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Der alles bewirkende Gott

 

Gott bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens; das wissen wir aus Epheser 1:11. Alles ohne Einschränkung bewirkt Er. Das heißt nicht, dass Er alles unmittelbar Selbst tut, sondern Er wirkt auch durch andere, vornehmlich durch Seinen Sohn Jesus Christus, aber auch durch uns Menschen und nicht zuletzt den Widerwirker - wie Ihm auch alle Dinge und sämtliche Umstände zu Gebote stehen. Seine Geschöpfe wirken, aber Er bewirkt es letztlich. Ja, es ist sogar so, dass Seine Geschöpfe gegen Ihn wirken; auch das schließt jedoch Sein weiser Ratschluss ein.

Gott ist Gott! El (hebr.), theos (griech.) - beides heißt Alles-Verfügender, Platzierer, Unterordner. Er ist der Eine, der Einzige, der alles verfügt, alles an seinen Platz setzt und Sich alles unterordnet durch Jesus Christus, unseren Herrn (Eph.1:22).

Gott bewirkt alles in der Schöpfung und der Natur

»In Ihm [Christus] ist das All erschaffen: das in den Himmeln und das auf der Erde, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften, Fürstlichkeiten oder Obrigkeiten. Das All ist durch Ihn und zu Ihm hin erschaffen, und Er ist vor allem, und das All besteht zusammen in Ihm« (Kol.1:16,17). Alle Geschöpfe sind mithin in Christus erschaffen, die Ihm entgegenwirkenden Mächte nicht ausgenommen.

Auch die Äonen, die großen heilsgeschichtlichen Zeiträume, hat Gott durch Seinen Sohn gemacht (Heb.1:2), der das All durch Sein machtvolles Wort trägt (Heb.1:3).

Jewe fragte Hiob: »Hast du einmal in deinem Leben dem Morgen geboten? Hast du die Morgenröte ihre Stätte wissen lassen? Knüpfst du die Bänder des Siebengestirns, oder löst du die Fesseln des Orion? - Erjagst du für die Löwin die Beute, und stillst du die Gier des jungen Löwen? - Schwingt sich kraft deiner Einsicht der Habicht empor? Oder erhebt sich auf deinen Befehl der Geier so hoch?« (Hiob 38:12,31,39; 39:26,27).

Unser Herr sagte: »Verkauft man nicht zwei Spätzlein für einen Groschen? Doch nicht eines von ihnen wird auf die Erde fallen, ohne dass euer Vater es will. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Haupt alle gezählt! Daher fürchtet euch nicht! Ihr überragt die vielen Spätzlein« (Mat.10:29-31). Wir wissen nicht, wie viele Haare wir haben. Wir wissen aber, mit wem wir es zu tun haben: mit Gott, der alles weiß und bewirkt und Liebe ist! Wie sollten wir uns da fürchten? Er ist durch Christus Jesus unser treuer Gott und Vater, aus dessen segnenden Händen alles kommt.

Gott bewirkt alles in der Geschichte

Jewe sprach zu Mose: »Sieh auf all die Wunder, die Ich in deine Hand gegeben habe, damit du sie vor dem Pharao vollbringst. Ich aber werde sein Herz verstocken, und er wird das Volk nicht entlassen« (2.Mose 4:21). Gott ist stets der Handelnde. Durch die Gewalt Seiner Hand hat Jewe Israel sodann aus dem Land der Knechtschaft herausgebracht (2.Mose 13:3).

Er gab ihnen das Land, wie Er es Abraham verheißen hatte (1.Mose 12:7). Jewe, ihr Elohim, trug Israel stets mit großer Geduld. Er war es, der es züchtigte, aber immer einen Überrest übrig ließ (Jes.1:9).

In 1.Chronika 21:2 und 2.Samuel 24:2 lesen wir, dass David eine Volkszählung befahl. Satan verführte ihn dazu nach 1.Chronika 21:1. Über allem aber stand Gott; denn aus 2.Samuel 24:1 erfahren wir, dass Jewe David gegen das Volk zu dieser Zählung reizte.

Der Prophet Daniel bezeugte, dass Gott der Herr der Geschichte ist: »Weisheit und Allmacht, sie sind Sein. Er ändert Zeiten und Fristen, lässt Könige vergehen und Könige aufstehen, gewährt den Weisen Weisheit und Erkenntnis den im Verständnis Erfahrenen« (Dan.2:20,21).

