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Das erste Buch der Könige

 

 

Davids Tod und Salomos Regierungsantritt

 

Der Bau des Tempels

 

Und die Herrlichkeit Jewes erfüllte den Tempel

 

Salomos spätere Jahre

 

Die Reichsteilung

 

Kämpfe zwischen Israel und Juda

 

Elia auf dem Karmel

 

Achabs Gewalttat an Nabot und sein Tod

 

 

 

Davids Tod und Salomos Regierungsantritt

(1. Kön. 1 + 2)

 

Einführung

 

Das erste Buch der Könige, nein, die beiden Bücher der Könige, die ursprünglich eine Einheit waren, setzen die Geschichte der Monarchie Israels dort fort, wo das zweite Buch Samuel endet. Sie messen die Könige und das Volk daran, inwieweit sie gemäß dem Gesetz des Mose taten und mithin zur Verherrlichung Jewes, des wahren Herrschers, handelten. Aufstieg und Niedergang hingen von ihrer Treue zu Jewe, dem Elohim Israels, ab.

 

 

Kapitel 1

 

Der altersschwache David

 

1 Und der König David war alt, ja hochbetagt, und man bedeckte ihn mit Gewändern, aber es wurde ihm nicht warm.

2 Da sprachen seine Diener zu ihm: Man suche meinem Herrn, dem König, eine Maid, eine Jungfrau, und sie stehe angesichts des Königs und sei seine Pflegerin, und sie liege an seinem Gewandbausch, sodass es meinem Herrn, dem König, warm wird.

3 Und man suchte eine schöne Maid innerhalb all der Grenzen Israels, und man fand Abischag, die Schunamitin (aus der Stadt Schunem im Losteil Isaschchars), und brachte sie zu dem König.

4 Und die Maid war bis zum Übermaß schön, und sie wurde zur Pflegerin des Königs und diente ihm; aber der König erkannte sie nicht.

 

Eine Wärme spendende Maid im Bett war damals eine anerkannte Therapie. So ist in Prediger 4:11 zu lesen: „Wenn zwei beieinanderliegen, haben sie's warm. Dem Einzelnen aber, wie sollte ihm warm werden?“

 

Da David keinen sexuellen Kontakt mit Abischag hatte, konnte sie nach des Königs Tod geheiratet werden (5. Mose 22:30).

 

Adonija strebt nach der Macht

 

5 Adonija aber, der Sohn der Chagit, erhob sich, sprechend: Ich, ich werde regieren! Und er bereitete sich Streitwagen und Berittene und fünfzig Mann als Läufer ihm angesichts.

6 Aber nicht hatte ihn sein Vater seine Tage hindurch betrübt (ermahnt, gerügt), dass er gesprochen hätte: „Weshalb tatest du so?“ Und auch noch er war überaus schön von Gestalt, und die Chagit hatte ihn nach Abschalom geboren.

7 Und er redete mit Joab, dem Sohn der Zeruja, und mit Abjatar, dem Priester, und sie halfen Adonja nachfolgend.

8 Aber Zadok, der Priester, und Benajahu, der Sohn Jehojadas, und Natan, der Prophet, und Schimi und Rei und die zu David gehörenden Mächtigen Männer wurden nicht mit Adonijahu gefunden.

9 Und Adonijahu opferte Kleinvieh und Rindvieh und Mastvieh bei dem Stein Sochelet („Verkrochene"), der neben Ejn Rogel („Quelle des Spions"; Ort an der Grenze von Juda und Benjamin) ist; und er rief all seine Brüder, die Söhne des Königs, und all die Mannen Judas, die Diener des Königs;

10 aber Natan, den Propheten, und Benajahu und die Mächtigen und seinen Bruder Salomo rief er nicht.

11 Da sprach Natan zu Bat-Scheba, der Mutter Salomos, sprechend: Hörtest du nicht, dass Adonijahu, der Sohn der Chagit, König geworden ist? Und David, unser Herr, erkennt (weiß) es nicht.

12 Und nun, geh hierher, ich rate dir doch einen Rat an, und mache so entkommen deine Seele und die Seele deines Sohnes Salomo.

13 Geh und komme zum König David, und du sprichst zu ihm: Hast du nicht, ja du, mein Herr, der König, deiner dich Umsorgenden geschworen, sprechend: So denn ist's: Dein Sohn Salomo wird nach mir regieren, und er, er wird auf meinem Thron sitzen! Weshalb aber ist nun Adonijahu König geworden?

14 Da! Während du noch mit dem König redest, werde ich, ja ich, dir nach kommen und deine Worte vervollständigen.

15 Da kam Bat-Scheba zum König in die Kammer – der König aber war sehr alt, und Abischag, die Schunamitin, diente dem König –,

16 und Bat-Scheba verneigte sich und warf sich dem König hin. Da sprach der König: Was ist dir?

17 Und sie sprach zu ihm: Mein Herr, du, du hast deiner dich Umsorgenden bei Jewe, deinem Elohim, geschworen: So denn ist's: Dein Sohn Salomo wird nach mir regieren, und er, er wird auf meinem Thron sitzen!

18 Und nun, da! Adonija ist König geworden! Und nun, mein Herr, du, König, nicht erkennst du es.

19 Und er opferte Stiere und Mastvieh und Kleinvieh in Menge, und er rief all die Söhne des Königs und Abjatar, den Priester, und Joab, den Fürsten des Heeres; aber Salomo, deinen Diener, rief er nicht.

20 Du aber, mein Herr, du, König, die Augen ganz Israels sind auf dich gerichtet, ihnen zu verkünden, wer nach ihm auf dem Thron meines Herrn, des Königs, sitzen wird.

21 Und es wird geschehen: Sowie mein Herr, der König, bei seinen Vätern liegt, so werden ich, ich und mein Sohn Salomo als Verfehler (befunden).

22 Und da! Während sie noch mit dem König redete, da kam Natan, der Prophet.

23 Und man berichtete dem König, sprechend: Da! Natan, der Prophet, ist’s. Und er kam zum Angesicht des Königs und warf sich dem König hin auf seine Nase zur Erde hin.

24 Und Natan sprach: Mein Herr, du, König, du, du (hast offenbar) gesprochen: „Adonijahu wird nach mir regieren, und er, er wird auf meinem Thron sitzen“,

25 denn er stieg am heutigen Tag hinab und opferte Stiere und Mastvieh und Kleinvieh in Menge, und er rief all die Söhne des Königs und die Fürsten des Heeres und Abjatar, den Priester, und da! Sie essen und trinken ihm angesichts, und sie sprachen: Es lebe der König Adonijahu!

26 Aber mich, ja mich, deinen Diener, und Zadok, den Priester, und Benajahu, den Sohn Jehojadas, und Salomo, deinen Diener, rief er nicht.

27 Wenn diese Sache von meinem Herrn, dem König, eingeleitet wurde, so ließest du deine Diener nicht erkennen, wer auf dem Thron meines Herrn, des Königs, nach ihm sitzen wird.

28 Da antwortete der König David und sprach: Ruft mir die Bat-Scheba! Und sie kam angesichts des Königs und stand angesichts des Königs.

29 Und der König schwor und sprach: Der Lebende ist Jewe, der meine Seele aus aller Drängnis losgekauft hat ‒

30 denn so wie ich dir bei Jewe, dem Elohim Israels geschworen habe, sprechend: So denn ist's: Dein Sohn Salomo wird nach mir regieren, und er, er wird an meiner statt auf meinem Thron sitzen!, so denn ist's, also werde ich es an diesem Tag tun.

31 Da verneigte sich Bat-Scheba, die Nase zur Erde hin, und warf sich dem König hin und sprach: Es lebe mein Herr, der König David, für äonisch!

 

Es geschah um das Jahr 986 v. Chr., dass sich nach Abschalom ein weiterer Sohn erhob, und zwar Adonija, („Mein Herr ist Jewe“), Davids ältester lebender Sohn. Er hatte nicht auf seines Vaters Entscheidung vertraut und ihn somit nicht geehrt, sondern sich eigenmächtig als König benannt. Er fand sogar Anhänger unter den Vertrauten Davids (Vers 7).

 

Da trat der Prophet Natan auf den Plan, gewiss im Auftrag Jewes (Vers 11). Er schaltete Bat-Scheba ein und bestätigte sogleich ihren Bericht, wie denn ja auch alle Rechtssachen auf zweier Zeugen Mund gründen sollten (5. Mose 19:15; 2. Kor 13:1).

 

Adonija hatte Natan, Benajahu und Salomo nicht zu seinem Festessen eingeladen; er sah sie vermutlich schon als „Verfehler“ (Vers 21) und Gegner. Natan wies deutlich darauf hin, dass das Leben Bat-Schebas und Salomos in Gefahr war (Vers 12), schließlich war es nicht unüblich, dass der Nachfolger eines Königs alle möglichen Rivalen umbringen ließ. Adonija hatte sie nicht eingeladen und war somit von der Pflicht eines Gastgebers befreit, das Leben seiner Gäste zu schützen.

 

Höchste Eile war geboten, und David handelte unverzüglich (Vers 30).

 

Wir erfahren erst hier (Verse 13 + 17), dass David der Bat-Scheba geschworen hatte, Salomo zu seinem Nachfolger zu machen. Dies beruht auf der dem David gegebenen Verheißung Jewes, dass Salomo das von David geplante Haus Jewes bauen werde (1. Chron. 22:9, 10; 2. Sam. 7:12, 13).

 

Der Name Salomo, hebr. SchLME, punktiert SchöLoMoH,

ist mit „Friedender“ zu übertragen.

 

Die Salbung Salomos zum König

 

32 Und der König David sprach: Ruft mir Zadok, den Priester, und Natan, den Propheten, und Benajahu, den Sohn Jehojadas. Und sie kamen angesichts des König.

33 Und der König sprach zu ihnen: Nehmt mit euch die Diener eures Herrn, und ihr lasst meinen Sohn Salomo auf der Mauleselin reiten, die mir (zu eigen ist), und ihr bringt ihn hinab gen Gichon (eine Quelle im Kidrontal östlich von Jerusalem).

34 Und dort salben ihn Zadok, der Priester, und Natan, der Prophet zum König über Israel; und ihr stoßt in den Schophar und sprecht: Es lebe der König Salomo!

35 Und ihr steigt hinter ihm her herauf, und er kommt und nimmt auf meinem Thron Platz, und er, er regiert an meiner statt; und ihn entbot ich, Herzog zu werden über Israel und über Juda.

36 Da antwortete Benajahu, der Sohn Jehojadas, dem König und sprach: Amen („Treulich ist’s so")! Ebenso spreche Jewe, der Elohim meines Herrn, des Königs!

37 So wie Jewe mit meinem Herrn, dem König war, ebenso sei Er mit Salomo, und Er mache seinen Thron größer als den Thron meines Herrn, des Königs David.

38 Und Zadok, der Priester, und Natan, der Prophet, und Benajahu, der Sohn Jehojadas, und die Keretiter und die Peletiter (Davids Leibwache von Philistern unter dem Befehlshaber Benajahu) stiegen hinab und ließen Salomo auf der Maultiereselin des Königs David reiten; und sie führten ihn zur Gichon hin.

39 Und Zadok, der Priester, nahm das Horn des Öls aus dem Zelt und salbte Salomo. Und sie stießen in den Schophar und all das Volk sprach: Es lebe der König Salomo!

40 Und all das Volk stieg hinter ihm her hinauf, und all das Volk, sie flöteten mit Flöten und waren mit großer Freude erfreut, und die Erde wurde gespalten (bekam Risse, barst schier) infolge ihres Jubelns.

 

David beauftragte die ihm treu gebliebenen drei höchsten Repräsentanten des Königreichs, Zadok, Natan und Benaja, Salomo in einer weihevollen Zeremonie zum König zu salben. Das Volk verstand dies als den erklärten Willen Davids. Auch der Ritt Salomos auf der höchsteigenen Mauleselin des Königs zeigte die Übertragung der Königsherrschaft an.

 

Das Öl aus dem Zelt des Zeugnisses (2. Mose 30:25), mit dem das Heiligtum samt allen Gegenständen und Geräten sowie die Priester gesalbt worden waren, symbolisierte den Geist Gottes, der mit der Salbung auf Salomo kam. Das Blasen des Schophars, des Widderhorns, fand nur zu besonderen Anlässen statt und diente hier der triumphalen öffentlichen Besiegelung der Amtseinsetzung.

 

Das Volk begleitete den feierlichen Zug hinauf nach Jerusalem mit solch einem begeisterten Jubelschreien, dass gar der Erdboden in Schwingungen geriet.

 

Die Bestürzung Adonijas

 

41 Und Adonijahu hörte es und all die Gerufenen, die bei ihm waren; und sie, sie hatten (eben) zu essen beendet. Da hörte Joab den Schall des Schophars und sprach: Weshalb dieser Schall der tumultenden (dröhnenden) Burgstadt?

42 Noch redete er, und da! Jonatan, der Sohn Abjatars, des Priesters, kam, und Adonijahu sprach: Komm, denn ein Mann der Wappnung (ein wohlausgestatteter Mann) bist du, und Gutes wirst du künden.

43 Da antwortete Jonatan und sprach zu Adonijahu: Hingegen! Unser Herr, der König David, machte Salomo zum König,

44 und der König entsandte samt ihm Zadok, den Priester, und Natan, den Propheten, und Benajahu, den Sohn Jehojadas, und die Keretiter und die Peletiter, und sie ließen ihn auf der Mauleselin des Königs reiten.

45 Und Zadok, der Priester, und Natan, der Prophet, salbten ihn an der Gichon zum König und stiegen erfreut von dort hinauf, und die Burgstadt wurde durchhallt; dies war der Schall, den ihr hörtet.

46 Und auch noch (dies): Salomo sitzt auf dem Thron der Regierung.

47 Und es kamen auch noch die Diener des Königs, unseren Herrn, den König David, zu segnen, sprechend: „Dein Elohim bereite den Namen Salomo wohl, mehr als deinen Namen, und Er mache seinen Thron groß, mehr als deinen Thron!“, und der König warf sich auf der Liege (huldigend) hin.

48 Und auch noch so sprach der König: „Gesegnet sei Jewe, der Elohim Israels, der am heutigen Tag einen auf meinem Thron Sitzenden gab, und meine Augen sehen es noch!“

49 Da zitterten und standen auf all die Gerufenen, die zu Adonijahu (gekommen waren), und sie gingen ein jeder seines Wegs.

 

Die Gruppe um Adonija war von den Ereignissen überrumpelt worden; sie waren bestürzt und sahen ein, dass sie keine Chance mehr hatten. Furchterfüllt ging ein jeder seines Wegs.

 

Adonijas Begnadigung

 

50 Und Adonijahu fürchtete sich vor dem Angesicht Salomos, und er stand auf und ging und hielt (sich fest) an den Hörnern des Altars.

51 Und dem Salomo wurde berichtet, sprechend: Da! Adonijahu fürchtet den König Salomo, und da! Er erfasste die Hörner des Altars, sprechend: Es schwöre mir, wie’s diesem Tag (zukommt), der König Salomo; (wehe), wenn er seinen Diener mit dem Schwert tötet!

52 Und Salomo sprach: Wenn er als Sohn der Wappnung (des Schutzes und der Hilfe) (befunden) wird, wird keines von seinem Haar zur Erde hin fallen, wenn aber Böses in ihm gefunden wird, so stirbt er.

53 Und der König Salomo entsandte (zu ihm), und sie brachten ihn von dem Altar hinab. Und er kam und warf sich dem König Salomo hin; und Salomo sprach zu ihm: Gehe zu deinem Haus.

 

Der Brandopferaltar im Vorhof des Zeltes des Zeugnisses hatte Hörner an seinen vier Ecken (2. Mose 27:2). Es war Brauch, dort Schutz zu suchen und auf Vergebung seitens des Rächers zu hoffen, zumal man sich in den Bereich der Gnade Jewes begeben hatte. Salomo hätte Adonija sofort zu Recht hinrichten lassen können, strebte aber Versöhnung an und verschonte ihn unter der Bedingung eines würdigen und loyalen, das Königreich fördernden Verhaltens.

 

 

Kapitel 2

 

Davids letzte Anweisungen und sein Tod

 

1 Und es nahten die Tage Davids, zu sterben. Da gebot er seinem Sohn Salomo, sprechend:

2 Ich wandle den Weg aller der Erde, aber du mögest Halt haben und als Mann (befunden) werden.

3 Und du hütest (achtest sorgfältig darauf), (ja hast die dir) obliegende Hut (Wachaufgabe), in Seinen Wegen zu gehen, Seine Satzungen, Seine Gebote und Seine Rechtsetzungen und seine Zeugnisse zu hüten gemäß dem in der Zielanweisung (Tora) Moses Aufgeschriebenen, damit du klug wirst in allem, was du tust, und überall, wohin du dich wendest,

4 damit Jewe Sein Wort erstehen macht (verwirklicht), das Er über mich geredet hat, sprechend: Wenn deine Söhne ihren Weg hüten, Mir angesichts in der Wahrheit zu gehen mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele – (ja so) sprechend) ¬, so wird dir kein Mann von dem Thron Israels abgeschnitten werden.

5 Und auch noch (dies): Du, du erkennst (weißt), was mir Joab angetan hat, der Sohn der Zeruja, was er den zwei Fürsten der Heere Israels angetan hat: dem Abner, dem Sohn Ners, und dem Amasa, dem Sohn Jeters, ja dass er sie umbrachte und (mitten) im Frieden Streitblut legte und Streitblut an die Umschürzung seiner Lenden gab und an seine Sandalen an seinen Füßen.

6 Und so tust du gemäß deiner Weisheit, und nicht lässt du sein graues Haar im Frieden zum Scheol (Ungewahrbares, Totenreich) hinabsteigen.

7 Aber den Söhnen Barsilajs, des Gileaditers, tust du Huld, und sie sollen inmitten der an deinem Tisch Essenden sein, denn ebenso nahten sie mir in der Zeit meines Entweichens weg vom Angesicht deines Bruders Abschalom.

8 Und da! Bei dir ist Schimi, der Sohn Geras, der Benjaminiter, aus Bachurim, und er, er verfluchte mich mit beträchtlichem Fluch am Tag meines Gehens gen Machanajim; aber er, er stieg dann hinab, mir am Jordan zu begegnen, und ich schwor ihm bei Jewe, sprechend: (Wehe), wenn ich dich mit dem Schwert töte!

9 Nun aber, entschulde ihm nicht, denn ein weiser Mann bist du, und du wirst erkennen, was du ihm zu tun hast, sodass du sein graues Haar mit Blut zum Scheol hinabsteigen lässt.

10 Und David legte sich zu seinen Vätern (im Jahr 985 v. Chr.) und wurde in der Stadt Davids begraben.

11 Und die Tage, die David über Israel regierte, waren vierzig Jahre; in Chebron regierte er sieben Jahre, und in Jerusalem regierte er dreiunddreißig Jahre.

12 Und Salomo saß auf dem Thron seines Vaters David, und seine Königsherrschaft war überaus bereitet (wohlgegründet, befähigt).

 

Es war ein schöner Brauch, dass ein Patriarch vor seinem Tod den Söhnen segensreiche Wegweisung gab. So legte nun auch David seinem Sohn Salomo Wichtiges ans Herz.

 

Halt möge Salomo haben und ein Mann sein (Vers 2). Halt hatte, wer sich durch das Wort Jewes gekräftigt hatte. Als Mann wurde befunden, wer aufgrund der Tora den Willen Jewes tat und zur Verherrlichung Jewes handelte und wandelte. Nachdrücklich wies David Salomo an, die Tora in allen Punkten zu beachten (Vers 3). Sie vermittelte dem König Klugheit und Weisheit (5. Mose 29:8). Der König sollte eine eigene Abschrift der Tora besitzen und alle Tage darin lesen (5. Mose 17:18, 19). Vom Aufgeschriebenen dürfte man weder zur Rechten noch zur Linken abweichen (5. Mose 17:20).

 

Wenn die Nachkommen Davids Jewe mit ganzem Herzen und ganzer Seele dienen würden, dann würde Jewe die dem David gegebenen Verheißungen erfüllen (Vers 4), insbesondere dass der Thron Israels bis hinein in den Äon des Königreichs bestehen bleibt (2. Sam. 7:11 - 16; 1. Chron. 17:11 - 14; 22:9).

 

Ja, dann würde kein Mann vom Thron Israels abgeschnitten werden (Vers 4 b). Viele Könige wurden bereits abgeschnitten, und heute ist Israel verworfen (Röm. 11:15) und gibt es weder einen Thron noch einen König Israels. – Bis der König Jesus, der Messias, der Sohn Gottes, wieder zu Israel kommt und Sein Königreich aufrichtet.

 

Weiteres bedurfte der Regelung:

 

Joab, der überaus fähige, aber skrupellose Feldherr, sollte von der Gerechtigkeit eingeholt werden (Verse 5 + 6). Er hatte Abner, den Fürsten des Heeres Israels (2. Sam. 3:27), und Amassa, den Fürsten des Heeres Judas (2. Sam. 17:25; 20:10), ermordet.

 

Barsilaj hatte David und seine Leute auf der Flucht vor Abschalom versorgt (2. Sam. 17:27 - 29; 19:32, 33). Seinen Söhnen sollte dementsprechend vergolten werden (Vers 7).

 

Schimi hatte den König David verflucht (2. Sam. 16:5 - 8). Majestätsbeleidigung war ein schwerer Gesetzesverstoß (2. Mose 22:27). David hatte ihm Gnade gewährt (2. Sam. 19:17 - 24). Dies galt, solange David lebte; jetzt aber musste das Verbrechen gesühnt werden (Verse 8 + 9).

 

Vierzig Jahre hatte David über Israel regiert, von 1025 bis 985 v. Chr.; nun starb er im Alter von siebzig Jahren (2. Sam. 5:4). Ein großer Mann war nicht mehr. Er hatte seine Stärken und seine Schwächen, war durch Höhen und Tiefen gegangen, was ihn aber so bedeutend machte, war, dass er ein Mann nach dem Herzen Jewes war (1. Sam. 13:14).

 

Adonijas Verurteilung zum Tode

 

13 Und Adonijahu, der Sohn der Chagit, kam zu Bat-Scheba, der Mutter Salomos; und sie sprach: Kommst du in Frieden? Und er sprach: In Frieden. 14 Und er sprach: Ein Wort von mir an dich. Und sie sprach: Rede.

15 Da sprach er: Du, du erkennst, dass mir die Regierung zuteilwurde und all Israel sein Angesicht auf mich richtete, dass ich regiere; aber die Herrschaft wandte sich und wurde meinem Bruder zuteil, denn von Jewe war sie ihm geworden.

16 Und nun, das Einzige, was ich von dir erfrage, ja erfrage ¬ weise mein Angesicht nicht zurück. Da sprach sie zu ihm: Rede.

17 Und er sprach: Sprich doch zum König Salomo, denn er wird dein Angesicht nicht zurückweisen, dass er mir Abischag, die Schunamitin, zur Frau gebe.

18 Und Bat-Scheba sprach: Gut, ich, ich rede deinetwegen zum König.

19 Und Bat-Scheba kam zum König Salomo, aufgrund von Adonijahu zu ihm zu reden. Und der König stand auf, ihr zu begegnen, und warf sich ihr hin und setzte sich dann auf seinen Thron. Und er ließ einen Thron für die Mutter des Königs hinstellen, und sie saß zu seiner Rechten.

20 Und sie sprach: Ein Kleines erfrage, ja erfrage ich von dir, weise mein Angesicht nicht zurück. Und der König sprach zu ihr: Erfrage, meine Mutter, denn ich werde dein Angesicht nicht zurückweisen.

21 Und sie sprach: Möge Abischag, die Schunamitin, dem Adonijahu, deinem Bruder zur Frau gegeben werden!

22 Da antwortete der König Salomo und sprach zu seiner Mutter: Und warum erfragst du (nur) Abischag, die Schunamitin, für Adonijahu? Erfrage für ihn auch die Herrschaft, denn er ist mein Bruder, älter als ich, und erfrage sie für ihn und für Abjatar, den Priester, und für Joab, den Sohn der Zeruja!

23 Und der König Salomo schwor bei Jewe, sprechend: So tue mir Elohim (etwas an), und so fahre Er fort, wenn Adonijahu dieses Wort nicht gegen seine Seele geredet hat!

24 Und nun, bei Jewe, dem Lebenden, der mich bereitete und mir den Sitz auf dem Thron meines Vaters David (gab) und der mir ein Haus (eine Dynastie) bereitete, so wie Er geredet hat, so denn ist’s: Am heutigen Tag wird Adonijahu getötet!

25 Und der König Salomo sandte hin durch Benajahu, den Sohn Jehojadas, und er kam ihm entgegen, und jener starb.

 

Starb ein König, fiel sein Harem an seinen Nachfolger. Das bedeutete aber auch, dass, wer die Frauen des früheren Königs hatte, der neue König war. Das Wahnhafte Adonijas war, eine dieser Frauen zu begehren und sich damit gewissermaßen eine Königswürde zuzulegen, ja die Würde des Königs Salomo zu schmälern. Er meinte immer noch, dass der Thron eigentlich ihm zustand (Vers 15). So musste Adonija zu Recht sterben. Dass Abischag Jungfrau geblieben war und somit geheiratet werden konnte. (5. Mose 22:30), spielt keine Rolle.

 

Abjatars Absetzung

 

26 Und zu dem Priester Abjater sprach der König: Geh gen Anatot auf deine Gefilde, denn ein Mann des Todes bist du! Aber an diesem Tag töte ich dich nicht, denn du trugst die Lade Jewes, meines Herrn, angesichts meines Vaters David, und du demütigtest dich in allem, worin mein Vater sich demütigte. 27 Und so vertrieb Salomo den Abjatar, weg davon, Priester für Jewe zu sein, um das Wort zu erfüllen, das Er in Schilo über das Haus Elis geredet hatte.

 

Abjatar hatte Adonijas Bestrebungen, König zu werden, unterstützt (1:7; 2:22). Aber töten wollte Salomo ihn nicht, weil er viele Jahre ordentlich gedient wie auch mit David gelitten hatte.

 

Mit der Absetzung und Verbannung Abjatars erfüllte sich das Wort Jewes aus 1. Samuel 2:31 an den Priester Eli, der 1120 v. Chr. starb, dass seine priesterliche Linie wegen der Untaten seiner Söhne enden werde.

 

Joabs Hinrichtung

 

28 Und die Kunde kam zu Joab, denn er hatte sich dem Adonija nach gestreckt, aber dem Abschalom nach hatte er sich nicht gestreckt. Und Joab floh zum Zelt Jewes und hielt (umfasste) die Hörner des Altars.

29 Und dem König Salomo wurde berichtet, dass Joab zum Zelt Jewes geflohen war, und da! Er war neben dem Altar. Da entsandte Salomo Benajahu, den Sohn Jehojadas, sprechend: Geh, (komme) ihm entgegen.

30 Und Benajahu kam zum Zelt Jewes und sprach zu ihm: So spricht der König: Geh hinaus! Er aber sprach: Nicht so, denn hier will ich sterben. Da brachte Benajahu dem König den Bericht, sprechend: So redete Joab, und so antwortete er mir.

31 Und der König sprach zu ihm: Tue so wie geredet hat, und (komme) ihm entgegen, und du begräbst ihn; und so nimmst du das unbegründet (ausgeschüttete) Blut weg, das Joab ausgeschüttet hat, nimmst es weg von mir und weg vom Haus meines Vaters.

32 Und Jewe bringt seine Blutschuld zurück auf sein Haupt, da er den zwei Mannen entgegenkam, die Gerechte und Gute waren, mehr als er, und sie mit dem Schwert umbrachte ¬ aber mein Vater David erkannte (wusste) es nicht ¬ : Abner, den Sohn Ners, den Fürsten des Heeres Israels, und Amassa, den Sohn Jeters, den Fürsten des Heeres Judas.

33 So kehren ihre Blutschulden zurück gegen das Haupt Joabs und gegen das Haupt seines Samens für äonisch, aber dem David und Seinem Samen und seinem Haus und seinem Thron wird Friede von Jewe zuteil bis zum Äon.

34 Und Benajahu, der Sohn Jehojadas, stieg hinauf und kam ihm entgegen und tötete ihn; und er wurde in seinem Haus in der Wildnis begraben.

35 Und der König gab Benajahu, den Sohn Jehojadas, an seiner statt über das Heer, und Zadok, den Priester, gab der König an Abjatars statt.

 

Nur der konnte am Altar Gnade erwarten, der versehentlich und mithin unschuldigerweise jemanden getötet hatte (2. Mose 21:13, 14). Salomo wollte zunächst nicht, dass das Blut eines Menschen am Altar vergossen werde, weshalb er gesagt hatte: „Geh hinaus!“ (Vers 30). Aber Joab wollte am Altar sterben. So nahm die Gerechtigkeit ihren Lauf.

 

Aus Vers 35 erfahren wir, dass Zadok, ein Nachkomme Eleasars, der alleinige Hohepriester geworden war. Seine priesterliche Linie wird bis hinein in den Äon des tausendjährigen Königreichs reichen (Hes. 40:46; 43:19; 44:15; 48:11).

 

Schimis Übertretung und Tod

 

36 Und der König entsandte und rief dem Schimi und sprach zu ihm: Baue dir ein Haus in Jerusalem, und du wohnst dort, und nicht gehst du von dort heraus, wohin, ja wohin auch immer.

37 Und es wird geschehen: An dem Tag, da du hinausgehst und über den Bach Kidron gehst, erkennst, ja erkennst du, dass zu sterben du sterben musst; dein Blut wird dann auf deinem Haupt sein.

38 Und Schimi sprach zum König: Gut ist das Wort; so wie mein Herr, der König, geredet hat, so wird dein Diener tun. Und Schimi wohnte in Jerusalem viele Tage.

39 Aber es geschah am Ende von drei Jahren, da entwichen zwei Diener Schimis zu Achisch, dem Sohn Maachas, dem König Gats; und man berichtete dem Schimi: Da! Deine Diener sind in Gat.

40 Da stand Schimi auf und sattelte seinen Esel und ging gen Gat zu Achisch (ein Regent der Philister), um seine Diener zu suchen; und Schimi ging und brachte seine Diener aus Gat.

41 Da wurde dem Salomo berichtet, dass Schimi von Jerusalem gen Gat gewandelt und zurückgekehrt war.

42 Da entsandte der König und rief dem Schimi und sprach zu ihm: Ließ ich dich nicht schwören bei Jewe und bezeugte gegen dich, sprechend: Am Tag deines Hinausgehens und da du wandelst, wohin, ja wohin auch immer, erkennst, ja erkennst du, dass zu sterben du sterben musst? Und du sprachst zu mir: Gut ist das Wort, ich habe es gehört.

43 Und weshalb hütetest du nicht den Schwur bei Jewe und das Gebot, das ich dir gebot?

44 Und der König sprach zu Schimi: Du, du erkennst all das Böse, das auch dein Herz erkennt, das du dem David, meinem Vater, getan hast, und Jewe bringt nun dein Böses auf dein Haupt zurück.

45 Aber der König Salomo ist gesegnet, und der Thron Davids wird wohlbereitet angesichts Jewes bis zum Äon.

46 Und der König gebot Benajahu, dem Sohn Jehojadas, und er ging hinaus und kam ihm entgegen, und jener starb. Und die Königsherrschaft gedieh in der Hand Salomos.

