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Unser überhimmlisches Losteil

 

In 1.Korinther 2:7-9 lesen wir die atemberaubenden Worte: »Wir reden von Gottes Weisheit in einem Geheimnis, von der verborgen gewesenen, die Gott vor den Äonen zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt hatte. Diese Weisheit hat keiner der Oberen dieses Äons erkannt. Denn hätten sie sie erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt. Es ist doch so, wie es geschrieben steht: Was kein Auge gewahrt und kein Ohr gehört hat und wozu kein Menschenherz hinaufgestiegen ist, all das hat Gott denen bereitet, die ihn lieben.« — Was ist die verborgen gewesene Weisheit Gottes? Was ist das Geheimnis? Es ist Jesus Christus, und dieser als gekreuzigt (1.Kor. 2:2). Auf dieses Geheimnis gründe sich unsere gesamte Weisheit! Diese Weisheit hat Gott bereits vor den Äonen, bevor überhaupt die Zeit und ihre Abschnitte zu laufen begannen, zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt. So sind wir nun in Ihm, dem Gekreuzigten und Auferstandenen, verherrlicht. Dieser Tatsache erfreuen wir uns im Geist durch Glauben; eines Tages wird dies sichtbare und greifbare Wirklichkeit sein (Röm. 8:30).

Zu unserer Herrlichkeit gehört, dass wir in Christus Jesus bereits mit jedem geistlichen Segen inmitten der überhimmlischen Geschöpfe gesegnet (Eph.1:3) und schon heute im Geist in den überhimmlischen Regionen niedergesetzt sind (Eph.2:6). Es ist unsere sehnliche Erwartung, auch körperlich dorthin entrückt zu werden. Dort, inmitten der Überhimmlischen, wird unser Gott und Vater in den kommenden Äonen an uns den alles übersteigenden Reichtum Seiner Gnade in herrlichster Güte gegen uns in Christus Jesus zur Schau stellen (Eph.2:7).

Da die für uns vor den Äonen vorherbestimmte Herrlichkeit im Überhimmlischen erfüllt wird, wollen wir uns damit näher befassen:

Was ist das Überhimmlische?

Das Überhimmlische ist der Teil des Weltalls, der über den Lufthimmeln der Erde ist. Der griechische Text unterscheidet zwischen ouranios (himmlisch) und epouranios (aufhimmlisch, verständlicher mit überhimmlisch wiedergegeben). Eine Besonderheit besteht darin, dass »Himmel« im Griechischen alles bezeichnet, was man sieht, wenn man aufblickt, also die Lufthülle der Erde wie auch, vor allem in der Mehrzahl, den darüber liegenden Himmel. Das Überhimmlische aber ist stets das Gebiet über dem Lufthimmel. Unser Herr Jesus Christus drang durch die Himmel (Heb.4:14), stieg über alle Himmel auf (Eph.4:10) und wurde höher als die Himmel erhöht (Heb.7:26). Er sitzt nun zur Rechten Gottes inmitten der überhimmlischen Geschöpfe (Eph.1:20).

Unser Herr sagte zu Nikodemus: »Wenn Ich vom Irdischen zu euch sprach und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn Ich vom Überhimmlischen zu euch spreche?« (Joh.3:12). Das Überhimmlische war damals für Gottes irdisches Volk unverständlich, denn ihre Verheißungen beziehen sich auf die Erde. Erst den durch Paulus und den Hebräerbrief angesprochenen Juden wurde der Blick auf das überhimmlische Königreich des Herrn eröffnet.

Das uns zugeeignete Losteil (Eph.1:14) ist im überhimmlischen Bereich. Was ist ein Losteil? Im alten Israel war es der Teil des Ackerlandes, der einem Dorfbewohner jährlich durch das Los zufiel. Er war dann Inhaber eines Losteils, kurz gesagt: Losteilinhaber. Der Teil des Weltalls, der uns zugelost ist, und die damit verbundenen Segnungen und Aufgaben sind unser Losteil. Unser Losteil haben wir nur in Christus Jesus, wohlgemerkt, denn Er allein ist der Losteilinhaber des gesamten Alls (Hebr. 1:2). Israel wird Losteilinhaber der Erde sein, wir des Überhimmlischen. Inmitten der überhimmlischen Geschöpfe werden wir in den beiden zukünftigen Äonen sein.

