und Deine rechte Hand umschließt mich in Treue und trägt mich sicher.

 

10 Sie aber suchen meine Seele, um sie zu verheeren,

sie werden in die unterirdischen (Teile) des Erdlands hineinkommen,

11 man wird ihr (Blut) durch die Hände des Schwerts ausrinnen lassen,

sie werden den Füchsen (zum Fraß) zugeteilt werden.

12 Doch der König freut sich in Elohim,

alle, die in Ihm schwören, loben (Elohim),

denn der Mund der Falschheit Redenden wird verschlossen werden.

 

  In Elohim, in Ihn eingebettet, in Ihm geborgen, freut sich der König. Alles in David erhebt Elohim, mit allen Fasern seines Herzens lobt er Ihn. Durch Christus sollen auch wir Gott allezeit Lobopfer darbringen, das heißt: die Frucht der Lippen, die Seinen Namen bekennen (Heb.13:15). Der Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade, die uns in dem geliebten Sohn begnadet, sowie der Lobpreis Seiner Herrlichkeit und Seiner Selbst (Eph.1:6,12) ist geradezu die Bestimmung unseres Lebens.

 

 

Psalm 64 - 67

 

Psalm 64

 

Dem Chorleiter

 

(Ein) Psalm Davids

 

2 Höre, Elohim, meine Stimme in meinem Nachsinnen!

Vor dem Ängstigenden des Feindes bewahrst Du mein Leben felsenfest.

3 Du verbirgst mich vor dem geheimen (Vorhaben) der Bösen,

vor der Zusammenrottung derer, die Ichhaftes wirken,

4 die ihre Zunge wie ein Schwert gewetzt,

ihre Pfeile eingespannt haben – ein bitteres Wort –,

5 um im Verborgenen auf den zu zielen, der vollendet (im Sinne von makellos) ist.

Urplötzlich zielen sie auf ihn und fürchten nichts.

6 Sie ermutigen sich in böser Sache,

sie erzählen, wie man Schlingen vergräbt,

sie sprechen: Wer sieht sie (die Schlingen) schon?

7 Sie spüren nach Argheiten (denken sich Argheiten aus)

(und sprechen): Wir sind vollends (fertig mit der Planung),

der erspürte (Anschlag) ist wohlerspürt (der ausgedachte (Anschlag) ist wohlausgedacht),

und das Innere eines jeden und das Herz ist (unergründlich) tief (oder: tief (verschlossen)).

8 Aber Elohim zielte mit einem Pfeil auf sie,

urplötzlich wurden ihnen (Wunden) geschlagen.

9 Sie machten (diesen und) jenen straucheln,

(nun aber ist) ihre (eigene) Zunge gegen sie,

es stoßen (wenden) sich ab alle, die sie sehen.

10 Und (dann) werden sich alle Menschen fürchten

und über das Wirken Elohims berichten,

und durch Sein Tun werden sie klug.

11 Der Gerechte freut sich in Jewe

und birgt sich in Ihm,

und alle geraden Herzens rühmen sich (in Ihm).

  Die Verschlagenheit der Feinde Davids ist grauenerregend. Aber was auch immer diese skrupellosen Menschen ersinnen – Jewe wird sie dem gerechten Gericht zuführen, sei es ganz plötzlich in den Tagen Davids und auf jeden Fall vor dem großen, weißen Thron, wo einem jeden gemäß seinen Werken vergolten wird (Röm.2:6; Off.20:12). »Höckerig ist das Herz, mehr als alles (andere), und unheilvoll ist es; wer erkennt es? Ich, Jewe, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem zu geben gemäß seinem Weg, gemäß der Furcht seiner Handlungen« (Jer.17:9,10).

  Das Zornesgericht Jewes über diese Bösen wird in der Endzeit unseres Äons urplötzlich vollzogen, denn der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht (Mat.24:50; 1.Thess.5:2). Und dann werden die Menschen die Gerechtigkeit Gottes erkennen und Ihn preisen.

  Das flehentliche Gebet Davids um Bewahrung fand seine Antwort nicht nur im Blick auf die Zukunft, sondern auch bereits in der Gegenwart, indem sich die Freude im Herzen Davids ausbreitete, die Freude in Jewe aufgrund des Glaubens.

 

Psalm 65

Dem Chorleiter

(Ein) Psalm Davids. (Ein) Lied

 

2 Für Dich ist Stillesein (ein) Lobpreis, Elohim in Zion,

und Dir wird (ein) Gelübde erstattet.

3 Der Du Gebet hörst,

zu Dir wird alles Fleisch kommen.

4 Worte (des Bekennens) der Vergehungen nehmen zu bei mir,

unsere Übertretungen – Du, Du verschirmst sie (schirmst uns ihnen gegenüber ab).

5 Glückselig der, den Du erwählst und (Dir) nahen lässt, dass er in Deinen Vorhöfen weile.

Wir wollen uns sättigen am Guten Deines Hauses, an der Heiligkeit Deines Tempels.

 

  Das Stillesein vor dem Angesicht Jewes ist bereits ein Lobpreis für Ihn, das Stillesein im Glauben und im Ausharren, im Unterordnen unter Seine Wege und in der Erwartung, dass Er zur rechten Zeit handeln wird.

  Für diese Israeliten war es höchste Glückseligkeit, in der Nähe der Wohnstätte Jewes, ihres Elohims, zu weilen, in den Vorhöfen des Tempels (oder zuvor des Zeltes des Zeugnisses, das auch »Haus Jewes« genannt wurde; 2.Sam.2:20). Wenn auch jeder erwachsene Mann dreimal im Jahr dort zu erscheinen hatte, zum Fest der ungesäuerten Brote, zum Wochenfest (Pfingstfest) und zum Laubhüttenfest (5.Mose 16:16), so wurden doch nur die Auserwählten und mithin Gläubigen und Treuen wahrhaft gesättigt und mit Freude erfüllt, denn Jewe hört nicht auf Sünder, sondern auf die, die Seinen Willen tun (Ps.66:18; Joh.9:31; 1.Joh.5:14).

  Jewe vergibt gern. Wer verschirmt die Übertretungen aufgrund Seines Sühneopfers? Jesus! Er wurde ein »barmherziger und treuer Hohepriester vor Gott, um die Sünden des Volkes zu sühnen« (Heb.2:17). Ja, »wer ist ein El wie Du, der Vergehung trägt und über die Übertretungen des Überrests Seines Losteils hinweggeht?« (Micha 7:18).

  So bringt Jesus den Auserwählten Seines Volkes diese Glückseligkeit. »Glückselig sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen gesättigt werden. Glückselig sind die sich Erbarmenden, denn sie sollen Erbarmen erlangen. Glückselig sind die im Herzen Reinen, denn sie sollen Gott sehen. Glückselig sind die Friedensstifter, denn sie sollen Söhne Gottes genannt werden. Glückselig sind, die der Gerechtigkeit wegen verfolgt werden, denn ihrer ist das Königreich der Himmel« (Mat.5:6-10).

  Im Königreich Israels wird alles Fleisch, nicht nur Israels, sondern aller Nationen, zu dem Messias Jesus nach Jerusalem kommen. »Es wird geschehen: Neumond für Neumond und Sabbat für Sabbat kommt alles Fleisch, um sich huldigend vor Meinem Angesicht niederzuwerfen« (Jes.66:23).

 

6 Mit zu fürchtenden (Taten) antwortest Du uns in Gerechtigkeit,

Elohim unserer Rettung,

(Du, der die) Sicherheit aller Enden des Erdlands und des fernen Meeres (garantiert),

7 (der die) Berge Gründende in Seiner Kraft,

(der) mit Macht Gegürtete,

8 (der da) besänftigt das Gebrause der Meere,

das Gebrause ihrer Wogen

und das Getümmel der Volksstämme.

9 Und fürchten werden sich die Bewohner der Enden (des Erdlands) aufgrund Deiner Zeichen;

die des Morgens und des Abends herausgehen,

veranlasst Du zu jubeln.

 

  Er, der allmächtige Schöpfer, garantiert auch das Heil aller. So wie Jesus einst die Winde auf dem See Genezareth schalt und große Stille eintrat (Mat.8:26), so werden auch die Völker zur Ruhe kommen. Elohim ist nicht nur der Retter Israels, sondern bringt dann auch Frieden und Gerechtigkeit für alle Nationen. Die Wirrnisse und das Tosen des Völkermeeres haben endlich aufgehört.