 

Schimi stand nicht unter Hausarrest, sondern durfte nur die Stadt Jerusalem nicht verlassen. Salomo schätzte ihn als gefährlichen Mann ein. Sollte er den Bach Kidron überqueren, würde er unter dem Stamm Benjamin einen Aufstand anzetteln können. Und nach Gat zu gehen zeigt, wie locker er die Autorität Salomos nahm. Schimis Verfluchung Davids fand nach allem Langmut Davids und Salomos nun die gerechte Vergeltung.

 

 

Der Bau des Tempels

(1. Kön. 3 - 6)


Kapitel 3


Salomos Verschwägerung mit dem Pharao

 

1 Und Salomo verschwägerte sich mit dem Pharao, dem König Ägyptens, und er nahm die Tochter des Pharaos und brachte sie zur Stadt Davids, bis er sein Haus und das Haus Jewes und die Mauer Jerusalems ringsum zu bauen vollendet hatte.
2 Nur opferte das Volk noch auf den Kuppen, denn bis zu jenen Tagen war dem Namen Jewes noch nicht ein Haus gebaut.
3 Und Salomo liebte Jewe, sodass er in den Satzungen seines Vaters David ging; nur opferte und zerräucherte er noch auf den Kuppen.

 

Der Pharao war nach neuer Chronologie Thutmosis I von der XVIII. Dynastie, der von 990 bis 978 v. Chr. regierte. Die Heirat, die politische Gründe gehabt haben dürfte, entsprach jedenfalls den damaligen freundschaftlichen Beziehungen zwischen Israel und Ägypten und stabilisierte den Frieden des Reichs.

 

Nachdem die in Vers 1 angegebenen Bauten fertiggestellt waren, baute Salomo für die Ägypterin ein eigenes Haus (7:8).

 

Opferungen außerhalb des Zeltes des Zeugnisses beziehungsweise des Tempels waren im Grunde nicht vorgesehen (3. Mose 17:3, 4), gleichwohl aber auf Jewe geweihten Altären auf den Höhen akzeptabel (2. Mose 20:24; Ri. 6:24; 13:19; 1. Sam. 7:17; 9:12), solange der Tempel noch nicht stand.

 

Salomos Wahl

 

4 Und der König ging gen Gibeon, um dort zu opfern, denn sie war die große Kuppe; tausend Hinaufzuweihende (Brandopfer) weihte Salomo auf jenem Altar hinauf.
5 In Gibeon erschien Jewe dem Salomo im Traum der Nacht, und Elohim sprach: Erfrage (erbitte)! Was soll Ich dir geben?
6 Da sprach Salomo: Du, Du tatest an deinem Diener David, meinem Vater, große Huld, so wie er Dir angesichts gewandelt ist in Wahrheit und in Rechtfertigung und in Geradheit des Herzens vor Dir, und Du hütetest (bewahrtest) ihm diese große Huld und gabst ihm einen auf seinem Thron sitzenden Sohn, wie an diesem Tag (zu ersehen ist).
7 Und nun, Jewe, mein Elohim, Du, Du machtest Deinen Diener regieren an Davids, meines Vaters, statt, ich aber bin ein kleiner Jüngling, nicht erkenne ich, hinauszugehen und hineinzukommen (frei übertragen: ich weiß nicht ein noch aus).
8 Und Dein Diener ist inmitten Deines Volks, das Du erwähltest, ein zahlreiches Volk, das nicht (gezählt und dann) zugeteilt wird und aufgrund der Menge nicht gezählt wird.
9 So gib Deinem Diener ein hörendes Herz, Deinem Volk Recht zu erweisen, zwischen Gutem und Bösem zu verstehen, denn wer kann dieses Dein schweres (großes, gewichtiges) Volk richten?
10 Und das Wort war gut in den Augen des Herrn, dass Salomo diese Sache erfragt hatte.
11 Und Elohim sprach zu ihm: Weil du diese Sache erfragtest und du dir nicht viele Tage erfragtest und du dir nicht Reichtum erfragtest und du nicht die Seele deiner Feinde erfragtest, aber du dir Verstehen erfragtest, Rechtsetzungen zu hören,

12 da! Ich tue gemäß deinen Worten. Da! Ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, dass nicht (einer) wie du vor dir war und nach dir (einer) wie du nicht ersteht.
13 Und auch noch, was du nicht erfragtest, gebe Ich dir, auch noch Reichtum, auch noch Herrlichkeit, dass nicht geworden sein wird ein Mann wie du unter den Königen alle deine Tage.
14 Und wenn du auf Meinen Wegen gehst, dass du Meine Gesetze und Meine Gebote hütest, so wie dein Vater David wandelte, so längere Ich deine Tage.
15 Und Salomo wachte auf, und da! Ein Traum war’s. Und er kam nach Jerusalem und stand angesichts der Lade des Bundes des Herrn und weihte Hinaufzuweihende hinauf und machte Friedensgaben bereit und machte ein Trinkmahl all seinen Dienern.

 

Von ganzem Herzen brachte Salomo auf der bedeutenden Kuppe in Gibeon im Losteil Benjamin überaus viele Opfer dar (Vers 4). Dort stand das Zelt des Zeugnisses mit dem von Mose gemachten Altar. Die Bundeslade aber stand in Jerusalem (Vers 15; 1. Chron. 16:37, 39; 21:29).

 

Zu jener Zeit sprach Jewe auch durch Träume (Vers 5). Dies entsprach dem zukünftigen Äon des tausendjährigen Königreichs mit seinen wundersamen Kräften (Heb. 6:5). Heute, in der dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung (Eph. 3:2), wandeln wir durch Glauben und nicht durch Wahrnehmung (2. Kor. 5:7).

 

Jewe forderte Salomo auf, seine Wünsche zu äußern. Das ist ein außerordentliches Privileg, das auch Jesus Seinen Jüngern gewährt: „Bittet, und euch wird gegeben werden“ (Mat. 7:7); „Bittet, und ihr werdet erhalten, damit eure Freude vollständig sei“ (Joh. 16:24).

Der junge und unerfahrene, etwa 22 Jahre alte Salomo antwortete in aller Demut (Vers 7). Der Demütige wird verherrlicht (Spr. 18:12). Jesus sagt: "Wer sich selbst erniedrigt, soll erhöht werden" (Mat. 23:12). Übrigens rühmte sich auch der Apostel Paulus seiner Schwachheit (2. Kor. 12:9).

Das auserwählte Volk (Vers 8; 5. Mose 7:6) wird unzählbar werden (1. Mose 13:16; 22:17), war aber zu Davids Zeiten schon sehr zahlreich geworden, sodass eine gewaltige Regierungsaufgabe auf Salomo lastete.

 

So erbat Salomo sich ein hörendes Herz und die Fähigkeit, zwischen gut und böse unterscheiden zu können (Vers 9); mit anderen Worten: Weisheit. Weisheit ist besser als Gold, Verständnis mehr Wert als Silber (Spr. 3:13, 14; 16:16).

 

Weil Salomo nichts dem Fleisch Gemäßes erbeten hatte (Vers 11), begnadete Jewe ihn mit einem weisen und verständigen Herzen, das ihn wie kaum einen anderen zu jener Zeit auszeichnen sollte (Vers 12). Und darüber hinaus gab Er ihm auch noch das, was ihn nach weltlichen Maßstäben aus allen Königen herausheben sollte (Vers 13). Dementsprechend sagte unser Herr Jesus: "Suchet nun zuerst das Königreich und seine Gerechtigkeit, und man wird euch dies alles hinzufügen“ (Mat. 6:33; Luk. 12:31).

 

Ein langes Leben aber würde Salomo nur dann haben, wenn er die Bedingung des Verses 14 erfülle, nämlich getreu der Tora zu wandeln und zu handeln.

 

Nach Jerusalem zurückgekehrt, begab König Salomo sich zur Bundeslade (Vers 15), die gewiss in einem Zelt stand. Er durfte diese allerheiligste Stätte nicht betreten, sondern betete mit dem Blick darauf an. Außerdem brachte er wieder Opfer dar und ließ all seine Diener an seiner Freude teilhaben.

 

Salomos weises Urteil

 

16 Damals kamen zwei hurende Frauen zum König, und sie nahmen ihm angesichts Stand.
17 Und die eine Frau sprach: Bitte, mein Herr, ich und diese Frau wohnen in einem Haus, und ich gebar bei ihr im Haus.
18 Und es begab sich am dritten Tag nach meinem Gebären, da gebar auch noch diese Frau; und wir waren zusammen, kein Fremder war mit uns im Haus, ja außer uns beiden (war niemand) im Haus.
19 Und der Sohn dieser Frau starb des Nachts, da sie auf ihm gelegen hatte.
20 Und sie stand auf in der Mitte der Nacht und nahm meinen Sohn neben mir weg – und deine Magd schlief – und legte ihn an ihren Gewandbausch, und ihren toten Sohn legte sie an meinen Gewandbausch (oder: Busen).
21 Und ich stand am Morgen auf, meinen Sohn zu säugen, und da! Er war gestorben; aber als ich ihn am Morgen besser sah, und da! Er war nicht mein Sohn, den ich geboren hatte.
22 Da sprach die andere Frau: Nicht ist’s so, denn mein Sohn ist der lebende, und dein Sohn der tote! Diese aber sprach: Nicht ist’s so, denn dein Sohn ist der tote und mein Sohn der lebende! Und so redeten sie angesichts des Königs.
23 Da sprach der König: Diese spricht: Dies ist mein Sohn, der lebende, und dein Sohn ist der tote!, und die andere spricht: Nicht ist’s so, denn dein Sohn ist der tote und mein Sohn der lebende!

24 Und der König sprach: Nehmt mir ein Schwert! Und man brachte das Schwert angesichts des Königs.
25 Und der König sprach: Zertrennt den lebenden Geborenen zu zwei Teilen und gebt der einen die Hälfte und der anderen die Hälfte.
26 Da sprach die Frau, deren Sohn der lebende war, zum König – denn es erwallte ihr Erbarmen über ihren Sohn –, und sie sprach: Bitte, mein Herr, gebt ihr den lebenden Geborenen, aber tötet, ja tötet ihn nicht! Aber die andere sprach: Sowohl mir als auch dir werde er nicht; zertrennt ihn!
27 Da antwortete der König und sprach: Gebt jener den lebenden Geborenen, und tötet, ja tötet ihn nicht; sie ist seine Mutter.
28 Und all Israel hörte den Rechtsspruch, mit welchem der König gerichtet (Recht gesetzt) hatte, und sie fürchteten sich aufgrund des Angesichts des Königs, denn sie sahen, dass die Weisheit Elohims in seinem Inneren war, Recht zu sprechen.

 

Gelegenheit macht Diebe! Und besondere Vorfälle führen dazu, dass offenbar wird, was im Herzen des Menschen ist.

Es war ohnehin geboten, Jewe und den König zu fürchten (Spr. 24:21; 1. Pet. 2:13, 17), dieses Ereignis aber wurde dem Volk zum besonderen Antrieb, dies zu tun. Es erkannte, dass Salomos Weisheit von Jewe war. Heute ist es nicht anders: Zur Weisheit ist uns Christus gemacht (1. Kor. 1:30; Kol. 2:3).

 

 

Kapitel 4

 

Salomos Fürsten, Priester und Beamte

 

1 So war der König Salomo der König über ganz Israel.

2 Und die Fürsten, die ihm zugehörten, waren diese: Asarjahu, der Sohn Zadoks, war der Priester;
3 Elichoreph und Achijah, die Söhne Schischas, waren Schreiber (Dokumentatoren); Jehoschaphat, der Sohn Achiluds, war der Kanzler;

4 und Benajahu, der Sohn Jehojadas, war über das Heer; und Zadok und Abjatar waren Priester;

5 und Asarjahu, der Sohn Natans, war über den Beamten; und Sabud, der Sohn Natans, der Priester, war Gefährte des Königs;
6 und Achischar war über das Haus; und Adoniram, der Sohn Abdas, war über die Fronschaft.
7 Und dem Salomo waren zwölf Beamte (Amtsvögte) über all Israel, und sie bevorrateten (versorgten) den König und sein Haus; einen Monat im Jahr oblag es jedem Einzelnen zu bevorraten.
8 Und dies sind ihre Namen: Ben-Chur im Bergigen Ephraims;
9 Ben-Deker in Makaz und in Schaalbim und Bejt Schemesch und Eljon Bejt Chanan;
10 Ben-Chesed in Arubot, ihm war Socho und all das Land Chepher;
11 Ben-Abinadab, ihm war all die Opferstätte Dors; Taphat, die Tochter Salomos, wurde ihm zur Frau.
12 Baana, dem Sohn Achiluds, war Tanach und Megido und all Bejt Schean, die neben Zaretana unterhalb der Jisreal gelegen, von Bejt Schean bis Abel Mechola, bis jenseits zu Jokmeam hin;
13 Ben-Geber in Ramot Gilead, ihm waren die belebten (bewohnten) (Städte) Jairs, des Sohnes Manasses, die in Gilead sind, ihm war der Distrikt Argob zu eigen, der in Basan ist, sechzig große Städte mit Mauer und Torriegel aus Kupfer;

14 Achinadab, der Sohn Idos, war gen Machanajim zu;
15 Achimaaz war in Naphtali; auch noch er hatte eine Tochter Salomos, Bassemat, zur Frau genommen.
16 Baana, der Sohn Chuschajs, war in Ascher und Bealot;
17 Jehoschaphat, der Sohn Paruachs, war in Issaschchar;
18 Schimi, der Sohn Elas, war in Benjamin;
19 Geber, der Sohn Uris, war im Land Gilead, dem Land Sichons, des Königs des Amoriters, und Ogs, des Königs des Basan, und (nur dieser) eine Amtsvogt war’s, der in diesem Land war.
20 Juda und Israel waren zahlreich wie der Sand, der am Meer ist, dass es viele waren; und sie aßen und tranken und freuten sich.

 

Die gewaltige Ausdehnung der Staatsgrenze Israels, das angewachsene Heer und die Bauten Salomos erforderten eine straffe Verwaltung und viel Geld. Die Amtsvögte waren beauftragt, die nötigen Steuern einzuziehen. Dass Juda von den Steuern befreit war, wie die obige Aufstellung vermuten lässt – Juda ist nicht erwähnt –, musste über kurz oder lang zu Streitigkeiten führen.

 

 

Kapitel 5

 

Salomos Macht und Weisheit

 

1 Und Salomo wurde Herrscher über all die Königtümer vom Strom Euphrat bis zum Land der Philister und bis zur Grenze Ägyptens; sie brachten Geschenke (Tribute) herzu und dienten Salomo alle Tage seines Lebens.
2 Und der Brotbedarf (Nahrungsmittelbedarf) Salomos für einen Tag war: dreißig Kor (Trockenhohlmaß, ca. 220 l) Feinmehl
und sechzig Kor Mehl,
3 zehn wohlgenährte Rinder und zwanzig Weiderinder und hundert von Kleinvieh, abgesehen von den Hirschen und den Gazellen und dem Damwild und den wohlgefütterten Gänsen.
4 Denn er waltete über alles jenseits des Stromes (westlich des Euphrats), von Tiphsach (Stadt am Euphrat) bis Gaza, über alle Könige jenseits des Stromes (westlich des Euphrats); und Frieden war ihm (beschieden) von all seinen Jenseitigen (Gebieten) ringsum.
5 Und Juda und Israel wohnten in Sicherheit, ein jeder unter seinem Rebstock und unter seinem Feigenbaum, von Dan bis Beer Scheba, alle Tage Salomos.
6 Und Salomo hatte 40.000 Rosseboxen für seinen Fahrzeugpark und 12.000 Berittene (Reiter).
7 Und diese Amtsvögte bevorrateten den König Salomo und jeden, der zum Tisch des Königs Salomo nahte, ein jeder in seinem Monat; nicht ließen sie eine Sache fehlen.
8 Und die Gerste und den Häcksel für die Rosse und für die Zugpferde brachten sie zu dem Ort, wo er (vmtl. der König) war, ein jeder gemäß seiner Ordnung.
9 Und Elohim gab dem Salomo Weisheit und Verständnis in überaus (großer) Menge und Herzensweite wie der Sand, der am Gestade des Meeres ist.
10 Und die Weisheit Salomos war gemehrter als die Weisheit aller Söhne des Ostens und als alle Weisheit Ägyptens.

11 Und er war weise, mehr als irgendeiner der Menschen, mehr als Ejtan, der Esrachiter (ein Nachkomme Serachs, des Sohnes Judas), und Hejman und Kalkol und Darda, die Söhne Machols (ebenfalls ein Nachkomme Serachs, des Sohnes Judas), und sein Name wurde (als hochrangig befunden) unter all den Nationen ringsum.

12 Und er redete 3.000 Vergleiche (Sprüche), und seiner Lieder wurden 1.005.
13 Und er redete über die Bäume, von der Zeder, die im Libanon ist, bis zu dem Ysop, der aus der Mauer wächst, und er redete über das Getier und über das Flatternde (Geflügelte) und über das Gerege (Gewimmel, Kriechgetier) und über die Fische.
14 Und sie kamen aus all den Völkern, um die Weisheit Salomos zu hören, von all den Königen der Erde her, die von seiner Weisheit gehört hatten.

 

Möge Salomos Weisheit zum weltweiten Lobpreis Jewes, des Elohims Israels, gedient haben! Kostproben seiner Weisheit haben wir im Buch der Sprüche und dem des Predigers sowie im „Lied der Lieder“ („Hohelied“) (Vers 12).


Salomos Weisheit würdigend, richten wir unseren Blick auf unseren Herrn Jesus Christus, der sagte: „Die Königin des Südens wird mit den Männern dieser Generation zum Gericht auferweckt werden und wird sie verurteilen; denn sie kam von den Enden der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören; und siehe, hier ist mehr als Salomo!“ (Luk. 11:31). Und sind wir in Christus nicht weiser als Salomo, die wir Gottes Weisheit in dem Gekreuzigten erkannt haben (1. Kor. 2:1 - 10)? Heute sind uns alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis in Christus erschlossen (Kol. 2:3).

 

Der riesige Regierungsbereich Salomos (Verse 1 + 4) stellte keineswegs die Erfüllung der den Patriarchen gegebenen Verheißungen dar (1. Mose 15:18; 5. Mose 11:24; Jos. 1:4), denn Israel wohnte nach wie vor nur in dem Raum von Dan bis Beer Scheba. Die anderen Völker, von Salomo regiert und tributpflichtig, waren, kein integrierter Bestandteil des auserwählten Volkes.

 

„Thutmosis I. soll in seinem 2. Regierungsjahr (988 v. Chr.) bis an den Euphrat gekommen sein und den König der Mitanni und dessen Wagentruppen in ihrem Territorium vernichtend geschlagen haben (Stele von Tombos). Es erscheint möglich, dass David ihm Truppen zur Unterstützung mitgab. Jedenfalls bestanden aufgrund der ehemaligen Kampfgemeinschaft von Schaul und Ahmose I. gegen die Hyksos-Amalekiter, die sich auch später unter David fortsetzte, freundschaftliche Beziehungen zwischen Mizrajim (Ägypten) und Jissrael. Es ist anzunehmen, dass diese Verbindung zur Verschwägerung des Schölomoh (Salomo) mit den Nachkommen von Thutmosis I. beitrug. Schölomoh wurde durch seine Heirat zum Schwager von Thutmosis II. und dehnte sein Reich bis zum Pörat (Euphrat) aus. Er übernahm damit die aramäischen Vasallen seines Vaters, Schwiegervaters und Schwagers“ (F.H. Baader: „ Chronologie der Bibel“, 3. Ausgabe, 2001, Seite 289).

 

Israel wohnte in Sicherheit, ein jeder unter seinem Rebstock und Feigenbaum (Vers 5). Erst im tausendjährigen Königreich werden sie wieder darunter sitzen, unter den symbolträchtigen Gewächsen, die Frieden und Wohlstand ausdrücken (Jes. 65:21; Mich. 4:4; Sach. 3:10).

 

Die 40.000 Rosseboxen (Vers 6) dürfen gemäß 2. Chronik 9:25 als 4.000 Pferdestände mit je 10 Pferden verstanden werden.

 

Chiram liefert Baumaterial für den Tempel

 

15 Und Chiram, der König von Tyrus, entsandte seine Diener zu Salomo, denn er hatte gehört, dass man ihn an seines Vaters statt zum König gesalbt hatte, denn Chiram war dem David all die Tage ein Liebender (Freund) gewesen.
16 Und Salomo entsandte zu Chiram, sprechend:
17 Du, du erkennst, dass mein Vater David dem Namen Jewes, seines Elohims, ein Haus nicht bauen konnte aufgrund des Angesichts des Streits, mit welchem sie ihn umkreisten, bis Jewe sie unter die Sohlen seiner Füße gab.
18 Nun aber, ein Ruhen machte mir Jewe, mein Elohim, ringsum, kein Satan (Widerwirker, Ankläger) ist da und kein böses Entgegenkommendes.
19 Und da! Ich spreche davon, dem Namen Jewes, meines Elohims, ein Haus zu bauen, so wie Jewe zu meinem Vater David geredet hatte, sprechend: Dein Sohn, den Ich an deiner statt auf deinen Thron geben werde, er, er wird Meinem Namen das Haus bauen.
20 Und nun gebiete, sodass man mir Zedern aus dem Libanon abschneidet, und meine Diener werden mit deinen Dienern (befunden), und den Lohn deiner Diener werde ich dir geben gemäß allem, was du sprichst; denn du, du erkennst, dass inmitten von uns kein Mann ist, der Bäume abzuschneiden erkennt (versteht) wie die Sidonier.
21 Und es geschah: Als Chiram die Worte Salomos hörte, da freute er sich überaus und sprach: Gesegnet ist Jewe am heutigen Tag, der dem David einen weisen Sohn über dieses zahlreiche Volk gegeben hat.
22 Und Chiram entsandte zu Salomo, sprechend: Ich hörte, was du zu mir entsandtest. Ich, ich werde all dein Gefallen tun mit Zedernhölzern und mit Zypressenhölzern.

23 Meine Diener werden sie vom Libanon zum Meer hinabbringen, und ich, ich werde sie im Meer als Floßboote anlegen; so gelangen sie bis zu dem Ort, betreffs dessen du zu mir entsenden wirst, und ich lasse sie (die Hölzer) dort voneinander trennen, und du, du trägst sie weiter. Und du, du tust mein Gefallen, den Brotbedarf meines Hauses zu geben.

24 Und so wurde es: Chirom (Chiram) gab dem Salomo Zedernhölzer und Zypressenhölzer gemäß all seinem Gefallen.
25 Und Salomo gab dem Chiram 20.000 Kor Weizen zur Speise für sein Haus und 20 Kor herausgeschlagenes (gestoßenes) Öl; so gab Salomo dem Chiram Jahr um Jahr.
26 Und Jewe gab dem Salomo Weisheit, so wie Er zu ihm geredet hatte, und es war Frieden zwischen Chiram und Salomo, und sie, ja sie beide, schnitten einen Bund.
27 Und der König Salomo ließ eine Fronschaft aus all Israel aufbauen, und die Fronschaft umfasste 30.000 Mann.
28 Und er entsandte sie gen den Libanon, 10.000 im Monat im Wechsel; je einen Monat waren sie im Libanon, und zwei Monate war ein jeder in seinem Haus. Und Adoniram war über der Fronschaft.
29 Und Salomo hatte 70.000 Lastträger und 80.000 Steinhauer im Gebirge,
30 abgesehen von den Oberaufsehern Salomos, die über den Auftrag gesetzt waren; 3.300 waren die über das Volk der im Auftrag Tätigen Waltenden.
31 Und der König gebot, und man ließ große Steine wegziehen, kostbare Steine, um das Haus mit Quadersteinen zu gründen.
32 Und die Bauleute Salomos und die Bauleute Chiroms und die Gibliter (aus Göbal, einer Handelsstadt am Meer nördlich von Sidon) meißelten (die Steine) zu, und sie richteten die Hölzer und die Steine zu, das Haus zu bauen.

 

Jewe hatte Israel Frieden im Inneren wie auch im Äußeren gegeben und bewirkte nun das übereinstimmende Wollen und Tun der beiden Könige zum Bau des Tempels, der Wohnstätte Jewes unter Seinem Volk.

Nach 2. Chronik 2:15 nahm man die Flöße in Japho (Jaffa) auseinander (Vers 23).

Die kostbaren Steine (Vers 31) waren bescheidene Abbilder der später an Jesus gläubig gewordenen Juden, die als lebendige Steine zu einem geistlichen Haus, zu einem heiligen Priestertum auferbaut wurden, um geistliche Opfer darzubringen (1. Pet. 2:6).

 

 

Kapitel 6

 

Der Bau des Tempels

 

1 Und es geschah im 480. Jahr nach dem Auszug der Söhne Israels aus dem Land Ägypten (im Jahr 1460 v. Chr.; es geschah also im Jahr 981 v. Chr.), im vierten Jahr – im Monat Siw (April/Mai), er ist der zweite Monat – des Regierens Salomos über Israel, da baute er dem Jewe das Haus.
2 Und das Haus, das der König Salomo dem Jewe baute: sechzig Ellen seine Länge und zwanzig seine Breite und dreißig seine Höhe.
3 Und die Halle an der Vorderseite des Tempelhauses (Vorhalle): zwanzig Ellen ihre Länge angesichts der Breite des Hauses; zehn Ellen ihre Breite zur Front des Hauses hin.

4 Und er machte dem Haus Luken mit vergitterten Auslugen.

5 Und er baute an der Mauer des Hauses einen Lagerraum ringsum, ja an den Mauern des Hauses ringsum, für den Tempel und für die Wortzelle (das Allerheiligste, der Ausgangsort des Wortes); und er machte Zellen (Kammern) ringsum.
6 Der unterste Lagerraum: fünf Ellen seine Breite; der mittlere: sechs Ellen seine Breite; und der dritte: sieben Ellen seine Breite; denn er hatte dem Haus ringsum nach draußen Absätze (Verjüngungen) gegeben, um nicht in die Mauern des Hauses einzugreifen.
7 Und das Haus wurde, als es erbaut wurde, aus (aus Steinbrüchen) herbeigezogenem vollkommenen (fertig hergestellten) Steinen erbaut, sodass Hämmer oder die Axt, ja irgendein Gerät aus Eisen, während des Erbauens nicht gehört wurden im Haus.

8 Die Öffnung der mittleren Zelle war an der rechten Flanke des Hauses, und über Wendeltreppen stieg man hinauf auf die mittlere und von der mittleren zu der dritten.
9 Und er baute das Haus und vervollständigte es und überschwellte das Haus mit Dachrinnen und mit zedernen, (genau) ausgerichteten (Balken-)Reihen.
10 Und er baute den Lagerraum um das ganze Haus: fünf Ellen seine Höhe; und er umfasste das Haus mit Zedernhölzern.

 

2. Chronik 3:3 zufolge setzte Salomo nicht die kleine Elle von ca. 44 cm an, sondern die große von ca. 52 cm, die „anfängliche“, also früher geltende Elle. Demnach war der Tempel ca. 31,2 m lang, ca. 10,4 m breit und ca. 15,6 m hoch. Er war damit etwa doppelt so groß wie das Zelt des Zeugnisses. Die Vorhalle (Vers 3) war eine offene Säulenhalle mit den Maßen von ca. 10,4 m mal ca. 5,2 m.

 

Die bedingte Verheißung Jewes

 

11 Und das Wort Jewes erging an Salomo, sprechend:

12 Dieses Haus, das du erbaust, (erweist): Wenn du in Meinen Satzungen gehst und Meine Rechtsetzungen tust und all Meine Gebote hütest, in ihnen zu gehen, so werde Ich dir Mein Wort erstehen machen, das Ich zu deinem Vater David geredet habe,

13 und Ich werde inmitten der Söhne Israels wohnen, und nicht verlasse Ich Mein Volk Israel.

 

Der Tempel, den Salomo erbaute, war die Wohnstätte Jewes unter Seinem Volk, doch Sein Thron ist in den Himmeln, wie David bereits niedergeschrieben hatte (Ps. 11:4; 103:19). Und Stephanus sprach ebenso: „Salomo baute Ihm dann ein Haus. Jedoch wohnt der Höchste nicht in einem von Menschenhänden gemachten Haus, wie der Prophet sagt: Der Himmel ist Mein Thron und die Erde Meiner Füße Schemel. Was für ein Haus wollt ihr Mir bauen?, sagt der Herr, oder welches ist die Stätte Meines Feierns: Hat nicht Meine Hand dies alles geschaffen?“ (Ap. 7:47 - 50; Jes. 66:1, 2).

 

Die an David ergangene Verheißung lautete: „Er, er (Salomo) wird Meinem Namen ein Haus bauen, und Ich werde den Thron seines Königtums bereiten bis zum Äon“ (2. Sam. 7:13; 1. Chron. 17:12; 1. Kön. 2:4). Die Erfüllung dieser Verheißung war wohlgemerkt von der Treue zur Tora abhängig.

 

Innere und äußere Ausstattung des Tempels

 

14 Und Salomo baute das Haus und vervollständigte es.

15 Und er baute die Wände des Hauses innen mit Zellen (Hohlräume bildenden Brettern) aus Zedernholz: Vom Boden des Hauses bis zu den Mauern des Daches überzog er es innen mit Hölzern, und er überzog den Boden des Hauses mit Zellen aus Zypressenholz.
16 Und er baute (einen Abschnitt von) zwanzig Ellen von den Hüftseiten des Hauses an mit Zellen (Brettern) aus Zedernholz, vom Boden bis zu den Mauern, und er baute sie Ihm innen für die Wortzelle, für das Heilige der heiligen (Stätten) (das Allerheiligste).

17 Und (noch) vierzig Ellen (lang) war das Haus; dies ist der davorliegende Tempel (das Heilige).
18 Und das Zederne innen im Haus hatte Schnitzerei: Koloquintenverzierungen und durchgebrochene (geöffnete) Blüten; alles war Zedernes, kein Stein war zu sehen.
19 Und die Wortzelle inmitten des Hauses bereitete er innen, um die Lade des Bundes Jewes dorthin zu geben.

20 Und die Angesichter (Wandflächen) der Wortzelle waren zwanzig Ellen lang und zwanzig Ellen breit und zwanzig Ellen hoch; und er überzog sie mit reinem Gold, auch den zedernen Altar (Rauchaltar) überzog er damit.

21 Und Salomo überzog das Haus inwendig mit reinem Gold. Und er machte einen Durchgang mit Ketten aus Gold angesichts der Wortzelle und überzog sie mit Gold.

22 Und das ganze Haus überzog er mit Gold, bis das ganze Haus völlig überzogen war; und den ganzen Altar (Rauchaltar), vor der Wortzelle überzog er mit Gold.

23 Und er gab zwei Cherubim aus Ölbaumholz in die Wortzelle, zehn Ellen war ihre Höhe.

24 Und fünf Ellen lang war der eine Flügel des Cherub und fünf Ellen der zweite Flügel des Cherub, zehn Ellen von den Äußersten seiner Flügel bis zu den Äußersten seiner Flügel.

