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Das zweite Buch der Könige

 

 

 

Elia und Elischa

 

Das weitere Wirken Elischas

 

Jehu von Israel

 

Joachas und Joasch von Israel. Elischas Tod

 

Die Verschleppung Israels nach Aschur. Hiskia von Juda

 

Von Hiskia bis Jojakim

 

Das Ende des Reiches Juda

 

 

 

Elia und Elischa

(2. Kön. 1 - 4)

 

Kapitel 1

 

Elia kündigt den Tod Achasjas von Israel an

 

1 Und Moab schritt aus gegen (wurde abtrünnig von) Israel nach dem Tod Achabs.

2 Und Achasja fiel durch das Gitterfenster in seinem Obergemach, das in Samaria war, und erkrankte. Und er entsandte Beauftragte und sprach zu ihnen: Geht, forscht nach bei Baal Sebub („Eigner der Fliegen“), dem Elohim von Ekrons (eine Philisterstadt), ob ich wieder auflebe von dieser Krankheit.

3 Da redete der Beauftragte (Bote, Engel) Jewes zu Elia, dem Tischbiter: Steh auf, steige hinauf, den Beauftragten des Königs Samaria zu begegnen, und rede zu ihnen: Ist's, weil kein Elohim in Israel ist, dass ihr wandelt, um bei Baal Sebub, dem Elohim Ekrons, nachzuforschen?

4 Und daher, so spricht Jewe: Die Liegestatt, die du bestiegen hast, nicht wirst du von ihr herabsteigen, denn du stirbst, ja stirbst. Und Elia ging.

5 Und die Beauftragten kehrten zu dem König zurück, und er sprach zu ihnen: Was soll dies, dass ihr zurückkehrtet?

6 Und sie sprachen zu ihm: Ein Mann stieg herauf, uns zu begegnen, und sprach zu uns: Geht, kehrt zurück zum König, der euch entsandte, und ihr redet zu ihm: So spricht Jewe: Ist's, weil kein Elohim in Israel ist, dass du entsendest, um bei Baal Sebub, dem Elohim Ekrons, nachzuforschen? Daher: Die Liegestatt, auf die du hinaufgestiegen bist, wirst du nicht von ihr herabsteigen, denn du stirbst, ja stirbst.

7 Da redete er zu ihnen: Was war die Berechtigung des Mannes, der heraufstieg, euch zu begegnen, und der diese Worte zu euch redete?

8 Und sie sprachen zu ihm: Der Mann war Eigner eines Fell-Gewandes und um seine Lenden mit einem Gürtel aus Leder gegürtet. Da sprach er: Dann war es Elia, der Tischbiter.

...

 

Gegen das abtrünnige Moab (Vers 1) gingen nach Achabs Tod (868 v. Chr.) und Achasjas Tod (865 v. Chr.) die Könige Joram von Israel und Joschaphat von Juda etwa um 864 v. Chr. vor (3:5; 2. Chron. 20).

 

Ein Fellgewand, wie Elia es trug, war seinerzeit die Tracht der Propheten; es stand für ein einfaches, bescheidenes Leben; auch Johannes der Täufer trug es (Matth. 3:4).

 

Achasja fasste Elias Einschreiten wohl als persönliche Beleidigung auf; er kehrte nicht zu Jewe um.

 

Elia und die drei Fürsten einer Fünfzigschaft

 

9 Und er entsandte zu ihm einen Fürsten einer Fünfzigschaft und seine Fünfzig, und dieser stieg zu ihm hinauf, und da! Er saß auf dem Haupt des Berges. Und jener redete zu ihm: Mann des Elohim, der König sagt: Steig herab!

10 Da antwortete Elia und redete zu dem Fürsten der Fünfzigschaft: Ja, wenn ich ein Mann des Elohim bin, so steige Feuer herab aus den Himmeln und fresse dich und deine Fünfzig. Da stieg Feuer herab aus den Himmeln und fraß ihn und seine Fünfzig.

11 Und wiederum tat er es und entsandte zu ihm einen anderen Fürsten einer Fünfzigschaft und seine Fünfzig, und dieser antwortete und redete zu ihm: Mann des Elohim, so spricht der König: Steig schnell herab!

12 Da antwortete Elia und redete zu ihnen: Wenn ich ein Mann des Elohim bin, so steige Feuer herab aus den Himmeln und fresse dich und deine Fünfzig. Da stieg Feuer des Elohim herab aus den Himmeln und fraß ihn und seine Fünfzig.

13 Und wiederum tat er es und entsandte einen dritten Fürsten einer Fünfzigschaft und seine Fünfzig, und dieser stieg hinauf. Und der dritte Fürst der Fünfzigschaft kam und beugte sich auf seine Knie Elia gegenwärtig und bat ihn um Gnade und redete zu ihm: Mann des Elohim, kostbar sei doch meine Seele und die Seele dieser deiner fünfzig Diener in deinen Augen.

14 Da! Feuer stieg herab aus den Himmeln und fraß die beiden ersten Fürsten der Fünfzigschaft und ihre Fünfzig; und nun, kostbar sei meine Seele in deinen Augen.

15 Da antwortete der Beauftragte Jewes zu Elia: Steige mit ihm hinab; fürchte (dich) nicht aufgrund seines Angesichts. Und er stand auf und stieg mit ihm hinab zu dem König.

...

 

König Achasja hatte nichts Gutes im Sinn, vielleicht wollte er den Propheten Elia sogar gefangennehmen und sandte deshalb eine große Truppe. Elia konnte die hochfahrende Weise der beiden ersten Fürsten nicht dulden. Denn mit Demut kommt man zu einem Mann Elohims, gleichwie vor das Angesicht Jewes. Wie war doch die Gerechtigkeit unter dem Gesetz: Die Feinde Jewes und ihre Abgesandten wurden getötet! Dann aber handelte der dritte Fürst, wie in Jakobus 4:10 geschrieben steht: „Demütigt euch nun vor den Augen des Herrn, und er wird euch erhöhen.“

 

Als man Jesus in einem Samariterdorf nicht aufnehmen wollte, fragten Jakobus und Johannes: „Herr, willst du, dass wir gebieten, dass Feuer vom Himmel herabfalle, wie es auch Elia tat, um sie zu verzehren?“ (Luk. 9:54; vgl. Off. 11:5). Jesus aber war zu jener Zeit nicht im Begriff, Gericht zu üben.

 

Achasjas Tod

 

16 Und er redete zu ihm: So spricht Jewe: Weil du Beauftragte entsandtest, um bei Baal Sebub, dem Elohim Ekrons, nachzuforschen – ist's, weil kein Elohim in Israel ist, um in Seinem Wort nachzuforschen? –, daher: Die Liegestatt, auf die du hinaufgestiegen bist, nicht wirst du von ihr herabsteigen, denn du stirbst, ja stirbst.

17 Und er starb (865 v. Chr.) gemäß dem Wort Jewes, das Elia geredet hat; und sein Bruder Jehoram (Joram) wurde König (Alleinregent) an seiner statt im zweiten Jahr (865/864 v. Chr.) des Jehoram, des Sohnes Jehoschaphats, des Königs Judas, denn er hatte keinen Sohn.

18 Und das Übrige der Sachgeschehen Achasjas, die er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben in der Schriftrolle der Worte der Tage, die die Könige Israels betreffend?

...

 

Was die gen Ekron gesandten Beauftragten des Königs ihm von Elia bereits mitgeteilt hatten (Vers 6), sagte Elia ihm jetzt persönlich: Er werde, weil er Baal Sebub zugeneigt ist, sterben.

 

 

Kapitel 2

 

Elia und Elischa

 

1 Und es geschah: Als Jewe Elia im Sturm gen Himmel hinaufsteigen lassen (wollte), da gingen Elia und Elischa von dem (Ort) Gilgal weg.

2 Und Elia sprach zu Elischa: Verweile doch hier, denn Jewe entsandte mich bis nach Bet-El. Aber Elischa sprach: Bei Jewe, dem Lebenden, und dem Leben deiner Seele: (Wehe,) wenn ich dich verlasse! Und sie stiegen hinab nach Bet-El.

3 Da gingen die Söhne der Propheten (Prophetenjünger, -schüler), die in Bet-El waren, zu Elischa hinaus und sprachen zu ihm: Erkennst du, dass Jewe am heutigen Tag deinen Herrn über deinem Haupt wegnimmt? Und er sprach: Auch noch ich, ich erkenne es; haltet still.

4 Und Elia sprach zu ihm: Elischa, verweile doch hier, denn Jewe entsandte mich gen Jericho. Er aber sprach: Bei Jewe, dem Lebenden, und dem Leben deiner Seele: (Wehe,) wenn ich dich verlasse! Und sie kamen gen Jericho.

5 Da kamen die Söhne der Propheten, die in Jericho waren, zu Elischa herzu und sprachen zu ihm: Erkennst du, dass Jewe am heutigen Tag deinen Herrn über deinem Haupt wegnimmt? Und er sprach: Auch noch ich, ich erkenne es; haltet still.

6 Und Elia sprach zu ihm: Verweile doch hier, denn Jewe entsandte mich gen den Jordan. Er aber sprach: Bei Jewe, dem Lebenden, und dem Leben deiner Seele: (Wehe,) wenn ich dich verlasse! Und so gingen sie, sie beide.

7 Und fünfzig Mann von den Söhnen der Propheten gingen mit und stellten sich fernab, aus ihrer Gegenwart hinweg, hin, aber sie beide stellten sich an den Jordan.

8 Da nahm Elia seinen Pelz und rollte ihn zusammen und schlug die Wasser, und sie wurden gehälftet gen da und gen da, und sie, sie beide gingen hinüber in der Wüstenei (im Trockenen).

...

 

Elia schien das bevorstehende Ereignis seines Scheidens von der Erde ohne Zeugen erleben zu wollen. Aber sein Jünger Elischa erwies ihm seine Treue darin, dass er bis zuletzt bei ihm sein wollte.

 

Elias Prophetenmantel war ein Zeichen seiner göttlichen Vollmacht; er teilte die Wasser damit, wie schon Mose und Josua vor ihm es auf andere Weise getan hatten (2. Mose 14:21,22; Jos. 3:14-17).

 

Elias Himmelfahrt

 

9 Und es geschah: Als sie hinübergegangen waren, da sprach Elia zu Elischa: Erfrage (erbitte), was ich dir tun soll, noch ehe ich von dir weggenommen werde. Und Elischa sprach: So mögen mir doch zwei zugesprochene (Teile von der Gesamtheit) des dir (zugesprochenen) Geistes!

10 Da sprach er: Du machtest es hart, dies zu erfragen. Wenn du mich sehen wirst, wie ich von dir weggenommen werde, dann wird dir also werden, wenn aber nicht, wird es dir nicht werden.

11 Und es geschah: Als sie wandelten, wandelnd und redend, und da! Ein Fahrzeug von Feuer und Rosse von Feuer; und sie trennten zwischen ihnen beiden. Und Elia stieg im Sturm hinauf gen die Himmel.

12 Und Elischa sah es und er schrie: Mein Vater, mein Vater! Fahrzeugschaften Israels und seine Berittenen! Und er sah ihn noch. Da fasste er seine Gewänder und zerlappte sie in zwei Lappen.

...

 

Dem erstgeborenen Sohn stand ein doppelter Anteil am Erbe zu (5. Mose 21:17). Elischa betrachtete sich als den erstgeborenen geistlichen Sohn Elias und bat dementsprechend um zwei Anteile (Vers 9). Andere würden nur einen Anteil bekommen. Es war eine kühne Bitte. Nicht Elia, sondern nur Jewe konnte die Entscheidung treffen, wie viel Geist Elischa haben sollte (Vers 10). Sollte Elischa die Himmelfahrt Elias mit eigenen Augen sehen, werde Jewe ihm das Erbetene geben und zwar den Geist von Gott, denn der Geist kann nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden.

 

Und da! Ein feuriger Wagen und feurige Rosse trennten die beiden; ein Sturm kam auf (Vers 11). Und Elia stieg im Sturm hinauf in die Himmel.

 

Elischa sah es und sprach aus, was ihn bewegte (Vers 12), dass nämlich Elia ihm wie ein Vater und ein größerer Schutz als die Streitwagen und die Reiterei Israels war. In Trauer über die Wegnahme Elias zerriss Elischa seine Gewänder; von nun an trug er den Mantel Elias.

 

Die Himmelfahrt unseres Herrn Jesus Christus (Apg. 1:9), die Entrückungen des Propheten Hesekiel (Hes. 3:12-14; 8:3; 11:24; 43:5), die Entrückung des Apostels Philippus nach Asdod (Apg. 8:39) und unsere, der Leibesgemeinde (Eph. 1:22, 23), Entrückung (1. Thess. 4:17) machen uns keine Verständnisprobleme. Doch dass jetzt schon ein Mensch im Himmel sein sollte, können wir nicht recht mit Johannes 3:13 vereinbaren, wo es heißt: „Niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der aus dem Himmel herabstieg, der Sohn des Menschen, der jetzt im Himmel ist.“

 

Wo ist Elia jetzt? Im sichtbaren Himmel? Wie auch wir, die Leibesgemeinde, eine Zeitlang nach unserer Entrückung im Luftraum sein werden. Oder ist Elia im Überhimmlischen und Unsichtbaren (1. Tim. 6:16), unserem Aufenthaltsort in den zukünftigen Äonen? (2. Tim. 4:18)? Er dürfte von Gott zur Ruhe gebracht worden sein. Im Himmel ist er gemäß Johannes 3:13 jedenfalls nicht.

 

Gewiss wird Elia wiederkommen (Mal. 3:23, 24), und zwar vor dem Kommen des Tages Jewes, des großen und gefürchteten, um die Herzen der Väter und Söhne einander zukehren und Israel auf den Herrn vorbereiten. Zu diesem Zweck könnte er aber auch auferweckt werden wie die beim Tode Jesu auferweckten Heiligen, die aus den Gräbern kamen und in die heilige Stadt gingen (Mat. 27:53).

 

Es bleibt mir nur, zur Kenntnis zu nehmen, dass die Himmelfahrt Elias ein gewaltiges, höchst einzigartiges Ereignis in der Königreichsherrlichkeit war.

 

Elischas Rückkehr

 

13 Und er hob den Pelz Elias hoch, der von ihm (Elia) gefallen war, und kehrte zurück und stellte sich an das Gestade des Jordans.

14 Und er nahm (um 865 v. Chr.) den Pelz Elias, der von ihm gefallen war, und schlug die Wasser und sprach: Wo ist Jewe, der Elohim Elias? Da schlug er, gar noch er, die Wasser, und sie wurden geteilt, hierhin und dorthin, und Elischa ging hinüber.

15 Und die Söhne der Propheten, die in Jericho (lebten), sahen ihn in (einem größeren) Abstand (von sich) und sprachen: Der Geist Elias ruht auf Elischa. Und sie kamen, ihm zu begegnen, und warfen sich ihm hin zur Erde.

16 Und sie sprachen zu ihm: Da, sieh doch! Es sind samt deinen Dienern fünfzig Mannen, Söhne der Tüchtigkeit; mögen sie doch gehen und deinen Herrn suchen, dass nicht, so ihn der Geist Jewes enttrug und ihn warf, er auf einem der Berge oder in einer der Schluchten geworfen hat. Er aber sprach: Nicht entsendet ihr sie.

17 Und sie drangen in ihn, bis (zu jenes) Sich-Schämen (Verlegen-Werden); da sprach er: Entsendet. Und sie entsandten fünfzig Mann, und diese suchten drei Tage lang, aber fanden ihn nicht.

18 Und sie kehrten zu ihm zurück, und er verweilte noch in Jericho. Da sprach er zu ihnen: Habe ich nicht zu euch gesprochen: Gehet nicht!

...

 

Dass die Wasser geteilt wurden, zeigte, dass die Kraft Elias auf Elischa übergegangen war. Die Kräfte des verheißenen Königreichs, die Kräfte des zukünftigen Äons, waren wirksam (Heb. 6:5).

 

Elischa heilt die Wasser einer Stadt

 

19 Und die Mannen der Stadt sprachen zu Elischa: Da, sieh doch! Der Wohnsitz der Stadt ist gut, so wie mein Herr sieht, aber die Wasser sind böse (schädlich), und das Land ist ein kinderraubendes (zu Fehlgeburten führendes).

20 Da sprach er: Nehmt mir eine neue Flachschüssel und tut Salz dort hinein. Und sie nahmen eine und brachten sie zu ihm.

21 Und er ging hinaus zur Quelle der Wasser und warf das Salz dort hinein und sprach: So spricht Jewe: Ich heile diese Wasser, nicht geschieht von dort aus nochmals Tod und Kinderraub.

22 Und die Wasser wurden geheilt; so ist's bis zu diesem Tag, gemäß dem Wort Elischas, das er geredet hatte.

...

 

Die neue Schale mag auf die Voraussetzung der kultischen Reinheit der Menschen und das Salz auf die Leben erhaltende göttliche Kraft hinweisen, doch nicht am Salz lag es (4:41, 2. Mose 15:25), sondern am Willen Jewes, durch Elischa Wunder zu tun, damit Israel seinen Elohim erkenne.

Gericht an 42 spottenden Jünglingen

 

23 Und er stieg von dort hinauf nach Bejt-El. Und als er hinaufstieg im Weg, gingen kleine (halbwüchsige) Jünglinge aus der Stadt heraus und machten ihn zur Posse und sprachen zu ihm: Steige herauf, Glatzkopf, steige herauf, Glatzkopf!

24 Er aber wandte sich um und sah sie an und verfluchte sie im Namen Jewes. Da gingen zwei Bärinnen aus dem Wald heraus und zerrissen von ihnen zweiundvierzig Halbwüchsige.

25 Und er ging von dort zum Berg Karmel, und von dort kehrte er zurück nach Samaria.

...

 

Wer unter dem Gesetz stand, stand im Falle einer Sünde auch unter dem Fluch des Gesetzes (5. Mose 28:15 - 68). Es war offenkundig: „Den Spöttern sind Strafgerichte bereitet" (Spr. 19:29).

Die Verspottung des Repräsentanten Jewes, dem Achtung entgegenzubringen war, war zugleich eine Verspottung Jewes. Ein strenges Gericht war unvermeidbar. Israel sollte ein heiliges Volk werden (2. Mose 19:6).

Elischa wohnte in Samaria, der Hauptstadt des Nordreichs.

 

 

Kapitel 3

 

Jehoram (Joram) von Israel. Der Abfall Moabs

 

1 Und Jehoram, der Sohn Achabs, wurde König über Israel (als Mitregent) in Samaria im achtzehnten Jahr Jehoschaphats, des Königs Judas, und er regierte zwölf Jahre (870 - 858 v. Chr.).

2 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, nur nicht so wie sein Vater und wie seine Mutter. Und er nahm das Standbild des Baal weg, das sein Vater gemacht hatte.

3 Nur den Verfehlungen Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Verfehlung geführt hatte, hing er an, nicht kehrte er sich von ihnen ab.

4 Und Mejscha, der König Moabs, war Kleinviehzüchter und ließ dem König Israels 100.000 Jungtiere und 100.000 Widder (mit ihrer) Wolle (als Tribut) zuwenden.

5 Und es geschah: Als Achab gestorben war, da schritt der König Moabs aus gegen den (fiel ab von dem) König Israels.

6 Und der König Jehoram fuhr an jenem Tag aus Samaria aus und musterte all Israel.

7 Und er ging und entsandte zu Jehoschaphat, dem König Judas, sprechend: Der König Moabs schritt gegen mich aus (erhob sich gegen mich); gehst du zusammen mit mir gen Moab zum Streit? Und jener sprach: Ich werde hinaufsteigen; ich, so wie du, mein Volk (Kriegsvolk), so wie dein Volk, meine Rosse, so wie deine Rosse.

8 Und er sprach: Welchen Weg steigen wir hinauf? Und er sprach: Den Weg der Wildnis Edom.

...

 

Jehoram war nicht viel besser als Achab, auch wenn er genötigt war, die Verehrung Baals abzuschaffen, eine Frucht der Wirksamkeit Elias.

Die Umgehung des Salzmeers im Süden und der Weg entlang eines wasserführenden Wadis in Edom erschien dem Jehoram als der beste Weg.

 

Elischas Hilfe auf dem Weg nach Moab

 

9 So gingen der König Israels und König Judas und der König Edoms, und sie zogen eine Weglänge von sieben Tagen umher, und da war kein Wasser mehr für das Heerlager und für das Getier, das in ihren Fußspuren war.

10 Da sprach der König Israels: O weh, dass Jewe diesen drei Königen rief, um sie in die Hand Moabs zu geben!

11 Aber Jehoschaphat sprach: Ist hier kein Prophet Jewes, sodass wir durch ihn bei Jewe nachforschen? Da antwortete einer von den Dienern des Königs Israels und sprach: Elischa ist hier, der Sohn Schaphats, der Wasser auf die Hände Elias goss (der der persönliche Diener Elias war).

12 Und Jehoschaphat sprach: Bei ihm ist das Wort Jewes. Da stiegen zu ihm hinab der König Israels und Jehoschaphat und der König Edoms.

13 Und Elischa sprach zum König Israels: Was ist zwischen mir und dir? Geh zu den Propheten deines Vaters und zu den Propheten deiner Mutter! Aber der König Israels sprach zu ihm: Nicht sei's so, denn Jewe rief diesen drei Königen, um sie in die Hand Moabs zu geben.

14 Da sprach Elischa: Bei dem Lebenden, bei Jewe der Heere, angesichts dessen ich stehe: Denn wenn ich nicht das Angesicht Jehoschaphats, des Königs Judas, erheben würde, ob ich dann zu dir blicken und ob ich dich dann ansehen würde?

15 Und nun, nehmt mir einen Saitenspieler. Und es geschah: Als der Saitenspieler saitenspielte, da kam die Hand Jewes auf ihn (den Propheten) zu,

16 und er sprach: So spricht Jewe: Zu machen sind in diesem Bachtal gewölbte Wasserbehälter an gewölbte Wasserbehälter.

17 Denn so spricht Jewe: Nicht werdet ihr Wind sehen und nicht Platzregen sehen, und doch wird dieses Bachtal mit Wasser angefüllt werden, und ihr werdet trinken, ihr und eure Viehherden und euer Getier.

18 Und dies ist leicht in den Augen Jewes; (so) gibt er auch Moab in eure Hand.

19 Und jede Stadt der Wehrfeste (befestigte Stadt) und jede erlesene Stadt werdet ihr schlagen und jeden guten Baum fällen und alle Wasserquellen verstopfen und die ganze gute Ebene mit Steinen beschmerzen (zum Schmerz der Eigner und unbrauchbar machen).

20 Und es geschah am Morgen, als die Zeit des Hinaufbringens des Speisopfers war, da kam Wasser vom Weg Edoms her, und das Land wurde mit den Wassern angefüllt.

...

 

Wider Erwarten fanden die drei Heere und der Tross nach sieben Tagen kein Wasser mehr. Jehoram sah seinem von Jewe herbeigeführten Untergang entgegen (Vers 10). Doch auf den Rat Jehoschaphats hin ließ man Elischa rufen. Auf dessen abweisende Antwort dem König Israels gegenüber war dieser genötigt, die Ohnmacht Baals zuzugeben (Vers 13). Um des Königs Judas willen war Elischa aber bereit zu handeln.

 

Der Saitenspieler sollte wohl die Sinne auf Jewe richten. Und dann, so wie Elischa gesprochen hatte, so geschah es auch: sie bekamen Wasser. Bei Gott ist kein Ding unmöglich (Mark. 10:27). Es mag an einem Grenzbach zwischen Edom und Moab gewesen sein. Zu den guten Bäumen (Vers 19) ist anzumerken, dass im Kriegsfall nur die nicht zur Speise der Menschen dienenden Bäume gefällt werden durften (5. Mose 20:19,20).

 

Der Sieg über Moab

 

21 Und als all Moab hörte, dass die Könige heraufstiegen, gegen sie zu streiten, da wurden sie herbeigeschrien von jedem sich mit dem Gurt Umgürtenden an und aufwärts, und sie stellten sich an der Grenze auf.

22 Und sie standen früh am Morgen auf, und die Sonne ging über den Wassern auf, und die aus Moab sahen aus der Entfernung die Wasser als rote wie Blut.

23 Und sie sprachen: Dies ist Blut! Verwüstet, ja verwüstet worden sind die Könige, ja, sie erschlugen ein jeder seinen Genossen. Und nun, auf zur Beute, Moab!

24 Und sie kamen zum Heerlager Israels. Da standen die aus Israel auf und schlugen Moab, sodass sie flohen vor ihrem Angesicht weg; aber jene kamen gegen das (Land) und um Moab (auch dort) zu schlagen.

25 Und sie zerstörten die Städte, und auf alle guten Ebenen warfen sie jeder seinen Stein und füllten sie damit, und jede Wasserquelle verstopften sie, und alle guten Bäume fällten sie, bis man der Stadt Chareset nur noch die Steine in der Mauer verbleiben ließ; aber die Schleuderer kreisten die Stadt ein und schlugen (gegen) sie.

26 Und als der König Moabs sah, dass ihm der Streit zu stark war, da nahm er 700 Mann mit sich, ein jeder ein Schwertziehender, um einen Spalt (Durchstoß) zum König Edoms hin zu machen, aber sie konnten´s nicht.

27 Da nahm er seinen Sohn, den Erstling, der (künftig) an seiner statt regieren sollte, und weihte ihn hinauf als Hinaufzuweihendes

(Brandopfer) auf der Mauer. Da erstand ein großer Grimm wider Israel, sodass sie von ihm wegzogen und zu ihrem Land zurückkehrten.

...

 

Die Moabiter hielten die Wasser nicht nur aufgrund der Sonnenspiegelung für Blut, sondern auch deshalb, weil auch sie nichts von Wind und Regen bemerkt hatten (vgl. Vers 17).

 

Die Opferung von Kindern waren den Israeliten verbotene schreckliche heidnische Bräuche (3. Mose 3:21; 20:2; 5. Mose 12:31, 18:10).

 

 

Kapitel 4

 

Elischa und das Ölkrüglein der Witwe

 

1 Und eine Frau aus den Ehefrauen der Söhne der Propheten schrie zu Elischa, sprechend: Dein Diener, mein Mann, ist gestorben, und du, du erkennst, dass dein Diener Jewe fürchtete. Aber nun kam der Gläubiger, um meine beiden Söhne sich zu Dienern zu nehmen.

2 Da sprach Elischa zu ihr: Was soll ich für dich tun? Berichte mir, was hast du im Haus? Und sie sprach: Deiner Magd ist gar nichts im Haus als nur ein Krüglein Öl.

3 Da sprach er: Geh, erfrage für dich Gefäße von draußen von all deinen Nachbarn, leere Gefäße, lass sie nicht wenige sein.

4 Und du kommst (heim) und verschließt die Tür hinter dir und hinter deinen Söhnen, und du gießt (das Öl) in all diese Gefäße, und das gefüllte lässt du wegtragen.

5 Und sie ging von ihm weg und verschloss die Tür hinter ihr und hinter ihren Söhnen; sie brachten die Gefäße zu ihr herzu, und sie goss.

6 Und es geschah: Als die Gefäße gefüllt waren, da sprach sie zu ihrem Sohn: Bringe mir noch ein Gefäß herzu. Er aber sprach zu ihr: Kein Gefäß ist noch da. Da stand (stockte) das Öl.

7 Und sie kam und berichtete dem Mann des Elohim, und er sprach: Geh, verkaufe das Öl und erstatte dein Geliehenes; du aber und deine Söhne, du lebst mittels des übrigen (Öls).

...

 

So wurden diejenigen gesegnet, die Jewe fürchteten (Ps. 128:4).

Im Glauben hatte diese Frau die Gefäße besorgt.

 

Elischa und der Sohn der Schunamitin

 

8 Und es geschah eines Tages, da ging Elischa hinüber gen Schunem (Stadt im Losanteil Isaschars im östlichen Bereich der Jesreel-Ebene); und dort war eine große (begüterte) Frau, und sie hielt ihn an, Brot (bei ihr) zu essen. Und es geschah: Sooft er hinüberging, wandte er sich dorthin ab, um Brot zu essen.

9 Und sie sprach zu ihrem Mann: Da, sieh doch! Ich erkenne, dass jener ein heiliger Mann des Elohim ist, der stets auf uns zu hinübergeht.

10 Machen wir doch ein kleines Obergemach mit Wänden und stellen ihm dorthin eine Liegestatt und Tisch und Stuhl und Leuchter; und es wird geschehen: Kommt er zu uns, wird er sich dorthin wenden.

11 Und so war es eines Tages, da kam er dorthin und wandte sich ab zum Obergemach und legte sich dort hin.

12 Und er sprach zu Gechasi, seinem Jüngling (Burschen): Rufe dieser Schunamitin. Und er rief ihr, und sie stellte sich ihm (dem Gechasi) angesichts.

13 Und er sprach zu ihm: Sprich doch zu ihr: Da! Du zittertest für uns all dieses Zittern (warst um uns besorgt in Fürsorge); was ist zu tun für dich? Ist für dich zum König zu reden oder zu dem Fürsten des Heeres? Sie aber sprach: Inmitten meines Volkes wohne ich (in Frieden).

14 Und er sprach: Und was ist dann für sie zu tun? Da sprach Gechasi: Fürwahr, kein Sohn ist ihr, und ihr Mann ist alt.

15 Und er sprach: Rufe sie. Und er rief ihr, und sie stellte sich in die Öffnung.

16 Und er sprach: Zu der bezeugten (Zeit), gemäß der Zeit des Lebens (der Dauer der Schwangerschaft), wirst du einen Sohn umarmen. Da sprach sie: Nicht so, mein Herr, Mann Elohim, nicht mögest du bezüglich deiner Magd lügen!