  Die in Vers neun angesprochenen Zeichen dürften die der Endzeit sein, die unter anderem in Matthäus 24 und dem Buch der Enthüllung Jesu Christi (Offenbarung) geschildert sind und den Menschen unvergesslich bleiben, sodass sie sich nun fürchten, oder auch andere, die der Herr zu Beginn des tausendjährigen Königreichs wirken wird. Alle Menschen werden dem Messias und Seinem Volk die angemessene Furcht entgegenbringen und ihrem Retter zujubeln.

 

10 Du suchtest das Erdland heim und bewässertest es,

vielfältig bereichertest Du es.

Der Kanal Elohims ist mit Wassern gefüllt.

Du bereitest ihr (der Wasser) Getreide,

ebenso wie Du denn es (das Erdland) bereitetest.

11 Seine Furchen durchtränke, (schwemme) herab seine Ackerscholle!

In Regenschauern lässt du sie (die Schollen) zergehen (aufweichen), sein Gespross segnest Du.

12 Du kröntest das Jahr (mit) Deinem Guten, und Deine Geleise triefen von Üppigem.

13 Es triefen die ersehnten (Fluren) der Wildnis (im Sinne von: wie ersehnt), und mit Frohlocken umschürzen sich die Hügel.

14 Die Auen bekleiden sich mit Kleinviehherden, und die Tiefebenen hüllen sich in Korn ein; sie jauchzen, sogar Lieder (singen und spielen) sie.

 

  Dieses Loblied wird man sicherlich zu den Festen gesungen und gespielt haben, die mit der Ernte zusammenhingen, zum Fest der Erstlingsgarbe (3.Mose 23:10), zum Fest der Erstlingsfrüchte (Wochenfest, Pfingstfest; 3.Mose 23:17) und zum Laubhüttenfest (3.Mose 23:34,39).

  Sogar die Bewässerungskanäle erkannten die Gläubigen als die Elohims; Er förderte ihren Bau, Er füllte sie mit Wasser. An Seinem Segen war alles gelegen!

  Und in der Folge davon jauchzt und singt und spielt die gesamte Flur; ihre Üppigkeit preist Jewe! »Berge und Hügel brechen in Jubel aus!« (Jes.55:12; 35:2).

  Von unserer Nahrung als Gabe Gottes sprachen Barnabas und Paulus in Lystra sogar in der Evangeliumsverkündigung, dass Gott Sich nämlich »nicht unbezeugt gelassen hat, indem Er Gutes wirkte, Regen vom Himmel und fruchtbringende Fristen gab und unsere Herzen mit Nahrung und Fröhlichkeit erquickte« (Ap.14:17).

  Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus ist der Gott der Fülle, wie denn Paulus schreibt: »Mächtig aber ist Gott, jede Gnade in euch überfließen zu lassen, damit ihr in allem allezeit alle Genüge habt, ja Überfluss habt für jedes gute Werk, wie geschrieben steht (Ps.112:9): Er streut aus, Er gibt den Bedürftigen; Seine Gerechtigkeit bleibt für den Äon. Der aber dem Säenden Samen darreicht und Brot zur Speise, der wird auch euch das Saatkorn darbieten, vermehren und die Erträge eurer Gerechtigkeit wachsen lassen, sodass ihr in allem reich gemacht werdet zu aller Großmut« (2.Kor.9:8-11).

  Auch an geistlichem Segen hat Er nicht gespart, sind wir doch mit jedem geistlichen Segen, den es überhaupt gibt (Freilösung, Rechtfertigung, Versöhnung, Versiegelung, Gnadenstand, Sohnesstand und vieles andere mehr), inmitten der überhimmlischen Regionen und Geschöpfe in Christus gesegnet (Eph.1:3). Lobpreis, Dank und Verherrlichung sei Ihm, dem Vater der Herrlichkeit!

 

Psalm 66

(Ein) Lied. (Ein) Psalm

 

1 Jauchzet Elohim, alle des Erdlands!

2 Psalmet der Herrlichkeit Seines Namens,

legt die Herrlichkeit des Ihn Lobenden an!

3 Sprecht zu Elohim: Wie Furcht (-gebietend) sind Deine Taten!

Ob der Fülle Deiner Stärke heucheln Dir Deine Feinde.

4 Alle des Erdlands werden sich Dir huldigend niederwerfen und Dir psalmen;

sie werden Deinem Namen psalmen.

….

 

Zwischenspiel

 

5 Geht herzu und seht die Werke Elohims, Furcht (-gebietend) ist, was Er (hinsichtlich) der Söhne Adams veranlasst.

6 Er verwandelte das Meer zu Trockenem,

durch den Strom gehen sie zu Fuß hinüber.

Dort wollen wir uns freuen in Ihm.

7 In Seiner Macht herrscht Er für äonisch;

Seine Augen beobachten die Nationen;

die Widerspenstigen (mögen) sich nicht erhöhen!

 

Zwischenspiel

 

  Wer Elohim preist, handelt in der Herrlichkeit des Gepriesenen (Vers 2).

  Mit diesem Loblied werden alle Menschen auf dem gesamten Erdland aufgefordert, Elohim zu loben, nicht nur, weil Er beim Auszug Israels aus Ägypten das Meer zu Trockenem verwandelte (2.Mose 14:22) und das Volk zu Fuß den Jordan durchzog (Jos.3:17), sondern angesichts aller Seiner Werke von der Schöpfung an, in der Zeit der Zornesgerichte Gottes und nun bei der Aufrichtung des messianischen Königreichs.

  Nachdem sie unter Josua Kanaan erreicht hatten, freuten sie sich dort in Jewe (Vers 6). Und nach dem Durchzug durch die Zeit des Zorns und der dreieinhalbjährigen Drangsal werden sie sich dort, im verheißenen Land, wieder freuen in Jewe, ihrem Elohim, in Jesus, ihrem Herrn.

  Dieser Psalm informiert uns allerdings auch darüber, dass es im tausendjährigen Königreich Israels Heuchler unter den Nationen geben wird, Menschen, die sich selbst erhöhen, Widerspenstige, die hochzukommen und sich zu erheben suchen. Dabei ist auch an die große Erhebung des Gog aus dem Lande Magog in den Anfangsjahren (Hes.38) und an die am Ende des Millenniums (Off.20:7-9) zu denken.

 

8 Segnet unseren Elohim, (ihr) Völker,

und lasst die Stimme des Ihn Lobenden hören!

9 Der unsere Seele unter die Lebenden setzte,

nicht gibt Er unseren Fuß dem Gleiten (preis).

10 Denn Du prüfst uns, Elohim,

Du durchläuterst uns, wie man Silber ausschmilzt.

11 Du bringst uns zur Jagdburg,

legst Bedrückung auf unsere Lenden.

12 Du hast einen starken Mann über unser Haupt dahinfahren lassen,

in Feuer und Wasser kamen wir (hinein),

Du aber machtest uns herausgehen zu Überfließendem (Segen).

13 Ich komme zu Deinem Haus mit Hinaufzuweihenden (Opfern),

ich erstatte Dir meine Gelübde,

14 die meine Lippen geöffnet haben

und die mein Mund in meiner Bedrängnis geredet hat.

15 Hinaufzuweihende (Opfer) der Fettmarkigen (Tiere) (bringe) ich Dir hinauf dar

samt dem Rauch der Widder.

Rindvieh mitsamt Leitböcken bereite ich.

 

Zwischenspiel

 

  Israel wird in der Drangsalszeit durch ärgste Bedrückung unter dem starken Mann, dem Antichristus, dem Menschen der Gesetzlosigkeit, geprüft und geläutert werden. Und wenn der Herr Jesus kommt, hat Er Sein Ziel erreicht, dass Ihm nämlich ein gereinigtes Volk bereitsteht (Mal.3:1-3). Und dann sind Ihm die Opfergaben angenehm, die sie Ihm darbringen (Mal.3:4).

  Das auserwählte, heilige Volk wird seine Gelübde erfüllen und darüber hinaus alle Nationen auffordern, in den Lobpreis Jesu einzustimmen! »Seid fröhlich, ihr Nationen, mit Seinem Volk!« (Röm.15:10; 5.Mose 32:43).

16 Geht herzu, hört,

und ich will allen, die Elohim fürchten, erzählen,

was Er meiner Seele getan hat.

17 Zu Ihm rief ich mit meinem Mund,

und Seine Erhöhung war auf meiner Zunge.