Welche Herrlichkeit werden wir im Überhimmlischen haben?

Inständig erwarten wir unsere Verwandlung und Entrückung zusammen mit den entschlafenen und auferweckten Gläubigen in den Himmel und unser Zusammensein mit unserem Herrn für alle Zeiten. Schließlich ist unser Bürgertum in den Himmeln, woher wir auch den Retter erwarten, den Herrn Jesus Christus, der den Körper unserer Erniedrigung umwandeln und dem Körper Seiner Herrlichkeit gleichgestalten wird, gemäß der Wirkungskraft, die Ihn befähigt, auch Sich das All unterzuordnen (Phil.3:20,21). Mit dieser Freilösung unseres Körpers erhalten wir den Sohnesstand (Röm.8:23), in dessen Geist wir jetzt schon laut rufen: Abba, Vater! (Röm.8:16). Auch wissen wir: »Gesät wird ein seelischer Körper, auferweckt ein geistlicher Körper!« (l.Kor.15:44). So wie wir das Bild Adams, dessen von Erdreich, trugen, werden wir auch das Bild Jesu Christi, des Überhimmlischen, tragen (1.Kor.15:49). Welch eine Herrlichkeit hat Gott uns doch zugedacht, dass wir dem Bilde Seines Sohnes gleichgestaltet werden und Söhne Gottes sein werden neben dem Erstgeborenen, dem Einen (Röm.8:29).

Alle Christus Angehörenden werden bei Seiner Anwesenheit lebendig gemacht werden, und zwar auch die Lebenden, denn lebendig gemacht werden bedeutet, unvergängliches Leben zu bekommen (1.Kor.15:23). In Christus macht Gott uns lebendig (Eph.2:5). Solch herrlichen Inhalts ist unsere Rettung in der Gnade. Und zwar werden wir bereits in den zukünftigen Äonen solches Leben haben (während die Nichtauserwählten noch tot sind), denn die Gnadengabe Gottes ist äonisches Leben in Christus Jesus (Röm.6:23).

Zudem wird Gott uns in Christus Jesus inmitten der überhimmlischen Scharen niedersetzen (Eph.2:6). Sitzen — das drückt eine ehrenvolle Würdigung aus. Der Einzige, dem dies zusteht, ist Christus; Er sitzt zur Rechten Gottes inmitten der Überhimmlischen (Eph.1:20). Als in engster Gemeinschaft mit Ihm stehend, werden auch wir so geehrt — wahrhaftig allein in der Gnade.

All diese Herrlichkeit ist Gottes Losteil in Christus Jesus für uns, die wir glauben (Eph.1:18,19). Da wir Kinder Gottes sind, werden wir auch Losteilinhaber Gottes sein (Röm.8:17), das heißt Inhaber allen dessen, was Gott uns bereitet hat. Über den »Reichtum Seiner Gnade« (Eph.1:7) hinaus wird uns mithin der »Reichtum Seiner Herrlichkeit« (Röm.9:23; Kol.1:27) zuteil. Das ist das Maß Gottes, des »Vaters der Herrlichkeit« (Eph.1:17), der uns in dem »Herrn der Herrlichkeit« (1.Kor.2:8) beschenkte, der für uns gekreuzigt wurde.

Darüber hinaus können wir Losteilinhaber zusammen mit Christus sein, wenn wir nämlich mit Ihm leiden (Röm.8:17). Wir werden dann mit Ihm verherrlicht werden, das bedeutet, Anteil an Seiner Königsherrschaft in den künftigen Äonen zu haben, also mit Ihm zu regieren (vgl. 2.Tim.2:12). Welch eine zusätzliche Herrlichkeit für die, die um des Wortes Christi willen leiden, sei es gerade auch dadurch, dass sie auf dem dem Apostel Paulus geoffenbarten Evangelium (Gal.1:12) und mithin auf den angesprochenen Herrlichkeiten bestehen.