17 Aber die Frau wurde schwanger und gebar einen Sohn zu dieser bestimmten (Zeit), gemäß der Zeit des Lebens, wie Elischa zu ihr geredet hatte.

18 Und der Geborene wurde groß. Und es geschah eines Tages, da ging er hinaus zu seinem Vater zu den Ernten.

19 Und er sprach zu seinem Vater: Mein Kopf, mein Kopf! Und dieser sprach zu dem Jüngling (Burschen): Trage ihn zu seiner Mutter.

20 Und er trug ihn und brachte ihn zu seiner Mutter, und er saß auf ihren Knien bis zum Mittag und starb.

21 Da stieg sie hinauf und legte ihn auf die Liegestatt des Mannes des Elohim und verschloss seinen Bereich und ging hinaus.

22 Und sie rief ihrem Mann und sprach: Entsende mir doch einen von den Jünglingen und eine der Eselinnen, und ich will laufen zu dem Mann des Elohim und will zurückkehren.

23 Und er sprach: Weshalb wandelst du zu ihm am heutigen Tag? Es ist nicht Monatsanfang und nicht Sabbat. Und sie sprach: Friede (lass nur)!

24 Und sie sattelte die Eselin und sprach zu ihrem Jüngling: Führe und geh, gebiete mir nicht Einhalt beim Reiten, es sei denn, dass ich's zu dir spreche.

25 So ging sie und kam zu dem Mann des Elohim zu dem Berg Karmel; und es geschah: Als der Mann des Elohim sie noch aus der Entfernung sah, da sprach er zu Gechasi, seinem Jüngling: Da! Die Schunamitin, diese da, ist´s.

26 Nun laufe doch ihr zu begegnen und sprich zu ihr: Ist Friede (Wohlbefinden) dir, ist Friede deinem Mann, ist Friede deinem Jungen? Und sie sprach: Friede!

27 Und sie kam zu dem Mann des Elohim zu dem Berg und umfasste seine Füße. Da kam Gechasi herzu, sie wegzustoßen, aber der Mann Elohim sprach: Lass sie los, denn ihre Seele ist bitter, und Jewe verheimlichte es mir und berichtete es mir nicht.

28 Und sie sprach: Erfragte ich einen Sohn von meinem Herrn? Habe ich nicht gesprochen: Nicht vernachlässigst du mich (wenn du die Zusage eines Sohnes nicht erfüllst; Vers 16).

29 Da sprach er zu Gechasi: Gürte deine Lenden und nimm meinen Lehnstab in deine Hand, und geh; so du denn jemand findest, segnest (grüßt) du ihn nicht, und wenn dich jemand segnet, antwortest du ihm nicht. Und du legst meinen Lehnstab auf das Angesicht des Jünglings.

30 Aber die Mutter des Jünglings sprach: Bei Jewe, dem Lebenden, und dem Leben deiner Seele: (Wehe,) wenn ich dich verlasse! Da stand er auf und ging hinter ihr her.

31 Gechasi aber war vor ihnen hinübergegangen und hatte den Lehnstab auf das Angesicht des Jünglings gelegt, aber da war keine Stimme und kein Aufmerken. Und er kehrte zurück, ihm zu begegnen, und berichtete ihm sprechend: Nicht erwachte der Jüngling.

32 Und Elischa kam in das Haus, und da! Der Jüngling war tot und lag auf seiner Liegestatt.

33 Und er kam hinein und verschloss die Tür hinter ihnen beiden und betete zu Jewe.

34 Und er stieg auf (die Streckstatt) und legte sich auf das Kind und legte seinen Mund auf seinen Mund und seine Augen auf seine Augen und seine Hände auf seine Hände und kauerte sich so auf ihm nieder; da erhitze sich das Fleisch des Kindes.

35 Und dann tat er's wiederum und ging einmal im Haus mal gen da und mal gen da und stieg wieder hinauf und kauerte auf ihm nieder; da nieste der Jüngling bis zu siebenmal, und der Jüngling tat seine Augen auf.

36 Und (Elischa) rief Gechasi und sprach: Rufe dieser Schunamitin. Und er rief sie, und sie kam zu ihm. Und er sprach: Hebe deinen Sohn (hoch).

37 Da kam sie und fiel zu seinen Füßen und warf sich zur Erde hin; und sie hob ihren Sohn (hoch) und ging hinaus.

...

 

Der Lebensweg dieser Frau führte durch Glauben und Zweifel und Höhen und Tiefen. Ausdruck ihres Glaubens war, ihrem Mann den Vorschlag eines Obergemachs zu machen, Reisende zu beherbergen und sich für sie abzumühen. Sie glaubte nicht, dass sie einen Sohn bekommen würde und durfte sich dennoch über ihn freuen. Jahre später meinte sie, es wäre besser gewesen, keinen Sohn zu haben, als einen zu haben, der stirbt (Vers 28).

 

Jedenfalls wandte sie sich in Verehrung Elohims an den Gottesmann Elischa. Und sie bekam ihren Sohn wieder.

 

Auf dem Weg niemand zu grüßen (Vers 29), besagt im Orient, keine Zeit mit umschweifigen Begrüßungszeremonien zu verlieren.

 

Der Tod im Topf

 

38 Elischa aber kehrte zurück gen die (Stadt) Gilgal; es war aber Hunger im Land. Und die Söhne der Propheten saßen ihm angesichts, und er sprach zu seinem Jüngling: (Setze) den großen Topf auf den Herdstein und koche Gesottenes für die Söhne der Propheten.

39 Da ging einer hinaus aufs Gefild, Rupfkräuter aufzulesen, und fand (einen) Rebstock (ähnlichen verzweigten Wurzelstock) des Gefilds und las von ihm Koloquinten (Bitterkürbisfrüchte) des Gefilds, die Fülle seines Gewands. Und er kam (zurück) und zerschlitzte sie und gab sie in den Topf für das Gesottene (gebend), denn sie kannten sie nicht näher.

40 Und sie gossen den Mannen zum Essen ein. Und es geschah: Als sie von dem Gesottenen aßen, da schrien sie, ja sie, und sprachen: Der Tod ist im Topf, du Mann des Elohims! Und sie konnten es nicht essen.

41 Da sprach er: So nehmt Mehl! Und er warf´s in den Topf und sprach: Gieße dem Volk ein, sodass sie essen. Und nicht (mehr) wurde eine böse Sache im Topf (befunden).

42 Und ein Mann kam aus Baal Schalischa und brachte dem Mann des Elohim Brot der Erstlingsfrüchte, zwanzig Gerstenbrote, und (Korn der) fruchtbaren Flur in seiner Schließtasche und sprach: Gib dem Volk, sodass sie essen!

43 Aber sein Amtierender sprach: Was soll ich dieses (Wenige) geben angesichts von 100 Mann? Und er sprach: Gib dem Volk, sodass sie essen! Denn so spricht Jewe: Man wird essen und übrig lassen.

44 Und er gab ihnen angesichts, und sie aßen und ließen übrig gemäß dem Wort Jewes.

...

 

Die Koloquinten, diese Kürbisart, haben dem Weinlaub ähnliche Blätter. Das Wunder geschah: sie wurden ihnen zur Speise, ein Segen in der Hungersnot. Es lag nicht am Mehl –

 

Mose tat Holz ins bittere Wasser (2. Mose 15:25), ein andermal gab Elischa Salz in krankmachendes Brunnenwasser (2:21) –,sondern an Jewe, dem Elohim Israels, der das Wunder tat.

 

Eines Tages übergab ein Mann dem Elischa und den 100 Prophetenschülern zwanzig Gerstenbrote und Korn für ihren Lebensunterhalt. Es waren Erstlingsfrüchte, die Jewe darzubringen waren (4. Mose 18:13; 5. Mose 18:4), was der Mann auch tat, indem er sie den Dienern Jewes gab.

 

Leider war die Menge nicht ausreichend. Doch da durfte Elischa ein Wort Jewes aussprechen, und es geschah: sie aßen und ließen noch übrig. Dieses Wunder ist ein Vorbild auf die Speisungswunder unseres Herrn Jesus Christus, der zum Beispiel mit fünf Broten und zwei Fischen 5.000 Männer speiste, wobei noch viel übrig blieb (Joh. 6:8 - 14; Mat. 14:15 - 21; Mark. 8:4 - 9).

 

 

Das weitere Wirken Elischas

(2. Kön. 5 - 8)

 

Kapitel 5

 

Die Heilung Naamans

 

1 Und Naaman, der Fürst des Heeres des Königs Arams, wurde als großer Mann angesichts seines Herrn (befunden) und gehobenen Angesichts, denn infolge von ihm hatte Jewe dem Aram eine Rettung gegeben. Und der Mann war ein Mächtiger des Heeres, aber aussätzig.

2 Und Aram war in Stoßtrupps herausgegangen und hatte aus dem Land Israel eine kleine Maid gefangen geführt; und sie wurde angesichts der Frau Naamans (befunden).

3 Und sie sprach zu ihrer Mächtigen: Dass doch mein Herr angesichts des Propheten wäre, der in Samaria ist, dann würde er ihm seinen Aussatz wegnehmen.

4 Und Naaman kam und berichtete seinem Herrn, sprechend: Gemäß diesem, ja gemäß diesem, redete die Maid, die aus dem Land Israel (stammt).

5 Da sprach der König Arams: Gehe, komme dorthin, und ich will ein Schriftstück zu dem König Israels entsenden. Da ging er und nahm in seine Hand 10 Barren (1 Barren vmtl. 36 kg) Silber und 6.000 (Schekel; 1 Schekel vmtl. 12 g) Gold und 10 Wechselgewänder.

6 Und er brachte das Schriftstück zum König Israels, (mit dieser) sprechend: Und nun, wie dieses Schriftstück zu dir kommt, da!, so entsandte ich zu dir Naaman, meinen Diener, sodass du ihm seinen Aussatz wegnimmst.

7 Und es geschah: Als der König Israels das Schriftstück gelesen hatte, da zerlappte er seine Gewänder und sprach: Bin ich Elohim, (mächtig,) zu töten und lebendig zu machen, dass dieser zu mir entsendet, einem Mann seinen Aussatz wegzunehmen? So denn, jedoch erkennet doch und seht, dass er mir etwas widerfahren lassen will!

8 Und es geschah: Als Elischa, der Mann des Elohim, hörte, dass der König Israels seine Gewänder zerlappt hatte, da entsandte er zum König, sprechend: Warum zerlapptest du deine Gewänder? Er komme doch zu mir, und er erkenne, dass ein Prophet in Israel ist.

9 Da kam Naaman mit seinen Rossen und mit seinen Fahrzeugen und stellte sich vor die Öffnung des Hauses des Elischa.

10 Und Elischa entsandte einen Beauftragten zu ihm, sprechend: Wandele, und du badest siebenmal im Jordan, so wird dein Fleisch wiederhergestellt, und dann sei rein.

11 Da ergrimmte Naaman und ging weg und sprach: Da! Ich hatte zu mir gesprochen: Herausgehen, ja herausgehen wird er und sich hinstellen und im Namen Jewes, seines Elohim, rufen und seine Hand schwenken zur (befallenen) Stelle hin und so den Aussatz wegnehmen.

12 Sind etwa der Abana und der Parpar, die Ströme von Damaskus, nicht gut, mehr als alle Wasser Israels? Kann ich nicht in ihnen baden und rein werden? Und er wandte sich und ging weg in Zorneshitze.

13 Da kamen seine Diener herzu und redeten zu ihm und sprachen: Mein Vater, hätte der Prophet eine große Sache zu dir geredet, würdest du's nicht tun? So denn gar, da er nur zu dir gesprochen hat: Bade und sei rein!

14 Da stieg er hinab und tauchte im Jordan siebenmal gemäß dem Wort des Mannes des Elohim; da wurde sein Fleisch wiederhergestellt und war wie das Fleisch eines kleinen Jünglings, und er wurde rein.

15 Und er kehrte zurück zu dem Mann des Elohim, er und all sein Troß, er kam und stellte sich ihm angesichts und sprach: Da, (sieh) doch! Ich erkenne, dass kein Elohim ist auf der ganzen Erde als nur in Israel. Und nun, nimm doch eine Segnungsgabe von deinem Diener.

16 Er aber sprach: Bei Jewe, dem Lebenden, angesichts dessen ich stehe: (Wehe) wenn ich etwas nehme! Und er drang gegen ihn, etwas zu nehmen, aber er weigerte sich.

17 Da sprach Naaman: Und wenn nicht, so möge doch deinem Diener (Naaman) eine Mauleselgespannslast (israelischen) Erdbodens mitgegeben werden; denn nicht wird dein Diener (Naaman) noch weiterhin Hinaufzuweihendes und Opfer für andere Elohim bereitmachen, sondern nur für Jewe.

18 (Jedoch) bezüglich dieser einen Sache möge Jewe deinem Diener verzeihen: Wenn mein Herr ins Haus Rimons (Götze Arams) kommt, sich dort (huldigend) hinzuwerfen, da lehnt er sich auf meine Hand, und auch ich werfe mich hin im Haus Rimons; wenn ich mich nun hinwerfe im Haus Rimons, möge doch Jewe deinem Diener in dieser Sache verzeihen.

19 Und er sprach zu ihm: Gehe, dem Frieden zu. Und er ging von ihnen weg (eine kurze) Strecke des Landes.

 

Naaman nahm an, dass der Prophet wie ein Zauberer zu seiner eigenen Ehre ein feierliches Ritual vollziehen würde. Aber Elischa trat noch nicht einmal persönlich in Erscheinung (Vers 10). Das war für Naaman ein unmögliches Benehmen. Und was sollte es für einen Sinn haben, im Jordan zu tauchen? Naaman sollte lernen, dass seine Heilung nicht von Menschen oder vom Jordanwasser abhing, das noch nicht einmal klar wie die Flüsse von Damaskus war, sondern trüb. Das siebenmalige Eintauchen entspricht 3. Mose 14:7, wonach ein Aussätziger siebenmal mit Blut besprengt werden musste.

 

Naaman war zornig. Doch dank des Rates seiner Diener (Vers 13) gehorchte er schließlich, über die seltsamen Umstände hinaus auf den Gott Israels blickend. Und er wurde rein. Nicht durch das Wasser, sondern durch seinen Glaubensgehorsam.

 

Selbstverständlich wollte er sodann seinen überschwänglichen Dank abstatten (Vers 15). Er wusste nicht, dass wahre Diener Jewes nicht auf eigenen Gewinn aus sind; was sie umsonst empfangen haben, geben sie umsonst weiter (Vers 16; Mat. 10:8).

 

Naaman war zu einem Verehrer Jewes geworden (Verse 15 + 17), hatte aber die damalige orientalische Vorstellung, dass ein Gott nur im eigenen Land wirken könne, der Altar also auf israelitischem Erdboden stehen müsse, wenn er in Damaskus dem Jewe opfern wollte. Ein echter Konflikt für Naaman war, dass er seinen König zum Götzendienst begleiten müsste; aber Elischa hatte dafür Verständnis (Verse 18 + 19).

 

Aufgrund des Abfalls von Jewe wurde damals kein einziger Israelit geheilt. Dies war so bemerkenswert, dass unser Herr Jesus Christus Sein Volk schärfstens ermahnte, Ihm doch zu glauben, indem Er sie mit Nachdruck an dieses bedeutsame Ereignis erinnerte: „Zur Zeit des Propheten Elisa gab es viele Aussätzige in Israel, und doch wurde keiner von ihnen gereinigt außer dem Syrer Naeman" (Luk. 4:27).

 

Gechasis Habsucht wird bestraft

 

20 Da sprach (zu sich) Gechasi, der Jüngling Elischas, des Mannes des Elohim: Da! Mein Herr hielt sich (in Bezug auf) Naaman, diesen Aramäer, zurück, aus seiner Hand zu nehmen, was er gebracht hatte. Bei Jewe, dem Lebenden: Ja denn, ich laufe ihm nach und nehme mir etwas von ihm.

21 Und Gechasi folgte Naaman nach, und Naaman sah ihn hinter sich laufen und sprang von dem Wagen, ihm zu begegnen, und sprach: Ist Friede (Ist alles in Ordnung)?

22 Und er sprach: Friede! Mein Herr entsendet mich, sprechend: Da! Nur ist dies: Zwei Jünglinge kamen zu mir vom Bergigen Ephraims aus den Söhnen der Propheten; gib doch für sie einen Barren Silber und zwei Wechselgewänder.

23 Da sprach Naaman: Sei geneigt, nimm zwei Barren! Und er drang in ihn und drückte zwei Barren Silber in zwei Taschen und nahm zwei Wechselgewänder und gab's zweien seiner Jünglinge, und sie trugen es jenem (dem Gechasi) angesichts.

24 Und als er zu dem Hügel kam, da nahm er’s aus ihrer Hand und bestimmte es in sein Haus. Und er entsandte die Mannen, und sie gingen.

25 Er aber kam hinein und stand vor seinem Herrn. Und Elischa sprach zu ihm: Wohin (gingst du), Gechasi? Und er sprach: Nicht wandelte dein Diener, wohin auch, wohin?

26 Da sprach er zu ihm: Nicht wandelte mein Herz (mit dir), als ein Mann sich umwandte von seinem Wagen herab, dir zu begegnen. (Ist es denn) Zeit, das Silber zu nehmen und Gewänder zu nehmen und Ölbäume und Weinberge und Kleinvieh und Rindvieh und Diener und Mägde?

27 So wird der Aussatz Naamans dir anhangen und deinem Samen für äonisch! Da ging er hinaus, weg von seinem Angesicht, aussätzig wie Schnee.

 

Diese Geschichte war nicht nur äußerst beschämend für Gechasi, sondern schädigte auch das Ansehen der Propheten. Gechasi, in welchem die Begierde aufkam, die die Sünde gebiert (Jak. 1:15), tischte dem Naaman eine gewaltige Lüge auf und belog dann auch seinen Herrn Elischa.

 

Im Königreich wird Israel von den Nationen nehmen (Jes. 60:5 - 14); jetzt aber noch nicht (3. Joh. 7). Habgier ist Götzendienst (Eph. 5:5). Die Strafe für Gehasi war angemessen. Lesen wir noch 1. Timotheus. 6:9, 10: „Die aber beabsichtigen, reich zu werden, fallen in Versuchung und eine Falle und in viele unvernünftige und schädliche Begierden, welche die Menschen in Ruin und Untergang versumpfen. Denn eine Wurzel aller Übel ist die Geldgier; nach der etliche streben, dadurch vom Glauben abgeirrt sind und sich unter vielen Schmerzen von allen Seiten versuchen lassen.

 

 

Kapitel 6

 

Das schwimmende Eisen

 

1 Und die Söhne der Propheten sprachen zu Elischa: Da, (sieh) doch! Der Ort (die Wohnstätte), wo wir vor dir angesichts wohnen, bedrängt uns (ist zu eng).

2 Wir wollen doch bis zum Jordan gehen und von dort ein jeder einen Balken (Holzstamm) nehmen und uns dort einen Ort (eine Niederlassung) machen, um dort zu wohnen. Und er sprach: Geht!

3 Und der eine sprach: Sei doch geneigt und gehe mit deinen Dienern. Und er (Elischa) sprach: Ich, ich gehe mit.

4 So ging er mit ihnen, und sie kamen gen den Jordan und trennten die Baumstämme ab.

5 Und es geschah: Als der eine den Balken (Baumstamm) fällte, da fiel das Eisen in das Wasser; und er schrie und sprach: Ach, mein Herr, es war ein Erfragtes (Erbetenes; Entliehenes)!

6 Aber der Mann des Elohim sprach: Wohin fiel es? Und er zeigte ihm den Ort. Da schnitt er einen Stamm am Grund (an der Wurzel) ab und warf ihn dort hinein und brachte das Eisen wie eine Flut (zum Hochsteigen).

7 Und er sprach: Nimm dir´s hoch! Da streckte er seine Hand aus und nahm es.

 

Vielleicht war die Zahl der Prophetenschüler gewachsen. Der wertvolle Keil! Und wieder wirkte Jewe ein Wunder durch Elischa. Es dürfte ein Zuspruch für alle Jewe Treuen gewesen sein, dass Er ihnen nämlich beistand.

 

Elischa nimmt ein Heer Arams gefangen

 

8 Und der König Arams bereitete einen Streit gegen Israel vor, und er beriet sich mit seinen Dienern, sprechend: An einem außergewöhnlichen, unbezeichneten Ort sei meine Lagerstätte.

9 Da entsandte der Mann des Elohim zu dem König Israels, sprechend: Hüte dich, über diesen Ort zu gehen, denn dort stoßen die aus Aram herab.

10 Und der König Israels entsandte zu dem Ort, von dem der Mann des Elohim zu ihm gesprochen und ihn gewarnt hatte; und er hütete sich dort, nicht nur einmal und nicht nur zweimals war's.

11 Da wurde das Herz des Königs Arams bestürmt aufgrund dieser Sache, und er rief seinen Diener und sprach zu ihnen: Könnt ihr mir nicht berichten, wer es ist, der von den Unseren zum König Israels (hält)?

12 Da sprach einer von seinen Dienern: Nicht (ist's so), mein Herr, (du), König, denn Elischa, der Prophet, der in Israel, (ist´s), er berichtet dem König Israels die Worte, die du in deiner Liegekammer redest.

13 Da sprach er: Geht und seht, wo er denn ist, und ich werde entsenden und ihn festnehmen. Und es wurde ihm berichtet, sprechend: Da! Er ist in Dotan (Stadt, 8 km südlich der Jesreel-Ebene).

14 Da entsandte er dorthin Rosse und Streitwagen und schweres Heer; und sie kamen des Nachts und waren rundum wider die Stadt.

15 Und der Amtierende des Mannes des Elohim stand früh auf und ging hinaus, und da! Ein Heer kreiste die Stadt ein und Rosse und Streitwagen. Und der Jüngling sprach zu ihm: Ach, mein Herr, ach, wie machen wir's?

16 Er aber sprach: Fürchte (dich) nicht, denn viele sind, die samt uns sind, mehr als die, die samt ihnen sind.

17 Und Alischa betete und sprach: Jewe, tue doch seine Augen auf, sodass er sieht. Da tat Jewe die Augen des Jünglings auf, und er sah, und da! Der Berg war gefüllt mit Rossen und Streitwagen von Feuer rings um Elischa.

18 Und (die aus Aram stiegen) hinab zu ihm, und Elischa betete zu Jewe und sprach: Schlage doch diese Nation mit Verblendungen. Da schlug Er sie mit Verblendungen gemäß dem Wort Elischas.

19 Und Elischa sprach zu ihnen: Dies ist nicht der Weg und dies ist nicht die Stadt (dem Plan Gottes gemäß); geht mir nach, und ich will euch zu dem Mann gehen lassen, den ihr sucht. Und er ließ sie gen (die Stadt) Samaria gehen.

20 Und es geschah: Als sie nach Samaria gekommen waren, da sprach Elischa: Jewe, tue diesen die Augen auf, sodass sie sehen. Und Jewe tat ihre Augen auf, und sie sahen, und da! Sie waren inmitten von Samaria.

21 Und der König Israels sprach zu Elischa, als er sie sah: Soll ich sie erschlagen, soll ich sie erschlagen, mein Vater?

22 Er aber sprach: Nicht erschlägst du sie. Würdest du die erschlagen, die du mit deinem Schwert und mit deinem Bogen gefangen geführt hast? Setze ihnen Brot und Wasser vor, sodass sie essen und trinken und (dann) zu ihrem Herrn gehen.

23 Und er leerte ihnen seine Kor-Gefäße (Kor = Trockenhohlmaß, ca. 220 l) in einer großen Bewirtung, und sie aßen und tranken; und er entsandte sie, und sie gingen zu ihrem Herrn. Und nicht fuhren die Stoßtrupps Arams fort, nochmals in das Land Israel zu kommen.

 

Mit von Jewe geöffneten Augen konnte der Diener Elischas die Realität erkennen: Jewe hat alle Macht! Jewes himmlische Heerscharen stehen Israel bei (Mat. 26:53; Off. 5:11)! Auch anderen Gläubigen wurde bereits ein Blick in den Himmel gewährt (1. Mose 32:2, 3; Ap. 7:56; Off. 4 + 5).

 

Wie verhält es sich heute, die wir hier nicht durch Wahrnehmung wandeln, sondern durch Glauben (2. Kor. 5:7)? Wir erkennen die wahren Machtverhältnisse, wenn wir die Bibel lesen und glauben.

 

Was sollte mit den in der Stadt Samaria gefangenen Feinden geschehen? Sie sollten verschont, gar bewirtet werden (Vers 22), denn: „Wenn deinen Feind hungert, gib ihm den Bissen! Wenn ihn dürstet, gib ihm zu trinken! Denn wenn du dies tust, wirst du feurig glühende Kohlen auf sein Haupt häufen" (Röm. 12:20; Spr. 25:21, 22). Folglich fielen keine Stoßtrupps Arams mehr in Israel ein.

 

Die Belagerung Samarias

 

24 Und es geschah danach also, da scharte Ben Hadad, der König Arams, all sein Heerlager zusammen (etwa um 864 v. Chr.); und er stieg hinauf und umdrängte Samaria.

25 Und es kam großer Hunger auf in Samaria, und da! Sie umdrängten sie (die Stadt Samaria), bis ein Eselshaupt gegen achtzig (Schekel) Silber (verkauft) wurde und ein Viertel Kab (Trockenhohlmaß, 1 Kab = ca. 1,2 l) Taubengekröpfe gegen fünf (Schekel) Silber.

26 Und es geschah: Als der König Israels auf der Mauer hinüberging, da schrie eine Frau zu ihm, sprechend: Rette, mein Herr, du, König!

27 Er aber sprach: So dich Jewe nicht rettet, woher soll ich dich retten? Ist´s von der Tenne oder von der Kufe?

28 Und der König sprach zu ihr: Was ist dir? Und sie sprach: Diese Frau sprach zu mir: Gib deinen Sohn her, sodass wir ihn am heutigen Tag essen, und meinen Sohn essen wir morgen.

29 So kochten wir meinen Sohn und aßen ihn, und ich sprach zu ihr an dem anderen Tag: Gib deinen Sohn her, sodass wir ihn essen. Da hatte sie ihren Sohn versteckt.

30 Und es geschah: Als der König die Worte der Frau hörte, da zerlappte er seine Gewänder, und zwar, als er auf der Mauer hinüberging, und das Volk sah's, und da! Innen auf seinem Fleisch war das Sackgewand.

31 Und er sprach: So tue mir Elohim, und so fahre Er fort: (Wehe,) wenn das Haupt Elischas, des Sohnes Schaphats, am heutigen Tag (weiterhin) auf ihm stehen bleibt!

32 Elischa aber saß in seinem Haus, und die Ältesten saßen bei ihm. Und (der König) entsandte einen Mann vor seinem Angesicht her. Noch ehe aber der Beauftragte zu ihm kam, da sprach er, ja er, zu den Ältesten: Habt ihr gesehen, dass dieser Mördersohn entsandte, mein Haupt wegzunehmen? Seht, sowie der Beauftragte kommt, verschließt die Tür, und ihr drückt ihn zurück mit der Tür. Ist nicht der Schall der Füße seines Herrn hinter ihm?

33 Noch redete er mit ihnen, und da! Der Beauftragte stieg zu ihm herab; und er (der König) sprach: Da! Dies ist das Böse von Jewe; was soll ich noch auf Jewe (und seine Hilfe) warten (was soll ich noch von Jewe erwarten)?

 

Die Not in der belagerten Stadt war überaus groß. Und die Nöte der Frauen, die ihre eigenen Kinder aßen, waren herzzerreißend. Der König konnte ihnen nicht helfen, weder mit etwas von der Tenne noch von der Kufe (Vers 27). Esel waren unrein; im Ausnahmezustand aber blieb den Menschen nichts anderes übrig (Vers 25). Dass sie vor Hunger ihre Kinder essen würden, war ihnen für den Fall des Ungehorsams angekündigt worden (3. Mose 26:29; 5. Mose 28:53).

 

Nachdem König Jehoram von Israel (870/69 - 858 v. Chr.) die Frauen angehört und seine Gewänder zerrissen hatte, konnte man sehen, dass er darunter ein Sackgewand trug (Vers 30), das wohl nur von Trauer, nicht aber von echter Buße zeugte.

 

In all der Bedrängnis sah Jehoram, der andere Götter anbetete, in diesem Falle völlig richtig Jewe als den Verantwortlichen an und dessen Propheten Elischa (Vers 31), der ihm sehr wahrscheinlich geraten hatte, der Belagerung standzuhalten. Deshalb wollte er ihn jetzt umbringen.

 

Schließlich trafen die beiden Männer aufeinander (Vers 33). Jehoram wusste, dass all das Unheil von Jewe kam. Nach der Ursache dafür fragte er nicht, und sich Jewe anvertrauen wollte er auch nicht. Im Unglauben erwartete er keine Hilfe von Jewe, denn gegen den Elohim Israels hatte sich das Herz dieses Toren entrüstet (Spr. 19:3).

 

 

Kapitel 7

 

Elischas Verheißung und ihre Erfüllung

 

1 Und Elischa sprach: Höret das Worte Jewes! So spricht Jewe: Morgen um diese Zeit wird ein Sea (Trockenhohlmaß, ca. 7,3 l) Feinmehl gegen einen Schekel (vmtl. 12 g) (Silber) und ein Doppel-Sea Gerste gegen einen Schekel in den Toren Samarias (verkauft).