König Nebukadnezar bekannte nach seiner Genesung: »Da segnete ich den Höchsten; den Lebendigen für den Äon pries und ehrte ich, da Seine Gewalt eine äonische Gewalt ist und Sein Königreich von Generation zu Generation währt. Alle, die auf Erden weilen, sind wie nichts zu rechnen. Seinem Willen gemäß verfährt Er mit der Heerschar der Himmel und mit denen, die auf Erden weilen. Tatsächlich kann niemand Seiner Hand wehren und zu Ihm sagen: Was tust Du?« (Dan.4:31,32).

Jewe Elohim erweckte Sich Kores, den persischen König, der Israel etwa 536 v.Chr. aus der babylonischen Gefangenschaft heimkehren ließ; Er nennt ihn sogar Seinen Gesalbten (Jes. 45:1,13).

Der Apostel Paulus sagte den Athenern auf dem Areopag über Gott: »Gibt Er doch Selbst allen Leben und Odem und alles übrige. Er hat auch bewirkt, dass jede Nation der Menschen von einem Einzigen her auf dem gesamten Angesicht der Erde wohnt. Er hat für sie zugeordnete Fristen und Wohngrenzen festgesetzt, damit sie Gott suchen sollten« (Ap.17:25-27).

Werfen wir einen kurzen Blick auf die zukünftige Geschichte: Zu Johannes auf Patmos sagte der Bote Gottes: »Gott hat es in die Herzen der zehn Könige gegeben, Seine Meinung zu vertreten und mit einer Meinung zu handeln und ihr Königreich dem wilden Tier zu geben« (Off.17:17). Denn »wie Wasserbäche«, sagte schon König Salomo, »ist das Herz eines Königs in der Hand Jewes; wohin immer Er will, neigt Er es« (Spr.21:1). »Er spricht, und es geschieht; Er gebietet, und es steht da«, huldigte David Ihm in Psalm 33:9. Wahrhaftig: Gott spricht, und es wird Geschichte!

Gott bewirkt alles im Leben des Menschen

Welch einen tiefen Einblick in unser Leben gewährt uns Gott durch Psalm 139:1-17:

»Jewe, Du hast mich erforscht und erkannt ... für all meine Wege trägst Du Fürsorge ... Von hinten und von vorn hast Du mich umschlossen ... Du erwarbst meine Nieren, Du sorgtest für mich im Leib meiner Mutter ... Mein Gebein war nicht verhohlen vor Dir, als ich gemacht wurde im Verborgenen ... Deine Augen sahen meinen Embryo, und meine Tage, sie alle waren auf Deine Rolle geschrieben; die Tage waren gebildet, als noch nicht einer von ihnen war. Wie kostbar sind Deine Gedanken für mich, El, wie mächtig ihre Summe!« - Wer kann das fassen: Unsere Tage sind seit jeher in Gottes Buch eingeschrieben!

Alles in unserem Leben hat eine bestimmte Zeit, sagte Salomo (Pred.3): Geborenwerden und Sterben, Pflanzen und Ausreißen, Abbrechen und Bauen, Weinen und Lachen, Klagen und Tanzen, Aufbewahren und Wegwerfen, Lieben und Hassen, Krieg und Frieden. Alles hat eine von Gott bestimmte Zeit. So ist die Frage des Propheten Amos durchaus rhetorisch zu verstehen: »Geschieht etwa ein Unglück in der Stadt, und Jewe hat es nicht bewirkt?« (Amos 3:6). Er ist der Allesbewirkende!

Die Tage des Menschen sind genau festgesetzt; das geht aus Hiob 14:5 hervor. Genau festgesetzt - sollte Gott etwa nicht auf das Sorgfältigste an uns handeln?