25 Und zehn Ellen maß der zweite Cherub; ein Maß und ein Grundschnitt war für die zwei Cherubim.

26 Die Höhe des einen Cherub: Zehn Ellen, und ebenso die des zweiten Cherubs.

27 Und er gab die Cherubim in die Mitte des inwendigen Hauses, und man breitete die Flügel der Cherubim aus, sodass der Flügel des einen die Wand berührte und der Flügel des zweiten Cherubs die zweite Wand berührte, und ihre Flügel der Mitte des Hauses zu berührten einander, Flügel zu Flügel.

28 Und er überzog die Cherubim mit Gold.

29 Und auf all die Wände des Hauses schnitzte er kreisbildend Schnitzereigravierungen: Cherubim und Palmenornamente und geöffnete Blüten, im Inwendigen und für das Äußere (den Außenraum).

30 Und den Boden des Hauses überzog er mit Gold, für das Inwendige und für das Äußere.

31 Und an der Öffnung der Wortzelle machte er Türen aus Ölbaumholz; die Verstrebungen und die Pfosten waren ein Gefünft (Fünfeck; fünfeckig; fünfflächig).

32 Und die zwei Türen waren aus Ölbaumholz; und er schnitzte Schnitzereien auf sie: Cherubim und Palmenornamente und geöffnete Blüten, und überzog sie mit Gold; und er ließ das Gold auftragen auf den Cherubim und auf den Palmenornamenten.

33 Und ebenso machte er für die Öffnung des Tempels Pfosten aus Ölbaumholz aus einem Geviert (Viereck; viereckig; vierflächig).

34 Und die zwei Türen aus Zypressenhölzern: zwei Zellen (vmtl. doppelwandige Türblätter) hatte die eine Tür, mit Rollenachsen (Scharnierzapfen), und zwei Matten (vmtl. einwandige Türblätter) hatte die zweite Tür, mit Rollenachsen.

35 Und er schnitzte Cherubim und Palmenornamente und geöffnete Blüten, und er überzog sie mit Gold, dem Vorgestochenen formangepasst.

36 Und er baute den inneren Vorhof mit drei Reihen aus Quaderstein und einer Reihe aus zedernen Balken (oder: Rundhölzern).

37 Im vierten Jahr wurde das Haus Jewes gegründet, im Monat Siw,

38 und im elften Jahr (975 v. Chr.), im Monat Bul (Oktober/November), da war das Haus bezüglich all seiner Sachen (einzelnen Teile) vervollständigt und bezüglich all seiner Rechtsetzung (für die Baudurchführung); und so hatte er sieben Jahre daran gebaut.

 

Der Tempel war zwar nur der Schatten der überhimmlischen Wohnstätte Jewes (Heb. 8:5; 9:11; 2. Mose 25:40), aber eben doch der erwählte Ort Seiner Herablassung zu Seinem Volk. In den Himmeln hörte Er, was im Tempel gesprochen wurde (1. Kön. 8:36, 39).

 

Zu Ehren Jewes wurde der gesamte Tempel mit Gold überzogen, dem Material, das den Lichtglanz größter Herrlichkeit zum Ausdruck bringt. Gold ist in der Bibel ein Symbol für geistliche Schätze, die dem Volk Israel hier erschlossen werden sollten.

 

Die Cherubim sind hochrangigste Geistwesen mit höchster Wächterautorität (1. Mose 3:24), die im Thronsaal Gottes ganze Gruppierungen von Geschöpfen vertreten (Off. 4:7; Hes. 1:8, 10; 10:14), wie denn „Cherub" mit „Wie-viel-Seiender" zu übersetzen ist.

 

Die bauliche Einheit der Cherubim mit dem Deckel der Lade, der „Verschirmung" (2. Mose 25:18, 19), zeigt, wie sehr sie mit dem Heil für die Menschen verbunden sind.

 

Und die Herrlichkeit Jewes erfüllte den Tempel

(1. Kön. 7 + 8)

 

Kapitel 7

 

Andere Bauten Salomos

 

1 Und an seinem (eigenen) Haus baute Salomo dreizehn Jahre, und er vervollständigte all sein Haus (962 v. Chr.).
2 Und er baute das Libanon-Waldhaus: hundert Ellen seine Länge und fünfzig Ellen seine Breite und dreißig Ellen seine Höhe, auf vier Reihen von Zedernsäulen, und zederne Balken (oder: Rundhölzer) waren auf den Säulen.
3 Und es war überschwellt (überdacht) mit Zedernholz oben über den Zellen (Tragbalken), die auf den fünfundvierzig Säulen, fünfzehn die Reihe (pro Stockwerk), (ruhten).
4 Und es waren Ausluge in drei Reihen (Stockwerken), und Fenster gegenüber Fenster, dreimal.
5 Und all die Öffnungen und die Pfosten waren Gevierte (Rechtecke) im Auslug, und Fenster gegenüber Fenster, dreimal.
6 Und er machte die Säulenhalle: fünfzig Ellen ihre Länge und dreißig Ellen ihre Breite, und noch eine Halle auf ihr (der Säulenhalle) Angesicht zu und Säulen und Dickstämmiges (eine Schwelle) auf ihr Angesicht zu.
7 Und die Thronhalle, wo er richtete, die Gerichtshalle machte er; und sie war überschwellt (getäfelt) mit Zedernholz vom Boden bis zum Boden (des oberen Stockwerks).
8 Und sein Haus, wo er wohnte in dem anderen Hof, der sich einwärts zur Halle hin erstreckte, wurde diesem Werk gleich, und ein Haus wie diese Halle machte er der Tochter des Pharaos, die Salomo genommen hatte.
9 Alle diese waren aus kostbaren Steinen gemäß den Maßen eines Quadersteins, aus mit der Säge gesägten, innerhalb und außerhalb, und vom Fundament an bis zum Dachgesims und von außen bis zum großen Hof.
10 Und die Gründung war aus kostbaren Steinen, großen Steinen: Steine von zehn Ellen und Steine von acht Ellen.
11 Und oben darüber waren kostbare Steine gemäß den Maßen eines Quadersteins und Zedernholz.
12 Und der große Hof ringsum hatte drei Reihen aus Quaderstein und eine Reihe aus zedernen Rundhölzern, und ebenso war’s beim inneren Hof des Hauses Jewes und der Halle (Vorhalle) des Hauses.

 

Diese großartige Palastanlage mit dem Libanonwaldhaus, der Säulenhalle, dem Thronsaal, Salomos Wohnhaus, dem Haus der Tochter des Pharaos und dem großen, von einer Mauer umgebenen Hof war südlich des Tempels und damit etwas niedriger als dieser gelegen.

 

Die Ausstattung des Tempels

 

13 Und der König Salomo entsandte und nahm Chiram aus Tyros (in Dienst)
14 Sohn einer Frau, einer Witwe, war er, aus der Stabschaft (Stamm) Naphtali; sein Vater aber, ein Mann, ein Tyrer, war Kupferschmied. Und er war erfüllt mit der Weisheit, und dem Verständnis und der Erkenntnis, allerart Auftrag in Kupfer zu tätigen; und er kam zum König Salomo und tätigte all seinen Auftrag.
15 Und er machte Gussformen für (formte, goss) die zwei Säulen aus Kupfer: achtzehn Ellen war die Höhe der einen Säule, und ein zwölf Ellen langer Faden konnte die zweite Säule umspannen.
16 Und zwei Kapitelle machte er, sie auf die Häupter der Säulen zu geben, gegossen aus Kupfer: fünf Ellen war die Höhe des einen Kapitells und fünf Ellen die Höhe des zweiten Kapitells.
17 Maschige (Geflechte, Schlingen), in Maschenwerkart gemacht, Großquasten, in Verkettungsart gemacht, für die Kapitelle auf dem Haupt der Säulen: sieben für das eine Kapitell und sieben für das zweite Kapitell;
18 ja er machte die Säulen. Und zwei Reihen (Granatfrüchte) waren ringsum an dem einen Maschenwerk, die Kapitelle auf dem Säulenhaupt mit den Granatfrüchten zu bedecken; und ebenso machte er's mit dem zweiten Kapitell.
19 Und die Kapitelle auf dem Haupt der Säulen in der Halle waren lilienförmig gemacht, vier Ellen.
20 Und die Kapitelle waren auf den zwei Säulen auch noch oben unmittelbar über der Bauchung, die zum Maschenwerk hin war, und die Granatfrüchte, 200 in Reihen ringsum, waren an dem zweiten Kapitell.
21 Und er erstellte die Säulen für die Halle (Vorhalle) des Tempels. Und er erstellte die rechte Säule und rief (nannte) ihren Namen Jachin ("Er bereitet"), und er erstellte die linke Säule und rief ihren Namen Boas („Im Starken“).

22 Und auf dem Haupt der Säulen war lilienförmig Gebildetes. Und so kam der die Säulen (betreffende) Auftrag zum vollen Ende.
23 Und er machte das Meerbecken, gegossen: zehn Ellen von seiner Lippe (seinem lippenförmigen Rand) bis zu seiner Lippe, ringförmig ringsum, und fünf Ellen seine Höhe, und eine Zentrierschnur (Messschnur) von dreißig Ellen konnte es ringsum umspannen.
24 Und Koloquintenverzierungen waren unterhalb seiner Lippe, es ringsum umringend: mit zehn Ellen umgaben sie das Meerbecken rundum, ja ringsum; die Koloquintenverzierungen in zwei Reihen, bei seinem Guss mitgegossen.
25 Es stand auf zwölf Rindern: drei gen Norden gewandte und drei gen das Meer (Mittelmeer, Westen) gewandte und drei gen den Negev (Süden) gewandte und drei gen den Sonnenaufgang gewandte, und das Meerbecken war auf ihnen oben darüber, und all ihre Hinterteile waren einwärts (gekehrt).
26 Und seine Dicke war eine Handbreite und seine Lippe wie die Machweise der Lippe eines Bechers, wie die Knospe einer Lilie; 2.000 Bat (Flüssigkeitshohlmaß, ca. 22 l) fasste es.
27 Und er machte die zehn Basen (Grundplatten für die zehn Wasserbecken, V. 38) aus Kupfer: vier Ellen die Länge der einen Basis und vier Ellen ihre Breite und drei Ellen ihre Höhe (vmtl. über dem Boden).
28 Und dies war die Machart der Basen: Abschlussleisten waren an ihnen, und (außerdem) Abschlussleisten zwischen den Einfügleisten.
29 Und auf den Abschlussleisten zwischen den Einfügleisten waren Löwen, Rindern und Cherubim; und ebenso auf den Einfügleisten oben; und unterhalb der Löwen und Rinder waren Umkränzungen, herabhängend gemacht.
30 Und vier Räder aus Kupfer waren an der einen Basis und Achsen aus Kupfer. - Und seine (des Meerbeckens) vier Füße, sie hatten Schulterflanken (Träger), unterhalb des Beckens waren die Schulterflanken angegossen; an jeder Seite hatte jeder (Fuß) Umkränzungen.
31 Und seine Öffnung war innerhalb des Kapitells (Umkrönung) und noch obenauf: eine Elle; und dessen (des Kapitells) Öffnung war ringförmig, in der Machart eines Untersatzes (oder: einer Säulenbasis): eine Elle und die Hälfte der Elle; und auch noch auf dessen (des Kapitells) Öffnung waren Schnitzereien und ihre (der Schnitzereien) Abschlussleisten waren vierseitig, nicht ringförmig.
32 Und die vier Räder waren unterhalb der Abschlussleisten, und die Zapfen der Räder waren in der Basis, und die Höhe des einzelnen Rades war eine Elle und die Hälfte der Elle.
33 Und die Machart der Räder war wie die Machart eines Rades des schnell fahrenden Gefährts; ihre Zapfen, ihre gewölbten (Felgen) und ihre Speichen und ihre Speichenköpfe: das alles war gegossen worden.
34 Und vier Schulterflanken waren an den vier Ecken der einzelnen Basis; aus der Basis herausragend waren ihre Schulterflanken.
35 Und im Haupt der Basis (war ein Ansatz), die Hälfte der Elle seine Höhe, ringförmig ringsum, und oben auf dem Haupt der Basis waren ihre Handgriffe und ihre Abschlussleisten aus ihr heraus.
36 Und er gravierte auf die Tafeln an ihren Handgriffen und auf ihre Abschlussleisten Cherubim, Löwen und Palmenornamente, gemäß den freien Flächen einer jeden, und Umkränzungen ringsum.
37 Gemäß diesem machte er die zehn Basen: ein Gusssteil, ein Maß, ein Grundschnitt für sie alle.
38 Und er machte zehn Becken aus Kupfer: Vierzig Bat fasste das einzelne Becken, vier Ellen (maß) das einzelne Becken; je ein Becken war auf der einzelnen Basis; so war's für die zehn Basen.
39 Und er gab die Basen: fünf an die rechte Flanke des Hauses und fünf an die linke Flanke des Hauses, und das Meerbecken gab er an die rechte Flanke des Hauses, ostwärts, dem Süden zugegen.
40 Und Chirom machte die Becken und die Schaufeln und die Besprenggefäße. Und Chiram vervollständigte die Tätigung all des Auftrags, den er für den König Salomo getan hatte, das Haus Jewes (betreffend):
41 zwei Säulen und die Wülste der Kapitelle, die auf dem Haupt der zwei Säulen waren; und die zwei Maschenwerke, um die zwei Wülste der Kapitelle zu bedecken, die auf dem Haupt der Säulen waren;
42 und die 400 Granatfrüchte für die zwei Maschenwerke: zwei Reihen Granatfrüchte für das einzelne Maschenwerk, um die zwei Wülste der Kapitelle zu bedecken, die auf dem Angesicht der Säulen waren;
43 und die zehn Basen und die zehn Becken auf den Basen
44 und das eine Meerbecken und die zwölf Rinder unter dem Meerbecken
45 und die Töpfe und die Schaufeln und die Besprenggefäße; und all diese Geräte, die Chiram dem König Salomo für das Haus Jewes gemacht hatte, waren aus blankgescheuertem Kupfer.

46 In der Jordanebene ließ der König sie gießen, in Tonerde, zwischen Sukot und Zaretan.
47 Und Salomo beließ all die Geräte (ungewogen) aufgrund der überaus, überaus großen Menge; nicht wurde das Gewicht des Kupfers untersucht (festgestellt).
48 Und Salomo machte all die Geräte, die im Haus Jewes waren: den goldenen Altar und den Tisch aus Gold, auf dem das Brot des Angesichts (die Schaubrote) war,
49 und die Leuchter, fünf zur Rechten und fünf zur Linken angesichts der Wortzelle, aus reinem Gold, und das Geknosp und die Leuchter und die Zangen aus Gold,
50 und die Flachschalen und die Geräte zum Stutzen (Scheren, Zwicken) und die Besprenggefäße und die Schalen und die Scharrpfännchen (zum Zusammenscharren von Asche und Resten) aus reinem Gold, und die Zugänge (vmtl. Türrahmen oder Türflügel) zu den Türen des inneren Hauses, zum Heiligen der heiligen (Stätten), zu den Türen des Hauses zu dem Tempel, aus Gold.
51 Und so wurde all der Auftrag vollführt, den der König Salomo für das Haus Jewes getätigt hatte. Und Salomo brachte die heiligen (Gegenstände) seines Vaters David herzu; das Silber und das Gold gab er in die Schatzkammern des Hauses Jewes.

 

Salomo errichtete einen Tempel der Superlative. Non plus ultra!

- Zwei gewaltige Säulen in der Vorhalle des Tempels, der Halle Salomos (Joh. 10:23; Ap. 3:11);

- das kupferne Meerbecken auf zwölf Rindern, Symbolen der Kraft; es diente zur Reinigung der Priester (2. Mose 30:19);

- die zehn Basen mit schmückenden Tafeln an jeder Seite und je vier Rädern, anders gesagt: die zehn Wagen zur Aufnahme der zehn Becken;

- die zehn Becken (Wasserbehälter) zum Waschen der Opferstücke (3. Mose 1:9; 2. Chron. 4:6);

- der goldene Rauchaltar;

- der Schaubrotetisch (und weitere Tische; 2. Chron. 4:19);

- die zehn Leuchter; im Zelt des Zeugnisses stand nur ein Leuchter (2. Mose 25:31 - 40; 26:35);

- und all die Gerätschaften.

 

Salomo erbrachte eine Höchstleistung zur Verherrlichung Jewes, des Elohims Israels. Mögen auch wir unser Bestes im Dienst des Herrn geben! Dabei achten wir heute besonders auf die Anweisungen des Apostels Paulus, des Lehrens der Nationen (1 Tim. 2:7), eingedenk dessen, dass wir der Tempel Gottes sind (1. Kor. 3:16; 6:19; Eph. 2:22), in Christus verherrlicht (Röm. 8:30) und damit viel herrlicher als Salomos Tempel.

 

 

Kapitel 8

 

Die Überführung der Bundeslade in den Tempel

 

1 Damals versammelte Salomo die Ältesten Israels, all die Häupter der Stabschaften (Stämme), die Würdenträger der Vaterschaften der Söhne Israels, zu sich, den König Salomo, gen Jerusalem, um die Lade des Bundes Jewes aus der Stadt Davids, sie ist Zion, heraufzubringen.
2 Und sie wurden versammelt zu dem König Salomo, jedermann Israels im Monat Etanim (des Jahres 974 v. Chr.), am Fest (Laubhüttenfest); es ist der siebente Monat.
3 Und alle Ältesten Israels kamen, und die Priester trugen die Lade.

4 Und sie brachten die Lade Jewes hinauf und das Zelt des Zeugnisses und all die Geräte des Heiligtums, die im Zelt waren, ja es brachten sie hinauf die Priester und die Leviten.
5 Und der König Salomo und all die Zeugenschar (bezeugende Versammlung) Israels, die zu ihm hin Zitierten (Bestimmten), waren samt ihm angesichts der Lade, opfernd Kleinvieh und Rindvieh, die nicht gezählt wurden und aufgrund der Menge nicht berechnet werden konnten.
6 Und die Priester brachten die Lade des Bundes Jewes an ihren Ort, zur Wortzelle des Hauses, zum Heiligen der heiligen (Stätten), unter die Flügel der Cherubim;
7 denn die Cherubim breiteten die Flügel aus dem Ort der Lade zu, und die Cherubim überhütteten (überdeckten wie eine Hütte) über der Lade und über ihren Stangen oben darüber.
8 Und man zog die Stangen nach vorne, und so waren die Häupter der Stangen vom Heiligen aus gesehen am Angesicht der Wortzelle, aber außen wurden sie nicht gesehen; und sie wurden dort befunden bis zu diesem Tag.
9 Nichts war in der Lade als nur die zwei steinernen Tafeln, die Mose am Horeb dort niedergelegt hatte, wo Jewe einen Bund schnitt (schloss) mit den Söhnen Israels bei ihrem Herausgehen aus dem Land Ägypten.

 

Die Überführung der Bundeslade in den Tempel fand elf Monate nach dessen Fertigstellung statt (1. Kön. 6:38), vermutlich deshalb, weil sich dieses freudige Ereignis am besten im Rahmen des freudevollen Laubhüttenfestes feiern ließ.

 

In der Lade waren nur die steinernen Gesetzestafeln (Vers 9), was all dem Volk nachdrücklich zum Ausdruck brachte, dass ihr Segen nur auf der Treue zum Gesetz beruhen konnte. Der Krug mit dem Manna (2. Mose 16:33, 34) und der Stab Aarons, der geknospt hatte (4. Mose 17:25), befanden sich ursprünglich nicht in der Lade, sondern davor, für eine uns unbekannte Frist aber darin (Hebr. 9:4).

 

Die Herrlichkeit Jewes erfüllt den Tempel

 

10 Und es geschah, als die Priester aus dem Heiligen herausgingen, da erfüllte die Wolke das Haus Jewes.
11 Und nicht konnten die Priester hinstehen, um zu amtieren, aufgrund des Angesichts der Wolke, denn die Herrlichkeit Jewes erfüllte das Haus.
12 Damals sprach Salomo: Jewe sprach, dass im Wetterdunkel Er wohne.
13 Ich baute, ja baute Dir ein Haus der Wohnstätte, eine Basis für Deinen Sitz in Äonen.

 

Die Wolke und die Herrlichkeit Jewes sind in eins zu verstehen. Wir stellen uns eine lichtdurchflutete Wolke vor, sie zeigte allen, dass Jewe anwesend war.

 

Die Wolke ist uns nicht unbekannt. Denn Jewe leitete Israel beim Auszug aus Ägypten tags in einer Wolkensäule und nachts in einer Feuersäule (2. Mose 13:21). Und Mose hatte es nicht anders als Salomo erlebt, wie wir denn in 2. Mose 40:34, 35 lesen: „Und die Wolke bedeckte das Zelt des Zeugnisses, und die Herrlichkeit Jewes erfüllte die Wohnung. Und nicht konnte Mose in das Zelt des Zeugnisses kommen, denn auf ihm wohnte die Wolke, und die Herrlichkeit Jewes erfüllte die Wohnung. „So fand die Tatsache, dass Salomo
den Tempel nach Jewes Willen erstellt hatte, eine eindrückliche schriftgemäße Bestätigung.

 

Wohl wohnte Jewe im Dunkel des Allerheiligsten (Vers 12). Doch vergessen wir nicht: Aus der Finsternis leuchtet das Licht! (2. Kor. 4:6).

Der Tempel ist die Wohnstätte Jewes für die Äonen (Vers 13), der Ort Seiner Anwesenheit unter Israel (Jes. 8:18; Hes. 43:7, 9). „Denn Jewe erwählte sich Zion, verlangte sie zum Wohnsitz für Sich“ (Ps. 132:13).

 

Vom Allerheiligsten, der Wortzelle, geht das Wort Jewes in die Welt hinaus. Viele Völker werden zum Berg Zion wandeln und sagen: „Er gibt uns Ziel durch Seine Wege, und wir wollen gehen in Seinen Pfaden, denn von Zion wird die Tora (die Zielanweisung), ausgehen und das Wort Jewes von Jerusalem“ (Jes. 2:3).

 

Zur Zeit Hesekiels musste die Herrlichkeit Jewes den Tempel allerdings verlassen (Hes. 9:3; 10:4; 11:23).


Stephanus vor dem Synedrium übrigens gewahrte die Herrlichkeit Gottes (Ap. 7:55).

 

Und was uns betrifft: „Wir alle aber, mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn widerspiegelnd, werden in dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit gleichwie von des Herrn lebendig machendem Geist“ (2. Kor. 3:18).

 

Ansprache an das Volk

 

14 Und der König wandte sein Angesicht ringsum und segnete all die Versammlung Israels, und all die Versammlung Israels stand.
15 Und er sprach: Gesegnet sei Jewe, der Elohim Israels, der mit meinem Vater David mit Seinem Mund geredet hat und es mit Seiner Hand erfüllte, sprechend:

16 Von dem Tag an, da Ich Mein Volk Israel aus Ägypten herausführte, erwählte Ich nicht eine Stadt aus all den Stämmen Israels, um ein Haus zu bauen, dass Mein Name dort sei; aber Ich erwählte David, dass er über Mein Volk Israel sei.
17 Und es erstand im Herzen meines Vaters David, dem Namen Jewes, des Elohims Israels, ein Haus zu bauen.
18 Aber Jewe sprach zu meinem Vater David: Weil dies in deinem Herzen erstand, Meinem Namen ein Haus zu bauen: Gutes tatest du, dass dies in deinem Herzen erstand.
19 Nur, du, du baust das Haus nicht, sondern dein Sohn, der aus deinen Weichen (Lenden) herausgeht, er, er wird Meinem Namen das Haus bauen.
20 Und Jewe machte Sein Wort erstehen, das Er geredet hatte, und so erstand ich an meines Vaters statt und sitze auf dem Thron Israels, so wie Jewe geredet hatte, und ich baute dem Namen Jewes, des Elohims Israels, das Haus.
21 Und ich gab dort der Lade einen Ort, worin (sich) der Bund Jewes (befindet), den Er mit unseren Vätern geschnitten hat, als Er sie aus dem Land Ägypten herausführte.

 

Dies alles war allen wohlbekannt, nun aber war es Wirklichkeit geworden, sodass sich die Herzen erhoben.

 

Salomos Gebet

 

22 Und Salomo nahm Stand angesichts des Altars Jewes, all der Versammlung Israels gegenwärtig, und breitete seine Hände aus den Himmeln zu
23 und sprach: Jewe, Elohim Israels, da ist kein Elohim wie Du in den Himmeln oben und auf der Erde unten, Hüter des Bundes und der Huld Deinen Dienern, die Dir angesichts mit all ihrem Herzen wandeln,
24 der Du hütetest Deinem Diener David, meinem Vater, was Du zu ihm geredet hast; und Du redetest mit Deinem Mund, und mit Deiner Hand erfülltest Du’s, wie an diesem Tag (zu ersehen ist).

 

Salomos Gebetshaltung ist uns nicht fremd, zumal Paulus vom Aufheben huldreicher Hände schreibt (1. Tim. 2:8).

 

Niemand ist Jewe gleich (Jes. 40:25), und „keiner sonst noch ist Elohim und keiner im Umfang des Wirkungsbereichs gleich wie Ich; der das Spätere vom Anfang her berichtet und von der Vorzeit her das, was noch nicht getan ist; der da spricht: Mein Ratschluss ersteht, und all Mein Gefallen tue Ich" (Jes. 46:9, 10).

 

25 Und nun, Jewe, Elohim Israels, hüte Deinem Diener David, meinem Vater, was Du zu ihm geredet hast, sprechend: Nicht wird dir abgeschnitten ein Mann Mir angesichts, der auf dem Thron Israels sitzt, jedoch nur dann, wenn deine Söhne ihren Weg hüten, Mir angesichts zu gehen, so wie du Mir angesichts wandeltest.
26 Und nun, Elohim Israels, in Treue erfüllt werden mögen doch deine Worte, die Du zu Deinem Diener David, meinem Vater, geredet hast.
27 Ist´s gewiss, dass der Elohim auf der Erde wohnt? Da! Die Himmel und die Himmel der Himmel, sie fassen Dich nicht, gar denn dieses Haus, das ich gebaut habe.
28 Und doch wendest Du Dich zum Gebet Deines Dieners und zu seinem Anrufen um Gnade, Jewe, mein Elohim, das hell tönende Flehen zu hören und das Gebet, das Dein Diener am heutigen Tag Dir angesichts betet,

29 dass Deine Augen geöffnet seien zu diesem Haus hin Tag und Nacht, zu dem Ort hin, von dem Du gesprochen hast: Dort wird Mein Name (befunden). Dass Du zu dem Gebet hin hörst, das Dein Diener zu diesem Ort hin betet.

30 Und Du mögest hören auf das Anrufen um Gnade Deines Dieners und Deines Volkes Israel, das sie zu diesem Ort hin beten; und Du, Du mögest (das Beten) zu dem Ort Deines Wohnens, zu den Himmeln hin, hören, und hörst Du´s, so mögest Du verzeihen.

 

Salomo stellte klar heraus (Vers 25), dass nur dann ein Nachkomme Davids ohne Unterbrechung bis zum Königreichsäon auf dem Thron Israels sitzen werde, wenn sie ihren Weg in Treue angesichts Jewes gehen würden (2:4; 6:12; 1. Chron. 28:7); der Weg ist der des Gesetzesbundes.

Salomo wusste sehr gewiss, wie klein sein Bauwerk war (Vers 27) und dass selbst das über den Himmeln, das Überhimmlische (Eph. 1:3; 2:6; Heb. 4:14; 7:26), Jewe nicht fassen kann. „So spricht Jewe: Die Himmel sind Mein Thron, und die Erde ist der Schemel meiner Füße. Wo ist dies, das Haus, das ihr Mir erbauen könntet, und wo dieser, der Ort meiner Ruhestatt?“ (Jes. 66:1). „Über den Himmeln ist Seine Herrlichkeit", bezeugt der Psalmist (Ps. 113:4).

 

Doch bei all der Niedrigkeit des Menschen geschieht das Wunderbare, dass Jewe Sich herabneigt und Gebete erhört, „denn die Augen des Herrn ruhen auf den Gerechten, und Seine Ohren hören auf ihr Flehen“ (1. Pet. 3:12).

 

Verzeihen möge Jewe (Vers 30); möge Israel also umsinnen und um Verzeihung bitten, denn dies war die Voraussetzung dafür, hernach Segen zu erlangen.

 

31 So ein Mann seinem Genossen gegenüber verfehlt und jener von ihm einen Fluch (oder: Eid) einfordert, ihn (den Fluch) beeiden zu lassen (für den Fall der Unwahrheit), und der Eidfluch kommt zum Angesicht deines Altars in diesem Haus,
32 so mögest Du, ja Du, hören in den Himmeln und also tun und Deinem Diener Recht zukommen lassen, dass Du den Frevler verurteilst, seinen Weg gegen sein Haupt fallen zu lassen, und dass Du den Gerechten rechtfertigst, ihm gemäß seiner Rechtfertigung zu geben.

33 Wenn Dein Volk Israel angesichts des Feindes zerwuchtet wird, weil sie gegen Dich verfehlten, und sie kehren zu dir um und bekennen Deinen Namen und beten und rufen zu Dir um Gnade in diesem Haus,

34 so mögest Du, ja Du, hören in den Himmeln und die Verfehlung Deines Volkes Israel verzeihen und sie zu dem Erdboden zurückbringen, den Du ihren Vätern gegeben hast.

35 Wenn den Himmeln Einhalt geboten ist und kein Regen fällt, weil sie dir gegenüber verfehlten, und sie beten zu diesem Ort hin und bekennen Deinen Namen und kehren von ihrer Verfehlung um, so denn Du sie demütig machst,

36 so mögest Du, ja Du, hören in den Himmeln und die Verfehlung Deiner Diener und Deines Volkes Israel verzeihen – denn Du gibst ihnen als Ziel den guten Weg, auf dem sie gehen sollen –, und Du mögest Regen auf Dein Land geben, das Du Deinem Volk als Losteil gegeben hast.

 

Ja, das Volk Israel bedarf des Verzeihens Jewes. Er wird ihr von Herzen kommendes Flehen hören. Und Seine Gerechtigkeit, Seine Vergebung und Seine Gnade werden von diesem Altar und diesem Haus ausgehen. Übersehen wir dabei nicht die Bedingung ihrer Umkehr (Vers 33 + 35) sowie die Tatsache, dass Jewe diese bewirkt, indem Er die Seinen demütig macht (Vers 35).

 

Ausbleibender Regen (Vers 35) – ausbleibender Segen – war einer der in der Tora vorgesehenen Flüche für den Fall des Ungehorsams (3. Mose 26:18 - 20; 5. Mose 11:16, 17; 28:22 - 24).

 

37 So denn Hunger im Land wird, so denn eine Seuche wird, so denn Kornbrand, Vergilben (des Getreides), Heuschrecke, Käfer werden, es denn sein Feind er bedrängt im Land seiner Tore, sei’s irgendeine Plage, irgendeine Erkrankung:

38 So denn irgendein Gebet, irgendein Ruf um Gnade von irgendeinem Menschen aus all Deinem Volk Israel ist, da ein jeder die Plage seines Herzens erkennt, und er seine Hände ausbreitet zu diesem Haus hin,

39 so mögest Du, ja Du, hören in den Himmeln, der Basis Deines Wohnens, und verzeihen und es tun und jedermann geben gemäß all seinen Wegen, der Du sein Herz erkennst – denn Du, Du allein erkennst das Herz all der Söhne Adams –,

40 damit sie Dich fürchten all die Tage ihres Lebens auf dem Angesicht des Erdbodens, den Du unseren Vätern gabst.