Welche Aufgaben haben wir im Überhimmlischen?

Wozu sind wir in die überhimmlischen Regionen berufen? Wir haben dort Dienst zu tun. Unsere überhimmlische Berufung ist eine Dienstberufung; wir stellen dort die Gnade Gottes in Christus Jesus dar. Wir in der Gnade Gerettete sind zugleich für die Gnade gerettet (Eph.2:8), das heißt zum Zweck der Darstellung der Gnade, denn jeder von uns ist ein Erweis der Gnade Gottes. Wandeln wir hier auf Erden bereits dementsprechend?

Die Anfänge unseres überhimmlischen Dienstes

Unser Dienst inmitten der überhimmlischen Geschöpfe hat bereits angefangen, denn wir sind heute schon in ihrer Mitte niedergesetzt in Christus. Dort befinden sich auch unsere eigentlichen Feinde, nämlich die Weltbeherrscher dieser Finsternis, die geistlichen Mächte der Bosheit inmitten der überhimmlischen Heerscharen, weshalb wir die gesamte Waffenrüstung Gottes aufnehmen müssen, um widerstehen zu können und uns, zwar nicht tatsächlich, aber doch in unserem Bewusstsein, nicht von unserem überhimmlischen Losteil abdrängen zu lassen (Eph.6:10-20).

Unser derzeitiger Dienst an den Überhimmlischen besteht darin, so zu wandeln, damit sie erkennen, was die Gnade Gottes aus schwachen Menschen gemacht hat. Die Augen der auserwählten Boten blicken auf uns (1.Tim.5:21). Aus 1.Korinther 4:9 wissen wir, dass Paulus den himmlischen Boten ein Schauspiel war; wir, die wir seine Nachahmer sein sollen (1.Kor.4:16), sind es ebenso. Durch uns, die herausgerufene Gemeinde, so lesen wir in Epheser 3:10, macht Gott den Fürstlichkeiten und Obrigkeiten inmitten der Überhimmlischen heute Seine mannigfaltige Weisheit bekannt. Die Menschheit lehnte den seit Jahrtausenden verheißenen Retter ab, Israel verwarf seinen König und damit auch das Königreich Gottes, aber die mannigfaltig Weisheit Gottes drückt sich gerade auch darin aus, dass Er nun auf der Grundlage des Kreuzes eine Schar von Auserwählten mit überströmender Gnade beschenkt. Welch ein Staunen und welch eine Anbetung löst doch diese Tatsache unter den Überhimmlischen aus!

Unsere allgemeine Aufgabe

Niedergesetzt inmitten der Überhimmlischen, ist es in den künftigen Äonen unsere allgemeine Aufgabe, Anschauungsobjekt der überströmenden Gnade Gottes zu sein. Lesen wir dazu Epheser 2:5-7: »Er macht uns zusammen lebendig in Christus (in der Gnade seid ihr Gerettete), Er erweckt uns zusammen und setzt uns zusammen nieder inmitten der Überhimmlischen in Christus Jesus, um in den kommenden Äonen den alles übersteigenden Reichtum Seiner Gnade in Güte gegen uns in Christus Jesus zur Schau zu stellen.«

Gott wird den dortigen Geschöpfen Seinen Sohn zur Schau stellen, der durch Seine herausgerufene Gemeinde vervollständigt ist. Zur Zeit kennen sie Ihn als hocherhaben über jede Fürstlichkeit und Obrigkeit, Macht und Herrschaft, auch über jeden Namen, der nicht allein in diesem Äon, sondern auch in dem zukünftigen genannt wird (Eph.1:21). Dann aber sehen sie Ihn mit Seiner herausgerufenen Gemeinde, die Seine Körperschaft ist; ergänzt um uns also, die Er mit Seinem Blut erkauft hat, erblicken sie Ihn in neuer Würde. Wir sind nach Epheser 1:23 die Vervollständigung dessen, der das All in allem vervollständigt. Er tut es nicht ohne uns! Sind wir uns unserer Berufung bewusst?