2 Da antwortete der (Kämpfer einer) Drei-Mann-Kampftruppe, auf dessen Hand der König sich lehnte, dem Mann des Elohim und sprach: Da, siehe! Jewe macht Fenster in den Himmeln! Wird denn diese Sache geschehen? (Frei übertragen: Selbst wenn Jewe aus Himmelsfenstern schütten würde, wie sollte diese Sache geschehen können?) Er aber sprach: Da! Du siehst´s dann mit deinen Augen, aber davon wirst du nicht essen.

3 Und es waren (gerade) vier aussätzige Mannen vor der Öffnung des Tores, und sie sprachen, ein jeder zu seinem Genossen: Was sitzen wir hier, bis wir sterben?

4 Wenn wir sprechen: Wir kommen in die Stadt!, so ist der Hunger in der Stadt, und so sterben wir dort; aber wenn wir hier sitzen, so sterben wir (auch). Und nun, geht, und wir wollen abfallen zum Heerlager Arams hin; wenn sie uns am Leben lassen, leben wir, und wenn sie uns töten, so sterben wir.

5 Und so standen sie in der Dämmerung auf, um zum Heerlager Arams zu kommen. Und sie kamen bis zum (vorderen) Ende des Heerlagers Arams, und da! Niemand war dort.

6 Der Herr aber hatte das Heerlager Arams hören lassen das Getöse von Streitwagen, das Getöse einer Kavallerie, das Getöse eines großen Heeres, sodass sie sprachen ein jeder zu seinem Bruder: Da! Der König Israels dingte wider uns die Könige der Hetiter und die Könige Ägyptens, um wider uns zu kommen.

7 So waren sie aufgestanden und in der Dämmerung geflohen und hatten ihre Zelte und ihre Rosse und ihre Esel verlassen, das Heerlager, so wie es war, und sie waren um ihre Seele geflohen.

8 Und diese Aussätzigen kamen bis zum (vorderen) Ende des Heerlagers und kamen zu einem Zelt und aßen und tranken und trugen von dort weg Silber und Gold und Gewänder und gingen und vergruben es; und sie kehrten zurück und kamen zu einem anderen Zelt und trugen auch von dort weg und gingen und vergruben es.

9 Und dann sprachen sie ein jeder zu seinem Genossen: Wir tun nicht rechtgemäß; dieser Tag, ein Tag der Verkündigung (guter Botschaft) ist er. Halten wir aber still und schleppen uns hin bis zum Licht des Morgens, so findet (trifft) uns Vergehung. Und nun, geht, und wir wollen kommen und es im Haus des Königs berichten.

10 Und so kamen sie und riefen der Torhüterschaft der Stadt und berichteten ihnen, sprechend: Wir kamen zum Heerlager Arams und da! Kein Mann war dort und keine Stimme eines Menschen, sondern nur die Rosse angebunden und die Esel angebunden und die Zelte, so wie sie waren.

11 Da rief einer die Torhüter und sie berichteten drinnen im Haus des Königs.

12 Da stand der König auf des Nachts und sprach zu seinen Dienern: Ich will euch doch berichten, was Aram uns getan hat: Sie erkannten, dass wir Hungrige sind, und so gingen sie heraus aus ihrem Heerlager, sich im Gefild zu verstecken, sprechend: So sie denn aus der Stadt herausgehen, so ergreifen wir sie lebendig und kommen in die Stadt.

13 Da antwortete einer von seinen Dienern und sprach: So nehme man doch fünf von den verbliebenen Rossen, die in der Stadt verblieben. Da! Ihnen (ergeht's) wie all dem Getümmel Israels, wie denen, die in ihr verblieben. Da! (Oder) ihnen (ergeht's) wie all dem Getümmel Israels, wie denen, die voll zu Ende gekommen sind (verendet sind); so wollen wir sie entsenden und sehen.

14 Und sie nahmen zwei Streitwagen mit Rossen, und der König entsandte sie hinter dem Heerlager Arams her, sprechend: Geht und seht.

15 Und sie gingen hinter ihnen her bis zum Jordan, und da! All der Weg war gefüllt mit Gewändern und Geräten (Waffen), die die aus Aram in ihrer Übereilung hingeworfen hatten. Und die Beauftragten kehrten zurück und berichteten dem König.

16 Da ging das Volk hinaus, und sie plünderten das Heerlager Arams; und es war ein Sea Feinmehl der Gegenwert für einen Schekel und ein Doppel-Sea Gerste der Gegenwert für einen Schekel gemäß dem Wort Jewes.

17 Der König aber hatte den (Kämpfer einer) Drei-Mann-Kampfgruppe, auf dessen Hand er sich lehnte, (als Aufsicht) über das Tor bestimmt; und das Volk zertrat ihn im Tor, sodass er starb, so wie der Mann des Elohim geredet hatte, der dies geredet hatte in der Zeit, da der König zu ihm hinabstieg.

18 Es war ja geworden, wie der Mann des Elohim zum König geredet hatte, sprechend: Ein Doppel-Sea Gerste als Gegenwert für einen Schekel und ein Sea Feinmehl als Gegenwert für einen Schekel, so wird's morgen um diese Zeit in den Toren Samarias.

19 Da hatte der (Kämpfer einer) Drei-Mann-Kampfgruppe dem Mann des Elohim geantwortet und gesprochen: Und da, (siehe)! Jewe macht Fenster in den Himmeln! Wird es gemäß dieser Sache (dieses Wortes) werden? Und jener hatte gesprochen: Da! Du siehst's (dann) mit deinen Augen, aber du wirst nicht davon essen.

20 Und so geschah es ihm: Das Volk zertrat ihn im Tor, sodass er starb.

 

Ob Israel sich nach dieser beeindruckenden Rettung Jewe zuwendet? Aber Fleisch kann es ja gar nicht (Röm. 8:7). Den Auserwählten aber wird Jewe es in Gnaden gewährt haben (Röm. 11:7).

 

Jewe wirkt durch Großes und durch Kleines, so auch damals durch die Geringsten, die Aussätzigen. Ihnen wurde bewusst, dass sie sich schuldig machen würden, wenn sie ihre Entdeckung den vor Hunger in der Stadt Sterbenden nicht unverzüglich mitteilen würden (Vers 9). Die Vorsicht des Königs vor einer Kriegslist der Aramäer war wohl angebracht (Vers 12). Aber gegen eine Erkundung hatte er nichts einzuwenden, denn sollten die Wagenlenker und ihre Rosse in einen Hinterhalt geraten und umkommen, wäre dies nicht schlechter für sie als ihr Verhungern in der Stadt (Vers 13).

 

Und schließlich durfte das Volk sich über die herrliche Rettung und all die Wertsachen freuen. Das Wort war wahr geworden.

 

Der Drei-Mann-Kampfgruppen-Kämpfer, der Adjutant des Königs, wird mehrmals erwähnt. Er ist ein eindrückliches Beispiel für den Unglauben und die Folgen.

 

 

Kapitel 8

 

Wegzug und Rückkehr der Schunamitin

 

1 Und Elischa hatte zu der Frau geredet, deren Sohn er lebendig gemacht hatte, sprechend: Steh auf und gehe, du und dein Haus, und weile als Gast, wo du als Gast weilen willst, denn Jewe rief dem Hunger, und er ist auch in das Land gekommen für sieben Jahre.

2 Da stand die Frau auf und tat gemäß dem Wort des Mannes des Elohim; und sie ging, sie und ihr Haus, und weilte als Gast sieben Jahre im Land der Philister.

3 Und es geschah am Ende von sieben Jahren, da kehrte die Frau zurück aus dem Land der Philister, und sie ging hinaus, um zu dem König zu schreien wegen ihres Hauses und wegen ihres Gefilds.

4 Der König aber redete gerade zu Gechasi, dem Jüngling des Mannes des Elohim, sprechend: Erzähle mir doch all die großen Taten, die Elischa tat.

5 Und es geschah: Während er dem König erzählte, dass jener den Toten lebendig gemacht hatte, und siehe da! Da schrie die Frau, deren Sohn er lebendig gemacht hatte, zu dem König wegen ihres Hauses und wegen ihres Gefilds. Da sprach Gechasi: Mein Herr, du, König, dies ist die Frau und dies ihr Sohn, den Elischa lebendig gemacht hat!

6 Und der König fragte die Frau, und sie erzählte ihm (alles). Da gab ihr der König einen Kämmerer, sprechend: Führe zurück alles, was ihr (zu eigen) ist, und all die Erträge des Gefilds von dem Tag an, da sie das Land verließ bis nun.

 

Die Vorgeschichte findet sich in Kapitel 4:8 - 37. Die Schunamitin war eine Erbtochter; ihr Losteil sollte im Besitz der Familie bleiben (4. Mose 36:9). Wer einer Witwe Recht verschaffte, hatte wohlgetan (5. Mose 27:19; Jes. 1:17; Ps. 82:3; Spr. 3:19).

 

Unser Schriftabschnitt lässt uns erkennen, dass alles nach dem genauen Zeitplan Jewes geschieht, die sieben Jahre der Hungersnot wie auch auf die Sekunde genau die Vorsprache der Frau beim König um Rechtshilfe.

 

Elischa und Chasael

 

7 Und Elischa kam nach Damaskus. Ben-Hadad aber, der König Arams, war krank, und es wurde ihm berichtet, sprechend: Der Mann des Elohim kam bis hierher.

8 Da sprach der König zu Chasahel: Nimm eine Spende in deine Hand und geh, dem Mann des Elohim zu begegnen, und du befragst Jewe durch ihn, sprechend: Werde ich wieder aufleben von dieser Krankheit?

9 Und Chasael ging, ihm zu begegnen; und er nahm eine Spende in seine Hand und all das Gute von Damaskus, eine Traglast von vierzig Kamelen, und kam und stellte sich ihm angesichts und sprach: Dein Sohn Ben-Hadad, der König Arams, entsandte mich zu dir, sprechend: Werde ich wieder aufleben von dieser Krankheit?

10 Und Elischa sprach zu ihm: Gehe, sprich: Nicht wirst du leben, ja leben, so doch Jewe mich sehen ließ, dass er sterben, ja sterben wird.

11 Und (Chasael) hielt sein Angesicht starr und setzte (es unverwandt so), bis zum Sich-Schämen (bis zur Beschämung Elischas); und dann weinte der Mann des Elohim.

12 Da sprach Chasael: Weshalb weint mein Herr? Und er sprach: Weil ich erkenne, was du den Söhnen Israels Böses tun wirst: Ihre Wehrfesten wirst du ins Feuer schicken und ihre Auserwählten (Jungkrieger) mit dem Schwert umbringen und ihre Kinder zerschmettern und ihre Schwangeren aufschlitzen.

13 Da sprach Chasahel: Was ist denn dein Diener, der Hund, dass er diese große Sache tun sollte? Aber Elischa sprach: Jewe ließ mich dich als König über Aram sehen.

14 Und dann ging er weg von Elischa und kam zu seinem Herrn, und dieser sprach zu ihm: Was sprach Elischa zu dir? Und er sprach: Er sprach zu mir: Du wirst leben, ja leben.

15 Und es geschah am nächsten Tag, da nahm er einen Stoffballen und tauchte ihn ins Wasser und breitete ihn über sein Angesicht aus, sodass er starb (859 v. Chr.). Und Chasahel regierte an seiner statt (859 - um 812 v. Chr.).

 

Elischa kam nach Damaskus, um den an Elia ergangenen Auftrag zu erfüllen und Chasael zum König über Aram zu salben (1. Kön. 19:15). In ausländischen Staatsangelegenheiten tätig zu werden, war sehr ungewöhnlich, doch Chasael sollte als Zuchtrute für Israel dienen (Vers 12).

 

Der erkrankte König erfuhr von der Anwesenheit Elischas. Sehr wohl wissend, dass Israel einen lebendigen Gott hat – keine toten Götzen – und die Worte des Propheten eintreten, und in Erinnerung an die Heilung Naamans (Kap. 5), wandte Ben-Hadad sich an den Mann des Elohim.

 

Elischas Antwort war, dass der Kranke nicht wieder aufleben werde (Vers 10). Nach anderer Lesart: Gehe, sprich zu ihm: „Du wirst leben, ja leben“ – Und doch getötet werden. Wie dem auch sei, Elischa sah die Ermordung Ben Hadads voraus (Vers 10); deshalb wohl blieb der sich entlarvt fühlende Chasael mit eisernem Angesicht stehen (Vers 11).

 

Eine förmliche Salbung Chasael fand offensichtlich nicht statt; er war aber durch das Wort Elischas als König eingesetzt (Vers 13).

 

Jehoram (Joram) von Juda

 

16 Und im fünften Jahr des Joram, des Sohnes Achabs, des Königs Israels – Jehoschaphat war noch König Judas –, wurde Jehoram, der Sohn Jehoschaphats, des Königs Judas, König.

17 Ein Sohn von zweiunddreißig Jahren war er, als er zu regieren begann, und acht Jahre (866 - 858 v. Chr.) regierte er in Jerusalem.

18 Und er ging auf dem Weg der Könige Israels, so wie es die des Hauses Achab getan hatten, denn eine Tochter Achabs war ihm zur Frau geworden. Und er tat das in den Augen Jewes Böse.

19 Aber nicht willigte Jewe ein, Juda zu verderben, um Davids, Seines Dieners, willen, so wie Er zu ihm gesprochen hatte, dass Er ihm Erleuchtendes gebe – auch seinen Söhnen – all die Tage.

20 In seinen Tagen schritt Edom aus (fiel Edom ab), unter der Hand Judas hinweg, und sie machten über sich einen König regieren.

21 Da ging Joram (Jehoram) hinüber gen Zair und all die Streitwagen mit ihm. Und es geschah: Er, ja er, stand des Nachts auf und schlug Edom, das ihn Umkreisende, und zwar die Fürsten der Streitwagen; da floh das Volk zu seinen Zelten.

22 Und so schritt Edom aus, unter der Hand Israels weg; so ist's bis zu diesem Tag. Damals schritt auch Libna (Stadt im Losteil Judas) aus in jener Zeit.

23 Und das Übrige der Sachgeschehen Jorams und alles, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben in dem Schriftstück der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

24 Und Joram legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids; und sein Sohn Achasjahu regierte an seiner statt.

 

Ein ausführlicher Bericht über Jehoram steht in 2. Chronik 21:1 - 20.

 

Seine Ehe mit Atalja (Vers 18 + 26), einer Tochter Achabs, verdarb ihn und hatte üble Folgen. Nicht umsonst schreibt der Apostel Paulus: „Werdet nicht ungleich gejocht mit Ungläubigen!“ (2. Kor. 6:14)

 

Jehorams Feldzug gegen Edom (Vers 21) war erfolglos, auch wenn er die ihn einkreisenden Edomiter in jener Nacht schlagen und entkommen konnte.

 

Auch die Priesterstadt Libna fiel von dem götzendienerischen König ab (Vers 22), vielleicht unter dem Einfluss der Philister (2. Chron. 21:16).

 

Achasjahu von Juda

 

25 Im zwölften Jahr der Jahre des Joram, des Sohnes Achabs, des Königs Israels, wurde Achasjahu, der Sohn Jehorams, des Königs Judas, König.

26 Ein Sohn von zweiundzwanzig Jahren war Achasjahu, als er König wurde, und ein Jahr (859 - 858 v. Chr.) regierte er in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Ataljahu; sie war die Enkeltochter Omris, des Königs Israels.

27 Und er ging auf dem Weg des Hauses Achab und tat das in den Augen Jewes Böse gemäß dem Hause Achab, denn ein Schwiegersohn des Hauses Achab war er.

28 Und er ging mit Joram, dem Sohn Achabs, zum Streit gegen Chasahel, dem König Arams, bei (der Stadt) Ramot Gilead; und die Aramäer schlugen Joram.

29 Da kehrte der König Joram zurück, um sich in Jesreel von den Schlagwunden auszuheilen, die ihm die Aramäer in Rama geschlagen hatten bei seinem Streiten gegen Chasahel, den König Arams. Und Achasjahu, der Sohn Jehorams, der König Judas, stieg hinab, um Joram, den Sohn Achabs, in Jisreel zu sehen, denn er war krank.

 

Man vergleiche mit 2. Chronik 22: 1 - 6.

 

Achasjahus Mutter beriet ihn mit der Tendenz zu Freveltaten (2. Chron. 22:3).

 

Ebenso wie der Feldzug Jehoschaphats von Juda zusammen mit Achab von Israel gegen Aram im Jahr 869 oder 868 vor Chr. (1. Kön. 22) endete auch der des Achasjahu von Juda zusammen mit Joram von Israel in einer Katastrophe.

 

 

Jehu von Israel

(2. Kön. 9 - 12)

 

Kapitel 9

 

Jehu zum König von Israel gesalbt

 

1 Und Elischa, der Prophet, rief einem von den Söhnen der Propheten und sprach zu ihm: Umschürze deine Lenden und nimm diese Flasche Öl in deine Hand und gehe gen Ramot Gilead.

2 Und kommst du dorthin, so ersehe dir dort Jehu, den Sohn Jehoschaphats, des Sohnes Nimschis. Und du kommst hinein und lässt ihn aufstehen aus der Mitte seiner Brüder und bringst ihn (von der einen) Kammer in (die andere) Kammer.

3 Und du nimmst die Flasche des Öls und gießt (daraus) auf sein Haupt und sprichst: So spricht Jewe: Ich salbe dich zum König über Israel! Und dann öffnest du die Tür und fliehst, und nicht schleppst du dich (zögernd) hin (nicht gehst du langsam).

4 Da ging der Jüngling, der Jüngling des Propheten, gen Ramot Gilead.

5 Und er kam hinein, und da! Die Fürsten des Heeres saßen dort. Und er sprach: Ein Wort ist mir zu dir, dem Fürsten. Da sprach Jehu: Zu wem von uns allen? Und er sprach: Zu dir, dem Fürsten.

6 Da stand (Jehu) auf und kam in das Haus, und jener goss das Öl auf sein Haupt und sprach zu ihm: So spricht Jewe, der Elohim Israels: Ich salbe dich zum König über das Volk Jewes, über Israel.

7 Und du schlägst das Haus Achab, deines Herrn, und Ich räche das Blut meiner Diener, der Propheten, und das Blut aller Diener Jewes an der Hand Isebels.

8 Und das ganze Haus Achab geht verloren, und Ich werde dem Achab abschneiden, was gegen die Wand harnt (das Männliche), und das Zurückgehaltene und Verlassene in Israel.

9 Und Ich mache das Haus Achab wie das Haus Jerobeams, des Sohnes Nebats (1. Kön. 15:29), und wie das Haus Bascha, des Sohnes Achijas (1. Kön. 16:11).

10 Aber Isebel werden die Hunde fressen im Fluranteil Jesreels, und keiner begräbt sie. – Und er öffnete die Tür und floh.

11 Und Jehu ging hinaus zu den Dienern seines Herrn, und einer sprach zu ihm: Ist Friede? Weshalb kam dieser Irrsinnige zu dir? Und er sprach zu ihnen: Ihr, ihr kennt den Mann und sein Sinnen (genau).

12 Sie aber sprachen: Falschheit ist’s (etwa im Sinne von: Ausrede)! Berichte uns doch. Da sprach er: Gemäß diesem, ja gemäß diesem, sprach er zu mir, sprechend: So spricht Jewe: Ich salbe dich zum König über Israel!

13 Da beeilten sie sich und nahmen ein jeder sein Gewand und legten es unter ihn auf die unbedeckten Stufen und stießen in den Schophar und sprachen: Jehu ist König geworden!

 

In Erfüllung von 1. Könige 19:16 salbte ein Prophetenschüler im Auftrag Elischas gemäß dem an Elia ergangenen Wort Jehu im Jahr 858 v. Chr. zum König über Israel (Verse 1 - 3).

 

Noch war Jehoram (Joram) (870/69 - 858 v. Chr.) der König. Jehu war ein Sohn Jehoschaphats, des Königs von Juda von 887/86 bis 863/22 v. Chr., und ein Verschwägerter Achabs, des Königs von Israel von 890/89 bis 869/68 v. Chr. und erklärten Feindes Jewes und Seiner Diener.

 

Nun war Jehu der König, und dies nach Jewes Willen. Er regierte von 858 bis 831/30 v. Chr. über Israel. Jewe wies ihn an, das Gericht am Haus Achab zu vollziehen (Verse 7 - 9). Der überaus niederträchtigen Isebel, der Ehefrau Achabs, galt eine spezielle Ankündigung (Vers 10; 1. Kön. 21:15, 23); von Hunden gefressen und nicht begraben zu werden, war tiefste Entehrung.

 

Die Gerichtsworte über die Nachkommenschaft Achabs auszusprechen, war sehr gefährlich; der Prophetenschüler musste sich schleunigst entfernen.

 

Jehus Aufstand; Tötung Jehorams und Achasjas

 

14 So verschwor sich Jehu, der Sohn Jehoschaphats, des Sohnes Nimschis, gegen Joram (Jehoram); Joram aber hütete (wachte über) Ramot Gilead, er und all Israel, gegen das Angesicht Chasaels, des Königs Arams.

15 Und der König Jehoram war zurückgekehrt, um sich in Jesreel auszuheilen von den Schlagwunden, die die Aramäer ihm geschlagen hatten bei seinem Streiten gegen Chasael, den König Arams. Und Jehu sprach: Wenn’s eurer Seele so ist, so gehe nicht ein Entronnener aus der Stadt heraus, um hinzugehen, es in Jesreel zu berichten.

16 Und Jehu fuhr los und zwar gen Jesreel, denn Joram lag dort krank, und Achasja, der König Judas, war hinabgestiegen, um Joram zu sehen.

17 Und der Späher stand auf dem Turm in Jesreel und sah die Schar um Jehu bei seinem Kommen und sprach: Eine Schar sehe ich. Da sprach Jehoram: Nimm einen Reiter und entsende ihn, ihnen zu begegnen, und er spreche: Ist Friede?

18 Da ging der das Ross Reitende, ihm zu begegnen, und sprach: So spricht der König: Ist Friede? Und Jehu sprach: Was hast du mit dem Frieden? Drehe dich mir nach. Und der Späher berichtete, sprechend: Der Beauftragte kam bis zu ihnen, kehrt aber nicht zurück.

19 Da entsandte er einen zweiten das Ross Reitenden, und er kam zu ihnen und sprach: So spricht der König: Friede! Und Jehu sprach: Was hast du mit dem Frieden? Drehe dich mir nach.

20 Und der Späher berichtete, sprechend: Er kam bis zu ihnen, kehrt aber nicht zurück. Und die Führung des Wagens ist wie die Führung Jehus, des Sohnes Nimschis, denn wie irrsinnig führt er.

21 Da sprach Jehoram: Lasst anschirren! Und sie ließen sein Fahrzeug anschirren, und Jehoram, der König Israels, und Achasjahu, der König Judas, gingen heraus ein jeder in seinem Fahrzeug; und sie gingen heraus, Jehu zu begegnen, und fanden ihn in der Ebene Nabots, des Jesreeliters.

22 Und es geschah: Als Jehoram Jehu sah, da sprach er: Ist Friede, Jehu? Er aber sprach: Was ist der Friede, solange die Hurereien deiner Mutter Isebel und ihre vielen Zaubereien (währen)?

23 Da wandte Jehoram (wegstrebend) seine Hände um und floh. Und er sprach zu Achasjahu: Trug ist's, Achasja.

24 Jehu aber füllte seine Hand mit dem Bogen und schlug Jehoram, (ihn treffend) zwischen seinen Armen; und der Pfeil ging heraus durch sein Herz, und er beugte sich in seinem Fahrzeug.

25 Und (Jehu) sprach zu Bidkar, seinem Drei-Mann-Kampftrupp-Kämpfer: Enthebe ihn; wirf ihn in die Ebene des Gefilds Nabots, des Jesreeliters, denn gedenke, wie du und ich mit Koppeln (von Gespannen) (paarweisen Zugtieren) hinter seinem Vater Achab dahinfuhren und Jewe diese Traglast auf ihn legte:

26 (Wehe,) wenn Ich nicht das Blut Nabots und das Blut seiner Söhne gestern abend sah! –Treuewort Jewes –. Und Ich werde dir erstatten in dieser Ebene! – Treuewort Jewes –. Und nun, enthebe ihn, wirf ihn in die Ebene gemäß dem Wort Jewes.

27 Und Achasja, der König Judas, sah's und floh auf dem Weg gen Bejt Hagan; aber Jehu verfolgte ihn, hinter ihm her, und sprach: Auch noch ihn, ja ihn, schlagt, dem Gefährt zustrebend an der Steige gen Gur, die bei Jibleam ist. Und er floh gen Megido und starb dort.

28 Und seine Diener fuhren ihn weg nach Jerusalem, und sie begruben ihn in seiner Grabstätte bei seinen Vätern in der Stadt Davids.

 

Jehu eilte unverzüglich zu Joram, um auszuschließen, dass dieser etwas von seiner Ausrufung zum König erfuhr (Vers 15), und erfüllte seinen Gerichtsauftrag (Vers 24). Jorams Leiche wurde an den geschichtsträchtigen Ort geworfen, wo Isebel unter dem Namen Achabs Nabot hatte steinigen lassen (1. Kön. 21). Die damals ergangene Ankündigung des Gerichts über Achab und Isebel hatten Jehu und sein Kämpfer Bidkar vernommen (Vers 25; 1. Kön. 21:16 - 24).

 

Auch den Achasja ereilte der Tod, weil er ein Schwiegersohn Achabs war (2. Kön. 8:27).

 

Isebels Ende

 

29 Und im elften Jahr (859 v. Chr.) der Jahre des Joram, des Sohnes Achabs, war Ahasja König über Juda geworden.

30 Und Jehu kam gen Jesreel. Und Isebel hörte es und belegte ihre Augen mit Antimonschminke und machte ihr Haupt wohlaussehend und lugte durch die Luke aus.

31 Und Jehu kam am Tor an. Da sprach sie: Ist Friede einem Simri, der seinen Herrn umbrachte?

32 Und er erhob sein Angesicht der Luke zu und sprach: Wer ist (hält es) mit mir, wer? Da lugten zwei, drei Kämmerer zu ihm hin aus.

33 Und er sprach: Gebt sie frei (zum Sturz)! Und sie gaben sie frei. Und von ihrem Blut spritzte es zu der Wand und zu den Rossen hin, und er (Jehu) zertrat sie (mittels seiner Rosse).

34 Und er kam hinein und aß und trank und sprach: Sucht doch diese Verdammte heim und begrabt sie, denn die Tochter eines Königs ist sie.

35 Da gingen sie, sie zu begraben, aber sie fanden nichts von ihr als nur den Schädel und die Füße und die Handschalen.

36 Und sie kehrten zurück und berichteten ihm; und er sprach: Das Wort Jewes ist es, das Er durch die Hand seines Dieners Elia, des Tischbiters, geredet hat, sprechend: Im Fluranteil Jesreels werden die Hunde das Fleisch Isebels fressen (1. Kön. 21:23).

37 Und die Leiche Isebels wird wie Dung werden auf dem Angesicht des Gefilds im Fluranteil Jesreels, sodass man nicht sprechen kann: Dies ist Isebel.

 

Es war der Isebel klar, dass nun auch sie getötet werden würde. Sie machte sich schön, um in Würde zu sterben (Vers 30). In ihrem Gruß an Jehu spielte sie an Simri an, der 901 v. Chr. Asa, den König Judas, erschlagen und nur sieben Tage lang regiert hatte (1. Kön. 16:9 - 12, 16, 18). Eine so kurze Regierungszeit wünschte sie auch dem Jehu (Vers 31).

 

Doch dann geschah der Isebel, wie prophezeit (Vers 36; 1. Kön. 21:23). Von ihr ist nichts mehr vorhanden (Vers 37).

 

 

Kapitel 10

 

Ausrottung des Hauses Achab durch Jehu

 

1 Und Achab hatte siebzig Söhne (und Enkelsöhne) in Samaria. Und Jehu schrieb Briefe und entsandte sie gen Samaria zu den Fürsten Israels, den Ältesten, und zu den Betreuern bei Achab, sprechend:

2 Und nun, indem dieser Brief zu euch kommt, und bei euch sind ja die Söhne eures Herrn, und bei euch sind die Streitwagen und die Rosse und die Festungsstadt und die Rüstung (das Waffenlager),

3 so erseht ihr den Besten und den Geradesten aus den Söhnen eures Herrn und setzt ihn auf den Thron seines Vaters, und dann streitet um das Haus eures Herrn.

4 Aber sie fürchteten sich überaus, ja überaus, und sprachen: Da! Die zwei Könige (Jehoram und Achasja; 9:22 - 27) konnten ihm angesichts nicht bestehen, und wie sollten wir, ja wir, bestehen?

5 Und der, der über das Haus, und der, der über die Stadt war, und die Ältesten und die Betreuer entsandten zu Jehu, sprechend: Deine Diener sind wir, und alles, was du zu uns sprichst, wollen wir tun; nicht werden wir einen Mann zum König machen. Tue das in deinen Augen Gute.

6 Da schrieb er ihnen zum zweiten Mal einen Brief, sprechend: Wenn ihr für mich seid und ihr auf meine Stimme hört, so nehmt die Häupter der Mannen der Söhne eures Herrn und kommt morgen um diese Zeit zu mir gen Jesreel! Und die Söhne des Königs, siebzig Mann, waren bei den Großen der Stadt, die sie großzogen.

7 Und es geschah: Als der Brief zu ihnen kam, da nahmen sie die Söhne des Königs und schächteten die siebzig Mann und legten ihre Häupter in Körbe und entsandten sie zu ihm nach Jesreel.

8 Und der Beauftragte kam und berichtete ihm, sprechend: Sie brachten die Häupter der Söhne des Königs. Da sprach er: Legt sie als zwei Auftürmungen vor der Öffnung des Tores bis zum Morgen.