18 Wenn ich Ichhaftes in meinem Herzen gesehen hätte,

hätte mein Herr mich nicht gehört.

19 Nun aber hörte Elohim,

Er merkte auf die Stimme meines Gebets.

20 Gesegnet sei Elohim, der Sich nicht von meinem Gebet abkehrte

noch Seine Huld von mir (abzog).

 

  Abschließend bezeugt der Psalmist das erfahrene Heil und segnet Elohim. Sein Mund geht über, weil sein Herz voll ist (Mat.12:34).

  Besonders wichtig ist ihm, dass Elohim seine Gebete erhörte. Man beachte, dass er reinen Herzens gebetet hatte. »Wir wissen, dass Gott nicht auf Sünder hört, sondern wenn jemand ein Gottesverehrer ist und Seinen Willen tut, den hört Er« (Joh.9:31). So steht es auch in den Sprüchen 15:29 geschrieben: »Jewe ist den Frevlern fern, aber das Gebet der Gerechten hört Er.« Der Apostel Johannes schreibt: »Geliebte, wenn unser Herz uns nicht rügt, haben wir Freimut gegenüber Gott, und wenn wir etwas erbitten, so erhalten wir es von Ihm, weil wir Seine Gebote halten und das vor Seinen Augen Wohlgefällige tun« (1.Joh.4:21,22; siehe auch Sprüche 28:9; Jes.1:15; 59:2).

  In Vers 20 preist der Psalmist die Huld Elohims. Ja, »barmherzig und gnädig ist Jewe, langsam zum Zorn und reich an Huld« (Ps.103:8).

  »Gesegnet sei Elohim!« (Vers 20). Die Verherrlichung Gottes ist die Lebenserfüllung der Gläubigen. Wir, die wir nach dem dem Apostel Paulus enthüllten Evangelium (Gal.1:12; 2:7) in Christus überaus reich gesegnet sind, haben noch mehr Grund dazu zu handeln, wozu wir mit Epheser 1:3 aufgefordert sind: »Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns mit jedem geistlichen Segen inmitten der Überhimmlischen in Christus segnet!«

 

Psalm 67

Dem Chorleiter: In Saitenspielen

(Ein) Psalm. (Ein) Lied

 

2 Elohim begnadet uns und segnet uns,

Er lässt Sein Angesicht leuchten samt uns (oder: bei uns),

 

Zwischenspiel

 

3 damit man im Erdland Deinen Weg erkenne,

in allen Nationen Deine Rettung.

4 Es danken Dir die Völker, Elohim,

es danken Dir die Völker, sie alle.

5 Es freuen sich und jubeln die Volksstämme,

denn Du richtest (bringst zurecht) die Völker in Geradheit,

und die Volksstämme im Erdland – Du leitest sie.

 

Zwischenspiel

 

6 Es danken Dir die Völker, Elohim,

es danken Dir die Völker, sie alle.

7 Das Erdland gibt seinen Ertrag,

es segnet uns Elohim, unser Elohim.

8 Es segnet uns Elohim,

und es fürchten Ihn alle Ränder des Erdlands.

 

  Wenn der Herr Jesus Christus Seinem Volk Israel mit Seiner Wiederkunft Gnade gewährt hat, dann wird diese wiedergezeugte und heilige Nation gesegnet sein und ein Segen für alle anderen Nationen werden (Sach.8:13).

  Jesus wird Sein Angesicht über Israel leuchten lassen. Dann leuchten auch die Juden. »Erstehe, sei erleuchtet, denn dein Licht kam, und die Herrlichkeit Jewes ging auf über dir« (Jes.60:1). Jesus ist »das wahrhafte Licht, das jeden Menschen erleuchtet« (Joh.1:9). Er ist auch das Licht der Nationen (Jes.49:6).

  Gegenwärtig ist es so, dass Gott, der gebot: Aus der Finsternis leuchte das Licht!, in unseren Herzen den Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi aufleuchten ließ (2.Kor.4:6). Vom Tag Christi an, wenn wir dem Bilde des Sohnes Gottes gleichgestaltet und verherrlicht sind (Röm.8:29,30; Phil.3:21), werden wir Licht in dem Herrn sein, und zwar in umfassender Weise, nicht nur geistlicherweise wie derzeit (Eph.5:8).

  Vers zwei dieses Loblieds könnte sehr gut eine Antwort des Volkes auf den priesterlichen Segen hin gewesen sein, der da lautet: »Jewe segnet dich und hütet dich, Jewe lässt Sein Angesicht leuchten zu dir hin und begnadet dich, Jewe erhebt Sein Angesicht zu dir hin und gibt dir Frieden« (4.Mose 6:24-26).

  Israel wird auch zu dem Zweck begnadet und gesegnet, damit alle Menschen den Weg Gottes (Vers 3) erkennen, Seinen Heilsweg, Seine Strenge und Güte (Röm.11:22), ist Israel doch das lehrreiche Anschauungsobjekt für alle Nationen.

  Jesus Christus wird die Völker richten (Vers 5). Richten hat den Sinn und Zweck des Berichtigens und Zurechtbringens. »Er wird richten zwischen den Nationen und Recht erweisen vielen Völkern« (Jes.2:4). Jesus sagte: »Wenn aber der Sohn des Menschen in Seiner Herrlichkeit kommt und alle heiligen Boten mit Ihm, dann wird Er auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzen. Alle Nationen werden vor Ihm versammelt werden, und Er wird sie voneinander sondern, so wie der Hirte die Schafe von den Ziegenböcken sondert« (Mat.25:31,32; man lese bis Vers 46 weiter).

  Und Er wird sie leiten (Vers 5), das heißt Seine Königsherrschaft über sie ausüben (Off.11:15) und sie regieren.

  Und sie werden sprechen: »Er gibt uns das Ziel an durch Seine Wege, und wir wollen in Seinen Pfaden gehen, denn von Zion geht die Zielanweisung aus und das Wort Jewes von Jerusalem« (Jes.2:3). Die Völker werden Ihm danken, sich freuen und Ihm zujubeln, nachdem Israel sie zu Jüngern Jesu gemacht hat (Mat.28:19).

  Und Israel wird gesegnet sein (Vers 8), mehr als alle anderen Völker (5.Mose 7:14).

 

 

Psalm 68 - 69

 

Psalm 68

 

Von David

(Ein) Psalm. (Ein) Lied

2  Elohim erhebt Sich – es zerstreuen sich Seine Feinde,

und Seine Hasser fliehen vor Seinem Angesicht.

3 Wie Rauch zerstiebt, so zerstiebst Du sie,

wie Wachs zerrfließt angesichts des Feuers,

so gehen die Frevler verloren, weg vom Angesicht Elohims.

4 Doch die Gerechten freuen sich,

entzücken sich angesichts Elohims

und sind (voll) Wonne vor Freude.

5 Singt und spielt Elohim, psalmet Seinem Namen!

Werft (einen Hochweg) auf für den Daherfahrenden

(im Wagen oder: Reiter) in den Steppen

– in Je (besteht) Sein Name –

und seid froh angesichts Seiner.

6 Ein Vater der Waisen und ein Rechtswalter der Witwen

ist Elohim in Seiner heiligen Heimstatt.

7 Elohim gibt den Einsamen Sitz im Hause,

führt Gebundene heraus in Wohlgedeihen,

die Widerspenstigen jedoch bewohnen Glühendes (verdorrtes Land).

 

  Dieses Loblied verkündet den weltweiten Sieg Elohims. Es knüpft an den triumphalen Auszug Israels aus Ägypten an, wie Vers zwei zeigt, der den Worten des Mose beim Weiterzug der Bundeslade fast gleicht: »Erhebe Dich, Jewe, sodass Deine Feinde zerstreut werden und Deine Hasser fliehen vor Deinem Angesicht« (4.Mose 10:35).

  Er wird Sich in der Zukunft wieder aufmachen, wenn die Zeit Seiner Rache gekommen ist; dann zerstieben alle Seine Feinde, mithin auch die Israels. Den Gläubigen und Treuen wird dann die Rettung und das äonische Leben zuteil. Er nimmt Sich der Waisen und Witwen, der Einsamen und Gefangenen an und bringt sie nach Hause, in Sein Heiligtum, zum heiligen Berg Zion. Die Gerechten werden vor Freude und Wonne überfließen.