 

Für einen jeden Israeliten war der Tempel da, und was auch immer sein Anliegen sein sollte, Jewe möge ihm gemäß seinem Lebenswandel geben (Vers 39). Das ist gerecht. Jewe erkennt die Herzen (Ps. 139:1 - 4), und nicht nur das, sondern Er bildete sie auch (Ps. 33:15).

 

41 Und auch dem Ausländer (gilt’s), der nicht aus Deinem Volk Israel ist, so er kommt aus fernem Land um Deines Namens willen
42 – denn sie werden von Deinem großen Namen hören und Deiner mächtigen Hand und Deinem ausgestreckten Arm –, so er kommt und betet zu diesem Haus:
43 Du, Du mögest hören in den Himmeln, der Basis Deines Wohnens, und tun gemäß allem, um was der Ausländer zu Dir ruft, damit alle Völker der Erde Deinen Namen erkennen, Dich fürchten wie Dein Volk Israel, und dass sie erkennen, dass Dein Name auf dieses Haus zu gerufen ist, das ich baute.

 

Und so geschah es dann auch: „Unter denen, die zum Fest (Passahfest des Jahres 32 nach Chr.) hinaufzogen, um anzubeten, waren auch einige Griechen. Diese kamen nun zu Philippus … und ersuchten ihn: „Herr, wir wollen Jesus sehen!“ (Joh. 12:20, 21). Außerdem steht uns allen vor Augen, dass der Kämmerer der äthiopischen Königin Kandace nach Jerusalem gekommen war, um dort anzubeten. Auf seiner Rückreise sprach Philippus ihn an (Ap. 8:27).

 

Ja, auch dem Ausländer gilt's: „Oder ist Er der Gott der Juden allein und nicht auch der Nationen?" (Röm. 3:29).

 

44 So denn Dein Volk zum Streit wider seinen Feind herausgeht auf dem Weg, den Du sie entsendest, und sie beten zu Jewe in Richtung der Stadt, die Du erwähltest, und in Richtung des Hauses, das ich in Deinem Namen gebaut habe,

45 so mögest Du hören in den Himmeln ihr Gebet und ihren Ruf um Gnade und ihnen Recht erweisen.

 

Es konnte sich nur um Kriegszüge gemäß dem Willen Jewes handeln (2. Mose 23:31; 3. Mose 26:7; 5. Mose 21:10; 1. Sam. 23:2; 2. Sam. 5:19).

 

46 So denn sie verfehlen Dir gegenüber – denn da ist kein Mensch, der nicht verfehlt – und Du ihnen zürnst und sie angesichts des Feindes dahingibst und ihre Fänger sie zum Land des Feindes, fern oder nah, gefangen führen

47 und sie kehren ihr Herz um in dem Land, wo sie gefangen sind, und sie kehren um und rufen um Gnade zu Dir im Land ihrer Fänger, sprechend: Wir verfehlten und wir verkrümmten (den geraden Weg), wir frevelten!

48 und sie kehren zu Dir um mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele im Land ihrer Feinde, die sie gefangenführten, und sie beten zu Dir in Richtung ihres Landes, das Du ihren Vätern gegeben hast, in Richtung der Stadt, die Du erwählt hast, und in Richtung des Hauses, das ich Deinem Namen gebaut habe,

49 so mögest Du hören in den Himmeln, der Basis Deines Wohnens, ihr Gebet und ihr Rufen um Gnade und ihnen Recht erweisen.

50 Und Du mögest Deinem Volk verzeihen, worin sie gegen Dich verfehlten, und bezüglich all ihrer Übertretungen, mit denen sie gegen Dich übertraten; und Du mögest ihnen Erbarmen geben angesichts ihrer Fänger, sodass jene sich ihrer erbarmen.

51 Denn Dein Volk und Dein Losteil sind sie, das Du aus Ägypten herausgeführt hast, mitten aus dem eisernen Schmelzbecken.

52 Dass doch Deine Augen geöffnet seien zum Ruf um Gnade Deines Dieners hin, ja zum Ruf um Gnade Deines Volkes Israel, zu ihnen hin zu hören bei all ihrem Rufen zu Dir,

53 denn Du, Du hast sie abgeschieden, Dir zum Losteil, aus allen Völkern der Erde, so wie Du durch die Hand Deines Dieners Mose geredet hast, als Du unsere Väter aus Ägypten herausführtest. Du, Jewe, mein Herr.

 

Salomo weiß um die Schwachheit derer, die im Fleisch sind, aber auch um das Erbarmen Gottes und dass Er Sein abgesondertes Volk nicht verlassen wird (1. Sam. 12:22; Ps. 94:14).

 

Salomo segnet Israel

 

54 Und es geschah: Als Salomo vervollständigt hatte, zu Jewe zu beten all dieses Gebet und um Gnade Rufen, da stand er auf angesichts des Altars Jewes vom Sich-Beugen auf seine Knie und wo seine Hände den Himmeln zu ausgebreitet waren,

55 und er nahm Stand und segnete die ganze Versammlung Israels mit großer Stimme, sprechend:

56 Gesegnet sei Jewe, der Seinem Volk Israel eine Ruhestatt gab gemäß allem, was Er geredet hatte. Nicht fiel ein Wort dahin von all Seinem guten Wort, das Er durch die Hand Seines Dieners Mose geredet hat.

57 Jewe, unser Elohim, werde mit uns (befunden), so wie Er mit unseren Vätern war; nicht verlasse Er uns und nicht lasse Er uns fahren,

58 (um so) unser Herz zu Ihm hin zu recken, auf all Seinen Wegen zu gehen und Seine Gebote und Seine Gesetze und Seine Rechtsetzungen zu hüten, die Er unseren Vätern gebot.

59 Und mögen diese meine Worte, mit denen ich mich angesichts Jewes auf die Gnade berief, dem Jewe, unserem Elohim, nahe sein tags und nachts, Seinem Diener Recht zu erweisen und Recht Seinem Volk, die Sache (das Erfordernis) des Tages an ihrem Tag,

60 damit alle Völker der Erde erkennen, dass Jewe, ja Er, der Elohim ist, keiner sonst noch.

61 Und euer Herz werde vollkommen mit Jewe, unserem Elohim, (befunden), in Seinen Gesetzen zu gehen und Seine Gebote zu hüten, wie an diesem Tag (zu ersehen ist).

 

Des Bewahren und Tun der Gesetze und Gebote Jewes – Salomo betonte dies nachdrücklich – war grundlegend für das Ergehen Israels. Sie sollen leben (5. Mose 30:16), und nicht nur sie allein, denn Israel hat eine hohe Berufung: An ihnen sollen alle Völker der Erde erkennen, dass Jewe der Elohim ist (Vers 60). Israel soll zum Segen für alle Nationen werden (1. Mose 12:3; Mat. 28:19).

 

Nach diesen Worten Salomos „da stürzte das Feuer herab aus den Himmeln und fraß das Hinaufzuweihende und die Opfer, und mit der Herrlichkeit Jewes wurde das Haus erfüllt!" (2. Chr. 7:1).

 

Opfer und Festabschluss

 

62 Und der König und all Israel mit ihm opferten Opfer angesichts Jewes.

63 Und Salomo opferte das Opfer der Friedensgaben, das er dem Jewe opferte: 22.000 Rinder und 120.000 des Kleinviehs; und so weihten sie das Haus Jewes ein, der König und alle Söhne Israels.

64 An jenem Tag heiligte der König die Mitte des Vorhofs, der angesichts des Hauses Jewes war, denn dort bereitete er das Hinaufzuweihende (Brandopfer) und die Spende (das Speiseopfer) und die Fettstücke der Friedensgaben, denn der kupferne Altar, der angesichts Jewes war, war zu klein, um das Hinaufzuweihende und die Spende und die Fettstücke der Friedensgaben zu fassen.

65 Und Salomo beging in jener Zeit das Fest und ganz Israel mit ihm; eine große Versammlung war´s, von (dort an, wo man gen) Chamat (an der Nordgrenze Kanaans) kommt, bis zum Bach Ägyptens (Wadi el-Arisch; Südgrenze), angesichts Jewes, unseres Elohims, sieben Tage und sieben Tage, also vierzehn Tage.

66 Am achten Tag entsandte er das Volk, und sie segneten den König; und sie gingen zu ihren Zelten, erfreut und guten Herzens aufgrund all des Guten, das Jewe dem David, seinem Diener, und Israel, Seinem Volk, getan hatte.

 

Und wir heute noch freuen uns mit den sich Freuenden (Röm. 12:15).

 

 

Salomos spätere Jahre

(1. Kön. 9 - 11)

 

Kapitel 9

 

Gottes Antwort auf Salomos Gebet

 

1 Und es geschah: Als Salomo vervollständigt hatte, das Haus Jewes zu bauen und das Haus des Königs, und alle Bestrebungen Salomos, an welchen er es zu machen Gefallen hatte,

2 da erschien Jewe dem Salomo ein zweites Mal, so wie Er ihm in Gibeon erschienen war.

3 Und Jewe sprach zu ihm: Ich hörte dein Gebet und deinen Ruf um Gnade, mit welchem du dich Mir angesichts auf die Gnade beriefst. Ich heiligte dieses Haus, das du bautest, um Meinen Namen dort festzulegen bis zum Äon, und Meine Augen und Mein Herz sind dort all die Tage.

4 Und du, wenn du Mir angesichts gehst, so wie dein Vater David in Vollendung des Herzens und in Geradheit wandelte, gemäß allem zu tun, was Ich dir gebot, ja wenn du Meine Gesetze und Meine Rechtsetzungen hütest,

5 so mache Ich erstehen den Thron deines Königtums über Israel für äonisch, so wie Ich über deinen Vater David geredet habe, sprechend: Nicht wird dir ein Mann abgeschnitten, weg vom Thron Israels.

6 Wenn ihr umkehrt, ja umkehrt, ihr und eure Söhne, hinter Mir weg, und ihr Meine Gebote und Meine Satzungen nicht hütet, die Ich euch angesichts gegeben habe, und wenn ihr wandelt und anderen Elohim dient und euch ihnen (huldigend) hinwerft,

7 so schneide Ich Israel vom Angesicht des Erdbodens ab, den Ich ihnen gegeben habe, und das Haus, das Ich Meinem Namen geheiligt habe, entsende Ich, weg von Meinem Angesicht, und Israel wird zum Gleichnis (Sprichwort) und zur Spottrede (Witzrede) unter all den Völkern.

8 Und dieses Haus wird dann als zuoberst (als Kennzeichnendes) (befunden); ein jeder, der an ihm vorübergeht, wird sich entsetzen und zischen, und sie werden sprechen: Auf was hin tat Jewe (solches) diesem Land und diesem Haus?

9 Und dann werden sie sprechen: Aufgrund dessen, dass sie Jewe, ihren Elohim, verließen, der ihre Väter aus dem Land Ägypten herausführte, und andere Elohim festhielten und sich ihnen (huldigend) hinwarfen und ihnen dienten, darum ließ Jewe all dieses Böse über sie kommen.

 

Das war eine klare Ansage! Damit wurde deutlich, dass der Tempel an sich keine Garantie für das Wohlergehen Israels war, sondern der Gehorsam.

 

Jewes Antwort entsprach Seinen Worten durch Mose (5. Mose 4:26; 28:37; 29:23 - 28), brachte nun aber das Wichtigste auf den Punkt.

 

Zu Gibeon (Vers 2) war Jewe dem Salomo im Traum erschienen, in welchem er um ein hörendes Herz bat, woraufhin Jewe ihm ein weises und verständiges Herz gab (1. Kön. 3:4 - 15).

 

Landabtretung an Chiram

 

10 Und es geschah am Ende der zwanzig Jahre, in denen Salomo die zwei Häuser gebaut hatte, das Haus Jewes und das Haus des Königs

11 – Chiram, der König von Tyrus, hatte dem Salomo beigetragen mit Zedernhölzern und mit Zypressenhölzern und mit Gold zu all seinem Gefallen –, damals (962/961 v. Chr.) gab der König Salomo dem Chiram zwanzig Städte im Land des Galil (Galiläa; Distrikt des Stammes Naphtali).

12 Und Chiram ging heraus aus Tyrus, die Städte zu besehen, die Salomo ihm gegeben hatte, aber sie waren nicht gerade (recht) in seinen Augen.

13 Und er sprach: Was sollen diese Städte, die du mir gegeben hast, mein Bruder? Und er rief (nannte) sie: Land Kabul (“Wie gar nichts“); (so ist's) bis zu diesem Tag.

14 Und Chiram sandte dem König 120 Barren (Gewichtseinheit, vmtl. 36 kg) Gold.

 

Diese Städte hatte Chiram einst dem Salomo gegeben (2. Chron. 8:2). Er gab sie wieder zurück. Aber Chiram hatte kein Interesse daran. Es ist uns unbekannt, ob Salomo Zahlungsschwierigkeiten hatte und Chiram ihm mit dem Gold aushalf (Vers 14).

 

Die Fronschaft; Wehr- und Versorgungsstädte

 

15 Und dies war die Sache der Fronschaft, die der König Salomo aufbringen (einrichten) ließ, das Haus Jewes zu bauen und sein Haus und den Milo ("Füllwerk", "Aufschüttung", Befestigung; Teil der Jagdburg Zion) und die Mauer Jerusalems und Chazor (Stadt im Norden Kanaans im Losteil Naphtalis) und Megido (Stadt am Eingang zur Jesreel-Ebene) und Geser (Stadt 32 km westlich von Jerusalem)
16 der Pharao, der König Ägyptens (Thutmosis I.), war nämlich heraufgestiegen und hatte Geser erobert und sie im Feuer verbrannt und den Kanaaniter, die Bewohner in der Stadt, umgebracht, und dann die (Stadt als) Mitgift seiner Tochter, der Frau Salomos, gegeben .

17 Und Salomo baute Geser und die untere Bejt Choron (im Losteil Ephraims)

18 und Baalat (eine Grenzstadt im Losteil Dans) und Tadmor (Tamor) (vmtl. im Süden) in der Wildnis im Land

19 und alle Versorgungsstädte (Vorratsstädte), die dem Salomo zu eigen wurden, und die Wagenstädte und die Städte der Berittenen und was sonst das Bestreben Salomos war, wonach er strebte, es in Jerusalem zu bauen und im Libanon und im ganzen Land seiner Herrschaft.

20 All das übriggelassene Volk, das von dem Amoriter, dem Hetiter, dem Perisiter, dem Chiwiter und dem Jebusiter, die nicht aus den Söhnen Israels waren,

21 ihre Söhne, die nach ihnen im Land übrig gelassen waren, die die Söhne Israels nicht hatten verbannen können, sie brachte Salomo zum Frondienst auf; (so ist's) bis zu diesem Tag.

22 Aber aus den Söhnen Israels nahm Salomo keinen als Diener, denn sie waren Mannen des Streits und seine Diener und seine Fürsten und seine Drei-Mann-Kampfgruppen-Kämpfer und die Fürsten seiner Streitwagen und seine Berittenen.

23 Dies waren die Fürsten der Autoritäten (die Amtsvögte), die über den dem Salomo (gegebenen) Auftrag (gesetzt) waren: 550, die im Volk über die im Auftrag Tätigen walteten.

24 Die Tochter des Pharaos jedoch stieg hinauf, weg von der Stadt Davids, zu ihrem Haus, das er ihr gebaut hatte. Damals baute er den Milo.

Dies alles spricht von Machtzuwachs, Wirtschaftsaufschwung und Wohlstand. Israelitische Arbeiter waren wohl nur in früheren Jahren für jeweils einen von drei Monaten in der Fron (5:27, 28; siehe aber auch 12:4). Die Zahl der Amtsvögte betrug damals 3.300 (5:30).

 

Opfer; Flottenbau

 

25 Und Salomo weihte dreimal im Jahr Hinaufzuweihende und Friedensgaben hinauf auf dem Altar, den er dem Jewe gebaut hatte, und zerräucherte auf ihm, der angesichts Jewes war. Und er vollführte (vollendete) das Haus.

26 Und eine Flotte baute der König Salomo in Ezjon Geber, die bei Elot (Ejlat) am Gestade des Schilfmeers im Land Edom liegt.

27 Und Chiram entsandte mit der Flotte seine Diener, Schiffsmannen, des Meeres Kundige; sie waren mit den Dienern Salomos.

28 Und sie kamen gen Ophir und nahmen von dort 420 Barren Gold und brachten es zum König Salomo.

 

Vom Norden des östlichen Arms des Schilfmeeres, vom Golf von Akaba aus gelangten König Salomos Schiffe bis nach Ophir. Die Lage dieses Landes ist uns nicht überliefert. Denkbar sind die Ostküste Afrikas, die Küsten Arabiens, gar die Westküste Indiens.

 

Die Königin von Scheba

 

1 Und die Königin Schebas hörte das Hörensagen über Salomo, dem Namen Jewes zugeordnet, und sie kam, um ihn mit Rätseln zu erproben.

2 Und sie kam nach Jerusalem inmitten überaus schwerer Wappnung (Tross mit reichen Gütern), mit Kamelen, die Balsamspezereien und Gold trugen, überaus viel, und kostbare Steine. Und sie kam zu Salomo und redete zu ihm alles, was in ihrem Herzen war.

3 Und Salomo tat ihr kund, all ihre Worte (Fragen, Rätsel) (beantwortend); keine Sache blieb dem König verborgen, die er ihr nicht kundtat.

4 Und die Königin Schebas sah all die Weisheit Salomos und das Haus, das er gebaut hatte,

5 und die Speise seines Tisches und den Wohnsitz seiner Diener und den Standplatz seiner Amtierenden und ihre Bekleidung und seine Mundschenken (oder: Getränke) und seinen Sieg, von welchem er hinaufstieg zum Haus Jewes, und so verblieb ihr kein Geist (verschlug es ihr den Atem).

6 Und sie sprach zum König: Wahrheit ist das Wort, das ich in meinem Land über deine Worte (oder: Sache) und über deine Weisheit gehört habe.

7 Aber ich traute den Worten nicht, bis ich kam und meine Augen es sahen, und da! Nicht wurde mir die Hälfte berichtet; du übertriffst das Gehörte an Weisheit und Gutem, das ich gehört hatte.

8 Glückselig deine Mannen, glückselig diese deine Diener, die stets dir angesichts stehen, die deine Weisheit hören!

9 Jewe, dein Elohim, sei gesegnet, Er, der an dir Gefallen hatte, dich auf den Thron Israels zu geben; infolge der Liebe Jewes zu Israel für äonisch (ist’s), dass Er dich zum König einsetzte, Rechterweise und Rechtfertigung zu tun.

10 Und sie gab dem König 120 Barren Gold und Balsamspezereien in überaus großer Menge und kostbare Steine; nicht kam nochmals (Gleiches ein), (viel war's, wie auch jener Balsam, den die Königin Schebas dem König Salomo gab.

11 Und auch noch die Flotte Chirams, die das Gold aus Ophir trug, brachte aus Ophir Almughölzer (eine sehr beständige Holzart; Sandelholz?) in überaus großer Menge und kostbare Steine.

12 Und der König machte aus den Almughölzern ein Geländer für das Haus Jewes und für das Haus des Königs und Harfen und Lauten für die Spieler und Sänger; nicht mehr kamen ebenso (viele) Almughölzer ein, und nicht mehr wurde es gesehen bis zu diesem Tag.

13 Und der König Salomo gab der Königin von Schebas all ihr Gefallen, ja was sie erfragte, abgesehen von dem, was er ihr gab, ja gemäß der Hand (Freigiebigkeit) Salomos (wie war’s). Und sie wandte sich und ging zu ihrem Land, sie und ihre Diener.

 

Wir sind außerordentlich beeindruckt! Und freuen uns über die Erkenntnis der Königin, dass die Weisheit Salomos und sein Königtum von Jewe kamen (Verse 1 + 9).

 

Wer war die Königin von Scheba? Wo liegt Scheba? Für Südwestarabien und den Jemen gibt es keinerlei Anhaltspunkte. Scheba, hebr. SchBA, שבא, punktiert SchöBha שְׁבָא, dürfte für Oberägypten beziehungsweise Nubien stehen.

 

Salomo war durch die Heirat mit der Tochter des Pharaos Thutmosis I. (990 - 978 v. Chr.) (1. Kön. 3:1) zum Schwager von Thutmosis II. geworden, der 974 v. Chr. starb und seine Frau Hatschepsut als Regentin sowie seinen Sohn Thutmosis III., der bereits Mitregent war, hinterließ. Die ägyptische Herrschaft in Nubien wurde durch Hatschepsut offenbar so gefestigt, dass sie auch als Königin von Oberägyptens und Nubiens galt. In der Bibel erscheint für sie die Bezeichnung „Königin Schebas“. Das ist verständlich, da um 960
v. Chr. Thutmosis III. bereits über 20 Jahre alt war und in seiner Mitregentschaft als Pharao gesehen wurde.

 

Sie, Hatschepsut, dürfte diejenige gewesen sein, die auf die Idee kam, ihren Schwager Salomo, über den sie so manches gehört hatte, zu besuchen. Wahrscheinlich reiste sie von Theben aus zu einem Hafen am Roten Meer und dann per Schiff zu dem Hafen Ezjon-Geber bei Ejlat und von dort aus weiter nach Jerusalem.

 

In dem äthiopischen historischen Roman „Kebra Negest“ werden die Königin von Scheba als äthiopische Fürstin und ihr von König Salomo gezeugter Sohn Menelik I. als Gründer der äthiopischen Dynastie, die mit der Absetzung des Kaisers Haile Selassi 1974 endete, dargestellt.

 

Salomos Reichtum und Thron

 

14 Und das Gewicht des Goldes, das bei Salomo binnen eines Jahres einkam, war 666 Barren,

15 abgesehen von dem, was von den Mannen des Handelsmarkts und dem Handel der Großhändler und von all den Königen des Mischvolks (Völkergemischs; Abendlands, Westens) und den Statthaltern des Landes (einkam).

16 Und der König Salomo machte 200 Langschilde aus ausgeschmolzenem Gold; 600 (Schekel) (Gewichtseinheit, ca. 12 g) Gold brachte er auf den einzelnen Langschild auf;

17 und 300 Großschilde aus ausgeschmolzenem Gold; drei Manim (Minen, vmtl. 550 - 850 g) brachte er auf den einzelnen Großschild auf. Und der König gab sie in das Libanon-Waldhaus.

18 Und der König machte einen großen Thron aus Elfenbein und überzog ihn mit gleißendem Gold.

19 Sechs Stufen hatte der Thron samt Podium, und ein ringförmiges Haupt (Runddach) hatte der Thron samt Podium an der Hinterseite, und Handgriffe diesseits und diesseits des Orts des Sitzens, und zwei Löwen standen neben den Handgriffen,

20 und zwölf Löwen standen dort auf den sechs Stufen diesseits und diesseits; nicht ist es für irgendwelche Königtümer ebenso gemacht worden.

21 Und alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren aus Gold, und alle Geräte (Gefäße) des Libanon-Waldhauses waren aus reinem Gold; kein Silber – dieses wurde in den Tagen Salomos als nichts gerechnet.

22 Denn der König hatte eine Tarschisch-Flotte auf dem Meer, (verbündet) mit der Flotte Chirams; einmal in drei Jahren kam die Tarschisch-Flotte, Gold und Silber tragend, Elfenbeinwaren und Affen und Pfauen.

23 Und der König Salomo war groß, mehr als alle Könige der Erde bezüglich des Reichtums und bezüglich der Weisheit.

24 Und all die Erde (alle Welt) suchte das Angesicht Salomos, seine Weisheit zu hören, die Elohim in sein Herz gegeben hatte.

25 Und ein jeder brachte sein Geschenk: Geräte aus Silber und Geräte aus Gold und Tücher und Rüstung und Balsamspezereien, Rosse und Maulesel, die Jahresmenge pro Jahr.

26 Und Salomo brachte die Wagen und die Berittenen zusammen, und er hatte 1.400 Wagen und 12.000 Berittene, und er führte sie in die Wagenstädte und zum König in Jerusalem.

27 Und der König brachte zustande, dass das Silber in Jerusalem (an Menge) wie die Steine war, und er brachte zustande, dass der Zedern so viele waren wie die Maulbeerbäume, die in der Niederung (wuchsen).

28 Und die Ausfuhr der Rosse, die dem Salomo zu eigen waren, war aus Ägypten und aus Qöweh (vmtl. Kilikien, im Südosten Kleinasiens); die Händler des Königs holten sie aus Qöweh gegen einen Kaufpreis.

29 Und es kam herauf aus Ägypten ein Wagen gegen 600 (Schekel) Silber und ein Ross gegen 150, und ebenso kam es von allen Königen der Hetiter und den Königen des Aram durch ihre (der Händler) Hand.

 

Es ist überwältigend! Wer kann das fassen? Welch ein Reichtum! Welch eine Pracht!

 

Die Tora verbot dem König, sich Rosse und Silber und Gold zu mehren (5. Mose 17:16, 17), gewiss deshalb, dass er sich nicht auf menschliche Potenziale verlasse und Jewe vergesse. Dem Salomo aber hatte Jewe diesen Reichtum und diese Herrlichkeit aufgrund seiner Demut verheißen (1. Kön. 3:13).

 

Tarschisch-Schiffe (Vers 22) waren hochseetüchtige Schiffe, die besonders zur Stadt Tarschisch (spr. Tartessos) im Mündungsgebiet des Gualdalquivir an der Südwestküste der iberischen Halbinsel fuhren.

 

 

Kapitel 11

 

Salomos Vielweiberei und Götzendienst

 

1 Aber der König Salomo liebte viele ausländische Frauen und neben der Tochter des Pharaos Moabiterinnen, Ammoniterinnen, Edomiterinnen, Sidonierinnen, Hetiterinnen.

2 Sie waren aus den Nationen, von denen Jewe zu den Söhnen Israels gesprochen hatte: Nicht kommt ihr zu ihnen, und sie, nicht kommen sie zu euch (2. Mose 34:16; 5. Mose 7:3, 4; Jos. 23:12), nun aber (andernfalls), sie würden euer Herz recken (strecken, neigen) hinter ihrem Elohim her! Ihnen hing Salomo an, sie zu lieben.

3 Und es wurden ihm als Frauen 700 Fürstinnen und 300 Nebenfrauen (zu eigen), und seine Frauen reckten sein Herz.

4 Und es geschah zur Zeit des Alters Salomo, da reckten seine Frauen sein Herz hinter anderen Elohim her, und sein Herz wurde nicht vollkommen mit Jewe, seinem Elohim, (befunden) wie das Herz seines Vaters David.

5 Und Salomo ging der Aschtorät (Astarte) nach, dem Elohim der Sidonier, und ging dem Milkom nach, dem Abscheulichen (Götzen) der Amoniter.

6 Und Salomo tat das in den Augen Jewes Böse, und nicht erfüllte er’s, Jewe nachzufolgen wie sein Vater David.

7 Damals baute Salomo eine Kuppe dem Kemosch, dem Abscheulichen Moabs auf dem Berg, der auf das Angesicht Jerusalems zuliegt (der Ölberg), und dem Molech, dem Abscheulichen der Söhne Amons.

8 Und ebenso tat er für all seine ausländischen Frauen, die ihren Elohim zerräucherten und opferten.

9 Da erzürnte sich Jewe gegen Salomo, weil sich sein Herz von Jewe, dem Elohim Israels, weggestreckt hatte, dem der ihm zweimal erschienen war (3:5; 9:2),

10 und der ihm auf diese Sache zu geboten hatte, nimmer hinter anderen Elohim herzugehen; aber er hatte nicht gehütet, was Jewe geboten hatte.

11 Und so sprach Jewe zu Salomo: Weil dies mit dir wurde und du Meinen Bund und Meine Satzungen nicht gehütet hast, die Ich dir geboten hatte: Ich zerlappe, ja zerlappe das Königtum von dir weg, und Ich gebe es deinem Diener.

12 Jedoch in deinen Tagen werde Ich es nicht tun um deines Vaters David willen, (doch weg) von der Hand deines Sohnes werde Ich es zerlappen.

13 Nur ist´s, dass Ich nicht das ganze Königtum zerlappe: Einen Stamm gebe Ich deinem Sohn um Meines Dieners David willen und um Jerusalems willen, die Ich erwählte.

 

Ausländische Frauen und Götzendienst – es ist erschütternd! Salomos Schwachheit im Fleisch führte zu einem maßlos tiefen Fall, den man eingedenk seiner überragenden Weisheit bei ihm nicht erwartet hätte. Reichtum und Macht sind immer verführerisch, weil sie jedem Verlangen die Möglichkeit bieten, es zu erfüllen. Das gerechte Gericht konnte nicht ausbleiben: die Reichsteilung!

 

Salomos Gegner

 

14 Und Jewe ließ dem Salomo einen Satan (Ankläger, Widerwirker) erstehen: Hadad, den Adomiter (Edomiter); dieser war aus dem Samen des Königs in Edom.

15 Es war nämlich in der Zeit geschehen, als David in Edom war, in der (Zeit), als Joab, der Fürst des Heeres, hinaufstieg, die Durchbohrten zu begraben, und er alles Männliche in Edom erschlagen hatte

16 – denn sechs Monate hielten sich Joab und all Israel dort auf, bis er alles Männliche in Edom abgeschnitten hatte –,

17 da entwich Adad (Hadad), er und Mannen der Edomiter von den Dienern seines Vaters samt ihm, um gen Ägypten zu kommen; Hadad aber war noch ein kleiner Jüngling.

18 Und sie standen auf, gingen von Midian weg und kamen gen Paran, und nahmen Mannen aus Paran mit sich und kamen nach Ägypten zum Pharao (Thutmosis III., König der XVIII. Dynastie), dem König Ägyptens; und er gab ihm ein Haus und sprach ihm Brot zu und gab ihnen Land.

19 Und Hadad fand überaus Gnade in den Augen des Pharaos, und er gab ihm eine Frau: die Schwester seiner Frau, ja die Schwester der Tachpenejs, der Mächtigen.

20 Und die Schwester der Tachpenejs gebar ihm einen Sohn Genubat;
und Tachpenejs entwöhnte ihn inmitten des Hauses des Pharaos. Und Genubat war im Haus des Pharaos inmitten der Söhne des Pharaos.

21 Und als Hadad in Ägypten hörte, dass David sich zu seinen Vätern gelegt hatte, und dass Joab, der Fürst des Heeres, gestorben war, da sprach Hadad zum Pharao: Entsende mich, sodass ich zu meinem Land gehe.

22 Und der Pharao sprach zu ihm: Was ist's denn, das dir bei mir ermangelt? Und da! Du suchst, zu deinem Land zu gehen. Und jener sprach: Nichts; jedoch entsende, ja entsende mich.

23 Und Elohim ließ dem Salomo noch einen Satan (Ankläger, Widerwirker) erstehen: Reson, den Sohn Eljadas, der Hadadeser, dem König Zobas (südlich von Damaskus), seinem Herrn, entwichen war.

24 Und er scharte Mannen um sich und wurde Fürst eines Stoßtrupps in der Zeit, da David die (von Aram) umbrachte; und sie gingen nach Damaskus und wohnten und regierten in Damaskus.

25 Und er war Israel ein Satan alle Tage Salomos, und dies mitsamt dem Bösen, das durch Hadad war; denn er (Reson), dornte sich infolge von (ärgerte sich über) Israel und regierte über Aram.