Wir sind der Erweis der Gnade Gottes, der Liebe Gottes, der Gerechtigkeit Gottes, der Herrlichkeit Gottes in Ihm, Seinem Sohn, unserem Herrn und Haupt.

Er ist nicht nur unser Haupt, das Haupt der herausgerufenen Gemeinde (Kol.1:18), sondern Haupt über alles (Eph.1:22), und Gott wird in der letzten Heilsverwaltung (oder: Verfahrensordnung), der Verwaltung der Vervollständigung der Fristen, das All in Christus aufhaupten (Eph.1:10); jedes Geschöpf wird in Ihm sein Haupt finden und sich Ihm unterordnen (1.Kor.15:27).

Dies alles geht mit der Aussöhnung des Alls einher. Das Wesen der Aussöhnung ist Frieden. Diesen Frieden dürfen wir heute schon um uns verbreiten und werden ihn in den künftigen Äonen ausstrahlen, den Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus. Der Friede, den Gott durch das Blut des Kreuzes Seines Sohnes macht, wird das gesamte Universum umfassen (Kol.1:20). Im Namen unseres Herrn Jesus Christus sei unserem Gott und Vater Lobpreis und Verherrlichung für jene krönenden Äonen der Äonen, in denen wir die Gnade Gottes in Christus Jesus darstellen dürfen!

Die besonderen Aufgaben für die mit Christus Leidenden

Es war bereits auf Römer 8:17 und 2.Timotheus 2:12 hingewiesen worden, wonach die, die um Christi willen leiden, mit Ihm herrschen, also Regierungsgewalt ausüben werden. Christus herrscht — wie wir wissen — als König in den beiden kommenden Äonen, bis Gott alle Seine Feinde unter Seine Füße legen wird. In der Vollendung beim Abschluss der Äonen wird Christus Seine Königsherrschaft Seinem Gott und Vater übergeben. Alles wird Gott Ihm bis dahin untergeordnet haben, und Gott wird alles in allen sein (1.Kor.15:24-28).

Anteil an Christi Königsherrschaft haben nur diejenigen Heiligen, die um des Glaubens willen erduldeten. Dabei handelt es sich um eine Gnadengabe unseres treuen Gottes und Vaters, der es uns für Christus (zu dessen Ehre also) in Gnaden gewährt, wie in Philipper 1:29 nachzulesen, nicht allein an Ihn zu glauben, sondern auch für Ihn zu leiden, indem wir denselben Ringkampf haben, derart wie wir an Paulus wahrnehmen. Der Apostel Paulus hat trotz allen Widerstandes den Glauben bewahrt (2.Tim.4:7), das heißt das ihm anvertraute Glaubensgut nicht verwässert, sein Evangelium nicht vermischt mit dem des Petrus (Gal.2:7); und wie sehr wurde er deshalb angegriffen! Je unversöhnlicher sie ihm entgegentraten, desto mehr durfte er das Evangelium des Friedens entfalten. So war er in Drangsalen vielfach bewährt. Leiden und Drangsale um Christi willen wird unser Gott und Vater auch uns nach Seiner Weisheit zumessen, wenn Er uns diese Gnade gewähren will.

Das Herrschen schließt auch das Richten der Welt und der Boten ein (1.Kor.6:2,3). Das Richten der Welt geschieht beim Gericht vor dem großen weißen Thron durch Christus unter Mitwirkung derer, die erduldeten. Dort werden die unerlösten und ungerechtfertigten Menschen (also die Nichtauserwählten) zur Erkenntnis ihrer selbst und ihrer bösen Taten kommen und werden so für die Unterordnung unter Gott vorbereitet. Denn Gottes Gerichte bringen zurecht; Gottes Gerichte schaffen Gerechtigkeit. Die überhimmlische Welt wird mithin von den Erduldern aus unserer Mitte mitregiert, vergleichbar der Herrschaft, die die Überwinder aus Israel über die Nationen, also über die irdische Welt, ausüben werden (Off.2:26; 20:4).