  Zunächst gilt es, den Dahinfahrenden und Kommenden willkommen zu heißen (vgl. Mat.21:9), dessen Name, Jesus, in Je gegründet und überein mit Ihm ist. Der in Vers fünf genannte Name Je ist ein Teil des Namens Jewe, welcher »wird sein-seiend-war«, auch »Er macht werden« bedeutet und frei mit »der da kommt und der da ist und der da war« wiederzugeben ist. Da es nur um Sein Kommen geht und darum, dass Er alles neu macht (Off.1:8; 21:5), genügt die erste Silbe. Jesus ist es, der da wiederkommt und alles neu macht. Der Name unseres Herrn Jesus, Jehoschua, ist eine Zusammenziehung von Jewe und Hosea (Retter) und bedeutet: Jewe ist der Retter.

  Johannes der Täufer sagte angesichts des Kommens Jesu zu ihm am Jordan: »Ich bin die Stimme eines Rufers: In der Wildnis macht den Weg des Herrn gerade!, so wie es der Prophet Jesaia gesagt hat (Jes.40:3)« (Joh.1:23). Bei Jesu zweitem Kommen wird sich dieses Wort vollends erfüllen, wie auch das folgende: »Werft auf, werft den Hochweg auf, räumt die Steine beiseite. … Sprecht zur Tochter Zion: Siehe, deine Errettung kommt!« (Jes.62:10,11).

  Vers sieben lässt uns ebenfalls an den Auszug aus Ägypten denken, als Jewe die Gefangenen in die Freiheit und das Wohlergehen führte, die Widerspenstigen unter ihnen aber um ihres Unglaubens willen in den Jahren der Wanderung umkamen (4.Mose 14:11,29; Heb.3:16-19).

 

8 Elohim, als Du auszogst angesichts Deines Volkes,

als Du schrittest in der Einöde

– Zwischenspiel –,

 

9 da schütterte das Erdland, auch tropften die Himmel aufgrund des Angesichts Elohims;

dieser Sinai (schütterte) aufgrund des Angesichts Elohims, des Elohims Israels.

10 Einen ausgiebigen Platzregen schwingst Du aus, Elohim.

Dein Losteil, (auch) wenn es erschöpft war, Du, Du hast es wohlbereitet.

11 Deine Lebenden werden in ihm (dem Losteil) wohnen. Du bereitest in Deiner Gutheit (die Stätte) für den Gedemütigten, Du, Elohim.

 

  Jewe, der Elohim Israels, war in der Wildnis der Halbinsel Sinai bei Seinem Volk (2.Mose 13:21). Nachdem sie am Berg Sinai angekommen waren, rauchte der Berg und zitterte er überaus (2.Mose 19:18; Ps.77:19).

  Das Losteil Israels ist der ihm wie durch ein Los zugefallene Teil des Erdlands.

 

12 Mein Herr gibt den Ausspruch (ein),

das Heer der Verkünderinnen ist groß.

13 Regenten von Heerscharen müssen fliehen, müssen fliehen,

und die Anmutige des Hauses verteilt die Beute.

14 Wenn ihr zwischen den Herdsteinen liegt,

sind die Flügel der mit Silber überzogenen Taube,

ja ihre Schwingen, in grünlichem Münzgold.

15 In (der Zeit, da) der Schaddaj (das heißt: der Allgenugsame) die Regenten in ihm (vermutlich im Losteil) ausbreitet,

lässt Du es schneien in Zalmon (einem Berggebiet in Basan).

 

  Frauen verkündeten das Wort Gottes, wie zum Beispiel Mirjam nach dem Durchzug durch das Schilfmeer (2.Mose 15:20) und Debora nach dem Sieg über den kanaanäischen Heerführer Sisera (Rich.5). »Wie lieblich sind die Füße derer, die ein Evangelium des Guten verkündigen!« (Röm.10:15; Jes.52:7). Wiederholt mussten Könige fliehen (z. B. Jos.10:16) und verteilten Frauen die Beute (z. B. Rich.5:30).

  Wenn Israel am Herd zur Ruhe kam (Vers 14), wie das Land nach dem Sieg Deboras vierzig Jahre lang Ruhe hatte (Rich.5:31), erfreute es sich der erbeuteten Schätze und Schmuckstücke, wie silberner Tauben.

  Und wenn dann der El Schaddaj, hebr. AL SchDI, punktiert EL SchaDaJ, die Regenten im Lande ausbreitet (Vers 15), mithin das gesamte zum Herrschen bestimmte Volk, das königliche (regierende) und priesterliche Volk (2.Mose 19:6; 1.Pet.2:9), dann wird es sogar in Basan schneien, was die Fruchtbarkeit des Landes fördert. Schaddaj, der Allgenugsame, leitet sich von hebr. SchD, punktiert SchaD, der Mutterbrust, ab, an der der Säugling die volle Genüge hat.

 

16 Ein Berg der Elohim ist der Berg Basan,

ein Berg der hohen Wölbungen ist der Berg Basan.

17 Warum blickt ihr scheel, ihr hochgewölbten Berge,

auf den Berg (Zion), den Elohim zu Seinem Wohnsitz begehrt hat?

Jewe wird (dort) sogar für dauernd wohnen.

18 Die Streitwagen Elohims sind eine Doppel-Myriade und abermals Tausende;

mein Herr ist mitten unter ihnen –

(wie) ein Sinai im Heiligtum.

19 Du steigst hinauf zur Höhe,

(führst) die Gefangenschaft gefangen,

nimmst Gaben inmitten der Menschen (an),

und sogar Widerspenstige sind (dazu bestimmt), bei Je Elohim zu wohnen.

20 Gesegnet sei mein Herr!

Tag für Tag lädt Er (Gutes) auf uns, der El unserer Rettung!

 

Zwischenspiel

 

Zion und keinen anderen Berg erwählte Jewe Sich zum Wohnsitz (Ps.132:13).

  Die Streitwagen Elohims (Vers 18) entsprechen in ihrer Macht den gewaltigen Erscheinungen am Berg Sinai. Im Heiligtum auf Zion ist das Zentrum aller auch am Sinai erwiesenen Macht.

  Vers 19 war zunächst wohl so verstanden worden, dass Elohim mit Seinen Streitwagen (2.Kön.6:17) den Sieg errang, zur Höhe des Zion hinaufstieg (etwa als die Bundeslade dorthin überführt wurde; 2.Sam.6), besiegte Gefangene mit Sich führte und von den Widerspenstigen Tribut erhielt.

  Es geht aber um mehr. Der Apostel Paulus zitiert nach Vers 19 in Epheser 4:7-10 wie folgt: »Jedem Einzelnen von uns aber wurde die Gnadengabe nach dem Maß des Geschenks Christi gegeben. Darum heißt es: In die Höhe aufgestiegen, hat Er die Gefangenschaft gefangengenommen und den Menschen Gaben gegeben. Das »Er stieg hinauf« aber, was besagt es anderes, als dass Er auch zuvor in die Niederungen der Erde hinabgestiegen war? Er, der Hinabgestiegene, ist derselbe, der auch aufgestiegen ist, hoch über alle Himmel, um das All zu vervollständigen.«

  Paulus schrieb dem Fortgang der Heilsgeschichte gemäß statt »nimmst Gaben« »hat Er den Menschen Gaben gegeben«, und zwar die mit Christus verbundenen geistlichen Gaben. Jesus Christus ist der in die Höhe Aufgestiegene, der auch die Gefangenschaft aufhebt, und zwar die des Todes sowie die unter dem Gesetz des Mose.

 

21 El ist für uns, der El für Hindurchrettungen,

und Jewes, meines Herrn, sind die Ausgänge des Todes.

22 Das Haupt Seiner Feinde zersplittert Elohim jedoch,

den Scheitel der Haare des in seinen Verschuldungen Wandelnden.

23 Mein Herr sprach: Aus Basan bringe Ich (dich, Israel) zurück,

Ich bringe zurück aus den Tiefen des Meeres,

24 damit dein Fuß das Blut zersplittert (aufspritzen lässt)

(und) die Zunge deiner Hunde Anteil (am Blut) der Feinde hat.

 

  Die Ausgänge des Todes unterstehen Jewe. Er ist es, der da tötet und der da lebendig macht (5.Mose 32:39; Jes.26:19). Jesus hat die Schlüssel des Todes und des Ungewahrbaren (des Totenreichs) (Off.1:18). Er hebt den Tod auf und bringt dafür Leben und Unvergänglichkeit ans Licht (2.Tim.1:10).