 

Jewe entzog dem abtrünnigen Salomo gerechterweise Seinen Segen und machte ihm erhebliche Probleme durch die genannten Widersacher. Salomo verlor die Kontrolle über Aram (Syrien).

 

Jerobeams Erhebung

 

26 Und Jerobeam, der Sohn Nebats, der Ephraimiter aus der (Stadt) Zereda – und der Name seiner Mutter war Zerua, eine Frau, eine Witwe –, ein Diener Salomos, auch er erhob die Hand gegen den König.

27 Und dies war die Sache (Ursache), dass er die Hand gegen den König erhob: Salomo erbaute den Milo (Füllwerk, Aufschüttung), er verschloss die Breschung der Stadt seines Vaters David.

28 Aber der Mann Jerobeam war ein Mächtiger des Heeres, und als Salomo den Jüngling sah, dass er den Auftrag (sehr gut) tätigte, da bestimmte er ihn für alle Bürde (über allen Frondienst) des Hauses Joseph (also der Stämme Ephraim und Manasse).

29 Und es geschah in jener Zeit, da ging Jerobeam aus Jerusalem heraus, und Achija („Mein Bruder ist Je“), der Schiloniter (aus der Stadt Schilo (Silo) des Stammes Ephraim), der Prophet, fand ihn im Weg, und er hatte sich mit einem neuen Tuch bedeckt; und sie beide waren allein im Gefild.

30 Und Achija ergriff das neue Tuch, das auf ihm war, und zerlappte es zu zwölf Lappen.

31 Und er sprach zu Jerobeam: Nimm dir zehn Lappen! Denn so spricht Jewe, der Elohim Israels: Da! Ich bin der das Königtum Zerlappende, weg von der Hand Salomos, und Ich gebe dir die zehn Stämme.

32 Aber der eine Stamm wird ihm belassen um Meines Dieners David willen und um Jerusalems willen, der Stadt, die Ich erwählte aus allen Stämmen Israels.

33 Weil sie Mich verließen und (huldigend) sich hinwarfen der Aschtoret, dem Elohim der Sidonier, dem Kemosch, dem Elohim Moabs, und dem Milkom, dem Elohim der Söhne Amons, und sie nicht auf Meinen Wegen wandelten, das in Meinen Augen Gerade und Meine Satzungen und Meine Rechtssetzungen zu tun wie sein Vater David.

34 Und nicht werde Ich das ganze Königtum aus seiner Hand nehmen, denn Ich setzte ihn ein als Würdenträger alle Tage seines Lebens um Meines Dieners David willen, den Ich erwählte, der Meine Gebote und Meine Satzungen hütete.

35 Aber Ich werde die Regierung aus der Hand seines Sohnes nehmen, und Ich gebe dir die zehn Stämme.

36 Und seinem Sohn gebe Ich einen Stamm, damit ein Erleuchtendes (ein Fortleuchten) (belassen) werde dem David, Meinem Diener, alle die Tage Mir angesichts in Jerusalem, der Stadt, die Ich Mir erwählte, Meinen Namen dort festzulegen.

37 Dich aber nehme Ich, sodass du über alles regierst, was deine Seele verlangt, und du wirst König über Israel.

38 Und es wird geschehen: Wenn du auf alles hörst, was Ich dir gebiete, und in Meinen Wegen wandelst und das in Meinen Augen Gerade tust, Meine Satzungen und Meine Gebote zu hüten, so wie Mein Diener David tat, so bin Ich mit dir, und Ich baue dir ein treues (beständiges) Haus, so wie Ich’s dem David gebaut habe, und Ich werde dir Israel geben.

39 Und Ich werde den Samen Davids um dieser Sache willen demütigen, jedoch nicht all die Tage.

40 Und Salomo suchte Jerobeam zu töten, aber Jerobeam stand auf und entwich gen Ägypten zu Schischaq (Thutmosis III.), dem König Ägyptens, und war in Ägypten bis zum Tod Salomos.

 

Jerobeam, hebr. IRBOM, punktiert JaRoBhAM, übersetzt „Es hadert das Volk“, regierte nach der Reichsteilung die zehn Nordstämme Israels, das Nordreich Israel, und zwar von 945 bis 925/924 v. Chr. Das Südreich Juda bestand aus den zwei Stämmen Juda und Benjamin.

 

Die Ursache für die Erhebung Jerobeams gegen den König Salomo aus menschlicher Sicht war die harte Fronarbeit der Stämme Ephraim und Manasse, über die der Ephraimiter gesetzt war (Verse 27 + 28).

 

Mit der Zerlappung seines Tuches in zwölf Lappen kündigte der Prophet Achija aus Schilo, wo die Bundeslade einst gestanden hatte, das Gericht über Salomo wie auch das in den Niedergang mithineingezogene Volk („sie“, Vers 33) an (Vers 31).

 

Der eine Stamm, der dem Sohn Salomos belassen werden sollte (Verse 13, 32 + 36), war Juda. Der Stamm Benjamin hielt sich zu Juda (12:21, 23). Der Stamm Levi, der kein Gebiet besaß, blieb außer Betracht. Zehn Nordstämme aber waren es, weil aus dem Stamm Joseph die zwei Stämme Ephraim und Manasse geworden waren.

 

Der Stamm Juda sollte der Dynastie Davids wie eine Leuchte sein (Vers 36). Das Fortleuchten Judas erfüllt sich im ersten und im zweiten Kommen Jesu Christi zu Seinem Volk. Das beständige Haus, das Jewe dem Jerobeam zu bauen bereit war (Vers 38), ist nicht als Ersatz für das Haus Davids zu verstehen.

 

Salomos Tod

 

41 Und das Übrige der Sachgeschehen Salomos und alles, was er getan hat, und seine Weisheit, sind sie nicht aufgeschrieben auf die Schriftrolle der Worte Salomos?

42 Und die Tage, die Salomo in Jerusalem über ganz Israel regierte, waren vierzig Jahre.

43 Und Salomo legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben in der Stadt seines Vaters David; und sein Sohn Rehabeam regierte an seiner statt.

 

Mit der Schriftrolle der Worte Salomos sind die „Worte der Tage“, übliche Bezeichnung „Chroniken“, gemeint (14:29). Im Übrigen stammen die Bücher „Sprüche“ und „Prediger“ und das „Hohelied“ von ihm.

 

So haben wir viele Zeugnisse von Salomos Weisheit. Leider aber hat er seine Weisheit im Alter nicht angewandt. Weisheit ist gut, Treue und Gehorsam sind besser.

 

Salomo regierte von 985 - 946 v. Chr. Es folgte ihm sein Sohn Rehabeam, aram. RChBOM, punktiert RöChaBhAM, übersetzt „Geweitet ist das Volk“.

 

 

                                               Die Reichsteilung

(1. Kön. 12 - 14)

 

Kapitel 12

 

Rehabeam hört auf falschen Rat

 

1 Und Rehabeam ging gen Sichem, denn all Israel war nach Sichem gekommen, ihm zum König zu machen.

2 Und es geschah: Als Jerobeam, der Sohn Nebats, es hörte und er, ja er, war noch in Ägypten, wohin er entwichen war, weg vom Angesicht des Königs Salomo , da wohnte Jerobeam noch in Ägypten.

3 Und sie entsandten und riefen ihn; da kamen Jerobeam und all die Versammlung Israels, und sie redeten zu Rehabeam, sprechend:

4 Dein Vater verhärtete unser Joch; du aber, erleichtere nun den harten Dienst deines Vaters und sein schweres Joch, das er uns auferlegt hat, und wir werden dir dienen.

5 Und er sprach zu ihnen: Geht! Noch 3 Tage, und dann kehrt zu mir zurück. Und das Volk ging.

6 Und der König Rehabeam beriet sich mit den Alten, die vor dem Angesicht seines Vaters Salomo gestanden haben, als er noch lebte, sprechend: Welchen Rats seid ihr, diesem Volk Antwort zu erstatten?

7 Und sie redeten zu ihm: sprechend: Wenn du am heutigen Tag diesem Volk zum Diener wirst und ihnen dienst und ihnen antwortest und gute Worte zu ihnen redest, so werden sie dir Diener sein all die Tage.

8 Er aber verließ den Rat der Alten, mit dem sie ihm geraten hatten, und er beriet sich mit den Jüngeren, die mit ihm groß geworden waren, mit denen, die ihm angesichts standen.

9 Und er sprach zu ihnen: Was für eines Rates seid ihr? (Sprecht,) sodass wir diesem Volk Antwort erstatten, denen, die zu mir redeten, sprechend: Erleichtere das Joch, das dein Vater uns auferlegt hat.

10 Und die Jüngeren, die mit ihm groß geworden waren, redeten zu ihm sprechend: So sprichst du zu diesem Volk, (zu denen,) die zu dir redeten, sprechend: Dein Vater machte unser Joch schwer; du aber, erleichtere das, was auf uns ist! So redest du zu ihnen: Mein Kleinfinger ist dicker als die Lenden meines Vaters.

11 Und nun, mein Vater lud ein schweres Joch auf euch, ich aber, ich werde auf euer Joch hinzufügen; mein Vater züchtigte euch mit Peitschen, ich aber, ich werde euch mit Skorpionen (Stachelpeitschen) züchtigen.

 

Der Rat der Alten war weise, zumal der König sein Herz nicht über sein Volk erheben (5. Mose 17: 20), sondern ihm Gutes tun sollte (Ps. 72). Was die Jüngeren rieten, war arrogant, töricht, stolz und grausam.

 

Das Versäumnis Rehabeams war, Jewe durch den Hohepriester nicht zu befragen. Eben dies sollte aber nach Jewes Vorsatz in diesem Falle nicht geschehen.

 

Die Teilung des Königreichs

 

12 Und Jerobeam und all das Volk kamen am dritten Tag zu Rehabeam, so wie der König geredet hatte, sprechend: Kehrt zu mir zurück am dritten Tag.

13 Und der König antwortete dem Volk hart, und er verließ den Rat der Alten, mit dem sie ihm geraten hatten.

14 Und er redete zu Ihnen gemäß dem Rat der Jüngeren, sprechend: Mein Vater machte euer Joch schwer, ich aber, ich werde auf euer Joch hinzufügen; mein Vater züchtigte euch mit Peitschen, ich aber, ich werde euch mit Skorpionen züchtigen.

15 Und so hörte der König nicht auf das Volk, denn es geschah ein Sich-voneinander-Wegdrehen von Jewe her, um sein Wort erstehen zu machen, das Jewe durch die Hand Achijas, des Schilomiters, zu Jerobeam, dem Sohn Nebats, geredet hatte.

16 Und als all Israel sah, dass der König nicht auf sie hörte, da entgegnete das Volk dem König mit dem Wort, sprechend: Was ist unser ausgleichender Anteil an David? Ja, wir haben kein Losteil mit dem Sohn Isais. Zu deinen Zelten, Israel! Nun, siehe dein Haus (siehe du zu bezüglich deines Hauses), David! Und Israel ging zu seinen Zelten.

17 Aber die Söhne Israels, die, die in den Städten Judas wohnten, über sie regierte Rehabeam.

18 Und der König Rehabeam entsandte Adoram, der über der Fronschaft war, aber ganz Israel überschüttete ihn mit Gestein, sodass er starb; und der König Rehabeam nahm alle Kraft zusammen, in den Wagen zu steigen, um gen Jerusalem zu fliehen.

19 So schritt Israel aus gegen das Haus David (fiel ab) bis zu diesem Tag:

20 Und es geschah: Als ganz Israel hörte, dass Jerobeam zurückgekehrt war, da entsandten sie und riefen ihn zu der Zeugenschar (Versammlung) und machten ihn zum König über all Israel; nicht stand einer hinter dem Hause David außer dem Stamm Juda allein.

21 Und Rehabeam kam gen Jerusalem und versammelte all das Haus Juda und den Stamm Benjamin, 180.000 erwählte Kriegstüchtige, um mit dem Haus Israel zu streiten, die Regierung wieder an Rehabeam, den Sohn Salomos, zu bringen.

22 Und es wurde das Wort Elohims zu Schemaja, dem Mann Elohims, sprechend:

23 Sprich zur Rehabeam, dem Sohn Salomons, dem König Judas, und zu all dem Haus Juda und Benjamin und dem Übrigen des Volks, sprechend:

24 So spricht Jewe: Nicht steigt ihr hinauf und nicht streitet ihr mit euren Brüdern, den Söhnen Israels; kehrt um, jedermann zu seinem Haus, denn von Mir aus ist diese Sache geworden. Da hörten sie auf das Wort Jewes und kehrten um, um gemäß dem Wort Jewes wegzugehen.

 

Alles, was da geschah, war von Jewe verfügt. Israel musste gedemütigt werden, damit es in der zukünftigen Erhöhung nicht hochmütig, sondern in der Erkenntnis unsagbarer Gnade ein brauchbares Volk für den Herrn Jesus Christus wird (Jer. 31:31 - 34; Heb. 8:6 - 13; Röm. 9:25, 26; 12:26).

 

Obwohl er sich Zeit zum Nachdenken genommen hatte, handelte Rehabeam ohne Einfühlungsvermögen und völlig unklug. Seine Entscheidung war ein rücksichtsloser Affront.

 

Ausgerechnet den Fronvogt Adoram vorzuschicken, sicherlich ein fähiger Mann, für die Nordstämme aber das Symbol der Fronschaft –undiplomatischer konnte Rehabeam nicht vorgehen. Um ein Haar wäre auch er gesteinigt worden.

 

So war der Zerbruch des Reiches nun offenbar. Und die Nordstämme machten Jerobeam zu ihrem König.

 

Die weitere Dummheit, einen Krieg gegen die zehn Stämme zu führen, verhinderte Jewe durch Sein Wort an den Propheten Schemaja.

 

Jerobeam I. von Israel und sein Götzendienst

 

25 Und Jerobeam baute Sichem im Bergigen Ephraims aus und wohnte dort; und er ging von dort heraus und baute Penuel (Pnuel am Jabok) aus.

26 Und Jerobeam sprach in seinem Herzen: Nun wird das Königtum zum Hause David zurückkehren.

27 Wenn dieses Volk hinaufsteigt, Opfer im Haus Jewes in Jerusalem zuzubereiten, dann wird das Herz dieses Volks zurückkehren zu seinem Herrn, zu Rehabeam, dem König Judas, und sie werden mich umbringen und zurückkehren zu Rehabeam, dem König Judas.

28 Und der König beriet sich und machte zwei Kälber aus Gold und sprach zu dem Volk: Zu viel ist´s für euch, gen Jerusalem hinaufzusteigen. Da! Dies sind deine Elohim, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgebracht haben.

29 Und das eine stellte er in Bejt-El auf und das andere gab er in die (Stadt) Dan.

30 Und es wurde diese Sache zur Verfehlung; und das Volk ging angesichts des einen (Kalbes) bis gen Dan.

31 Und er machte ein Kuppenhaus (Höhenheiligtum) und setzte Priester ein aus dem Äußersten (Abschaum) des Volks, die nicht aus den Söhnen Levis waren.

32 Und Jerobeam machte im achten Monat (Bul, auch Marcheschwan, Oktober/November), am fünfzehnten Tag des Monats, ein Fest, wie das Fest, in Juda stattfand; und er (weihte) auf dem Altar hinauf. Ebenso machte er´s in Bejt-El, den Kälbern zu opfern, die er gemacht hatte, und stellte in Bejt-El, die Kuppenpriester auf, die er eingesetzt hatte.

33 Und auf dem Altar, den er in Bejt-El gemacht hatte, weihte er am fünfzehnten Tag des achten Monats hinauf, in dem Monat, den er für sich allein erdichtet hatte, und machte den Söhnen Israels ein Fest und weihte auf dem Altar hinauf, um zu zerräuchern.

 

Jerobeam baute die beiden strategisch wichtigen Städte Sichem und Penuel aus und befestigte sie (Vers 25). Sichem, wo er gekrönt wurde (Vers 1), wurde seine Hauptstadt.

 

Sehr bald zeigte sich, wes Geistes Kind Jerobeam war. Er glaubte und gehorchte Jewe nicht, und dies sogar obwohl Jewe durch den Propheten Achija persönlich zu ihm gesprochen hatte (11:31 - 38). Die Sorge, seine Untertanen könnten bei den im Gesetz des Mose angeordneten Festen in Jerusalem politisch umgestimmt werden, trieb ihn, zwei Kalbsgötzen anzufertigen (Verse 26 + 27). Diese seien es gewesen, die Israel aus Ägypten befreit hätten (Vers 28). Das war heller Wahnsinn. Das eine Kalb stand ganz im Norden in der Stadt Dan, das andere in Bejt-El etwa 17 km nördlich von Jerusalem genau auf dem Weg der aus seinem Reich zum Tempel in Zion Pilgernden.

 

Der Götzendienst Jerobeams und des Nordreichs war eine ungeheuerliche Sünde. Wie konnten die Menschen des Volkes, das so viel mit Jewe erlebt hatte, nur so schnell abtrünnig werden? ­- Ja, alles war von Jewe. Und die Auserwählten fielen nicht ab.

 

 

Kapitel 13

 

Prophetie wider den Altar in Bejt-El

 

1 Und da! Ein Mann Elohims kam infolge des Wortes Jewes aus Juda gen Bejt-El, als Jerobeam auf den Altar zu stand, um zu zerräuchern.

2 Und der Mann rief infolge des Wortes Jewes wider den Altar und sprach: Altar, Altar! So spricht Jewe: Da! Ein Sohn, der dem Hause David geboren wird, Joschijahu ist sein Name, und er wird auf dir die Kuppenpriester schlachtopfern, die auf dir zerräuchern, und Menschengebeine wird man auf dir verbrennen.

3 Und er gab an jenem Tag einen überzeugenden Beweis, sprechend: Dies ist der überzeugende Beweis, dass Jewe geredet hat: Da! Der Altar wird zerrissen werden, und die Fettasche, die auf ihm ist, wird ausgeschüttet werden.

4 Und es geschah: Als der König das Wort des Mannes des Elohim hörte, das er wider den Altar in Bejt-El gerufen hatte, da entsandte (streckte aus) Jerobeam seine Hand von dem Altar, sprechend: Ergreift ihn! Da trocknete seine Hand aus, die er auf ihn zu entsandt hatte, und er konnte sie nicht zu sich zurückbringen.

5 Der Altar aber wurde zerrissen, und die Fettasche wurde ausgeschüttet, weg vom Altar, gemäß des überzeugenden Beweises, den der Mann des Elohim infolge des Wortes Jewes angegeben hatte.

6 Da antwortete der König und sprach zu dem Mann des Elohim: Bewirble (bestürme betend) doch das Angesicht Jewes, deines Elohim, und bete mir zugunsten, sodass meine Hand zu mir zurückkehrt. Und der Mann des Elohim bewirbelte das Angesicht Jewes, und die Hand des Königs kehrte zu ihm zurück und wurde wie anfänglich.

7 Und der König redete zu dem Mann des Elohim: Komme mit mir in das Haus und labe dich, und ich will dir ein Geschenk geben.

8 Aber der Mann des Elohim sprach zu dem König: Wenn du mir die Hälfte deines Hauses gäbest, käme ich nicht mit dir; und nicht esse ich Brot, und nicht trinke ich Wasser an diesem Ort,

9 denn also wurde mir durch das Wort Jewes geboten, sprechend: Nicht isst du Brot, und nicht trinkst du Wasser, und nicht kehrst du auf dem Weg zurück, den du gewandelt bist.

10 Und der ging auf einem anderen Weg und kehrte nicht auf den Weg zurück, auf welchem er gen Bejt-El gekommen war.

 

Die Prophetie wider den Götzenaltar in Bejt-El, die sich erst in ferner Zukunft erfüllen sollte, wie auch auf die Echtheit des Propheten (5. Mose 18: 20 - 22) wurden sogleich durch den Zerbruch des Altars und die Ausschüttung der Fettasche bestätigt (Verse 3 + 5). Außerdem zeigte sich, dass nicht die die Verhaftung befehlende, aber vertrocknende Hand Jerobeams (Vers 4) die Macht hat, sondern Jewe, der es dem König nach der Fürbitte des Gottesmannes gnädiglich ermöglichte, seine Hand wieder an sich zu ziehen. Diese eindrückliche Androhung des Gerichts muss die Menschen erschüttert haben, führte aber nicht zur Umsinnung.

 

Der Nachkomme Davids, der die Kuppenpriester töten und verbrennen wird (Vers 2), wird namentlich vorhergesagt: Es ist Joschijahu (Josia), König Judas von 640 bis 609 v. Chr. (2. Kön. 22:1; 23:15 - 20), der dies etwa 310 Jahre nach der Ankündigung vollzog.

 

Alsdann bot Jerobeam dem Mann des Elohim seine Gastfreundschaft an, aber mit dem König zusammen zu essen und zu trinken, hätte Gemeinschaft mit der Finsternis bedeutet. Der Mann hielt sich treu an das Wort Jewes und lehnte ab; dann machte er sich auf den Rückweg.

 

Der Ungehorsam des Propheten und sein Tod

 

11 Und ein alter Prophet wohnte in Bejt-El; und seine Söhne kamen und erzählten ihm all das Getane, das der Mann des Elohim an dem Tag in Bejt-El getan hat, die Worte, die er zum König geredet hat, ja sie erzählten sie ihrem Vater.

12 Da redete ihr Vater zu ihnen: Welchen Weg ist er gewandelt? Und seine Söhne hatten den Weg gesehen, den der Mann des Elohim gewandelt ist, der aus Juda gekommen war.

13 Da sprach er zu seinen Söhnen: Sattelt mir den Esel! Und sie sattelten ihm den Esel, und er ritt auf ihm.

14 Und er ging dem Mann des Elohim nach; und er fand ihn unter der Terebinthe sitzend und sprach zu ihm: Bist du der Mann des Elohim, der aus Juda gekommen ist? Und er sprach: Ich bin's.

15 Da sprach er zu ihm: Gehe mit mir in das Haus und iss Brot.

16 Er aber sprach: Nicht kann ich mit dir zurückkehren und mit dir kommen, und nicht werde ich Brot essen und nicht werde ich mit dir Wasser trinken an diesem Ort,

17 denn ein Wort wurde mir infolge des Wortes Jewes: Nicht isst du Brot, und nicht trinkst du dort Wasser, nicht kehrst du auf den Weg zurück, auf welchem du gewandelt bist.

18 Da sprach er zu ihm: Auch noch ich bin ein Prophet wie du, und ein Beauftragter (Bote, Engel) redete zu mir infolge des Wortes Jewes, sprechend: Bringe ihn mit dir zurück in dein Haus, sodass er Brot isst und Wasser trinkt. – Jener aber belog ihn.

19 Und so kehrte er mit ihm zurück und aß Brot in seinem Haus und trank Wasser.

20 Und es geschah: als sie zu Tisch saßen, da erging das Wort Jewes an den Propheten, der ihn zurückgebracht hatte.

21 Und er rief zu dem Mann des Elohim, der aus Juda gekommen war, sprechend: So spricht Jewe: Weil du denn erbittert (widerspenstig) warst (gegen den Befehl des) Mundes Jewes und nicht hütetest das Gebot, das dir Jewe, dein Elohim, gebot,

22 und du umkehrtest, Brot aßest und Wasser trankst an dem Ort, von welchem Er zu Dir geredet hat: Nicht iss Brot, und nicht trinke Wasser!, wird deine Leiche nicht ins Grab deiner Väter kommen.

23 Und es wurde: Nachdem er Brot gegessen und nachdem er getrunken hatte, da sattelte einer ihm den Esel des Propheten, der ihn zurückgebracht hatte.

24 Und er ging, und es fand ihn ein Löwe im Weg und tötete ihn. Und so war's: Seine Leiche (lag) am Weg hingeworfen, und der Esel stand neben ihr, und auch der Löwe stand neben der Leiche.

25 Und da! Mannen gingen vorüber und sahen die Leiche, hingeworfen am Weg, und den Löwen neben der Leiche stehen; und sie kamen und redeten es in der Stadt, in der der alte Prophet wohnte.

26 Und der Prophet, der ihn von dem Weg zurückgebracht hatte, hörte es und sprach: Jener ist der Mann des Elohim, der erbittert war (gegen den Befehl des) Mundes Jewes, und so gab Jewe ihn dem Löwen, und dieser zerbrach ihn und tötete ihn gemäß dem Wort Jewes, das Er zu ihm geredet hatte.

27 Und er redete zu seinen Söhnen, sprechend: Sattelt mir den Esel!

Und sie sattelten ihn.

28 Und er ging und fand seine Leiche, hingeworfen am Weg, und den Esel und den Löwen neben der Leiche stehen; der Löwe hatte die Leiche nicht gefressen und den Esel nicht zerbrochen.

29 Da hob der Prophet die Leiche des Mannes des Elohim auf und legte ihn auf den Esel und brachte ihn zurück; und er kam in die Stadt des alten Propheten, um zu klagen und ihn zu begraben.

30 Und er legte seine Leiche in sein (eigenes) Grab, und sie klagten um ihn: O, mein Bruder!

31 Und es geschah: Nachdem er ihn begraben hatte, da sprach er zu seinen Söhnen, sprechend: Wenn ich gestorben bin, dann begrabt mich in dem Grab, in dem der Mann des Elohim begraben ist; neben seine Gebeine legt meine Gebeine.

32 Denn geschehen, ja geschehen wird das Wort, das er infolge des Wortes Jewes wider den Altar, der in Bejt-El ist, gerufen hat, und wider all die Kuppenhäuser, die in den Städten Samarias sind.

33 Nach dieser Sache kehrte Jerobeam nicht von seinem bösen Weg um, sondern wiederum (tat) er´s und setzte aus dem Äußersten (Abschaum) des Volks Kuppenpriester ein; dem, dem es gefiel, füllte er die Hand (gab er es), sodass sie Kuppenpriester wurden.

34 Und es geschah infolge dieser Sache, dass es zu Verfehlungen des Hauses Jerobeam (kam) und zum Verbergen (Vernichten) und zum Vertilgen, weg vom Angesicht des Erdbodens.

 

Das Motiv des alten Propheten, dem Mann aus Juda zu folgen, wird uns nicht genannt. War er neidisch? Vielleicht wollte er ihn auf die Probe stellen. Jedenfalls belog er ihn (Vers 18). Der Mann des Elohim hätte dies erkennen müssen, weil es dem an ihn ergangenen Wort Jewes widersprach. Doch die Versuchung war groß – konnte er denn dem alten Propheten einen Irrtum oder eine Lüge unterstellen?

 

Leider ließ sich der Mann des Elohim zum Ungehorsam verführen. Die Sünde des Alten sollte schlimme Folgen haben.

 

Obwohl der alte Prophet gesündigt hatte, gebrauchte Jewe ihn weiterhin (Verse 20 - 22), indem er die Widersetzlichkeit des Mannes aus Juda klar benennen und dessen unehrenhaftes Begräbnis voraussagen durfte.

 

Auf dem Rückweg begegnete dem Propheten ein von Jewe gesandter Löwe, der ihn tötete. Dass das Tier weder der Leiche noch dem Esel etwas antat, konnte nur als Wunder verstanden werden.

 

Mit der Bitte, seine Gebeine neben denen des Mannes des Elohim zu bestatten (Vers 31), drückte der alte Prophet seine Verbundenheit mit dem als Bruder Erkannten (Vers 30) und seine Überzeugung aus, dass jener die Wahrheit prophezeit hatte.

 

Als Joschijahu die Kuppenpriester auf dem Altar zu Bejt-El schlachtopferte und die Gebeine ihrer Vorgänger ausgraben ließ und auf dem Altar verbrannte, ließ er die Gebeine der beiden Propheten unangetastet (2. Kön. 23:17, 18).

 

 

Kapitel 14

 

Achijas Gerichtsprophetie wider Jerobeam I.

 

1 In jener Zeit erkrankte Abija, der Sohn Jerobeams.

2 Und Jerobeam sprach zu seiner Frau: Steh doch auf und verstelle dich, sodass man nicht erkennt, dass du die Frau Jerobeams bist; und du wandelst gen Schilo. Da! Dort ist Achija, der Prophet; er, er redete zu mir als zu dem König über dieses Volk.

3 Und du nimmst in deine Hand zehn Brote und Krümelkuchen und eine Flasche Honig, und du kommst zu ihm; er, er wird dir berichten, was denn dem Jüngling geschehen wird.

4 Und die Frau Jerobeams tat so und stand auf und ging gen Schilo und kam in das Haus Achijas. Achijahu aber aber konnte nicht mehr sehen, denn seine Augen waren aufgrund seines Alters starrstehend geworden.

5 Jewe aber hatte zu Achijahu gesprochen: Da! Die Frau Jerobeams kommt, einem Wort von dir nachzuforschen bezüglich ihres Sohnes, denn er ist krank; gemäß diesem, ja gemäß diesem, redest du zu ihr. Und es wird geschehen: Sowie sie kommt, so macht sie sich unkenntlich.

6 Und es geschah: Als Achijahu das Geräusch ihrer Füße hörte, als sie an der Öffnung ankam, da sprach er: Komm, Frau Jerobeams! Warum dies, dass du dich unkenntlich machst? Ich aber bin mit Hartem (harter Botschaft) zu dir gesandt.

7 Gehe, sprich zu Jerobeam: So spricht Jewe, der Elohim Israels: Weil Ich dich aus der Mitte des Volkes erhöhte und dich als Herzog über Mein Volk Israel gab

8 und das Königtum zerlappte, weg vom Hause David, und es dir gab, du aber nicht wurdest wie Mein Diener David, der Meine Gebote gehütet hat und der Mir nach gewandelt ist und mit seinem ganzen Herzen, nur zu tun das in Meinen Augen Gerade,

9 und du Böses tatest, es zu tun, mehr als alle, die vor dir waren, und du gingst und dir andere Elohim machtest und Gussbilder, um Mich zu grämen, und Mich hinter deinen Rücken warfst,

10 daher, da! Ich bringe dem Hause Jerobeam Böses, und ich werde dem Jerobeam abschneiden das gegen die Wand Harnende (das Männliche), das Gefangene und Verlassene in Israel, und Ich fege hinweg hinter dem Haus Jerobeam her, so wie man die Kotrolle wegfegt bis zum Ende (letzten Rest).

11 Das, was dem Jerobeam zugehörig in der Stadt stirbt, werden die Hunde fressen, und das im Gefild Sterbende wird das Flatternde (Geflügelte) der Himmel fressen, denn Jewe redete es.

12 Und du, steh auf, gehe zu deinem Haus; indem deine Füße gen die Stadt kommen, wird der Knabe sterben.

13 Und all Israel wird um ihn klagen und ihn begraben, denn dieser allein von Jerobeam wird in ein Grab kommen, weil in ihm eine gute Sache, Jewe, der Elohim Israels, betreffend, gefunden wurde im Hause Jerobeam.

14 Und Jewe wird Sich einen König über Israel erstehen machen, der das Haus Jerobeam abschneidet; dies ist der Tag ­- und was ist’s auch noch nun?

15 Und Jewe wird Israel schlagen, dass es sich bewegt wie das Schilfrohr im Wasser, und Er wird Israel ausreißen aus diesem guten Erdboden, den Er ihren Vätern gegeben hat, und Er wird sie durchworfeln jenseits des Stromes, weil sie als Jewe Grämende ihre Ascherim gemacht haben.