In Sprüche 16:1 ist zu lesen: »Beim Menschen sind die Überlegungen des Herzens, aber von Jewe kommt die Antwort der Zunge.« In Psalm 33:15 stehen die noch tiefer gehenden Worte: »Er bildet ihnen allesamt das Herz.« - Bildete Gott auch das Herz des Spötters, das des Ängstlichen, das des Gewalttätigen, das des Bedrückten? Ja, aller, die uns begegnen, teils uns zur Last, auch zur Furcht, oder zur Freude, stets aber zu unserer Bewährung und Förderung. Wir dürfen wissen, dass alle Erlebnisse und Erfahrungen, die in unser Leben kommen, von Gott wohl bedacht sind, um Reaktionen Seiner Verherrlichung in uns zu wecken, Reaktionen des Fragens, des Erduldens, des Vertrauens, des Erwartens, der Liebe, des Dankes. In jeder Situation mögen wir uns bewähren, indem wir der Gesinnung Christi gemäß reagieren, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters. Darum geht es nämlich in unserem Wandel. Jeder, der an uns sündigt, gibt uns Gelegenheit, uns zu bewähren und wird durch den einen Rechtsspruch über Jesus Christus gerechtfertigt (Röm.5:18), gewissermaßen auch dafür, dass Gott durch dessen Taten an uns erziehend wirken konnte.

Gott bewirkt alles in der Heilsgeschichte

Der Apostel Petrus spricht von Christus als dem makellosen und fleckenlosen Lamm, welches vor dem Niederwurf der Welt vorhererkannt wurde (1.Pet.1:19,20). Der Apostel Johannes berichtet von dem Lämmlein, das vom Niederwurf der Welt an geschlachtet ist (Off.13:8). Bevor also der Niederwurf am Ende des ersten Äons erfolgte (1.Mose 1:2) und Adam erschaffen wurde, war das Opfer zur Sühne für die Sünden der ganzen Welt ausersehen (1.Joh.2:2), lange bevor es überhaupt Menschen gab. Schon damals stand für Gott fest, dass Er das All durch Christus mit Sich aussöhnen wird, indem Er Frieden macht durch das Blut Seines Kreuzes (Kol.1:20).

Jewe Elohim ließ den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens sprossen und den Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen (1.Mose 2:9). Er machte auch die Schlange (1.Mose 3:1). Er hatte den Menschen und seine Frau zu lebenden Seelen gemacht, so dass sie auf die Verführung der Schlange eingehen konnten; der Geist Gottes dominierte nämlich nicht in ihnen, sondern sie wurden von ihren seelischen Empfindungen bestimmt. Dies alles entsprang Gottes Weisheit; denn das Gute ist nur auf dem Hintergrund des Bösen erkennbar. Der Luxus im Paradies war Adam und Eva selbstverständlich. Selbstverständliches aber ruft keine Herzensregungen hervor. Durch Unterschiede lernen wir.

Wären wir im Garten in Eden als Unschuldige und vom Tode Unberührte verblieben, so würden wir nur Gottes Schöpferkraft und -weisheit erkennen, würden auch Christus Jesus als Seinen Repräsentanten anerkennen, weil wir das wegen Seiner Hoheit tun müssten, aber Seine Liebe und Gerechtigkeit wären uns unbekannt. Nun aber, nach der Entfremdung, nachdem wir die Folgen der Entfremdung ausgekostet haben, sind wir nicht mehr stolz auf uns, sondern von uns selbst gelöst und an Sein Herz gezogen und wollen niemals wieder von Ihm lassen. Nur auf dem Hintergrund der Entfremdung lernen wir den Vater völlig kennen und lieben angesichts der Dahingabe Seines Sohnes.

Unser Leid und Elend, mit dem wir als Sterbliche behaftet sind, tragen auch zur Verabscheuung der Sünde bei, da die Sünde das Leid verursacht hat. Gott, der durch Adams eine Sünde Leid und Tod in die Welt brachte, bringt durch unseren Herrn und Retter Christus Jesus alles mehr als zurecht, und nicht nur das, sondern wir Menschen werden dann zu würdigen wissen, wie sehr wir Geliebte und Beschenkte sind. Überwältigt von Seiner Liebe und Gnade, werden wir den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus völlig lieben und so auch selber zur vollen Erfüllung kommen, da Gott uns alles geworden sein wird (1.Kor. 15:28).

Derzeit schon haben wir Gläubige nicht Adams ursprüngliche Unschuld, sondern Gottes Gerechtigkeit durch den Glauben Jesu Christi (Röm.3:22; Gal.2:16). Wir sind nicht mehr in Adam, sondern in Christus. Unser überragender Gewinn ist Christus Jesus, Er Selbst!