Gottes Gerichte sind gerecht. Wer Blut vergießt, dessen Blut soll ebenfalls vergossen werden (1.Mose 9:6; 2.Mose 21:12).

 

25 Sie sahen Deine Wandelgänge, Elohim,

die Wandelgänge meines El, meines Königs im Heiligtum.

26 Voran die Singenden und Spielenden, danach die Saitenspieler

inmitten der tamburinschlagenden Jungfrauen.

27 Segnet Elohim, meinen Herrn, in den Versammlungen,

ihr aus der Quelle Israels!

28 Dort sind die Fürsten Judas in ihrer Steinigungsvollmacht,

(dort) die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphtalis;

29 dein Elohim hat (diese) deine Stärke entboten;

mache stark, Elohim, diese, die Du für uns gewirkt hast!

30 Aufgrund Deines Tempels (hoch) über Jerusalem

bringen Regenten Dir Vergütung.

31 Schelte das Wildgetier (das Krokodil Ägypten) im Schilfrohr,

die Schar der Recken (der Großmächte) inmitten der Völkerkälber,

die sich unterwerfen für Ansehnliches aus Silber.

Er zerstreut Völker, denen Angriffe gefallen (die angreifen wollen).

32 Es treffen ein Bronzegeschmückte (Machthaber) aus Ägypten,

Kusch (Äthiopien) streckt (eilig) seine Hände zu Elohim aus.

33 a Regententümer des Erdlands,

singt und spielt Elohim!

 

  Bei den Versammlungen in der Weihestätte ertönen die Loblieder in Gesang und mit Saitenspielen. Ganz Israel segnet Jewe, der es auch war, der dem Volk Stärke verliehen hat, sodass auch andere Völker in Jerusalem anbeten und Gaben überbringen (Jes.2:2,3; 19:21).

 

33 b Psalmet meinem Herrn

– Zwischenspiel –,

 

34 dem Daherfahrenden (im Wagen oder: Reiter) in den Himmeln der Himmel der Vorzeit.

Ja, Er lässt Seine Stimme hören, eine starke Stimme.

35 Gebt (anerkennt die) Stärke dem Elohim!

Auf Israel (liegt) Sein Stolz,

und Seine Stärke ist in den Äthern.

36 Gefürchtet bist Du, Elohim, von Deinen heiligen Stätten her.

Der El Israels, Er gibt dem Volk Stärke, ja übermäßige Stärke.

Gesegnet sei Elohim!

 

  Jewe fährt seit der Vorzeit, seit der Erschaffung der Äonen (Heb.1:2) und damit der Zeit überhaupt, in den Himmeln der Himmel daher, in den höchsten Himmeln und darüber. Denken wir hierbei daran, dass Jesus Christus durch die Himmel drang (Heb.4:14) und Sich gegenwärtig hoch über allen Himmeln befindet (Eph.4:10). Dort, inmitten der überhimmlischen Regionen und Geschöpfe, sind wir gesegnet (Eph.1:3) und werden wir niedergesetzt werden (Eph.2:6).

Jewes Stärke umfasst auch die Äther. Äther ist die Substanz zwischen den Sternen. Seine Stärke erstreckt sich selbstverständlich auch über die gesamte Erde. Sein Volk Israel hat besonderen Anteil daran (5.Mose 33:26).

Gesegnet sei Er!

 

Psalm 69

 

Dem Chorleiter: (Auf die Weise:) Über die Lilien

Von David

 

2 Rette mich, Elohim,

denn Wasser sind bis an (meine) Seele gekommen!

3 Ich versinke im Morast der Tiefe,

und da ist kein (fester) Stand;

ich komme in die Tiefen der Wasser,

und die Brecher überspülen mich.

4 Ich bin müde von meinem Rufen,

entzündet ist meine Kehle,

alldahin sind meine Augen,

wartend auf meinen Elohim.

5 Zahlreicher als die Haare meines Hauptes

sind die, die mich grundlos hassen,

überaus stark sind die, die mich bezähmen wollen,

meine Feinde (voller) Falschheit.

Was ich nicht geraubt habe, soll ich ihnen zurückgeben.

 

  König David ist in höchste Not gekommen. Seine Feinde hassen ihn unbegründet. Auch unser Herr Jesus wurde grundlos gehasst (Joh.15:18,25), ebenso geschieht es allen Heiligen. David ruft bis zur Ermüdung um Rettung und wartet auf das Eingreifen Elohims.

 

6 Elohim, Du, Du kennst meine Torheit,

und meine Verschuldungen sind Dir nicht verhohlen.

7 Die Dein Harrenden mögen nicht beschämt werden infolge von mir,

nicht mögen zuschanden werden infolge von mir die Dich Suchenden, Elohim Israels!

8 Denn um Deinetwillen trage ich Schmach,

bedeckt Schande mein Angesicht.

9 Fremd wurde ich für meine Brüder

und (wie ein) Ausländer für die Söhne meiner Mutter.

10 Denn der Eifer um Dein Haus hat mich gefressen,

und die Schmähungen der Dich Schmähenden sind auf mich gefallen.

11 Und weinte ich im Fasten meiner Seele,

da wurde es mir zu Beschmähungen,

12 und nahm ich ein Sackgewand mir zur Kleidung,

da wurde ich ihnen zum Sprichwort.

 

  Was David in Vers sieben ausdrückt, ist uns Heiligen allen ein wichtiges Anliegen, dass nämlich niemand durch uns ins Straucheln gerate.

  Des weiteren ist es wichtig zu wissen, dass wir Gläubigen nicht um unsertwillen geschmäht werden, sondern um Christi willen (Vers 8). »So wie geschrieben steht (Ps.44:23): Deinetwegen werden wir den ganzen Tag zu Tode gebracht, wie zu den Schlachtschafen werden wir gerechnet« (Röm.8:36).

  Und diese Erfahrung des Verses neun machen auch wir, jedenfalls die geistlich Gesinnten unter uns: Wir werden den anderen Menschen, ja sogar fleischgemäß wandelnden Gläubigen, Fremde, wenn uns der Eifer um das Haus Jewes – auf die heutige Zeit bezogen gesagt: der Eifer für den Herrn Jesus Christus und das Evangelium der überströmenden Gnade, das Er dem Paulus enthüllte (Gal.1:12), gefressen hat. Mit Leuten, die ganz für den Herrn da sind, will man nichts zu tun haben.

  Als Jesus die Weihestätte von den Händlern und Geldwechslern reinigte, sprach Er: »Macht nicht das Haus Meines Vaters zu einem Kaufhaus! – Da erinnerten sich seine Jünger, dass geschrieben ist: Der Eifer um Dein Haus wird Mich verzehren« (Joh.2:16,17).

Die, die nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie starb und auferweckt wurde (2.Kor.5:15), werden geschmäht werden (vgl. 2.Tim.3:12). Die Schmähung gilt eigentlich dem Herrn Jesus Christus, sie trifft aber uns. Doch wenn schon Mose den Sieg errang, »da er die Schmach des Christus für größeren Reichtum erachtete als die Schätze Ägyptens« (Heb.11:26), wie viel mehr wir.

  Doch Vers zehn b sagt in prophetischer Weise (David war auch ein Prophet; Ap.2:30), wie Paulus in Römer 15:3 betont, dass die Schmähungen derer, die Gott schmähen, auf den Christus fallen. Er trug die Schmach (Jes.53) – uns zum Heil!

13 Es sinnen gegen mich, die im Tor sitzen

und die bei Saitenspielen Berauschendes trinken.

14 Ich aber – mein Gebet (geht) zu Dir, Jewe,

(mit der Bitte um) eine Zeit (Deines) Wohlwollens.

Elohim, in der Größe Deiner Huld

antworte mir in der Wahrheit Deiner Rettung.

15 Beschütze mich, weg vom Schlamm,

sodass ich nicht versinke,

(sondern) ich beschützt werde vor den mich Hassenden

und vor den Tiefen der Wasser.

16 Nicht mögen die Brecher der Wasser mich überspülen,

und nicht verschlinge mich die Tiefe,

und nicht verschließe der Brunnen seinen Mund über mir.

17 Antworte mir, Jewe, denn gut ist Deine Huld,

wende Dich zu mir gemäß der Größe Deiner Erbarmungen!

 

  Wieder wendet sich David an Elohim. Nur dessen Huld wird ihn davor bewahren, dass es aus ist mit ihm (vgl. Klgl.3:22). Im Wissen um das Erbarmen Jewes verliert die nochmals beschriebene Not ihren Schrecken.