16 Und Er wird Israel dahingeben der Verfehlungen Jerobeams halber, mit welchen er verfehlte und mit welchen er Israel zum Verfehlen gebracht hat.

17 Und die Frau Jerobeams stand auf und ging und kam gen Tirza (Jerobeams Residenzstadt); sie kam gerade zur Schwelle des Hauses, da starb der Jüngling.

18 Und all Israel begrub ihn und klagte um ihn gemäß dem Wort Jewes, das Er durch die Hand Seines Dieners Achijahu, des Propheten, geredet hatte.

19 Und das Übrige der Sachgeschehen Jerobeams, welcherweise er stritt und welcherweise er regierte, da! Sie sind aufgeschrieben auf der Schriftrolle der Worte der Tage (Chronik) die Könige Israels betreffend.

20 Und die Tage, die Jerobeam regierte, waren zweiundzwanzig Jahre (945 - 924 v. Chr.), und er legte sich zu seinen Vätern; und sein Sohn Nadab regierte an seiner statt.

 

Wer die Gebote des Mose nicht hütete (Vers 8), den ereilte das gerechte Gericht Jewes.

 

Der Tod des Jünglings bekräftigte das prophetische Wort über die

fernere Zukunft. Die Dynastie Jerobeams endete mit dem Tod Nadabs, der von 926/25 bis 924 regierte (15:27).

 

Götzendienst unter Rehabeam

 

21 Und Rehabeam, der Sohn Salomos, regierte in Juda. Ein Sohn von einundvierzig Jahren war Rehabeam, als er König wurde, und siebzehn Jahre (945 - 929 v. Christus.) regierte er in Jerusalem, der Stadt, die Jewe aus allen Stämmen Israels erwählt hatte, Seinen Namen dort festzulegen. Und der Name seiner Mutter war Naama, die Amoniterin.

22 Und Juda tat das in den Augen Jewes Böse, und sie gingen mit Eifer gegen Ihn an, mehr war´s als alles, was ihre Väter getan hatten, durch ihre Verfehlungen, mit welchem sie verfehlten.

23 Und sie, auch noch sie, bauten sich Kuppen und Standmale und Ascherim auf jedem hohen Hügel und unter jedem üppigen Baum.

24 Und auch noch Kultprostituiertenschaft wurde im Lande (befunden). Sie taten gemäß all den Gräueln der Nationen, die Jewe entrechtet hatte, weg vom Angesicht der Söhne Israels.

 

Es ist nicht zu fassen!

 

Der Überfall durch Schischaq. Rehabeams Ende

 

25 Und es geschah im fünften Jahr (941 vor Chr.) des Königs Rehabeam, da stieg Schischaq (Thutmosis III.), der König Ägyptens, wider Jerusalem herauf.

26 Und er nahm die Schätze des Hauses Jewes und die Schätze des Hauses des Königs, ja, das alles nahm er; und er nahm all die goldenen Großschilde, die Salomo gemacht hatte.

27 Und der König Rehabeam machte an ihrer statt Großschilde aus Kupfer und bestimmte sie in die Hand der Fürsten der Läufer, der Hüter der Öffnung des Hauses des Königs.

28 Und es geschah: Sooft der König zum Haus Jewes kam, trugen die Läufer sie herbei und brachten sie wieder zurück zur Kabine (Wachtstube) der Läufer.

29 Und das Übrige der Sachgeschehen Rehabeams und alles, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf die Schriftrolle der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

30 Und zwischen Rehabeam und Jerobeam war Streit all die Tage.

31 Und Rehabeam legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Und der Name seiner Mutter war Naama, die Amoniterin. Und sein Sohn Abijam (Abija) regierte an seiner statt.

 

Zur Züchtigung Rehabeams und Judas für all die Bösen Taten sandte Jewe den Pharao Schischaq ins Land (2. Chronik 12:2), der die festen Städte vermutlich kampflos einnahm. Aufgrund der Gottesworte des Propheten Schemaja demütigten sich Rehabeam und seine Fürsten und übergaben Jerusalem. Schischaq bediente sich der von Salomo gesammelten Schätze. Nun musste Juda Ägypten dienen.

 

Die Großschilde wurden hauptsächlich für die würdevolle Begleitung des Königs auf dem Weg zum Tempel eingesetzt.

 

 

Kämpfe zwischen Israel und Juda

(1. Kön. 15 - 17)

 

Kapitel 15

 

Abijam von Juda

 

1 Und im achtzehnten Jahr (929 v. Chr.) des Königs Jerobeam, des Sohnes Nebats, wurde Abijam (Abija) König über Juda;

2 drei Jahre (bis 927/26 v. Chr.) regierte er in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Maacha, Tochter (gemeint ist: Enkelin) Abischaloms (Absaloms).

3 Und er ging in allen Verfehlungen seines Vaters, die dieser vor ihm getan hatte, und nicht wurde sein Herz als vollkommen mit Jewe, seinem Elohim, befunden, wie das Herz seines Vorvaters David.

4 Denn um Davids willen gab Jewe, sein Elohim, ihm Erleuchtendes in Jerusalem, um seinem Sohn festen Stand zu geben nach ihm und Jerusalem festen Stand zu geben,

5 da David das in den Augen Jewes Gerade getan und sich nicht abgekehrt hatte von allem, was Er ihm geboten hatte, alle Tage seines Lebens, ausgenommen nur in der Sache Urijas, des Hetiters.

6 Aber der Streit zwischen Rehabeam und Jerobeam währte auch noch alle Tage seines Lebens.

7 Und das Übrige der Sachgeschehen Abijams und alles, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf die Schriftrolle der Worte der Tage (Chronik), die Könige Judas betreffend? Und auch zwischen Abijam und Jerobeam war Streit.

8 Und Abijam legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in der Stadt Davids; und sein Sohn Asa regierte an seiner statt.

 

Abijam duldete zwar den Götzendienst, dennoch stand Jewe zu ihm, wenn auch nur um Davids willen, damit ein Fortleuchten bis hin zu dem verheißenen Sohn Davids, Jesus, sei (2. Chron. 21:7).

 

Über eine sehr bemerkenswerte Schlacht zwischen Abijam und Jerobeam berichtet 2. Chronik 13:2 - 20. Dieser Bericht lässt Abijams Treue zum aaronitischen Gottesdienst erkennen.

 

Asa von Juda

 

9 Und im zwanzigsten Jahr des Jerobeam, des Königs Israels, trat Asa, der König Judas, die Regierung an,

10 und einundvierzig Jahre (927 - 886 v. Chr.) regierte er in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter (gemeint ist: Großmutter) war Maacha, Tochter (gemeint ist: Enkelin) Abischaloms.

11 Und Asa tat das in den Augen Jewes Gerade wie sein Vater (Vorvater) David.

12 Und er beseitigte die Kultprostituierten, weg vom Land (912 v. Chr.; 2. Chronik 15:10), und nahm all die Götzen weg, die seine Väter gemacht hatten.

13 Und auch noch Maacha, seine (Groß-)Mutter, nahm er von (ihrer) Machtstellung weg, da sie der Aschera ein Scheusal (Götzenbild) gemacht hatte; und Asa schnitt ihr Scheusal ab und verbrannte es im Bachtal Kidron.

14 Aber von den Kuppen kehrten sie sich nicht ab, nur – das Herz Asas wurde alle seine Tage als vollkommen mit Jewe (befunden).

15 Und er brachte die heiligen (Darbringungen) seines Vaters und seine (eigene) heilige (Darbringung) zum Hause Jewes: Silber und Gold und Geräte.

16 Und zwischen Asa und Bascha, dem König Israels (der II., 892 -  891 v. Chr., vmtl. mitregierender Sohn Omris), war all ihre Tage Streit.

17 Und Bascha, der König Israels, stieg hinauf wider Juda und baute die (Stadt) Rama aus, um dem Asa, dem König Judas, keinen Herausgehenden und keinen Hineinkommenden zuzulassen.

18 Da nahm Asa all das Silber und das Gold, das übriggelassene in den Schatzkammern des Hauses Jewes, und die Schätze des Hauses des Königs und gab sie in die Hand seiner Diener; und der König Asa entsandte sie zu Ben-Hadad, dem Sohn Tabrimons, des Sohnes Chesjons, dem König Arams, dem Residierenden in Damaskus, sprechend:

19 Ein Bund sei zwischen mir und dir, zwischen meinem Vater und deinem Vater, da! Ich sende dir Bestechendes (ein Motivierungsgeschenk), Silber und Gold. Gehe, zerbröckle deinen Bund mit Bascha, sodass er wegsteigt, weg von mir.

20 Und Ben-Hadad hörte auf den König Asa und entsandte die ihm zugehörigen Fürsten des Heeres wider die Städte Israels und schlug Ijon und Dan und Abel Bejt-Maacha und all das Kinerot (Genezareth), darüber hinaus das ganze Land Naphtali.

21 Und es geschah: Als Bascha es hörte, da ließ er ab, die Rama auszubauen, und sein Sitz war in Tirza.

22 Und der König Asa brachte all Juda zum Gehorchen, keiner war nicht verpflichtet; und sie trugen die Steine der Rama und ihre Hölzer (Balken) weg, mit denen Bascha gebaut hatte, und der König Asa baute mit ihnen Geba Benjamin und die (Stadt) Mizpa aus.

23 Und das Übrige all der Sachgeschehen Asas und all seine Macht und alles, was er getan hat, und die Städte, die er gebaut hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf die Schriftrolle der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend? Nur – zur Zeit seines Alters erkrankte er an seinen Füßen.

24 Und Asa legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt seines Vorvaters David; und sein Sohn Jehoschaphath (Josaphat) regierte an seiner statt.

 

Asa beseitigte den Götzendienst weitgehend (Verse 12 - 14) und erneuerte den Bund mit Jewe (2. Chron. 15:8 - 19).

 

Bascha baute die Stadt Rama im Losteil Benjamin, 8 km nördlich von Jerusalem, aus (Vers 17). Von dort aus konnte der Zugang zur Stadt Davids leicht blockiert werden.

 

Nun gewann Asa den Ben-Hadad für sich (Verse 18 - 20). Der Sieg der Aramäer über die Nordstämme verschaffte dem Asa die Gelegenheit, die ihm strategisch wichtigen Städte Geba Benjamin und Mizpa zum Schutz gegen Angriffe aus dem Norden zu befestigen (Vers 22).

 

Asa musste allerdings wegen seines Bündnisses mit Ben-Hadad durch den Propheten Chanani scharf gerügt werden, weil er sich nicht auf Jewe verlassen, sondern auf die Aramäer gestützt hatte (2. Chron. 16:7 - 10).

 

Nadab von Israel

 

25 Und Nadab, der Sohn Jerobeams, wurde König über Israel im zweiten Jahr (926 v. Chr.) des Asa, des Königs Judas, und er regierte über Israel ein Doppeljahr (926/25 - 925/24 v. Chr.).

26 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, und er ging in dem Weg seines Vaters und in seiner Verfehlung, in welcher er Israel zum Verfehlen (verführt) hatte.

27 Und wider ihn verknüpfte (sicher verschwörerisch) Bascha (der I.), der Sohn Achijas, dem Hause Isaschchar zugehörig, und Bascha erschlug ihn in Gibeton, den Philistern (zu eigen), als Nadab und all Israel auf Gibeton zu andrängten.

 

Mit der Ermordung Nadabs erfüllte sich das Wort des Propheten Achija (14:10) (von Achija, dem Vater Baschas, zu unterscheiden), und endete die erste Dynastie des Nordreichs.

 

Bascha I. von Israel

 

28 Und so tötete ihn Bascha im dritten Jahr (925/24 v. Chr.) des Asa, des Königs Judas, und regierte an seiner statt.

29 Und es geschah: Als er König geworden war, erschlug er all das Haus Jerobeam; nicht ließ er dem Jerobeam irgendeinen Hauch verbleiben, bis er ihn vertilgt hatte, gemäß dem Wort Jewes, das Er durch die Hand seines Dieners Achija, des Schiloniters, geredet hatte,

30 aufgrund der Verfehlungen Jerobeams, in welchen er verfehlte und in welchen er Israel zum Verfehlen (verführt) hatte, infolge seines Grämens: dass er Jewe, den Elohim Israels, gegrämt hatte.

31 Und das Übrige der Sachgeschehen Nadabs und alles, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf die Schriftrolle der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend?

32 Und zwischen Asa und Bascha, dem König Israels, war Streit all ihre Tage.

33 Im dritten Jahr des Asa, des Königs Judas, wurde Bascha, der Sohn Ahijas, König über ganz Israel in Tirza vierundzwanzig Jahre (925 - 901 v. Chr.).

34 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, und er ging im Weg Jerobeams und in seiner Verfehlung, in welcher er Israel zum Verfehlen (verführt) hatte.

 

Die Nordstämme ließen nicht ab von der Anbetung der von Jerobeam angefertigten goldenen Kälber (12:28).

 

 

Kapitel 16

 

Gerichtswort wider Bascha I.

 

1 Und das Wort Jewes erging an Jehu, den Sohn Chananis, wider Bascha, sprechend:

2 Weil Ich dich aus dem Staub erhöhte und dich als Herzog über Mein Volk Israel gab, du aber im Weg Jerobeams gingst und Mein Volk zum Verfehlen (verführt) hast, Mich zu grämen mit ihren Verfehlungen,

3 da! Ich zehre hinter Bascha her auf und hinter seinem Haus her, und Ich gebe dein Haus (dahin) wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nabats.

4 Das, was dem Bascha zugehörig in der Stadt stirbt, werden die Hunde fressen und das ihm im Gefild Sterbende wird das Flatternde der Himmel fressen.

5 Und das Übrige der Sachgeschehen Baschas und was er getan hat und seine Macht, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Schriftrolle der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend?

6 Und Bascha legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben in Tirza; und sein Sohn Ela regierte an seiner statt.

7 Und auch noch durch die Hand Jehus, des Sohnes Chananis, des Propheten, war das Wort Jewes zu Bascha und zu seinem Haus ergangen, und zwar aufgrund all des Bösen, das er in den Augen Jewes getan hatte, Ihn zu grämen mit den Machwerken seiner Hände, wie das Haus Jerobeam zu werden, und aufgrund dessen, dass er es erschlagen hatte.

 

Da kann man nur die von Paulus aufgegriffenen Bibelstellen wiederholen: „Flink sind ihre Füße, Blut zu vergießen“ (Spr. 1:16). „Trümmer und Elend sind auf ihren Wegen, und den Weg des Friedens kennen sie nicht“ (Jes. 59:7, 8). „Keine Furcht Gottes ist vor ihren Augen“ (Ps. 36:2).

 

Ela von Israel

 

8 Im sechsundzwanzigsten Jahr (902 v. Chr.) der Jahre des Asa, des Königs Judas, wurde Ela, der Sohn Baschas, König über Israel in Tirza ein Doppeljahr (902/01 - 901/00 v. Chr.).

9 Und wider ihn verknüpfte (sich verschwörerisch) sein Diener Simri, der Fürst der Hälfte der Streitwagen. Und als er in Tirza trank, ja berauscht war im Hause Arzas, der über das Haus in Tirza (gesetzt) war,

10 da kam Simri und erschlug ihn und tötete ihn im siebenundzwanzigsten Jahr (901/00 v. Chr.) des Asa, des Königs Judas; und er regierte an seiner statt.

11 Und es geschah bei seinem Regierungsbeginn, sobald er auf seinem Thron saß, da erschlug er das ganze Haus Bascha; nicht ließ er ihm verbleiben einen, der gegen die Wand harnt, noch seine Löser und seinen Genossen.

12 Und so vertilgte Simri das ganze Haus Bascha gemäß dem Wort Jewes, das Er zu Bascha durch die Hand Jehus, des Propheten, geredet hatte

13 bezüglich aller Verfehlungen Baschas und der Verfehlungen seines Sohnes Ela, in welchen sie verfehlten und in welchen sie Israel zum Verfehlen (verführt) hatten, Jewe, den Elohim Israels, zu grämen mit ihren Dünsten (Dunstgebilden, Wahnhaften, Räuchereien).

14 Und das Übrige der Sachgeschehen Elas und alles, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Schriftrolle der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend?

 

Simri erschlug alle Männlichen des Hauses Bascha, auch alle Verwandten, die als Löser (Vers 11) die Blutrache vollziehen könnten

(4. Mose 35:19, 31).

 

Simri und Omri von Israel

 

15 Im siebenundzwanzigsten Jahr (901/00 v. Chr.) der Jahre des Asa, des Königs Judas, wurde Simri für sieben Tage König in Tirza. Und das Kriegsvolk lagerte wider Gibeton, die den Philistern (zu eigen war).

16 Und das Kriegsvolk, ja die Lagernden, hörten sprechen: Simri verknüpfte (sich verschwörerisch) und erschlug auch noch den König (Ela). Da machte all Israel Omri, den Fürsten des Heeres, zum König über Israel an jenem Tag im Heerlager.

17 Und Omri stieg hinauf und all Israel mit ihm, weg von Gibeton, und sie umdrängten Tirza.

18 Und es geschah: Als Simri sah, dass die Stadt erobert war, da kam er in die Hochburg des Hauses des Königs, und er verbrannte über sich das Haus des Königs mit Feuer und starb

19 aufgrund seiner Verfehlung, mit welcher er verfehlt hatte, das in den Augen Jewes Böse zu tun, im Weg Jerobeams zu gehen und in seiner Verfehlung, die er getan hatte, Israel zum Verfehlen zu (verführen).

20 Und das Übrige der Sachgeschehen Simris und seine Verknüpfung, welche er verknüpfte, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Schriftrolle der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend?

 

Als die Krieger hörten, dass Simri den König Ela umgebracht hatte, riefen sie Omri zum neuen König aus und zogen sofort nach Tirza, um Simri aus dem Weg zu räumen, der keine Chance mehr für sich sah.

 

Tibni und Omri von Israel

 

21 Damals teilte sich das Volk Israel in zwei Hälften: die eine Hälfte des Volks stand hinter Tibni, dem Sohn Ginats, ihn zum König zu machen, und die (andere) Hälfte hinter Omri.

22 Aber das Volk hinter Omri hatte festeren Stand als das Volk hinter Tibni, dem Sohn Ginats, und Tibni starb (897 v. Chr.), und Omri regierte (als Alleinregent).

23 Im einunddreißigsten Jahr der Jahre des Asa, des Königs Judas, regierte Omri über Israel, ja zwölf Jahre (901 - 889 v. Chr.); in Tirza regierte er sechs Jahre.

24 Und er erwarb den Berg Schomeron (Samaria) von Schämär gegen einen Doppelbarren Silber (1 Barren = vmtl. 36 kg) und baute (896 v. Chr.) auf dem Berg und rief (nannte) den Namen der Stadt, die er gebaut hatte, aufgrund des Namens Schämärs, (des ehemaligen) Herrn des Berges: Schomeron.

25 Und Omri tat das in den Augen Jewes Böse, und er tat Böses, mehr als alle, die vor ihm da waren.

26 Und er ging in all dem Weg Jerobeams, des Sohnes Nebats, und in seinen Verfehlungen, mit welchen er Israel zum Verfehlen (verführt) hatte, Jewe, den Elohim Israels, zu grämen mit ihren Dünsten.

27 Und das Übrige der Sachgeschehen Omris, die er getan hat, und seine Macht, die er ausgeübt hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Schriftrolle der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend?

28 Und Omri legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben in Schomeron; und sein Sohn Achab regierte an seiner statt.

 

Etwa vier Jahre dauerte die zwischen Tibni und Omri geteilte Regentschaft über Israel. Nach dem Tod Tibnis erbaute Omri die neue Hauptstadt Samaria, auf einem Hügel gelegen und gut zu verteidigen. Sechs Jahre hatte er in Tirza regiert, und weitere sechs Jahre residierte er in Samaria.

 

Omri war politisch und militärisch erfolgreich, geistlich gesehen aber ein Übeltäter wie kein anderer.

 

Achab von Israel

 

29 Und Achab, der Sohn Omris, wurde König über Israel im achtunddreißigsten Jahr der Jahre des Asa, des Königs Judas; und Achab, der Sohn Omris, regierte über Israel in Schomeron zweiundzwanzig Jahre (890 - 868 v. Chr.).

30 Und Achab, der Sohn Omris, tat das in den Augen Jewes Böse mehr als alle, die vor ihm da waren.

31 Und es geschah – war's, weil sein Wandel in den Verfehlungen Jerobeams, des Sohnes Nebats, zu leicht (wenig gewichtig) gewesen wäre? –, dass er Isebel, die Tochter Etbaals, des Königs der Sidonier, zur Frau nahm und hinging und dem Baal diente und sich ihm (huldigend) hinwarf.

32 Und er erstellte dem Baal (Götze Kanaans) einen Altar im Haus des Baal, das er in Schomeron gebaut hatte.

33 Und Achab machte die Aschera (Göttin des Glücks), und Achab fuhr fort, solches zu tun, um Jewe, den Elohim Israels zu grämen, mehr als alle Könige Israels, die vor ihm waren.

34 In seinen Tagen baute Chiel, der Bejt-Eliter (Mann von Bejt-El) Jericho wieder auf; um den Preis Abirams, seines Erstlings, gründete er sie, und um den Preis Segibs, seines Jüngsten, setzte er ihre Tore ein, gemäß dem Wort Jewes, das Er durch die Hand Joschuas, des Sohnes Nuns, geredet hatte.

 

Was Achab ohnehin tat, war schon gotteslästerlich genug, dass er nun aber auch noch eine Ausländerin (gegen 5. Mose 7:3) heiratete und gar die Isebel, deren Charakter wir noch kennen lernen werden, und ihrem Götzen diente, führte  in tiefste Tiefen der Feindschaft wider Jewe und der Sünde, zumal er mit dem Bau eines Baal-Tempels diesen Götzenkult offiziell in Israel einführte.

 

Baal ist mit "Eigner" zu übersetzen. Hiermit wird die enge Zugehörigkeit zu einer Geistesmacht ausgedrückt, die das absolute Verfügungsrecht besitzt.

 

In jenen Tagen baute Chiel Jericho wieder auf (Vers 34), was ausdrücklich verboten war. Nach der Zerstörung dieser Stadt ließ Joschua das Volk schwören: „Verdammt ist der Mann angesichts Jewes, der ersteht und diese Stadt Jericho baut; als Gegenwert für seinen Erstling wird er sie gründen und als Gegenwert für seinen Jüngsten ihre Tore aufstellen“ (Jos. 6:26).

 

 

Kapitel 17

 

1 Und Elia, der Tischbiter, aus den in Gilead Wohnenden, sprach zu Achab: Bei Jewe, dem Lebenden, dem Elohim Israels, angesichts dessen ich stehe: (Wehe,) wenn diese Jahre weder Tau oder Regen sein wird, es sei denn, dass mein Wort zum Munde (zum Ausspruch) kommt!

2 Und das Wort Jewes erging an ihn, sprechend:

3 Gehe von dannen, und du wendest dich für dich nach Osten und verbirgst dich im Bachtal Kerit, das dem Angesicht des Jordans (zugewandt ist).

4 Und es geschieht: Aus dem Bach wirst du trinken, und die Raben habe Ich entboten, dich dort zu bevorraten (versorgen).

5 Und er ging und tat gemäß dem Wort Jewes. Und er ging und weilte im Bachtal Kerit, das dem Angesicht des Jordans (zugewandt ist).

6 Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und Brot und Fleisch am Abend, und aus dem Bach trank er.

7 Und es geschah am Ende von Tagen, da trocknete der Bach aus, denn es kam kein Platzregen übers Land.

 

Der Baalskult war eingeführt. Baal wurde als der Gott angesehen, der den Regen brachte. Da trat Elia im Namen des lebenden Gottes vor den König Achab und prophezeite Jahre ohne Regen. Es sollte sich zeigen, wer der wahre Elohim ist.

 

Kein Regen über Israel! Dies war einer der von Jewe angekündigten Flüche für Ungehorsam (5. Mose 28:23) und ein deutliches Gericht über Achab und Isebel.

 

Elia, hebr. ALIEK, אליהו, punktiert ELIJaHU, אליהו, bedeutet: Mein El ist Jewe. Er wirkte etwa von 880 bis 865 v. Chr.

 

Nun aber musste Elia sich dringend vor der Rache Achabs bewahren. Jewe versorgte ihn in der Verbergung am Bach Kerit in Gilead durch Raben. Alsdann – die Trockenheit kam über das Land.

 

Die Witwe in Zarpat

 

8 Und das Wort Jewes erging an ihn, sprechend:

9 Steh auf, gehe gen Zarephat (Zarpat), die zu Sidon gehört, und du wohnst dort. Da! Ich habe dort eine Frau, eine Witwe, entboten, dich zu bevorraten.

10 Da stand er auf und ging gen Zarephat; und er kam zum Stadttor, und da! Dort war eine Frau, eine Witwe, die mit einer Schlinge Geäst sammelte, und er rief ihr zu und sprach: Nimm doch für mich ein wenig Wasser mit einem Gefäß, sodass ich trinke.

11 Und sie ging, es zu nehmen. Da rief er ihr zu und sprach: Nimm doch für mich einen Bissen Brot mit deiner Hand.

12 Da sprach sie: Bei Jewe, dem Lebenden, deinem Elohim: (Wehe mir,) wenn für mich noch ein Festkuchen da ist, sondern nur die Fülle einer Handschale Mehl im Krug und ein wenig Öl im Deckelkrug, und da! Ich sammle mit einer Schlinge zwei Bündel Geäst, und ich komme und mache es mir und meinem Sohn zurecht, sodass wir es essen und dann sterben.

13 Da sprach Elia zu ihr: Fürchte (dich) nicht. Komme, tue gemäß deinem Wort, jedoch mache mir zuerst von dem dort  (Befindlichen) einen kleinen Kuchen, und du lässt’s zu mir herausgehen; dir aber und deinem Sohn machst du’s später.

14 Denn so spricht Jewe, der Elohim Israels: Im Krug des Mehls wird´s nicht alldahin (leer) werden und im Deckelkruf des Öls nicht ermangeln bis zu dem Tag, da Jewe Platzregen auf das Angesicht des Erdbodens geben wird.

15 Da ging sie und tat gemäß dem Wort Elias, und sie aß, er und sie und ihr Haus, über Tage.

16 Im Krug des Mehls wurde es nicht alldahin und im Deckelkrug des Öls ermangelte es nicht, gemäß dem Wort Jewes, das Er durch die Hand Elias geredet hatte.

 

Die Hungersnot hatte auch Phönizien im Griff. Die Witwe und ihr Sohn rechneten mit ihrem baldigen Tod. Zarpat lag zwischen Tyrus und Sidon. Das vom Baalskult beherrschte Heimatland Isebels, der Tochter des Königs von Sidon und Ehefrau Achabs, war nicht ungefährlich für Elia.

 

Die Witwe war aller Wahrscheinlichkeit nach keine Israelitin, immerhin wusste sie von Jewe, dem Lebenden, dem Elohim Elias, und bat sie Jewe um Bestätigung, dass sie fast nicht mehr zu essen hatte (Vers 12).

 

Dem Fremden etwas zu trinken und einen Bissen Brot zu geben (Verse 10 + 11), mag ja noch angängig gewesen sein, dann aber der Bitte nachzukommen, zuerst für Elia Essen zuzubereiten und danach für sie und ihren Sohn (Vers 13), und damit auf Jewes Verheißung (Vers 14) zu vertrauen, musste eine harte Glaubensprobe für sie gewesen sein.

 

Doch es sollte sich erfüllen, was geschrieben steht: „Verherrliche Jewe aus deinem Vermögen und aus dem Anfang (Ersten, Besten) all deines Einkommens, so werden deine Scheunen gefüllt bis zur Sattheit, und vom Süßwein breschen deine Kufen aus“ (Spr. 3:9, 10). Ebenso auch dieses Wort: „Jewe erkennt die Tage der Makellosen, und ihr Losteil wird für äonisch. Nicht werden sie in der bösen Zeit beschämt, und in den Tage des Hungers werden sie satt“ (Ps. 37:18, 19).

 

Unser Herr Jesus Christus nahm übrigens Bezug auf die Begegnung Elias mit der Witwe: „In den Tagen des Elia, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und als eine große Hungersnot über das gesamte Land hereinbrach, gab es viele Witwen in Israel; und doch wurde Elia zu keiner von ihnen gesandt, außer zu einer Frau in Sarepta (Zarpat) in Sidonien, die Witwe war“ (Luk. 4:25, 26).

 

Auferweckung des toten Sohnes der Witwe

 

17 Und es geschah nach diesen Sachgeschehen, da erkrankte der Sohn der Frau, der Eignerin des Hauses, und seine Krankheit wurde überaus schwer, bis ihm auch nicht ein Hauch übrig gelassen wurde.

18 Da sprach sie zu Elia: „Was ist zwischen mir und dir, Mann des Elohim? Du kamst zu mir, um meiner Vergehung gedenken zu lassen und meinen Sohn zu töten.

19 Er aber sprach zu ihr: Gib mir deinen Sohn! Und er nahm ihn von ihrem Gewandbausch und brachte ihn hinauf in das Obergemach, das er bewohnte, und legte ihn auf seine Liegestatt.

20 Und er rief zu Jewe und sprach: Jewe, mein Elohim, ist´s auch noch gegen die Witwe, bei der ich zu Gast bin, dass Du Böses tust, ihren Sohn zu töten?

21 Und er streckte sich dreimal über dem Knaben aus und rief zu Jewe und sprach: Jewe, mein Elohim, lass doch zurückkehren die Seele dieses Knaben in sein Inneres!

22 Und Jewe hörte auf die Stimme Elias, und die Seele des Knaben kehrte in sein Inneres zurück, und er lebte (wieder auf).

23 Und Elia nahm den Knaben und brachte ihn vom Obergemach herab in das Haus und gab ihn seiner Mutter. Und Elia sprach: Siehe, lebend ist dein Sohn.

24 Da sprach die Frau zu Elia: Nun, dieserhalb erkenne ich, dass du ein Mann Elohims bist und dass das Wort Jewes in deinem Mund Wahrheit ist.

 

Die Witwe stellte sich die Frage, ob der Tod ihres Kindes die Strafe für ihre Vergehungen war (Vers 18). Darum ging es aber nicht, wenngleich die Nähe des heiligen Mannes unausgesprochene Sünden nicht zuließ. Der Zweck des Geschehens war, dass die Frau die Glaubwürdigkeit Elias und die Macht Jewes, des Elohims Israels, erkennen sollte. Denn „niemand kann diese Zeichen tun ..., wenn nicht Gott mit ihm ist“ (Joh. 3:2).

 

Dieses Ereignis war so bedeutend, dass Hebräer 11:35 davon spricht: „… und Frauen haben ihre Toten durch Auferstehung wiedererhalten.“

 

 

Elia auf dem Karmel

(1.Kön. 18 - 20)

 

Kapitel 18

 

Elia begegnet Obadja und Achab

 

1 Und es geschah nach vielen Tagen, da erging das Wort Jewes an Elia im dritten Jahr, sprechend: Gehe, werde von Achab gesehen, und Ich will Regen geben auf das Angesicht des Erdbodens.