Uns zur Ermahnung

Israel hatte versichert: »Alles, was Jewe gesprochen hat, wollen wir tun« (2.Mose 19:8; 24:3,7). Damit hatten sie Verpflichtungen auf sich genommen, die die Kräfte seelischer Menschen übersteigen; sie hatten nicht bedacht, dass allein von Jewe die Kraft kommt, um Gott Wohlgefälliges tun zu können. Hätten sie glaubend auf Ihn geschaut, so wäre ihr Gehorsam Sein Wirken gewesen, nicht das ihre; denn Gott hätte sowohl das Wollen wie auch das Wirken nach Seinem Wohlgefallen bewirkt (Phil.2:13). - Aber hätte es einen anschaulicheren Weg gegeben als das Versagen Israels, um alle Menschen über ihre Unfähigkeit zu belehren wie auch über Gottes Allesbewirken? Denn wenn Er ihnen Seinen Geist gegeben haben wird, werden sie Seinen heiligen Namen nicht mehr entehren. Wie herrlich ist es, dies aufgrund von Hesekiel 20:39; 36:26 und 43:7 zu wissen! Da Gott über allem steht, alles dirigierend und alles bewirkend, wird Er Israel aufrichten und so dem auserwählten Volk Seine überwältigende Treue erweisen.

Der Triumph Gottes in Christus

Als aber die Zeit der Erfüllung kam, sandte Gott Seinen Sohn (Gal.4:4). Das Synedrium meinte, geschickt einen unbequemen Mahner beseitigt zu haben, als der Herr Jesus Christus am Kreuz starb. Gott aber erfüllte damit alle Opfervorschriften des Gesetzes und machte Ihn zur Sühne für alle Sünden (1.Joh.2:2), zum Sündopfer für alle Sünder (2.Kor. 5:21). Mit Christus starb die gesamte alte Menschheit vor dem Angesicht Gottes (2.Kor.5:14). Auf dieser Basis des gerechten Urteils über die Sünde wird Gott einmal jeden Menschen rechtfertigen und zum wahren Leben führen. Denn so wie es durch die eine Kränkung Gottes durch Adam für alle Menschen zur Verurteilung kam, so kommt es auch durch den einen Rechtsspruch über Jesus Christus für alle Menschen zur Rechtfertigung des Lebens (Röm.5:18). Wie herrlich ist der Triumph Gottes in Christus! Wer auch immer Gott Widerstand leistet, erfüllt letztlich die höheren Ziele Gottes.

Bei Gott gibt es keinen Fehlschlag. Das Evangelium kann nicht ungültig gemacht werden. Das Wort vom Kreuz erreicht zwar nicht alle Menschen sofort, nach Gottes Plan und Absicht aber nach und nach im Verlauf der Äonen. Der Prophet Jesaia durfte das schon bekannt machen: »Mein Wort ... tut ..., was Mir gefällt, und es lässt gelingen, wozu Ich es sende« (Jes.55:11). Jetzt bewirkt es, was Gott für diese Zeit vorgesehen hat: die Herausrufung der nach Gottes Vorsatz Auserwählten (Röm.8:30; 2.Tim.2:10).

Gott bewirkt alles an den Gläubigen

Unsere persönliche Rettung ist allein das Werk Gottes in Christus Jesus! Wer kennt nicht das kostbare Wort in 2.Timotheus 1:9: »Gott, der uns gerettet und berufen hat mit heiliger Berufung, nicht nach unseren Werken, sondern nach Seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor äonischen Zeiten gegeben ist ...« Fleisch kann nichts Geistliches erzeugen! »Gott aber, der so reich an Erbarmen ist - um Seiner vielen Liebe willen, mit der Er uns liebt ..., Er macht uns ... lebendig in Christus ... Denn in der Gnade seid ihr Gerettete, durch Glauben, und dies ist nicht aus euch, sondern Gottes Nahegabe, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme. Denn wir sind Sein Tatwerk, erschaffen in Christus Jesus...« (Eph.2:4,5,8-10).

Gott schenkte uns den Glauben übrigens nicht um unsertwillen, sondern für Christus. Nach Philipper 1:29 ist uns in Gnaden »für Christus« gewährt, an Gott zu glauben, also zu Christi Ehre, wie es uns auch in allem nur um die Verherrlichung Gottes und Seines Sohnes gehen kann.