 

18 Und verbirg Dein Angesicht nicht vor Deinem Diener,

denn ich werde bedrängt; antworte mir schnell.

19 Nahe Dich meiner Seele, erlöse sie,

um meiner Feinde willen kaufe mich los.

20 Du, Du erkennst meine Schmach, meine Beschämung und meine Schande;

Dir gegenwärtig sind alle meine Bedränger.

21 Schmach zerbricht mein Herz, und ich bin versehrt;

und ich harrte auf Mitleid, doch da ist keins,

und auf Tröster, doch ich fand keine.

22 Und sie gaben Gift in meine Speise,

und für meinen Durst (gaben) sie mir Essig zu trinken.

 

  David fleht um dringende Hilfe und Erlösung seiner Seele aus der Gefahr des Todes (im Tode ist keine Seele – sie ist das Bewusstsein – mehr). Elohim möge ihn loskaufen, mithin etwas zu seiner Rettung unternehmen, und zwar »um meiner Feinde willen«, was zeigt, dass David auch daran denkt, dass seine Rettung seinen Feinden zur Belehrung und zur Erkenntnis der Größe Jewes dienen möge.

Für Davids Durst gaben sie ihm Essig zu trinken; dieses prophetische Wort geschah, als Jesus am Kreuz sprach: »Mich dürstet« und sie Ihm Essig zu trinken gaben (Mat.27:48; Joh.19:28-30).

 

23 Ihr Tisch werde vor ihrem Angesicht zum Klappnetz

und den Selbstzufriedenen zur Schlinge.

24 Mögen ihre Augen finster werden, dass sie nicht sehen,

und lass ihre Lenden stets schlottern.

25 Schütte Dein Drohen auf sie aus,

und Dein entbrennender Zorn hole sie ein.

26 Ihr Lager werde verödet,

kein Bewohner sei in ihren Zelten.

27 Denn: Du – welchen Du geschlagen hast, den verfolgen sie,

und sie erzählen vom Schmerz derer, die Du durchbohrt hast.

28 Gib Vergehung auf ihre Vergehung,

und mögen sie nicht in Deine Rechtfertigung hineinkommen.

29 Ausgewischt mögen sie werden aus der Rolle des Lebens,

und mit Gerechten mögen sie nicht eingeschrieben werden.

 

  Es war völlig gerecht von David, um das Gericht über seine Feinde zu beten; es entsprach dem Gesetz des Mose, wonach jedem nach seinen Werken vergolten wird. David kannte die gegenwärtige heilsgeschichtliche Verwaltung der überströmenden Gnade und der Versöhnung Gottes mit allen Menschen nicht (Eph.3:2; 2.Kor.5:19).

In Bezug auf die verstockten und folglich ungläubigen Israeliten zitiert der Apostel Paulus übrigens in Römer 11:9,10 nach den Versen 23 und 24.

  Und Petrus bezog sich auf Vers 26, als er im Hinblick auf Judas Iskariot sagte, dass dessen Behausung öde werden und dessen Aufseheramt ein anderer ehrhalten soll (Ap.1:20).

  Wie aus Vers 27 hervorgeht, wusste David um das Allesbewirken Gottes (Eph.1:11); Elohim war es, der ihn bedrängen ließ und ihn schlug und durchbohrte. Was David geschah, waren die Wege Gottes mit ihm.

  Was die Rolle des Lebens anbelangt, so bleiben alle auserwählten und gläubigen Israeliten darin eingetragen; sie werden das äonische Leben im messianischen Königreich genießen. Viele Male ist von dieser Rolle die Rede, zum Beispiel in 2.Mose 32:32; Daniel 12:1; Philipper 4:3; Offenbarung 3:5; 17:8; 20:12,15.

  Wie dankbar dürfen wir heute sein, dass wir unsere Rettung nicht verlieren können, weil wir mit dem heiligen Geist versiegelt sind (Eph.1:13; siehe auch Röm.8:30).

 

30 Ich bin gedemütigt und (voller) Schmerzen,

(aber) Deine Rettung, Elohim, macht mich überragend fest.

31 Ich lobe den Namen Elohims im Lied,

und ich erhöhe Ihn in Dank.

32 Und (dies gefällt) Jewe wohler als ein Stier,

ein Jungstier, gehörnt und mit gespaltenen (Klauen).

33 Demütige sehen es, sie freuen sich;

(diese seid ihr, die ihr) nach Elohim forscht,

und euer Herz lebt (auf)!

34 Denn Jewe hört auf den Bedürftigen,

und Seine Gebundenen verachtet Er nicht.

35 Ihn loben Himmel und Erdland,

die Meere und alles, was sich in ihnen regt.

36 Denn Elohim rettet Zion,

und Er erbaut die Städte Judas (wieder),

und sie wohnen dort und nehmen sie rechtmäßig in Besitz.

37 Und der Same Seiner Diener (erhält) sie (die Stadt Jerusalem, Zion) zum Losteil,

und die Seinen Namen Liebenden wohnen in ihr.

 

  Wenn auch David gedemütigt war und Schmerzen litt, so spricht die Heilige Schrift gleichwohl und im Grunde von Jesus Christus (Joh.5:39), der verachtet und ein Mann der Schmerzen war (Jes.53:3).

  Mehrfach betont die Schrift, dass Dank Jewe besser gefällt als Tieropfer (1.Sam.15:22; Ps.40:7; 51:18,19; Heb.10:5).

  Dem König David lagen Lobpreis, Dank und Verherrlichung Jewes sehr am Herzen. So ist er auch ein Vorbild für uns, die wir noch mehr Grund dazu haben, da wir mit überströmender Gnade und allem Segen inmitten der Überhimmlischen in Christus Jesus beschenkt sind (Eph.1:3).

  Die Himmel, die Erde und das Meer preisen unseren herrlichen Gott und Vater und Seinen Sohn. Und jedes Geschöpf wird sprechen: »Dem auf dem Thron Sitzenden, dem Lämmlein, sei die Segnung, Ehre, Verherrlichung und (Regierungs-)Gewalt für die Äonen der Äonen!« (Off.5:13).

  Und dass Jerusalem wieder aufgebaut werden und das wiedergezeugte Israel in einem gesegneten Land wohnen wird, davon sprechen alle Propheten, denn »unbereubar sind die Gnadengaben und die Berufung Gottes« (Röm.11:29). Jesus wird Seinen Auserwählten alle Verheißungen erfüllen. Und Israel wird ein Segen für alle Nationen sein (Sach.8:13; Mat.28:19).

 

 

Psalm 70 - 72

 

Psalm 70

 

Dem Chorleiter

Von David. Zum Gedenken

2 Elohim, (komme, ) um mich zu beschützen!

Jewe, eile mir zu Hilfe!

3 Beschämt und entwürdigt werden, die meine Seele suchen,

nach hinten weggewendet und zuschanden werden,

die Gefallen haben an Bösem gegen mich.

4 Wegkehren werden sich infolge ihrer Beschämung,

die (da zu mir) sprechen: Ha, ha!

5 (Voller) Wonne sein und sich in Dir freuen

werden alle Dich Suchenden,

und die Deine Rettung Liebenden sprechen stets:

Groß ist Elohim!

6 Ich aber bin ein Gedemütigter und Bedürftiger;

Elohim, eile zu mir!

Meine Hilfe und der mich entrinnen lässt, bist Du.

Jewe, verziehe nicht!

 

  Dieses Loblied ist eine Bitte um schnelle Hilfe, Jewe möge nicht verziehen. Und wieder wird deutlich, dass David und mithin auch sein Volk zunächst den Leidensweg gehen müssen, bis die Hilfe durch den Messias Jesus eintrifft.

  Da dieser Psalm fast wörtlich mit Psalm 40:14-18 übereinstimmt, darf auf die dortigen Ausführungen verwiesen werden.

  Auch wir lieben die Rettung durch Jewe, wir lieben das Erscheinen unseres Herrn und Hauptes Jesus Christus (2.Tim.4:8). Ständig harren wir auf den herrlichen Tag Christi, den Tag unserer Verwandlung in Sein Bild (1.Kor.15:51; Röm.8:29) und Entrückung zu Ihm hin in die Luft (1.Thess.4:17). »Jewe, verziehe nicht!« Herr Jesus, komme bald!

 

Psalm 71

 

1 In Dir, Jewe, berge ich mich,

nicht möge ich beschämt werden für äonisch.