2 Da ging Elia, von Achab gesehen zu werden. Der Hunger aber war heftig in Schomeron (Samaria).

3 Und Achab rief dem Obadja, der über das Haus (den Palast) (gesetzt war) – Obadja aber fürchtete Jewe überaus.

4 Und es geschah: In der Zeit, da Isebel die Propheten Jewes abschneiden ließ, da nahm Obadja hundert Propheten und versteckte sie, je fünfzig Mann, in einer Höhle und bevorratete (versorgte) sie mit Brot und Wasser –;

5 und Achab sprach zu Obadja: Gehe im Land zu allen Wasserquellen und zu all den Bächen; vielleicht finden wir Gras, sodass wir Ross und Maulesel am Leben erhalten und nichts von dem Getier abschneiden müssen.

6 Und sie teilten sich das Land auf, darüber hinzugehen: Achab wandelte auf einem Weg für sich allein, und Obadja wandelte auf einem Weg für sich allein.

7 Und Obadja war auf dem Weg, und da! Elia (kam), ihm zu begegnen; und er erkannte ihn und fiel auf sein Angesicht und sprach: Bist du dieser, mein Herr Elia?

8 Und er sprach zu ihm: Ich bin's; gehe, sprich zu deinem Herrn: Da! Elia (ist hier).

9 Er aber sprach: Was verfehlte ich, dass du deinen Diener in die Hand Achabs gibst, mich zu töten?

10 Bei Jewe, dem Lebenden, deinem Elohim: (Wehe), wenn es eine Nation oder ein Königreich gibt, wohin mein Herr nicht entsandte, dich zu suchen! Und sprachen sie: (Hier ist er) nicht!, so ließ er das Königreich oder die Nation schwören, dass dich keiner gefunden hat.

11 Und nun sprichst du: Gehe, sprich zu deinem Herrn: Da! Elia (ist hier).

12 Und so es geschieht: Gehe ich, ja ich, von dir weg, und der Geist Jewes trägt dich zu einem Ort, den ich nicht erkenne, und ich komme, dem Achab, zu berichten, und er findet dich nicht, so bringt er mich um; dein Diener aber fürchtet doch Jewe von meinen Jugendzeiten an.

13 Ist meinem Herrn denn nicht berichtet worden, was ich tat in (der Zeit, als) Isebel die Propheten Jewes umbrachte, und wie ich von den Propheten Jewes hundert Mann versteckte, fünfzig und fünfzig Mann in je einer Höhle, und ich sie mit Brot und Wasser bevorratete?

14 Und nun sprichst du: Gehe, sprich zu deinem Herrn: Da! Elia (ist hier). Da wird er mich umbringen.

15 Aber Elia sprach: Bei dem Lebenden, bei Jewe der Heere, angesichts dessen ich stehe: So denn ist´s: Am heutigen Tag werde ich von ihm gesehen.

16 Da ging Obadja, dem Achab zu begegnen, und berichtete ihm; und Achab ging, dem Elia zu begegnen.

17 Und es geschah: Als Achab Elia sah, da sprach Achab zu ihm: Bist du dieser, der Zerrütter Israels?

18 Er aber sprach: Nicht ich zerrütte Israel, sondern du und des Haus deines Vaters, indem ihr die Gebote Jewes verließet und du hinter den Baalim hergingst.

19 Und nun, entsende, schare mir zu all Israel zu dem Berg Karmel und die 450 Propheten des Baal und die 400 Propheten der Aschera, die am Tisch der Isebel essen.

20 Da entsandte Achab zu all den Söhnen Israels und scharte die Propheten zu dem Berg Karmel.

 

Obadja, der Hofmeister des Königs, ist nicht mit dem Propheten Obadja zu verwechseln. Seine umfangreiche Argumentation vor Elia lässt die Gefahr erkennen, in der er stand, und findet unser volles Verständnis. Ja, Elia hätte durchaus entrückt werden können (etwa wie Philippus von der Straße nach Gaza nach Asdod; Apg. 8:39), Elia aber sprach dem Obadja zu mit dem Hinweis auf den Lebenden, Jewe der himmlischen Heerscharen (Vers 15), der auch die irdischen Heere lenkt.

 

Und dann geschah das Wunder, dass Achab den Elia nicht umbrachte, sondern sich dessen Schuldzuweisung (Vers 18) anhörte und sogar auf dessen Wunsch alle Propheten des Baal und der Aschera zum Berg Karmel versammelte.

 

Der Bergrücken Karmel südlich der Jesreel-Ebene unterbricht die Küstenebene bei Haifa. Dieser schien dem Achab ideal zu sein, weil die Phönizier ihn als heiligen Ort Baals ansahen.

 

Unter den Baalen, denen Achab nachging (Vers 18), sind die vielen lokalen Götzenfiguren zu verstehen.

 

Obadja hatte 100 Propheten vor Isebel gerettet (Verse 4 + 13). Hebräer 11:38 gedenkt jener Männer, die da in Höhlen und Löchern der Erde umherirrten. Und Gott gedenkt des Obadja, „denn Gott ist nicht ungerecht, dass er eurer Arbeit und der Liebe vergesse, die ihr für seinen Namen dadurch erzeigt habt, dass ihr den Heiligen dientet und noch dient“ (Heb. 6:10).

 

Elia und die Baals-Propheten auf dem Karmel

 

21 Und Elia (kam) herzu zu all dem Volk und sprach: Bis wann noch humpelt ihr auf den zwei Gabelstöcken (Krücken)? Wenn Jewe der Elohim ist, geht hinter Ihm her, wenn aber der Baal, geht hinter ihm her! Aber das Volk antwortete ihm kein Wort.

22 Da sprach Elia zu dem Volk: Ich, ich bin übrig gelassen als Prophet des Jewe, ich allein, aber die Propheten des Baal sind 450 Mann.

23 So gebe man uns zwei Farren (Jungstiere), und sie mögen sich den einen Farren erwählen und ihn zerstücken und auf die Holzscheite legen, aber Feuer nicht daranlegen, und ich, ich mache den anderen Farren bereit und gebe ihn auf die Holzscheite, aber Feuer lege ich nicht daran.

24 Und dann ruft ihr im Namen eures Elohim, und ich, ich rufe im Namen Jewes. Und es sei: Der Elohim, der mit Feuer antwortet, er ist der Elohim. Da antwortete all das Volk und sprach: Gut ist das Wort.

25 Und Elia sprach zu den Propheten des Baal: Erwählt euch den einen Farren und macht ihn zuerst bereit, denn ihr seid die vielen; und ruft im Namen eures Elohim, aber Feuer legt ihr nicht daran.

26 Und sie nahmen den Farren, den ihnen einer gab, und machten ihn bereit und riefen im Namen des Baal von dem Morgen bis zu dem Mittag, sprechend: Baal, antworte uns! Aber da war keine Stimme und kein Antwortender. Und sie humpelten gegenüber dem Altar, den einer gemacht hatte.

27 Und es geschah am Mittag, da machte Elia sie zum Gespött und sprach: Ruft mit großer Stimme, denn er ist ja ein Elohim! Denn er sinnt (denkt gerade nach) oder zaudert, oder er ist unterwegs; vielleicht schläft er und wacht dann auf!

28 Und sie riefen mit großer Stimme und schnitten sich (Ritzmale) ein gemäß ihrer (kultischen) Vorschrift mit Schwertern und mit Spießen, bis Blut an ihnen floss.

29 Und es geschah: Als der Mittag vorübergegangen war, da prophezeiten sie: Bis zur (Zeit des) Hinaufweihens des Speiseopfers (etwa 15 Uhr; 2. Mose 29:41) (wird's geschehen)! Aber da war keine Stimme und kein Antwortender und keine Aufmerksamkeit.

30 Da sprach Elia zu all dem Volk: Kommt herzu zu mir. Und all das Volk kam herzu zu ihm, und er heilte (stellte wieder her) den zerstörten Altar Jewes.

31 Und Elia nahm zwölf Steine gemäß der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, zu dem das Wort Jewes geworden war, sprechend: Israel sei dein Name!

32 Und er baute aus den Steinen einen Alter im Namen Jewes; und er machte eine Auffangrinne wie bei einem Haus, für einen Doppel-Sea (Trockenhohlmaß, ca. 7,3 l = ca. 2 Hin) Samen, ringsum den Altar.

33 Und er ordnete die Holzscheite zu und zerstückte den Farren und legte ihn auf die Holzscheite.

34 Und er sprach: Füllt vier Krüge mit Wasser und gießt's auf das Speiseopfer und auf die Holzscheite! Und er sprach: Wiederholt's! Und sie wiederholten's. Und er sprach: Macht's ein drittes Mal! Und sie machten’s ein drittes Mal.

35 Und die Wasser liefen rings um den Alter, und auch noch die Auffangrinne füllte er mit Wasser.

36 Und es war in (der Zeit des) Hinaufweihens des Speiseopfers, da (kam) Elia, der Prophet, herzu und sprach: Jewe, Elohim Abrahams, Isaaks und Israels, am heutigen Tag werde erkannt, dass Du der Elohim in Israel bist und ich Dein Diener bin, und dass ich infolge Deiner Worte all diese Sachen getan habe.

37 Antworte mir, Jewe, antworte mir, sodass dieses Volk erkennt, dass Du, Jewe, der Elohim bist, und dass Du ihr Herz wieder zu Dir zurückgewendet hast.

38 Da fiel Feuer Jewes herab und fraß das Speiseopfer und die Holzscheite und die Steine und den Staub; und die Wasser, die in der Auffangrinne waren, schleckte es auf.

39 Und all das Volk sah’s, und sie fielen auf ihr Angesicht und sprachen: Jewe, Er ist der Elohim! Jewe, Er ist der Elohim!

40 Und Elia sprach zu ihnen: Ergreift die Propheten des Baal; nicht entkomme ein Mann von ihnen! Und sie ergriffen sie, und Elia brachte sie hinab zum Bach Kischon und schächtete sie dort.

 

Niemand kann zwei Göttern dienen (Vers 21; Mat. 6:24). Religionsvermischung führt nur auf Abwege. Eine klare Entscheidung war fällig: entweder Jewe oder der Baal. Ohne das dramatische Geschehen auf dem Berg Karmel wäre die völlige Übernahme des Baalskults als Staatsreligion nicht abzuwenden gewesen.

 

Die Baalspriester riefen und schrien und gerieten in Ekstase. Elia aber hatte es nicht nötig, Jewe mit einem Wortschwall anzurufen (Mat. 6:7); eine ruhig ausgesprochene Bitte genügte (Vers 36 + 37). Wieder erwies sich: Götzen sind Nichtse, sie hören und sie sehen nicht; allerdings verführen die dahinterstehenden Dämonen (1. Kor. 10:20) die Menschen (1. Kor. 12:2).

 

Jewes sofortige Antwort auf Elias Gebet war gewaltig und eindeutig, sodass das Volk tief beeindruckt erkannte: „Jewe, Er ist der Elohim!“

 

Die anschließende Hinrichtung der Götzendiener und der falschen Propheten zur Reinigung des Volkes von ihnen war vom Gesetz zwingend geboten (5. Mose 13:2 - 6; 13 - 16; 17:2 - 5; 18:20.

 

Elias Gebet um Regen

 

41 Und Elia sprach zu Achab: Steige hinauf, iss und trink, denn da ist ein Geräusch der Ansammlung des Platzregens.

42 Da stieg Achab hinauf, zu essen und zu trinken; Elia aber stieg hinauf zum Haupt (Gipfel) des Karmel und kauerte zur Erde nieder und legte sein Angesicht zwischen seine Knie.

43 Und er sprach zu seinem Jüngling (Knappen): Steige doch hinauf, blicke in Richtung des Meeres. Und er stieg hinauf und blickte und sprach: Nichts ist da. Und er sprach: (Tu´s) wiederum! So war's siebenmal.

44 Und es geschah beim siebenten (Mal), da sprach er: Da! Ein Wolkendickicht, klein wie die Handschale eines Mannes, steigt vom Meer her herauf. Da sprach er: Steige hinauf, sprich zu Achab: Lass anschirren und steige hinab, sodass dir der Platzregen nicht Einhalt gebietet.

45 Und es geschah: Bis all dies so, ja bis es so geschah, da verdüsterten sich die Himmel durch Wolkendickichte und Wind, und ein großer Platzregen geschah, und Achab fuhr dahin und ging gen Jesreel (Grenzstadt im Losteil Isaschchars).

46 Und die Hand Jewes kam über Elia, und er umsschnallte seine Lenden und lief angesichts Achabs bis dorthin, wo du gen Jesreel kommst.

 

Elia empfahl dem Achab, das Ende der Trockenheit freudig mit Essen und Trinken zu begehen (Vers 41).

 

Nun betete Elia um Regen (Vers 42). Der Regen auf sein Gebet hin unterstrich die Wahrheit, dass nicht der Baal, sondern nur Jewe Regen geben kann.

 

Achab fuhr nach Jesreel, seiner Winterhauptstadt, etwa auf halbem Weg zwischen dem Karmel und Samaria gelegen. In von Gott gegebener übernatürlicher Kraft lief er vor dem Wagen Achabs her; damit ehrte er den König (Vers 46; 1. Petr. 2:17).

 

Der Apostel Jakobus bringt das für Israel überaus entscheidende Ereignis auf den Punkt: „Wirksames Flehen eines Gerechten vermag viel. Elia war ein Mensch von gleicher Empfindung wie wir, und er betete ein Gebet, dass es nicht regne; und es regnete drei Jahre und sechs Monate nicht auf das Land. Und wieder betete er, und der Himmel gab Regen, und das Land ließ seine Frucht keimen" (Jak. 5:16 b - 18).

 

Elias Flucht vor Isebel

 

1 Und Achab berichtete der Isebel alles, was Elia getan hatte, und alles, was er umgebracht hatte – all die Propheten – mit dem Schwert.

2 Da entsandte Isebel einen Beauftragten zu Elia, sprechend: So mögen die Elohim mir tun und so fortfahren, wenn ich nicht morgen zu dieser Zeit deine Seele mache wie die Seele eines von ihnen!

3 Und er sah´s und stand auf und ging (floh) um seiner Seele willen und kam gen Beer Scheba, die zu Juda gehört; und dort beließ er seinen Jüngling.

4 Er aber, er wandelte in der Wildnis eines Tages Weglänge und kam und saß unter einem Ginster; und er erfragte (ersuchte), dass seine Seele sterbe, und sprach: Viel (genug) (ist's); nun, Jewe, nimm meine Seele, denn ich bin nicht besser als meine Väter.

5 Und er legte sich hin und schlief unter dem einen Ginster, und da! Dies (geschah): Ein Beauftragter (Bote, Engel) berührte ihn und sprach zu ihm: Steh auf, iss.

6 Und er blickte umher, und da! Nahe seiner Haupthaare war ein auf Glühsteinen (gebackener) Kuchen und ein Deckelkrug mit Wasser; und er aß und trank und legte sich hin, ja tat's wiederum.

7 Und der Beauftragte Jewes kehrte zurück, (zum) zweiten (Mal kommend) und berührte ihn und sprach: Steh auf, iss, denn zu viel (weit) ist dir der Weg.

8 Da stand er auf und aß und trank, und er ging in der Kraft jener Speise vierzig Tage und vierzig Nächte bis zum Berg des Elohim dem Choreb (Horeb).

 

Es war immerhin nobel von der Isebel, Elias Ermordung anzukündigen. Sie war sich darin so sicher, dass sie ein Misslingen mit einem Fluch für sich selber verband (Vers 2). Elia musste fliehen. Diese Entscheidung musste er aus menschlicher Sicht treffen, zumal er keine weitere Verheißung hatte. Und all die Wunder, die er gerade erlebt hatte, vermittelten ihm keine Standhaftigkeit.

 

Von Beer Scheba aus, ganz im Süden des Südreichs, wanderte er noch einen Tag lang in der Wildnis, um auch vor eventuellen Spionen Isebels in Sicherheit zu sein. Dann konnte er nicht mehr; im Geist ermattet, setzte er sich unter einen Ginster. Er sah sich am Ende seines Lebens; er hatte genug erlebt und alles getan, was Jewe ihm aufgetragen hatte. So wollte er nun sterben; schließlich war er nicht besser als seine Väter.

 

Jewe hatte jedoch andere Pläne mit ihm: Ein Bote – „sind sie nicht alle ein Amt versehende Geister; zum Dienst ausgeschickt um derer willen, denen künftig die Rettung zugelost werden soll?“ (Hebr. 1:14) – gab ihm eine Speise, die ihn kräftigte, bis zum Berg Choreb, etwa 320 km entfernt, zu wandern, dem Berg, auf dem Mose die Tora (die Zielanweisung) empfangen hatte.

 

Am Choreb

 

9 Und er kam dort in die Höhle und nächtigte dort, und da! Das Wort Jewes (erging) an ihn, und Er sprach zu ihm: Was ist dir hier, Elia?

10 Und er sprach: Ich eiferte, ja eiferte für Jewe, den Elohim der Heere, denn die Söhne Israels verließen Deinen Bund; Deine Altäre zerstörten sie, und Deine Propheten brachten sie mit dem Schwert um, und ich bin übrig gelassen, ich, ich allein, und sie suchen meine Seele, um sie zu nehmen.

11 Da sprach Er: Geh hinaus und stelle dich im Bereich des Berges angesichts Jewes. Und da! Jewe ging vorüber, und ein Wind, groß und mächtig, Berge wegreißend und Steilfelsen zerbrechend, war angesichts Jewes; nicht in dem Wind war Jewe. Und nach dem Wird ein Schüttern (Erdbeben); nicht in dem Schüttern war Jewe.

12 Und nach dem Schüttern ein Feuer; nicht in dem Feuer war Jewe. Und nach dem Feuer die Stimme (der Ton) einer dünnen Stille (eines leisen Schweigens).

13 Und es geschah: Als Elia dies hörte, da verhüllte er sein Angesicht mit seinem Pelz und ging hinaus und stellt sich vor die Öffnung der Höhle, und da! Eine Stimme (richtete sich) an ihn und sprach: Was ist dir hier, Elia?

14 Und er sprach: Ich eiferte , ja eiferte für Jewe, den Elohim der Heere, denn die Söhne Israels verließen Deinen Bund; Deine Altäre zerstörten sie, und Deine Propheten brachten sie mit dem Schwert um, und ich bin übrig gelassen, ich, ich allein, und sie suchen meine Seele, um sie zu nehmen.

15 Da sprach Jewe zu ihm: Gehe, kehre zu deinem Weg zurück gen die Wildnis, bis gen Damaskus. Und du kommst dorthin und salbst Chasael zum König über Aram,

16 und Jehu, den Sohn Nimschis, salbst du zum König über Israel, und Elischa, den Sohn Schaphats, aus Abel Mechola, salbst du zum Propheten an deiner statt.

17 Und es wird geschehen: Den dem Schwert Chasaels Entkommenen wird Jehu töten, und den dem Schwert Jehus Entkommenen wird Elischa töten.

18 Und Ich lasse 7.000 in Israel verbleiben, all die Knie, die sich dem Baal nicht gebeugt haben, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst hat.

 

Elia hätte den Weg bis zum Berg Choreb auch schneller zurücklegen können, im Anklang an die vierzigjährige Wanderung seines Volkes durch die Wildnis Sinai aber tat er es in vierzig Tagen und vierzig Nächten (Vers 8). Dann langte er dem Willen Jewes gemäß und in der von Ihm vermittelten Kraft am Berg des Bundesschlusses an.

 

Auf den Choreb kam er in „die" Höhle (Vers 9). Dies lässt uns an die Höhle (2. Mose 33:21 - 22) des Felsens denken, wo Mose die in 2. Mose 34:6, 7 verzeichnete herrliche Offenbarung empfing: „Und Jewe ging an seinem Angesicht vorüber und rief: Jewe, Jewe, El, erbarmend und gnädig, langsam zum Zorn und vielfältig der Huld und Wahrheit, Beschützer mit Huld für Tausende, der Vergehung trägt und Übertretung und Verfehltheit, aber nicht entschuldet, ja entschuldet Er, Er, der Heimsuchende die Vergehung der Väter auf Söhnen und auf Söhnen der Söhne, auf Drittgliedern und auf Viertgliedern.“

 

Jewe fragte Elia: „Was ist dir hier, Elia?“ Wozu bist du hier? Unter dem Eindruck, dass seine Mission vergeblich gewesen und niemand außer ihm Jewe treu geblieben wäre sowie Jewe nicht genug im Kampf gegen die Baalsanhänger tue, klagte er, dass man jetzt auch noch ihn zu töten suche (Vers 10). Da ging Jewe an ihm vorüber (Vers 11) wie einst an Mose (2. Mose 33:22). Ein Sturm, ein Erdbeben und Feuer begleiteten den Allgewaltigen. Dies waren Zeichen Seiner Macht, Gericht zu üben, aber dem Elia wollte Jewe auf diese Weise nichts sagen. Elia sollte an das leise Wirken des Erbarmens und der Gnade herangeführt werden (Vers 12).

 

Als Elia den schwingenden Ton vernahm, bedeckte er sein Angesicht aus Ehrfurcht wie einst Mose (2. Mose 3:6), aber er hatte immer noch nicht ausreichend erkannt, dass es nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch den Geist Jewes geschehen soll (Sach. 4:6), denn auf die erneute Frage Jewes: „Was ist dir hier, Elia?“ (Vers 13), wiederholte er seine verzweifelte Antwort (Vers 14).

 

Jewe erklärte Seinem Propheten daraufhin geduldig, dass ein Gericht stattfinden werde, und zwar durch die drei Personen Chasael, Jehu und Elischa (Verse 15 - 17; 2. Kön. 8:7 - 15; 9:1 - 3). Und dann bekam Elia die tröstende Verheißung, dass Jewe in Seiner Huld und Gnade 7.000 Mann vom Gericht verschonen werde, alle die, die ihre Knie nicht vor dem Baal gebeugt haben (Vers 18). Elia ist also nicht der einzige für Jewe Verbliebene!

 

Dies ist auch uns in unserer glaubensarmen Zeit ein großer Zuspruch, dass nämlich immer ein Überrest Gläubiger vorhanden sein wird, wie denn auch Paulus schrieb: „Ich frage nun: Gott verstößt doch nicht Sein Volk? Möge das nicht gefolgert werden! Denn auch ich bin Israelit, aus dem Samen Abrahams, dem Stamm Benjamin. Gott verstößt sein Volk nicht, das Er zuvor erkannte. Wisst ihr nicht, was die Schrift bei Elia sagt, wie er bei Gott gegen Israel vorstellig wird? – Herr, Deine Propheten töten sie, Deine Altäre schaufeln sie herunter; nun bin ich allein übrig geblieben und sie suchen nach meiner Seele. Jedoch was sagt ihm die göttliche Weisung? – Ich habe Mir siebentausend Männer übrig behalten, die ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben. – So ist folglich auch in der jetzigen Frist ein Überrest nach der Gnadenauswahl vorhanden. Wenn aber in Gnaden, dann nicht mehr aus Werken; sonst wäre die Gnade nicht mehr Gnade. Wenn aber aus Werken, dann ist es nicht mehr Gnade; sonst ist das Werk nicht mehr Werk" (Röm. 11:1 - 6).

 

Die Berufung Elischas

 

19 Und er ging von dort weg und fand Elischa, den Sohn Schaphats, und dieser pflügte zwölf Koppeln (ein Stück Land, das mit einem Zweigespann an einem Tag zu pflügen war) sich angesichts, und er war auf der zwölften. Und Elia ging hinüber zu ihm und warf ihm seinen Pelz zu.

20 Da verließ er die Rinder und lief Elia nach und sprach: Ich will doch meinen Vater und meine Mutter küssen, und dann will ich hinter dir her gehen. Und er sprach zu ihm: Gehe, kehre um, denn was habe ich dir getan?

21 Da kehrte er um, hinter ihm weg, und nahm die Koppel (das Zweigespann) des Rindviehs und schlachtopferte sie, und mit dem Geschirr der Rinder kochte er ihr Fleisch; und er gab dem Volk, und sie aßen. Und er stand auf und ging Elia nach und amtierte ihm.

 

Elia ging nach Abel Mechola im Stammesgebiet Isaschchas im Machtbereich Achabs und Isebels. Dort fand er den Elischa und warf ihm seinen Prophetenmantel um. Elischa erkannte in dieser symbolischen Handlung die göttliche Berufung und Bevollmächtigung. Sein Name bedeutet: Mein El ist Rettung.

 

Elischa bat darum, sich von seinen Eltern, denen Verherrlichung gebührte (2. Mose 20:12), verabschieden zu dürfen, und Elia erlaubte es ihm; seine Worte „Was habe ich dir getan?" verstehen wir wie folgt: Ich habe nichts getan, dich daran zu hindern. Einem Ruf Jesu hingegen war sofort Folge zu leisten, sagte doch jemand: „Ich werde Dir folgen, Herr! Aber gestatte mir zuerst, mich von denen in meinem Haus zu verabschieden. Da sagte Jesus zu ihm: Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und dabei nach hinten blickt, ist für das Königreich Gottes geeignet" (Luk. 9:61, 62).

 

Elischa brachte sogar noch ein Opfer dar – wohlangemessen zur Verherrlichung Jewes –, was zugleich ein Abschiedsmahl für seine Familie und das Volk – damit sind wohl Nachbarn gemeint – war. Dann folgte er dem Elia als sein Diener und Lehrling nach.

 

 

Kapitel 20

 

Zwei Siege Achabs über Ben-Hadad

 

1 Und Ben-Hadad, der König Arams, scharrte all sein Heer zusammen, und zweiunddreißig Regenten waren mit ihm und Rossschaften und Streitwageneinheiten, und er stieg hinauf und bedrängte Samaria und stritt gegen sie.

2 Und er entsandte Beauftragte zu Achab, dem König Israels, zur Stadt

3 und ließ zu ihm sprechen: So spricht Ben-Hadad: Dein Silber und dein Gold, mein ist es, und deine Frauen und deine guten Söhne, mein sind sie.

4 Da antwortete der König Israels und sprach: Gemäß deinem Wort sei's, du, mein Herr, der König, ja dein bin ich und alles, was mir (zu eigen ist).

5 Und die Beauftragten kehrten (nochmals) zurück und sprachen: So spricht Ben-Hadad, sprechend: Ja denn, ich entsandte zu dir, sprechend: Dein Silber und dein Gold und deine Frauen und deine Söhne gibst du mir!

6 Ja denn, wenn ich morgen um diese Zeit meine Diener zu dir entsende, so werden sie dein Haus durchsuchen und die Häuser deiner Diener; und es wird geschehen: All das Begehrte deiner Augen werden sie in ihre Hand nehmen und mitnehmen.

7 Da rief der König Israels alle Ältesten des Landes und sprach: Erkennet doch und seht, dass dieser Böses sucht, denn er entsandte zu mir bezüglich meiner Frauen und meiner Söhne und meines Silbers und meines Goldes, und ich vorenthielt es ihm nicht.

8 Da sprachen all die Alten und all das Volk zu ihm: Höre nicht darauf, und nicht willigst du ein.

9 Und so sprach er zu den Beauftragten Ben-Hadads: Sprecht zu meinem Herrn, dem König: Alles, welcherhalb du zuerst zu deinem Diener entsandtest, will ich tun, aber diese Sache kann ich nicht tun. Und die Beauftragten gingen und brachten ihm das Wort (den Bericht) zurück.

10 Da entsandte Ben-Hadad zu ihm und sprach: So mögen mir die Elohim tun und so fortfahren, wenn der Staub Samarias ausreicht für die Handflächen all des Volks (Kriegsvolks), das in meinen Fußspuren ist!

11 Aber der König Israels antwortete und sprach: Redet: Nicht prahle der sich (das Schwert) Umgürtende wie der die Umgürtung Öffnende!

12 Da geschah es: Als er dieses Wort hörte – und er trank gerade, er und die Regenten, in den Hütten –, da sprach er zu seinen Dienern: Greift an! Und sie griffen an auf die Stadt zu.

13 Und da! Ein Prophet kam zu Achab herzu, dem König Israels, und sprach: So spricht Jewe: Siehst du all dieses große Getümmel? Da! Ich gebe es in deine Hand am heutigen Tag, und du wirst erkennen, dass Ich’s bin, Jewe.

14 Und Achab sprach: Durch wen? Und er sprach: So spricht Jewe: Durch die Jünglinge der Fürsten der Rechtsbezirke. Und er sprach: Wer soll den Streit anknüpfen (beginnen)? Und er sprach: Du.

15 Da musterte er die Jünglinge der Fürsten der Rechtsbezirke, und sie waren 232, und nach ihnen musterte er all das Kriegsvolk, alle Söhne Israels: 7.000.

16 Und sie gingen am Mittag hinaus. Und Ben-Hadad trank, ja war berauscht in den Hütten, er und die Regenten; zweiunddreißig Regenten waren seine Helfer.

17 Da gingen zuerst die Jünglinge der Fürsten der Rechtsbezirke hinaus; und Ben-Hadad entsandte Beauftragte, und sie berichteten ihm, sprechend: Mannen gingen aus Samaria heraus.

18 Da sprach er: Wenn sie zum Frieden herausgingen, ergreift sie als Lebende, und wenn sie zum Streit herausgingen, ergreift sie auch als Lebende.

19 Diese aber, die Jünglinge der Fürsten der Rechtsbezirke, waren aus der Stadt herausgegangen und das Heer, das hinter ihnen war.

20 Und sie schlugen ein jeder seinen (ihm entgegenstehenden) Mann, und die aus Aram flohen, und Israel verfolgte sie, aber Ben-Hadad, der König Arams, entkam auf einem Ross und mit Berittenen.

21 Da ging der König Israels heraus und schlug die Rossschaft und die Streitwageneinheiten und schlug einen großen Schlag gegen Aram.

22 Da kam der Prophet zum König Israels herzu und sprach zu ihm: Gehe, halte dich und erkenne und sehe, was du tun musst, denn zur (Zeit der) Wiederkehr des Jahres wird der König Arams wieder dich heraufsteigen.

23 Und die Diener des Königs Arams sprachen zu ihm: Elohim der Berge sind ihre Elohim, darum hatten sie mehr Halt als wir; aber unwidersprochen ist´s: Streiten wir gegen sie in der Ebene, ob wir dann nicht mehr Halt haben als sie?

24 Und so tue nun diese Sache: Nimm die Regenten weg, einen jeden von seinem Ort, und setze Statthalter an ihrer statt ein.

25 Und du, du teilst dir ein Heer gleich des dir zerfallenen Heeres und eine Rossschaft gleich jener Rossschaft und Streitwageneinheiten gleich jenen Streitwageneinheiten, und wir wollen in der Ebene gegen sie streiten; ob wir nicht mehr Halt haben als sie? Und er hörte auf ihre Stimme und tat so.

26 Und es geschah zur (Zeit der) Wiederkehr des Jahres, da musterte Ben-Hadad die aus Aram und stieg hinauf gen Aphek (6 km östlich des Sees Genezaret) zum Streit mit Israel.

27 Und die Söhne Israels wurden gemustert und bevorratet und gingen, ihnen zu begegnen; und die Söhne Israels lagerten ihnen gegenwärtig wie zwei nicht umzäunte Ziegenherden, und aus Aram füllten das Land.

28 Da kam der Mann des Elohim herzu und sprach zum König Israels, ja er sprach: So spricht Jewe: Weil die aus Aram sprachen: Ein Elohim der Berge ist Jewe, aber nicht ist Er ein Elohim der Tiefebenen!, so gebe Ich all dieses große Getümmel in deine Hand, und ihr werdet erkennen, dass Ich's bin, Jewe.