Gott teilt auch das Maß des Glaubens zu (Röm.12:3). Er ist es, der es uns schenkt, Ihm eine immer größere Anzahl Seiner Worte zu glauben, sodass wir aus dem Kindheitsstadium eines Schwachen im Glauben herauswachsen und zu einem gereiften Mann, einem Kraftvollen im Glauben, werden. Er handelt hierbei insbesondere durch die Evangelisten, Hirten und Lehrer, die die Aufgabe haben, alle durch die Darreichung des lebendigen Wortes zur Einheit des Glaubens zu bringen (Eph. 4:11,13) entsprechend dem vom Haupt, Christus, zur Auferbauung des gesamten Körpers in Liebe ausgehenden Wachstum (Eph.4:16).

Auch unsere guten Werke: Er hat sie vorherbereitet, damit wir in ihnen wandeln (Eph.2:10). Und all unser Mühen, insbesondere Menschen zu überzeugen und in Christus Jesus gereift darzustellen, geschieht Seinem Einwirken entsprechend, das sich in uns als wirksam erweist in Kraft (Kol.1:28,29). »In der Gnade Gottes aber bin ich, was ich bin; und Seine Gnade, die in mir wirkt, ist nicht vergeblich gewesen; sondern weit mehr als sie alle mühe ich mich, jedoch nicht ich, sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist«, bekennt Paulus in 1.Korinther 15:10.

Das Maß unseres Wirkungskreises teilt Gott uns gleichfalls zu (2.Kor.10:13).

Gott bewirkt alles an den Ungläubigen

Das Leben der Ungläubigen wird ebenfalls von Gott überwaltet, damit sie bis zum Ende der Zeiten zur Erkenntnis des Christus und Seines Gottes kommen.

Gott gibt sie eine Zeit lang dahin in ihren unbewährten Denksinn, sodass sie in Begierden und ehrlosen Leidenschaften leben (Röm.1:24,26,28).

In Römer 9:19 erwähnt der Apostel Paulus den Vorwurf: »Was tadelt Er dann noch? Wer hat denn je Seiner Absicht widerstanden?« Doch er stellt sofort klar: »O Mensch, in der Tat, wer bist denn du, Gott gegenüber eine solche Antwort zu geben? Das Gebilde wird doch nicht dem Bildner erwidern: Warum hast Du mich so gemacht? Hat der Töpfer nicht Vollmacht über den Ton, aus derselben Knetmasse das eine Gefäß zur Ehre und das andere zur Unehre zu machen?" (Röm. 9:20,21). Gottes erklärtem Willen für unser Verhalten kann man widerstehen, nicht aber Seiner Absicht, nicht dem Ratschluss Seines Willens!

Angesichts der Gefäße zur Unehre dürfen wir gleichwohl Frieden mit Gott haben, weil wir wissen, dass Seine Wege auch jene zur Vollendung führen: Vor dem großen weißen Thron werden sie zur Sündenerkenntnis kommen und in Jesus Christus ihrem Richter und Retter begegnen, der für ihre Sünden gestorben war. Die darin erkennbare Liebe zu ihnen wird auch sie für Gott gewinnen. Am Abschluss der Äonen werden sie lebendig gemacht werden und Gott von ganzem Herzen huldigen (1.Kor.15:22-28; Phil.2:11; 1.Tim.4:10). An der Allmacht Gottes, alles in Herrlichkeit vollenden zu können, gibt es keinen Zweifel.

Wie steht es nach alledem mit der Rechenschaft für unser Handeln? - Der sich widersetzende Mensch dient zwar Gott dazu, Seine Allmacht, Seine Geduld, ja Seine Liebe bekannt zu machen, der Mensch aber muss für sein Handeln, soweit er es zu überblicken vermochte, Rechenschaft ablegen, denn er muss lernen, was gut und was böse ist. Im Gericht vor dem großen weißen Thron dahingehend belehrt, wird der Mensch die Sünde und das Böse für immer verabscheuen und seinem Gott in Dankbarkeit dienen.

Im Übrigen sei noch festgestellt: Gott lässt nichts zu (passiv verstanden)! Denn jeder Umstand und jede Situation und jede Entscheidung eines Menschen ist eingebettet in Gottes allumfassende Wirksamkeit. Auch jede kleinste Begebenheit mündet ein in Seinen Vorsatz der Äonen, in Seinen Ratschluss, den Er im Verlauf der Äonen durchführt.