9 Und es geschah am Morgen, da ging er hinaus und nahm Stand und sprach zu all dem Volk: Ihr seid gerecht. Da! Ich, ich verschwor mich wider meinen Herrn und brachte ihn um, wer aber erschlug all diese?

10 Nun denn erkennt, dass nichts von dem Wort Jewes zur Erde fällt, das Jewe über das Haus Achab geredet hat; und Jewe tat, was Er durch die Hand Seines Dieners Elia geredet hat.

11 Und Jehu erschlug all die dem Hause Achab Verbliebenen in Jesreel und all seine Großen und seine Engvertrauten und seine Priester, ohne dass er ihm einen Überlebenden verbleiben ließ.

12 Und er stand auf und kam und ging gen Samaria. Er war bei Bejt-Eked Haroim auf dem Weg;

13 da fand Jehu die Brüder (Neffen) Achasjahus, des Königs Judas, und sprach: Wer seid ihr? Und sie sprachen: Die Brüder Achasjahus sind wir, und wir stiegen herab zum Frieden den Söhnen des Königs und den Söhnen der Königin.

14 Da sprach er: Ergreift sie als Lebende! Und sie ergriffen sie als Lebende und schächteten sie bei der Zisterne Bejt-Ekeds, zweiundvierzig Mann, und nicht ließ er von ihnen (auch nur einen) Mann verbleiben.

15 Und er ging von dort weg und fand Jehonadab, den Sohn Rechabs, ihm zu begegnen, und segnete ihn und sprach zu ihm: Ist dein Herz geradlinig, so wie mein Herz mit deinem Herzen ist? Und Jehonadab sprach: Es ist's, ja es ist's; gib deine Hand. Und er gab seine Hand und ließ ihn zu sich hinaufsteigen in das Gefährt.

16 Und er sprach: Geh mit mir und sehe meinen Eifer für Jewe! Und so ließen sie ihn in seinem Gefährt dahinfahren.

17 Und er kam nach Samaria und erschlug all die dem Achab in Samaria Verbliebenen, bis er sie vertilgt hatte, gemäß dem Wort Jewes, das Er zu Elia geredet hatte.

 

Unter dem Gesetz des Mose gehörte es zum Eifer für Jewe (Vers 16; 4. Mose 25:11), Unrecht auszurotten und Gerechtigkeit wiederherzustellen.

 

Mit der Tötung auch der Großen, Engvertrauten und Priester Achabs (Vers 11) ging Jehu nicht über seinen Auftrag, das ganze Haus Achabs umzubringen (1. Kön. 21:21 - 24; 2. Kön. 9:7 - 10), hinaus (10:30). Die Neffen Achasjas waren mit Achab verwandtschaftlich verbunden und mussten deshalb ebenfalls sterben (Verse 13 + 14).

 

Die Rechabiter waren eine asketisch lebende Sippe in Israel (Jer. 35:6, 7) und mit Jehu befreundet (Vers 15). Jehonadab war bereit, Jehu bei der Ausrottung des Götzendienstes zu unterstützen.

 

Ausrottung des Baalsdienstes durch Jehu

 

18 Und Jehu scharte all das Volk zusammen und sprach zu ihnen: Achab diente dem Baal wenig, Jehu wird ihm in Menge dienen.

19 Und nun: Alle Propheten des Baal, all seine Diener und all seine Priester ruft zu mir! Nicht werde ein Mann vermisst, denn ein großes Opfer habe ich für Baal; jeder, der vermisst wird, wird nicht lebenbleiben. Jehu aber tat's in Überlistung, um die Diener des Baal verloren gehen zu lassen.

20 Und Jehu sprach: Heiligt ein Enthaltsamkeitstreffen dem Baal. Und sie riefen es aus.

21 Und Jehu entsandte durch ganz Israel; da kamen alle Diener des Baal, und nicht verblieb ein Mann, der nicht kam. Und sie kamen in das Haus des Baal, und das Haus war gefüllt vom Eingang bis zum Ausgang.

22 Und er sprach zu dem, der über die Zeugstube war: Hole Kleidung heraus für alle Diener des Baal. Und er holte ihnen die Kleidung heraus.

23 Und Jehu und Jehonadab, der Sohn Rechabs, kamen ins Haus des Baal; und er sprach zu den Dienern des Baal: Erspürt und seht, dass hier nicht einer von den Dienern Jewes bei euch ist, sondern nur Diener des Baal, sie allein.

24 Und sie kamen hinein, um die Opfer und die Hinaufweihegaben bereitzumachen. Jehu aber hatte sich draußen achtzig Mann bereitgelegt und gesprochen: Der Mann, der von den Mannen entkommt, die ich auf eure Hände zu bringe: seine Seele (hafte) für (dessen) Seele!

25 Und es geschah: Als man vervollständigt hatte, die Hinaufweihegabe bereitzumachen, da sprach Jehu zu den Läufern und zu den Drei-Mann-Kampftrupp-Kämpfern: Kommt hinein, erschlagt sie, niemand gehe heraus! Und sie schlugen sie mit dem Munde (der Schneide) des Schwertes; und die Läufer und die Drei-Mann-Kampftrupp-Kämpfer warfen jene hinaus und gingen bis zum Stadtteil des Hauses des Baal.

26 Und sie holten die Bildsäulen des Hauses des Baal heraus und verbrannten alles.

27 Und sie brachen die Bildsäule des Baal ab und brachen das Haus des Baal ab und bestimmten es, zu Unflatstätten zu werden; so ist’s bis zum heutigen Tag.

28 So vertilgte Jehu den Baal aus Israel.

29 Nur vor den Verfehlungen Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zum Verfehlen (verführt) hatte, von ihnen kehrte sich Jehu nicht ab, von den goldenen Kälbern, die in Bejt-El und die in Dan waren (1. Kön. 12:28, 29; 13:33; 14:16; Hos. 8:6).

 

Leider hing Jehu Jewe nicht von ganzem Herzen an.

 

Die Verheißung für Jehu und sein Ende

30 Und Jewe sprach zu Jehu: Weil du Gutes tatest, das in Meinen Augen Gerade zu tun, ja gemäß allem, was in Meinem Herzen war, du dem Hause Achab tatest, so werden dir Söhne der vierten Generation auf dem Thron Israels sitzen.

31 Aber Jehu hütete sich nicht, in der Tora (der Zielanweisung) Jewes, des Elohims Israels, mit all seinem Herzen zu gehen; nicht kehrte er sich von den Verfehlungen Jerobeams ab, der Israel zum Verfehlen (verführt) hatte.

32 In jenen Tagen begann Jewe, Sich innerhalb Israels zu entäußern (Sich Israels zu entledigen; Israel aus dem Schutzbereich zu entlassen). Und (demzufolge) schlug Chasael (der König Arams) sie innerhalb aller Grenze Israels,

33 vom Jordan an gen Aufgang der Sonne, alles Land des Gilead, und zwar das des Gaditers und des Rubeniters und des Manassiters, von Aroer (Stadt am Arnon) an, die gegenüber dem Bach Arnon (liegt), sowohl das Gilead als auch das Baschan.

34 Und das Übrige der Sachgeschehen Jehus und alles, was er getan hat, und all seine Macht, sind sie nicht aufgeschrieben in der Schriftrolle der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend?

35 Und Jehu legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in Samaria; und sein Sohn Jehoachas (Joachas) regierte an seiner statt.

36 Und die Tage, die Jehu über Israel in Samaria regierte, waren achtundzwanzig Jahre (858 - 830 v. Chr.).

 

Wohl gab Jewe Jehu die Verheißung, dass noch vier Generationen, Jehoachas, Joasch, Jerobeam II. und Secharja, über Israel herrschen werden (Vers 30), aber schon Jehu selbst erfuhr die Unterdrückung durch Chasael (Verse 32 + 33), wie der Prophet Elischa angekündigt hatte (8:12). Die Besetzung betraf das Ostjordanland; für die westlichen Gebietsteile Israels war Jehu dem assyrischen König Salmanasser III. (858 - 824 v. Chr.) tributpflichtig.

 

Jewe wandte Sich nach und nach von Israel ab (Vers 32), und 108 Jahre nach Jehus Tod führte Er Israel in die assyrische Gefangenschaft.

 

 

Kapitel 11

 

Ataljas Machtergreifung in Juda

 

1 Als aber Atalja, die Mutter Achasjahus, sah, dass ihr Sohn gestorben war (858 v. Chr.; 8:26; 9:27), da stand sie auf und beseitigte allen Samen des Königtums.

2 Aber Jehoscheba, die Tochter des Königs Joram, die Schwester Achasjahus, nahm Joasch, den Sohn Achasjas, und stahl ihn aus der Mitte der Söhne des Königs, der (dann) getöteten, ihn und seine Amme in der Kammer der Liegestätten (verbergend). Und sie verbargen ihn, vom Angesicht Ataljahus weg, und er wurde nicht getötet.

3 Und er war samt ihr sechs Jahre im Hause Jewes versteckt; Atalja aber regierte über das Land (858/57 - 852/51 v. Chr.).

 

Joasch war ein Jahr alt, als er samt seiner Amme im Tempel versteckt wurde. Dass Atalja und überhaupt eine Frau über Israel herrschte, war ganz und gar nicht recht (Jes. 3:12).

 

Der Hohepriesters Jehojada Verschwörung

 

4 Und im siebenten Jahr (852 v. Chr.) entsandte Jehojada und nahm die Fürsten der Hundertschaften der Kariter (Keretiter; eine Gruppe von Philistern) und der Läufer und brachte sie zu sich in das Haus Jewes; und er schnitt einen Bund mit ihnen und ließ sie im Haus Jewes schwören und ließ sie den Sohn des Königs sehen.

5 Und er gebot ihnen, sprechend: Dies ist die Sache, die ihr tun sollt: Das eine Drittel von euch, ihr kommt des Sabbats und hütet, ja habt die Obhut über das Haus des Königs,

6 und das (zweite) Drittel über das Tor Sur (ein Tor in Jerusalem) und das (dritte) Drittel über das Tor hinter den Läufern; und ihr hütet, ja habt die Obhut über das Haus (über den Tempel) abwechselnd.

7 Aber die zwei Gruppen von euch, alle des Sabbats Herausgehenden, sie hüten, ja haben die Obhut über das Haus Jewes bezüglich des Königs.

8 Und ihr seid rundherum den König umkreisend, jedermann, und eines jeden Waffen sind in seiner Hand, und jeder zu den Säulenreihen Kommende, wird getötet; und werdet samt dem König (befunden) bei seinem Herausgehen und bei seinem Hineinkommen.

9 Und die Fürsten der Hundertschaften taten gemäß allem, was Jehojada, der Priester, geboten hatte und nahmen ein jeder seine Mannen, die des Sabbats Kommenden samt den des Sabbats Herausgehenden; und sie kamen zu Jehojada, dem Priester.

10 Und der Priester gab den Fürsten der Hundertschaften die Speere und die Schilde, die dem König David (zu eigen gewesen waren), die im Haus Jewes waren.

11 Und die Läufer stellten sich auf, jedermann, und eines jeden Waffen in seiner Hand, von der rechten Flanke des Hauses bis zur linken Flanke des Hauses, zum Altar und zum Haus hin ringsum um den König zu.

12 Und (Jehojada) ließ den Sohn des Königs heraustreten und gab den Weihereif auf ihn und das Zeugende (die öffentlich bezeugte Rechtsordnung). Und sie machten ihn zum König und salbten ihn, und sie schlugen in die Hände und sprachen: Es lebe der König!

 

Das war eine mutige Tat! Sieben Jahre war Joasch damals alt (12:1).

 

Ataljas Tötung. Beseitigung des Götzendienstes

 

13 Und Atalja hörte die Stimme der Läufer, ja des Volks, und sie kam zu dem Volk in das Haus Jewes.

14 Und sie sah, und da! Der König stand auf dem säulenartigen (Podest) dem Recht gemäß, und die Fürsten und die Trompeten (standen) zu dem König hin, und all das Volk des Landes war erfreut, und man stieß in die Trompeten. Da zerlappte Atalja ihre Gewänder und rief: Verschwörung, Verschwörung!

15 Aber Jehojada, der Priester, gebot den Fürsten der Hundertschaften, den Vorgesetzten des Heeres, und sprach zu ihnen: Macht, dass sie innerhalb der Säulenreihen hinausgeht, und der, der hinter ihr her kommt, ist mit dem Schwert zu töten. Denn der Priester sprach: Nicht werde Sie im Haus Jewes getötet.

16 Und sie legten die Hände an sie, und sie kam auf dem Weg des Eingangs für die Rosse zum Haus des Königs und wurde dort getötet.

17 Und Jehojada schnitt den Bund zwischen Jewe und dem König und dem Volk, dass sie Jewe zum Volk werden sollten, und auch zwischen dem König und dem Volk.

18 Und all das Volk des Landes kam zum Haus des Baal, und sie brachen es ab; und seine Altäre und seine Bilder zerbrachen sie, es gründlich machend, und Matan, den Priester des Baal, brachten sie angesichts der Altäre um. Und der Priester legte Bestimmungen über das Haus Jewes fest.

19 Und er nahm die Fürsten der Hundertschaften und die Kariter und die Läufer und all das Volk des Landes, und sie brachten den König hinab aus dem Haus Jewes und kamen auf dem Weg des Tores der Läufer zum Haus des Königs; und er saß auf dem Thron der Könige.

20 Und all das Volk des Landes freute sich, und die Stadt hatte Muße. Aber Ataljahu hatten sie im Haus des Königs mit dem Schwert getötet.

 

Götzendiener waren zu töten (5. Mose 13:13 - 19). Ohnehin waren seit Noahs Zeiten alle zu töten, die Menschenblut vergossen hatten (1. Mose 9:6). So endete das Leben dieser gottlosen Tochter Achabs.

 

Der Hohepriester Jehojada erneuerte den Bund mit Jewe zum Segen des Volkes. Auch die davidische Dynastie, die durch Atalja unterbrochen worden war, bedurfte der Erneuerung.

 

 

Kapitel 12

 

Joasch von Juda. Ausbesserung des Tempels

 

1 Ein Sohn von sieben Jahren war Jehoasch (Joasch), als er König wurde (852 v. Chr.).

2 Im siebten Jahr des Jehu wurde Joasch König, und vierzig Jahre regierte er in Jerusalem (852 - 812 v. Chr.). Und der Name seiner Mutter war Zibja, sie war aus Beer Scheba.

3 Und Jehoasch tat das in den Augen Jewes Gerade alle seine Tage, da ihm Jehojada, der Priester, das Ziel (anwies).

4 Nur die Kuppen betreffend kehrten sie sich nicht ab, das Volk opferte und räucherte noch auf den Kuppen.

5 Und Jehoasch sprach zu den Priestern: Alles Silber der heiligen (Opfergaben), das ins Haus Jewes gebracht wird, gängiges Silber, von jedermann das Silber der Seelen, des seiner Zuordnung (persönlich zugeordneten Gewichtsmenge; 2. Mose 25:2; 30:13; 3. Mose 27:2 - 8; 4. Mose 18:15, 16), und all das Silber, bezüglich dessen in jemandes Herz (Willigkeit) aufsteigt, es ins Haus Jewes zu bringen:

6 die Priester sollen es zu sich nehmen, ein jeder von seinem Bekannten; und sie, sie bessern das Schadhafte des Hauses aus, alles Schadhafte, das dort gefunden wird.

7 Und es war im dreiundzwanzigsten Jahr (830 v. Chr.) der Jahre des Königs Jehoasch, da hatten die Priester das Schadhafte des Hauses noch nicht ausgebessert.

8 Da rief der König Jehoasch dem Jehojada, dem Priester, und den Priestern und sprach zu ihnen: Weshalb bessert ihr das Schadhafte des Hauses nicht aus? Und nun, nicht nehmt Silber von euren Bekannten (für euch), sondern für das Schadhafte des Hauses gebt ihr es.

9 Und die Priester kamen überein, nimmer Silber von dem Volk zu nehmen, aber (auch selber) nimmer das Schadhafte des Hauses auszubessern.

10 Und Jehojada, der Priester, nahm eine Lade und durchlochte sie, ein Loch in ihren Deckel (machend), und gab sie neben den Altar, zur Rechten. Wenn jemand ins Haus Jewes kam, so gaben die Priester, die Hüter der Schwelle, dort hinein all das ins Haus Jewes gebrachte Silber.

11 Und es geschah: Sowie sie sahen, dass viel Silber in der Lade war, da stiegen der Schreiber des Königs und der große Priester herauf, und sie verschnürten und zählten das Silber, das im Haus Jewes gefunden worden war.

12 Und sie gaben das abgemessene Silber auf die Hand der den Auftrag Tätigenden, der zum Haus Jewes Bestimmten, und sie gaben es den Holzarbeitern und den Bauleuten, den am Haus Jewes Tätigen,

13 und den Maurern und den Steinmetzen, und um Holz und Steine zum Behauen zu erwerben, um das Schadhafte des Hauses Jewes auszubessern, und für alle (Ausgaben) zur Erhaltung des Hauses.

14 Jedoch wurden für das Haus Jewes keine Flachschalen aus Silber, Stutzen (Geräte zum Stutzen), Besprenggefäße oder Trompeten gemacht, noch irgendein Gerät aus Gold oder Gerät aus Silber aus dem ins Haus Jewes gebrachten Silber,

15 denn den den Auftrag Tätigenden gaben sie es, und sie besserten damit das Haus Jewes aus.

16 Und nicht rechneten sie mit den Mannen ab, auf deren Hand sie das Silber gaben, es den den Auftrag Tätigenden zu geben, denn sie taten es in Treue.

17 Das Silber des Schuldopfers und das Silber der Verfehlungsgaben wurde nicht ins Haus Jewes gebracht; den Priestern wurden (diese Opfergaben zu eigen).

 

König Joasch wandelte gottesfürchtig, solange sein Mentor, der Hohepriester Jojada, lebte (Vers 3; 2. Chron. 24:17 - 22). Die Darbringungen auf den Höhen hielten beide wohl nicht für bedeutungsvoll und duldeten sie (Vers 4) entgegen der Anweisung in 5. Mose 12:2 - 7, 13, 14.

 

Der Tempel hatte unter der gottlosen Herrschaft Ataljas sehr gelitten (2. Chron. 24:7). Joasch ordnete die Renovierung an, doch es scheint, dass die Einnahmen (Vers 5) nicht ausreichten, um über die Versorgung der Priester und Leviten hinaus Weiteres zu bewerkstelligen. Mit dem neuen Verfahren, dass die Priester das Silber des Schuldopfers und der Verfehlungsgaben bekommen sollen (Vers 17) und alles andere ins Haus Jewes gebrachte Silber für die Ausbesserung verwendet werden soll (Verse 10 - 15), gelang es, den Tempel wiederherzustellen.

 

Eine prüfende Abrechnung zwischen den Schreibern des Königs und den Bauleitern fand nicht statt (Vers 16), denn mit der Erneuerung des Tempels war eine Hinwendung zu Jewe verbunden und kehrten im Volk Ehrlichkeit und Glaubenstreue wieder ein.

 

Auslieferung der Tempelschätze. Joaschs Ermordung

 

18 Damals stieg Chasael, der König Arams, herauf und stritt wider Gat (eine zu Juda gehörende große Stadt der Philister; 2. Chron. 11:8) und eroberte sie. Und Chasael war festen Angesichts, wider Jerusalem hinaufzusteigen.

19 Da nahm Joasch, der König Judas, all die heiligen Geräte, die Jehoschaphat und Jehoram und Achasjahu, seine Väter, die Könige Judas, geheiligt hatten, und seine heiligen Geräte und all das in den Schatzkammern des Hauses Jewes und des Hauses des Königs zu findende Gold, und er sandte es dem Chasael, dem König Arams. Da stieg dieser hinauf, von Jerusalem weg.

20 Und das Übrige der Sachgeschehen Joaschs und alles, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

21 Und seine Diener standen auf und verschwörten, ja verschwörten sich und erschlugen Joasch im Haus des Milo (Teil der Burg Zion), das gen Sila (Ort bei Jerusalem) hin hinabsteigt.

22 Und Josachar, der Sohn Schimats, und Jehosabad, der Sohn Schomers, seine Diener, erschlugen ihn, und er starb (812 v. Chr.), und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids; und sein Sohn Amazja regierte an seiner statt.

 

Nur mit der Übergabe aller begehrlichen Schätze an Chasael konnte Joasch die Eroberung Jerusalems abwenden. Inzwischen hatten Joasch und das Volk Jewe, den Elohim ihrer Väter, wieder verlassen, woraufhin Jewe es den Aramäern ermöglichte, weitere Beute zu machen (2. Chron. 22:23, 24).

 

Weil er den Sohn Jehojadas hatte steinigen lassen, brachten seine Diener den Joasch um; auch wegen seiner vielen Erkrankungen (2. Chron. 24:22, 25). Er wurde zwar in der Stadt Davids begraben, aber nicht in den Gräbern der Könige, weil er nicht hoch geachtet war (2. Chron. 24:25).

 

 

Joachas und Joasch von Israel. Elischas Tod

(2. Könige 13 - 16)

 

Kapitel 13

 

Joachas von Israel

 

1 Im dreiundzwanzigsten Jahr (830 v. Chr.) der Jahre des Joasch, des Sohnes Achasjahus, des Königs Judas, wurde Jehoachas, der Sohn Jehus, König über Israel in Samaria; siebzehn Jahre (830 - 813 v. Chr.) (regierte er).

2 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, und er ging den Verfehlungen Jerobeams, des Sohnes Nebats, nach, der Israel zur Verfehlung geführt hatte; nicht kehrte er sich von ihr ab.

3 Da entbrannte der Zorn Jewes gegen Israel, und Er gab sie in die Hand Chasaels, des Königs  Aram, und in die Hand Ben-Hadads (des II., geschichtl.: des III), des Sohnes Chasaels, all die Tage.

4 Und Jehoachas bestürmte das Angesicht Jewes, und Jewe hörte auf ihn, denn Er sah die Unterdrückung Israels, wie denn der König Arams sie unterdrückte.

5 Und Jewe gab Israel einen Retter, sodass sie unter der Hand Arams weg herausgingen (frei hervorschritten); und die Söhne Israels wohnten in ihren Zelten wie gestern und ehegestern.

6 Jedoch kehrten sie sich nicht ab von den Verfehlungen des Hauses Jerobeam, der Israel zur Verfehlung geführt hatte; jeder wandelte in ihr, und auch noch die Aschera stand (weiterhin) in Samaria.

7 Denn nicht hatte er dem Jehoachas ein Kriegsvolk verbleiben lassen als nur 50 Berittene und 10 Streitwagen und 10.000 des Fußvolks, denn der König Arams hatte sie verloren gegeben (zugrunde gerichtet) und sie zu zerdroschenem Staub gelegt.

8 Und das Übrige der Sachgeschehen des Jehoachas und alles, was er getan hat, und seine Macht, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend?

9 Und Jehoachas legte sich zu seinen Vätern, und man begrub ihn in Samaria; und sein Sohn Joasch regierte an seiner statt.

 

Das Böse des Joachas war im Grunde, dass er sich von der Sünde Jerobeams, nämlich den in Bethel und Dan aufgestellten zwei goldenen Kälbern, nicht abkehrte (Vers 2; 1. Kön. 12:28 - 33).

 

Dennoch erbarmte Sich Jewe auf sein Flehen hin über das wegen des Götzendienstes durch Aram unterdrückten Volks (Vers 5). Wen Jewe zur Rettung entsandte, wird uns nicht gesagt. Es könnte auch eine Aram feindliche Staatsmacht (Assur?) gewesen sein.

 

Dann hatte Israel wieder Frieden, und zwar durch Jewe; dennoch aber rissen sie das Jewe grämende Standbild der Aschera nicht nieder, das König Achab hatte aufstellen lassen (Vers 6; 1. Kön. 16:33) und bei Jehus Reformen nicht zerstört wurde (2. Kön. 10:18 - 28).

 

Joasch von Israel

 

10 Im siebenunddreißigsten Jahr der Jahre des Joasch, des Königs Judas, wurde Joasch, der Sohn des Jehoachas, König über Israel in Samaria; sechzehn Jahre (816-800 v. Chr.) (regierte er).

11 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, nicht kehrte er sich ab von all den Verfehlungen Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Verfehlung geführt hatte; in ihr wandelte er.

12 Und das Übrige der Sachgeschehen Joaschs und alles, was er getan hat, und seine Macht, in welcher Weise er mit Amazja, dem König Judas, gestritten hatte (siehe 14:8 - 14), sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend?

13 Und Joasch legte sich zu seinen Vätern, und Jarobam (Jerobeam) nahm Sitz auf seinem Thron; und Joasch wurde begraben in Samaria bei den Königen Israels.

 

Joasch war vier Jahre lang Mitregent neben seinem Vater.

 

Elischas Tod. Das Wunder in seinem Grab

 

14 Und Elischa erkrankte an seiner Krankheit, infolge der er (später) starb; und Joasch, der König Israels, stieg zu ihm hinab und weinte vor seinem Angesicht und sprach: Mein Vater, mein Vater! Streitwagen Israels und seine Berittenen!

15 Da sprach Elischa zu ihm: Nimm einen Bogen und Pfeile! Und er nahm ihm einen Bogen und Pfeile.

16 Und er sprach zu dem König Israels: Lass deine Hand auf dem Bogen reiten (schnell darüber hin gleiten). Da ließ er seine Hand reiten, und Elischa legte seine Hände auf die Hände des Königs.

17 Und er sprach: Öffne die Luke gen Osten! Und er öffnete sie. Und Elischa sprach: Ziele! Und er zielte. Und Elischa sprach: Ein Pfeil des Rettens sei dem Jewe und ein Pfeil des Rettens gegen Aram! So wirst du Aram bei Aphek schlagen, bis es alldahin ist.

18 Und er sprach: Nimm die Pfeile! Und er nahm sie. Und er sprach zu dem König Israels: Schlage erdwärts! Und er schlug dreimal und stand (hielt inne).

19 Da wurde der Mann des Elohim über ihn ergrimmt und sprach: Fünf- oder sechsmal war zu schlagen, dann hättest du Aram geschlagen, bis es alldahin ist; nun aber wirst du Aram nur dreimal schlagen.

20 Und Elischa starb, und man begrub ihn. Und Stoßtrupps Moabs kamen in das Land, als das neue Jahr kam.

21 Und es geschah: Als sie einen Mann begruben, und da!, sie den Stoßtrupp sahen, warfen sie den Mann in das Grab Elischas. Und der Mann fiel und berührte die Gebeine Elischas; da lebte er (wieder) und stand auf, auf seine Füße.

 

Joasch verehrte Jewe zwar nur halbherzig, hatte aber doch allen Respekt vor dem Propheten Elischa, den er als Jewes Bevollmächtigten ansah. Als Elischa erkrankte, besuchte der König ihn und redete ihn sogar mit „Mein Vater, mein Vater!“ an, war er doch gewissermaßen der geistliche Vater Israels. Diesem Volk aber fehlten Streitwagen und Reiter (Vers 14). Joasch musste versuchen, militärische Stärke von Jewe durch Elischa zu erlangen.

 

Übrigens hatte Elischa, als Elia im Sturm hinauf gen die Himmel stieg, selber gesagt: „Mein Vater, mein Vater! Streitwagen Israels und seine Berittenen!“ (2.12), weil damals nur dieser Gottesmann Siege für Israel erwirken konnte.

 

Elischa hatte eine Verheißung Jewes für Joasch: Er befahl ihm, einen Bogen und einen Pfeil zu nehmen. Indem Joasch seine Hand auf den Bogen legte und Elischa seine Hände auf die Hände des Königs, vermittelte er ihm göttliche Vollmacht zum Siegen (Vers 16). Dann hieß Elischa den Joasch einen Pfeil in Richtung auf Aram hin schießen (Vers 17). Der Schuss bedeutete Rettung und Sieg.

 

Mit anderen Pfeilen sollte Joasch sodann erdwärts schlagen (vielleicht als schießen zu verstehen). Nur dreimal tat er es (Vers 18). Wusste er nicht, dass jeder Pfeil ein Sieg über Aram bedeutete?

 

Er hätte im Glauben viele Male schlagen (oder: schießen) sollen (Vers 19). Ärgerlich stellte Elischa fest, dass er Aram jetzt nur dreimal schlagen würde.

 

Dann starb Elischa. Er wirkte etwa 62 Jahre lang, und zwar etwa 12 Jahre als Diener Elias (ca. 876 - 864 v. Chr.) und dann etwa 50 Jahre selbstständig (ca. 864 - 814 v. Chr.).

 

An seinem Grab geschah ein außerordentliches Wunder (Vers 21). Es lag nicht an den Gebeinen an sich, sondern es war der Wille Jewes zu zeigen, dass jede Berührung, jedes gläubige Gedenken an den Propheten Elischa Segen bewirken sollte. Die Auferweckung des anderen Mannes sollte Israel und dem Joasch auch zum Zuspruch sein, dass der Elohim Israels Leben hervorbringen wollte, eine Ermutigung im Hinblick auf den Kampf gegen Aram.

 

Drei Siege Joaschs über Aram

 

22 Und Chasael, der König Arams, unterdrückte Israel alle Tage des Jehoachas.

23 Aber Jewe begnadete sie und erbarmte sich ihrer und wandte Sich ihnen zu um Seines Bundeswillen mit Abraham, Isaak und Jakob, und nicht willigte Er ein, sie verderben zu lassen, und nicht warf Er sie weg von Seinem Angesicht bis nun.

24 Und Chasael, der König Arams, starb; und sein Sohn Ben-Hadad regierte an seiner statt.

25 Und Jehoasch, der Sohn des Jehoachas, nahm wiederum die Städte aus der Hand Ben-Hadads, des Sohnes Chasaels, die dieser aus der Hand des Jehoachas, seines Vaters, im Streit gewonnen hatte; dreimal schlug ihn Joasch und brachte die Städte Israels zurück.