Die Aufgabe des Richtens und Regierens der überhimmlischen Heerscharen übertrifft wahrlich die aller anderen Geschöpfe. Wer aber macht uns dazu tauglich? Er, unser Gott und Vater, der Allesbewirkende, der uns das Wachstum hinein in Christus Jesus, unser Haupt, schenkt.

Nur die Gläubigen werden mit der Richterfunktion betraut, die (wie der Zusammenhang in 1.Korinther Sechs zeigt) nicht in Ungerechtigkeit wandelten und darum zum Herrschen bestimmt sind. Alle, die Unrecht tun — dazu zählen auch die, die auf ihrem Recht gegenüber den Geschwistern bestehen und sich von ihnen nicht Unrecht zufügen und sich nicht benachteiligen lassen — werden nicht Losteilinhaber zusammen mit Christus sein, wie aus 1.Korinther 6:7-10 hervorgeht: »Weshalb lasst ihr euch nicht eher Unrecht tun? Weshalb lasst ihr euch nicht eher benachteiligen? Doch ihr tut Unrecht und benachteiligt andere, und das zwischen Brüdern. Oder wisst ihr nicht, dass die Ungerechten kein Losanteil an der Königsherrschaft Gottes erhalten werden? Irret euch nicht! Weder Hurer noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Knabenschänder noch Männerschänder, weder Diebe noch Habgierige, weder Trinker noch Schimpfer noch Räuber werden ein Losanteil an der Königsherrschaft Gottes erhalten« (vgl. Eph.5:5; Gal.5:21). Am Leben im überhimmlischen Königreich werden wir alle teilhaben, an der Königsherrschaft aber nicht.

Mögen wir also allen Fleiß daransetzen, unserer überhimmlischen Berufung würdig zu wandeln. Nehmen wir uns den Apostel Paulus darin zum Vorbild (1.Kor.11:1). Er ist das Muster für die rechte Frömmigkeit (Wohlverehrung Gottes) in der Heilsverwaltung, in der wir leben. Um nur ein Beispiel eines würdigen Wandels herauszugreifen, sei 1.Thessalonicher 2:8b bis 12 zitiert: »... wir teilen euch nicht allein das Evangelium Gottes mit, sondern auch unsere eigenen Seelen, weil ihr unsere Geliebten wurdet. Denn, Brüder, ihr erinnert euch noch an unsere Mühe und Anstrengung. Während wir bei Nacht und Tag arbeiteten, um keinem von euch beschwerlich zu sein, heroldeten wir euch das Evangelium Gottes. Ihr seid Zeugen und auch Gott, wie huldreich, gerecht und tadellos wir euch, den Gläubigen, gegenüber waren, wie ihr wisst, wie wir jedem Einzelnen von euch, wie ein Vater seinen Kindern, zusprachen und euch trösteten und bezeugten, wie ihr Gottes würdig wandeln möchtet, der euch zu Seiner Königsherrschaft und Seiner Herrlichkeit beruft.« Wenn wir uns dieser Berufung würdig verhalten‚ werden wir an Seiner Königsherrschaft, die Er durch Christus ausübt, teilnehmen.

Auf das droben sinnet!

 

Ob unser Wandel und Dienst würdig der überhimmlischen Berufung geschieht oder nicht, wird wesentlich von der Ausrichtung unseres Sinnes bestimmt. So ergibt sich nach all diesen Darlegungen als praktische Konsequenz für uns: Sinnet auf das droben!