Hören wir, was der Prophet Jesaja verkündigte: »Ich bin El! Und da ist sonst kein Elohim! Und da ist niemand gleichwie Ich! ... Der Ich sage: Mein gesamter Ratschluss soll bestätigt werden, und alles, was Mir wohl gefällt, will Ich tun« (Jes. 46:9,10).

Gott bewirkt alles in den öffentlichen Angelegenheiten

Wer hat Vollmacht über die Staaten und Obrigkeiten? Der Widerwirker sagte bei der Versuchung des Herrn, dass ihm die Vollmacht über die Königreiche der Erde übergeben sei und er sie gebe, wem er wolle (Luk.4:6). Diese Vollmacht aber gab ihm der alles bewirkende Gott; der Widerwirker vermag sie übrigens nicht zu überschreiten (Hiob 1:12; 2:6). Daran wird deutlich, wer letztlich alle Macht auf der Erde hat.

Christus ist das Haupt jeder Fürstlichkeit und Obrigkeit (Kol.2:10); Er ist hocherhaben über sie, über jede Macht und Herrschaft, auch über jeden Namen, der nicht allein in diesem Äon, sondern auch in dem zukünftigen genannt wird (Eph. 1:21). Ihm ist alle Vollmacht im Himmel und auf Erden vom Vater gegeben (Mat.28:18), aber Er übt sie heute noch nicht öffentlich aus. Noch sitzt Er zur Rechten Gottes, darauf wartend, dass dieser Ihm alle Feinde zum Schemel Seiner Füße legt (Heb.10:13). Nachdem dann der Widerwirker aus dem Himmel geworfen sein wird, tritt der Herr kurze Zeit später Seine Herrschaft auf der Erde an (Off.11:15; 12:7-10).

Staatliche Obrigkeiten, nach Römer 13:1 von Gott verordnet, sind Glieder der von Gott verfügten gegenwärtigen Weltordnung; auch der Widerwirker als Machthaber im Luftraum (Eph.2:2) ist ein Glied dieses Weltsystems im derzeitigen bösen Äon. Glauben wir Gott dies, so haben wir Frieden im Herzen in dieser chaotischen Zeit. Im Wissen um die Souveränität Gottes können wir uns den irdischen Obrigkeiten fügen. Der Apostel Paulus spricht uns mit Nachdruck zu, für sie zu beten; indem wir beten, halten wir uns an Gott und finden zur inneren Ruhe und zu einer stillen Lebensweise in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit (1.Tim.2:1,2).

Der alles bewirkende Gott

Über den sogenannten freien Willen des Menschen braucht man nach alledem fast kein Wort mehr zu verlieren. Er ist schon dadurch ausgeschlossen, dass Gott die entscheidenden Ereignisse allesamt im Voraus verkündigt. Der Prophet Amos sagte: »Der Herr, Jewe, tut nichts, es sei denn, dass Er Sein Geheimnis Seinen Knechten, den Propheten, enthüllt hat« (Amos 3:7). Er tut von Anfang an den Ausgang kund und vor alters, was noch nicht getan (Jes.46:10).

Wir Menschen haben einen eigenen Willen; doch unter dem Fürsten des Vollmachtsgebiets der Luft führen wir den Willen unseres Fleisches und unserer verderbten Denkart aus (Eph. 2:3). Gläubige dagegen sind aufgrund des ihnen gegebenen Geistes Gottes in die Lage versetzt, alle Gedanken unter den Gehorsam des Christus gefangenzunehmen (2.Kor.10:5) und im Geist zu wandeln (Gal.5:16). Wir können geistgemäß und damit zur Verherrlichung Gottes wandeln, da unser Geist durch den uns innewohnenden Geist Christi lebendig gemacht worden ist (Röm.8:10,11). Somit darf auch unser Wille jetzt darauf ausgerichtet sein, dass Gottes Wille geschehe. Seine uns in Christus gewährte Gnade möge unsere Herzen so einnehmen, dass wir nichts anderes als den Willen des Vaters tun wollen.

Der alles bewirkende Gott! Aus Ihm ist das All und durch Ihn und zu Ihm hin (Röm.11:36). Alles muss Ihm dienen. Alles führt zu Seiner Verherrlichung durch Christus Jesus, unseren Herrn. Im Blick auf die Vollendung dürfen wir völligen Frieden haben und vor Freude überfließen. Wir haben wahrhaftig einen Gott und Vater, der der Anbetung würdig ist.

Dieter Landersheim