 

Die Siege waren nicht in Israels Gottesfürchtigkeit, woran es ihnen ja doch sehr mangelte, begründet, sondern in Jewes Gnade. So preisen wir das Erbarmen und die Bundestreue Gottes.

 

 

Kapitel 14

 

Amazja von Juda

 

1 Im zweiten Jahr (815/814 v. Chr.) des Joasch, des Sohnes Joachas, des Königs Israels, wurde Amazjahu, der Sohn Joaschs, des Königs Judas, König.

2 Ein Sohn von fünfundzwanzig Jahren war er bei seinem Regierungsanfang geworden, und neunundzwanzig Jahre (815 - 786 v. Chr.) regierte er in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Jehoadan (Jehoadin), sie war aus Jerusalem.

3 Und er tat das in den Augen Jewes Gerade, nur nicht so, wie sein Vorvater David; gemäß allem, was sein Vater Joasch getan hatte, tat auch er.

4 Nur die Kuppen betreffend kehrten sie sich nicht ab, das Volk opferte und räucherte noch auf den Kuppen.

5 Und es geschah: Als er das Königtum fest in seiner Hand hatte, da erschlug er seine Diener, die, die einst den König, seinen Vater, erschlagen hatten.

6 Aber die Söhne derer, die ihn erschlagen hatten, tötete er nicht, gemäß dem in der Urkunde der Zielanweisung (Tora) Moses Geschriebenen, die Jewe geboten hatte, sprechend: Nicht werden Väter getötet aufgrund der Söhne, und Söhne werden nicht getötet aufgrund der Väter, sondern jedermann wird infolge seines eigenen Verfehlens getötet.

7 Er, er schlug (ca. 813, 812 v. Chr.) Edom in der Salzschlucht, 10.000 Mann, und ergriff die (Stadt) Sela im Streit und rief ihren Namen Jokteel; so ist's bis zu diesem Tag.

 

Amazja von Joasch geschlagen

 

8 Damals entsandte Amazja Beauftragte zu Jehoasch (Joasch), dem Sohn des Jehoachas, des Sohnes Jehus, dem König Israels, sprechend: Geh (komm), wir wollen uns von Angesicht sehen!

9 Da entsandte Jehoasch, der König Israels, zu Amazjahu, dem König Judas, sprechend: Die Distel, die im Libanon ist, entsandte zu der Zeder, die im Libanon ist, sprechend: Gib deine Tochter meinem Sohn zur Frau! Da ging das Getier des Gefildes, das im Libanon ist, darüber hin und zertrat die Distel.

10 Du schlugst, ja schlugst Edom, und nun erhebt dich dein Herz. Sei verherrlicht und bleibe in deinem Haus; und warum willst du im Bösen befehden, sodass du fällst, du und Juda mit dir?

11 Aber Amazjahu hörte nicht. Da stieg Jehoasch, der König Israels, hinauf, und sie sahen sich von Angesicht, er und Amazjahu, der König Judas, bei (der Stadt) Bejt Schemesch, die dem Juda zu eigen ist.

12 Und Juda wurde zerwuchtet angesichts Israels, und sie flohen jedermann zu seinem Zelt.

13 Und Amazjahu, den König Judas, den Sohn Jehoaschs, des Sohnes Achasjahus, ergriff Jehoasch, der König Israels, bei der Bejt Schemesch, und sie kamen gen Jerusalem. Und er schlug eine Breschung in die Mauer Jerusalems, am Ephraim-Tor (beginnend) bis zum Ecktor, 400 Ellen.

14 Und er nahm all das Gold und das Silber und all die Geräte, die im Haus Jewes zu finden sind und in den Schatzkammern des Hauses des Königs, und Geiseln; und er kehrte zurück nach Samaria.

15 Und das Übrige der Sachgeschehen Jehoaschs, was er getan hat, und seine Macht und wie er mit Amazjahu, dem König Judas, gestritten hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend?

 

Der Sieg über Edom war dem Amazja zu Kopf gestiegen. Nun meinte er, sich auch noch Teile des Nordreichs aneignen zu können, zumal zwischen ihm und Joasch eine giftige Stimmung herrschte, weil Amazja Israeliten in seinem Heer hatte, die er aber vor dem Feldzug gegen Edom nach Hause geschickt und somit nicht am Sieg beteiligt hatte (2. Chron. 25:6 - 10).

 

Die Worte: „Komm, wir wollen uns von Angesicht sehen!“ (Vers 8) waren eine Kampfansage. Joasch hatte dafür nur Verachtung übrig: er verglich Amazja mit einer Distel, die sich anmaßte, irgendetwas Kostbares zu verlangen, die aber doch leicht zertreten werden würde, und sich mit einer Zeder (Vers 9). Das war eine Beleidigung für Amazja.

 

Joasch riet dem Amazja, sich zu begnügen und die Anerkennung seines Hauses zu genießen (Vers 10). Warum denn einen Krieg führen, den er verlieren würde?

 

Aber Amazja verharrte in seinem Stolz und seiner Siegesgewissheit (Vers 11), weil Jewe ihm eine Niederlage bereiten wollte, und dies deshalb, weil er nach der Eroberung Edoms Götzenbilder von dort nach Juda geschafft und sie verehrt hatte (2. Chron. 25:14, 20).

 

Juda verlor die Schlacht (Vers 12), Amazja wurde gefangengenommen (Vers 13), die Schätze Jerusalems wurden geraubt und Geiseln genommen (Vers 14). Dies dürfte um 812 v. Chr. geschehen sein.

 

Joaschs und Amazjas Tod

 

16 Und Joasch legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben (800 v. Chr.) in Samaria bei den Königen Israels; und sein Sohn Jarobam (Jerobeam) regierte an seiner statt.

17 Und Amazjahu, der Sohn Joaschs, der König Judas, lebte nach dem Tod Jehoaschs, des Sohnes Jehoachas, des Königs Israels, fünfzehn Jahre (bis 786 v. Chr.).

18 Und das Übrige der Sachgeschehen Amazjahus, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

19 Und sie verschwörten , ja verschwörten sich wider ihn in Jerusalem, er aber floh gen Lachisch; da entsandten sie hinter ihm her gen Lachisch und töteten ihn dort (786 v. Chr.).

20 Und sie hoben ihn auf die Rosse, und er wurde begraben in Jerusalem bei seinen Vätern, in der Stadt Davids.

21 Und all das Volk Judas nahm Asazja (auch Usijahu, Usia genannt) – und er war ein Sohn von sechzehn Jahren –, und sie machten ihn zum König (801 v. Chr.; vmtl. zunächst 15 Jahre als Mitregent) an seines Vaters Amazjahu statt.

22 Er, er baute Ejlat und brachte es zu Juda zurück, nachdem der König sich zu seinen Vätern gelegt hatte.

 

Wie lange Amazja in Samaria gefangen gehalten wurde und wer in dieser Zeit das Sagen in Juda hatte, ist mir unklar.

 

52 Jahre regierte Asarja in Jerusalem (801/00 - 750/49 v. Chr.), bis zum Tod seines Vaters als Mitregent. Der Bau der Stadt Ejlat am Golf von Akaba war eine bedeutende Leistung Asarjas. In seinen Tagen, etwa um 775 v. Chr., fand übrigens ein großes Erdbeben statt, das weite Teile des östlichen Mittelmeeres und des Vorderen Orients betroffen haben muss (Sach. 14:5; Am. 1:1).

 

Jerobeam II von Israel

 

23 Im fünfzehnten Jahr (801 v. Chr.) der Jahre des Amazjahu, des Sohnes Joaschs, des Königs Judas, wurde Jarobam (Jerobeam), der Sohn Joaschs, des Königs Israels, König in Samaria; einundvierzig Jahre (812 - 771 v. Chr.; vor 801 v. Chr. als Mitregent) (regierte er).

24 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, nicht kehrte er sich ab von all den Verfehlungen Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Verfehlung geführt hatte.

25 Er, er stellte die Grenze Israels wieder her, von dort an, wo man gen Chamat (an der Nordgrenze Kanaans) kommt, bis zum Meer der Steppe (Meer des Salzes, Totes Meer), gemäß dem Wort Jewes, des Elohims Israels, das Er durch die Hand Seines Dieners Jona, des Sohnes Amitajs, des Propheten, geredet hatte, der aus der (Stadt) Gat Chepher war.

26 Denn Jewe sah die Demütigung Israels, die überaus bitter war, so doch das gefangen Zurückgehaltene zurande (fast dahin) war und das Verlassene zurande war, und für Israel war kein Helfer.

27 Und Jewe hatte nicht geredet, dass Er den Namen Israels unter den Himmeln wegwischen werde, und so rettete Er sie durch die Hand Jerobeams, des Sohnes Joaschs.

28 Und das Übrige der Sachgeschehen Jerobeams und alles, was er getan hat und seine Macht, welcherweise er gestritten und welcherweise er Damaskus und Chamat, die Juda gehört hatten, zurückbrachte in den Besitz Israels, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend?

29 Und Jerobeam legte sich zu seinen Vätern, bei den Königen Israels; und sein Sohn Secharja regierte an seiner statt.

 

Jerobeam war politisch sehr erfolgreich; das Nordreich fand unter ihm zu Wohlstand und seine größte Ausdehnung und schloss sogar Damaskus, die Hauptstadt Arams, ein (Verse 25 + 28).

 

Trotz aller Untreue des Königs und Israels durfte man damals und darf man bis heute unumstößlich wissen, dass Jewe den Namen Israels niemals auswischen wird (Vers 27).

 

Zur Zeit Jerobeams (etwa um 780 v. Chr.) prophezeiten übrigens Hosea (Hos. 1:1), Amos (Am. 1:1) und Jona (Jon. 1:1). Eine bestimmte Prophezeiung Jonas, nämlich die von Vers 25, ist nur an dieser Stelle verzeichnet.

 

 

Kapitel 15

 

Asarja (Usijahu) von Juda

 

1 Im siebenundzwanzigsten Jahr (786 v. Chr.) der Jahre des Jerobeam, des Königs Israels, wurde Asarja, der Sohn Amazjas, des Königs Judas, König (als Alleinregent).

2 Ein Sohn von sechzehn Jahren war er geworden, als er zu regieren begann, und zweiundfünfzig Jahre (801 - 749 v. Chr.; vmtl. zunächst 15 Jahre als Mitregent) regierte er in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Jecholjahu, sie war aus Jerusalem.

3 Und er tat das in den Augen Jewes Gerade, gemäß allem, was sein Vater Amazjahu getan hatte.

4 Nur von den Kuppen kehrten sie sich nicht ab, das Volk opferte und räucherte noch auf den Kuppen.

5 Und Jewe plagte den König, und er wurde ein Aussätziger bis zum Tag seines Todes und wohnte in dem amtsgeledigten (abgabefreien, abgesonderten) Haus. Jotam aber, der Sohn des Königs, (stand) über dem Haus (des Königs) und richtete das Volk des Landes.

6 Und das Übrige der Sachgeschehen Asarjahus und alles, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

7 Und Asarja legte sich hin zu seinen Vätern, und man begrub ihn bei seinen Vätern in der Stadt Davids; und sein Sohn Jotam regierte an seiner statt.

 

Asarja (Usijahu) war ein gläubiger Mann, der nach Elohim forschte und Ihn erkannte (2. Chron. 26:5). Und Jewe gab ihm Gelingen.

 

Politisch, militärisch wie auch in inneren Angelegenheiten war er ein sehr erfolgreicher König. Wie schon erwähnt, baute er Ejlat (14:22). Er unterwarf die Philister, und die Amoniter mussten ihm Tribut zahlen (2. Chron. 26:6 - 8). Er befestigte die Verteidigungsanlagen Jerusalems und organisierte das Heer neu (2. Chron. 26:9 - 15).

 

Leider führte sein Ruhm dazu, dass sein Herz sich überhob und er im Tempel Jewes räuchern wollte, was nur den Priestern zustand. Als er nicht auf die Ermahnung der Priester hörte, schlug Jewe ihn mit Aussatz (2. Chron. 26:16 - 21).

 

Der Prophet Jesaja begann seinen Dienst noch in Asarjas (Usijahus) Tagen (Jes. 1:1) und sah im Todesjahr dieses Königs Jewe auf Seinem Thron (Jes. 6:1 - 8). Damals sprach Jesaja die Verstockung Israels aus (Jes. 6:9, 10).

 

Eine außerbiblische Bemerkung: Während der Regierungszeit Asarjas fanden die 1. Olympiade (776 v. Chr.) und die sagenhafte Gründung der Stadt Rom (753/752 v. Chr.) statt.

 

Secharjahu, Schalum und Menachem von Israel

 

8 Im achtunddreißigsten Jahr der Jahre des Asarjahu, des Königs Judas, wurde Secharjahu, der Sohn Jerobeams, König über Israel in Samaria; sechs Monate (764 - 763 v. Chr.) (regierte er).

9 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, so wie seine Väter getan hatten; nicht kehrte er sich ab von den Verfehlungen Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Verfehlung geführt hatte.

10 Und Schalum, der Sohn Jabheschs, verschwörte sich wider ihn und erschlug ihn vor dem Volk und tötete ihn; und er regierte an seiner statt.

11 Und das Übrige der Sachgeschehen Secharjas: da! Sie sind aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend.

12 (Jenes ist das) Wort Jewes, das Er zu Jehu geredet hatte, sprechend: Söhne der vierten Generation werden dir auf dem Thron Israels sitzen. Und es geschah also.

13 Schalum, der Sohn Jabheschs, wurde König im neununddreißigsten Jahr der Jahre des Usija, des Königs Judas; und er regierte einen Monat an Tagen (763 v. Chr.) in Samaria.

14 Da stieg Menachem, der Sohn Gadis, aus Tirza (Hauptstadt Israels zur Zeit Jerobeams I.) herauf und kam nach Samaria und erschlug Schalum, den Sohn Jabheschs, in Samaria und tötete ihn; und er regierte an seiner statt.

15 Und das Übrige der Sachgeschehen Schalums und seine Verschwörung, die er knüpfte: da! Sie sind aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend.

16 Damals schlug Menachem (die Stadt) Tiphsach (vmtl. in der Nähe von Tirza) und alles, was in ihr war, und alles innerhalb ihrer Grenzen, von Tirza her, denn keiner hatte ihm geöffnet hatte, und so schlug er sie, all ihre Schwangeren schlitzte er auf.

17 Im neununddreißigsten Jahr der Jahre Asarjas, des Königs Judas, wurde Menachem, der Sohn Gadis, König über Israel; zehn Jahre (763 - 753 v. Chr.) (regierte er) in Samaria.

18 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, nicht kehrte er sich ab von den Verfehlungen Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Verfehlung geführt hatte; so tat er all seine Tage.

19 Es kam aber Pul (Aschur-narari V., 754 - 746 v. Chr.), der König Aschurs, wider das Land, und Menachem gab dem Pul 1.000 Barren Silber, dass seine Hände mit ihm sein sollten, dem Königtum in seiner Hand Halt zu geben.

20 Und Menachem erhob das Silber, es Israel auferlegend, es allen Mächtigen des Heeres auferlegend, um es dem König Assurs zu geben: 50 Schekel (1 Schekel = vmtl. 12 g) Silber für je einen Mann (auferlegend). Da kehrte der König Aschurs um und stand nicht (weiterhin) dort im Land.

21 Und das Übrige der Sachgeschehen Menachems und alles, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend?

22 Und Menachem legte sich zu seinen Vätern; und sein Sohn Pekachja regierte an seiner statt.

 

Secharja – er führte die Verehrung der goldenen Kälber in Dan und Bethel fort, die Jerobeam I. begonnen hatte –, Schalum und Menachem:

„So wie sie es nicht als bewährt erachteten, Gott in Erkenntnis zu haben, hat Gott sie in ihren unbewährten Denksinn dahingegeben, das zu tun, was sich nicht gebührt“ (Röm. 1:28); „Flink sind ihre Füße, Blut zu vergießen. Trümmer und Elend sind auf ihren Wegen, und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Keine Furcht Gottes ist vor ihren Augen" (Röm. 3:15 - 18).

 

Mit Secharja erfüllte sich das Versprechen Jewes an Jehu (2. Kön. 10:30), dass Söhne von ihm in der vierten Generation regieren würden (Vers 12). Die Generationen waren: Joachas, Joasch, Jerobeam II., Secharja.

 

Pekachja und Pekach von Israel

 

23 Im fünfzigsten Jahr der Jahre des Asarjas, des Königs Judas, wurde Pekachja, der Sohn Menachems, König über Israel in Samaria; ein Doppeljahr (752 - 750 v. Chr.) (regierte er).

24 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, nicht kehrte er sich ab von den Verfehlungen Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zur Verfehlung geführt hatte.

25 Und Pekach, der Sohn Remaljahus, sein Kämpfer einer Drei-Mann-Kampfgruppe, verschwörte sich wider ihn und erschlug ihn in Samaria in der Hochburg des Hauses des Königs (und erschlug auch) Argob und den Arje; und mit ihm waren fünfzig Mann aus den Söhnen der Gileaditer. Und er tötete ihn und regierte an seiner statt.

26 Und das Übrige der Sachgeschehen Pekachjas und alles, was er getan hat, da! Sie sind aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend.

27 Im zweiundfünfzigsten Jahr der Jahre des Asarja, des Königs Judas, wurde Pekach, der Sohn Remaljahus, König über Israel in Samaria; zwanzig Jahre (750 - 731 v. Chr.) (regierte er).

28 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, nicht kehrte er sich ab von den Verfehlungen Jerobeams, der Israel zur Verfehlung geführt hatte.

29 In den Tagen Pekachs, des Königs Israels, kam (733/732 v. Chr.) Tiglat Pileser (der III., 746 - 726 v. Chr.), der König Aschurs, und nahm (die Städte) Ijon und Abel Bejt-Maacha und Janoach und Kedesch und Chazor und das Gilead und das Galiläa, auch das ganze Land Naphtali; und er verschleppte sie gen Aschur.

30 Und Hoschea, der Sohn Elas, verschwörte, ja verschwörte sich wider Pekach, den Sohn Remaljahus, und erschlug ihn und tötete ihn; und er wurde König an seiner statt im zwanzigsten Jahr des Jotam, des Sohnes Usijas (731 v. Chr.).

31 Und das Übrige der Sachgeschehen Pekachs und alles, was er getan hat, da! Sie sind aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Israels betreffend.

 

Schon vor der Wegführung des Nordreichs im Jahr 722 v. Chr. nach Aschur wurden große Teile der Bevölkerung um 732/731 v. Chr. dorthin verschleppt (Vers 29). Bereits in den Tagen Jehus (858 - 830 v. Chr.) hatte Jewe begonnen, wohl um 855 v. Chr., Israel durch Chasael, den König Arams, zu schmälern, sich von Israel zu entledigen, es aus Seinem Schutzbereich zu entlassen (10:32).

 

Jotam von Juda

 

32 Im zweiten Jahr des Pekach, des Sohnes Remaljahus, des Königs Israels, wurde Jotam, der Sohn Usijahus, des Königs Judas, König.

33 Ein Sohn von fünfundzwanzig Jahren war er geworden, als er zu regieren begann, und sechzehn Jahre (750 - 734 v. Chr.) regierte er in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Jeruscha, Tochter Zadoks.

34 Und er tat das in den Augen Jewes Gerade; gemäß allem, was sein Vater Usijahu getan hatte, tat auch er.

35 Nur die Kuppen betreffend kehrten sie sich nicht ab, das Volk opferte und räucherte noch auf den Kuppen. Er, ja er, baute das obere (nördliche) Tor des Hauses Jewes.

36 Und das Übrige der Sachgeschehen Jotams, das, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

37 In jenen Tagen begann Jewe, Rezin, den König Arams, gegen Juda zu entsenden und Pekach, den Sohn Remaljahus.

38 Und Jotam legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David; und sein Sohn Achas regierte an seiner statt.

 

Aram und Israel hatten sich verbündet, um der Bedrohung durch Aschur entgegentreten zu können; zu diesem Zweck wollten sie Juda auf ihre Seite zwingen (Vers 37).

 

Neben dem oberen Tor des Tempels baute Jotam manche Städte, Burgen und Türme sowie in der Mauer des Ophel (Stadtteil von Jerusalem) (2. Chron. 27:3, 4). Des Weiteren unterwarf er die Amoriter und machte sie tributpflichtig (2. Chron. 27:5).

 

Er wandelte sein Leben lang in Treue angesichts Jewes, seines Elohim (2. Chron. 27:6).

 

 

Kapitel 16

 

Achas von Juda, Rezin von Aram, Tiglat Pileser von Aschur

 

1 Im siebzehnten Jahr (734 v. Chr.) der Jahre des Pekach, des Sohnes Remaljahus, wurde Achas, der Sohn Jotams, des Königs Judas, König.

2 Ein Sohn von zwanzig Jahren war Achas, als er zu regieren begann, und sechzehn Jahre (742 - 726 v. Chr.) regierte er in Jerusalem; und nicht tat er das in den Augen Jewes, seines Elohim, Gerade wie sein Vorvater David.

3 Und er ging im Weg der Könige Israels, und auch noch seinen Sohn ließ er im Feuer (in den Tod) hinübergehen gemäß den Gräueln der Nationen, die Jewe entrechtet hatte, weg vom Angesicht der Söhne Israels.

4 Und er opferte und räucherte auf den Kuppen und auf den Hügeln und unter jedem üppigen Baum.

5 Damals (um 735 v. Chr.) stiegen Rezin, der König Arams, und Pekach, der Sohn Remaljahus, der König Israels, hinauf gen Jerusalem zum Streit, und sie umdrängten Achas, sie konnten aber gegen ihn nicht (siegreich) streiten.

6 In jener Zeit brachte Rezin, der König Arams, Ejlat wieder an Aram zurück, und er vertrieb die Juden aus Ejlot (Ejlat), und die Aramäer (oder: Edomiter) kamen gen Ejlat und wohnten dort; so ist's bis zu diesem Tag.

7 Da entsandte Achas Beauftragte zu Tiglat Peleser, dem König Aschurs, sprechend: Dein Diener und dein Sohn bin ich. Steige herauf und rette mich aus der Hand des Königs Arams und aus der Hand des Königs Israels, der wider mich Aufständischen.

8 Und Achas nahm das Silber und das Gold, das im Haus Jewes und in den Schatzkammern des Hauses des Königs zu finden war, und entsandte es dem König Aschurs als Bestechungsgabe.

9 Da hörte der König Aschurs auf ihn, und der König Aschurs stieg wider Damaskus hinauf (732/731 v. Chr.) und ergriff sie (die Stadtschaft, die Bewohner) und verschleppte sie gen Kir (Stadt in Aschur); den Rezin aber tötete er.

10 Und der König Achas ging, um Tiglat Pileser, dem König Aschurs, in Damaskus zu begegnen. Und er sah den Altar, der in Damaskus war; da entsandte der König Achas zu Urija, dem Priester, die Gleichheit (das Abbild) des Altars und seine Bauart bezüglich all seiner Herstellung.

11 Und Urija, der Priester, baute den Altar; gemäß all dem, was der König Achas aus Damaskus gesandt hatte, also machte es Urija, der Priester, bis der König Achas von Damaskus kam.

12 Und der König kam von Damaskus, und der König sah den Altar; und der König nahte dem Altar und (weihte Gaben) hinauf auf ihm.

13 Und er zerräucherte seine Hinaufweihegabe (Brandopfer) und seine Spende (Speiseopfer) und trankopferte (goss aus) sein Trankopfer und sprengte das Blut der Friedensgaben, die ihm oblagen, an den Altar.

14 Aber den kupfernen Altar, der angesichts Jewes stand, ließ er naherücken, weg vom Angesicht (Vorderseite) des Hauses, von (einem Ort) zwischen dem (neuen) Altar und dem Haus Jewes, und gab (stellte) ihn an die Hüfte (Seite) des (neuen) Altars gen Norden.

15 Und der König Achas gebot Urija, dem Priester, sprechend: Auf dem großen Altar zerräuchere das Hinaufzuweihende des Morgens und die Spende des Abends und das Hinaufzuweihende des Königs und seine Spende und das Hinaufzuweihende all des Volkes des Landes und ihre Spende und ihre Trankopfer, und alles Blut des Hinaufzuweihenden und alles Opferblut sprengst du an ihn; aber der kupferne Altar, er sei mir, dass ich ihn erwäge (mich mit ihm befasse).

16 Und Urija, der Priester, tat gemäß allem, was der König Achas geboten hatte.

17 Und der König Achas entfernte (die äußeren Goldteile) von den Abschlussleisten der Gestelle (Sockel) und nahm sie von ihnen weg, auch den Kessel und das Meerbecken brachte er herab von den kupfernen Rindern, die darunter waren, und er gab es auf ein Steinpflaster.

18 Und die Überhüttungen (vmtl. ein Baldachin) für die Sabbatfeier, die man im Haus gebaut hatte, und den äußeren Königseingang am Haus Jewes versetzte er aufgrund des Angesichts des Königs Aschurs.

19 Und das Übrige der Sachgeschehen des Achas, das, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

20 Und Achas legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids; und sein Sohn Chisqijahu (Hiskia) regierte an seiner statt.

 

Unter König Achas musste Juda viele Niederlagen erleiden, weil sie und besonders ihr König von Jewe abgefallen waren (2. Chron. 28:6, 19). Ein heiliges Volk hätten sie sein sollen, aber sie unterschieden sich mit ihren religiösen Gräueln nicht von den anderen Völkern. Achas schreckte nicht vor der grausamen Abscheulichkeit zurück, seine Söhne (nicht den Hiskia) im Tal Hinom (2. Chron. 28:3) im Feuer zu opfern (Vers 3).

 

Etwa um 735 v. Chr. zogen Rezin von Aram und Pekach von Israel gegen Juda zu Felde (Vers 5). Der Prophet Jesaja durfte dem Ahas zusprechen, dass sie Jerusalem nicht würden erobern können (Jes. 7:4 - 7). Sie wollten Juda mit Gewalt in eine Allianz gegen Aschur pressen. Achas musste allerdings wegen seiner Untreue zu Jewe schwere Verluste durch Israel hinnehmen (2. Chron. 28:5 - 8) und dann auch durch Edom und die Philister (2. Chron. 28:17, 18).

 

Achas bat Aschur um Hilfe, aber es wurde ihm nicht zur Hilfe (2. Chron. 28:16, 20). Er unterwarf sich Tiglat Pileser, dem König Aschurs (Vers 7). Von nun an war Juda ein Vasall Aschurs. Inzwischen hatte Aschur Damaskus, die Hauptstadt Arams, eingenommen (Vers 9).

 

Zu allem Übel verehrte Achas schließlich auch noch assyrische Götzen (Verse 10 - 18), denen er auf einem Altar opferte, wie er ihn in Damaskus gesehen hatte. Den Jewe geweihten Brandopferaltar rückte er zur Seite. Die zwölf kupfernen Rinder, die das Meerbecken (Waschbecken) trugen (1. Kön. 7:23, 25), gab er sehr wahrscheinlich im Zuge der Tributzahlungen an Tiglat Pilesa weg.

 

 

Die Verschleppung Israels nach Aschur. Hiskia von Juda

(2. Kön. 17 - 19)

 

Kapitel 17

 

Hoschea von Israel. Die Verschleppung Israels nach Aschur

 

1 Im zwölften Jahr des Achas, des Königs Judas, wurde Hoschea, der Sohn Elas, König in Samaria über Israel; neun Jahre (731 - 732 v. Chr.) (regierte er).

2 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, nur nicht so wie die Könige Israels, die vor ihm waren.

3 Wider ihn stieg Schalmaneser (der V., 726 - 722 v. Chr.), der König Aschurs, (im Jahr 726 v. Chr.) hinauf, und Hoschea wurde ihm zum Diener und ließ ihm Spende (Tribut) zukehren.

4 Aber der König Aschurs fand eine Verschwörung bei Hoschea, da er Beauftragte zu So (Ramses II., 774 - 708 v. Chr.), dem Regenten Ägyptens, entsandt hatte und nun dem König Aschurs nicht mehr Spende hinaufbrachte wie üblich Jahr für Jahr, und so gebot ihm der König Aschurs Einhalt und band ihn im Gefängnis (etwa 725/724 v. Chr.).

5 Und der König Aschurs stieg hinauf auf all das Land und stieg hinauf nach Samaria und drängte gegen sie an drei Jahre lang.

6 Im neunten Jahr des Hoschea (722 v. Chr.) eroberte der König Aschurs (Sargon II., 722 - 705 v. Chr.) Samaria und verschleppte Israel gen Aschur; und er siedelte sie an in Chalach (Bezirk in Aschur) und am Chabor, dem Strom Gosans (Bezirk in Aschur) und am Chabor, dem Strom Gosans (Bezirk in Aschur), und in den Städten Madajs (Mediens).

 

Mit der Verschleppung nun auch aller übrigen Teile (15:29) des Nordreichs im Jahr 722 v. Chr. hatte es aufgehört zu existieren. Nicht nur der Staat war untergegangen, sondern auch das Volk, das aufgrund der Zerstreuung seine Identität kaum bewahren konnte.

 

Israel war Aschur tributpflichtig. Als König Hoschea nicht mehr zahlen wollte und sich an Ägypten wandte (Vers 4), das aber nicht helfen konnte oder wollte, rief diese Abtrünnigkeit das militärische Eingreifen Aschurs hervor. Der Prophet Hoschea ließ verlauten, dass es dumm war, auf den Pharao zu hoffen (Hos. 7:11).

 

Es ist anzunehmen, dass manch einer aus dem Norden während des Krieges in das Südreich floh.