29 Und diese lagerten diesen konfrontiert sieben Tage; und es geschah am siebenten Tag, da nahte der Streit, und die Söhne Israels schlugen Aram, 100.000 des Fußvolks an einem Tag.

30 Und die Übriggebliebenen flohen gen Aphek in die Stadt; da fiel die Mauer auf die 27.000 Mann, die Übriggebliebenen. Ben-Hadad aber war geflohen und in die Stadt gekommen, (von einer) Kammer in (die andere) Kammer (gehend).

 

Achab war bereit, alles, was ihm zu eigen war (Vers 3 + 4), an Ben-Hadad abzugeben. Als dieser aber übermütig wurde und gar plündern wollte (Vers 6), widerstand Achab. Zweimal besiegte er die Aramäer, beide Male nach der Ankündigung durch einen Propheten und durch das eindeutig erkennbare wundersame Handeln Jewes. Achab sollte die Chance haben zu erkennen, dass allein Jewe der wahre und der Sich immer noch um Israel bemühende Gott ist (Verse 13 + 28). Durch Jewe waren sie, die 7.232 Mann (Verse 15 + 20), und ein Jahr später die zwei wie Ziegenherden kleinen Heerhaufen (Vers 27), „in der Schlacht stark geworden" (Heb. 11:34). Dies war irgendwann zwischen 879 und 872 v. Chr. geschehen.

 

Achabs Bund mit Ben-Hadad

 

31 Da sprachen seine Diener zu ihm: Da, sieh doch! Wir hörten, dass die Könige des Hauses Israels, dass sie Könige der Huld sind; wir wollen doch Sackgewänder um unsere Lenden legen und Stricke um unser Haupt und zu dem König Israels hinausgehen, vielleicht erhält er deine Seele am Leben.

32 Und sie umschürzten sich mit Sackgewändern an ihren Lenden und legten Stricke um ihre Häupter und kamen zum König Israels und sprachen: Dein Diener Ben-Hadad spricht: Möge doch meine Seele leben bleiben! Da sprach er: Ist er noch lebend? Es ist mein Bruder!

33 Und die Mannen weissagten (deuteten es als gutes Zeichen aus) und waren schnell und vergewisserten sich des von ihm (Gehörten) und sprachen: Ben-Hadad ist dein Bruder. Und er (Achab) sprach: Kommt wieder, bringt ihn mit. Da ging Ben-Hadad (aus der Kammer, Vers 30) zu ihm hinaus, und er ließ ihn auf den Wagen hinaufsteigen.

34 Und Ben-Hadad sprach zu ihm: Die Städte, die mein Vater von deinem Vater genommen hat, gebe ich zurück, und Straßen kannst du dir in Damaskus anlegen, so wie sie mein Vater in Samaria angelegt hat. – Und ich, (sprach Achab), in einem Bund entsende ich dich. Und er schnitt ihm einen Bund und entsandte ihn.

 

Achab zeigte durch seine schwachmütige Milde gegenüber dem Feind, wie wenig es ihm darum ging, den Willen Jewes zu tun, der einen Bund mit Nationen ausschloss (5. Mose 7:2). Der Bund durfte u. a. die gemeinsame Verteidigung gegen das erstarkende Assur im Blick gehabt haben. – So herrschte nun von 872 bis 870 v. Chr. Friede zwischen Aram und Israel (22:1).

 

Ein Gerichtswort wider Achab

 

35 Und ein Mann aus den Söhnen der Propheten sprach zu seinem Genossen infolge eines Wortes Jewes: Schlage mich doch! Aber der
Mann weigerte sich, ihn zu schlagen.

36 Da sprach er zu ihm: Weil du nicht auf die Stimme Jewes hörtest, da! Wenn du von mir weg wandelst, so wird dich der Löwe schlagen. Und er ging von ihm weg, und der Löwe fand ihn und schlug ihn.

37 Und er (der Prophetensohn) fand einen anderen Mann und sprach: Schlage mich doch! Und der Mann schlug ihn, schlagend und verwundend.

38 Und der Prophet (Prophetensohn) ging und stellte sich an den Weg, dem König (zu begegnen), und machte sich unkenntlich mit einem aschfarbenen (Band) über seinen Augen.

39 Und es geschah: Als der König vorüberging, da schrie er, ja er, dem König zu und sprach: Dein Diener war in die Mitte das Streits herausgegangen, und da! Ein Mann kehrte sich ab und brachte einen Mann zu mir und sprach: Hüte diesen Mann; wenn er vermisst, ja vermisst wird, so wird deine Seele anstatt seiner Seele sein oder du wiegst einen Barren Silber dar (vmtl. 36 kg).

40 Und es geschah: Dein Diener war tätig gen da und gen da, und jener, ja er, war nicht mehr da. – Da sprach der König Israels zu ihm: Ebenso ist dein Gericht (das Urteil über dich), du, du hast´s beschlossen.

41 Da war er schnell und nahm das aschfarbene (Band) von seinen Augen weg, und der König Israels erkannte ihn, dass er einer von den Propheten war.

42 Und (der Prophet) sprach zu ihm: So spricht Jewe: Weil du den Mann Meines Bannenden (im Fall seiner Freilassung in den Bann Bringenden) aus der Hand entsandtest, so wird deine Seele anstatt seiner Seele sein und dein Volk anstatt seines Volks.

43 Da ging der König Israels auf sein Haus zu, widerspenstig und entrüstet, und kam gen Samaria.

 

Der Vorfall zwischen den Prophetensöhnen, die wir als Prophetenschüler ansehen dürfen (Verse 35 - 37), zeigt, dass es gilt, dem Wort Jewes unbedingt zu gehorchen. Ungehorsam unter dem Gesetz führte zum Tode.

 

Dann trug der Prophet dem König ein Gleichnis vor (Vers 39). In der Antike haftete der Bewacher mit seinem Leben dafür, dass der Gefangene nicht entwich (Ap. 12:19; 16:27).

 

Achab hatte Ben-Hadad besiegt (Verse 29 + 30), ihn aber am Leben gelassen (Vers 32). Er hätte den Bann an ihm vollstrecken und ihn töten müssen (5. Mose 7:2; 20:17). Und dann sprach Achab sich selbst das Urteil (Vers 40), dass er nämlich sterben müsse, weil er Ben-Hadad hatte laufen lassen (Vers 42). In der Folge davon fiel Achab in einem späteren Kampf gegen Aram (22:35) und kam großes Leid über Israel (2. Kön. 6:24; 8:12).

 

 

Achabs Gewalttat an Nabot und sein Tod

(1. Kön. 21 + 22)

 

Kapitel 21

 

Achab und Isebel bringen Nabots Weinberg an sich

 

1 Und es geschah nach diesem Sachgeschehen Nabot, der Jesreeliter, hatte einen Weinberg in Jesreel neben dem Palast Achabs, des Königs Samarias ,

2 da redete Achab zu Nabot, sprechend: Gib mir deinen Weinberg, und er wird mir zum Garten des Grünen, denn er ist nahe neben meinem Haus; und ich will dir an seiner statt einen Weinberg geben, besser als er, oder wenn es gut ist in deinen Augen, will ich dir Silber als Kaufpreis für diesen geben.

3 Aber Nabot sprach zu Achab: Weitab sei's mir von Jewe her, dass ich dir das Losteil meiner Väter gebe!

4 Da kam Achab in sein Haus, widerspenstig und entrüstet über das Wort, das Nabot, der Jesreeliter, zu ihm geredet hatte, so er doch gesprochen hatte: Nicht gebe ich dir das Losteil meiner Väter. Und er legte sich auf seine Liegestatt und drehte sein Angesicht weg, und nicht aß er Brot.

5 Da kam Isebel, seine Frau, zu ihm und redete zu ihm: Was ist dies, dass dein Geist widerspenstig ist und du kein Brot isst?

6 Und er redete zu ihr: So denn ist’s: Ich redete zu Nabot, dem Jesreeliter, und sprach zu ihm: So denn ist’s: Ich redete zu Nabot, dem Jesreeliter, und sprach zu ihm: Gib mir deinen Weinberg gegen Silber, oder, wenn du Gefallen hast, will ich dir (einen anderen) Weinberg an seiner statt geben. Er aber sprach: Nicht gebe ich dir meinen Weinberg.

7 Da sprach Isebel, seine Frau, zu ihm: Du, du tätigst doch nur die Regierung über Israel. Steh auf, iss Brot, und wohl sei’s deinem Herzen; ich, ich werde dir den Weinberg Nabots, des Jesreeliters, geben.

8 Und sie schrieb Schriftstücke im Namen Achabs und versiegelte sie mit seinem Siegel und entsandte die Schriftstücke zu den Ältesten und zu den Vornehmen, die in seiner Stadt waren, die samt Nabot (dort) wohnten.

9 Und sie schrieb in den Schriftstücken, sprechend: Ruft ein Fasten aus und gebt Nabot Sitz zuhäupten (vmtl. auf dem Richterpodium) des Volks,

10 und gebt Sitz zwei Mannen, Söhnen der Niedertracht, ihm gegenwärtig, sodass sie ihm bezeugen, sprechend: Du segnetest dem Elohim und dem König ab! Und man führt ihn hinaus, und (dann) steinigt ihn, sodass er stirbt.

11 Da taten die Mannen seiner Stadt, die Ältesten und die Vornehmen, die, die in seiner Stadt wohnten, so wie Isebel zu ihnen entsandt hatte, so wie in den Schriftstücken aufgeschrieben war, die sie zu ihnen entsandt hatte.

12 Sie riefen ein Fasten aus und gaben Nabot Sitz zuhäupten des Volks.

13 Und die zwei Mannen, Söhne der Niedertracht, kamen und saßen ihm gegenwärtig, sprechend: Nabot segnete dem Elohim und dem König ab! Und man führte ihn hinaus nach außerhalb der Stadt und steinigte ihn mit Steinen, sodass er starb.

14 Und sie entsandten zu Isebel, sprechend: Nabot wurde gesteinigt und starb.

15 Und es geschah: Als Isebel hörte, dass Nabot gesteinigt worden und gestorben war, da sprach Isebel zu Achab: Steh auf, errechte den Weinberg Nabots, des Jesreeliters, der sich geweigert hatte, ihn dir gegen Silber zu geben, denn Nabot ist kein Lebender mehr, denn er starb.

 

Wir sind erschüttert! Wie heimtückisch, wie niederträchtig, wie bösartig Isebel doch vorging!

 

Achab hatte in der Stadt Jesreel einen zweiten Palast. Nabot hatte dessen Ansinnen treu dem Gesetz des Mose zurückgewiesen. Das von Jewe unter Josua zugeloste Land sollte im Besitz des Stammes und der Sippe bleiben (4. Mose 27:11; 36:7).

 

Isebel suchte ihren verbitterten Mann mit ihrer spöttelnden Rede, ob er denn nicht der König sei (Vers 7), aufzumuntern.

 

Das mit ihrem gefälschten Brief angeordnete Fasten (Vers 9) sollte den Gedanken nähren, dass eine schwere Schuld auf der Stadt laste. Das Absegnen, die Abwendung von Jewe war Gotteslästerung und stand unter Todesstrafe (3. Mose 24:15, 16). Und die Verfluchung des Königs war ebenfalls strafwürdig (2. Mose 22:27). Nach der ungerechten Gerichtssitzung wurde Nabot gesteinigt; dies geschah auch seinen Söhnen (2. Kön. 9:26), um allen Erbansprüchen zu wehren.

 

Jewe wird des gerechten Nabot zu Seiner Zeit gedenken. Die Gerechten werden im Königreich ihres Vaters wie die Sonne aufleuchten (Mat. 13:43).

 

Gerichtswort Elias an Achab und Isebel

 

16 Und es geschah: Als Achab hörte, dass Nabot gestorben war, da stand Achab auf, um zum Weinberg Nabots, des Jesreeliters, hinabzusteigen, ihn zu errechten.

17 Da erging das Wort Jewes an Elia, den Tischbiter, sprechend:

18 Steh auf, steig hinab, Achab, dem König Israels, zu begegnen, der in Samaria ist. Da! Im Weinberg Nabots ist er, wohin er hinabgestiegen ist, ihn zu errechten.

19 Und du redest zu ihm, sprechend: So spricht Jewe: Hast du gemordet und auch noch errechtet? Und du redest zu ihm, sprechend: So spricht Jewe: An dem Ort, wo die Hunde das Blut Nabots geleckt haben, werden die Hunde dein, auch noch dein Blut lecken.

20 Und Achab sprach zu Elia: Hast du mich gefunden, mein Feind? Und er sprach: Ich habe dich gefunden, weil du dich verkauftest, das in den Augen Jewes Böse zu tun,

21 da! Ich bringe Böses zu dir, und Ich beseitige (alles) hinter dir her, und Ich bringe Böses zu dir, und Ich beseitige (alles) hinter dir her, und Ich werde dem Achab abschneiden, die gegen die Wand harnen (das heißt: alle Männlichen), und das Zurückgehaltene und Verlassene in Israel.

22 Und Ich übergebe dein Haus – wie das Haus Jerobeam, des Sohnes Nebats, und wie das Haus Bascha, des Sohnes Achijas – dem Gram, mit dem du Mich gegrämt und Israel zur Verfehlung (verführt) hast.

23 Und auch noch bezüglich der Isebel redete Jewe, sprechend: Die Hunde werden Isebel fressen an der Mauer Jesreels.

24 Das, was dem Achab zugehörig in der Stadt stirbt, werden die Hunde

fressen  und das im Gefildd Sterbende wird das Flatternde der Himmel fresssen.

25 Nicht war (aber auch) nur (einer) wie Achab, der sich verkaufte, das in den Augen Jewes Böse zu tun, den seine Frau Isebel verleitete.

26 Und er tat überaus Gräuliches, dass er hinter den Götzen herging gemäß allem, was die Amoriter getan hatten, die Jewe entrechtet hatte, weg vom Angesicht der Söhne Israels.

27 Und es geschah: Als Achab diese Worte hörte, da zerlappte er seine Gewänder und legte Sackgewand auf sein Fleisch und fastete; und er lag im Sackgewand und wandelte leise einher.

28 Da erging das Wort Jewes zu Elia, dem Tischbiter, sprechend:

29 Hast du gesehen, dass Achab sich gebeugt hat Mir angesichts? Weil er sich denn aufgrund Meines Angesichts gebeugt hat, werde Ich das Böse nicht in seinen Tagen bringen; in den Tagen seines Sohnes werde Ich das Böse über sein Haus bringen.

 

Mit solch einer Milde Jewes gegenüber Achab, das Gericht erst später zu vollziehen (Vers 29), hätten wir nicht gerechnet. Jewe aber ist der El, der erbarmend und gnädig ist, langsam zum Zorn und groß an Huld und Wahrheit (2. Mose 34:6). Jewe blickt auf die Gedemütigten und im Geist Angeschlagenen und vor Seinem Wort Zitternden (Jes. 66:2). Umsinnung war die Bedingung der Gnade, wie auch Petrus später anmahnte (Ap. 2:38).

 

Der Tod Achabs wird in Kapitel 22:34 -38 geschildert, der seines Sohnes Joram in 2. Könige 9:24, der anderer Nachkommen in 2. Könige 10:17 und der der Isebel in 2. Könige 9:33 - 37.

 

 

Kapitel 22

 

Achab befragt 400 Propheten

 

1 Und sie wohnten drei Jahre (unbedrängt), kein Streit war zwischen Aram und Israel (872 - 870 v. Chr.).

2 Und es geschah in dem dritten Jahr, da stieg Joschaphat, der König Judas, zu dem König Israels hinab.

3 Und der König Israels sprach zu seinen Dienern: Erkennt ihr, dass Ramot Gilead uns zu eigen ist? Und wir halten still, entfernt davon, sie aus der Hand des Königs Arams zu nehmen.

4 Und er sprach zu Joschaphat: Gehst du mit mir zum Streit gen Ramot Gilead? Da sprach Joschaphat zu dem König Israels: Wie ich, so du, wie mein Volk, so dein Volk, wie meine Rosse, so deine Rosse.

5 Und Joschaphat sprach zum König Israels: Forsche doch nach dem Wort Jewes, wie’s (diesem) Tag (zukommt).

6 Und der König Israels scharte die Propheten zusammen, etwa 400 Mann, und sprach zu ihnen: Soll ich wider Ramot Gilead in den Streit gehen oder soll ich ablassen? Und sie sprachen: Steige hinauf, und der Herr wird sie in die Hand des Königs geben.

7 Aber Joschaphat sprach: Ist hier kein Prophet Jewes sonst noch, so wollen wir durch ihn nachforschen.

 

Die bedeutende Stadt Ramot in Gilead im Losteil Gads, etwa 45 km östlich des Jordans und etwa 22 km südlich des Flusses Jarmuk gelegen, war anlässlich des Friedensvertrags zwischen Achab und Ben-Hadad von 872 v. Chr. (20:34) offensichtlich nicht an Israel zurückgegeben worden.

 

Achab suchte sein Heer durch das Judas zu verstärken. Joschaphat willigte ein (Vers 4). Da er ein gottesfürchtigen König war, wollte er den Willen Jewes erforscht sehen (Vers 5). Die alsdann versammelten 400 Propheten schienen allerdings dem Achab nur nach dem Munde zu reden, sodass Joschaphat nach einem weiteren Propheten Jewes fragte (Vers 7).

 

Michajehu widerspricht den 400 Propheten

 

8 Da sprach der König Israels zu Joschaphat: Noch ein Mann ist da, um Jewe durch ihn nachzuforschen, aber ich, ich hasse ihn, denn nicht prophezeit er Gutes über mich, sondern nur Böses; es ist Michajehu, der Sohn Jimlas. Aber Joschaphat sprach: Der König spreche nicht so.

9 Da rief der König Israels einen Kämmerer und sprach: Schnell sei Michajehu hier, der Sohn Jimlas!

10 Und der König Israels und Joschaphat, der König Judas saßen jeder auf seinem Thron, bekleidet mit (besonderen) Gewändern, in einer Terme vor der Öffnung des Tores Samarias, und alle Propheten prophezeiten ihnen angesichts.

11 Und Zidkija, der Sohn Kenaanas, machte sich Hörner aus Eisen und sprach: So spricht Jewe: Mit diesen wirst du die aus Aram rammen, bis sie alldahin sind.

12 Und all die Propheten prophezeiten ebenso, sprechend: Steige hinauf gen Ramot Gilead und habe Gelingen, und Jewe wird sie in die Hand des Königs geben.

13 Der Beauftragte (der Kämmerer) aber, der, um Michajehu zu rufen, zu ihm gewandelt war, redete zu ihm, sprechend: Da, sieh doch! Die Worte der Propheten sind einmündig (einstimmig) Gutes für den König; es werde doch auch dein Wort wie das Wort eines von ihnen, sodass du Gutes redest.

14 Michajehu aber sprach: Bei Jewe, dem Lebenden! So denn ist’s: Was Jewe zu mir sprechen wird, dies werde ich reden.

15 Und er kam zu König, und der König sprach zu ihm: Michajehu, sollen wir gen Ramot Gilead zum Streit gehen oder sollen wir ablassen? Und er sprach zu ihm: Steige hinauf und habe Gelingen, und Jewe wird sie in die Hand des Königs geben.

16 Aber der König sprach zu ihm: Bis zu wievielen Malen muss ich dich beschwören, dass du nichts zu mir redest als nur Wahrheit im Namen Jewes?

17 Da sprach er: Ich sah ganz Israel als Zerstreute an den Bergen, wie Kleinvieh, die keinen Hirten haben. Und Jewe sprach: Nicht mehr haben diese einen Herrn; sie mögen umkehren, ein jeder zu seinem Haus, im Frieden.

18 Da sprach der König Israels zu Joschaphat: Sprach ich nicht zu dir: Nicht prophezeit er Gutes über mich, sondern nur Böses?

19 Und Michajehu sprach: Daher, höre das Wort Jewes! Ich sah Jewe, auf seinem Thron sitzend, und all das Heer der Himmel stand auf Ihn zu zu Seiner Rechten und zu Seiner Linken.

20 Und Jewe sprach: Wer macht Achab zugänglich (gefügig; wer beeinflusst ihn), sodass er hinaufsteigt und in Ramot Gilead fällt? Und dieser sprach so, und jener sprach so.

21 Da ging der Geist heraus und nahm angesichts Jewes Stand und sprach: Ich, ich mache ihn zugänglich. Und Jewe sprach zu ihm: Mit was?

22 Da sprach er: Ich gehe hinaus, und ich werde ein Geist der Falschheit im Mund all seiner Propheten. Und Er sprach: Du wirst zugänglich machen, und du wirst es auch können; geh hinaus und tue so.

23 Und nun, da! Jewe gab einen Geist der Falschheit in dem Mund all dieser deiner Propheten, und Jewe redete Böses über dich.

24 Da kam Zidkijahu, der Sohn Kenaanas, herzu und schlug Michajehu auf die Backe und sprach: Wo ist dies geschehen, dass der Geist Jewes hinüberging von mir weg, um mit dir zu reden?

25 Und Michajehu sprach: Da! Du wirst es sehen an jenem Tag, an dem zu kommen wirst, Kammer um Kammer (aufsuchen), dich zu verstecken.

26 Da sprach der König Israels: Nimm Michajehu und bringe ihn zurück zu Amon, dem Fürsten der Stadt, und zu Joasch, dem Sohn des Königs.

27 Und du sprichst: So spricht der König: Legt diesen ins Haus der Versperrung (in den Kerker) und speist ihn mit Brot der Unterdrückung und mit Wasser der Unterdrückung bis zu meinem Kommen im Frieden!

28 Michajehu aber sprach: Wenn du im Frieden zurückkehrst, ja zurückkehrst, dann redete Jewe nicht in mir. Und er sprach: Höret’s, ihr Völker alle!

 

Die gewichtige Versammlung vor den Thronen der beiden Könige war zusammengetreten. Und nun war auch Michajehu, ein aufrichtiger Prophet Jewes, herzugerufen worden. Auf die scheinbar noch offene Frage Achabs (Vers 15) wiederholte Michajehu genau das, was die 400 gesagt hatten und der König hören wollte. Der aber merkte sofort am Tonfall, der Körpersprache und den gleichlautenden Worten Michajehus, dass dies nicht die Antwort sein konnte. Gerade dies sollte Achab erkennen.

 

Nach dieser Ouvertüre kam Michajehu zur Sache (Vers 17): Er hatte Israel zerstreut gesehen, wie Kleinvieh ohne Hirten, mithin das geschlagene und führerlos umherirrende Heer Israels und Judas. König Achab war aber gar nicht beeindruckt (Vers 18). Da rief Michajehu ihn auf, um die überwältigende Offenbarung Jewes zu Herzen zu nehmen (Verse 19 - 23), die darin gipfelte, dass Jewe die Lüge in den Mund der falschen Propheten gelegt hatte.

 

Gott ist Licht, und keinerlei Finsternis ist in Ihm (1. Joh. 1:5). Er schuf die Finsternis (Jes. 45:7), damit wir Menschen nach der Erfahrung der Finsternis das Licht zu würdigen wissen. Jewe Elohim pflanzte den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen (1. Mose 2:9) und erschuf den Satan (Kol. 1:16) als den Bösen (Joh. 8:44). Wer das Böse kennen gelernt hat, weiß das Gute zu schätzen. Nur wer Sünder war, preist die Gnade.

 

Jewe gebraucht alle Seine Geschöpfe, wie Er will, auch den Satan, den Vater der Lüge (Joh. 8:44). Alle Geschöpfe stehen Ihm zu Gebote (Dan. 4:32); sie dienen Seinen hohen Zwecken und Zielen, wie zum Beispiel am Ergehen Hiobs zu erkennen ist, zu welchem Gott nicht einen Lügengeist, sondern den Satan selbst schickte (Hiob 1:6 - 12; 42:5). Man lese im Übrigen: 1. Sam. 16:14; Jes. 19:14; 45:5 - 7; 46:9 -11, Hes. 14:9; Ps. 135:6.

 

Das All ist aus Gott und durch Ihn und zu Ihm hin (Röm. 11:36).

 

Der Allmächtige neben Ihm ist sonst keiner bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens (Eph. 1:11), Er ruft alle Gedanken und Handlungen hervor, auch durch böse Geister.

 

Abschließend entschied der völlig verblendete König Achab, der den falschen Propheten Gehör schenkte, Michajehu in den Kerker zu legen. (Vers 26). Die für die göttliche Wahrheit unzugänglichen Menschen sehen die Zeugen der Wahrheit als ihre Feinde an.

 

Gemäß 5. Mose 18:22 konnte Michajehu noch verkünden (Vers 28) „Höret’s, ihr Völker alle!“,  dass man am Eintreffen des Prophetenwortes ersehen werde, dass es JewesWort war.

 

Niederlage in Ramot Gilead. Achabs Tod

 

29 Und der König Israels und Joschaphat, der König Judas, stiegen hinauf gen Ramot Gilead.

30 Und der König Israels sprach zu Joschaphat davon, sich unkenntlich zu machen und so in dem Streit anzukommen. „Und du, bekleide dich mit deinen Gewändern!“ Und der König Israels machte sich unkenntlich und kam an in dem Streit.

31 Aber der König Arams hatte den zweiunddreißig Fürsten der Streitwagen, die ihm zugehörten, geboten, sprechend: Nicht streitet ihr gegen einen Kleinen noch gegen einen Großen, sondern gegen den König Israels allein!

32 Und es geschah: Als die Fürsten der Streitwagen Joschaphat sahen, da sprachen sie, ja sie: Gewiss ist dieser der König Israels! Und sie wandten sich gegen ihn, um gegen ihn zu streiten; da wehschrie Joschaphat.

33 Und es geschah: Als die Fürsten der Streitwagen sahen, dass es nicht der König Israels war, da kehrten sie um, hinter ihm weg.

34 Und ein Mann zog den Bogen bis zu seiner Spanngrenze, und sein Pfeil schlug den König Israels zwischen dem beweglichen Panzergehänge und dem Brustharnisch. Und er sprach zu seinem Fahrer: Wende deine Hand um und führe mich aus dem Heerlager, denn ich bin krankgemacht (verwundet).

35 Und der Streit schwoll an an jenem Tag, und der König wurde (weiterhin) als im Streitwagen sich Stehendhaltender (befunden), Aram gegenüber; und er starb am Abend, und das Blut der Schlagwunde ergoss sich in den Aufnahmeraum des Fahrzeugs.

36 Und das helltönende Trompetensignal ging über das Heerlager, als die Sonne unterging, sprechen: Ein jeder (gehe) zu seiner Stadt und ein jeder zu seinem Land.

37 So starb der König (868 v. Chr.) und kam nach Samaria, und man begrub den König in Samaria.

38 Und einer überspülte den Streitwagen am Stauteich Samarias, und die Hunde leckten sein Blut, und die Huren badeten dort, gemäß dem Wort Jewes, das Er geredet hatte.

39 Und das Übrige der Sachgeschehen Achabs und alles, was er getan hat, und das Elfenbeinhaus, das er gebaut, und all die Städte, die er gebaut hatte, sind sie nicht aufgeschrieben in der Schriftrolle der Worte der Tage, die Regenten Israels betreffend?

40 Und Achab legte sich zu seinen Vätern, und sein Sohn Achasjahu regierte an seiner statt.

 

Trotz des Wortes des Propheten Michajehu zog Joschaphat, der König Judas – der Prophet Jehu rügte ihn dafür (2. Chron. 19:2) –, mit ins Feld. Er war an seiner Kleidung erkennbar. Achab hingegen hatte sich unkenntlich gemacht, weil das Wort Michajehus ihm eben doch eingejagt hatte.

 

Die Anweisung des Königs Arams speziell an die Streitwageführer, nur Achab zu bekämpfen, war sinnvoll, denn Israel würde den Kampf aufgeben, wenn ihr König fiel. Da wurde Achab von einem Pfeil getroffen, hielt sich aber aufrecht (oder wurde aufrechtgehalten), um seine Krieger nicht zu entmutigen. Doch die Schlacht ging verloren, und Achab starb. Die Hunde leckten sein Blut, wie Elia prophezeit hatte (21:19).

 

Joschaphat von Juda

 

41 Und Joschaphat, der Sohn Asas, wurde König über Juda im vierten Jahr (887 v. Chr.) des Achab, des Königs Israels.

42 Joschaphat war ein Sohn von fünfunddreißig Jahren, als er zu regieren begann, und fünfundzwanzig Jahre regierte er in Jerusalem (887 -862 v. Chr.). Und der Name seiner Mutter war Asuba, Tochter Schilchis.

43 Und er ging in all dem Weg seines Vaters Asa, nicht kehrte er sich davon ab, das in den Augen Jewes Gerade zu tun.

44 Jedoch die Kuppen (betreffend) kehrten sie sich nicht ab: das Volk opferte und räucherte noch auf den Kuppen.

45 Und Joschaphat machte Frieden mit dem König Israels.

46 Und das Übrige der Sachgeschehen Joschaphats und seine Macht, die er ausgeübt hat, und wie er gestritten hat, sind sie nicht aufgeschrieben in der Schriftrolle der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

47 Und das Übrige der Kultprostituiertenschaft, die in den Tagen seines Vaters Asa verblieben war, vertilgte er aus dem Land.

48 Und kein König war damals in Edom, ein Aufgestellter (Statthalter) (galt als) Regent.

49 Joschaphat machte Tarschisch-Schiffe, um gen Ophir zu fahren, des Goldes wegen; aber er fuhr nicht, denn die Schiffe wurden in Ezjon Geber zerbrochen.

50 Damals sprach Achasjahu, der Sohn Achabs: Meine Diener fahren mit deinen Dienern in den Schiffen. Aber Joschaphat willigte nicht ein.

51 Und Joschaphat legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David; und sein Sohn Jehoram (Joram) regierte an seiner statt.

 

Joschaphat war ein Jewe wohlgefälliger König Judas (Vers 43). Er sorgte dafür, dass das Gesetz des Mose unter dem Volk gelehrt wurde und brachte das Land zu Wohlstand und Stärke (2. Chron. 17).

 

Da Edom damals ein Vasall Judas war, konnte der Schiffsbau in Ezjon Geber am Golf von Eilat von dortaus nicht gestört werden. Die von Joschaphat gebauten hochseetüchtigen Tarschisch-Schiffe (Vers 49) wurden allerdings gemäß der Prophezeiung Eliesers, des Sohnes Dodawahus, wegen des Bündnisses Joschaphats mit Achasjahu von Jewe zerbrochen (2. Chron. 20:35 - 37).

 

Achasjahu von Israel

 

52 Achasjahu, der Sohn Achabs, wurde (als Mitregent) König über Israel in Samaria im siebzehnten Jahr Joschaphats, des Königs Judas, und er regierte über Israel ein Doppeljahr (870 - 869 v. Chr.).

53 Und er tat das in den Augen Jewe Böse und ging im Weg seines Vaters und im Weg seiner Mutter und im Weg Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Verfehlung geführt hatte.

54 Und er diente dem Baal und warf sich ihm (huldigend) hin, und er grämte Jewe, den Elohim Israels, gemäß allem, was sein Vater getan hatte.

 

Nach dem Tod seines Vaters regierte Achasjahu von 868/67 bis 865 v. Chr. über das Nordreich (2. Kön. 1:17). Seine Mutter war Isebel; kein Wunder, dass er dem Baal diente.

 

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