Der Herr wird uns retten für Sein überhimmlisches Königreich (2.Tim.4:18). Welch eine Gnade und Herrlichkeit und hohe Aufgabe sind uns zugedacht! Da wir nun wissen, was Gott uns aus Gnaden gewährt hat — keines Menschen Herz ist zu dem hinaufgestiegen, was Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben —‚ so lasst uns zu Seiner Verherrlichung wandeln. Überwältigend sind Seine Liebe und Seine Gnade! Wie sehr erzieht und ändert uns Seine Gnade (Tit.2:12)! Darum: Lasst uns auf das droben sinnen, wie der Apostel Paulus in Kolosser 3:1-4 schreibt: »Wenn ihr nun zusammen mit Christus auferweckt wurdet, suchet das droben, wo Christus ist, zur Rechten Gottes sitzend! Auf das droben sinnet, nicht auf das auf Erden! Denn ihr starbet, und euer Leben ist zusammen mit Christus in Gott verborgen. Wenn aber Christus, unser Leben, geoffenbart wird, dann werdet auch ihr zusammen mit Ihm in Herrlichkeit offenbart werden.«

Wie sieht das Sinnen auf das droben praktisch aus?

Wir sinnen auf das droben, indem wir

- die biblischen Schriften erforschen, insbesondere die, die von unseren herrlichen geistlichen und überhimmlischen Segnungen berichten — das sind die Paulusbriefe;

- darum beten, dass unser Herr unsere Herzen auf die Liebe Gottes und auf das Erdulden des Christus ausrichte (2.Thess.3:5);

- für das äonische Leben in Christus Jesus, unserem Herrn, und für

die äonische Herrlichkeit danken (Röm.6:23);

- nicht aufhören zu danken und zu beten, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, uns geistliche Weisheit und geistliche Enthüllung zur Erkenntnis Seiner Selbst gebe (nachdem die Augen unseres Herzens erleuchtet wurden), damit wir wissen, was das Erwartungsgut Seiner Berufung ist, was der Reichtum der Herrlichkeit Seines Losteils inmitten der Heiligen und was die alles übersteigende Größe Seiner Kraft ist für uns, die wir glauben (Eph.1:17-19);

- in den drei Gnadengaben Glaube, Erwartung und Liebe wandeln

(1.Kor.13:13); im Zusammenhang mit unserem Thema besonders in der Erwartung;

- das Erscheinen unseres Herrn Jesus Christus liebhaben (2.Tim.4:8);

- eingedenk unseres überhimmlischen Niedergesetztseins die

gesamte Waffenrüstung Gottes angelegt haben, um den geistlichen Mächten der Bosheit inmitten der Überhimmlischen standhalten zu können (Eph.6:10-20). Wenn wir die Waffenrüstung Gottes nicht angezogen haben, dann werden wir durch allerlei Menschenweisheit, darunter besonders religiöse Weisheit, beraubt weggeführt werden, weg von all unseren geistlichen und überhimmlischen Segnungen, die wir in Christus Jesus haben (Kol.2:8). Wir verlieren diese Segnungen nicht, aber sie sind uns nicht mehr bewusst und unser Wandel sieht dementsprechend aus.

Angesichts unserer herrlichen Erwartung bleibt uns nur noch übrig, unsere Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus zu beugen, wie der Apostel Paulus in Epheser 3:14-21 schreibt‚ »dass Gott es uns gebe — dem Reichtum Seiner Herrlichkeit entsprechend —, durch Seinen Geist in Kraft standhaft zu werden am inneren Menschen, damit Christus durch den Glauben völlig in unseren Herzen wohne und wir, in Liebe gewurzelt und gegründet, erstarken mögen, um mit allen Heiligen zu erfassen, was die Breite und Länge und Tiefe und Höhe ist (um auch die alle Erkenntnis übersteigende Liebe des Christus zu erkennen), damit wir zur gesamten Vervollständigung Gottes vervollständigt werden. Ihm aber, der über alle Maßen mehr tun kann, über alles hinaus, was wir erbitten oder erdenken können — der in uns wirkenden Kraft entsprechend —, Ihm sei die Verherrlichung in der herausgerufenen Gemeinde und in Christus Jesus für alle Generationen des Äons der Äonen! Amen!«

 

Dieter Landersheim

Höhenstr. 11

65824 Schwalbach a. Ts.