2 In Deiner Rechtfertigung beschützt Du mich

und lässt mich entrinnen;

recke Dein Ohr zu mir und rette mich.

3 Werde mir zum Felsen, zum Gehege,

(wo ich) stets hinkommen (kann).

Du gebietest, mich zu retten,

denn mein Steilfels und meine Jagdburg bist Du.

4 Mein Elohim, (mach) mich entrinnen aus der Hand des Frevlers,

aus der Hand des Arges Zufügenden und (Gewalttat) Ausgärenden.

5 Denn Du bist mein Erharrtes,

(Du,) Jewe, mein Herr,

meine Sicherheit von meiner Jugend an.

6 Auf Dich stütze ich mich vom Mutterleib an,

und vom Schoß meiner Mutter an bist Du mein (aus allen Situationen) Entbindender.

In Dir ist mein Lobpreis allezeit!

 

  Der in höherem Alter stehende Psalmist hat die Treue Jewes, seines Elohims, über viele Jahre hinweg erfahren. So ist er voller Lobpreis.

  Vers eins zeigt, dass er sich nicht nur für dieses Leben auf Jewe stützt; für ihn ist es sehr wichtig, wo er die beiden kommenden, herrlichen Äonen verbringt, im Tode oder im Leben. »Wenn wir nur für dieses Leben unsere Erwartung auf Christus gesetzt haben, sind wir die erbarmungswürdigsten unter allen Menschen« (1.Kor.15:19).

  Welch eine Glaubensgewissheit spricht doch aus der Aussage: »Du gebietest, mich zu retten.« In diesem Wollen und Tun Gottes wissen wir, dass wir Gerettete sind und dass Er »will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen« (1.Tim.2:4).

  Vom Mutterleib an lernte der Psalmist zu vertrauen, zunächst auf seine Eltern, die gewissermaßen an Gottes Stelle standen, dann aber auf den alles in Seiner Hand Haltenden und allen Halt Gebenden, den alles bewirkenden El (Eph.1:11). Dieser ist auch der SchDI, punktiert SchaDaJ, der Allgenugsame, der allen die volle Genüge gibt.

 

7 Wie ein (Wunder-)Zeichen wurde ich für viele,

und Du bist die Stärke meiner Bergung.

8 Erfüllt ist mein Mund mit Dich Lobendem,

mit Dich Zierendem all den Tag.

9 Verwirf mich nicht zur Zeit des Alters,

verlass mich nicht, wenn meine Kraft vergeht.

10 Denn meine Feinde sprechen über mich,

und die meine Seele bewachen (belauern), beraten sich miteinander

11 und sprechen: Elohim hat ihn verlassen,

verfolgt und ergreift ihn,

denn da ist kein Beschützer.

12 Elohim, sei nicht fern von mir,

mein Elohim, eile mir zu Hilfe!

 

  Wie ein Wunderzeichen oder wie ein Beweis für die Macht Jewes wurde dieser treue Gläubige für viele, weil Jewe ihn über lange Jahre hin  nie verlassen hatte. Und da er sich in Jewe und dessen Stärke barg, war er auch ein Vorbild für das ganze Volk geworden.

  Doch jetzt scheint es seinen Gegnern, dass Jewe ihn verlassen habe, sodass sie ich ergreifen können. Der Psalmist aber ruft Jewe wieder um Hilfe an. Und es wird geschehen, dass der Allmächtige ihn auch im Alter trägt (Jes.46:4).

 

13 Beschämt werden und vergehen werden,

die meine Seele anklagen,

in Schmach und Schande hüllen sich,

die nach Bösem für mich suchen.

14 Ich aber, stets warte ich,

und ich mehre all Dein Lob.

15 Mein Mund erzählt von Deiner Rechtfertigung,

all den Tag von Deiner Rettung,

ich vermag sie nicht zu zählen.

16 Ich komme als Ermächtigter Jewes, meines Herrn,

ich veranlasse, dass man Deiner Rechtfertigung gedenkt, Deiner allein.

17 Elohim, Du belehrst mich von meinen Jugendzeiten an,

und bis hierher (bis heute) berichte ich über Deine Wunder.

18 Und auch noch, wenn ich alt und grauhaarig bin,

Elohim, verlasse mich nicht,

bis ich über Deinen Arm (Deine Macht) der (nächsten) Generation berichte,

allen, die noch kommen, über Deine Macht.

 

  Der Verfasser des Psalms ist ein Zeuge der Rechtfertigung und unzähliger Rettungen (Vers 15). »Aus der Überfülle des Herzens spricht sein Mund« (Luk.6:45). Nie endet sein Lobpreis.

  Jeder Gläubige ist ein Gesandter des Herrn und ermächtigt (Vers 16), das Evangelium zu verkünden. Im Grunde kann er gar nicht anders. »Ich glaube, darum spreche ich auch« (2.Kor.4:13; Ps.116:10).

  Der von Jugend an unterwiesene Psalmist hatte allezeit die Herrlichkeit und Macht Jewes bekannt gemacht. Dies will er jetzt in seinem Alter noch weiterhin tun, damit auch die nächsten Generationen zu einem festen Glauben gelangen.

 

19 Und Deine Rechtfertigung, Elohim, (reicht) bis zur Höhe,

der Du Großes getan, Elohim – wer ist wie Du?

20 Der Du uns viele und böse Bedrängnisse hast sehen lassen,

Du belebst uns wieder,

und aus den Tumulten des Erdlands führst Du uns wieder hinauf.

21 Du wirst meine Größe mehren und umgibst mich,

Du tröstest mich.

22 Auch ich, ich danke Dir mit dem Lauteninstrument,

mit (der Erhebung) Deiner Wahrheit, Elohims;

ich will Dir psalmen mit der Harfe,

(Du) Heiliger Israels.

23 Es jubeln meine Lippen, denn ich will Dir psalmen,

und meine Seele, die Du losgekauft hast.

24 Auch meine Zunge murmelt (redet sinnend) den ganzen Tag von Deiner Rechtfertigung;

denn beschämt, denn entwürdigt sind, die Böses für mich suchen.

 

  »Elohim – wer ist wie Du?" – (Vers 19; 2.Mose 15:11; Ps.35:10). Die Antwort steht in Psalm 86:8: »Keiner ist wie Du!« »Mit wem könntet ihr Mich vergleichen, und wem wäre Ich gleichwertig?, spricht der Heilige« (Jes.40:25). »Ich bin Jewe, und da ist sonst keiner; außer Mir ist kein Elohim …, der das Licht formt und die Finsternis erschafft, der Frieden bewirkt und das Böse erschafft; Ich, Jewe, mache all dieses« (Jes.45:5,7).»Mein Ratschluss ersteht, und alles, was Mir wohlgefällt, tue Ich« (Jes.46:10; Ps.135:6). »Er bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens« (Eph.1:11).

  Er wird Israel wieder beleben und aus Drangsalen wie auch aus dem Tode wieder hinaufführen (Vers 20).

  Er wird die Größe und Hoheit des Lobsängers mehren (Vers 21), wird jener doch ein »Sohn der Auferstehung« sein, der nicht mehr sterben kann (Luk.20:36), und dem Herrn Jesus Christus gleichen (1.Joh.3:2). Auch des Volkes Israel Größe und Pracht wird gemehrt werden, denn es wird die oberste der Nationen sein und immer nur aufwärts steigen (5.Mose 28:1,13).

  Der Lobpreis sei dem Heiligen Israels (Vers 22)! Dieser Heilige ist Jesus, der Sohn Gottes, dem der Vater alle Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben hat (Mat.28:18) und der Seinem Volk Israel alle Verheißungen erfüllen wird. Er, der Messias, wird als König für die Äonen der Äonen herrschen (Off.11:15). »Er ist die Ausstrahlung Seiner (Gottes) Herrlichkeit und das Gepräge Seines Wesens und trägt das All durch Sein machtvolles Wort« (Heb.1:3).

 

Psalm 72

 

Von Salomo

1 Elohim, gib dem König Deine Rechtsprechungen

und Deine Rechtfertigung dem Sohn des Königs!

2 Er verwalte Dein Volk dem Recht gemäß in Gerechtigkeit

und Deine Gedemütigten in Rechterweisung.

3 (Dann) tragen die Berge Wohlstand für das Volk

und die Hügel infolge der Rechtfertigung.

4 Er erweist den Gedemütigten des Volkes Recht,

rettet die Söhne des Bedürftigen

und zermalmt den Erpresser.