 

Die Ursache der Verschleppung

 

7 Und dies geschah, weil die Söhne Israels gegenüber Jewe, ihrem Elohim, verfehlt hatten, der sie aus dem Land Ägypten heraufgebracht hatte, weg von der Hand des Pharaos, des Regenten Ägyptens, und sie andere Elohim fürchteten

8 und sie in den Satzungen der Nationen gingen, die Jewe entrechtet hatte, weg vom Angesicht der Söhne Israels, und (in den Satzungen) der Könige Israels, die (solche Satzungen wie die Nationen) gemacht hatten.

9 Und die Söhne Israels handelten verdeckt in Sachen, die nicht rechtgemäß waren, wider Jewe, ihren Elohim, und sie bauten für sich Kuppen in all ihren Städten vom Schutzturm bis zur befestigten Stadt,

10 und sie stellten sich Standmale auf und Ascherim auf jedem hochsteigenden Hügel und unter jedem üppigen Baum,

11 und sie räucherten dort auf allen Kuppen wie die Nationen, die Jewe verschleppt hatte, von ihrem Angesicht weg, und sie taten böse Sachen, um Jewe zu grämen,

12 und sie dienten den Götzen, über die Jewe zu ihnen gesprochen hatte: Nicht tut ihr diese Sache.

13 Und Jewe bezeugte gegen Israel und gegen Juda durch die Hand all der Propheten, ja aller Seher, sprechend: Kehrt um von euren bösen Wegen und hütet Meine Gebote und Meine Satzungen gemäß der ganzen Zielanweisung (Tora), die Ich euren Vätern gebot und die Ich euch gesandt hatte in der Hand Meiner Diener, der Propheten.

14 Aber sie hörten nicht und verhärteten ihr Genick gemäß dem Genick ihrer Väter, die nicht treu waren Jewe, ihrem Elohim.

15 Und sie verwarfen Seine Gesetze und Seinen Bund, den Er mit ihren Vätern geschnitten hatte, und Seine Zeugnisse, die Er gegen sie bezeugt hatte, und sie gingen hinter dem Dunst her und wurden umdunstet und (gingen) hinter den Nationen her, die rings um sie waren, diesbezüglich Jewe ihnen geboten hatte, nimmer wie sie zu tun.

16 Und sie verließen alle Gebote Jewes, ihres Elohim, und machten sich ein Gussbild, zwei Kälber, und machten eine Aschera und warfen (huldigend) sich hin all dem Heer der Himmel und dienten dem Baal.

17 Und sie ließen ihre Söhne und Töchter im Feuer (in den Tod) hinübergehen und wahrsagten, ja wahrsagten und weissagten, und sie verkauften sich, das in den Augen Jewes Böse zu tun, um Ihn zu grämen.

18 Da entzürnte sich Jewe überaus gegen Israel und nahm sie weg von Seinem Angesicht; nichts verblieb, nur der Stamm Juda, er allein.

19 Aber auch noch Juda hütete nicht die Gebote Jewes, seines Elohim, und sie gingen in den Satzungen Israels, (in dem), was diese getan hatten.

20 Da verwarf Jewe in allem Samen Israels, und Er demütigte sie und gab sie in die Hand der Auswühler (wühlend Ausraubenden), bis Er sie von Seinem Angesicht hinweggeworfen hatte.

21 Denn Er hatte Israel zerlappt (zerrissen, abgeteilt), weg von dem Hause David, und sie hatten Jerobeam, den Sohn Nebats, zum König gemacht; aber Jerobeam, sprengte Israel von der Nachfolge Jewes ab und machte, dass sie mit großer Verfehlung verfehlen.

22 Und die Söhne Israels gingen in allen Verfehlungen Jerobeams, die er getan hatte, nicht kehrten sie sich davon ab,

23 bis Jewe Israel von Seinem Angesicht wegnahm, so wie Er geredet hatte durch die Hand all Seiner Diener, der Propheten. So wurde Israel verschleppt (722 v. Chr.), weg von seinem Erdboden, nach Aschur; so ist’s bis zu diesem Tag.

 

Klarer und deutlicher kann man es nicht sagen!

 

Jewe hatte schon zur Zeit Jehus (858 - 830 v. Chr.) begonnen, von Israel Abstand zu nehmen (2. Kön. 10:32).

 

Sie taten nicht, was Mose ihnen geboten hatte und hörten nicht auf die Propheten, zum Beispiel Hosea und Amos, die um 780 v. Chr. wirkten, und Micha, der um 730 v. Chr. sprach. Sie konnten denn aber gar nicht hören und Jewe gehorchen, weil Jesaja sie im Jahr 750 v. Chr. verstockt hatte (Jes. 6:9, 10 ), wie es im Grunde schon zur Zeit Moses war, der vor seinem Tode sagte: „Aber nicht gab Jewe euch ein Herz, um zu erkennen, und Augen, um zu sehen, und Ohren, um zu hören; so ist’s bis zu diesem Tag (5. Mose 29:3). Mithin gehört dies alles zu Gottes Weg mit Israel. Vergessen wir im Übrigen nicht, dass Fleisch sich Gott nicht unterordnen kann (Röm. 8:7).

 

Die Verschleppung war einer der für den Fall des Ungehorsams und der Untreue angekündigten Flüche (5. Mose 28:36, 64). Damit war das Nordreich verworfen.

 

Die Neubesiedlung Samarias

 

24 Und der König Aschurs (Sargon II., 722 - 705 v. Chr.) ließ (Umsiedler) aus Babel und aus Kuta und aus Awa und aus Chamat (an der Nordgrenze Kanaans oder eine uns unbekannter Bereich) und aus Sepharwajim kommen und siedelte sie an in den Städten Samarias anstatt der Söhne Israels; und sie errechteten Samaria und wohnten in seinen Städten.

25 Und es geschah: Zu Beginn ihres Wohnens dort fürchteten sie Jewe nicht; da entsandte Jewe gegen sie die Löwen, und diese brachten inmitten von ihnen (Menschen) um.

26 Und man sprach zu dem König Aschurs, sprechend: Die Nationen, die du verschleppt und die du in den Städten Samarias angesiedelt hast, nicht erkennen sie Rechtsvorschriften des Elohim des Landes, und so entsandte er gegen sie die Löwen, und da! Diese (die Löwen) töten sie, weil sie die Rechtsvorschriften des Elohim des Landes nicht erkennen.

27 Da gebot der König Aschurs, sprechend: Lasst einen aus den Priestern, die ihr von dort verschleppt habt, wieder dorthin gehen, sodass jene (Nationen) dorthin gehen und wohnen (können), und er (der Priester) weist ihnen als Ziel die Rechtsvorschriften des Elohim des Landes an.

 

Jewe war es, der Aschur entsandt hatte. Diese Nation war der Stecken des Zorns Jewes gegen Israel (Jes. 10:5).

  Löwen gebrauchte Jewe auch in anderen Fällen für Seine Gerichte (1. Kön. 13:24; 20:36).

 

Die Entstehung der Mischreligion

 

28 Da kam einer aus den Priestern, die sie aus Samaria verschleppt hatten, und nahm seinen Wohnsitz in Bejt-El; und er wurde ihnen ein Zielanweiser, wie sie Jewe fürchten sollten.

29 Aber Nation um Nation, sie machte jede ihren eigenen Elohim, und sie beließen sie in dem (jeweiligen) Kuppenhaus, das die Samarier gemacht hatten; so tat Nation um Nation in ihren Städten, wo sie wohnten.

30 Und die Mannen Babels machten Sukot Benot, und die Mannen Kuts machten Neregal, und die Mannen Chamats machten Aschima,

31 und die Awaiter machten Nibchas und Tartak; und die Sepharwiter verbrannten ihre Söhne im Feuer dem Adramelech und dem Anamelech, den Elohim Sepharwajims.

32 Aber sie fürchteten Jewe, und doch machten sie sich aus ihrem Äußersten (Abschaum) Kuppenpriester, und sie wurden in dem (jeweiligen) Kuppenhaus für sie tätig.

33 Sie fürchteten Jewe, und doch dienten sie ihren Elohim gemäß den kultischen Vorschriften der Nationen, aus denen man sie verschleppt hatte.

34 Bis zu diesem Tag tun sie gemäß den anfänglichen (früheren) kultischen Vorschriften: Sie fürchten Jewe nicht, und sie tun auch nicht gemäß ihren Satzungen und gemäß ihren Rechtsvorschriften und gemäß der Zielanweisung (Tora) und gemäß dem Gebot, welche Jewe den Söhnen Jakobs gebot, dem Er den Namen „Israel“ beilegte.

35 Und doch hatte Jewe einen Bund mit ihnen (den Söhnen Jakobs) geschnitten und nicht werft ihr (huldigend) euch ihnen hin, und nicht dient ihr ihnen, und nicht opfert ihr ihnen,

36 sondern Jewe, der euch aus dem Land Ägypten heraufgebracht hat infolge großer Kraft und infolge eines ausgestreckten Arms, Ihn fürchtet ihr, und Ihm werft ihr euch (huldigend) hin, und Ihm opfert ihr!

37 Und die Gesetze und die Rechtsanweisungen und die Zielanweisung (Tora) und das Gebot, die Er für euch aufgeschrieben hat, hütet ihr, sie all die Tage zu tun, und nicht fürchtet ihr andere Elohim.

38 Und den Bund, den Ich mit euch geschnitten habe, sollt ihr nicht vergessen und sollt andere Elohim nicht fürchten,

39 sondern Jewe, euren Elohim, fürchtet ihr, und Er, Er wird euch überschatten (bergen), weg von der Hand all eurer Feinde.

40 Aber nicht hörten sie, sondern gemäß ihrer anfänglichen (früheren) kultischen Vorschrift taten sie.

41 Und so wurden diese Nationen Jewe Fürchtende, und doch dienten sie ihren Götzenskulpturen, auch noch ihre Söhne und die Söhne ihrer Söhne; so wie ihre Väter getan hatten, taten auch sie bis zu diesem Tag.

 

So ist es auch heute: Sie nennen sich Christen, sprechen von Gott, praktizieren aber mancherlei traditionelle religiösen Bräuche.

  Ein Mischvolk entstand. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass auch die Nachkommen der wenigen Israeliten dazu zählen, die nicht verschleppt, sondern im Land zurückgelassen worden waren.

  Eine Mischreligion entstand. Sie fürchteten Jewe und zugleich andere Götter. Das ist verachtenswert; die Juden handelten entsprechend (Esra 4:2, 3; Joh. 4:9).

 

 

Kapitel 18

 

Hiskia von Juda

 

1 Und es geschah im dritten Jahr (728 v. Chr.) des Hoschea, des Sohnes Elas, des Königs Israels, da wurde Chisqija (Hiskia), der Sohn des Achas, des Königs Judas, König.

2 Ein Sohn von fünfundzwanzig Jahren war er geworden, als er zu regieren begann, und neunundzwanzig Jahre (728 - 699 v. Chr.) regierte er in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Abhi, Tochter Secharjas.

3 Und er tat das in den Augen Jewes Gerade gemäß allem, was sein Vorvater David getan hatte.

4 Er, er nahm die Kuppen weg und zerbrach die Standbilder und schnitt die Aschera ab und zerschlug die kupferne Schlange, die Mose gemacht hatte; denn bis zu jenen Tagen räucherten die Söhne Israels ihr, und man nannte sie Nechuschtan („Kupferne“).

5 In Jewe, dem Elohim Israels, sicherte er sich, und nach ihm war nicht einer wie er unter allen Königen Judas und derer, die vor ihm waren.

6 Und er hing Jewe an, nicht kehrte er sich ab, hinter Ihnen weg, und er hütete Seine Gebote, die Jewe dem Mose gebot.

7 Und Jewe war mit ihm; überall, wohin er hinausging, gelangte er zu klugem Handeln. Und er empörte sich gegen den König Aschurs und diente ihm nicht.

8 Er, er schlug die Philister bis Gaza und ihre (der Stadt Gazas) Grenzen, vom Wachtturm bis zur befestigten Stadt.

 

Über König Hiskia steht auch in 2. Chronik 29 - 32 und Jesaja 36 - 38 geschrieben.

 

Er bekommt großes Lob ausgesprochen für seine Treue zu Jewe und sein ehrbares Handeln (Verse 3 + 5). Dies geschah außer ihm nur wenigen anderen Königen, nämlich dem Asa (1. Kön. 15:11), dem Joschaphat (2. Chron. 17:3) und dem Joschia (2. Kön. 22:2).

 

Eine Zuordnung des Namens Secharja (Vers 2) ist nicht möglich, da er sehr häufig war.

 

Hiskias Treue wird in 2. Chronik ausführlich beschrieben in der Reinigung und Einweihung des Tempels (29:3 - 36), der Feier des Passahfestes (30) und in der Durchführung verschiedener Reformen (31:2 - 21).

 

Hiskia schaffte den Götzendienst ab. (Vers 4) und verbot auch die Anbetung Jewes auf den Kuppen, weil Er in Jerusalem anzubeten war (5. Mose 12:2 - 7, 13, 14).

 

Über die kupferne Schlange steht in 4. Mose 21:6 - 9 geschrieben, dass, wer unter dem murrenden Volk von den feurigen Schlangen gebissen wurde, dann aber im Glauben auf die Schlange blickte, die Mose gemacht hatte, am Leben blieb. Die kupferne Schlange sollte aufbewahrt werden und Israel an das Erbarmen Jewes erinnern. Doch sie hatten einen Kultgegenstand aus ihr gemacht, beteten sie an und opferten ihr. Sie dienten ihr wie einem Götzen. Diesem Treiben bereitete Hiskia ein Ende.

 

Unser Herr Jesus Christus verglich Sich mit jener Schlange, die im Glauben anzuschauen war, insofern als man auch Ihn im Glauben zu erfassen habe, damit man nicht umkomme, sondern - ja, sogar - äonisches Leben habe (Joh. 3:9).

 

Es war wohl im Jahr 726 v. Chr., dass Hiskia im Vertrauen auf Jewe die Kräfteverhältnisse im Nahen Osten neu einschätzte und sich von dem König Aschurs, Tiglat Pileser III., lossagte.

 

Die Eroberung Samarias und die Verschleppung Israels

 

9 Und es geschah im vierten Jahr (725/724 v. Chr.) des Königs Hiskia – es war das siebente Jahr des Hoschea, des Sohnes Elas, des Königs Israels –, da stieg Schalmaneser (der V., Sahnanassar, 726 - 722 v. Chr.), der König Aschurs, wider Samaria herauf und bedrängte sie.

10 Und sie eroberten sie (Samaria) am Ende von drei Jahren; im sechsten Jahr des Hiskia – es war das neunte Jahr des Hoschea, des Königs Israels – wurde Samaria erobert (722 v. Chr.).

11 Und der König Aschurs (Sargon II., 722 - 705 v. Chr.) verschleppte Israel nach Aschur, und er leitete sie nach Chalach und an den Chabor, den Strom Gosens, und in die Städte Madajs,

12 aufgrund dessen, dass sie nicht auf die Stimme Jewes, ihres Elohim, gehört und Seinen Bund übergangen hatten, alles, was Mose, der Diener Jewes, geboren hatte, und sie hörten’s nicht und taten’s nicht.

 

Hierüber haben wir bereits in Kapitel 17:3 -23 ausführlich gelesen.

 

Der Bericht wird hier auf’s Kürzeste wiederholt, wohl der Bedeutung der Ereignisse wegen, und mit dem Lebenslauf Hiskias verknüpft, dem die große Gefahr durch Aschur vor Augen geführt wurde.

 

Hiskia leistet Tribut an Sancherib

 

13 Und im vierzehnten Jahr (714 v. Chr.) des Königs Hiskia stieg Sancherib (Mitregent ab 714 v. Chr.; Alleinregent von 705 - 681 v. Chr.), der König Aschurs, wider all die befestigten Städte Judas herauf und ergriff sie.

14 Da entsandte Hiskia, der König Judas, zu dem König Aschurs gen Lachisch, sprechend: Ich verfehlte; kehre um, von mir weg. Was du als Last auf mich gibst, werde ich tragen. Und der König Aschurs legte dem Hiskia, dem König Judas, 300 Barren Silber und 30 Barren Gold auf (1 Barren: vmtl. 36 kg).

15 Und Hiskia gab all das Silber, das im Haus Jewes und in den Schatzkammern des Hauses des Königs gefunden wurde.

16 In jener Zeit endete Hiskia von den Türen des Tempels Jewes und den Pfeilern, die er, Hiskia, der König Judas, überzogen hatte, (das Gold) ab und gab’s dem König Aschurs.

 

Hiskia entschuldigte sich dafür, dass er sich gegen den König Aschurs empört hatte (18:7), und bot ihm eine Tributzahlung an. Auf diese Weise rettete er Jerusalem.

 

Trotzdem Aufforderung zur Übergabe Jerusalems

 

17 Und der König Aschurs entsandte von Lachisch aus Tartan und den Meisterkämmerer und Rabschake zu dem König Hiskia mit schwerem Heer gen Jerusalem, und sie stiegen hinauf (um 712 v. Chr.) und kamen gen Jerusalem. Und sie stiegen hinauf und kamen und nahmen Stand an der Auffangrinne des oberen Stauteichs, der am Hochweg des Wäschergefilds ist.

18 Und sie riefen dem König. Da gingen zu ihnen hinaus Eljakim, der Sohn Chilkijahus, der über das Haus war, und Schebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Asaphs, der Kanzler.

19 Und Rabschake sprach zu ihnen: Sprecht doch zu Hiskia: So spricht der große König (Sargon II.), der König Aschurs: Was ist diese Sicherung, in der du dich sicherst?

20 Du sprichst (oder: Sprichst (denkst) du): Lippenwort aber doch sei Rat und Macht zum Streit. Nun, auf wem sicherst du dich, dass du dich gegen mich empörtest?

21 Nun, da! Du sicherst dich, ja dich, auf den Lehnstab dieses zerknickten Rohrs, auf Ägypten, das, stützt sich jemand darauf, so kommt (dringt) es in seine Handfläche und durchlocht sie; also ist der Pharao (Ramses II., 774 - 708 v. Chr.; XIX. Dynastie), der Regent Ägyptens, all den auf ihm Sichernden.

22 Und so ihr denn zu mir sprecht: Zu Jewe, unserem Elohim, hin sichern wir uns! Ist’s nicht Er, dessen Kuppen und dessen Altäre Hiskia wegnahm und der zu Juda und zu Jerusalem sprach: Angesichts dieses Altars werft ihr (huldigend) euch hin in Jerusalem.

23 Und nun mische dich doch (als Streitender) ein gegen meinen Herrn, den König Aschurs, und ich will dir 2000 Rosse geben, wenn du dir Reiter auf sie geben kannst.

24 Und wie willst du zur Umkehr bringen das Angesicht (auch nur) eines Statthalters, eines der kleinsten Diener meines Herrn? Aber du sicherst dich, ja dich auf Ägypten hinsichtlich der Streitwagen und hinsichtlich der Reiter.

25 Nun, bin ich etwa hinaufgestiegen ohne aufgrund von Bezeugungen Jewes wider diesen Ort, ihn zu verderben? Jewe sprach zu mir: Steige hinauf wider dieses Land und verderbe es.

26 Da sprachen Eljakim, der Sohn Chilkijahus, und Schebna und Joach zu Rabschake: Rede doch zu deinen Dienern aramäisch, denn wir hören (und verstehen es), und rede nicht jüdisch mit uns vor den Ohren des Volks, das auf auf der Mauer ist.

27 Aber Rabschake sprach zu ihnen: Hat mich mein Herr (nur) auf deinen Herrn zu und zu dir entsandt, diese Worte zu reden? Nicht auch auf die Mannen zu, die auf der Mauer sitzen, um mit euch ihren Kot zu essen und ihren Urin zu trinken?

28 Und Rabschake nahm Stand und rief mit großer Stimme auf Jüdisch und redete und sprach: Hört das Wort des großen Königs, des Königs Aschurs!

29 So spricht der König: Nicht bringe euch Hiskia in einen Wahn, denn nicht kann er euch bergen, weg von seiner (des Königs Aschurs) Hand.

30 Und nicht sichere euch Hiskia bei Jewe, sprechend: Es birgt, ja birgt uns Jewe, und nicht wird diese Stadt in die Hand des Königs Aschurs gegeben werden.

31 Hört nicht auf Hiskia, denn so spricht der König Aschurs: Werdet gesegnet samt mir und geht heraus zu mir, und erst ein jeder von seinem Rebstock und ein jeder von seinem Feigenbaum, und trinkt ein jeder das Wasser seiner Zisterne,

32 bis ich komme und euch zu einem Land nehme, das wie euer Land ist, ein Land des Getreides und des Süßweins, ein Land des Brotes und der Weinberge. ein Land des Öls des Ölbaums und des Honigs, und bleibt leben, und ihr (werdet dieserhalb) nicht sterben. Aber hört nicht auf Hiskia, so denn er euch verleitet, sprechend: Jewe wird uns bergen.

33 (Haben denn) die Elohim der Nationen ein jeder sein Land geborgen, ja geborgen, weg von der Hand des Königs Aschurs?

34 Wo waren die Elohim Chamats und Arpads (Stadt in Aram), wo die Elohim Sepharwajims, Henas und Iwas (Stadt Aschurs), dass sie Samaria geborgen hätten, weg von meiner Hand?

35 Wer ist’s inmitten aller Elohim der Länder, die ihr Land bargen, weg von meiner Hand, dass Jewe Jerusalem bergen könnte, weg von meiner Hand?

36 Da schwieg das Volk, und nicht antworteten sie ihm ein Wort, denn ein Gebot des Königs war es, sprechend: Nicht antwortet ihr ihm.

37 Und Eljakim, der Sohn Chilkijas, der über das Haus war, und Schebna, der Schreiber, und Joach, der Sohn Asaphs, der Kanzler, kamen zu Hiskia in zerlappten Gewändern und berichteten ihm die Worte Rabschakes.

 

Vergleiche 2. Chronik 32:9 - 19 und Jesaja 36:2 - 22.

 

Sargon gab sich mit der Tributzahlung allein nicht zufrieden, sondern wollte auch noch Jerusalem besitzen. Angesichts des gewaltigen assyrischen Heeres müsste Hiskia eigentlich sofort kapitulieren (Vers 17).

 

Die Gesandten des Königs Aschurs machten deutlich, dass Hiskia sich auf nichts und niemand stützen könnte, weder auf den Pharao noch auf Jewe, da er sich ­- wie sie meinten ­- mit der Beseitigung der Kuppen, auf denen Jewe angebetet wurde (Verse 4 + 22), den Zorn Jewes zugezogen habe.

Und ­- die Beweisführung war bestechend ­-: Kein Elohim all der anderen Nationen hatte sein Land bergen können. (Als ob Jewe ein Elohim wie auch die anderen sei.) Außerdem sei Aschur der Stecken des Zorns Jewes (Vers 25; Jes. 10:5, 6). Im Übrigen war Juda militärisch weit unterlegen, sodass es besser wäre aufzugeben statt Widerstand zu leisten.

 

 

Kapitel 19

 

Die Prophezeiung Jesajas

 

1 Und es geschah (um 712 v. Chr.): Als der König Hiskia es hörte, da zerlappte er seine Gewänder und bedeckte sich mit Sackgewand und kam ins Haus Jewes.

2 Und er entsandte Eljakim, der über das Haus war, und Schebna, den Schreiber, und die Ältesten, der Priester bedeckt mit Sackgewändern zu Jesaja, dem Propheten, dem Sohn des Amoz.

3 Und sie sprachen zu ihm: So spricht Hiskia: Ein Tag der Bedrängnis und der Rechterweisung (Züchtigung) und des Verschmähens (Jewes) ist dieser Tag, denn die Söhne kamen bis zum Durchbruch (Muttermund), aber da ist keine Kraft zum Gebären.

4 Vielleicht hört Jewe, dein Elohim, all die Worte Rabschakes, den sein Herr, der König Aschurs, entsandt hatte, um den lebendigen Elohim zu schmähen, und erweist Recht infolge der Worte, die Jewe, dein Elohim, hörte, und du erweist Recht infolge der Worte, die Jewe, dein Elohim, hörte, und du erhebst ein Gebet zugunsten des Überrests, der noch vorgefunden wird.

5 Und so kamen die Diener des Königs Hiskia zu Jesaja.

6 Und Jesaja sprach zu ihnen: So sprecht ihr zu eurem Herrn: So spricht Jewe: Fürchte (dich) nicht aufgrund des Angesichts der Worte, die du gehört hast, mit welchen die Jünglinge des Königs Aschurs Mich beschimpften.

7 Da! Ich gebe einen Geist gegen ihn, sodass er auf eine Nachricht hört und zu seinem Land zurückkehrt, und Ich bringe ihn zu Fall in seinem Land infolge des Schwerts (Vers 37).

 

Hiskia tat das einzig Richtige: Er ging in den Tempel, um Jewe anzurufen und ließ den Propheten Jesaja befragen. Der wusste übrigens, dass von Ägypten keine Hilfe zu erwarten war (Jes. 30:1 - 7, 15; 31:1 - 9). Jesaja sprach dem Hiskia zu, keine Furcht zu haben, denn Sancherit, der Mitregent Aschurs, werde umkehren (Vers 36).

 

Erneute Drohung gegen Hiskia

 

8 Und Rabschake kehrte zurück und fand den König Aschurs als Streitenden wider Libna (Stadt) Judas an der Grenze zu den Philistern), denn er hatte gehört, dass er von Lachisch weggezogen war.

9 Und (der König Aschurs hatte) bezüglich Tirhakas, des Königs Kuschs, gehört, sprechend: Da! Er ging hinaus, gegen dich zu streiten. Und so entsandte er wiederum Beauftragte zu Hiskia, sprechend:

10 So sprecht ihr zu Hiskia, dem König Judas, sprechend: Nicht bringe dich in den Wahn dein Elohim, in welchem du dich sicherst, sprechend: Nicht wird Jerusalem in die Hand des Königs Aschurs gegeben werden.

11 Da! Du, du hörtest, was die Könige Aschurs all den Ländern getan haben, sie zu verbannen, und du, du solltest geborgen werden?

12 Bargen denn die Elohim der Nationen, die meine Väter verdarben, jene (Städte): Gosan und Charan und Rezeph und die Söhne Edens, die in Telassar waren?

13 Wo ist er, der König Chamats, und der König Arpads und der König der Stadt Sepharwajim, von Hena und von Iwah?

 

Da der König Kuschs (Nubiens) gegen Aschur im Anmarsch war, wollte Sancherib den Rücken frei haben und Jerusalem als ergeben sehen. Also sandte er nochmals zu Hiskia. Neue Argumente wurden nicht vorgetragen. Vielleicht hatte Sancherib von dem Prophetenwort Jesajas gehört, auf jeden Fall aber von der Hartnäckigkeit Hiskias, Jerusalem zu halten.

 

Hiskias Gebet

 

14 Da nahm (um 711 v. Chr.) Hiskia die Urkunden aus der Hand der Beauftragten und las sie. Und er stieg hinauf zum Haus Jewes, und Hiskia breitete (den Inhalt der Urkunden) angesichts Jewes aus.

15 Und Hiskia betete angesichts Jewes und sprach: Jewe, Elohim Israels, sitzend über den Cherubim, Du bist allen Königtümern der Erde der Elohim, Du allein. Du, Du machtest die Himmel und die Erde.

16 Jewe, recke Dein Ohr und höre, Jewe tue Deine Augen auf und sehe, und höre die Worte Sancheribs, der jenen entsandte, um den lebendigen Elohim zu schmähen.

17 Gewiss, Jewe, die Könige Aschurs verwüsteten die Nationen und deren Land,

18 und sie gaben deren Elohim im Feuer dahin, denn nicht waren sie Elohim, sondern Machwerk der Hände des Menschen, Holz und Stein, und so gaben sie sie verloren.

19 Und nun, Jewe, unser Elohim, rette uns doch aus seiner Hand, sodass alle Königtümer der Erde erkennen, dass Du es bist, Jewe Elohim, Du allein.

 

Grundlegende Erkenntnisse Hiskias werden deutlich: Jewe ist der Schöpfer von allem, Er verfügt über alle Königtümer, und alle sollen Ihn erkennen, Ihn, den einzig wahren Elohim; Es ist es, der imstande ist, Juda zu retten, Er allein.

 

Wir haben es mit einem Mustergebet des Glaubens zu tun, das bis in unsere Zeit vorbildlich ist. Gottes Wille geschieht im Himmel und auf der Erde, Er bewirkt alles, ruft alles hervor und führt alles zum Ziel; so sind die Gläubigen in Seinem Willen, der von der Liebe geprägt ist, geborgen.

 

Hiskia war im Tempel insofern vor dem Angesicht Jewes (Vers 15), als Er Sich herabgelassen hatte, im Allerheiligsten oberhalb des Sühnedeckels zwischen den zwei Cherubim anwesend zu sein (2. Mose 25:22; 1. Sam. 4:4; 2. Sam. 6:2; 1. Chron. 13:6). Diese beiden Cherubim waren aber nur ein Abbild. Die Cherubim sind höchstrangige Geistwesen, die eine Mehrzahl von Wesen vertreten, da „Cherub“ mit „wie Vielseiendes“ zu übersetzen ist.

 

Die Antwort durch Jesaja

 

20 Da entsandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskia, sprechend: So spricht Jewe, der Elohim Israels: Was du zu Mir gebetet hast bezüglich Sancheribs, des Königs Aschurs, hörte Ich.

21 Dies ist das Wort, das Jewe über ihn geredet hat: Es verachtet dich, es hohnlacht dir die Jungfrau, die Tochter Zion. Hinter dir her schüttelt die Tochter Jerusalem das Haupt.

22 Wen schmähtest du und beschimpftest du, und wider wen erhobst du deine Stimme? Und du überhobst deine Augen wider den Heiligen Israels.

23 Durch die Hand deiner Beauftragten schmähtest du meinen Herrn und sprachst: „In der Menge meiner Streitwagen stieg ich, ja ich, hinauf zur Höhe der Berge, zu den Hüftseiten (Flanken) des Libanon, und ich schnitt den Hochwuchs seiner Zedern ab, das Auserwählte seiner Wacholderbäume; und ich kam zur Nächtigungsstätte seiner Grenze, zum Wald seiner furchtbaren Flur.

24 Ich, ich höhlte aus und trank fremde Wasser, und ich verwüstete mit der Sohle meiner Füße alle Flüsse Mazors (Ägyptens).“

25 Hast du’s nicht gehört: Von fern herzu machte Ich es, von den Tagen der Vorzeit an, und Ich formte es. Nun ließ ich es kommen, sodass du (Aschur) wurdest, um befestigte Städte zu zerplustertem Geröll zu zerbrausen (sturmwindgleich im Gebraus zu zerstören).

26 Und ihre Bewohner waren von kurzer Hand (machtlos), wurden bestürzt und beschämt; sie wurden Gekräut des Gefilds und grün Keimendes, Dachgras und Darrendes (bis zur Dürre Austrocknendes) angesichts des aufrechtstehenden Getreides (Aschur).

27 Und deinen (Aschurs) Wohnsitz und dein Herausgehen und dein Heimkommen erkenne Ich und dein Wutbeben wider Mich.

28 Weil dein Wutbeben wider Mich und deine Sorglosigkeit zu Meinen Ohren heraufstieg, so lege Ich Meinen Haken in deine Nase und Meinen Zaum an deine Lippen, und Ich mache dich zurückkehren auf dem Weg, auf dem du gekommen bist.

29 Und dies ist dir (Hiskia) das Zeichen: Man isst in dem Jahr (709/708 v. Chr.) den Selbstwuchs und in dem zweiten Jahr den Brachwuchs, aber in dem dritten Jahr säet und erntet und pflanzt Weinberge und esst ihre Frucht.

30 Und das Entronnene des Hauses Juda, das verbliebene, fügt hinzu (setzt an) eine sich abwärts erstreckende Wurzel, und es bringt (sich) aufwärts (erstreckende) Frucht.

31 Denn aus Jerusalem wird ein Überrest herausgehen und Entronnenes aus dem Berg Zion. Der Eifer Jewes wird dies tun.

32 Daher, so spricht Jewe bezüglich des Königs Aschurs: Nicht wird er an diese Stadt kommen und nicht einem Pfeil dorthin ein Ziel geben, und nicht wird er mit einem Großschild ihr zuvorkommen und nicht wider sie einen Damm aufschütten.

33 Auf dem Weg, auf dem er gekommen ist, wird er zurückkehren, und zu dieser Stadt kommt er nicht Treuewort Jewes –.

34 Und Ich schütze diese Stadt, sie zu retten um Meinetwillen und um Meines Dieners David willen.

 

Der „Heilige Israels“ (Vers 22) ist Jewe Selbst, den Sancherib geschmäht hatte. Und wenn der König Aschurs noch so gewappnet und noch so stolz war – diese Botschaft ist gewiss: Er wird Jerusalem nicht angreifen, sondern in seine Heimat zurückkehren.

 

Dass Jewe dies bewirken wird, sollte Hiskia an dem Zeichen der vorausgesagten drei Jahre erkennen (Vers 29): Im gegenwärtigen Jahr 709/708 v. Chr. – es war das Jahr nach dem Sabbatjahr 710/709 v. Chr. (3. Mose 25:5) – isst man den Selbstwuchs. Da im Sabbatjahr 710/709 v. Chr. das Land nicht bestellt werden konnte, wurde gegessen, was nicht eigens gesät wurde, in dem einen Jahr den Selbstwuchs und im Jahr darauf den Brachwuchs. Im dritten Jahr konnte Juda wieder säen und ernten; Sancherib zog sich im Jahr 707 v. Chr. zurück.

 

Die Verse 30 und 31 haben einen weitreichenden prophetischen Blick. Dem Überrest Judas wird verheißen, dass er in naher sowie in ferner Zukunft bestehen bleiben, Wurzeln schlagen und wachsen wird. Vom Überrest, von denen aus Israel, die gerettet werden, lesen wir viele Male in der Heiligen Schrift, zum Beispiel bei Jesaja (1:9; 4:3; 10:22, 23) und Paulus (Röm. 9:27 - 29; 11:15). Die volle Erfüllung geschieht erst mit der Wiederkunft Jesu Christi zu Israel und der Aufrichtung des Königreichs.

 

Die Erfüllung der Prophetie Jesajas

 

35 Und es geschah in jener Nacht, da ging der Beauftragte (Bote, Engel) Jewes hinaus und schlug im Heerlager Aschurs 185.000. Und man stand früh am Morgen auf, und da! Sie alle waren Aase (Leichen), ja Tote.

36 Und Sancherib, der König Aschurs, zog (707 v. Chr.) weg und ging und kehrte zurück und wohnte (blieb) in Ninive.

37 Und es geschah (681 v. Chr.): Als er sich (huldigend) hinwarf im Haus des Nisroch, seines Elohim, da erschlugen ihn Adramelech und Sarezer mit dem Schwert; und sie, sie sie entkamen zum Land Ararat. Und sein Sohn Esar-Chadon (681 - 669 v. Chr.) regierte an seiner statt.

 

Hiskia. der König Judas, hatte zu Recht auf Jewe vertraut (Verse 14 - 19): Jewe vernichtete einen großen Teil des Heeres Aschurs und bewahrte Jerusalem vor einem Angriff und Juda vor weiterer Unterdrückung. Jesaja hatte Sancheribs Rückkehr und seinen Tod prophezeit (Verse 7 und 32 - 34).

 

Die Mörder des Königs Aschurs waren seine beiden Söhne Adramelech und Sarezer (2. Chron. 32:21). Sie flohen in das Land Ararat, auch Uartu genannt, das Land um das Berggebiet Ararat, wo Noah landete (1. Mose 8:4).

 

Ninive war die Hauptstadt Aschurs. Der Prophet Jona übrigens war lange vor Sancherib, nämlich um 780 v. Chr., dort gewesen.

 

 

Von Hiskia bis Jojakim

(2. Kön. 20 - 23)

 

Kapitel 20

 

Hiskias Krankheit und Heilung

 

1 In jenen Tagen (714 v. Chr.) erkrankte Hiskia zum Sterben hin; da kam Jesaja zu ihm, der Sohn des Amoz, der Prophet, und sprach zu ihm: So spricht Jewe: Gebiete über dein Haus, denn du wirst sterben, ja nicht leben bleiben.

2 Da drehte er sein Angesicht zur Wand und betete zu Jewe, sprechend:

3 Doch, Jewe, gedenke doch, dass ich Dir angesichts in Wahrheit wandelte und mit vollkommenem Herzen und das in Deinen Augen Gute tat. Und Hiskia weinte, ja weinte sehr.

4 Und es geschah: Jesaja war noch nicht aus der mittleren Stadt hinausgegangen, da erging das Wort Jewes an ihn, sprechend:

5 Kehre um, und du sprichst zu Hiskia, dem Herzog Meines Volks: So spricht Jewe, der Elohim deines Vorvaters David: Ich hörte dein Gebet, Ich sah deine Tränen. Da! Ich bin dein Heiler; am dritten Tag wirst du hinaufsteigen zum Haus Jewes.

6 Und Ich füge deinen Tagen fünfzehn Jahre hinzu, und weg von der Hand des Königs Aschurs berge Ich dich und diese Stadt, und Ich schütze diese Stadt um Meinetwillen und um Meines Dieners David willen.

7 Und Jesaja sprach: Nehmt gedörrte Feigen! Und sie nahmen’s und legten’s auf das Geschwür; da lebte er auf.

 

Für den sterbenskranken König konnte die durch Jesaja vermittelte Gewissheit seines Todes gemäß dem Willen Jewes ein Zuspruch sein, auf jeden Fall aber ein Anlass zum Handeln.

 

Hiskia wollte nicht sterben, er flehte zu Jewe. Dabei rief er sich auf seine guten Taten, die unter dem Gesetz des Mose die Verheißung göttlichen Segens hatten (5. Mose 28:1 - 14). So erfuhr er die Wahrheit von Psalm 145:18: „Nahe ist Jewe allen, die Ihn anrufen, allen, die Ihn in Wahrheit anrufen“, denn Jewe erbarmte Sich über ihn: Er heilte ihn (ohne menschliches Handeln auszuschließen) und verlängerte seine Lebenszeit um 15 Jahre.

 

Hiskia erfuhr, dass Jewe der Heiler ist (Vers 5; Ps. 103:3). Er ist der Heiler derer, die zerbrochenen Herzens sind“ (Ps. 147:3). Der Lobpreis sei Jewe, dem Elohim Israels!

 

Das Zeichen an der Sonnenuhr

 

8 Und Hiskia sprach zu Jesaja: Was ist das Zeichen, dass Jewe mich heilen wird und ich am dritten Tag hinaufsteige zum Haus Jewes?

9 Und Jesaja sprach: Dies ist dir das Zeichen von Jewe, dass Jewe das Wort tun wird, das Er geredet hat: Der Schatten wandelte (bereits) zehn Stufen (Zeitanzeigestriche der Sonnenuhr) (vorwärts); ob er zehn Stufen zurückkehren wird?

10 Da sprach Hiskia: Leicht ist es dem Schatten, sich zehn Stufen zu strecken, nicht (jedoch), dass der Schatten zurückkehrt zehn Stufen rückwärts.

11 Da rief Jesaja, der Prophet, zu Jewe, und Er ließ den Schatten der Sonne zurückkehren in den Stufen (der Sonnenuhr), die sie hinabgestiegen war; in den Stufen (der Sonnenuhr des) Achas (lag er) zehn Stufen rückwärts.

 

Wir Gläubigen in der dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung (Eph. 3:2), in der wir heute leben, bitten niemals um ein Zeichen, weil uns keines verheißen ist. Wir wandeln hier durch Glauben und durch Wahrnehmung (2. Kor. 5:7). Damals aber gab Gott gern glaubenweckende oder glaubenstärkende Zeichen.

 

Die Sonnenuhr lief zurück. Dies war die Tatsache. Das „Wie“ ist uns unbekannt. Wie Jewe dies bewirkte, welche physikalischen oder astrophysikalischen Kräfte Er einsetzte, wissen wir nicht. Dies aber wissen wir: Wie auch bei allen anderen Wundern, genügte ein Wort. „Er spricht, und es geschieht; Er gebietet, und es steht da“ (Ps. 33:9). Bei Gott ist kein Ding unmöglich (Mark. 10:27).

 

Man denke bei diesem Ereignis auch an den Stillstand der Sonne und des Mondes in der Tiefebene Ajalon (Jos. 10:12, 13).

 

Die Gesandten aus Babel

 

12 In jener Zeit (um 711 v. Chr.) entsandte Berodach Baladan, der Sohn Baladans, der König Babels, Urkunden und Gaben zu Hiskia, denn er hatte gehört, dass Hiskia erkrankt war.

13 Und Hiskia hörte auf sie (die Gesandten) und ließ sie sehen all das Haus seines Zierbeschlags, das Silber und das Gold und die Balsamspezereien und das gute Öl und das Haus seiner Geräte und alles, was in seinen Schatzkammern gefunden wurde; nicht wurde eine Sache (befunden), die Hiskia sie nicht sehen ließ in seinem Haus und in all seiner Herrschaft.

 

Der Stolz verleitete Hiskia (2. Chron. 32:25), den Gesandten aus Babel alle Kostbarkeiten zu zeigen – zur Mehrung seines Ruhms. Sicherlich sollte Babel im Hinblick auf den gemeinsamen Feind Aschur aber auch die militärische Stärke Judas schätzen lernen. Prahlen aber soll nicht die Art der Gläubigen sein (Jer. 9:22, 23; Jak. 4:16). Es verhielt sich aber so, dass Elohim Hiskia verlassen hatte, um ihn zu erproben (2. Chron. 32:31).

 

Jesajas Strafrede

 

14 Da kam Jesaja, der Prophet, zu dem König Hiskia (um 711 v. Chr.) und sprach zu ihm: Was sprachen diese Mannen, und woher kamen sie zu dir? Da sprach Hiskia: Aus fernem Lande kamen sie, aus Babel.

15 Und er sprach: Was sahen sie in deinem Haus? Da sprach Hiskia: Alles, was in meinem Haus ist, sahen sie; nicht war da eine Sache, die ich sie nicht sehen ließ in meinen Schatzkammern.

16 Da sprach Jesaja zu Hiskia: Höre das Wort Jewes:

17 Da! Tage kommen, da wird gen Babel getragen alles, was in deinem Haus ist und was deine Väter anhäuften bis zu diesem Tag. Nicht wird eine Sache übrig gelassen, spricht Jewe.

18 Und aus deinen Söhnen, die aus dir herausgehen werden, die du zeugen wirst, wird man nehmen, und sie werden Kämmerer im Palast des Königs Babels.

19 Da sprach Hiskia zu Jesaja: Gut ist das Wort Jewes, das du geredet hast. Auch sprach er: (Ist’s) nicht (genug), wenn Friede und Wahrheit in meinen Tagen sind?

20 Und das Übrige der Sachgeschehen Hiskias und all seine Macht und welcherweise er den Stauteich und die Auffangrinne gemacht hat und das Wasser in die Stadt kommen ließ, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

21 Und Hiskia legte sich (699 v. Chr.) zu seinen Vätern; und sein Sohn Manasse regierte an seiner statt.

 

Die Strafrede Jesajas brachte Hiskia zur Beugung (2. Chron. 32:26), sodass der Grimm Jewes nicht in seinen Tagen über Juda kam. Juda kam erst im Jahr 607 v. Chr. unter die Herrschaft Babels; die Wegführungen des Volkes nach Babel erfolgten nach und nach in den Jahren 606, 598 und 587 v. Chr.

 

Hiskia hatte Gelingen in all seinem Tun und kam samt seinem Volk zu Wohlstand (2. Chron. 32:27 - 30).

 

Zur Sicherstellung der Wasserversorgung während einer Belagerung ließ Hiskia den Siloahtunnel bauen (Vers 20; 2. Chron. 32:30). Er ist über 500 m lang und verläuft von der Gihonquelle außerhalb der Stadt bis zum Teich Siloah innerhalb der Stadt. Die Quelle wurde überbaut und völlig verdeckt, sodass sie für Feinde unauffindbar war.

 

 

Kapitel 21

 

Manasse von Juda

 

1 Ein Sohn von zwölf Jahren war Manasse, als er König wurde, und fünfundfünfzig Jahre regierte er in Jerusalem (698 - 643 v. Chr.). Und der Name seiner Mutter war Chephzi-Ba.

2 Und er tat das in den Augen Jewes Böse gemäß den Gräueln der Nationen, die Jewe entrechtet hatte, weg vom Angesicht der Söhne Israels.

3 Und wiederum tat er’s, ja baute er die Kuppen, die Hiskia sein Vater, verloren gegeben hatte, und stellte dem Baal Altäre auf und machte eine Aschera, so wie Achab, der König Israels, er gemacht hatte, und warf (huldigend) sich hin allem Heer der Himmel und diente ihnen.

4 Und er baute Altäre im Haus Jewes, von welchem Jewe gesprochen hat: In Jerusalem lege Ich Meinen Namen fest.

5 Und er baute Altäre allem Heer der Himmel in den beiden Höfen des Hauses Jewes.

6 Und er ließ seinen Sohn im Feuer (in den Tod) hinübergehen und hypnotisierte und weissagte und (hielt sich) Medium und Handlinienokkultisten; er mehrte, das in den Augen Jewes Böse zu tun, um Ihn zu grämen.

7 Und er setzte den Aschera-Skulpturgötzen, den er gemacht hatte, in das Haus, von welchem Jewe zu David und zu seinem Sohn Salomo gesprochen hatte: In diesem Haus und in Jerusalem, die ich aus allen Stämmen Israels erwählte, lege Ich Meinen Namen fest für äonisch,

8 und nicht fahre Ich fort, entwandern (flüchtig) zu machen den Fuß Israels, weg von dem Erdboden, den Ich ihren Väter gegeben habe; jedoch nur, wenn sie zu tun hüten gemäß allem, was Ich ihnen gebot und bezüglich all der Zielanweisung (Tora), die ihnen Mein Diener Mose gebot.

9 Aber sie hörten nicht, und Manasse machte, dass sie sich vergingen, das Böse zu tun, mehr als die Nationen, die Jewe vertilgt hatte, weg vom Angesicht der Söhne Israels.

 

Es ist nicht zu fassen! Dieser König des Südreichs war übler als Achab, der böseste König des Nordreichs. Und das alles bei dem Volk, das die Herrlichkeit Jewes viele Male erlebt hatte.

 

Ankündigung des Gerichts

 

10 Da redete Jewe durch die Hand Seiner Diener, der Propheten, sprechend:

11 Weil Manasse, der König Judas, diese Gräuel getan, ja Böses getan hat, mehr als alles, was der Amoriter getan hat, der vor ihm war, und er auch noch Juda zur Verfehlung geführt hat infolge seiner Götzen,

12 daher, so spricht Jewe, der Elohim Israels: Da! Ich bringe Böses über Jerusalem und Juda, dass jedem es Hörenden beide Ohren schwirren.

13 Und Ich werde über Jerusalem die Messschnur Samarias ausstrecken und das Gewichtslot des Hauses Achab, und Ich werde Jerusalem auswischen, so wie einer die Schlüssel auswischt, auswischt und auf ihn Angesicht umwendet.

14 Und Ich werde den Überrest Meines Losteils fahren lassen und werde sie in die Hand ihrer Feinde geben, und sie werden zum Plündergut und zum Ausgewühlten werden all ihren Feinden.

15 Weil sie das in Meinen Augen Böse taten und sie Mich grämten von dem Tag an, an welchem ihre Väter aus Ägypten herausgingen, bis zu diesem Tag.

16 Und auch noch schuldloses Blut schüttete Manasse aus, die Menge überaus, bis er Jerusalem damit erfüllte vom Eingang bis zum Ausgang, dabei allein noch ausgenommen seine Verfehlung, dass er Juda zur Verfehlung führte, das in den Augen Jewes Böse zu tun.

17 Und das Übrige der Sachgeschehen Manasses und alles, was er getan hat, und seine Verfehlung, in der er verfehlte, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

18 Und Manasse legte sich zu seinen Vätern (643 v. Chr.) und wurde begraben im Garten seines Hauses, im Garten Usas, und sein Sohn Amon regierte an seiner statt.

 

Diese maßlosen Kränkungen durch Manasse sollten entscheidend sein für die Wegführung Judas nach Babel (23:26, 27).

 

Zwar bewirkte die späte Erkenntnis Manasses während seiner nur kurzen Gefangenschaft in Babel, dass Jewe der Elohim ist, dass er den Götzendienst abschaffte (2. Chron. 33:11 - 13, 15, 16), aber seine Sünden waren so himmelschreiend gewesen und hatten Juda so tief in die Sünde hineingerissen, dass das Gericht unvermeidlich wurde.

 

Amon von Juda

 

19 Ein Sohn von zweiundzwanzig Jahren war Amon, als er König wurde, und zwei Jahre regierte er in Jerusalem (643 - 641 v. Chr.). Und der Name seiner Mutter war Meschulemet, Tochter des Charuz, aus Jothba.

20 Und er tat das in den Augen Jewes Böse, so wie sein Vater Manasse getan hatte.

21 Und er ging in all dem Weg, in dem sein Vater gewandelt war, und diente den Götzen, denen sein Vater gedient hatte, und warf sich ihnen (huldigend) hin.

22 Und er verließ Jewe, den Elohim seiner Väter und wandelte nicht im Weg Jewes.

23 Und die Diener Amons verschwörten sich wider ihn, und sie töteten den König in seinem Haus.

24 Aber das Volk des Landes erschlug all die, die sich wider den König Amon verschwört hatten; und das Volk des Landes machte seinen Sohn Joschijahu (Josia) zum König an seiner statt.

25 Und das Übrige der Sachgeschehen Amons, die er getan hatte, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

26 Und man begrub ihn (641 v. Chr.) in seiner Grabstätte im Garten Usas; und sein Sohn Joschijahu regierte an seiner statt.

 

 

Kapitel 22

 

Joschijahu (Josia) von Juda. Auffindung der Tora

 

1 Ein Sohn von acht Jahren war Josia, als er König wurde, und einunddreißig Jahre (640 - 609 v. Chr.) regierte er in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Jedida, Tochter Adajas, aus Bozkat.

2 Und er tat das in den Augen Jewes Gerade, und er ging in all dem Weg seines Vorvaters David, und nicht kehrte er sich ab, weder zur Rechten noch zur Linken.

3 Und es geschah im achtzehnten Jahr (623/622 v. Chr.) des Königs Josia, da entsandte der König den Schaphan, den Sohn Azaljahus, des Sohnes Meschulams, den Schreiber, ins Haus Jewes, sprechend:

4 Steige hinauf zu Chilkijahu, dem großen Priester, sodass er voll zu Ende bringe (die Sammlung) des ins Haus Jewes gebrachten Silbers, das die Hüter der Schwelle von dem Volk gesammelt haben.

5 Und er gebe es (das Silber) auf die Hand der den Auftrag Tätigenden, der bestimmtwordenen (Aufseher) im Haus Jewes, sodass sie es den den Auftrag Tätigenden geben, die im Haus Jewes sind, um das Schadhafte des Hauses auszubessern.

6 (Sie geben’s) den Schmieden und den Zimmerleuten und den Maurern, und um Bäume und Steine zum Behauen zu erwerben, das Haus auszubessern.

7 Jedoch nicht werde mit ihnen das auf ihre Hand gegebene Silber abgerechnet, denn in Glaubenstreue tun sie es.

8 Und Chilkijahu, der große Priester sprach gegenüber Schaphan, dem Schreiber: Die Urkunde der Zielanweisung (Tora) fand ich im Haus Jewes. Und Chilkijahu gab die Zielanweisung dem Schaphan, und er las sie.

9 Und Schaphan, der Schreiber, kam zum König und berichtete dem König und sprach: Deine Diener schmolzen das Silber (zu Barren), das im Haus gefunden wurde, und gaben es auf die Hand der den Auftrag Tätigenden, der bestimmtwordenen (Aufseher) im Haus Jewes.

10 Und Schaphan, der Schreiber, berichtete dem König, sprechend: Die Urkunde gab mir Chilkija, der Priester. Und Schaphan las sie angesichts des Königs.

11 Und es geschah: Als der König die Worte der Urkunde der Zielanweisung hörte, das zerlappte er seine Gewänder.

12 Und der König gebot Chilkija, dem Priester, und Achikam, dem Sohn Schaphans, und Achbor, dem Sohn Michajas, und Schaphan, dem Schreiber, und Assaja, dem Diener des Königs, sprechend:

13 Geht, forscht Jewe nach (befragt Ihn) mir zugunsten und zugunsten des Volks und zugunsten ganz Judas aufgrund dieser gefundenen Worte der Urkunde, denn groß ist der hitzige Zorn Jewes, der gegen uns angezündet ist aufgrund dessen, dass unsere Väter nicht hörten auf die Worte dieser Urkunde, zu tun gemäß all dem in Bezug auf uns Aufgeschriebenen.

 

Bei der Renovierung des Tempels fand der Hohepriester Chilkija (Hilkia) die Tora! Darüber freuen auch wir uns noch heute wie einer, der große Beute macht (Ps. 119:162). Der Fund war von größter Bedeutung.

 

Und König Josia reagierte geistlich und sachgerecht. Überwältigt vom Wort Gottes, das lebendig und wirksam und schneidender als jedes zweischneidige Schwert ist und durchdringend bis zur Teilung von Seele und Geist (Heb. 4:12), zerlappte er seine Gewänder und ordnete die Befragung Jewes an. Er hatte erkannt: „Das Gesetz bewirkt Zorn“ (Röm. 4:15), wenn man es nicht beachtet.

 

Josia hatte übrigens bereits im Alter von 17 oder 18 Jahren den Götzendienst in Juda abgeschafft (2. Chron. 34:3 - 8). Während seiner Regierungszeit wirkten die Propheten Jeremia (ab 628 v. Chr.), Habakuk und Zephania (beide um 620 v. Chr.) und gewann Babel an Macht, das dem Reich Aschur (609 v. Chr.) ein Ende machte.

 

Befragung der Prophetin Chulda (Hulda)

 

14 Da gingen Chilkijahu, der Priester, und Achikam und Achbor und Schaphan und Assaja zu Chulda, der Prophetin, der Frau Achalums, des Sohnes Tikwas, des Sohnes Charchas, des Hüters der Gewänder; und sie wohnte in Jerusalem im zweiten Bezirk; und sie redeten zu ihr.

15 Und sie sprach zu ihnen: So spricht Jewe, der Elohim Israels: Sprecht zu dem Mann, der euch zu Mir entsandte:

16 So spricht Jewe: Da! Ich bringe Böses zu diesem Ort hin und über seine Einwohner: all die Worte der Urkunde, die der König Judas gelesen hat.

17 Dafür, dass sie Mich verließen und anderen Elohim räucherten, um Mich zu grämen mit allem Machwerk ihrer Hände, wird Mein hitziger Zorn angezündet werden gegen diesen Ort und wird nicht erlöschen.

18 Aber zu dem König Judas, dem euch entsendenden, Jewe nachzuforschen, zu ihm sprecht ihr so: So spricht Jewe, der Elohim Israels, die Worte betreffend, die du gehört hast:

19 Weil dein Herz weich (Mir nachgiebig) wurde und du dich beugtest aufgrund des Angesichts Jewes, indem du hörtest, was Ich über diesen Ort und über seine Einwohner geredet habe, dass sie zur Verödung und zum Fluch werden, und du dein Gewänder zerlapptest und weintest Mir angesichts, so hörte auch noch Ich, ja Ich – Treuewort Jewes –.

20 Daher, da! Ich bin der, der dich zu deinen Vätern versammelt, und du wirst versammelt werden zu deinen Gräbern im Frieden, und deine Augen werden all das Böse nicht sehen, das Ich über diesen Ort bringe. Und sie berichteten dem König.

 

Die Antwort Jewes durch Chulda unterscheidet klar zwischen Jerusalem und dem König Josia. Dem Demütigen gibt Jewe Gnade (Jak. 4:6).

 

 

Kapitel 23

 

Bundeserneuerung, Tempelreinigung, Abschaffung des Götzendienstes

 

1 Und der König (Josia) entsandte, und sie versammelten zu ihm hin alle Ältesten Judas und Jerusalem.

2 Und der König stieg hinauf zum Haus Jewes und jedermann Judas und alle Einwohner Jerusalems samt ihm und die Priester und die Propheten und all das Volk, von dem Kleinen bis zu dem Großen; und er las vor ihren Ohren alle Worte der Urkunde des Bundes, die im Haus Jewes gefunden worden war.

3 Und der König stand auf dem säulenartigen (Podest) und schnitt den Bund angesichts Jewes, hinter Jewe herzugehen und Seine Gebote zu hüten und Seine Zeugnisse und seine Satzungen mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele, um die Worte dieses Bundes erstehen zu machen (zum Geschehen zu bringen), die auf dieser Urkunde aufgeschrieben sind; und all das Volk nahm Stand in dem (trat ein in den) Bund.

4 Und der König gebot Chilkijahu, dem großen Priester, und den Priestern der sich gegenseitig stets ablösenden Mannschaft und den Hütern der Schwelle, aus dem Tempel Jewes herauszuschaffen all die Geräte, die dem Baal und der Aschera und allem Heer der Himmel gemacht worden waren; und er verbrannte sie außerhalb Jerusalems in den Fluren des Kidron, und einer trug ihren Staub gen Bejt-El.

5 Und er machte aufhören die Götzenpriester, die die Könige Judas eingesetzt hatten, sodass man auf den Kuppen in den Städten Judas und (in den Orten) rings um Jerusalem räucherte, und die, die dem Baal, der Sonne und dem Mond und den Planeten und all dem Heer der Himmel räucherten.

6 Und er ließ die Aschera hinausschaffen aus dem Haus Jewes gen außerhalb von Jerusalem zum Bachtal Kidron hin und verbrannte sie im Bachtal Kidron und zerdünnte sie zu Staub und warf ihren Staub auf das Grab der Söhne des Volks.

7 Und er brach die Häuser der Kultprostituierten ab, die im Haus Jewes waren, wo die Weiber Häuser (Zelthäuser oder hausartig überspannende Baldachine) für die Aschera webten.

8 Und er ließ all die Priester aus den Städten Judas kommen und bemakelte (verunreinigte) die Kuppen, wo die Priester geräuchert hatten, von Geba (im Losteil Benjamin) bis Beer Scheba, und er brach die Kuppen im Bereich der Tore ab, die vor der Öffnung des Tores Jehoschuas, des Fürsten der Stadt, waren, das auf der Linken, so jemand an das Tor der Stadt (kommt).

9 Jedoch (durften) die Kuppenpriester nicht zum Altar Jewes in Jerusalem hinaufsteigen, sondern sie aßen (nur noch) die Ungesäuerten inmitten ihrer Brüder.

10 Und er bemakelte das Tophet (Ort der Opferstätte für Moloch, den Götzen Amons), das in den Schluchten des Sohnes Hinoms war, dass keiner mehr seinen Sohn oder seine Tochter dem Moloch im Feuer (in den Tod) hinübergehen lasse.

11 Und er machte Schluss mit den Rossen, die die Könige Judas der Sonne (zu Ehren) gegeben hatten, dass sie nicht mehr zum Haus Jewes kamen, zum Zimmer Netan-Melechs, des Kämmerers, das bei den Arkaden war; und die Wagen (mit den Symbolen) der Sonne verbrannte er im Feuer.