5 (Man) fürchtet Dich (dann) beim Scheinen der Sonne

und angesichts des Mondes, Generation um Generationen.

6 Er (kommt) wie Regen herab auf die gemähte (Flur),

wie ein Mehrung (bringender Guss),

(ja wie) Regenschauer auf das Erdland.

7 In Seinen Tagen knospt der Gerechte

und großer Friede ist,

bis der Mond nicht mehr ist.

 

  Dieses Loblied mag man zur Inthronisierung Salomos und anderer frommen Könige gespielt haben. Es ist ein Gebet, eine Bitte um ein gerechtes Regieren des Königs und seines Sohnes. Dann werden das Volk und das Land aufblühen. Bei näherer Betrachtung wird darüber hinaus aber sehr deutlich, dass all der Segen sich nur unter Jesus, dem Messias, entfalten kann. Nur Er erfüllt diese Worte im vollen Sinn.

  Wer ist der Sohn des Königs (Vers 1)? Jesus, der König der Könige und Herr der Herren (2.Sam.7:12-14; Jes.11:1-10; Jer.23:5; 33:15; Ps.132:11). Nur Er bringt bleibende Gerechtigkeit sowie Frieden und Wohlstand für Israel.

  »Gerechtigkeit ist der Gürtel Seiner Lenden und Treue der Gürtel Seiner Weichen« (Jes.11:5). Der auf dem »weißen Pferd Sitzende heißt »Treu und Wahrhaftig«, denn Er richtet und streitet mit Gerechtigkeit« (Off.19:11).

  »Das Ausüben der Gerechtigkeit wird Wohlstand bringen und der Dienst der Rechtfertigung Ruhe und Sicherheit bis zum Äon« (Jes.32:17). Felder, Wiesen und Viehherden werden reiche Frucht tragen – ein Ausdruck des Segens Gottes (5.Mose 28:4).

  Jesus kommt auf die Erde herab wie Regen (Mat.24:30; Off.1:7). »Wie der Platzregen kommt Er zu uns« (Hos.6:3).

  Und Friede wird sein, bis der Mond nicht mehr ist (Vers 7). Dies wird während des herrlichsten Äons, dem der neuen Erde, so sein: »Die Stadt bedarf weder der Sonne noch des Mondes, um in ihr zu scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lämmlein« (Off.21:23).

 

8 Und Er waltet von Meer zu Meer

und vom Strom bis zu den Rändern des Erdlands.

9 Vor Seinem Angesicht beugen sich Abgezehrte,

und Seine Feinde schlecken Staub.

10 Die Regenten von Tarsis und der Küstenländer erstatten Geschenke,

und die Regenten Schebas und Sebas bringen Tribut dar.

11 Und alle Regenten werden sich (huldigend) vor Ihm niederwerfen,

alle Nationen werden Ihm dienen.

 

  Von Meer zu Meer waltete Salomo, vom Mittelmeer bis zum Salzmeer (Toten Meer) und darüber hinaus, und sicherlich dachte er an 1.Mose 15:18: »Deinem Samen gebe Ich dieses Erdland, vom Strom Ägyptens bis zu dem großen Strom, dem Strom Euphrat«, als er dieses Loblied schrieb. Wenn man diese Verse aber im Zusammenhang damit sieht, dass alle Regenten und alle Nationen Ihm dienen werden, ist klar, dass es sich hier um eine Verheißung im Hinblick auf den Messias handelt. Er sprach prophetisch vom Messias, dessen Herrschaft alle Meere umfasst und bis zu den letzten Grenzen des Erdlands reicht.

  Tarsis lag an der iberischen Westküste.

  Scheba, auch Saba genannt, bekannt durch die Königin von Saba (1.Kön.10:1-13; 2.Chron.9:1-12), lag am Schilfmeer.

  Seba lag im Gebiet von Kusch im Raum Äthiopien.

 

12 Denn Er beschützt den um Rettung rufenden Bedürftigen

und den Gedemütigten und den, dem kein Helfer ist.

13 Er verschont den Armen und Bedürftigen,

und die Seele der Bedürftigen rettet Er.

14 Aus Zusammenbruch und aus Gewalttat erlöst Er ihre Seele,

denn kostbar ist ihr Blut in Seinen Augen.

 

  Jesus, der gerechte König, der zudem voller Liebe und der wahre Hirte ist, kümmert Sich um die Armen, denn ihnen gibt Er Anteil am Königreich (Mat.5:3). Den Demütigen gibt Er Gnade (2.Pet.5:5).

  Er erlöst die Seinen aus aller Bedrohung und besonders aus der Gewalt des Antichristus, denn ihr Blut und mithin ihr Leben ist Ihm überaus wert und teuer. Denken wir dabei an die 144.000 Versiegelten aus den zwölf Stämmen Israels und an die in der Wildnis Juda Überlebenden (Off.7:3-8; 12:6,14; Mat.24:16). Und jene, die um Jesu willen umkommen, auch diese dürfen sich glücklich schätzen, weil sie in Seinem äonischen Königreich leben werden (Off.14:13).

 

15 Und Er (Christus) lebt

und gibt ihm (dem Armen) vom Gold Schebas

und bittet stets zu seinen (des Armen) Gunsten;

den ganzen Tag segnet Er ihn (den Armen).

16 Überfluss an Korn wird im Erdland sein,

(sogar) auf dem Gipfel der Berge;

wie im (Wald des) Libanon schüttert seine Frucht (fällt wie bei einer Erschütterung reichlich Frucht herunter).

Und sie erblühen in der Stadt wie das Kraut des Erdlands.

17 Sein (Jesu) Name besteht für äonisch,

angesichts der Sonne pflanzt sich Sein Name fort,

und man segnet sich in Ihm,

alle Nationen (preisen) Ihn glückselig.

18 Gesegnet sei Jewe Elohim, der Elohim Israels,

der da Wunder tut, Er allein!

19 Und gesegnet sei der Name Seiner Herrlichkeit für äonisch,

und mit Seiner Herrlichkeit wird das ganze Erdland erfüllt!

Amen und Amen.

20 (Abgeschlossen sind die Gebete Davids, des Sohnes Isais.)

 

  Er lebt! Er ist auferstanden! Er, Jesus, der sprach: »Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige: Auch Ich war tot, und siehe, lebendig bin Ich für die Äonen der Äonen« (Off.1:18).

  Er bittet für die Seinen (Vers 15). Sein Geist und damit Er Selbst verwendet Sich für sie beim Vater mit unausgesprochenem Ächzen (Röm.8:26,34), denn Er allein ist der Mittler zwischen Gott und den Menschen (1.Tim.2:5).

  Und Er segnet die Stadt Jerusalem und das Israel verheißene Land und all seine Bewohner.

  Jesu Name besteht für äonisch (Vers 17) und wird in den kommenden Äonen von Herzen verherrlicht. Die Gläubigen erfreuen sich des äonischen Lebens in Ihm, »denn so liebte Gott die Welt, dass Er Seinen einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht umkomme, sondern äonisches Leben habe« (Joh.3:16).

  Lobpreisen werden Ihn alle Völker (Ps.117:1; Röm.15:11). »Jesaia wiederum sagt: Es wird sein an jenem Tage: Die Wurzel Isais, der da aufsteht als Fürst der Nationen, auf Ihn werden sich die Nationen verlassen« (Röm.15:12).

  Das zweite Buch der Psalmen schließt mit Lobpreis und Verherrlichung. Jesus allein tut Wunder! Zacharias, der Vater Johannes des Täufers, äußerte sich ähnlich wie Salomo in Vers 18, als er sprach: »Gesegnet sei der Herr, der Gott Israels, weil Er Sein Volk aufsucht, ihm Erlösung verschafft und uns ein Horn der Rettung im Hause Davids, seines Knechtes, aufrichtet« (Luk.1:68).

  Jesu herrlicher Name – Jehoschua bedeutet ja »Jewe ist der Retter« – erfüllt das ganze Erdland mit Herrlichkeit (Vers 19). »Das Erdland wird mit der Erkenntnis Jewes erfüllt sein, so wie die Wasser den Meeresgrund bedecken« (Jes.11:9; Hab .2:14).

  »Unwidersprochen bleibt: Ich bin der Lebendige, und das ganze Erdland wird mit der Herrlichkeit Jewes erfüllt« (4.Mose 14:21).

 

 

Dieter Landersheim

Höhenstraße 11

65824 Schwalbach a. Ts.

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