12 Und die Altäre, die auf dem Dach des Obergemachs des Achas waren, die die Könige Judas gemacht hatten, und die Altäre, die Manasse gemacht hatte in den beiden Höfen des Hauses Jewes, brach der König ab, und einer lief von dort weg und warf ihren Staub in den Bach Kidron.

13 Und die Kuppen, die auf das Angesicht Jerusalems (ausgerichtet waren), zur Rechten (südlich) des Berges der Verderbung (des Ölbergs), die Salomo, der König Israels, der Aschtoret (Göttin der Philister der Fruchtbarkeit und der Liebe) gebaut hatte, der Abscheulichen der Sidonier, und dem Kemoch, dem Abscheulichen Moabs, und dem Milkom, dem Gräuel der Söhne Amons, diese verunreinigte der König.

14 Und er zerbrach die Standbilder und schnitt die Ascherim ab und füllte ihren Ort mit Menschengebeinen.

15 Und auch noch den Altar, der in Bejt-El war, die Kuppe, die Jerobeam, der Sohn Nebats, gemacht hatte, der Israel zur Verfehlung verführt hatte, auch noch jenen Altar und die Kuppe brach er ab; und er verbrannte die Kuppe, zerdünnte sie zu Staub und verbrannte die Aschera.

16 Und Josia wandte sich um und sah die Gräber, die dort auf dem Berg waren, und er entsandte, und einer nahm die Gebeine aus den Gräbern und verbrannte sie auf dem Altar und bemakelte (verunreinigte) ihn (dadurch) gemäß dem Wort Jewes, das der Mann des Elohim ausgerufen hatte, der diese Worte (damals) ausrief.

17 Und er sprach: Was ist das für ein Merkzeichen, dieses da, das ich sehe? Und die Mannen der Stadt sprachen zu ihm: Das Grab des Mannes des Elohim ist’s, der von Juda gekommen war und diese Worte, die du getan (vollzogen) hast, wider den Altar Bejt-Els ausgerufen hat.

18 Da sprach er: Belasset’s ihm; niemand bewege seine Gebeine. Und so ließen sie seine Gebeine (der Verbrennung) entkommen samt den Gebeinen des Propheten, der von Samaria gekommen war.

19 Und auch noch all die Kuppenhäuser, die in den Städten Samarias waren, die die Könige Israels gemacht hatten, (um Jewe) zu grämen, nahm Josia weg und tat ihnen gemäß all den Taten die er in Bejt-El getan hatte.

20 Und er opferte (schlachtete) all die Kuppenpriester, die dort waren, auf den Altären und verbrannte Menschengebeine auf ihnen, und dann kehrte er nach Jerusalem zurück.

 

Der gottesfürchtige König Josia ging energisch vor und griff entschieden durch.

 

Menschengebeine wie auch Staub von Verbrennungen auf einem Altar oder einer Götzendienststätte verunreinigten diese und machten sie unbrauchbar. Soweit man den Staub der verbrannten Figuren und Geräte nach Bejt-El schaffte, geschah dies, weil diese Stadt das Zentrum des Götzendienstes war.

 

In Bejt-El hatte König Jerobeam I. von Israel (945 - 925/24 v. Chr.) eines der beiden goldenen Kälber aufgestellt und auf diese Weise Israel zur Verfehlung verführt (1. Kön. 12:26 - 33).

 

Die in Vers 9 erwähnten Kuppenpriester dürften levitische gewesen sein, die Jewe anbeteten. Die Priester in Samaria aber, die den Götzen gedient hatten, ließ Josia aus den Gräbern holen ließ (Vers 16), stammten von den Götzenpriestern, die Jerobeam eingesetzt hatte (1. Kön. 12:31; 13:2). Aber das Grab des Mannes des Elohim aus Juda (Verse 17 + 18), der dem Jerobeam bei der Aufstellung des Kalbes und des Altars in Bejt-El angekündigt hatte, dass König Josia von Juda Menschengebeine auf dem Altar verbrennen werde (1. Kön. 13:2), ließ Josia unberührt, ebenso das danebenliegende Grab des Propheten aus Samaria (1. Kön. 13:30, 31).

 

Die Passah-Feier

 

21 Und der König gebot (622 v. Chr.) all dem Volk, sprechend: Macht ein Passah dem Jewe, eurem Elohim, gemäß dem auf der Urkunde dieses Bundes Aufgeschriebenen.

22 Denn nicht war gemäß diesem Passah eines gemacht worden von den Tagen der Richter an, die Israel gerichtet hatten, und alle Tage der Könige Israels und der Könige Judas,

23 sondern erst im achtzehnten Jahr des Königs Josia (622 v. Chr.) wurde dieses Passah dem Jewe in Jerusalem gemacht.

 

Vergleiche 2. Chronik 35:1 - 19.

 

Es nimmt uns sehr Wunder, dass das Passah über eine so lange Zeit nicht gefeiert worden war. Umso bedeutender war diese Anordnung Josias, der gemäß 5. Mose 16:1 - 8 (s. a. 2. Mose 12) handelte.

 

Das an den Auszug aus Ägypten, an jene gewaltige Rettung, erinnernde Fest war im ersten Monat eines jeden Jahres, und zwar am 14. Nisan (März / April), zu begehen (3. Mose 23:5; 4. Mose 28:16).

 

Zwar fand unter König Hiskia im Jahr 726 v. Chr. ein Passahfest im zweiten Monat statt (2. Chron. 30:1, 13, 15), doch so wie das des Josia war keines gemacht worden, an welchem übrigens auch Israeliten aus dem ehemaligen Nordreich teilnahmen (2. Chron. 35:18).

 

Jewes Zorn trotz der Reformen

 

24 Und auch noch die Medien und die Handlinienleser und die Heilgötzen und die Götzen und all die Abscheulichen, die im Land Juda und in Jerusalem zu sehen waren, beseitigte Josia, um die Worte der Zielanweisung (Tora) erstehen zu lassen, die auf der Urkunde aufgeschriebenen, die Chilkijahu, der Priester, im Haus Jewes gefunden hatte.

25 Und wie er war nicht ein König vor ihm, der so zu Jewe umkehrte mit all seinem Herzen und mit all seiner Seele und mit all seinem Übermaß (Vermögen) gemäß all der Zielanweisung Moses, und auch nach ihm erstand nicht einer wie er.

26 Jedoch kehrte Jewe nicht um vom Entbrennen seines großen Zorns, mit dem Sein Zorn gegen Juda entbrannt war aufgrund all der Grämungen, mit denen ihn Manasse gegrämt hatte.

27 Und Jewe hatte gesprochen: Auch noch Juda werde Ich von Meinem Angesicht wegnehmen, so wie Ich Israel weggenommen habe, und Ich verwerfe diese Stadt, die Ich erwählte, Jerusalem, und das Haus, über das Ich gesprochen habe: Mein Name wird dort (befunden).

 

Das Gericht auch über Juda war unausweichlich, denn Juda hatte schlimmer gesündigt als Israel (Jer. 3:11; Hes. 16:51; 23:11). „Von Meinem Angesicht wegnehmen“ (Vers 27) darf als „aus dem Land entfernt werden“ verstanden werden.

 

Josias Tod

 

28 Und das Übrige der Sachgeschehen Josias und alles, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

29 In seinen Tagen stieg der Pharao Necho (II., 610 - 595 v. Chr.; Regent der XXVI. Dynastie), der König Ägyptens, hinauf wider den König Aschurs auf den Strom Euphrat zu; und der König Josia ging, ihm zu begegnen, aber jener tötete ihn bei Megido, als er ihn sah.

30 Und seine Diener fuhren ihn als Toten von Megido weg und brachten ihn nach Jerusalem und begruben ihn (609 v. Chr.) in seiner Grabstätte. Und das Volk des Landes nahm Jehoachas (Joachas, Joahas), den Sohn Josias, und sie salbten ihn und machten ihn zum König an seines Vaters statt.

 

Babel war inzwischen die mächtigste Nation und Aschur im Niedergang begriffen. Im Jahr 609 v. Chr. stellte sich Josia dem gegen Aschur ziehenden Pharao Necho in den Weg, der ihm gesagt hatte, dass er gemäß einem Wort Elohims nur gegen Aschur kämpfen wolle und Juda somit stillhalten solle (2. Chron. 35:20 - 24). Josia aber hörte nicht und fiel in der Schlacht bei Megido.

 

Jehoachas (Joachas) und Jehojakim (Jojakim) von Juda

 

31 Ein Sohn von dreiundzwanzig Jahren war Joachas (auch Schalim genannt), als er König wurde, und drei Monate regierte er (im Jahr 609 v. Chr.) in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Chamuthal, Tochter Jirmejehus, aus Libna.

32 Und er tat das in den Augen Jewes Böse gemäß allem, was seine Väter getan hatten.

33 Und der Pharao Necho band ihn in Ribla im Land Chamat, als jener noch in Jerusalem regierte, und gab eine Strafe auf das Land: 100 Barren (1 Barren = vmtl. 36 kg) Silber und einen Barren Gold.

34 Und der Pharao Necho machte (609 v. Chr.) Eljakim zum König, den Sohn Josias, an seines Vaters Josia statt und verdrehte seinen Namen zu Jehojakim (Jojakim); aber den Joachas nahm er mit, und er kam nach Ägypten und starb dort.

35 Und das Silber und das Gold gab Jojakim dem Pharao; jedoch musste er dem Land eine Abgabe zuordnen (auferlegen), um das Silber auf (Befehl des) Mundes des Pharao geben (zu können): Von jedermann, gemäß seiner Zuordnung (seinem Steuersatz), trieb er das Silber und das Gold von dem Volk des Landes ein, es dem Pharao Necho zu geben.

36 Ein Sohn von fünfundzwanzig Jahren war Jojakim, als er König wurde, und elf Jahre (609 - 598 v. Chr.) regierte er in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Sebida, Tochter Pedajas, aus Ruma.

37 Und er tat das in den Augen Jewes Böse gemäß allem, was seine Väter getan hatten.

 

Wider Joachas, der auch Schalum genannt wurde, hatte Jeremia prophezeit, dass er nicht nach Juda zurückkehren, sondern in Ägypten sterben werde. (Jer. 22:10 - 12).

 

In den schmählichen letzten Jahren des Reiches Juda regierte Jojakim von 609 - 598 v. Chr., dem Jeremia ein schändliches Ende prophezeit hatte (Jer. 22:13 - 19). Juda stand zunächst unter ägyptischer und dann unter babylonischer Herrschaft. Von 607 - 604 v. Chr. diente Jojakim Nebukadnezar, dem König von Babel, bis er sich gegen ihn empörte - mit üblen Folgen (24:1, 2). Im Jahr 607 v. Chr. hatte Nebukadnezar die Edlen nach Babel weggeführt, im Jahr 606 v. Chr. erfolgte die erste Wegführung des Volkes Juda nach Babel, im Jahr 598 v. Chr. die Zweite.

 

Nachdem Nebukadnezar den Pharao Necho 605 v. Chr. in der Schlacht bei Karkemisch am Euphrat geschlagen hatte, stand all das Land vom Euphrat bis zum Bach Ägyptens unter der Herrschaft Babels (2. Kön. 24:7).

 

 

Das Ende des Reiches Juda

(2. Könige 24 +25)

 

Kapitel 24

 

Die Empörung Jojakims gegen Nebukadnezar

 

1 In seinen Tagen stieg Nebukadnezar, der König Babels, herauf, und Jojakim wurde ihm drei Jahre (607 - 604 v. Chr.) zum Diener, aber dann wandte er sich ab und empörte sich gegen ihn.

2 Und Jewe entsandte gegen ihn Stoßtrupps der Chaldäer und Stoßtrupps Arams und Stoßtrupps Moabs und Stoßtrupps der Söhne Amons; und Er entsandte sie gegen Juda, um es verloren gehen zu lassen gemäß dem Wort Jewes, das Er durch die Hand Seiner Diener, der Propheten, geredet hatte.

3 Jedoch auf (Befehl des) Mundes Jewes wurde es (so) in Juda, um es wegzunehmen, von Seinem Angesicht weg, infolge der Verfehlungen Manasses, gemäß allem, was er getan hatte.

4 und auch noch wegen des schuldlosen Blutes, das er ausgeschüttet hatte und (so) Jerusalem mit schuldlosem Blut erfüllt; und nicht willigte Jewe ein zu verzeihen.

5 Und das Übrige der Sachgeschehen Jojakims und alles, was er getan hat, sind sie nicht aufgeschrieben auf der Urkunde der Worte der Tage, die Könige Judas betreffend?

6 Und Jojakim legte sich zu seinen Vätern; und sein Sohn Jehojachin (Jojachin) regierte an seiner statt.

7 Und nicht fuhr der König Ägyptens fort aus seinem Land herauszugehen (auszurücken), denn der König Babels hatte vom Bach Ägyptens (Wadi el-Arisch) bis zum Strom Euphrat alles genommen, was zuvor dem König Ägyptens (zuteil) geworden war.

 

Der Aufstieg Babels war nicht aufzuhalten. Auf Ägypten zu hoffen, war verfehlt. Aschur war 609 v. Chr. von Babel besiegt worden. Im Jahr 607 v. Chr. eroberte Nebukadnezar (II., 606 - 562 v. Chr.) Jerusalem und führte die Edlen nach Babel weg (Dan. 1:1 -3). Im Jahr 604 fiel Jojakim von Babel ab (Vers 1); er hatte das prophetische Wort Jeremias, sich Babel unterzuordnen, missachtet (Jer. 27:6 - 11). Der Pharao besiegte Nebukadnezar im Jahr 605 v. Chr. in der Schlacht bei Karkemisch am Euphrat (Vers 7; Jer. 46:2).

 

Alle Macht lag nun in den Händen Nebukadnezars.

 

Jeremia hatte prophezeit, dass Juda insbesondere aufgrund der Verfehlungen des Königs Manasse (2. Kön. 21:2 - 16; 2. Chron. 33:2 -10) verloren gehen und dem König von Babel siebzig Jahre (606 - 536 v. Chr.) dienen werde (Jer. 25:8 - 11). Schon Mose hatte die Verschleppung für den Fall des Ungehorsams angekündigt (5. Mose 28:15, 63).

 

Jojachin von Juda

 

8 Ein Sohn von achtzehn Jahren war Jehojachin (Jojachin), als er König wurde, und drei Monate (im Jahr 598 v. Chr.) regierte er in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Nechuschta, Tochter Elnatans, aus Jerusalem.

9 Und er tat das in den Augen Jewes Böse gemäß allem, was sein Vater getan hatte.

 

Jojachin eurde auch Jechonja und abgekürzt Konjahu (Konja) genannt (1. Chron. 3:16). Jeremia sprach das Gericht Jewes über ihn aus: er werde als Verachteten in Babel sterben (Jer. 22:24 - 30; Hes. 17:12).

 

Eroberung Jerusalems

 

10 In jener Zeit (598 v. Chr.) stiegen die Diener Nebukadnezars, des Königs von Babel, hinauf gen Jerusalem, und die Stadt kam in Umdrängung (wurde belagert).

11 Und Nebukadnezar, der König Babels, kam (selber) wider die Stadt, und seine Diener umdrängten sie.

12 Und Jojachin, der König Judas, ging hinaus zu dem König Babels, er und seine Mutter und seine Diener und seine Fürsten und seine Kämmerer, und der König Babels nahm ihn mit im achten Jahr seines Regierens (als Mitregent).

13 Und er ließ von dort herausgehen alle Schätze des Hauses Jewes und die Schätze des Hauses des Königs, und er endete im Tempel Jewes von all den goldenen Geräten ab (entfernte die äußeren Goldteile), die Salomo, der König Israels, gemacht hatte, so wie Jewe geredet hatte.

 

Der Prophet Jesaja hatte dem König Hiskia um 711 v. Chr. vorausgesagt, dass all diese Schätze, die er den Gesandten aus Babel gezeigt hatte, nach Babel weggetragen werden würden (2. Kön. 20:17). Jetzt war dieses Wort erfüllt worden.

 

Die zweite Wegführung nach Babel

 

14 Und er verschleppte (598 v. Chr.) all Jerusalem und all die Fürsten und alle Mächtigen des Heeres: 10.000 Verschleppte, und all die Schmiede und Töpfergilde und die Schlossergilde; nichts verblieb außer den Ärmlichen des Volks des Landes.

15 Und er verschleppte Jojachin nach Babel und die Mutter des Königs und die Frauen des Königs und seine Kämmerer und die Leitenden des Landes ließ er als Verschlepptenschaft aus Jerusalem nach Babel gehen,

16 und alle Mannen des Heeres: 7.000, und die Schmiede- und Töpfergilde und die Schlossergilde: 1.000; diese alle, Mächtige, Täter des Streits. Und der König Babels brachte sie als Verschlepptenschaft nach Babel.

 

Nach der Mitnahme der Edlen im Jahr 607 v. Chr. (Dan. 1:1 - 3) und der ersten Wegführung von Teilen des Volks im Jahr 606 v. Chr. (Jer. 25:1, 9 -11) erfolgte nun im Jahr 598 v. Chr. die Verschleppung der staatstragenden Teile des Volks, wie in den Versen 14 bis 16 angegeben.

 

Übrigens wurde der Prophet Hesekiel im Jahr 593 v. Chr. zu den zuerst Verschleppten hin entrückt (Hes. 1:1 - 3; 3:15).

 

Zidkijahu (Zedekia) von Juda

 

17 Und der König Babels machte Matanja, dessen (Jojachins) Onkel, zum König an seiner statt, und er verdrehte seinen Namen zu Zidkijahu.

18 Ein Sohn von einundzwanzig Jahren war Zidkijahu, als er König wurde, und elf Jahre (598 - 587 v. Chr.) regierte er in Jerusalem. Und der Name seiner Mutter war Chamuthal, Tochter Jirmejahus, aus Libna.

19 Und er tat das in den Augen Jewes Böse gemäß allem, was Jojakim getan hatte.

20 Denn aufgrund des Zornes Jewes geschah dies in Jerusalem und in Juda, bis Er sie von Seinem Angesicht hinwegwarf. Und Zidkijahu empörte sich. (um 590 v. Chr.) gegen den König Babels.

 

Mit der Bosheit Judas hörte es nicht auf. Der Untergang nun auch des Südreichs war besiegelt. „Denn Jewe, dein Elohim, Er ist ein fressendes Feuer, ein eifernder El“ (5. Mose 4:24).

 

Zedekia hatte nicht auf Jeremia gehört, sich Babel zu beugen (Jer. 27:12; 37:2), sondern hoffte auf Ägypten, das ein Heer auszusenden im Begriff war (Jer. 37:5 -8)

 

Kapitel 25

 

Belagerung und Eroberung Jerusalems

 

1 Und es geschah im neunten Jahr seines Regierens (589 v. Chr.), im zehnten Monat (Thebhet; Dezember / Januar), am zehnten Tag des Monats, da kam Nebukadnezar, der König Babels, er und all sein Heer, wider Jerusalem; und er lagerte wider sie, und sie bauten eine Verschanzung wider sie ringsum.

2 Und so kam die Stadt in Umdrängung (bedrängende Belagerung) bis zum elften Jahr des Königs Zidkijahu (587 v. Chr.).

3 Am neunten Tag des (vierten) (5. Jer. 52:6) Monats (Tamus; Juni / Juli) und der Hunger herrschte in der Stadt, und das Volk des Landes hatte kein Brot mehr –,

4 da wurde die Stadt erspalten (aufgebrochen). Und alle Mannen des Streits (gingen) die Nacht den Weg durch das Tor zwischen der Doppelmauer, das auf den Garten des Königs zu (gelegen) war – die Chaldäer aber (lagerten) wider die Stadt ringsum –, und der König ging den Weg der Steppe.

 

Nach anderthalbjähriger Belagerung konnten die Chaldäer eine Bresche in die Mauer schlagen und Jerusalem erobern (Jer. 39:1, 2; 52:4 -7). Zidkijahu und seine Krieger flohen in jener Nacht (Jer. 39:4).

 

Die Umdrängung der Stadt war durch einen Aufzug der Chaldäer unterbrochen worden, als sie hörten, dass das Heer des Pharaos anrückte. Die Ägypter aber kehrten wieder um, und Babel nahm die Bestürzung der Stadt wieder auf.

 

Die Gefangennahme Zidkijahus

 

5 Und das Heer der Chaldäer, sie verfolgten den König, hinter ihm her, und holten ihn ein in den Steppen Jerichos. Und all sein Heer hatte sich zerstreut, von ihm weg.

6 Und sie ergriffen den König und brachten ihn hinauf zum König Babels nach Ribla (im Land Chamat im Norden Kanaans), und sie redeten zum Gericht gegen ihn.

7 Und sie schächteten die Söhne Zidkijahus ihm (dem Zidkijahu) zu Augen. Und die Augen Zidkijahus blendete er und band ihn mit einem kupfernen Fesselpaar und brachte ihn nach Babel.

 

Der Widerstand gegen Babel hatte schreckliche Folgen für den König und das gesamte Volk. Hätten sie doch auf Jeremia gehört (24:19; Jer. 27:12; 37:2; 2. Chron. 36:12 - 16).

 

Die Zerstörung des Tempels und Jerusalems

 

8 Und im fünften Monat (Abh; Juli / August) (587 v. Chr.), im siebenten Tag des Monats – es war das neunzehnte Jahr (als Mitregent) der Jahre des Königs Nebukadnezar, des Königs Babels –, da kam Nebusaradan, der Meister der Scharfrichter (Leibwache), der Diener des Königs, nach Jerusalem.

9 Und er verbrannte das Haus Jewes und das Haus des Königs, und alle Häuser Jerusalems und jedes große Haus verbrannte er im Feuer.

10 Und die Mauern Jerusalems ringsum brach das Heer der Chaldäer ab, das mit dem Meister der Scharfrichter war.

 

Die Zerstörung war vollkommen. Nebukadnezar wollte die Stadt noch nicht einmal als Provinzhauptstadt erhalten. Außerdem richteten die Chaldäer ein großes Blutbad an (2. Chron. 36:17).

 

Die dritte Wegführung Judas nach Babel (587 v. Chr.)

 

11 Und das Übrige des Volks, die Verbliebenen in der Stadt, und die Abgefallenen, die zum König Babels abgefallen waren, und das Übrige des Getümmels verschleppte Nebukadnezar, der Meister der Scharfrichter.

12 Aber von dem Ärmlichen des Landes ließ der Meister der Scharfrichter einige als Winzer und als Ackerer verbleiben.

13 Und die kupfernen Säulen, die am Haus Jewes waren, und die Sockel (Gestelle) und das kupferne Meerbecken, die im Haus Jewes waren, zerbrachen die Chaldäer, und sie trugen ihr Kupfer gen Babel.

14 Und die Töpfe und die Schaufeln und die Stutzen (Dochtscheren) und die Schalen und all die kupfernen Geräte, mit denen man amtierte, nahmen sie mit.

15 Und die Scharrpfännchen und die Besprenggefäße, die aus Gold, ja Gold, und die aus Silber, ja Silber, waren, nahm der Meister der Scharfrichter mit,

16 auch die zwei Säulen, das eine Meerbecken und die Gestelle, die Salomo für das Haus Jewes gemacht hatte. Das Gewicht des Kupfers all dieser Geräte wurde nicht bestimmt.

17 Achtzehn Ellen die Höhe der einzelnen Säule, und ein Kapitell aus Kupfer war auf ihr, und die Höhe des Kapitells war drei Ellen. Und Maschenwerk und Granatfrüchte waren ringsum an dem Kapitell; das alles war aus Kupfer. Und wie dieses, war auch das Maschenwerk über der zweiten Säule.

18 Und der Meister der Scharfrichter nahm Seraja, den Hauptpriester, und Zephanjahu, den Zweitpriester, und die drei Hüter der Schwelle.

19 Und aus der Stadt nahm er einen Kämmerer, der der Vorgesetzte über die Mannen des Streits war, und fünf Mannen aus denen, die das Angesicht des Königs sahen, die in der Stadt gefunden wurden, und den Schreiber des Fürsten des Heeres, der das Volk des Landes zum Heer aushob, und sechzig Mann aus dem Volk des Landes, die in der Stadt gefunden wurden.

20 Und Nebusaradan, der Meister der Scharfrichter, nahm sie und führte sie zum König Babels nach Ribla.

21 Und der König Babels erschlug sie und tötete sie in Ribla im Land Chamat. So wurde Juda verschleppt, weg von seinem Erdboden.

 

Das Ende Judas in einer fürchterlichen Tragödie steht auch in Jeremia 52: 12 - 27 geschrieben.

 

Wie verhält es sich? „Geschieht Böses in der Stadt, und Jewe machte es nicht? Denn nicht tut Jewe, mein Herr, eine Sache, es sei denn, dass Er Sein Geheimnis Seinen Dienern, den Propheten, enthüllte“ (Amos 3:6, 7). Er hatte es längst und wiederholt, zum Beispiel in 5. Mose 28:36, 37 und 2. Könige 23:27, enthüllt, wie Er denn auch in 3. Mose 26:33 sagte: „Und Ich durchworfle euch in den Nationen, und Ich zücke das Schwert hinter euch her, und euer Land wird eine Öde, und eure Städte werden zu Verwüstetem.“

 

Der Stadthalter Gedalja

 

22 Das Volk aber, das im Land Juda Verbliebene, das Nebukadnezar, der König Babels, hatte verbleiben lassen, über sie bestimmte er Gedaljahu, den Sohn Achikams, des Sohnes Schaphans.

23 Und als alle Fürsten des Heeres, sie und die Mannen, hörten, dass der König Babels Gedaljahu (über sie) bestimmt hatte, da kamen sie zu Gedaljahu zur Stadt Mizpa, und zwar Jischmael, der Sohn Netanjahus, und Joachnan, der Sohn Kareachs, und Seraja, der Sohn Tanchumets, der Nethophatiter (aus der Stadt Nethopha in Juda), und Jaasanjahu, der Sohn des Maachiti, sie und ihre Mannen.

24 Und Gedaljahu schwor ihnen und ihren Mannen und sprach zu ihnen: Fürchtet (euch) nicht aufgrund der Diener der Chaldäer! Wohnt im Lande und dient dem König Babels, und es wird euch wohl werden.

25 Es geschah aber im siebenten Monat (Etanim, auch Tischri genannt, September / Oktober) (des Jahres 587 v. Chr.), da kam Jischmael, der Sohn Netanjahus, des Sohnes Elischamas, einer vom Samen der Regierung, und zehn Mannen samt ihm, und sie erschlugen Gedaljahu, sodass er starb, und auch die Juden und die Chaldäer (erschlugen sie), die samt ihm in Mizpa (befunden) wurden.

26 Da stand all das Volk auf, vom Kleinen bis zum Großen, und die Fürsten der Heeresabteilungen, und sie zogen nach Ägypten, denn sie fürchteten (sich) aufgrund des Angesichts der Chaldäer.

 

Gedalja dürfte ein angesehener Mann gewesen sein; auf jeden Fall war er Babel freundlich gesonnen, sodass er zum Statthalter eingesetzt wurde, der etwas Ordnung in die bedrückenden Verhältnisse im Land bringen sollte. Er sammelte die versprengten Juden in Mizpa (im Losteil Benjamins). Der von Nebusaradan freigelassene Prophet Jeremia schloss sich ihm ebenfalls an (Jer. 40:1, 12).

 

Doch es gab auch Feinde. Jischmael ermordete ihn (Vers 25; Jer. 41:1 - 3). Hinter diesem Verbrechen steckte Baalis, der König Amons (Jer. 40:14).

 

Da die Ermordung Gedaljas und der mit ihm zusammenarbeitenden Chaldäer eine Strafaktion zur Folge haben musste, meinte man, nach Ägypten fliehen zu müssen. Jeremia warnte zwar davor (Jer. 42:19), man zog aber trotzdem nach Ägypten und nahm sogar Jeremia mit (Jer. 43:6, 7).

 

Jojachins Begnadigung

 

27 Und es geschah im siebenunddreißigsten Jahr (561 v. Chr.) der Verschleppung des Jehojachin, des Königs Judas (im Jahr 598 v. Chr. für drei Monate), im zwölften Monat (Adar, Februar / März), am siebenundzwanzigsten Tag des Monats, da erhob Ewil Merodach (geschichtlich: Awil-Marduk, 562 - 560 v. Chr.), der König Babels, im Jahr seines Königwerdens das Haupt Jehojachins, des Königs Judas, (und entließ ihn) aus dem Gefängnisgebäude.

28 Und er redete Gutes ,it ihm und gab seinen Thron über den Thron der Könige, die samt ihm in Babel waren.

29 Und er gab ihm anstatt der Gewänder des Gefängnisses (andere Gewänder). Und er aß das Brot stets ihm angesichts alle Tage seines Lebens.

30 Und seine Zehrung, eine stetige Zehrung, wurde ihm vom König gegeben, der Bedarf des Tages am jeweiligen Tag, alle Tage seines Lebens.

 

Nebukadnezar war im Jahr 562 v. Chr. gestorben. Sein Sohn und Thronfolger Ewil Merodach änderte die Politik gegenüber den Juden und begnadigte den König Jojachin von Juda (Jer. 52:31 - 34), der inzwischen 55 Jahre alt geworden war (2. Kön. 24:8).

 

König Salomos Gebet, dass die Verschleppten Erbarmen vonseiten ihrer fremden Zwingherren erfahren mögen (1. Kön. 8:46 - 53), wurde hier und gewiss auch in anderen Fällen erhört. Dieses Geschehen durfte allen Juden mit Zuversicht in die Zukunft blicken lassen.

 

 

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